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Das Kastell des ZuX # 22
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22.10.2003, 22:22 #326
Rhodgar
Beiträge: 1.307

... die Ankunft ... gleich eine Hütte im Hafenviertel gefunden ... Klinge von einem Freund geschärft ... Bezahlung ...
auf Lobarts Hof Waffen für die Arbeiter geschmiedet ... Bezahlung ...
gefährliche Reise zum Kastell ... schwer verletzt ...


Und als hätte sein Bein seine Gedanken lesen können, brannte sich ein stechender Schmerz durch seine Wade, gerade als er an den Kampf mit dem monstösen Scavenger dachte.
Argh... Ich brache dringend jemanden, der mich heilen kann ... wie soll ich denn aufgenommen werden, wenn ich in einer solchen Verfassung bin ... diese Nacht werde ich schlafen können, aber morgen muss ich eine Möglichkeit finden, meine Wunden zu heilen.
Mit diesen Gedanken verabschiedete sich sein Bewusstsein ins ewige Reich Reich des Schläfers, und Rhodgar fielen die Augen zu.
22.10.2003, 23:13 #327
HoraXeduS
Beiträge: 1.113

Die Puppe hatte zu leiden. Vor dem Kastell, auf einer kleinen Wiese, in der unerklärlicherweise ein mannstiefes Loch klaffte, stand der Kampfmagier Horaxedus in einer tiefstehenden Haltung und vollführte seine Übungen. Immer und immer wieder wiederholte er schräg gezogene Schläge von links oben nach rechts unten durch die Luft, zog rhythmisch den von Zavalon geliehenen Stab zurück und begann von neuem. Nach einer geraumen Zeit dieser Trockenübung wechselte der Stabkampfschüler das Standbein und begann erneut mit der Übung, die er immer und immer wieder wiederholte. Dieses konditionsraubende Training schuf zugleich eben diese benötigte Ausdauer, und Horaxedus ließ dabei nicht den Blick von der vor ihm aufgebauten Übungspuppe, welche er zu deren Bedauern jedoch nicht ein einziges Mal mit seiner Waffe touchierte. Die Rache eines klugen Mannes.

Schließlich, nach vielen Stunden der monotonen Wiederholung, beschloss Horaxedus, den anstrengenden Trainingstag mit einer Stunde Freikampf zu beschließen. Mit einem Satz drehte er sich in Windeseile um seine eigene Achse, ließ den Stab kurz in der Bewegung durch seine Hand gleiten, bevor er ihn am anderen Ende umso fester packte und die Waffe krachend auf dem angedeuteten Schienbein der Übungspuppe einschlagen ließ. Sogleich geschah, was er erwartet hatte: Der hölzerne Gegner schlug ebenfalls nach seinem Schienbein. Der Magier jedoch wich einen Schritt zurück und blockte die Attacke der Puppe mit seinem in den Boden gestützten Stab. Nun schnellte er seinerseits vor und setzte zu einer Kombination von vier schnell hintereinander gestoßenen Stichen des stumpfen Stabes in Brust und Kopf des hölzernen Sparringspartners an. Und erst beim letzten Stoß traf ihn der Zorn des Gegners: Offenbar sah es die Übungspuppe angesichts der Fortschritte des Schülers längst nicht mehr ein, warum sie nur dorthin schlagen sollte, wo er sie ebenfalls zuvor getroffen hatte. Und so fand sich Horaxedus nach einem harten Streich gegen seinen Oberschenkel kniend auf dem Rasen wieder. Und soeben holte die Puppe erneut aus...
23.10.2003, 09:14 #328
meditate
Beiträge: 6.868

die magierin hatte sich in der nacht um einen jungen mann kümmern müssen, der den weg ins kastell ganz alleine gefunden hatte. er war trotz einer erheblichen verletztung den steilen felsen heraufgestiegen, weil er meinte, dass ihn etwas dazu getrieben hatte, genau hier beistand und heilung zu suchen.

"wie ist dein name? rhodgar? und du hast diesen weiten weg gemacht, obwohl du auf dem weg auch beim schläfertempel hättest hilfe finden können?"

der junge mann nickte und meinte, beliar hätte ihn wohl gerufen. aber nicht in sein ewiges reich sondern in seine vorhut im reich innos.

"hört sich interessant an rhodgar. hier hast du heiltränke, ich werde die dämonen anweisen, dich zu versorgen und sich um dich zu kümmern. dann sehen wir weiter."

die magierin verabschiedete sich freundlich und begab sich danach wieder zu drak cycle, der im refektorium auf sie wartete.
23.10.2003, 09:21 #329
Dark_Cycle
Beiträge: 1.808

Dark Cycle ging neben Meditate her, doch ließ seinen Blick nicht vom wahren Wege ableiten, weshalb er überhaupt in die Gefilde der Schwarzmagier und Dämonen eingedrungen war. Er wusste nicht so recht, was seine ehemalige Heillehrmeisterin von ihm hielt...das war aber bestimmt nicht viel. Noch ziemlich verwundert von dem atemberaubendem Gemäuer, traten die beiden in das Refektorium ein und nahmen daraufhin auf jeweils einem Stuhl Platz. Das angespannte Gesicht des Wassermagus, ließ leicht daran zweifeln, was eigentlich hier tat. Nun gut das Essen würde mit Sicherheit schmecken, egal nach was sein Magen schrie. Er konnte einfach nicht Gedanken verlassen, dass seine Lehrmeisterin ihn nicht mochte.

Er hatte sich seit dem letzten Treffen schwer verändert, denn ansonsten wäre unmöglich wieder zurück gekommen und hätte entweder alleine oder in einem anderen Lager Alchemie gelernt. Leicht verschwiegen neigte Dark Cycle den Kopf nach unten um nicht sein, sowieso schon unnötig gerötetes, Gesicht zu zeigen. Plötzlich stieg die pure Pein ihn ihm hoch, als ob er etwas ganz Ausgefallenes tun würde. Der Klosterling konnte doch schlechte zu ihr sagen, dass es ihm leid tue wie er sich benommen hatte und so weiter. Das gäbe sicherlich eine Blamage fürs Leben, die er nicht mehr so schnell loswerden sollte.


Allmälich fing er an, den Kopf wieder zu erheben. Jedoch ganz langsam, so wie belassen. Wie sollte er es Meditate nur erklären. Soetwas war eine Sache des Gemüts und Dark Cycle war nicht jemand der aufbrausend oder vorlaut war, er ließ sich immer von der Situation leiten und griff hart durch, wann hart durchgegriffen werden musste. Zittrig gleiteten seine Hände auf den Tisch, worauf sich einige Zeit ruhten. Langsam verspitze er seine Augen auf nur einen Punkt...das Gesicht Meditates. Lange konnte er seinen Mund nicht mehr halten, denn es war etwas, dass unbedingt rausmusste und keineswegs auf Verzögerung wartete. Das eben noch errötete Gesicht, sprang von einer Sekunde zur anderen, in einen kreideweißen Farbzustand.

Bevor er jedoch das verwunderte Gesicht der Schwarzmagiern beguckgen konnte, bestellte der junge Magier sich einen Becher Wein und filettierter Scavenger mit Kräuter übergossen. Sofort stand der Wunsch auf dem Tisch und ließ nicht lange auf sich warten gegessen zu werden. Der Großmeister lehnte sich ein Stück nach vorne, nahm das Besteck zur Hand, mit welchem er gelangweilt zu essen begann. Mit dem verstreichen der Zeit, verstrich auch seine Mut es aus sich rauszulassen, doch es gab noch genügend Hoffnung. Ruckartig riss er den Becher Wein an sich und trank ihn in einem Zug aus, bis auf den letzten Tropfen. Ein letztes Mal kaute er zu ende, bis er schließlich den Teller mitsamt dem Besteck zur Seite schob. Dann öffnete er den Mund und begann zu sprechen, was er alles auf dem herzen hatte.


" Ich muss dir etwas sehr Wichtiges sagen Meditate. Ich kann mir vorstellen, dass du mich für einen wahnsinnigen magier hälst, welcher noch nicht einmal den Sinn des Lebens kennt, doch ich habe mich geändert muss ich verlauten lassen. In der Zeit nach der Heilungsausbildung, bemerkte ich, dass es nicht zählt wenn man ewig auf sich achtet und darauf, dass man nur selber Spaß hat. Nein, es ist viel besser anderen zu helfen, damit diese Menschen wieder lachen können. Sei mir bitte nicht böse, aber das musste ich jetzt unbedingt klar stellen."

