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Die Burg im Minental # 2
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05.10.2003, 16:46 #126
Carthos
Beiträge: 5.043

Die ehemalige Kaserne der Gardisten war mitlerweile in ein Lazarett umfunktioniert worden, da das Gebäude als einzigstes groß genug war um die enorme Zahl der Verletzten unterbringen zu können.
Die Heiler, welche aus dem Kloster herbeigeeilt kamen, versorgten die Leute.
Die Toten hatten man von den Schlachtfeldern aufgelesen und sie auf den Burghof gebracht. Dann hatte man sie mit weißen Tüchern bedeckt um ihre sterblichen Überreste vor den Fliegen zu bewahren. Jeder der Ritter, Paladine und Milizsoldaten sollte eine würdevolle Bestattung bekommen.
Diejenigen die noch stehen konnten bewachten nun das geöffnete Burgtor, doch ein Blick verriet, das es nur sehr wenige waren.
Carthos hatte den Nachmittag damit verbracht, kaputte Schwerter zu reparieren, da der Schmied ebenfalls mit schweren Blessuren im Lazarett lag. Udar hatte wieder seinen Posten auf der Burgmauer bezogen und schoss gelegentlich auf einen vorbeikommenden Ork. Im gesamten Tal streunten noch ein paar herum, doch eine große Gefahr stellten diese nicht mehr da.
Der Lord hatte Innos mehrfach für ihren Sieg gedankt, doch gleichzeitig auch gebten sie weiterhin vor Beliars Fängen zu bewahren, denn sicher waren sie noch lange nicht.
05.10.2003, 17:38 #127
Linky
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"Ja, da gibt es einmal den Tuan..., murmelte Linky beschäftigt und grüßte die Torwache freundlich. Heute war er halt in der Stimmung dazu. Ja, ij so guter Stimmung, dass selbst Paladine gegrüßt wurden.
"Das was?", unterbrach ihn der Schürfer hastig.
"DER Tuan. Und zum anderen gibt es den Fisk. Das war der komische Kauz mit dem Bart und den Wuschelhaaren. Kann ich dir bei Gelegenheit mal zeigen...", sprach der Drachenjäger weiter. Dabei schaute er wichtigtuerisch durch die Gegend. Es war kaum zu glauben, aber hier war wirklich kein Ork mehr zu sehen. Linky mochte zwar nicht wissen, was sich auf der anderen Seite der Burg so alles rumtrieb, aber hier war es bis auf die blutgetränkten Leichen wirklich richtig leer. Leer und idyllisch. Naja, mehr oder weniger. Taktvoll krähten vereinzelt einige Krähen in den Baumwipfeln herum und rundeten die düstere Atmosphäre gekonnt ab.
"Jaja, den musst du mir mal zeigen, den Fisk. Tuan klingt irgendwie so komisch...", meinte Marquez nur eintönig während die beiden ziemlich versunken zwischen den Zelten und Körpern der Orks liefen. Plötzlich hielt Linky inne und zeigte erzählerisch auf den Boden.
"Hier irgendwo muss das Tor des Alten Lagers gewesen sein. Da haben immer so stinkende Gardisten davor gestanden und einen angeschnauzt. Einmal hab ich mich mit denen angelegt und da wurd' ich in hohem Bogen rausgeschmissen!", sprach Linky fast in stolzem Tone. Marquez hatte dafür nur wenig übrig:
"Naja, nicht unbedingt zu beneiden..."
"Doch, doch! Danach hab ich meine Banditenrüstung im Wald versteckt - clever, was!? Ja, und dann hab ich mir nen Scavenger geschnappt, ihn getötet, mich mit seinem Blut beschmiert und mir die Leiche des Tieres über die Schulter gehängt. Und mit der Montur bin ich ins Alte Lage gekommen - als Buddler quasi."
"Als was?"
"Als Buddler. Das war sowas ähnliches wie heute Schürfer. Die armen Jungs wurden von den fetten Erzbaronen morgens in die Mine getrieben und abends zum Putzen in Alte Lager geholt. Also, als ich dann als "Buddler" ins Lager gekommen bin, musste ich ja noch mit der Band proben. Ja, und am nächsten Tag war dann der große Auftritt im Neuen Lager. Jaja, das waren noch Zeiten..."
Verträumt schwenkte Linky seinen Blick leicht nach links, in die Richtung des vereisten, ehemaligen Neuen Lagers. Doch Marquez hatte in diesem Moment andere Sorgen. Vor ihm baute sich gerade ein dicker, fetter Lurker auf und etwas hilflos tippte der Schürfer dem Drachenjäger auf die eisern verkleidete Schulter...
05.10.2003, 18:47 #128
Marquez
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Von diesem bisschen Schultergetippe ließ sich Linky jedoch nicht beirren. Sein Blick war fest nach Westen gerichtet. Mit verschränkten Armen stand er einfach nur da und träumte.
Währenddessen grunzte der Lurker einmal laut auf, um unmissverständlich zu signalisieren, dass er nun zum Angriff blasen würde.
»Ähm, Linky, wir haben da ein Problem...«
Das Tippen wurde soeben hektischer, aber Linky wischte die Hand des Schürfes nur mit weiterhin geistesabwesender Miene ab.
Keine Sekunde später stürzte der Lurker los.
»Also gut!«, dachte Marquez, während er in Verteidigungsstellung ging. »Dann nehme ich das eben selbst in die Hand!«
Es folgte ein schneller Griff an den Gürtel, um das Messer zu ziehen.
»Verdammt, wo ist mein Messer geblieben?«
Der entschlossene Blick wurde schlagartig zu einem verdutzten und seine Augen wurden immer größer, je mehr er sich wieder an den Ork erinnerte, der sein Messer, das nun wohl schon am Verschimmeln sein musste, an die Burgmauer geworfen hatte.
Und hätte ihn die Panik nicht gelähmt, wäre er vermutlich vor Panik im Kreis gelaufen. So wirkte sich die Panik selbst entgegen und es war Marquez möglich wieder einen klaren Kopf zu gewinnen:
»Natürlich! Das ist die rettende Idee!«
Hektisch kramte der Schürfer in seiner Tasche und nachdem er den gesuchten Gegenstand gefunden hatte, hielt er ihn triumphierend in die Höhe: Seine Feldflasche!
Er hielt sie sich ans Ohr und schüttelte sie. Ja, da war eindeutig noch genug Wasser drin – zwar schon etwas abgestanden, aber für diese Zwecke mehr als ausreichend.
Ehe es sich Linky also versah, hatte er einen Schwall Wasser im Gesicht kleben.
»Ah, verdammt!«, schrie der Drachenjäger drauflos. »Bist du denn des Wahnsinns? Was sollte das eben, hä? Was?« Dann beruhigte er sich wieder etwas. »Worauf zeigst du?«
Schnell drehte sich Linky um. Sofort bemerkte er den heranstürmenden Lurker und zog noch im selben Moment sein Schwert, um das Tier mit einem eleganten Aufwärtsschwung zu köpfen.

