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Das Kastell des ZuX # 22
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25.10.2003, 01:43 #376
meditate
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"was denkst du eigentlich, was ich hier mache, du dummkopf. ich bin hier die heilerin. don hat das auch mal bei mir gelernt und er war nicht mal sonderlich begabt. er hätte mich beinahe umgebracht während der prüfung."

meditate griff sich den daumen des kleinen nicht gerade sehr empfindsam.

"der hat nämlich noch mehr flausen im kopf als du. der will immer in den kern der sache eindringen, dabei ist das bei krankheiten völlig irrelevant und bei geisteskrankheiten sogar ziemlich dämlich."

meditate schüttete etwas dunkelrote flüssigkeit über den daumen und konnte den glasbehälter grad noch auffangen, so heftig hatte arctus ihn von sich geschleudert.

"ach, es hat doch nicht etwa weh getan? du armer junge. das passiert,wenn man den nötigen respekt missen läßt, dann tut es einfach mehr weg!"

meditate fühlte sich nach dieser kleinen rache schon wieder viel besser und sie vermochte jetzt sogar mitleid für den jungen aufzubringen.

"du willst den bösen geist haben? man kann ihn als nachtleuchte nehmen. wenn du mir versprichst, ihn nicht frei zu lassen, kann ich ihn dir überlassen, so lange ich ihn nicht brauche. der zorn läßt ihn bei nacht leuchten, aber findest du nicht, dass er ziemlich häßlich ist? also ich würde davon schlechte träume bekommen."
25.10.2003, 01:54 #377
Arctus
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Der Junge sah die Magierin etwas boshaft an, streichelte dann sanft den gläsernen Behälter der gefangenen Seele und sprach leise,
"er ist wunderschön", wog ihn dann in seinen Armen, vergass vollkommen den Schmerz, den er gerade erlebt hatte.
Seine Freunde von damals würden jetzt staunen. Er wäre der einzigste Junge mit einem eigenen Geist im Dorf gewesen, hätte prahlen können, wenigstens einmal im Mittelpunkt stehen können. Damals, da war er der blaser Schwächling, der immer Alleine war, den jeder Mied, ihn höchstens Anstarrte, wenn man ihn verprügeln wollte. Damals!
Entschlossen wandte er sich zu Medidate, räusprte sich kurz und sprach,
"könnt ihr mir die Zombiebeschwörung zeigen?"
Damals war er schwach und allein und machtlos und ohne jeglichen Besitz, doch jetzt...
"ich habe schon viele Bücher darübergelesen. Ihr werdet keinen Anfänger vor euch haben!" hartnäckig sah er der Magierin ins Gesicht.
25.10.2003, 02:06 #378
meditate
Beiträge: 6.868

"zeigen schon, aber gewiss nicht beibringen. diese art von magie, die es vermag, solchem dummkopf wie dir magie nahe zu bringen, die kann ich nicht."

meditate befahl den dämonen hier aufzuräumen und sich der nunmehr nichtbesessenen anzunehmen und drehte sich dann erneut zu dem knaben um.

"so mein junge und jetzt pass auf. und ich sag dir gleich. mein fauliger freund wird dich ins bett jagen!"

meditate griff mit ihren händen in die luft, als wolle sie irgendetwas daraus hervorziehen. und wirklich griff sie auch nach irgendwas. sie bündelte etwas, dass sich als braune, faulige stränge entpuppte und sammelte daraus aus der klaren luft eine art seil zusammen, dass sich um sich selbst wand. dabei jaulte und heulte es, wie der wind in finsteren kastellecken. langsam formten sich die seile zu einem körper, die seilenden nahmen das aussehen von gliedmaßen an. der erbärmliche übelkeiterregende geruch schien sich selbst zu materialisieren und plötzlich stand ein schnaufendes und stinkendes monstrum im raum.

"voila! und jetzt bring den jungen mann ins bett!" die magierin schickte den zombie mit einer handbewegung an seine selbst für einen untoten sicher nicht einfache aufgabe, während sie selbst sich aus der küche ihren schlaftrunk holte und dann die stufen hinaufstieg.
25.10.2003, 02:08 #379
Xalvina
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Etwas fassungslos hatte sie dagestanden. Der seltsame Korridor war verschwunden, genau so die seltsamen Geräusche und diese Stimme. Diese Stimme welche ihren Namen gerufen hatte. Sogar die Empfindung, beobachtet zu werden war verblasst. Nur Schweißperlen rannen an ihren Körper herunter, sie fühlte sich in ihrer Kleidung durchgeschwitzt und durchnässt und sie rang immer noch hektisch nach Luft, welche eben noch stickig und schneidend kalt gewesen waren.

Etwas verwirrt fasste sich die Fee nur an den Kopf und strich die störenden Haare aus ihrem Gesicht. Es war alles beim Alten doch trotzdem traute sie der Stille nicht. Es schien wie ein Traum gewesen, ein realer Traum. Doch jetzt war sie müde statt wach. Sie sehnte sich nach Schlaf. Sie wollte in ihre Gemächer. Sie wollte zu ihrem Bett.
Die Fee wollte voranschreiten um sich auf in die Eingangshalle zu machen, doch sie blieb im nächsten Moment wieder stehen. Die Dämonenbeschwörerin starrte auf den Boden und den dunkelroten Läufer wo sie noch eben Etwas zerschellen gehört hatte. Vor ihr lagen Glassplitter, hauchdünne seltsame Glassplitter. Daneben lag noch ein kleines metallisches Gerüst was sicher mal eine Fackel gewesen ward und auch später als dieselbe Fackel identifizierte, welche jetzt nicht mehr neben der großen Küchentüre hang.

Seltsam.

Sie schüttelte nur den Kopf und merkte wie hinter ihr nun ein Dämon erschien um den Schaden Kommentarlos zu reparieren. Dieser blickte sie nur kurz mit seinen stechenden Augen an während Xalvina in seine schaute und dabei langsam den Kopf schüttelte. Dann drehte sich die Dämonenbeschwörerin nur um, langsam davon schreitend in Richtung Eingangshalle.



Das Wasser in der kleinen Wasserschüssel auf der Kommode in ihren großen Schlafzimmer war heiß und ihre Kräuterdämpfe wohltuend als die Fee sich ihr Gesicht wusch, sich mit dem bereit gelegtem schwarzen sanften Handtuch abtrocknete und es auf dem dunklen Holz ablegte. Dabei ergriff sie mit ihrer rechten Hand die Bürste welche neben der Waschschüssel befand und begann ihre nassen Haare durchzubürsten und zusammen band.
Das letzte Bad hatte seit ihrer ganzen Reise in der Wildnis und dem Gebirgsmassiv gut getan und die Dämpfe sorgten für eine Entspannung ihres Körpers. Zu lange hatte sie in keinem richtigem Bett mehr geschlafen, zu lange nicht mehr sich in eine warme Decke einhüllen können. Daher war eine Nacht wie diese in ihren Gemächern reiner Luxus.

Kurz sah sie sich im Spiegel und entdeckte eine junge gebräunte Frau in einer recht makellosen Figur, anders als die khorinischen Frauen. Ihre Augen waren kleiner und schmaler und ihre Augenbrauen dünner und schwarz. Dabei hing ihr Haar glatt und schwer hinunter.