Das Gesicht der Dämonenbeschwörerin, fing an so unklar zu werden, dass er nicht mehr erkennen konnte, ob sie damit einverstanden oder unzufrieden war. Nun war Dark Cycle erleichtert und konnte sich wieder den wesentlichen Sachen, wie zum Beispiel seiner Alchemieausbildung, widmen. Hoffentlich verstand sie ihn richtig, denn manchmal wusste er selbst nicht was er sprach oder wie er agierte. Hoffnungsvoll starrte er Meditate an, in dem Glauben ein waltendes Urteil zu bekommen. Gelegentlich war sein Blick auf die Welt ein wenig unklar, was auch dazu führte, dass er meist Sachen tat, die er gar nicht tun wollte.

Mit wenig Bedacht, holte er seinen kleinen, braunen Freund aus der Tasche und strich über sein flauschiges Fell. Er wurde auf einmal wach und richtete sich auf einmal auf. Der Diener Adanos wusste nicht was er tun sollte, jedenfalls wartete er einige Momente ab. Das Tier lief seinen Arm entlang, geradewegs in den Kragen seiner Wassermagierrobe. Dort krabbelte er herum und war offensichtlich auf der Suche nach einem weiteren Schlafplatz, wo ihn niemand so schnell stören könnte. Noch immer wich über die Lippen Meditates, kein einziges Sterbenswörtchen. Deswegen wartete er weiterhin auf eine passende Reaktion ab.
23.10.2003, 11:50 #330
Phoenixfee
Beiträge: 1.572

Dunkel und bedrohlich lag das Kastell der Dämonenbeschwörer, auf dem Berg, über dem Pfad näherten sich drei Frauen und eine Wölfin.
Phoenixfee, die schon einmal hier gewesen war ging voraus, hinter ihr gingen ihre beiden Schülerinnen Alina und Shiva, Samtpfote eilte immer mal ein Stück voraus und erkundete den Weg.

Als die drei Frauen in Sicht und hör weite waren, drangen ihnen Stimmen entgegen, die sie lästernd empfingen.
“Die sind wohl mal wieder gut drauf.“ sagte Shiva
“Wer?“ fragte Alina
“Die Empfangs-Skelette des Kastells“ sagte Fee

Phoenixfee befahl Pfote vor dem Kastell zu warten, diese verschwand im Unterholz und die Frauen traten nun vor das Tor.
23.10.2003, 11:51 #331
tor zum kastell
Beiträge: 108

“Guck mal die drei Gestalten.„ sagte das linke Skelett auf einmal.
“Wo?„ fragte das rechte
“Du blinde Nuss! Wo wohl? Da auf dem Pfad„ erwiderte das Linke darauf.
“Ach so, ja logisch. Wer ist es den?„ fragte das rechte.
“Hey hast du heute deinen frage Tag? Was weis ich wer da kommt, habe ich ein Fernglas an meinen Augenhöhlen? Die sind noch zu weit weg. Scheinen aber Frauen zu sein.„ maulte das Linke

Einige Minuten war Schweigen.
“Ja sind Frauen. Amazonen wie es scheint und ne Sumpflerin weist du was die hier Wollen?„ brach das rechte, die Stille
“Du gehst mir heute mit deinen fragen auf den Nerv.„ sagte das linke ärgerlich
“Wieso Nerv? Wir haben doch keine mehr.„ stellte das rechte Skelett fest.
“Dann gehst du mir auf meine nicht mehr vorhandenen Nerven! Außerdem wieso sollte ich wissen was die Weiber hier wollen.„
“Konnte ja sein das du es weist.„ sagte das rechte spitz.
“Wenn ich hier nicht so rumhängen würde und eine Hand bewegen könnte, würde ich dir eine Kleben.„
“Traust du dich eh nicht.„ sagte das rechte belustigt.
“Und wieso sollte ich es mir nicht zutrauen dir eine zu Pfeffern?„ fragte das Linke.
“Ich war früher der Stärkste von uns beiden.„
“Ja, du sagst es. Früher mein mithängender Freund. Früher! Jetzt haste keine Muskeln mehr.„
“Ach, Mist stimmt ja. Und was machen wir jetzt?„
“Du stellst Fragen. Wir hängen hier weiter herum und warten auf die Weiber bis sie vor uns stehen.„
“Na, dann brauchen wir nicht mehr lange zu warten.„ stellte das rechte Skelett fest.
“Wieso?„ fragte nun das linke.
“Die stehen ja schon fast vor uns.„ antwortete das rechte
“Stimmt, hast recht, na dann fragen wir sie doch mal was sie hier wollen und da du heute so schön fragen kannst überlasse ich dir das.„ sagte das Linke großzügig.
23.10.2003, 11:51 #332
Phoenixfee
Beiträge: 1.572

“Was wollen den so drei liebreizende Damen, im Kastell der Schwarzmagier?„ fragte das Rechte Skelett.
“Ja das würde uns brennend interessieren.„ sagte das Linke.

Phoenixfee schaute die Knochenmänner, verwundert an.
“Was interessiert es euch, was wir im Kastell wollen?„ fragte Fee

“Wir sind das Kastell! Na gut, wir sind das Tor zum Kastell und wir lassen nicht jeden in das Gemäuer„ sagte das Rechte.
“Genau! Du kommst hier nicht herein.„ sagte das Linke.

“Ich? Wieso nicht?„ fragte Phoenixfee und schaute wieder verwundet.

“Ja, du! Dich lassen wir nicht herein. Du hast beim letzten mal als du hier warst etwas Vergessen.„ sagten beide im Duett.

“Was bitte habe ich Vergessen?„ Phoenixfee tat bestürzt sie wusste von nichts was sie vergessen haben könnte als sie das letzte mal hier gewesen war.

“Die Spende!„ sagte das Linke.

“Was für eine Spende?„ fragte Fee

“Die Spende die Gäste des Kastells beim betreten des Kastells in die Schale geben sollen. Das hast du bei deinem letzen Besuch nicht gemacht und dafür darfst du nicht mehr ins Kastell.„ Sagte das Rechte Skelett

“Was für eine Schale? Entschuldigt aber als ich das letzte mal hier war, war ich in Begleitung, mehrer Söldner die es recht eilig hatten und ich wusste nichts von so einer Spende. Ich würde das gerne wieder gutmachen und diesmal mehr spenden, denn ich muss ins Kastell.„ sagte Phoenixfee

“Müssen musst du hier gar nichts außer eine spende da lassen. Ehr kommst du nicht ins Kastell.„

“Das ist den wieder eine Zwickmühle.„ sagte Fee amüsiert.

“Wieso eine Zwickmühle?„ fragten die Skelette

“Ihr sagt selber, um ins Kastell zu kommen, muss ich meine Spende, vom letzten mal als ich hier war nachholen.„

“Ja, genau!„ sagte das Linke Skelett bestimmend.

“Kann ich aber nicht.„ stellte Phoenixfee fest.

“Wieso?„ fragen wieder die Skelette.

“Weil ihr mich nicht rein lasset. Ich würde ja gerne das Nachholen was ich beim letzten mal versäumt habe, aber da ihr mich nicht hinein laßt geht das nicht, aber nun ist das eine Zwickmühle für mich, da ich gerne dorthinein möchte ihr mich aber nicht lasst, obwohl ich nun über die Schale bescheitweiß und es auch wieder gutmachen möchte.
Das wiederum ist eine Zwickmühle für euch den, wenn das einer der Magier erführe das ihr einen Gast der auch gewillt ist seinen Fehler von seinem letzten Besuch wieder gut zu machen, nicht hineinlast.
Vielleicht habe ich ja auch einen Termin mit einem der Magier um ihn etwas wichtiges zu bringen und was würde der mit euch machen?„
Phoenixfee lies die Worte einige Sekunden wirken und da die Skelette nicht direkt antworteten sprach sie weiter.
“Also, ich muss gestehen ich habe wohl keinen Termin bei einem eurer Magier, aber ich möchte etwas erfahren und auch die Hilfe eines eurer Magier erbitten und das ist wichtig für mich und das vielleicht nicht für mich, sondern auch für einen der Magier des Zirkels„

“Was hast du den schon was so wichtig, für einen unserer Magier ist?„ fragte das Linke Skelett, nachdem Phoenixfee gesprochen hatte.