Gehässig blickte er nun auf den Kadaver herunter.
»Ein Mistvieh weniger!«
Nach einer kurzen Pause steckte er sein Schwert wieder weg, ignorierte Marquez’ verstörten Blick sträflich und ging pfeifend zusammen mit dem Schürfer Richtung Pass.
05.10.2003, 19:36 #129
Kano
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Langsam schlug Kano die Augen auf, spärliches Licht drang durch die Lider, der flackernde Schein der Fackeln erhellte den Raum. Von überall her war leises Stöhnen zu vernehmen. Den Kopf leicht zur Seite neigend stellte er fest, dass er sich inmitten von unzähligen Verletzten befand, man musste ihn eingesammelt und hier hergebracht haben. Doch was war geschehen? Er erinnerte sich an den Kampf, an diesen Ork, wie er den Hang hinauf gestapft kam, einen Ritter wie Spielzeug zur Seite wegschleuderte und dann seinen Angriff auf Kano startete. Dann war alles trüb, die Erinnerung verschwommen.

Klingen blitzten auf, eine blutverschmierte Axt, die auf Kano zuschoss, sein Schwert, das sich ihr entgegen stellte. Der Ritter hatte große Mühe, sich gegen die Wucht der Attacken zu behaupten. Doch auch er konnte dem finsteren Ork einiges entgegen bringen. Die kalte blutrote Klinge ritzte dem Ork den Arm auf, als dieser einen Schwertschlag einfach damit abblockte. Doch dann war es wieder dunkel, fehlende Bruchstücke des Kampfes, hatte er gesiegt? Er konnte es nicht sagen, vielleicht wusste es ein anderer.

Der Ritter erhob sich und bemerkte einen drückenden Schmerz in der Brustgegend, aber das hielt ihn nicht auf. Vorsichtig nahm er seine Ausrüstung, die neben seiner Liege lag und begab sich auf den Hof hinaus. Es war dunkel und frisch, ein kalter Wind strich Kano um den Körper und ließ ihn leicht frösteln. Er war erschöpft, das sah man dem Krieger an, einige Verbände hatte er am Körper es musste ein harter Kampf gewesen sein. Ob Aaron überlebt hatte? Vielleicht wusste er etwas, er sollte ihn aufsuchen. Aber erstmal brauchte er etwas zu essen...
05.10.2003, 21:27 #130
Claw
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Die beiden Banditen hatten tatsächlich versucht bei Engor, dem Lagerverwalter zu schnorren, genauso wie Longbow gesagt hatte. Doch Engor wurde wütend und schlug nach ihnen. Ein beherzter Schlag von Claw liess ihn ins Reich der Träume gleiten. Ganzo nahm währendessen Brot, Schinken, Käse und Wasser und die beiden verliessen wieder das Gebäude. Claw und Ganzo kehrten zurück zur Burgmauer. Sie kletterten wieder hinauf und setzten sich zu Carras.
"Wo ist Raven hin ?" fragte Ganzo.
"Der ist die Daumen abgeben." antwortete Carras und angelte sich ein Brot und biss hinein. Endlich konnten sie mal wieder etwas vernünftiges essen. Wurzeln, Kräuter und gares Fleisch konnten sie nicht mehr sehen, also liessen sie es sich mit dem erbeuteten Essen schmecken.
Claws Wunde am Bauch war schon besser. Zum Glück hatten sie die Heiltränke gefunden, sonst hätten sie es wohl nicht mehr lebend bis zur Burg geschafft.
Müde streckte sich Claw. Es war kühl und hier draussen schlafen wollte er nicht. Er wollte wieder zurück, in sein Lager, in sein Bett. Richtig schlafen und immer gut essen, naja, besser als das Essen in der freien Natur war sein Mahl doch. Er hatte keine Lust mehr aufs Minental, er war jetzt wieder lang genug dort gewesen und den anderen ging es nicht anders.
"Hoffentlich kommt Raven bald. Ich möchte aufbrechen. Zurück zum Hof... im Winter wird es richtig kalt und ein kleines Lager wie meins ist da nicht zu gebrauchen. Ich werd mir wohl eine Hütte bauen." meinte Claw und sah zu Ganzo, der bisher auch mit Claw in seinem Lager gewohnt hatte.
"Keine Sorge, für dich und Gjaron wird auch Platz sein. Aber wir müssen uns damit beeilen, damit der Winter uns nicht vorher erreicht..."
Nachdenklich schaute Claw in den Himmel. In der Tat, es war kälter geworden und in letzter Zeit waren oft starke, dicke Wolken am Himmel zu sehen. Man wusste nie, wann der Winter einbrechen würde.
"Hoffelntlich kommt Raven bald..." wiederholte Ganzo.
05.10.2003, 23:54 #131
Melyssa
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Melyssa stand unter dem Sternenhimmel und starrte in die Nacht hinaus. Kühl war es hier oben, ein frischer Wind wehte durch das Minental. Viel schlimmer jedoch war die Stille, eine Todesstille, die sich um die Burg gelegt hatte. Dort unten, tief im Graben, lagen sie, Orks und Menschen gemeinsam. Beide hatten sie dasselbe Schicksal. Beide waren sie in einen unnötigen Krieg geraten und von feindlicher Klinge aus dem Leben gerissen worden. Beide hatten sie sicher noch viel vor sich gehabt.

Die Amazone auf der Mauer stieß einen langen tiefen Seufzer aus. Sie hasste diesen Krieg. Doch gleichzeitig hasste sie auch diese Orks, welche mit dem Metzeln begonnen hatten. Was kamen sie her und nahmen ihnen das Land weg und das Leben. Welchem Irrglauben mussten sie unterlaufen sein, eine solche Tat zu begehen? Es war der Wahnsinn, der hier herrschte.

Bedächtig drehte sich Melyssa auf der Mauer herum und schritt ein Stück darauf entlang. Links von ihr tat sich der Abrund des Todes auf, rechts von ihr erstreckte sich der Burghof, welcher nicht minder von Tod und Leid geprägt war. Die Verwundeten hatte man bereits in ein Lazarett gebracht und die Toten waren auch nicht mehr zu sehen. Und dennoch lag noch ihr Geruch in der Luft, süsslich und bitter zugleich.

Der Burghof war bis auf die Wachen leer. Alle hatten sich schon schlafen gelegt, doch Melyssa bekam kein Auge zu. Immer wieder sah sie die Bilder vor sich, fallende Orks, fallende Paladine. Und wieder fragte sie sich nach dem Sinn des Ganzen. Sie fand keinen.
Voller Melancholie hob sie den blonden Schopf zum Mond hinauf und betrachtete den runden nächtlichen Beobachter. Was musste er schon alles gesehen haben. Er sah alles, wenn sein Blick nicht gerade von einem Wolkenschleiher verhangen war. Er sah gutes und schlechtes. Und das Schlimmste, er konnte nichts dagegen tun. War sein Dasein nicht noch aussichtsloser als der ihrige? Sie konnte wenigstens ein Stückchen ändern. Sie konnte sich für Veränderung einsetzen, sie musste nicht hilflos zuschauen.