„Hallo mein seltsames undefinierbares Ich. Heut schön gebadet?“

Sie hauchte in den Spiegel und ging dann wieder zurück zur Kommode, welche an den großen Fenstern mit ihrem Rundbogen stand. Sachte flatterten die hellen weißen seidigen Gardinen vom Winde, welcher von den offenen Fenstern hereinließ. Draußen waren nur in der Ferne die Grillen zu hören.

Als sie jedoch ihre Hände noch mal abtrocknete fiel ihr der silberbläuliche Ring aus den Tempelruinen auf, den sie immer noch trug. Noch gut erinnerte sie sich an die brennenden Schmerzen. Jetzt würde sie ihn abziehen wollen.

Mehrmals zog sie an dem Ring doch er schien sich keinen Millimeter zu bewegen. Mehrmals versuchte sie ihn abzuziehen aber der Ring war wie fest in ihrem Fleisch verankert. Auch als sie ihn ins Wasser hielt und eine Menge Seife aus den bunten gläsernen Flaschen dazukippte wollte er nicht von ihr weichen. Stattdessen blieb er unbewegt an dem Ringfinger und glänzte matt im Kerzenlicht.

Die Fee schüttelte nur mit einem leicht zerknitterten Gesicht den Kopf und sparte sich die Fragen warum der Ring an ihr haftete. Sie war viel zu müde dazu, sodass sie sich schnell aus dem Morgenmantel wich und das aus Seide bestehende kurze Nachthemd überzog.

Das Bett war mindestens für zwei Menschen groß, doch würde es ihr mit all den weißen und dunkelvioletten dünnen Decken ganz allein gehören. Noch ein letztes Mal sog sie die kalte Luft von draußen am Fenster ein und hüllte sich dann in die gefalteten Bettdecken und löschte das Kerzenlicht am Nachtpult.
25.10.2003, 02:25 #380
Phoenixfee
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Wegen Dragonia fragte sie also, dachte Fee, sie wollte gerade was sagen da kam einer der Dämonen und brachte Xidoni einen köstlich duftenden Auflauf, ab sie dann noch gerne einen Nachtisch haben wollte, dachte sie nur an einen schönen Pudding und wenige Augenblicke später brachte ihr einer der guten Geister diesen an den Tisch.

“Also, wegen Dragonia fragtet ihr.“ stellte Phoenixfee fest. “Gut esst ihr in Ruhe euren Auflauf und während ich mich diesem leckeren Pudding widme, erzähle ich es euch.“ sie sah wie Xidoni nickte und aß erst auch einen Löffel des Nachtisches.

“Dragonia weilt noch auf der Insel, wie einige der Amazonen auch. Nur war sie vor der Auflösung der Gilde aus der Gemeinschaft der Amazonen heraus gegangen.
Ich weis nicht warum, das interessiert mich auch nicht, vielleicht hatte sie etwas gespürt das es mit dem Lager nicht stimmte.
Jedenfalls gibt es noch einige der Alten Amazonen auf der Insel, einige sind zu anderen Gilden gegangen, andere Wiederum sind Gildenlos.
Auch mir würde eine andere Gemeinschaft nicht zusagen, deshalb werde ich mich ab jetzt auch alleine durchschlagen, aber sorgen mache ich mir nicht ich habe einige gute Bekannte auch in anderen Gemeinschaften.“
Ab und zu unterbrach sich Phoenixfee kurz um etwas von dem Pudding zu essen.
Aber sprach dann weiter.

“Wie mir scheint, seit ihr auch erst kurz hier im Kastell, gefällt es euch hier?“ fragte Fee und Xidoni nickte lebhaft mit vollem Mund.
“Ihr möchte Beliar Dienen, so wie ich meiner Göttin Donnra, möchtest bestimmt bald die Magie Beliars erlernen?“ Xidoni schaute etwas unsicher, als sie die Frage Phoenixfees vernahm, die das sofort sah.
Sie lächelte, als sie weiter sprach.
“Ich weis wie ihr euch fühlt, mir ging es nicht anders als ich anfing die Magie der Urmutter zu erlernen.
Sicher werdet ihr sehen das. das nicht so schwer ist wie man Anfangs glaubt und ich bin mir sicher ihr werdet noch einmal eine hervorragende Dämonenbeschwörerin.“


Beide Frauen waren mit dem Essen fertig Xidoni schien wohl kein Dessert zu wollen und auch Fee schob das Tellerchen beiseite.
“Was haltet ihr von einem kleinen Verdauungsspaziergang im Innenhof?“ fragte Fee und die junge Frau des Zirkels hatte nichts dagegen und so verließen beide Gesättigt das Refektorium und gingen die Gänge entlang zum Innenhof des Kastells.
25.10.2003, 03:34 #381
Xidoni
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Es war Herbst, vor dem Kastell hatten die meisten Bäume schon ihr buntes Herbstkleid, durch die Starken Winde verloren die hier in dieser Jahreszeit um das Kastell fegten.
Aber als Xidoni hinter Phoenixfee auf den Innenhof trat bewegte nur ein laues Lüftchen die in vollem grün stehenden, Blätter der Esche die mitten im Innenhof Stand.
Obwohl es vordem Kastell schon empfindlich kalt wurde und Xidoni sogar schon eine verirrte einzelnen Schneeflocke, vor ihrem Fenster gesehen zu haben glaubte, war es hier im Innenhof merklich wärmer.

Das konnte nur mit der Magie des Kastells zusammenhängen den der Innenhof war nach hinten offen, aber hier auf dem Hof drangen die Starken Winde und die Kälte, die um das Kastell herum wüteten, nicht hinein.
Xidoni die das schon kannte stutzte als die Stolze Gildenlose Amazone vor ihr kurz innehielt, aber dann wohl auch auf den gleichen Gedanken kam und dies nur mit der Magie des Kastells erklären konnte.

Phoenixfee war nicht nur eine Kriegerin, wie Xidoni erst angenommen hatte, sondern auch eine Magierin der Göttin Donnra, wie sie eben aus dem Gespräch herausgehört hatte.
Das Mädchen hoffte auch einmal so stolz zu werden, aber nicht überheblich, Wie einige der in der Stadt herum stolzierenden Paladine.

Der Spaziergang fiel nur kurz aus, die Amazone ging neben der Zukünftigen Magierin nebenher einmal um den Baum im Hof und dann setzten sie sich unter diesem auf die Bank.
Die Bank umfasste kreisrund den Stamm der Esche, deren Stamm als Rückenlehne dienen konnte.
Xidoni war schon einige Male hier gewesen, im Sommer war der Innenhof angenehm Kühl gewesen und nun gegenüber dem Wetter außerhalb den Mauern des Kastells richtig warm.

Phoenixfee und Xidoni unterhielten sich schon die ganze Zeit, über die Götter und die Welt.
Fee fragte sie wie sie hier hergekommen war und auch nach den Beweggründen was das Mädchen dazu veranlasst hatte dem Zirkel beizutreten, Xidoni sagte es ihr und fragte im Gegenzug wie ihre Gesprächpartnerin damals zu den Amazonen gekommen war.
Phoenixfee erzählte es ihr und noch einige Erlebnisse die, dem jungen Mädchen den Mund offen stehen ließen.

“Solche Abenteuer möchte ich auch mal erleben, aber wie? Ich kann weder mit einem Bogen noch mit einem Schwert umgehen und ich glaube ich möchte es auch gar nicht.
Magie ist das was ich lernen möchte, aber dazu muss ich erst noch berufen werden. Aber was kann ich bis dahin machen?“
sprudelte es aus Xidoni hinaus und sie schaute die Amazone fragend an.