“Das geht euch wohl nichts an, aber sagen wir mal ich habe etwas gefunden was für einen Schriftgelehrten eures Zirkels wichtig währe.„ behauptete Phoenixfee

“Hast du dieses wichtige Fundstück dabei?„ fragten wieder die Skelette.

“Nein, leider nicht. Da ist ein kleines Problem was ich entweder mit einem eurer Magier besprechen, oder in der Bibliothek nachschlagen muss.
Also, komme ich nun in das Kastell? Ich werde auch meine Schuld vom letzten mal begleichen.„


“Ungern, aber wir lassen dich hinein. Aber wehe, wenn du deine Schulden nicht begleichst.„ sagte das Linke Skelett und das Tor schwang mit einem Lauten Knarren auf.
Fee versprach das zu erledigen und dann betraten die beiden ehemaligen Amazonen und die Sumpflerin das Kastell.
Sie gelangten in die Eingangshalle und dort sahen sie einen der Dämonen materialisieren und ihnen den weg versperrend, auf eine Statue mit einer Schale deuten.
Fee zog einen Goldbeutel hervor und legte schließlich 100 Goldstücke in die Schale bis diese verschwanden, danach zahlte sie noch einmal den gleichen Betrag und hoffte damit ihre schuld beglichen zu haben.
Aber erst nachdem auch ihre Begleiterinnen einen spende, die bedeutend geringer ausfiel in die Schale gelegt und das Gold jedes Mal verschwunden war, wurde auch der Dämon wieder unsichtbar.
Phoenixfee nahm also an das sie nun wieder als gern gesehener Gast im Kastell willkommen war, aber bevor sie in die Bibliothek ging, wollte sie sich erst noch einmal Stärken und so betraten, die ehemaligen Amazonen und die Novizin der Sumpfbrüderschaft erst einmal das Refektorium.
23.10.2003, 13:18 #333
Rhodgar
Beiträge: 1.307

Doch endlich wurden Rhodgars Gebete erhört, in der Nacht hatte besuch bekommen, von der Hohepriesterin meditate, die ihn mit überraschender Freundlichkeit empfangen hatte, ihm Heiltränke überlassen hatte und sich seine Gschichte und sein Aufnahmegesuch angehört hatte. Sie war ungefähr in seinem Alter, zwar wesentlich kleiner als er, doch war ihr Erscheinungsbild von unglaublich mächtiger Energie und ziemlich respekteinflössend.

Ich werde die Dämonen anweisen, dich zu versorgen. Dann sehen wir weiter

So lautete ihr letzter Satz, der Rhodgar immer noch in den Ohren klang...
Nun saß er in der Bibliothek, um sich näher über den Zirkel zu informieren, da er vorbereitet sein musste, falls er in nächster Zeit die Aufnahmeprüfung gestellt bekommen würde.
Er blätterte vielerlei Bücher durch, die ihm in die Hände flogen, sobald er das Thema, das ihn interessierte, aussprach...

Wohl auch das Werk der Dämonen..., dachte er sich.
23.10.2003, 13:33 #334
Xalvina
Beiträge: 1.273

Sachte berührten ihre feinen spitz gefeilten Fingernägel das Wasser und ließen eine Lienenspur zurück, die sofort von dem Wasserelement verformt wurde. Doch die Fee konzentrierte sich nicht auf Wasser oder schaute hinein, nein sie ließ ihren stechenden durchdringenden und schneidenden Blick an Dûhn haften, der seine Worte suchte.
Sie wirkte manch so vertraut und seltsam faszinierend, doch konnte ihre eisige Aura diese Illusion in einem Zug wie eine Seifenblase zerplatzen lassen und die Menschen mit ihrer schneidenden Kälte verwirren.

Ihre wenigen hauchdünnen Haarsträhnen die ihr im Gesicht hangen, glänzten im matten Sonnenlicht violett, welches durch die dicken großen Wolken am Himmel nur ab und zu wenige Sekunden hervorbrach. Der warme unnatürliche Wind blies über den Innenhof und strich über die Gräser, während die Äste der mächtigen Esche sich knarrend auf und ab bewegten. Ein paar Spatzen waren aufgeschreckt und flogen um die Esche wieder in die schützende Blätterkrone. Der Innenhof wirkte seltsam idyllisch doch die Dämonenbeschwörerin glaubte diesen Frieden nicht. Zu oft waren die Stille und die Friedfertigkeit einzelner Orte so trügerisch und ehe man sich versah war das unheilvolle passiert. Und obwohl das Kastell eher ein schützender Ort sein sollte, so glaubte die Fee es trotzdem nicht.

Xalvina schlug die Augen wieder auf und sah den großen Riesen Dûhn, der versuchte ihr von ihm berichten. Dabei verschränkte sie ihre Arme in den großen schützenden Ärmeln ihrer Robe als sich ihre violettrötlichen Lippen zu einem sanften Lächeln verzogen.


„Singen…

Sicher kann ich dies. Ich singe jedoch meist nicht von guten Menschen oder schönen Plätzen. Ich singe vom Tod, von dem Verderben, vom Leid der Menschen und von Beliar.“

Mit ihrem seltsamen Lächeln hob die Fee die rechte Hand aus dem Wasser und legte sie auf ihre schwarze Hängetasche die sie ebenfalls auf die Mauer des Brunnens gelegt hatte. Beim näheren Hinschauen konnte ein Beobachter die silbernen Saiten ihrer Eschenharfe erkennen. Sachte strich sie mit ihrer Hand hinüber sodass zwei Halbtöne zu hören waren, die aber beide recht merkwürdig klangen.

„Dûhn es gibt viele Menschen die mich zu tiefst fürchten.
Man sagt ich sei mit den Dämonen in einem Bund, ich bringe Verderben über das Land und lasse meine Boten über die Schlachtfelder ziehen, welche das Fleisch der Toten mit ihren Schnäbeln zerreißen und zu sich nehmen. Ich bin die Rabenmutter, von denen die Amen erzählen, ich sorge für Tod und Leid.

Dabei sind es nur böse Gerüchte, Geschichten – wer es glauben mag…“

Ihre violetten Augen leuchteten immer noch, als ein großer Vogel plötzlich von der großen Schattenspendenden und schützenden Esche empor flog und folgsam auf der Schulter der Magierin landete. Der mythanische Adler blieb jedoch nur kurz auf ihrer Schulter sitzen als er wieder in die Lüfte schwang und davonflog.

„Über meine Gesänge haben die Menschen zu oft verflucht und die Geschichten sind nur Zeuge meiner Unbeliebtheit in Khorinis. Nur weil die Feuermagier Innos sich von den Dämonen und Gesandten Beliars fürchten und dem einfachen Volk Angst vor Beliar verbreiteten - und somit gefügig gemacht haben, so sind die Gläubigen Beliars stets Verbannte.
Es würde mich nicht wundern, wenn ich nach Khorinis nicht mehr zurückkehren dürfte…

Aber warum die Frage? Erzähle mir von deiner Welt,
über meine gibt es zu wenig was man wissen wollte.

Sie legte ihren Kopf schief und nickte ihm zu.,dass er ruhig reden konnte.
23.10.2003, 15:05 #335
The_Nameless
Beiträge: 1.130

Mit einem glücklichen Lächeln auf den Lippen verließ der junge Magier die finstere Kammer des Grauens. Die schrecklichen Ereignisse lasteten noch immer wie eine tonnenschwere Last auf seiner Seele, der Schmerz, die Wut...die Trauer...nichts von alledem war vergessen, und doch fand er tief in sich die Gewissheit, letzten Endes einen Sieg über diese fremde Kraft errungen zu haben, die mit aller ihr zur Verfügung stehenden Macht versucht hatte, einen tiefen Keil zwischen die beiden Freunde zu treiben.
Mit einem erleichterten Grinsen sah Less in die dunklen Augen des hohen Schwarzmagiers, welcher mit langsamem Tempo hinter ihm herging. Dessen verlegener Blick war mit einem sonderbaren, matten Glanz unterlegt, und die seltsame Ausstrahlung war noch immer nicht von ihm entwichen, doch dachte sich Less nichts dabei, die Euphorie beherrschte seine Gedanken, und er war fest davon überzeugt, dass auch shark seine Gefühle teilte.
Vorsichtig drehte sich der Dämonenbeschwörer wieder dem finsteren Verlauf des engen Kastellganges zu, ohne dabei den resignierenden Ausdruck zu erkennen, welcher, sofort nachdem er seinen Blick abgewandt hatte, wieder in das Gesicht seines Freundes getreten war...