Bestärkt durch diesen neuen Gedanken sprang die junge Amazone von der Mauer in den Hof und durchquerte den leeren Platz. Das Feuer war heruntergebrannt und nur noch eine schwache Glut erinnerte daran, dass kurz zuvor hier noch besammengesessen worden war. Die Stimmung jedoch war gedrückt gewesen, anders als an den Abenden zuvor. Jeder trauerte um einen guten Freund oder Kameraden. Der Schlag gegen die Orks hatte viele Opfer gefordert. Auch Melyssa war nicht ohne Schrammen davongekommen, doch sie hatte sich gut auf ihrem Scavenger halten können und sogar der Waffenkampf hatte annehmbar geklappt. Sie brauchte gar nicht mehr viel üben, der Einsatz zwischen den Orks hatte sie direkt in die Praxis geworfen.

Einen letzten Blick in den verlassenden Burghof werfend trat Melyssa in das Nebengebäude, wo sie ein Bett zugewiesen bekommen hatte. Sie musste schlafen, so schwer es auch sein mochte. Die Orks um die Burg mochten besiegt sein, doch wer wußte schon wie lange es dauerte, bis neue an ihre Stelle getreten waren. Sie ahnte nichts Gutes.
Erschöpft fiel sie schließlich in das harte Bett. Den Blick zur Decke gewandt sann sie ihren letzten Gedanken nach. Es würde sich zeigen was der nächste Tag brachte.
Ihre Augen fielen ungewollt zu und sie wurde in einen tiefen Traum gezogen.
06.10.2003, 15:42 #132
Kano
Beiträge: 2.622

Ein dumpfes Klirren und wieder trafen Kanos Schwert und die Axt des Orks aufeinander, trotz des kühlen Windes stand dem Krieger Schweiß auf der Stirn, langsam aber sicher wichen die Kräfte, ewig schien das Duell schon zu währen, wollte kein Ende nehmen. Obwohl die Rüstung des Ritters von Yerodin aus magischem Erz gefertigt war, wies sie einige beschädigte Stellen auf, die der Truppführer seinem menschlichen Kontrahenten zufügen hatte können. Aber auch Kano hatte seinen Widersacher nicht unversehrt gelassen. Zähflüssiges Blut sickerte aus der Wunde am Arm und auch der Brustpanzer des Orks war bereits durch die Klinge des Innosdieners aufgerissen worden.

Doch der Ork zeigte sich kaum beeindruckt, unnachgiebig attackierte er weiter, seine Artgenossen, die mit ihm den Stoßtrupp gebildet hatten waren längst gefallen und die übrigen Verteidiger des Burgtores kamen nun herbei, ihrem Kameraden zu helfen. Einer der Ritter versuchte den Ork von der Seite anzugreifen, doch dieser war nicht so einfach zu bezwingen wie seine Kämpfer, der Schmuck kam also wirklich nicht von ungefähr, diese Bestie hatte sich unzählige Male behauptet. Und so auch wieder, die Attacke des Ritters wurde nicht nur durch einen wuchtigen Schlag abgeblockt, nein, der Krieger wurde dadurch direkt weggeschleudert und sank bewusstlos an der Burgmauer zu Boden.

Nur Sekundenbruchteile später schoss schon das nächste Schwert auf die Grünhaut zu und dennoch war es ausreichend Zeit für diese, dem Angriff auszuweichen und seine Axt todbringend herumfahren zu lassen. Das barbarische Vernichtungswerkzeug wurde seinem Anblick gerecht und zerriss den gepanzerten Leid des Ritters förmlich an der Stelle, an der es auftraf und sich durch den Körper schob. Ein markerschütterndes Brüllen erklang, welches unweigerlich das befriedigende Gefühl des Orks, das er dabei erfuhr, zum Ausdruck brachte. Für die anderen Diener Innos war es ein grausiger Anblick, einer der Ihren derart aus dem Leben gerissen.

Dennoch musste es weitergehen, das wussten sie und so gingen sie es erneut an, den Ork endlich niederzuzwingen. Gerade wollte Kano und einem Stoß durch den dicken Brustpanzer ausholen, als ihn der Blick seines Gegners traf und tief durchbohrte, unglaublich hasserfüllt. Und kaum das Kano vermochte es wahrzunehmen schoss wieder dieses Instrument des Todes durch die süsslich angehauchte Luft, direkt auf den Ritter zu. Zunächst nur eine Bewegung im Augenwinkel fixierte dieser die Axt und...

...Kano schreckte hoch, hastig atmete er ein und aus, Schweiß lief ihm die Schläfen hinab und sein Körper zitterte leicht. Seine Brust schmerzte wieder und ein übles Gefühl breitete sich in der Magengegend aus. Verflucht, was war geschehen, war kam alles nur so bruchstückhaft wieder? Er musste unbedingt jemanden finden, der ihm alles erzählen konnte, Aaren am besten.

Langsam erhob sich der Krieger aus seinem Bett und schritt durch den Raum zu seiner Rüstung hin. Das gute Stück war wirklich ordentlich lädiert, aber noch ging es und er konnte es später ja ausbessern lassen. Nachdem sich der Ritter eingekleidet und seine Ausrüstung angelegt hatte, trat er aus seinem Zimmer und folgte dem Gang hinaus auf den Hof. Es herrschte wahrlich trübes Wetter, als ob sich die Sonne hinter dem Wolkenschleier versteckte um sich den grausigen Anblick um die Burg herum zu ersparen.

Mitten auf dem Burghof blieb Kano stehen und sah sich um, es war leer, kaum einer war auf dem Hof, zumindest keiner der Ritter oder Paladine, die meisten ruhten sich aus oder waren im Lazarett. Der Rest von ihnen war tot und lag entweder noch auf dem Schlachtfeld oder war bereits weggebracht worden. Elendig und keiner wusste, ob sich das Ganze überhaupt gelohnt hatte, unzählige Orks waren gestorben, aber ebenso waren auch viele Diener Innos' gefallen. Noch immer hoffte der Statthalter, das wenigstens sein alter Freund und Kamerad überlebt hatte...
06.10.2003, 16:48 #133
Raven the 4th
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Ohne Plan irrte Raven über den Platz.
Wo er auch hinsah, sah er verwundete, keiner war gänlich ohne Blessuren davon gekommen, viele lagen schwer verletzt im Lazarett.
Doch die Orks waren erst einmal vertrieben; das Minental war erst einmal eine sichere Gegend. Der Jäger grinste: seine Heimat, das Minental war wieder halbwegs sicher! Das gab es schon lange nicht mehr!