“Wenn du den Umgang mit Bogen oder Schwert nicht erlernen möchtest und halt nur Magie oder vielleicht später auch noch den Stabkampf, dann würde ich dir vielleicht die Körperbeherrschung vorschlagen.
Die könntest du lernen, bis du mit Magie anfangen kannst.“
Sagte Phoenixfee und schaute in die fragenden Augen Xidonis
“Körperbeherrschung?“ fragte das Mädchen zweifelnd, aber der Gedanke war nicht schlecht.
Es würde ihre Fähigkeit als Diebin nur verbessern und später wollte die auch, das Kämpfen mit einem Stab erlernen, dort würde so etwas auch nur von Vorteil sein.
“Also, gut schleichen könnt ich lernen, aber bei wem? Ich kenne keinen der dieses Unterrichtet.“ sagte Xidoni und Fee schaute sie gütig an.
Sie lächelte erst, bevor sie sprach: “Abder ich wüste da jemanden. Sogar mehrere, also die besten die ich kenne sind auf Onars Hof zuhause.
Das ist zu einem der Wirt der Taverne auf dem Hof, er nennt sich Schmok und der Andere ist ein alter Freund von mir, der Drachenjäger Sly, wenn ihr ihn trefft, dann richtet ihm einen schönen Gruß von mir aus.“
Fee lächelte wieder.
“Eigentlich sollte ich auch mal einen der beiden Fragen ob sie mir die Kunst der Körperbeherrschung beibringen können, ich habe damals mit Bogen angefangen als ich bei den Amazonen war, wollte eigentlich auch schon immer die Körperbeherrschung erlernen aber mir ist bis jetzt immer etwas dazwischen gekommen.“

Phoenixfee und Xidoni unterhielten sich noch lange, bis schließlich langsam heller wurde, am östlichen Firmament.
Langsam graute der morgen des beginnenden Tages, als sich die beiden Frauen eine gute Nacht wünschten, sich ihre Wege, sich an der Treppe teilten, Phoenixfee in ihr Gestezimmer im Erdgeschoß ging und Xidoni die Treppe hinauf und den Korridor entlang zu ihrem Zimmer im ersten Stock.
25.10.2003, 11:53 #382
Hîrgalad
Beiträge: 354

Licht. Blendendes Licht. Das war das erst, was Hírgalad sah, oder besser nicht sah, denn er war ja geblendet, nachdem er aufgewacht war. Er sah sich um und bemerkte dass er in seinem Zimmer war.
Seltsam, wie bin ich hierher gekommen? Ich war doch... Wo war er gewesen? Angestrengt versuchte er nachzudenken, doch irgendetwas war anders. Er fühlte sich seltsam befreit. Er fühlte sich gut, und war froh, doch den Grund dafür kannte er nicht.

Wo war er gewesen? Achja, er saß im Innenhof und dachte nach, als die Hohepriesterin Meditate auftauchte, und ihn nach einem kurzen Gespräch in ein Zimmer führte. Worüber hatten sie gesprochen? Die Erinnerung an alles was gestern geschehen war fiel ihm schwer. Über seine Träume, genau, seine Träume. Dann hatte sie ihm etwas gegeben, etwas in einer Flasche. Er hatte es getrunken und war dann eingeschlafen. Aber irgendwie war er doch noch wach. Aus eine ihm unerklärliche Weise. Dann hatte die Priesterin irgendetwas mit ihm gemacht, doch wusste er nicht was das war. An mehr konnte er sich nicht erinnern.

Er beschloss, die Ereignisse von gestern Nacht einfach zu vergessen, und wusch sich kurz, brachte eine einigermaßen gelungene Rasur hin und kleidete sich dann an. Dabei fiel ihm etwas auf.
War die Robe nicht gestern noch anders? Die sieht ja aus wie die von Dûhn. Das muss ja heißen...

Der junge Mann ließ sich wieder auf seinen Stuhl fallen. Er war Magier. Er höchstpersönlich war zum Magier des Zirkels ernannt worden. Nun gab es wirklich einen Grund sich gut zu fühlen und sich zu freuen.
Schnell zog er sich fertig an und machte sich dann auf die Suche nach seinem Freund Dûhn. Vor dem Verlassen des Zimmers warf er noch einmal kurz einen Blick zurück und sah sein Schwert, das Dûhn ihm mitgebracht hatte. Dann sah er sich seine neue Robe genau an. Nach kurzen Überlegen rief er sich einen der Dämonen der auch sogleich aus der Wand hinter ihn geschwebt kam. Der junge Magier befahle dem Geschöpf Beliars seine Roben so ändern zu lassen, dass er sein Schwert immer mit sich führen konnte.
Als der Dämon den Auftrag noch einmal im Kopf des Magiers wiederholte und dann davon rauschte, fiel dem jungen Mann noch etwas auf. Die Schmerzen, die er bisher bei Konversationen mit Dämonen immer verspürt hatte, waren fast gänzlich verschwunden.

Was für ein Tag. Selten war der junge Mann so froh gewesen, also machte er sich auf ins Refektorium um dort ein zünftiges Mittagsmahl zu genießen. Es gab ja auch etwas zu feiern...
25.10.2003, 12:37 #383
Mezia
Beiträge: 83

sie erwachte aus einem wieder gefallenen Alptraum und schwitzte und sah sich erschrocken um und schnaufte dann auf als nicht das vor Ihr erschien was sie im Traum sah und dann sah sie wieder zur Wand fast leicht starrend und krallte sich an das Kissen das auf dem Bett lag und stand dann samt dem Kissen auf und schnaufte kurz auf und warf es leicht in das Eck des Bettes

sie lief dann langsam etwas merkwürdig und leicht schwankend runter und fühlte sich nicht so doll aber versuchte es zu unterdrücken und ging dann meditate suchen und fand sie auch mit großer mühe und von weitem starrte sie Meditate an und ging dann etwas näher und versuchte sich zu beherrschen und stand aufrecht und ging neben sie und sah sie mit einer mischung von einem schwachen lächeln und düsterem blick an

"Ohh da seid Ihr, nun ich würde gerne wissen ob es nun an der Zeit wäre mich zu Prüfen ich ging durch das Land oft an Orten die ich aber nie gerne sehen wollte, nun was sagt Ihr wäre ich bereit für eine Probe?"

blickte sie weiterhin mit dem gleichen blick wie vorher an
25.10.2003, 14:44 #384
sphero
Beiträge: 3.402

Diesen mal suchte er selber nach einem Buch in den hohen Regalen der Bibliothek, da er ja nicht wusste, von was er überhaupt lesen wollte. Sebastian suchte eine ganze Weile, bis er etwas spannendes fand, so hoffte er zumindest. Der Titel lautete „Die Versunkene Stadt“. Der hohe Novize kletterte samt den Buch von der aufgestellten Leiter herunter und setzte sich in eine gemütliche Ecke. Der Band war mit einer dicken Staubschicht versehen, was darauf hinwies, das das Buck lange nicht mehr benutzt wurde war. Vorsichtig öffnete er es und begann zu lesen.
In dem Buch hieß es, das vor hunderter von Jahren, eine weitere, hochentwickelte Zivilisation auf der Insel Khorinis gewohnt haben solle. Doch ein genauer Ort war nicht zu erlesen. Die Stadt wurde damals von deren Göttern zerstört und so sollen nur noch Ruinen bestehen, falls sie noch nicht von Wind und Wasser ganz abgetragen wurden.
Das Buch ließ viele Rätsel offen, die Sebastian zu gern erfahren hätte. Es war ein alter Abenteurer, der diesen Band verfasste, vor mehreren Jahren.
Die Müdigkeit von Sebastian war durch das Lesen vollkommen verschwunden, doch nun hörte er auf, beschloss aber das Buch mit auf sein Zimmer zu nehmen. „Die Versunkene Stadt“ unter den Armen verließ Sebastian die Bibliothek und begab sich auf sein Zimmer, wo er es schließlich ablegte.
Schlafen wollte er jetzt noch nicht, jetzt, wo er wieder wach war, aber was könnte er um diese Uhrzeit tun, er überlegte.
25.10.2003, 16:07 #385
Rhodgar
Beiträge: 1.307

Rhodgar saß im Refektorium, und war dabei, ein paar seiner Gehirnzellen mittels eines Wacholderschnapses abzutöten, als sein neuer Bekannter Híragalad in den Raum eintritt.