Einige Zeit später hatten die beiden Magier, nach einigem wirren Umhergehen in den verzwickten Wegsystemen des oberen Stockwerks, schließlich die düstere Treppe erreicht, welche sie nun endlich wieder hinab in die vertrauten Gefilde des Erdgeschosses führen würde.
Erleichtert blickte Less, vorbei an dem dichten Netzwerk von unzähligen Spinnennetzen, die in unheimlichen Fetzten von der Decke herabhingen, an den Stufen herunter.
Er sehnte sich nun nach Ruhe und Erholung, zu sehr hatten die jüngsten Tage an seinen, noch immer angeschlagenen Kräften gezehrt.
Ein letztes Mal blickten die Diener Beliars schweigen in die Finsternis, die sie soeben durchschritten hatten. Hier fand ihre Oddysee ins Nirgendwo also ihr Ende...zumindest für dieses Mal...

Kopfschüttelnd stieg Less die weite Treppe zur Eingangshalle hinab und trat neben die sonderbare Statue in die Mitte des riesigen Raumes.
Vorsichtig blickte er an den unzähligen, spiegelglatten Marmorsäulen entlang, zur Decke.
Ein dumpfes Gefühl der Ohnmacht beschlich sogleich seine Gedanken, er fühlte sich so winzig, so unbedeutend, verglichen mit diesen monströsen Klauen Beliars, die sich rücksichtslos in die unendlichen Höhen zu strecken schienen.
Schnell wandte Less seinen verschwommenen Blick von der Decke ab und sah abermals zu shark, welcher nun allmählich auch die engen Stufen herab und zur Mitte des Raumes getrottet kam.
Im hellen Schein des lebendig pulsierenden Pentagramms, dessen blutrote Farbe die kurzen Nackenhaare des Magiers schon wieder schaurig zu Berge stehen ließ, ging er langsam seinem Freund entgegen.

"shark, erinnert ihr euch noch daran, wie unsere Reise begonnen hatte? Wir hatten lediglich vorgehabt, einen gemeinsamen Spaziergang durch die Gänge des Kastells zu machen, doch anscheinend hatte das Schicksal anderes für uns bereitgelegt. Ich weiß nicht was jetzt Ist, und auch nicht was bald sein Wird, doch ich möchte, dass ihr wisst, dass ich für euch da sein werde, was auch passieren wird...uns sollte ich dafür mit meinem Leben bezahlen..."

Ein ernster Glanz lag in den Augen des Dämonenbeschwörers, eine letzte Träne rann langsam an seinen Wangen herab, und fiel schließlich, mit einem hellen Klirren auf den blitzenden Marmor...
23.10.2003, 15:13 #336
Dûhn
Beiträge: 290

Mit zusammengepressten, blutleeren Lippen starrte Dûhn zu Boden. Ein leichter Windhauch blies über den Hof und ließ die Krone der alten Esche erschaudern.
Sie kann singen...

"Nein...verflucht habe ich die Gesänge nie, es ist nur......" Mit einer beiläufigen Bewegung klaubte der Riese das Blättchen von seiner Schulter und betrachtete es eingehend. Die feinen Äderchen, welche das zerbrechliche Blatt durchzogen waren noch saftiggrün, während die Farbe nach außen hin eher ins rot-braune überging.
Vermutlich war das Blatt eine ganze Weile vom Wind davongetragen worden, bis es schließlich im Innenhof der alten Festung zur Rast kam.

Diese und andere vollkommen nebensächliche Gedanken rauschten, unbemerkt vom Bewusstsein des Kolosses durch sein Innerstes und versuchten ihn krampfhaft von der Erinnerung an die Vergangenheit abzulenken. Seine Vergangenheit.

"Ich...werde euch nun die Geschichte eines kleinen Jungen erzählen. Nehmt sie auf, wie ihr wollt, aber ich denke danach ist euch einiges klarer."
Der Riese räusperte sich vernehmlich.


"Damals, vor vielen Jahren, lebte ein kleiner Junge in einem Küstendorf, weit von hier entfernt. Das Leben im Dorf war hart, aber nicht ohne Freude, wie die Sonnenwendfeste und das herzliche Familienleben bewiesen. Besonders die Fischerei war in der kleinen Gemeinde sehr verbreitet und auch die Eltern des kleinen Jungen waren Fischer, genauso wie seine Brüder und der Rest seines Cláns. Das Leben des Jungen war ereignislos und langweilig.
Bis zu jenem Tag, an dem er mitansehen sollte wie einer seiner Brüder, im Streit mit einem anderen Fischer, von Bord fiel und sich an einem überhängenden Stauhaken schwer verletzte. Das kalte, salzige Wasser musste höllisch auf der Haut gebrannt haben, war jedoch mehr eine Unannehmlichkeit als alles andere. Der Bruder war genauso zäh wie der Rest seins Cláns. Die ellenlange Wunde die sich über seine Flanke bis hinein in seine Leber zog, stellte allerdings ein weitaus größeres Problem dar.
Nachdem der kleine Junge mitansehen musste wie sein großer Bruder an Land gezerrt wurde und sich, vor Schmerzen brüllend, im Sand krümmte, wurde er von seinem Vater beiseite genommen und zu einer kleinen Bucht geführt, wo er die Schreie seines Bruders nicht mehr hörte.


'Dein Bruder' sagte der Vater des kleinen Jungen, 'wird den nächsten Mondlauf vielleicht nicht mehr erleben.'
Der kleine Junge war traurig und wütend über das Schicksal, welches ihm seinen Bruder zu rauben gedachte und weinte vor Zorn und Kummer.
'Nein, mein Sohn,' sagte der Vater, 'du sollst nicht um deinen Bruder weinen. Er wird, sollte das Schicksal es für richtig befinden, von der Heroldin ins nächste Land geleitet werden.'
Der Junge war neugierig wer die Heroldin war.
'Die Baín Shîde, wie sie von den Alten genannt wird, ist ein Geist des Todes. Wunderschön und eiskalt zugleich, gleicht sie ihrem Gesang, mit dem sie die Seelen derer fängt, deren Zeit gekommen ist. Wie ein Schatten ist sie; ein Wirbelsturm dessen kommen und gehen nie von Dauer, aber immer gewiss ist. Denn merke dir eines mein Sohn...

...Wenn deine Zeit kommen sollte wird sie dich finden. Niemand kann seinem Schicksal entfliehen. Wehre dich nicht dagegen, denn sie tut nur, was in ihrer Natur liegt, so wie es in unserer Natur liegt zu gehen, wenn der Sand unserer Uhr verbraucht ist.'

Der kleine Junge hatte Angst. Große Angst.
Sein Bruder sollte noch in jener Nacht ins nächste Land übergehen.

Jahre vergingen, die Wolken zogen über das Land und der kleine junge wuchs zu einem jungen Mann heran. Lägst hatte er sich mit seinem Schicksal abgefunden und verlor nun keinen weiteren Gedanken an seinen etwaigen Tod.
Bis...bis der junge Mann von...ihr würdet sagen den Menschen Innos......
Bis der Junge Mann in eine Kuppel aus magischer Energie geworfen wurde. Wegen eines Missgeschicks..."

Die riesigen Hände des Koloss ballten sich zu Fäusten und seine Augen waren fest verschlossen.

"...wegen eines DUMMEN MISSGESCHICKS verbrachte der junge Mann vier verfluchte Jahre in der Strafkolonie. Eines Tages brach die Kuppel in sich zusammen und der Mann war frei. Frei um zu seinen Leuten zurück zu kehren, frei um seine Liebe und seine Eltern wieder zu sehen.

Nur leider sollte ihm das nicht vergönnt sein.
Die Waffen der Orks steckten noch im verkrusteten Erdreich als der geschundene Mann auf der Erde seines Dorfes zusammenbrach...niemand...niemand von seinen Leuten weilte mehr in diesem Land. Niemand.

Was das schlimmte war...er war seinem Schicksal entkommen. Er hätte mit seiner Familie...mit seinem Clán sterben sollen, doch er war nicht da.