Raven musterte einen Paladin nach dem anderen. Irgendwie schien hier keiner wirklich für irgendetwas zuständig zu sein; oder diejenigen, die es waren, waren einfach nur zu erschöpft.

Schließlich wurde es dem Drachenjäger zu blöd, auf und ab durch die Burg zulaufen und er beschloß einen Paladin zu fragen, was er abgrundtief hasste und so gut es ging vermied.
"He Großer!", sagte er spöttisch und tippte einem Paladin auf die Schulter, der ihm nur bis zum Kinn ging.
Wütend drehte der sich um und musterte dann den Drachenjäger.
Künstlich grinsend fragte er und schätzte mit seinen Augen Ravens Größe ab.
"Was willst du... ähh... Drachenjäger?"
Raven beugte sich etwas zu ihm hinunter.
"Wer nimmt hier die Trophäen entgegen?"

Der Paladin schubste den Jäger mit Kraft von sich und schreite ihn an:
"Ist ja schön, dass du so groß bist! Aber nerv mich damit nicht..."
Er drehte sich wieder um und lockerte sein Schwert im Gurt.

"Oh oh", dachte sich Raven und grinste verstohlen. "Der sollte lieber mal nen Traumruf rauchen..."

Er ging ein Stück weiter und fragte den nächsten Paladin.
"He... Paladin! Wer nimmt die Trophäen entgegen?"
Der Paladin murrte und zeigte dann auf einen seiner Kollegen.
"Wie ist sein Name?"
Der Paladin blieb bei seiner Geste und starrte den drachenjäger grimmig an.

"Nun gut...", sagte dieser und sah in die Richtung, wo der Paladin hinzeigte.
"Danke dennoch!", nickte der Jäger und marschierte los zu dem gezeigten Paladin.

"Hey du!", begann er wieder. "Du nimmst die Trophäen entgegen?"
06.10.2003, 17:39 #134
Longbow
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Och nö, nicht schon wieder ein Lee...
Genervt sagte Long:
"Was gibts?"
"Ja, die Trophäen!!!"
"Och...achso! Na, schön, dass ihr welche habt."
Der Drachenjäger wurde schon etwas zorniger:"Jajaja, wohin?"
"Wieviele habt ihr?"
Nun noch zorniger:"Ne Menge, aber wohin damit?"
"Zeig mir erstmal, wieviele ihr habt."
Nun kurz vorm Platzen:"Boar, gibts das? Sag mir doch einfach wohin damit."
"Schrei doch nicht so, meine Ohren haben in der Schlacht nichts abbekommen."
Das Gesicht des Jägers wurde rot, seine Faust ballte sich zusammen, er holte auf und schlug Long einmal in die Fresse. Dieser kippte sofort nach hinten um.
"Musste das sein?"
"Sag mal, seid ihr von der Garde alle so panne?"
"Nö, bist nur schon der fünfte Lee, der irgendwas von mir will. Und noch dazu nicht ganz hell, was? In einer Festung der Garde einen Offizier zu schlagen, kommt meistens nicht so gut."
"Ich schlag dich gleich nochmal. Nun sag doch einfach, wohin mit den Daumen."
"Lese kannst auch nicht, he? Du gibst sie einfach bei mir ab, dann zählen irgendwelche Soldaten die Dinger durch und falls ihr genug habt, kommt ihr mit auf das Schiff. Werdet dann irgendwie benachrichtigt."
06.10.2003, 18:44 #135
Raven the 4th
Beiträge: 1.342

Raven schnaufte. Diese Kämpfe hatten ihn ganz schön geschlaucht; nicht nur seinen Körper, auch seine Nerven.
Der Jäger besann sich.

"Sorry, war bissl viel Stress, die Jagd...", murmelte er und drückte dem Soldaten den Sack in die Hand.
"Woran erkennt ihr, dass des unsre sind?", fragte er noch schnell, ehe Longbow mit dem Sack verschwand.
06.10.2003, 20:00 #136
Shakuras
Beiträge: 3.243

"Erhabender, was kann ich für Euch tun?", sprach einer der Ritter und verbeugte sich ehrerbietend vor dem Priester.Dieser mussterte ihn kurz."Bringt diesen Brief zu Xyterion.Er befindet sich zur Zeit in irgendeinem Raum des Magierhauses." "Sehr Wohl, Meister!" "Stellt keine Dummheiten an!", meinte der Priester noch mahnend und zugleich scherzhaft, bevor der Ritter ging.

Shakuras blickte ihm noch kurz nach und schweifte mit seinen Gedanken ab.
.o( Wie es ihm wohl auf seiner Reise ergangen mag...?! ) Sein knurrender Magen machte sich wieder bemerkbar und so betrat der alte Mann die Zuflucht der ehemaligen Erzbarone.

Er ging stets geradeaus und bog dann bei der ersten Zweigung nach Links ab.Mit jedem Schritt den er tat, wurden die alten Erinnerungen wieder neu ins Bewusstsein gerufen.Momente später stand er vor dem damaligen Trohnsaal Gomez'.Dieser Saal weckte in ihm nur böse Erinnerungen hervor...
06.10.2003, 20:08 #137
Irock von Elladan
Beiträge: 1.476

Die Belagerung war nun schon seit zwei Tagen niedergeschlagen. Auf einer der Mauern der Burg, konnte man die Gestalt eines in blauer Robe gekleideten Mannes sehen. Es war Irock, der nachdenklich die Gegend überblickte. Die Orks waren fast alle besiegt worden. Keiner befand sich mehr in direkter Nähe zur Festung.
Endlich war ein leichtes Lächeln von den Lippen des Magiers abzulesen. Es schien, als würde ihm erst jetzt klar werden, welch einen grandiosen Sieg die Menschen vor zwei Tagen davongetragen hatten. Gut gleaunt kehrte er zum Feuermagiertempel zurück und kniete sich zum Gebet nieder.
06.10.2003, 21:07 #138
Sir Iwein
Beiträge: 3.214

Die Schlacht lag nun bereits zwei Tage zurück, doch noch immer hatten die Heiler und Barbiere kaum mit den vielen Verletzten überfordert. Einige, die nicht sofort behandelt werden konnten, wurden von einem schweren Fieber befallen, und wenig Hoffnung gab es für all jene. Ein schwarzer Schatten hatte sich auf sie gelegt.