Hey, Híragalad, hier ist noch frei, setz dich doch.

Der junge Magier, der an diesem Tag sehr erfreut schien, nickte ihm zu, und setzte sich, woraufhin sich die beiden in ein Gespräch vertieften.
25.10.2003, 16:29 #386
Alina
Beiträge: 164

Alina war dieses Kastell nicht geheuer. Überall diese Dämonen.
Und sie musste wieder zurück in den Sumpf um weiter umzuziehen.
So schrieb sie einen Zettel, den sie bei Phoenixfee an ihr Zimmer in die Tür hefetete.

"Hallo Phoenixfee.
Es tut mir leid aber ich muss vorerst zurück in den Sumpf und dann in das neue Sumpfgebiet, wo der vorposten ist. Ich baue dort gerade meine neue Schmiede auf. Ich werde hart weitertrainieren und ich hoffe wir sehen uns bald wieder.
Ich habe auf die Rückseite des Zettels eine grobe Karte gezeichnet, ich hoffe du weist etwas damit anzufangen. Sie dürfte dich wenn du sie entzifern kannst zu unserem Vorposten im neuen Lager führen.

Alles Liebe.

Alina"

Dann schließlich verließ sie das Kastell und sah sich auch nicht um als diese komischen Skelette wieder anfingen zu lästern. Sie würden diesen Ort ab diesem Zeitpunkt meiden...
25.10.2003, 16:47 #387
Hîrgalad
Beiträge: 354

Noch bevor er Chancen hatte, sich im Refektorium umzusehen, hörte der junge Magier schon seinen Namen. Er sah sich kurz um, und sein Blick fiel auf den Mann, der gestern während seines Gespräches mit der Hohepriesterin aufgetaucht war. Anscheinend hatte er sich Hírgalads Namen gemerkt, aber wie war sein Name noch gleich? Es war zwar noch überall frei, aber trotzdem ging er auf den Mann, der ungefähr in seinem Alter war, zu und setzte sich neben ihn. Im laufen musterte er den Fremden aufmerksam und ihm fielen einige kleine Dinge auf. Sein Gegenüber hatte ungefähr die gleiche Statur wie er, und nach der Kleidung zu urteilen war auch er ein Schmied.
"Danke, ähm Roger?" sagte er mehr fragend
"Seid ihr ein Schmied? Und was macht ihr hier ihm Kastell?"
25.10.2003, 18:24 #388
Rhodgar
Beiträge: 1.307

Rhodgar, ich heiße Rhodgar. Es tut mir Leid, dass ich euch eben gedutzt habe, ich vergaß.
Ja, ich schmiede beruflich, und wie ich von euch weiß, seid ihr ebenfalls Schmied.


Sein Gegenüber schaute ihn für einen Moment überrascht an, fragte sich, woher Rhodgar das wissen konnte, gelangte jedoch zu der Ansicht, dass er sich eben informiert haben musste. Er räusperte sich.

Ich nehme an, dass ihr eure Zeit hier im Kastell verbringt, um dem ehrenwerten Zirkel bezutreten?

Rhodgar nickte, und bejate dies. Als ihn der junge Magier weiter fragend anschaute, fügte er hinzu:

Ich versuche immoment, möglichst viel über den Zirkel zu lernen. Wenn ich bereit bin, werde ich mich ihm anschließen.

Hîrgalad klopfte ihm auf die Schulter.

Das ist eine sehr kluge Entscheidung, ich hoffe, dass ihr bald soweit seid.
25.10.2003, 19:52 #389
shark1259
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Ich will stark sein,
mich nicht dem Bösen hingeben müssen,
wieder standhaft sein,
nicht den Geist meiner Seele vermissen...

Allein sitz' ich hier,
niemand kümert sich,
ich will zu ihr,
doch niemals wird es soweit kommen,
nie wieder...


Wieder mit Tränen in den Augen legte shark die Feder beiseite, überdeckte die rotgefärbte Schüssel, um das dickflüssige Rot nicht austrocknen zu lassen, mit einem feuchten Tuch, und legte sich noch einmal aufs Bett um Kraft zu sammeln, das verlorene Elixier wieder zu rehabilitieren und auszugleichen, und sich wieder für Augenblicke von den Sorgen zu drängen. Noch nie hatte er IHN so verachtet, so gehasst. Alles nur weil ER den Schwarzmagier immer wieder damit konfrontierte, dass sie nie wieder zurückkehren würde, doch darauf achtete, dass die Hoffnung im Lehrmeister nie ganz verlosch, um ja den Schmerz möglichst hoch zu halten. Alles lag nun schon Jahre zurück, und immer noch konnte er es nicht aushalten, immer noch nicht, wie würde das bloß enden...?

Nach einem tiefen Ausatmen hockte sich shark wieder in eine aufrechte Position und erhob schließlich von seinem schwarzen Schlafplatz, sich der Türe zuwendend. Bald war er wieder in den schier unendlichen Gängen verloren, zuversichtlich, dass ihn seine Beine zur Treppe tragen würden, was sie auch tatsächlich taten.

...

shark schloss die Augen... kalt war es hier außen, und einsam. Der Himmel schien mit einem sanften Leuchten auf ihn herab. Sein Körper war leicht an den Brunnen angelehnt, irgendetwas schien ihn heute noch zu erwarten. Der Magier erzitterte; nicht nur die Kälte setzte ihm zu, auch sein Körper machte langsam einen Streik, nicht mehr im Stande den Sauerstoff zu transportieren, jetzt wo...
25.10.2003, 20:29 #390
Arctus
Beiträge: 531

Leise huschte eine dunkle Gestallt von einem Fenster zum andren, starrte immer nur kurz hindurch und lehnte sich dann, mit Herzklopfen wieder gegen die kalte Wand, in Deckung gehend vor etwas.
Arctus zitterte leicht, umklammerte seinen kleinen Finger fest und biss sich auf die Lippe, so fest es ging, damit er sich ablenken konnte von der Angst, die ihm so nahe war gleich noch Gefahr für ihn bedeutete.
Da draussen war derjenige, der ihn ins Feuer gehült hatte, ihn den Jungen. Und davor hat er sich als sein Freund ausgegeben ... "PAH", sties Arctus plötzlich aus, griff zur Schattenflammenrune. Noch einmal sah er durch das Fenster, dass ihn den Blick auf den Innenhof spendierte. Dort lehnte er am Brunnen, grade an der Stelle, an der sich das Mondlicht zu bündeln schien, als wolle er sich extra zur schau stellen.
Bald würde er da nur noch tot liegen. Hass züngelte durch die Augen des Jungen, flammender Hass, der die drückende Gefahr, die ihn Umgab immer mehr zurückdrang. Arctus biss so fest er konnte, so fest und immer fester, umklammerte er auch seine Rune, sammelte seine Magische Energie, die im Wasserfall des Hasses mehr und mehr an stärke gewann.
Mit einem mal sties er das Tor zum Innenhof auf, lächelte mit einer Boshaftigkeit, die einem Kind nicht gebührte sein "Opfer" an und schoss...
25.10.2003, 20:30 #391
shark1259
Beiträge: 1.033

Endlich... frei... alles so schön warm, das Licht kam ihm immer näher... sein Körper wollte schreien, stöhnen, doch er hielt ihn zurück.