Und lebte fortan mit dem Schatten der Baín Shîde im Genick."


Nachdem Dûhn seine Geschichte beendete kehrte lange Zeit eine bedrückende Stille ein. Nur die Blätter der Esche raunten ein uraltes Lied, welches beruhigend vom Wind über den Hof getragen wurde.
Knarzend sank die große Gestalt herunter und stützte sich mit ihren Ellenbogen auf ihren mächtigen Knien ab. Das zerfurchte Gesicht verschwand im Schatten der Kapuze.
23.10.2003, 16:27 #337
sphero
Beiträge: 3.402

Sebastian lief zu seinem Zimmer, er konnte es immer noch nicht glauben, er schien das meiste Glück auf Erden zu haben, so dachte er. Er schloss die Zimmertür auf, ohne ein Geräusch zu verkünden, schwing sie auf. Der hohe Novize war Hundemüde und so zog er sich schnell seine Robe aus und stieg in sein Bett. >>Unglaublich, morgen fange ich mit meinem Training an!<< Schwärmte er. Sebastian dachte noch ein wenig über das Gespräch mit Zavalon nach. >>Ein netter Kerl, dieser Zu...<< ER war eingeschlafen.

Am nächsten Nachmittag wachte er ausgeschlafen aus. Sebastian hüpfte aus seinem Bett, zog sich seine Robe über und ging auf den gang hinaus. >>Badezeit ist eine schöne Zeit<< Sagte er fröhlich, als er sich auf den Weg zum Baderaum machte. Xidoni hatte es ihm mit gezeigt, am vorherigen Tag.
Ohne weitere Schwierigkeiten gelangte er in wenigen Minuten zu dem Baderaum.
Hier war es wunderschön, es herrschte ein angenehm mediterranes Klima. Die Badewannen waren mit schönen Mosaiken verziert und auch der Fußboden, war in einer blau, grünen Farbe schön anzusehen.
Große Wasserkübel standen an der Wand, gleich neben der Tür, das Wasser was sich darin befand, dampfte vor sich hin.
>>Das ist hier echt ein Service, man brauch das Wasser gar nicht mehr selber aufkochen!<< Sagte er begeistert. Sebastian goss sich das Wasser in einer Wanne, zog sich aus und huschte schnell hinein. Angenehme Wärme umhüllte seinen Körper, er entspannte sich.
23.10.2003, 16:59 #338
Squall_L
Beiträge: 1.067

Als Squall am nächsten Morgen aufwachte fühlte er sich so gut wie schon lange nichtmehr,er wusste nicht warum und die Zeit es herauszufinden hatte er auch nicht, denn all sein Zeit musste er heute dafür aufbringen das Beschwören einer untoten Blutfliege zu erlernen.Er wollte auh nicht viel Zeit verlieren,also zog er seine Robe an,nahm sein Schwert und machte sich auf den Weg in die Bücherei.
In der Bibliothek angekommen stürzte er sich gleich auf das Buch über das Beschwören einer untoten Blutfliege."Der Magier läßt eine untote Blutfliege entstehen,die sich in die Luft erhebt und einfache Befehle ausführt.Doch nach einiger Zeit wird die Blutfliege wieder zu Staub im Wind."Das hörte sich er würde gerne mal einen persönlichen Diener haben der für einen kämpft oder andere Dinge für ihn macht,aber ihn war kalr das es bis zu diesem Moment noch etwas dauern würde und das er bis dahin wohl noch einiges an Schweis und Nerven lassen muss.
"Das Beschwören eines Monsters ist mit einem noch größerem Kraft- und Konzentrationaufwand verbunden als das zaubern von irgendwelchen Dingen.Der Magier darf sich durch nichts stören lassen und sich das Wesen genau vorstellen damit er auch am Ende das richtige Monster vor sich hat.Bei dn ersten Versuchen kann es geschehen das, die Blutfliege durch falsche Beschwörung nicht dem Magier gehorcht.Dann sollte der Magier keine Panik bekommen, die Blutfliege weiß genau wer sie bschwört hat und würde diesen Magier nie angreifen, doch wenn andere Personen in der Nähe sind sollte man die Blutfliege umbedingt vernichten."Das wollte Squall sofort mal testen und machte sich mit den Buch auf den Weg in die Magischen Räumen.
23.10.2003, 17:03 #339
Hîrgalad
Beiträge: 354

Nachdem er aufgewacht war, hatte sich der junge Lehrling Hírgalad auf die Suche nach seinem Freund Dûhn gemacht. Allerdings war er damit ziemlich erfolglos, weswegen er sich erst einmal eine gute Mahlzeit im Refektorium genehmigte. Während er beim Essen kurz nachdachte was er denn machen sollte, jetzt wo Dûhn schon wieder verschwunden war, kam ihm der Gedanke sich im Innenhof ein wenig auszuruhen und seine Gedanken zu sammeln um dann wieder in der Bibliothek zu verschwinden. Also machte er sich nach dem Essen gleich auf den Weg zu der Bank unter der riesigen, immergrünen Esche, doch was er dort fand, hatte er nicht erwartet.
Auf der Bank unter dem Baum saß sein guter Freund Dûhn, und so wollte sich der junge Schmied gleich zu ihm setzen, doch dann fiel ihm die Frau neben dem Riesen auf. Und als er diese Frau ansah, blieb er wie versteinert stehen.
Sie hatte ein überaus hübsches, leicht gebräuntes Gesicht, lange, schwarze Haare und violette Augen, obwohl sich der junge Mann, trotz seiner guten Augen, bei der Entfernung nicht ganz sicher sein konnte ob sie wirklich violett waren. Eine seltsame Aura ging von dieser Frau aus, der Schmied konnte sie sich nicht einmal selbst beschreiben, doch es zog ihn eher an als dass es ihn abstieß. Der junge Mann war überaus fasziniert von der schlanken Frau, und ging, im Schutz der Säulen, so nahe, dass er das Gespräch seines Freundes mit dieser seltsamen Frau überhören konnte.

Sein großer Freund sprach gerade und anscheinend erzählte er eine alte Geschichte, und der junge Lehrling deutete aus dem Gesichtsausdruck der fremden Frau, dass sie aufmerksam zuhörte. Also tat auch er das.
Und als der große Magier seine Erzählung beendet hatte, war der Bessessene überrascht. Denn was sein Freund da gerade erzählt hatte, war ziemlich wahrscheinlich seine eigene Lebensgeschichte.
Nicht einmal mir gegenüber hat er bisher viel aus seiner Vergangenheit erzählt. Und wie es scheint hat diese Frau sehr viel mit ihm zu tun. Bin ja mal gespannt was jetzt kommt.
Mit einem leisen Rascheln brachte sich der junge Mann in Position, um die Antwort der Frau genau hören zu können. Ihm kamen Zweifel ob das was er tat, nämlich seinen besten Freund in einem sehr privaten Gespräch zu belauschen, richtig war. Sollte er sich ihnen zu erkennen geben? Oder sollte er wieder gehen?

Er konnte sich nicht entscheiden. Und selbst wenn er gekonnt hätte, hätte er jetzt in diesem Moment sowieso nichts unternehmen können, denn er war wie in einem Bann, wollte wissen was jetzt geschah. Also wartete der junge Lehrling.
23.10.2003, 17:52 #340
Zavalon
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Doch bevor die Puppe Horaxedus wiederum erwischte, hielt sie ein anderer Stab auf und verhinderte einen weiteren blauen Fleck. Zavalon stand neben dem knieenden Schüler und lächelte ihn an. "Hallo Horaxedus, ich dachte ich könnte auch euch eine Lektion geben, bevor mein neuer Schüler beginnt. Schaut zu! Der Stab ist nicht nur für die Kampfkunst zu gebrauchen, auch liefert er ein exzellentes Kletterwerkzeug ab." Zavalon zog den Stab von seinem Rücken und ging in Richtung Mauer des Kastells. Er steckte den Stab in die erste Ritze, zog sich hoch und begann zu klettern, Meter für Meter flitzte er die Wand hoch, bis er den Ansatz zum Dach erreicht hatte, dann glitt er langsam wieder runter, bis er den Boden wieder erreicht hatte. "Nun du!" Sofort begann auch sein Schüler zu klettern. Er tat sich etwas schwer, doch nach ein paar Hilfestellungen hatte er es auch geschafft. Am Boden kamen sie wieder ins Gespräch. "Das wird von nun an auch ein Teil deiner Übungen sein. Diese Fertigkeit wird dir später noch von großem Nutzen sein! Viel Glück!" So setzte sich der Magier auf die Bank in der Nähe des alten Baumes und sah weiter zu, während Horaxedus weiter trainierte...
23.10.2003, 18:06 #341
sphero
Beiträge: 3.402