Iwein hatte Glück gehabt. Er hatte keine ernsteren Verletzungen aus der Schlacht mitgenommen, nur eine leichte Wunde am Bein, die aber bereits behandelt worden war und einigen Prellungen am Brustkorb. Seine Rüstung sah auch nicht mehr ganz so gut aus, doch ihr hatte er größtenteils zu verdanken, dass er jetzt noch am Leben war. Sie hatte viele Schläge abgefangen, war nun aber von einigen Rissen durchzogen. Er würde sie von Jabasch reparieren lassen, sobald er wieder in Khorinis sein würde.
Nun, da die Schlacht geschlagen war und seine Aufgabe erfüllt, sein Hass an den Orks gestillt und die Rache genommen, hielt ihn hier nicht mehr viel. Er war glücklich, dazu beigetragen zu haben, dass der König nun das Erz für seine Armee geliefert bekommen könnte, sobald die Schürfer, die in den nächsten Tagen angefordert werden würden, genug gefördert hätten. Doch nun vermisste er Khorinis, und wieder konnte er dieses Tal nicht mehr sehen. Er starrte hinunter, zu den letzten Resten der Orkzelte, die nun niedergebrannt worden waren, und teils noch ein wenig schwelten. Das Böse war zwar vorerst besiegt, doch - so schien Iwein - nocht nicht gänzlich aus diesem Tal vertrieben worden. Noch immer hingen dicke Wolken am Himmel, durch die hindurch der Mond nur einen trüben Schein abgab.

Nur eines hatte er in den letzten Tagen vergessen. Seine Meisterprüfung bei Firen. Seine Lehre bei dem Armbrustbauer war noch nicht ganz beendet. Und Firen gedachte, Iwein die Werkstatt in Khorinis alleine führen zu lassen. Dafür wollte der Milizsoldat bereit sein, und so entschloss er sich, sich gleich morgen an die Herstellung der Kriegsarmbrust zu machen, die Firen ihm aufgetragen hatte. Erholt hatte er sich mittlerweile genug, nun wollte er so schnell wie möglich zurück nach Khorinis. Er sprang von den Zinnen auf die Mauer hinunter, stieg die schmale Treppe in den Burghof hinab und schlenderte dann nachdenklich vor sich hin summend quer über den Innenhof, wo noch einige Soldaten gemeinsam am Lagerfeuer saßen, hinüber zum Haus der Ritter, um sich dort seinen wohlverdienten Schlaf zu gönnen.
06.10.2003, 21:11 #139
Longbow
Beiträge: 4.035

„Bis jetzt hat eh noch keine Sau seine Beute abgeliefert. Von der Garde wird’s auch keiner machen, da eh alle, die wollen, mitkommen. Gleiches gilt für den Orden. Aus dem Sumpf machte niemand mit, also bleiben nur deine Kumpanen, von denen weißt du sicher selbst, wer mit Jagen war. Aber ich werde sonst schon drauf achten, dass die Beuten nicht durcheinander kommen!“
06.10.2003, 22:00 #140
Raven the 4th
Beiträge: 1.342

"Wenn du das sagst...", bemerkte Raven noch beiläufig und wandte sich zum gehen. "Ich weiß, wie viel wir hatten.", fügte er hinzu und verschwand wieder aus den Augen des Paladins.

Bei seinen Kollegen angekommen, setzte er ein breites Grinsen auf.
"Wir sind so gut wie auf dem Schiff! Dieser Blecheimer hat gemeint, dass wir so ziemlich die einzigen sind, die überhaupt ihr Zeug abgegeben haben... Wir brauchen Bier!", lachte er und kramte in seiner Tasche.

"Da ist nix... verdammt!"

"Dann müssen wir wohl in die Harpie..." grinste Ganzo und stand auf.
"Wann fährt denn des Schiff los?", fragte Carras und stand ebenfalls auf.
"Keine Ahnung.", meinte Claw. "Aber die müssen noch das ganze Erz wegbringen und so... wir fragen dann halt einfach mal in Khorinis, ich will jetzt nach Hause."

"Ich will nach Hause.", imitierte Raven den Banditen scherzhaft und legte seinen Harnisch wieder an.

Als er den Riemen zugezogen hatte, drückte wieder diese Delle auf seine Brust.
"Scheiße! Das geht nicht!", sagte er und löste die Riemen wieder.

"Toll...", fügte er hinzu. "Jetzt kann ich den Scheiß so mit mir rumschleppen."
Fluchend wuchtete er seinen Harnisch auf den Rücken und lud sein gesamtes andres Zeug auf.
Stöhnend sah er in die Runde.
"Kanns losgehen?"
Alle nickten und der Trupp verlies die Burg in Richtung Heimat.
07.10.2003, 10:29 #141
Uncle-Bin
Beiträge: 1.359

Los los los ihr Weicheier. Bewegt euch! Ihr wollt mich wohl verrecken lassen. Na wird’s bald. Uncle-Bin war gerade ein paar Stunden wach und schon wieder voll in seinem, zugegeben nur im nüchternen Zustand, Element. Er lag irgendwo in der Burg zusammen mit einigen anderen Verwundeten und um ihn herum wuselte eine kleine Masse von Milizen und irgendwelchen Helfern. Es hatte nicht lange gedauert, da trank er schon sein erstes Bier seit der Befreiungsschlacht und sich beim nächst besten nach dem Datum erkundet. Die Tatsache, dass er hier nun schon seit einigen Tagen gelegen hatte schockierte ihn erst, doch dann kam ihm in den Sinn, was ihm alles dadurch erspart geblieben war. Als noch einsatzbereiter Mann hätte er wahrscheinlich die unzähligen Kadaver beseitigen müssen oder noch besser wäre es gewesen, wenn er gleich den nächsten Auftrag bekommen hätte. So fand er sich recht schnell mit seiner Lage ab und genoss das Bierchen, das ihm vorhin gereicht wurde. Du da! Komm her! Der Miliz kam sofort und stammelte einige unverständliche Wortfetzen. Wie lange soll ich noch hier bleiben? Wieder begann der junge Mann unverständliches zu brabbeln, bis Uncle-Bin der Geduldsfaden riss und er dem Kerl seinen einen Stiefel ins Gesicht schleuderte. Endlich hörte der verwirrte Kerl mit seinem Gestammel auf und brachte einen fast perfekten Satz heraus. Ich vermute ihr könnte bald wieder aus dem Bett. Ich... Ich kenne eure Verletzungen nicht. Fast perfekt hieß bei Uncle-Bin soviel, wie allgemeines Gerede, das er sich selbst hätte erschließen können. Er warf dem Kerl noch einen bösen Blick zu, ließ sich dann seinen Stiefel reichen und machte sich schließlich daran sein ungewolltes Lager zu verlassen. Zwar wurde er jetzt von den anderen etwas ungläubig beäugt, da sie es nicht gerade für gut hielten so schnell wieder in Aktion zu treten, aber bis auf ein paar blaue Flecke und leichten Kopfschmerzen verspürte Uncle-Bin nichts mehr was ihn daran hindern sollte...
07.10.2003, 15:18 #142
Sir Iwein
Beiträge: 3.214