Ich weiß es... endlich weiß ich es... Nein schreie nicht, das werde ich nicht tolerieren, nicht dieses Mal. Der eine der es mir angetan hat, plötzlich ist er weg. es ist mir egal ob ungeschoren, egal ob er es verdient hätt genauso zu leider... er ist weg. Doch sei still, hier... deinen Lärm will ich nicht hören, denn hier lausche ich nach der vergebenden Stimme. sie wird kommen, ich spüre es genau, ach wie ich das Licht genieße.

shark breitete die Arme aus, alles las nun offen vor ihm, das Ende, es war der Anfang. Keine leeren Worte waren es gewesen, als er zu Less gesagt hatte, dass sie hier nicht hergehörten, nun wusste er es, und dieses Licht, ach wie er es genoss.

Ich werde steigen, weit hinauf in die Ewigkeit, und keine Qualen mehr, nie wieder... sie wird nicht mehr auf meinen Gedanken liegen und mich nicht mehr quälen.

Für Momente schien es, als würde die Schattenflamme, die shark genau auf sein Herz hatte auftreffen lassen, ausreichen, um ihn zu töten. Sein Herz stand still, doch das Licht wurde wieder real.. der Mond schien.

Der dunkle Magier fiel hinab, und er brach. Kaum ein körperlicher Schmerz, nein, überhaupt nie ein körperlicher Schmerz, wäre so schmerzhaft, so intensiv und so grauenvoll gewesen, wie diese Klarheit.

Was hat das den Brunnen nur so kalt gemacht?
25.10.2003, 20:48 #392
Arctus
Beiträge: 531

Er ... er hatte wirklich getroffen. Sollte es ihn jetzt erfreuen oder eher nicht?
Arctus wusste es nicht, stand einfach fassungslos mit bebender unterlippe da. die rune in seinen händen qualmte noch leicht.
Warum wagte er es auch noch sich auf den Brunnen, den Toten, zu zubewegen? Warum rannte er nicht einfach weg; er sah es doch eindeutig, dass er wieder den ärger auf die spitze getrieben hatte. wenn der don davon etwas zu Ohren bekommen würde oder diese Medidate. Sicher würden sie wieder ihre beschworenen Bestien auf ihn schicken und er würde sich nicht wehren können.
Er schritt weiter. Die Konsequenzen seines Handelns hagelten geradezu in seinen Kopf. Er hatte einen Magier getötet, einen gesanten Beliars. Was würde ihm den Jungen dafür angetan werden?
Wieder umhauchte ihn der Schauer der Gefahr und der Angst und in ihm keimte nur noch der Gedanke seine Taten zu vertuschen, sieh als niemals geschehen anzusehen.
Schnell wie der Wind eilte er nun vor, auf den Brunnen zu, der sich durch das Blut des Opfers rot gefärbt hatte. Ein Brunnen voller Blut. Konnte dieser verdammte shark nicht einfach nach unten sinken?, schrie es in ihm. Mit all seiner Kraft zog er den Körper aus dem Brunnen, lies ihn hart zu Boden plumpsen und musste mit ansehen, wie dieser eine weitreichende Blutspur hinterlies.
"Erst muss ich ihn verstecken!", sprach Arctus panisch zu sich, schleifte den den so sehr viel grösseren Mann am Arm hinter sich her.
Plötzlich regte dieser sich, hustete Blut hervor, und sah Arctus an. Wieso sah er ihn an. Arctus' Blick huschte um sich herum. Was sollte er jetzt machen? Ihm den Gnadenstoss geben?
Vielleicht war es das beste ... vielleicht...
25.10.2003, 21:08 #393
shark1259
Beiträge: 1.033

Warum nur? Es wäre alles so einfach gewesen... das Ende, es war so nah, ach wie er das Licht genossen hatte. doch nun. Was hatte den Brunnen so kalt gemacht?

Erschrocken hatte der junge Magier den Dunklen losgelassen, als er ein lebenszeichen von sich gegeben hatte. Noch mehr Blut hatte er gehustet, noch wengier in sich, doch es war egal, auf das kam es nun nicht mehr an. shark war nicht mehr einer von ihnen, nicht mehr seit er das Licht gesehen hatte.

shark sah, wie Arctus angestrengt überlegte, was er nun tun sollte, und sich schon fragte ob er nicht den Todesstoß geben sollte. Doch unter großer anstrengung raffte sich der Dunkle auf und versuchte zu sprechen. Mehr als ein gestöhne war es nicht, doch er glaubte Arctus hatte ihn verstanden.

"Beliar will mich nicht... niemand will mich, und so kannst du dir auch diesen Stoß verkneifen, er bringt nichts. Auf diese Art bin ich nicht länger ein Mensch, nicht länger einer unter euch."

Er war das Zeugnis, den Test hatte er nicht bestanden, doch das brauchte er gar nicht. Die Frage war es, die immer wieder anfing zu schmerzen, so unscheinbar und doch so tief. woher war die Kälte gekommen? Was hatte das Wasser so kalt gemacht?
Vollkommen unsinnig schien sie, doch war sie es, der schlüssel.

shark brach zusammen, nicht sein Geist, doch sein Körper, und auch dieser nicht aus Blutmangel oder ähnlichem. Er konnte die Last nicht mehr tragen.
25.10.2003, 21:53 #394
Dark_Cycle
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Dark Cycle trottete herum und suchte vergebens nach einem passenden Weg hin zu Medi. Aber auf einmal geschah etwas mit ihm. Der Wassermagus war von kompletter Stille umgeben, als er auf dem kalten Steinboden Platz nahm und versuchte mit aller Kraft nach Luft zu ringen. Doch vergeblich. Allmälich entlfoh aus seinem Körper alles Leben, welches zuvor drinsteckte. Die Strapazen der geschlossenen Gänge hatten bei ihm, irgendeinen Herzdeffekt verursacht, aber den Grund konnte er sich kaum denken, da er ja nie etwas Gesundheitsschädliches getan hatte...ausser die ständige Rumhetzerei um anderen zu helfen. Jedoch tat er es gern und niemand würde ihn davon abbringen, dass stand für ihn bis in alle Ewigkeit fest. Krächzend schlug er mit seinen Händen immer wieder auf den harten Asphalt, um endlich beachtet zu werden.