Sebastian wusste nicht wie lange er in der Wanne verbracht hatte, als er wieder ausstieg und sich abtrocknete. >>Die müsste auch mal gewaschen werden.<< Sprach der hohe Novize als er sich bekleidete.
ER hatte mit der Zeit und Ruhe Hunger bekommen und so ging er in das Refektorium. Diesmal hatte er keine willkürlichen Wünsche, so setzte er sich an den nächsten freien Tisch und wartete auf das Mahl.
Es war später Nachmittag, oder besser gesagt, früher Abend. Das Klima war nicht kalt, aber auch nicht warm, dennoch angenehm.
Sebastian schaute sich ein wenig um, er hoffte auf Xidoni zu treffen, aber Fehlanzeige, sie war nicht da. Er hatte in den letzten Stunden immer wieder das Bedrängnis, sie zu sehen, warum aber war ihm fremd. Das Essen kam. Er nickte dem Dämonen Dankbar zu, nahm sie das Besteck und begann zu essen. Es sah aus wie Razorfleisch, Medium. Eine Leckerei für den Gaumen des Ordenbruders. Biss für Biss aß er und es hörte nicht auf, ihm zu schmecken. Schließlich war er fertig.
ES saß noch eine Weile, um zu verdauen, dann stand er auf und lief Richtung Innenhof des Kastells. Sebastian konnte kaum mehr abwarten, mit dem Training zu beginnen.
Keine Seele weit und breit, er schaute sich um. Hin und wieder kam mal ein Zuxler heraus, verschwand aber auch nach kurzer Zeit wieder. Sebastian setzte sich auf den Brunnen und beschloss auf Zavalon zu warten.
Doch plötzlich hörte er Stimmen, er drehte sich um, in einer dunklen Ecke saß jemand, den er vorhin nicht bemerkt hatte. Er schritt auf ihn zu. >>Ahh, Zavalon, du bist also doch schon da!
23.10.2003, 18:19 #342
Zavalon
Beiträge: 1.025

"Seid gegrüßt, Sebastian." Sagte Zavalon überracht, weil er den Novizen nicht bemerkt hatte "Dies ist mein anderer Schüler Horaxedus."
Ich hoffe ihr habt gut gespeist, denn zuerst werden wir einen kleinen Lauf unternehmen. Auch körperliche Agilität gehört zum Stabkampf."
Zavalon lächelte kurz über den verblüfften Blick des Innoslers, deutete diesem aber dann den Weg und ging voran. Durch die Haupthalle zur Pforte, welche langsam aber stetig aufschwang und die Skelette zur Schau stellte.
Innosler und Dämonenbeschwörer? Ach klar wieder dieser Idiot Zavalon... Na dann...
Zavalon warf den Skeletten einen bösen Blick zu, rein aus Ahnung, was diese wohl denken würden. Dann drehte er sich um und meinte zu seinem Schüler: "Ok, hier wären wir, zuerst beginnen wir mit einem kleinen Waldlauf. Klein dürft ihr selbst definieren." Er schmunzelte leicht und begann ruhig atment zu laufen...
23.10.2003, 19:29 #343
Rhodgar
Beiträge: 1.307

Als er für den Tag genug über den Büchern gesessen hatte, machte Rhodgar sich auf ins Refektorium, um sich dort eine Mahlzeit zubereiten zu lassen.
Diesmal bereitete er sich auf die Dämonenstimme in seinem Kopf vor, und es war tatsächlich nicht mehr so erschreckend und unerwartet wie beim ersten mal.
Er bestellte sich drei dicke Moleratkeulen, ein paar Bier dazu.
Nach dem festlichen Mahl wollte er noch etwas über das Gelände herausfinden, also schlenderte er durch das Kastell, und an diesem Abend sah er weitaus mehr Leute als am Abend zuvor.
Unter der Esche im Innenhof saßen ein Magier und eine Frau, der Magier war wohl Duhn, von dem er schon gehört hatte. Er erkannte ihn an der erheblichen Körpergröße. Er war gerade dabei, der Frau etwas zu erzählen, und das tat er mit seiner vollen Konzentration, das sah man.
Rhodgar wandte seinen Blick ab, und wollte nochmal vor das Tor des Kastells, um sich nochmals die drei Skelette anzugucken, von denen er ja nicht gerade herzlich wilkommen worden war.
Das Tor, das heute überraschender Weise eine völlig neue Erscheinung an den Tag brachte, heute war es nämlich grob und klotzig mit Metall beschlagen, und Stacheln ragten von ihm empor, öffnete sich wie von Geisterhand getrieben.

Daran werde ich mich wohl gewöhnen müssen..., dachte sich Rhodgar.

Er stand nun vor dem Tor, und sah in den Augenwinkeln zwei Magier mit einer Holzpuppe den Stabkampf üben. Interessiert sah sich Rhodgar dieses Spektakel an, da sie die Puppe offensichtlich zum Leben erweckt hatten.
Doch ein Laut von der Seite ließ in seinen Blick umherschweifen, da bemerkte er, dass sich die Skelette zu bewegen begannen.

Ach nee, sieh an, der Krüppel von gestern Abend, der hier so her gehinkt kam.

Diese Aussage, auch noch von einem Skelett ausgesprochen, trieb Rhodgar die Wut durch den Körper. Er war einer jener Menschen, die leicht reizbar und, wenn sie einen schlechten Tag erwischt hatten, auch sehr agressiv sein konnten.

Tja, zu dumm nur, dass eure Hohepriesterin meditate mir ein paar Heiltränke überlassen hat, nun ist mein Bein wieder top fit.

Herablassend schaute er auf die Knochen des rechten Skelettes, das ihn angesprochen hatte.

Was man von euch ja nicht gerade behaupten kann.
23.10.2003, 19:54 #344
shark1259
Beiträge: 1.033

Ernsthaft dankbar sah der Schwarzmagier seinem Freund entgegen, musste sich sogar selbst beim Riemen reißen um nicht auch einen Träne zu vergießen, wie er es in letzter Zeit öfter getan hatte, doch es gelang ihm, und er zauberte sogar ein kleines aufmunterndes Lächeln auf das Gesicht.

Langsam fuhr seine Hand zur Wange seines Freundes und strich den noch feuchten Lauf der Träne weg, und ließ dann seine Hand auf die Schulter Less' gleiten.

"Es soll die Letzte gewesen sein... für lange Zeit die letzte. Ich bin dir dankbar, und werde mich hüten, dein versprechen zu oft für mich zu nutzen. Ich denke, dass uns etwas gezeigt werden sollte mit dieser ganzen... nunja, mit diesem ganzen Abenteuer. was es ist, bleibt natürlich dir selbst überlassen.

Doch es ist nicht mehr an der Zeit zu weinen und zu trauern."


Es kostete ihn große anstrengung, doch shark versuchte einen positiven Schimmer in seinen Blick zu bekommen und somit seinem Freund Mut zu schenken, und sich zu bedanken.

"Nun glaube ich, es ist besser wir trennen vorerst unsere Wege, ich habe eine Schülerin, die ich wiedereinmal versorgen sollte, außerdem benötige ich dringend Schlaf und ich denke du auch. So gehab dich wohl, wir sehen uns sicherlich in den nächsten Tagen wieder."

Der Hohe Schwarzmagier war schon dabei sich umzudrehen und zu verschwinden, als er sich noch ein letztes mal zu Less herumdrehte und noch nachrief, ohne eine hohe lautstärke zu benutzen:

"Es ist besser, wir sagen niemanden von unserem Ausflug, das würde nur Misstrauen hervorrufen. Und vergiss nicht, wenn du ein Problem hast oder ähnliches, komm zu mir, auch ich bin ab nun für dich da."