Der kalte Wind fegte durch den Burghof, der noch feucht vom nächtlichen Regen war. Schwere Regenwolken zogen durchs Minental und ließen immer wieder irre Wassermassen über der Burg ab. An diesem Tage saßen die meisten Soldaten im Haus der Ritter und stärkten sich, so gut es mit dem kargen Mahl ging. Iwein eilte durch den Hof zur Schmiede, um dort nach Firen zu suchen. Den hatte er die letzten Tage kaum zu sehen bekommen. Doch glücklicherweise fand er ihn dort, wie er nachdenklich vor dem Plan einer großen Armbrust saß. „Firen, ein Glück. Du hast die Schlacht also überstanden. Ich hatte schon befürchtet, dass ich beim meinem Heimweg nach Khorinis irgendwo im Minental über deine Leiche stolpern würde.“ – „Hallo, Iwein. Tut gut, dich wieder zu sehen. Ja, ich hatte Glück während der Schlacht, hab allerdings auch nicht viel mitgekämpft. Ich habe andere Pläne. Ich hatte dir ja schon erzählt, dass ich für längere Zeit hier in der Burg bleiben will. Ich will hier eine Taverne errichten, und eine eigene Armbrustbauerei. Damit bin ich zur Zeit ziemlich beschäftigt. Aber bevor du alleine die Werkstatt in Khorinis übernehmen darfst, musst du noch eine letzte Prüfung ablegen. Den Bau einer Kriegsarmbrust.“ Ein langes Schweigen folgte, und lange Zeit war nichts weiter zu hören als der peitschende Wind draußen im Hof. Iwein blickte ein wenig unsicher und verwirrt, als Firen nicht weiterredete. Dann schließlich räusperte sich Firen und sprach weiter: „Du weißt ja sicherlich, dass dies viel Geschick und Können erfordert.“ – „Ich werde mein Bestes geben.“ – „Wie immer“, grinste Firen. „Na schön. Ich denke, nun ist die Zeit gekommen. Du kannst gleich anfangen, wenn du willst. Beim Bau deiner ersten Armbrust habe ich dir alles zurechtgelegt, heute wird das deine Aufgabe sein.“
Iwein atmete noch einmal tief durch und begann dann. In der Schmiede herrschte ein ziemliches Durcheinander, sodass einige Zeit verging, bis Holz, Abzug, Bolzenspitzen und die getrockneten Sehnen aus Hanf auf dem Tisch bereit lagen. Er sah sich die Sachen an. Daraus sollte also nun eine große Armbrust werden, mindestens einem Paladin würdig. Die Technik bei diesen großen Geräten war wesentlich komplexer und schwieriger als bei den leichten Armbrüsten, deren Bau meist bisher Iweins Aufgabe gewesen war. Ein Bauplan der Armbrust war glücklicherweise bereits in der Schmiede bereitgelegt, denn das hätte Iwein nun mehr Zeit gekostet, als er bis zu seinem Aufbruch nach Khorinis noch verstreichen lassen wollte.
Er sah sich die Zeichnung an. „Nun gut, dann woll´n wir mal...“, murmelte der Milizsoldat vor sich hin und ergriff die mittlerweile getockneten, noch ungeflochtenen Sehnen. Vorsichtig und gekonnt, wie Firen es ihm gelehrt hatte, flocht er die Stricke zu einer Schnur, die später die Sehne der Armbrust werden sollte. So eine Sehne musste viel aushalten, da eine Armbrust einen solchen Zug hatte, dass selbst die besten Sehnen nach einiger Zeit ausgewechselt werden mussten. Daher ließ man die Armbrust die meiste Zeit besser entspannt. All das hatte Firen ihm schon erklärt. Der Milizsoldat konnte es kaum erwarten, selbst den Umgang mit diesen beeindruckenden Schusswaffen zu erlernen. Doch erst Paladinen war es erlaubt, eine solch gefährliche Waffe, deren Benutzung dem einfachen Volk und den unzuverlässigen Soldaten der Miliz untersagt war – denn schon ein einziger Schuss konnte auf kurze Entfernung die beste Rüstung eines Paladins durchdringen. Man wollte wohl verhindern, dass die versoffenen Stadtwachen wie zum Beispiel Uncle einer war, in ihrem Rausch einen Ritter verletzten. Lustiger Gedanke... „Worauf wartest du, Iwein!?“, fragte Firen mit mahnender Stimme. Iwein schreckte auf und machte sich sogleich wieder an den Bau der Armbrust. Nun musste die Sehne in den Bogen eingespannt werden. Bereits vor einigen Tagen hatte er zu diesem Zweck einen Bogen in ein Fass in der Schmiede gelegt, um ihn im Wasser zu härten. Nun schritt er zu dem Fass hinüber, nahm den Bogen heraus und legte das nasse Stück Holz auf den Tisch. Die Sehne spannte er nun zwischen den beiden Enden des schweren, dicken Holzbogens. Was für eine Durchschlagskraft ein aus dieser Armbrust geschossener Bolzen haben würde, konnte sich Iwein kaum vorstellen.
Dann legte er den fertigen Bogen für eine Weile beiseite und machte sich derweil daran, den Schaft zu schnitzen. Auch diese Arbeit hatte er während seiner langen Lehre bei Firen nahezu perfektioniert, sodass das Schnitzen keine größeren Probleme darstellte. Nur leider hatte sich kein sehr scharfes Schnitzmesser gefunden; der teils verrostete Vorrat an Werkzeugen, die die Gardisten im Lager hinterlassen hatten, war kaum noch zu gebrauchen. Nach einiger Zeit jedoch hatte Iwein den vorher unbearbeiteten Holzpfock zu einem schönen Schaft mit Griff und Platz für die Mechanik aus Nuß und Abzug, die später noch eingesetzt werden würde, geschnitzt. Konnte sich sehen lassen. Nur Verzierungen in den Schaft ließ er für dieses Mal noch bleiben. Dies sollte ja schließlich kein Meisterwerk werden, das hätte zu viel Zeit in Anspruch genommen. Der Bogen war mittlerweile fertig getrocknet und die Sehne fest geworden. Daher nahm der Armbrustbauerlehrling nun diesen und nagelte ihn auf dem Schaft fest, nachdem er zuvor die Kontaktstellen ordentlich verleimt hatte. Abermals legte er anschließend das Werk zum Trocknen beiseite. Iwein sah kurz von seiner Arbeit auf und blickte hinaus in den Burghof. Während seiner Arbeit war bereits viel Zeit verstrichen. Es war nun bereits Nachmittag und der Regen hatte aufgehört. Der Wind aber pfiff immer noch durch die kalte Schmiede. Nach einer kurzen Pause arbeitete Iwein jedoch weiter.
Nun war der komplizierte Teil dran. Das Einsetzen der Mechanik in den Schaft. Komplett Bauen musste er sie nicht mehr, außerdem war eine genaue Anleitung hierzu in dem Bauplan von Firen gegeben. Er leimte und nagelte nur einzelne Kleinteile auf Firen´s Anweisung an die fertige Mechanik und leimte dann den Freiraum im Schaft. Anschließend setzte er die gewaltige Mechanik, bestehend aus Nuß und Abzug vorsichtig ein. Dann endlich wäre die Kriegsarmbrust fertig. Das vollendete Werk legte er nun zum Trocknen beiseite und ließ sich auf einen Stuhl fallen, um sich ein wenig Ruhe zu gönnen. Die Armbrust konnte sich sehen lassen, auch Firen war begeister von Iweins Arbeit.
Damit war seine Lehre bei dem Armbrustbauer, dessen Lob, Wutausbrüche und Art er in all der Zeit liebgewonnen hatte. Es schmerzte ihn, nun für solange Zeit Lebwohl sagen zu müssen. Doch Firen wollte für die Versorgung der Ritter hier sorgen, eine ehrbare Aufgabe, auch wenn Iwein niemals längere Zeit in diesem Tal verbringen könnte. Nun, vielleicht könnte es ja jetzt, da die Orks besiegt waren, wieder zu alter Schönheit erblühen? „Iwein, die Armbrust ist gut geworden. Du sollst sie behalten und in Khorinis verkaufen. Es ist dein Geld. Du bist nun ein Meister deines Fachs, und nichts gibt es, was ich dir noch beibringen könnte. Deine Lehre ist beendet. Lebwohl sag ich dir nun, einstweilen.“
Iwein blickte missmutig in Firens Gesicht und sagte dann: „Lebwohl, Firen. Und komm mal in Khorinis vorbei. Danke für Alles.“ Mit diesen Worten packte er seine nun getrocknete Armbrust in einen Rucksack und verschwand aus der Schmiede, seinem Meister noch einmal zuwinkend. Nun wollte er schnellstens zusehen, dass er hier fort kam. Er verabschiedete sich eilig von einigen seiner Kameraden, kaufte bei Engor zu gesalzenen Preisen noch ein wenig Proviant ein, bestehend aus einem trockenen Laib Brot, einer gepökelten Fleischkeule und einer Flasche Bier. Dann verließ er das graue Gemäuer, diesmal aber durch das Tor, und frohen Mutes, nicht in Furcht vor Orks. Die verbrannte Erde um die Burg stimmte ihn zwar weniger freudig, doch er war glücklich, noch heute, wenn Innos ihm wohlgesonnen wäre, wieder in Khorinis anzukommen. Allzu lange war er schon nicht mehr dort gewesen.
07.10.2003, 16:33 #143
Kano
Beiträge: 2.622