Langsam fuhr seine Luftröhre auf die Größe einer Stecknadel zusammen, was aber nicht das einzigste Problem des Hohen Magiers war. Nebenbei, huschte sein gefundener Gefährte aus der Robentasche und machte sich ganz spontan aus dem Staub. Dark Cycle versuchte sich zu erheben...vergebens. Mit der Zeit schwand auch sein Augenlicht, so wie die Kraft am Leben zu bleiben, um alles auskosten zu können, was noch auf ihn zukommen würde. Trotzdem geschah ein Wunder, auch wenn es keine Bedeutung erwies. Von dem Auge des Magiers, kullerte eine Träne hinab auf den verschmutzen Boden, auf welchem sich sofort eine kleine Pfütze bildete. Als er allmälich wieder zu Besinnung kam, fand er sich an einem anderen Ort vor, an einem Ort der nicht real zu seinen schien. Aus dem Licht das durch die geräumigen Fenster an der Decke drang, trat eine vermummte Gestalt hervor, genau so, wie er ihr schon einmal im Lavaturm begegnet war. Damals erschien sie in der gleichen, verzwickten Lage. Beängstigt, tastete der Großmeister sich seinen Weg nach vorn und schlich hinüber zu dem unbekannten Geschöpf.

Es streckte seine Hand hervor, doch versuchte nicht, den Weisen anzugreifen. Denn dieser umfasste bedrohend seinen Stab, was eine ungeheure Resonanz zwischen den Beiden veursachte. Als seine Sinnen aufhörten ihn zu trüben, warf Dark Cycle den Stab beiseite, um sich als Freund zu makieren. Die Kreatur tat es ihm gleich und wich zurück. Plötzlich begannen die Binden von Dark Cycle's Gegenüber, explosionsartig zu verschwinden, als ob man sie mit riesigen Feuerbällen entfernen würde. So schnell wie es nur ging hüpfte der junge Magier nach hinten, für eine genauere Beobachtung der momentanen Zwangslage. Aus dem Rauch trat letzendlich ein älterer Mann hervor, der dem Hohen Magier sehr bekannt vorkam. Auch wenn diese Bekannheit, nur auf einen gewissen Grad tendierte, war sie trotzdem eng verbunden. Auf einmal schritt der Greis auf Dark Cycle zu und legte dabei seine Hand auf dessen Schulter. Dann fing er an dem Magus freundlich einzureden.


Greis:"Es ist zu früh um jetzt zu sterben, Dark Cycle."
Dark Cycle:"Woher kennst du meinen Namen!?"
Greis:"Ich kenne viele Namen mein Junge, doch da du mir schon einmal begegnet bist, müsstest du wissen, dass ich sehr myteriös und geheimnisvoll bin."
Dark Cycle:"Ich weiss nicht was du meinst. Kläre mich bitte auf!"
Greis:"Na, du bist in einer anderen Welt. In DEINER Welt."
Dark Cycle:"Wie soll das denn gehen? Meine eigene Welt?"
Greis:"Das alles was du hier siehst, ist das Werk deiner Gedanken, deines Wissens, deiner unendlichen Phantasie."
Dark Cycle:"Ich mag zwar ein Hoher Magier sein, aber trotzdem bin ich nicht in der Lage, solch eine Art Refugium zu errichten!"
Greis:"Sei doch nicht so pessimistisch! Du musst nur an dich glauben. Oder stimmt es nicht, dass du einmal gesagt hast, dass Freundschaft und Geborgenheit wichtige Dinge sind um glücklich zu werden?"
Dark Cycle:"Wo..."
Greis:"Woher ich das weiss? Ganz einfach, beschau doch einmal diesen Raum hier, er ist vollkommen weiß. Von oben bis unten. Das schafft nur ein Mensch mit einem Willen für Gerechtigkeit."
Dark Cycle:"Wenn das alles möglich ist,kann ich auch meinen Vater wiedersehen?"
Greis:" Du meinst sicherlich den Gang in die Unterwelt. Keine Angst, vertraue dir und deinen Mitmenschen, dann wird es schon klappen. Und nun. Schnell wieder zurück, ansonsten ergreift dich der Drang für immer hierzubleiben."

Der Greis zwinkerte den Klosterling freundlich an, doch verstellte dabei keineswegs seine Mimik. Dark Cycle wollte unbedingt wissen, weshalb er hier war, aber er bekam keinen einzigen Laut zu stande. Es war eher wie ein geschlossener Raum in seinem Herzen, ein geschlossener Raum der nur mit einem speziellen Schlüssel geöffnet werden konnte. Langsam begann er daran zu denken, was er alles an seinem Leben ändern könnte. Immer wieder liefen die Bilder vor seinen Augen ab, wo er sich dumm benommen hatte oder vielleicht grundlos verrückt geworden war. Jedoch gab es für jeden Irren eine Heilung, obwohl er selber keiner war. Unbestimmter Weise, kam der Greis zu ihm herüber und legte seine Hand auf die Schulter des jungen Mannes. Man könnte förmlich die strömende Luft spühren, welchen den alten Mächtigen durchlief.

"Erzähl mir, wo kommst du her? Ich will alles wissen, denn ich kenne nur dich und nicht deinen Aufenthaltsort!"

Um dem Greis freundlich zu erscheinen, holte er kurz Luft, kramte in seinen Dedanken nach und linste immer wieder herum, um sich zu versichern, dass er nicht am Träumen war:

"Es war in dem ersten Regierungsjahr unseres Königs Rhobar dem Zweiten, gerade einmal ein halbes Jahr nachdem die Gefahr aus Varant gebannt wurde, als die Orks über unsere friedlichen Lande herfielen. Zunächst beschränkten sie sich nur darauf, die Grenzen zu überfallen und die dortigen Länder und Weiler zu plündern, doch schon bald bedrohten sie auch den Rest des Landes.
Gerade zu dieser bedrohlichen Zeit in welcher treue Klingen stärker denn je gebraucht wurden, geschah es, dass die Lage in den Minenstädten immer kritischer wurde. Viele Sträflinge und Arbeiter legten ihre Spitzhacken einfach nieder und flohen aus den Minen, wobei sie anscheinend nicht beachteten, dass ihre Dienste dringend gebraucht wurden.
Schließlich fasste unser geliebter König einen weisen Entschluß : Er ließ die zwölf mächtigsten Magier des Landes zusammenrufen, wobei die eine Hälfte aus den Anhängern Adanos' und die andere aus den Priestern des Innos bestand, und beauftragte sie damit, eine Barriere aus Magie um die Stadt Khorinis zu errichten, welche jedes Lebewesen zwar hinein lies, aber nichts außer totem Stoff konnte aus ihr wieder entkommen. Mit der Hilfe von fünf magischen Foki konzentrierten sie ihre Macht und entfesselten einen gigantischen Sturm aus purer Magie. Ich kann mich noch gut an diesen Augenblick erinnern, ein Zusammentreffen von unglaublichen Energien, die sich in einem bläulich blitzenden Ball manifestierten, welcher über Khorinis niederging. Die Luft schien zu kochen, selbst ich als Sohn eines Wassermagiers, konnte die gewaltigen Mächte, die astralen Ströme spüren, die sich über dem Lande vereinigten um ein ausbruchssicheres Gefängnis zu schaffen.
Doch dann passierte das Unfassbare. Aus einem bis heute unbekannten Grund weitete sich die neugeschaffene Barriere blitzartig aus und umschloß nicht nur Khorinis, sondern auch die naheliegenden Lande. Dabei wurden alle beteiligten Magier, zu Mitgefangenen. Aber meine Geschichte ist eine andere und soll hier nicht weiter Erwähnung finden.
Die unerklärliche Ausweitung der Barriere brachte schwere Folgen für das Königreich mit sich. Noch immer bedrängten die orkischen Horden die Landesgrenzen und schafften es teilweise sogar, in das Landesinnere vorzudringen. Eines der größten Probleme bestand darin, dass die Gefangenen die Kontrolle über die khorinische Minenkolonie erlangt hatten und der König nun gezwungenermaßen Handel mit ihnen treiben musste, um weiterhin an das für den Krieg dringend benötigte, magische Erz zu gelangen. So sandte er in regelmäßigen Abständen Lieferungen an die in der alten Burg von Khorinis ansässigen Erzbarone. Im Austausch für Waffen, Nahrungs- und Luxusmitteln sowie Frauen bekam unser Herrscher weiterhin die wichtigen Erzlieferungen.
Auch in der Barriere stand die Zeit nicht still. Unter der Führung von Gomez hatten es die Gefangenen geschafft, die alte Festung in der Mitte der Kolonie einzunehmen. Von diesem Zeitpunkt an herrschte dort Gomez mit seinen Erzbaronen und zwang die anderen Sträflinge dazu, das für den Handel nötige Erz abzubauen, während er selbst auf deren Kosten lebte.
Nicht alle ließen sich von Gomez unterjochen. So gründete der einst hochangesehene General Lee ein weiteres Lager im Westen der Kolonie und nannte es das Neue Lager. Dort sollte niemand unter der Herrschaft eines anderen zu leiden haben. Daher rührte auch die ewig währende Feindschaft zwischen dem Neuen Lager und Gomez Altem Lager. Nicht selten kam es vor, dass Banditen die Konvois der Erzbarone überfielen und der Waldboden von dem Blut der Gardisten getränkt wurde. Und ebenso oft übten die Erzbarone Vergeltung....
Fast zur selben Zeit wurde Yberion, der jetzige oberste Baal des Sumpflagers, von rätselhaften Visionen heimgesucht. Von seinen Träumen geleitet, legte er in den östlichen Sümpfen den Grundstein für das dritte Lager der Kolonie : Das Sumpflager. Dieses Lager sicherte seine Existenz durch den Anbau und Verkauf von Sumpfkraut, einem seltsamen Gewächs, welches den Konsumenten in tranceartige Zustände versetzen kann. Dieses Kraut erfreute sich in der gesamten Barriere äußerster Beliebtheit."

Ganz plötzlich schwenkte der Greis seinen Stab und Dark Cycle wurde wie eine Seite aus einem Buch herausgerissen. Auf einmal öffnete er wieder die Augen und seine Schmerzen, waren vollständig verschwunden. Nun hieß es nur noch auf Meditate zu warten.
26.10.2003, 00:15 #395
Sazabi
Beiträge: 138

„Inachos! Wo steckst du?“ Wohin hatte sich der Nichtsnutz jetzt schon wieder verkrochen? War er wieder unter sein Bett gekrabbelt, um das Paarungsverhalten der dort beheimateten Riesenspinnen zu erforschen? Oder hatte er lediglich mittels Selbstversuchen getestet, ob die merkwürdigen, giftig aussehenden Pilze, die vor dem Kastell wuchsen, auch hielten, was ihr Aussehen versprach? Einerlei, jedenfalls war der Kerl, wie immer, nicht aufzufinden. Manchmal fragte sich der Magier verzweifelt, ob er wohl alle Intelligenz der Familie abbekommen und hatte und für seinen kleinen Bruder nichts mehr übrig geblieben war. Wie sonst ließ es sich erklären, dass Inachos es nie zu etwas brachte, während er selbst schon...Nungut, erreicht hatte Sazabi auch noch nichts, aber es war nur noch eine Frage der Zeit, bis seine Versuchsreihen mit Fleischwanzenhirn zum Erfolg führten. Es war eben extrem schwierig, mit der Gehirnmasse von Tierchen zu experimentieren, die nur wenige Milligramm davon besaßen. Doch nicht mehr lange, dann würde er den bahnbrechenden Erfolg erzielen.

Es fehlte nur noch eine winzige Zutat, dann konnten sie endlich damit beginnen die Welt zu erobern...Oder hatten sie etwas anderes vorgehabt? Auf Sazabis Stirn erschienen nachdenkliche Falten. Was war es eigentlich gewesen, was Inachos und ihn dazu bewogen hatte, Beliar zu dienen? Er musste es wohl irgendwann zwischen einem erfolglosen Experiment und dem darauf folgenden frustrierten Besäufnis vergessen haben. Auch sonst hatte sich einiges verändert. Der Magier blickte an sich herab. Mehrere Monate verbissenen Arbeitens und wenig Schlaf hatten ihre Spuren auf dem Körper des einstmals gutaussehenden jungen Mannes hinterlassen: Die Muskeln waren erschlafft, das Gewand schien zu groß für den dürren Körper, der darinnen steckte. Dunkle Augenringe erweckten den Eindruck, dass die Augen tief in den Höhlen lagen. Von Haaren und Augenbrauen zeugten nur noch Reste. Vielleicht hätte er letzte Woche doch nicht ausprobieren sollen was passierte, wenn man eine Schattenflamme auf ein merkwürdiges, gelblich aussehendes Gemisch, schleuderte.

Es musste etwas passieren. So hatte er sich das Leben eines Dämonenbeschwörers nicht vorgestellt. Er musste endlich vorankommen mit seiner Suche nach...der Sache die er vergessen hatte. Vielleicht war Beliar ihm nicht mehr wohlgesonnen? War die Ursache seiner Misserfolge schlicht und einfach, dass er seinen Herrn und Meister nicht genügend verehrt hatte? Das musste es sein! Sazabi durchflutete eine Welle von Tatendrang, wie er sie schon lange nicht mehr gespürt hatte. Hastig nahm er seinen, eleganten, edlen schwarzen Hut aus dem Schrank und legte seinen besten (und einzigsten) Umhang an. Er wusste schon, wie er Beliar von seine Hingabe überzeugen konnte. Eine Pilgerreise musste her! Das war immer gut. Wohin, konnte man sich dann unterwegs überlegen. Der Magier eilte in die Bibliothek, nahm einige Blätter Papier und Schreibzeug von einem Schreibpult (schließlich musste jemand seine Taten aufschreiben, damit er berühmt wurde) und war schon auf halbem Weg zum Tor, als ihm einfiel, dass er etwas vergessen hatte. „Inachos! Beliar’s Zorn komme über dich, wenn du dich nicht auf der Stelle hierher bewegst!“
26.10.2003, 00:59 #396
Inachos
Beiträge: 81

Als Sazabi das erste mal nach Inachos rief ignorierte dieser es, denn er wusste, würde es wichtig sein riefe sein Bruder schon nochmal. Während er also weiter in seinem Buch umherblätterte, scheinbar völlig planlos von einer Seite auf die andere wälzte und hin und wieder eine kleine Notiz niederschrieb wartete er geradezu darauf das sein Name ein 2. mal durch das halbe Kastell dröhnen würde.

Und Tatsächlich. Es dauerte zwar ein wenig doch sein Bruder rief ihn ein weiteres mal. Innerlich freudig erregt, äußerlich bemüht möglichst gelassen und desinteressiert zu wirken, schlug er das Buch zu und begab sich schnellen Schrittes in die Eingangshalle. Desto näher er eben dieser kam, desto langsamer wurden seine Schritte - sein werter Bruder sollte schließlich nicht meinen er würde sich langweilen oder gar auf seines Bruders Gesellschaft freuen.