Und mit diesen Worten verschwand er langsam, sich auf den Weg in den Übungssaal machend. Nun war er wieder der Einhandlehrmeister, der Hohe Magier, ohne ersichtbare große Schwächen und mit viel Kraft und Mut. Das Spiel begann von vorne.
23.10.2003, 20:44 #345
Zavalon
Beiträge: 1.025

Zavalon blickte sich um. Hinter ihm lief ein Novize mit hochrotem Kopf. Hä? Seit wann laufen mir Novizen mit hochrotem Kopf hinterher? Der Priester bekam Angst, aber so schnell er auch lief, der Novize tat es auch. Er blickte verängstigt nach hinten. Hey, das íst doch Sebastian! Oh... Zavalon hielt aprupt an.

"Wie ich sehe, seid ihr nicht gerade in bester Form." Inzwischen wusste Zavalon gar nichts mehr von seinem innerlichen blackout "Aber entschuldigt mich, ich war etwas geistesabwesend und habe auf nichts geachtet." Sebastian schmunzelte nur angestrengt. "Entspannt euch ein wenig, gleich werde ich euch eure erste Lektion und Anweisungen geben." Ein umgefallener Stamm bot die Sitzgelegenheit für den Schüler und den Meister. Nach ein paar Minuten sah der Novize schon wieder normal aus und schaute Zavalon gespannt an. "Nun... steht auf und zieht euren Stab! Ich werde euch nun einige einfache Schlagkombinationen zeigen, die aber doch einiger Übung bedürfen um perfektioniert zu werden. Der Mentor vollführte die Luftschläge, die ihm seinerzeit schon von Gabriel beigebracht worden waren. Schlag von links oben... rechts...unten... gerade oben, Schwung ausnutzen Schlag von rechts oben...

10 Minuten lang schlug Zavalon einen imaginären Gegner, Blick star nach vorne gerichtet. Dann wand er sich wieder zu seinem Schüler und begann erneut zu reden. "Dies werdet ihr die nächsten Tage einüben, um erst einmal Gefühl für den Stab zu bekommen. Dann werdet ihr am besten die schon etwas zerstörte Puppe im Innenhof des Kastells zum trainieren benutzen. Sie ist durch die Aura des Gemäuers leicht magisch und hat sogar mich schon in die Knie gezwungen. Auch Horaxedus hat heute damit zu kämpfen. Aber eure wichtigste Aufgabe ist Training. Ihr müsst laufen. Immer wieder. Nur dann werdet ihr die nötige Ruhe und innere Kontrolle erlangen, die zum Stabkampf erforderlich ist. Nun lasst uns zurückkehren. Der Weg zurück zum Kastell ist nicht mehr weit. Auch wenn es nicht so scheint sind wir in unmittelbarer Nähe."

Den Rückweg gingen die beiden Magier, sich über dies und jenes unterhaltend. Die Sonne warf noch letzte Strahlen über Khorinis, bis auch sie hinter dem Horizont verschwand. Wieder schwang die Pforte auf und machte den direkten Weg zum Refektorium frei, wo sich Zavalon ersteinmal mit seinem Schüler verköstigte...
23.10.2003, 21:19 #346
sphero
Beiträge: 3.402

Sebastian blieb noch für einen Bruchteil einer Sekunde stehen, er wollte noch was sagen, aber auch Horaxedus lief ohne etwas zu sagen los.
Der hohe Novize rannte einfach hinterher. Er hatte Schwierigkeiten den beiden zu folgen, er war es nicht gewohnt. Immer wieder taten sich kleine und große Steine in den Weg, die Sebastian geschickt umgehen musste, damit er nicht zu Boden fiel. Seine Robe flatterte an seinem Körper hin und her. Abrupt blieb er stehen, wetzte sich die Robe von seinem Köper und lief in seiner hohen Novizenrüstung weiter, die Robe unter dem Arm geklemmt.
Es vergingen Minuten, Zavalon war kaum mehr, bei der Dunkelheit des Waldes zu sehen. Bis er schließlich immer näher kam. Er wartete an einer Lichtung auf Sebastian. Dieser schwitze und war außer sich vor Puste. >>Da bin ich!<< Jabste er schwer atmend zu den beiden anderen und versuchte dabei ein verschmitztes lächeln aufzulegen.
23.10.2003, 22:04 #347
Xalvina
Beiträge: 1.273

Wie in einem Rückblick einer längst vergessene Zeit so schien die Geschichte eines kleinen Jungens, welche der große kräftige Magier der dunklen Fee erzählte wie ein Bilderfluss vor ihren Augen abzulaufen. Zu gut waren die klaren Beschreibungen Dûhns, die diese Erzählung in ihren Vorstellungskräften wahrhaftig wurden, sodass die Dämonenbeschwörerin ihre Augen verschloss und nur seinen bloßen Worten, die zusammengefügt in Sätzen Bedeutung fanden, schweigsam zuhörte. Konzentriert so ließ sie sich von ihren Gedanken schweifen und den Riesen erzählen.

Emotion und Gefühle waren wie tiefe Wurzeln in der kleinen Geschichte Dûhns verankert die immer mehr Form annahmen und deutlich spürbar wurden, sodass auch selbst das sonst gefrorene Herz der eiskalten Pendlerin kleine Splitterrisse durchfuhren.

Schweigsam und Still schwiegen die beiden Zirkelanhänger des großen Dämonenbeschwörers – welchen die Fee immer noch nicht zu Gesicht bekommen hatte, geschweige gehört hatte. Nur die Spatzen auf den großen und kleinen Ästen der Esche trällerten fröhlich umher und flogen zu einem Zweig zum nächsten bis sie einzeln flink auf dem Boden in einem sprunghaften Lauf nach Brotkrummen suchten.
Alte Laubblätter aus dem nahe gelegenen Gebirge wurden durch den Starken Wind in den Innenhof getragen und zeugten von dem Herbstwetter, welches draußen wütete. Selbst vor den Füßen der zarten schönen Frau landete schachte ein kleines gelbgoldenes Blatt, das sich Kurzweilen in den dunkelgrünen saftigen Gräsern verfing und wieder vom spielenden Wind davongetragen wurde.

Immer noch wagte keiner der Beiden zu sprechen. Die raue dunkle Stimme des Hünen war verstummt; der erzählende Strom versiegt und die einstigen farbigen Bilder jener Vorstellungen verhüllten sich in einen monotonen Schleier der Vergessenheit und erstarben.


„Das ist deine Geschichte, nicht wahr?“

Ihre Worte ihrer sanften vertrauensvollen Stimme verloren sich in dem heulenden Wind fort in die bedrückende Stille, die angespannt in Dûhns Gesicht stand, welcher in Fluss seiner Emotionen versank und sein Gesicht von seiner großen Kapuze in den dunklen Schatten gerichtet wurde. Voller Gram so scheute er in die Augen der Dämonenbeschwörerin zu blicken, die ihn musternd mit ihren klaren leuchtenden Augen ansah.

„Der Junge in der Erzählung… das bist du selbst.
Niemand anderes mag solche Emotionen über die vergangene Geschichte eines kleinen Jungens empfinden als der kleine Junge selbst welcher über seine Vergangenheit spricht.“

Aufrecht und gerade sitzend so legte die schwarze Fee ihre Hände auf ihre Knie und blickte auf den Riesen, der ihr nicht antworten konnte. Zu stark waren die inneren Verletzungen und Wunden die er stets bei sich getragen hatte und nun wieder von neuem Schmerzten. Er hatte sein Liebstes verloren und wurde in die Barriere geworfen – ein tragisches Schicksal, dass Dûhn selbst nicht verzeihen konnte. Hätte es Sinn gemacht wenn er damals bei seinem Clan gestorben wäre. Sicherlich nicht.

„Jeder Mensch hier im Kastell hat ein fast zu dunkles Schicksal von dem er getrieben wurde. Und nur durch dieses Schicksal sind die Menschen hier erst zu dem geworden was sie heute als Magier der dunklen Künste ausmacht.

Ich frage dich: Wäre es besser gewesen, vom Unglück getroffen von Orkischer Hand samt Familie und Frau erschlagen und als entrissene Seele ohne Namen in Beliars Reich eingekehrt wärest?“

Wieder legte sich ein kurzes Schweigen ein aber sie wusste dass der Hüne ihr nicht antworten konnte sodass es an ihr selbst lag Weiterzusprechen oder zu schweigen. Ihre sanfte Stimme war plötzlich erschreckend schneidend kalt geworden sodass sie noch lange nachklingen würde. Aber jetzt wandelte sich ihre Stimme wieder in ihren normalen Ton zu welche Dûhn kennen gelernt hatte, sanft und freundlich.