Einige Zeit hatte Kano nun schon nach seinem Freund gesucht doch Aaron war einfach nicht aufzufinden.
"Verdammt! Wo steckst du?!", fluchte der Ritter vor sich hin, mehr besorgt als verärgert über das Verschwinden seines Kameraden. Mit ihm hatte er hier angefangen, war von Anfang an mit ihm befreundet gewesen, er war es eigentlich gewesen, der Kano mit der Garde und Khorinis vertraut gemacht hatte. Er musste überlegt haben, er musste! Wenn nicht, was sollte Kano dann machen? Er würde ihn rächen! Und wenn es das letzte wäre, was er anging, er würde es versuchen.

Jäh wurde der Krieger von der Ankunft eines Paladins aus den Gedanken gerissen, der die Mauersteine an der Ramme empor geklettert kam. Ein bekanntes Gesicht, welches der Statthalter als einen seinen Schüler wiedererkannte, Thorus um genau zu sein. Der Paladin kam direkt auf ihn zu und sprach ihn auf sein Anliegen hin an.
"Prüfen wollt ihr euch also lassen? Nun gut, wenn ihr euch bereit dafür haltet, dann soll es so sein."

War das vielleicht eine Möglichkeit mit ein paar Orks abzurechnen? Sicher war der Krieger einem kleinen Ausflug nicht abgeneigt, bei dem er dann auch gleich sein können unter Beweis stellen könnte, um so die Prüfung zum Abschluss seiner Ausbildung zu absolvieren.
"Also dann, sehen wir uns mal in der Gegend um die Burg herum um, sicher finden wir da noch das ein oder andere Objekt, das uns bei deiner Prüfung bereitwillig zur Seite stehen will..."
So verließen die beiden Krieger die Burg also über die Ramme und machten sich auf die Suche...
07.10.2003, 16:39 #144
Irock von Elladan
Beiträge: 1.476

Ein trüber, regnerischer Tag war angebrochen. Das trostlose Tal schien nun noch finster zu sein als sonst. Nach einem kargen Frühstück, als solches bezeichnete der verwöhnte Magier es ging er über den feuchten Boden des Burghofes. Die meisten Leute, die noch da waren hielten sich in dne Gebäuden auf. Irock kehrte ebenfalls in den Tempel zurück und packte seine Sachen zusammen. Auch wenn er eigentlich nichts seit seienr Ankunft im Tal erreicht hatte. Immmer wieder wunderte er sich darüber, wie schnell die Zeit überhaupt verangen war.
Fröhlich stellte er die Tasche in die Eingnagahalle und blickte nach draußen. Es hatte wieder angefangen zu regnen, bei diesem fürchterlichen Wetter wollte der Gelehrte noch nicht aufbrechen. Also entschied er sich noch zu warten, bis es aufhörte.
07.10.2003, 19:28 #145
Irock von Elladan
Beiträge: 1.476

Gegen Abend hatte es aufgehört zu regnen. Der Magier überlegte ob es klug wäre noch an diesem Tag das Minental zu verlassen. In der Nacht würde es sicherlich sehr gefährlich in der Umgebung der Burg sein, so dachte er sich. Anders gesehen war es auch notwendig ins Kloster zurückzukehren, damit er sic hweiter einweisen lassen konnte.
Schließlich entschloss er sich dazu noch bis zum nächsten Tag dazubleiben. Außerdem gab es noch etwas das ihn im Tal hielt. Es war die kleine Bibliothek des Feuermagiertempels. Momentan sah es so aus, als wenn er sie für sich ganz allein hatte.
Also stellte er seine Sachen wieder an die Seite und ging in den kleinen Raum mit dne vielen Büchern, die in Reih- und Glied in den Regalen an der Wand geordnet waren. Sicherlich würde er eine interessante Lektüre finden an der er sich bis zum Aufbruch erfreuen konnte.
07.10.2003, 20:45 #146
Shakuras
Beiträge: 3.243

Der Meister der Magie hatte schon damals diesen fürchterlichen Saal gemieden.Schon immer symbolisierte das Haus der Erzbarone das Böse für Shakuras.Damals als Lehrling hatte er Corristo gefragt, weshalb er denn solch' Gefühle in der Nähe dieses Hauses - dieses Saales empfand, doch Corristo schwieg und wandte sich ab...