„Das Rad des Schicksals dreht sich ohne einen jeglichen Halt zu machen. Auf Tag folgt Nacht, auf Sommer der Winter, auf Leben der Tod.“

„Jedes Leben vergeht einmal und ob heute oder morgen, eines Tages wird die Zeit kommen wo der Herr des Todes nach deiner Seele verlangt und du wirst dich ihm fügen müssen. Doch das Entscheidende liegt darin was du mit den wenigen dir verbliebenen Stunden deiner Lebensquelle machst. Was Geschehen ist Vergangenheit, sie kannst du nicht verändern, sie ist wie sie ist, eine ewige endlose Zeile eines Satzes in den endlosen Seiten eines Buches.
Dein Handeln und Denken in der Gegenwart beeinflusst deine Zukunft.“

„Willst du Ehrenhaft Kämpfen oder in Demut Hinscheiden?“

Noch einmal legte sie eine Pause ein und blickte von den tänzelnden Gräsern auf den kräftigen Mann.

„Die Baín Shîde erscheint in vielen Formen und Gestalten den Lebenden der sterblichen Erde. Wie einer Illusion aus unseren Entferntesten Träumen so begegnet sie uns in den verschiedensten Zeiten unseres Lebens.

Doch die Wahrheit hat viele Gesichter.
Ich bin ledig eine davon.“

Mit diesen Worten erhob sich die Dämonenbeschwörerin aus ihrer Sitzenden Haltung und strich ihre Haarsträhnen aus ihrem Gesicht, welche im Mondlicht violettbläulich glänzten, zurück in ihre Kapuze. Mit einem Lächeln auf dem Gesicht ging sie mit ihren Sandalen – welche durch die Magierrobe verdeckt waren - über das weiche Gras. Doch nur wenige Meter wurden ihre Schritte langsamer bis sie stehen blieb und ihr Körper sich halbwegs noch einmal zu ihm umdrehte.

„Im dem normalen Fluss der Gezeiten besitzt jede Seele eine Lebenszeit. Von Geburt bis zum hinziehenden Alter so vergeht die gegebene Zeit einer Seele wie eine Sanduhr, mit der des Falls des letzten übrig gebliebenen Sandkorns diese abläuft und die Seele ins Reich der Toten einkehrt.“

„Doch was ist wenn die Seele gewaltsam aus dem Rhythmus der Zeit entrissen und Opfer eines frühen Todes wird? Bei den 7 Toren Beliars Reichs gibt es in ihr eine Ebene, eine nahe Grenze zwischen Leben und Tod. Alle diese rastlosen Seelen werden dorthin verweilen bis sie entweder gerächt oder die Sünden vergeben werden.
Diese Ebene ist das Fegefeuer.“

Wenn du die Baín Shîde ersuchst, dann gehe dorthin;
dort wird sie sich dir zu erkennen geben.“

Noch ein letzter warmer Wind strich um ihre Robe als sie sich wieder umdrehte und weiter voran in Richtung der Treppenstufen hoch, welche zurück in die finsteren Korridore des Kastells führen sollten. Während ihres Weges sah sie jedoch einen fremden Magier, der ihr schon die ganze Zeit aufgefallen ward.

„Guten Abend…“

…rief sie noch laut und kenntlich, dass sie ihn bemerkt hatte und verschwand darauf aus den Augen der Magier.
23.10.2003, 23:21 #348
Dûhn
Beiträge: 290

Dûhns Atem ging tief und ruhig.
Ein kalter Wind fegte durch den Hof des Kastells, doch der Riese störte sich nicht im mindesten daran. Ohne die geringste Bewegung thronte der massive Umriss des Kolosses auf der, im Vergleich winzig erscheinenden Bank.

Sie hat recht.

Langsam, so als würde er seit langer Zeit wieder seine Augen gebrauchen, öffneten sich die Lider des Hühnen. Der Garten war wunderschön. Sanft strich der Wind über das Gras, welches sich, gleich einer einzigen Masse aus grünem Samt im Brodem des Berges wiegte. Ein einzelner Vogel sang, der späten Stunde zum trotz, seine Balladen. Kleine Elmsfeuer tanzten um die Krone des Baums herum, so als wollten sie die Pracht der Lebens feiern. Des Lebens an einem Ort des Todes der längst zu einem Heim für den Gigantischen Magier geworden war.

Der Tod. Vermutlich war der Tod der Grund warum er ein Leben lang vor seiner Vergangenheit davongelaufen war. Vor seiner Kindheit. Vor seiner Zeit in der Barriere. Vor seiner Zeit nach der Barriere.
Er lief vor einem Schicksal davon, welches ihn ereilen würde, egal was er unternähme, egal wie schnell er rannte.

Zuerst hatte er angenommen er hätte sein Aufnahmegesuch beim Zirkel eingereicht um dem Tod noch eine weile zu trotzen.
Nun wusste der Riese das er falsch gelegen hatte. Er war nicht hier um dem Tod zu trotzen...er war hier um ihn als das hinzunehmen was er war.

Nur das, was wir mit der Zeit anfangen die uns gegeben ist, zählt.....


Ruckartig erhob sich Dûhn. Kein Knirschen war zu hören; kein Knarzen der Rüstung und keine knackenden Knochen.
Einem schwarz gewandeten Denkmal gleich stand der dunkle Schemen unter der alten Esche. Nur das regelmäßige Geräusch seiner tiefen, blasebalgartigen Atmung war zu vernehmen, der kleine Vogel hatte sich anscheinend ermattet in sein Nest zurückgezogen.

Ein Gefühl der Ruhe breitete sich in Dûhns Körper aus. Der Riese strecke langsam seine Gliedmaßen und reckte sich nach Leibeskräften.
Langsam, ganz langsam tat der Koloss einen Schritt vor. Dem ersten folgte ein zweiter und dem zweiten ein dritter.
Immer schneller trugen ihn seine Schritte über den Hof, hinein ins Kastell.
Vorbei an ungezählten Türen, vorbei am Refektorium, am Eingang der Bibliothek und hinaus aus dem Eingangstor.

Mitten in der Nacht lief Dûhn Runde um Runde rings um das Kastell.
Dûhn lief weil er den Wind auf seinem Gesicht spürte.
Dûhn lief weil er den Boden unter seinen Füßen fühlte.
Dûhn lief weil er sein Herz schlagen hörte.
Dûhn lief weil er lebte.

Eine einzelne Träne, so winzig das sie im fahlen Mondlich kaum sichtbar war, bahnte sich einen Weg durch das vernarbte Gesicht.

Dûhn
lächelte.
24.10.2003, 11:15 #349
Rhodgar
Beiträge: 1.307

Sehr früh am Morgen, vermutlich war noch niemand außer ihm im Kastell erwacht, stand Rhodgar auf, um sich im Refektorium ein Früshstück zu gönnen. Schweigend saß er im leeren Raum, und aß seine Beeren.

Dann begab er sich in die Bibliothek, da sie ihm als der geeignsetste Platz zum Lesen der Schriften war.
In den darauffolgenden Tagen sah man Rhodgar fast nur noch in der Bibliothek, über den Büchern sitzend, und angestrengt lesend.
24.10.2003, 11:32 #350
Eiswasser
Beiträge: 157

Mitten in der Nacht kam sie aus dem Gästezimmer geschlichen, welches ihnen zugeteilt wurde. Leiser Gesang drang von draußen herein, von der wohlklingenden Stimme bezaubert folgte sie die wirren Gänge. Sanft berührte etwas ihre Hand, ein kalter Schauer lief ihr über den Rücken. Still dastehend zögerte sie und drahten dann den Kopf langsam nach links, dann atmete sie auf, nur einer großen gespenstisch wehenden Vorhänge. Ohne es zu bemerken taucht hinter ihr ein Schemen aus der Dunkelheit, bedrohlich näher kommend, sie ging los und der Schatten flog daneben. Sie warf schnell einen Blick über die Schulter, starrte ihn kurz an und begann zu laufen, zurück zum Gästezimmer wo sie die Tür zwei mal hinter sich abschloss unter dem Bett nachsah und sich dann so eng es nur ging in die weiche Decke kuschelte.
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