"Jetzt weiss ich, weshalb er schwieg...", flüsterte der Alte in die Stille hinein.Bedächtig schloss er die Augen und versetzte sich in einen Zustand, der der Trance einer Meditation glich.Der Geist erwachte nun ganz aus seinem unruhigen Schlummer und löste sich geschwind von den Fesseln des Fleisches, um sich einen Pfad durch Raum und Zeit zu bahnen.

Grausame Taten kamen ans Licht und offenbarten sich dem geisterhaften Abbild des Priesters.Abstrakte Arten der Belustigung, Bestrafungen, Hinrichtungen, ... .Das Wimmern der gebundenen Geister, aber auch das der Plagen drang an das empfindliche Gehör.Schreie des Leids - des Schmerzes und vor allem des Hasses!

Ungewollt löste sich der Blick des Magus' Geistes von der ans Licht getragenden Erkenntnis und das deutende Bild entfernte sich! Der Schweif glitt wieder den Weg zurück, den er gekommen war - als ob Jemand an der Schnur kräftig gezogen hätte, die am Zauberers Geiste befestigt war.Wieder durchdrang er die Barrieren des Raumes, Zeites und schlußendlich auch des Fleisches.Er legte sich wieder zur Ruh'.


Shakuras fuhr erschrocken herum und blickte sogleich dem verdutzten Boten entgegen.
"Verzeiht mir, Magier! Ich wollte Euch nicht erschrecken.Ich sollte Euch lediglich mitteilen, dass..." "Sprecht nicht weiter, Mann des Standes Ritters.Ich weiss es bereits." "Aber..." "Die flüsternden Stimmen der alten Gemäuer trugen die Nachricht an mich heran.Habt Dank, elder Ritter, für Eure Bemühungen! Geht zu Taris dem Heiler und teilt ihm mit, dass Shakuras Euch schickt.Er müsste sich im Lazaret dieser Burg befinden.Er wird sich dann sogleich um Euch kümmern und Eure Qualen werden schwinden." Der Ritter nickte mit einem erleichterten Blick und verließ das Haus der Erzbarone.

Nun stand Shakuras wieder allein vor dem Eingang dieses einen Saales.Die Stille kehrte wieder ein und regte zum Nachdenken an.Er wandte sich ab und ging wortlos fort...
07.10.2003, 20:52 #147
Xyterion
Beiträge: 686
Der Weg eines Ritters
Leise Geräusche hallten durch das tote Schlachfelt des Burgplatzes. Die mühsam aus bestem Stahl gegossenen Metallplatten der schweren Ritterrüstung begegneten sich bei jedem Schritt den der leicht verwundete Mann tat. Nur schleppend konnte er sich über das Schlachtfeld schleifen.

Die bösen Erinnerungen aus dem Bewusstsein verdrängt, der Geist vernebelt vom Schmerz, die Seele erfüllt von Stolz, das Herz erleutet vom Glaube.

So tat der Streiter Innos tapfer jeden einzelnen Schritt, von denen ihn noch viele vom Ziel trennten. Viele Leichen pflasterten den blutigen Pfad, darunter enge Kammeraden, Vertraute und sogar Freunde. Doch der Wille war ungebrochen, der Gedanke der Rettung gab ihm Kraft. Viele Menschen hatten sie gerettet, gerettet vor den monströsen Äxten wilder Bestien, doch, die vielen Opfer die der Kampf vorderte wird der Krieger nie vergessen können.

Und so schreitete er voran, mitgebeuteltem Körper und stählernem Glauben, auf dem heiligen Weg Innos'.
07.10.2003, 21:24 #148
Shakuras
Beiträge: 3.243
Der Weg des Ritters
Auch der Tempel des Lebens wurde nicht vom Wandel der Zeit verschohnt und doch ragte er impulsant - seelisch wirkend wie eine unbezwingbare Festung - gen Firmament, der am heutigen Tage von einer grauen Schicht überzogen wurde.

Der Wind trug den abscheulichen Duft des Todes mit sich und Jedem hier war klar, dass dies noch länger so andauern würde, da der Sieg gegen und für die Orks als Mahnmal dienen sollte.

Der gepeinigte Ritter schlug zuvor noch das Glaubenszeichen des Herrn, bevor er die heiligen Hallen betrat.Die russigen Fakeln, die an den Wänden eines jeden Ganges und Raumes angebracht waren, verliehen dem Tempel eine mysthische Atmosphäre.Der glühenden Runen an den Decken taten ihr übriges dazu.

Die tiefe Stimme eines Mannes hallte bis ins Innere des alten Meisterwerks.Sie verlangte nach Xyterion, einem Hohen Novizen, der sich laut Informationen hier binden sollte.
08.10.2003, 16:56 #149
Emyar
Beiträge: 655

Still schwang der lange Mantel des Barden im Wind, welcher kühl durch die fast ausgestorben wirkende Burg zog. Mit großen SChritten stampfte er zur Kirche und betrat unter den prüfenden Blicken der Magier das Gemäuer, in dem er Livia vermutette.
Schon wenige Minuten später verliess er wieder das Gebäude, diesmal jedoch von Livia begleitet. Lange hatte es gedauert, doch endlich würde er aufbrechen um den faulen Magiern ihre Sonnenaloe zu bringen, das Buch entgegen zu nehmen und es Jabasch zu bringen. Unverzüglich machten sich die biden auf, der Weg bis zum Pass sollte diesmal deutlich weniger gefährlich sein, als beim ersten mal, jedoch wäre Leichtsinn fehl am Platze. Gut gerüstet verliessen sie die Burg und stampften voller Zuversicht in richtung Pass.
08.10.2003, 17:47 #150
Carthos
Beiträge: 5.043

Nachdem seine Wunden und Blessuren verheilt waren, konnte sich der Paladin den restlichen, vom Kampf in Mitleidenschaft gezogenen, Gegenständen widmen. Seine Rüstung wieß zahlreiche Dellen auf und an der Stelle wo ihn die Klinge des Kriegsherren getroffen hatte war der Panzer komplett weggebrochen.

Carthos trat über den Burghof hinüber zu der Schmiede, in der momentan unter Hochdruck gearbeitet wurde.
Wie bei seinem letzten Besuch traf er dort auf Eorl. Er hatte seine Rüstung schon einmal geflickt und war wohl derjenige der am meisten Efahrung mit den komplizierten Rüstungen der Paladine hatte.

Seid gegrüßt. Ein Ork hat mich etwas unglücklich erwischt und nun ist hier unten ein gutes Stück weggebrochen. Könnt ihr das wieder reprieren ?

Der Kommandant reichte dem Schmied seine Rüstung. Von Garond hatte er leihweise eine Ritterrüstung erhalten, somit musste er nicht halbnackt durch die Gegend laufen.
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