'Da bist du ja endlich' sagte Sazabi geradezu vorwurfsvoll als Inachos geradezu um die Ecke gekrochen kam, so sehr hatte er sein Tempo inzwischen vermindert. Mit dem ersten Blick erkannte Inachos das sein Bruder entweder reisen wollte oder einen gar schrecklichen Sinn dafür hatte sich geeignete Plätze für seine Schreiberein zu suchen. Wo schließlich konnte man sich besser auf das schreiben Konzentrieren als in den wirren Gängen und Räumen des Kastells. Auf den zweiten Blick entdeckte Inachos das sein werter Bruder offensichtlich über kein Haar mehr verfügte - Sofort war klar das mal wieder eines seiner Experimente entgleist war. Dies sah Inachos als Einladung :
'Gedenkst du mit deinem Hut die fehlende Haarpracht auszugleichen ?'

Ob Sazabi es sich schlichtweg abgewöhnt hatte Inachos zuzuhören oder ihm derzeit keine passende Antwort einfiel blieb offen.
'Wir werden pilgern' stellte Sazabi geradezu feierlich fest. Etwas verwirrt war Inachos ja schon... Andererseits hatte er auch das Bedürfnis endlich mal wieder aus dem Kastell herauszukommen.
26.10.2003, 02:08 #397
meditate
Beiträge: 6.868

meditate hatte das getümmel in der eingangshalle gemeldet bekommen. überrascht konnte sie feststellen, dass zwei alte freunde wieder aufgetaucht waren.

"wartet mal"

rief sie inachos und sazabi zu.

"ihr wollt schon wieder weg? erst sieht man euch wochenlang nicht und dann macht ihr euch wieder aus dem staub? wenn es euch so sehnsüchtig in diesen kalten herbst zieht, dann könnt ihr mir auch etwas mitbringen. ich brauche unbedingt zwei harpyien-eier. eins mit einem männlichen und eins mit einem weiblichen embryonen. das ist mir im moment sehr wichtig und ihr könnt euch große verdienste erwerben, wenn ihr diese aufgabe lösen könntet. ich geb euch auch das kennwort für den lavaturm, falls ihr da vorbei kommt. es lautet ..."

damit beugte meditate sich vor und flüsterte sazabi das große geheimnis ins ohr.

"gehabt euch wohl, wir sehn uns hoffentlich gesund wieder."

dann ging sie zum refektorium, wo sie den innosheiler zu finden hoffte. der wollte schließlich in die gheimnisse der alchemie eingeweiht werden und gestern hatte er sich nicht mehr blicken lassen.

auch den knaben ´hatte sie heut noch nicht gesehn, obwohl ihr der dämon beim ankleiden schon wieder die neuesten schandtaten des rüpels berichtet hatte.
26.10.2003, 12:47 #398
Círdan Oronrá
Beiträge: 339

Blutfliege. Licht. Schattenflamme. Blutfliege. Licht. Schattenflamme. Círdan zauberte und zauberte. Ohne auf seinen Körper zu hören, der nach Schlaf und Erholung gierte, trieb er sich ständig vorwärts. Immer wieder zog er das gleiche Programm durch. Blutfliege beschwören, Licht machen und Fliege mit Schattenflamme vernichten. Allerdings war er sich ab und zu nicht sicher, ob er die untoten Blutfliegen wirklich mit einem Flammenpfeil abgeschossen oder er einfach vor lauter Zauberei, jeweils die Verbindung verloren hatte.

Der Zauberlehrling wusste, dass es nicht mehr lange dauern kann, bis ihn sein Meister zur Prüfung rufen würde. Círdan wollte dem Zirkel keine Schande bereiten und die Prüfung bestehen. Dadurch gönnte er sich viel zuwenig Erholung. Nun war er an einem Punkt angelangt, wo es einfach nicht mehr weiter ging. Erschöpft sank der Magier zu Boden. Ja, ich denke ich habe den Bogen raus, waren seine letzten Gedanken. Mit einem Lächeln auf den Lippen, gab er der süssen Versuchung des Schlafes nach...
26.10.2003, 14:55 #399
Xalvina
Beiträge: 1.273

Seltsame Schreie. Worte die vollkommen fremd und unschlüssig waren so wurden sie in halben Sätzen von einem Ende zum anderen hin und her geworfen in einer ohrenbetäubenden Lautstärke sodass es wieder unvollständig waren. Überall wurde gejault, gerufen und geschrieen. Vor Angst geschrieen. Menschen rannten ihr vorbei, gehetzt und gejagt wie wildes Vieh von einem Jäger. Einem Jäger der unerträglich heiß, orange rot bedrohlich aufblitzte und die Umgebung erhellte und die gefangenen Körper zu Asche verbrannte. Feuer.

Ein Kind schrie in der Menge, weinend und klagend nach seiner Mutter, überall versuchten die Menschen aus den steinernen Gemäuern ihr Hab und Gut zu rennten. Irgendwo wurde ein Fenster eingeschlagen, ein brennender Holzbalken raste auf die Erde nieder und lies den Heukarren in Flammen auflodern. Überall herrschte Panik und Not. Überall herrschte derselbe Gedanke zur Flucht. Flucht aus diesen Häusern, Flucht aus dieser Stadt.
Der Brunnen füllte sich langsam, still und unberührt von dem hektischen Spektakel mit dunkelrotem Blut. Das Feuer fraß sich durch Holz und Stein und brannte gefährlich jene schönen Bauwerke nieder. Der kleine Junge welcher neben dem Brunnen schriee wurde kurzweilig von einer Frau gepackt doch auch sie wurde Opfer eines Brennenden schweren Holzgerüstes, welches sie begrub.
Angst und Schrecken herrschte in dieser Stadt, Beliar griff wahlweise nach den Seelen der Lebendigen, welche mit Haut und Haar im Feuer verbrannten.

Und sie selbst stand mittendrin, still und schweigend als Zuschauer über die Katastrophe.

Hoch oben sah sie ein brodelndes Gewitter als seien die Götter erzürnt. Langsam ging sie durch die Gassen, vorbei an den Flüchtenden Menschen, die sich in Massen in die Entgegengesetzte Richtung drängten. Vorbei an dem großen Marktplatz, wo vereinzelte Menschen noch mit dem Feuer kämpften und der Boden sich mit dem Blut der dahingerafften Toten füllte. Ein Priester versuchte eine Schar von knienden weinenden und zitternden Menschen wie Schafe um sich herum mit heiligen Worten auf den Tod vorzubereiten indem er zu den Göttern predigte.
Andere Menschen gaben sich selbst den Rest indem sie sich erstachen und ihre Leibe tot auf den Boden flogen. Ganze Gebäude krachten in der Ferne ein, irgendwo wurde ein Kampf mit klirrenden Schwertern ausgetragen. Vor ihr war der große Tempel, der sich in vielen Stufen hinauf wand. In ihm loderte das Feuer als Zeichen des Untergangs, wie ein helles Licht der Katastrophe. Und vor dem lichterlohen brennenden Eingang stand er.

Derselbe alte Mann, welchen sie sooft in ihren Träumen sah,
eingehüllt in seinen schwarzen Talaren und dem froschen Blick.
Und er verschwand in den Feuermassen hinter ihm.

Genau wie damals. Und alles verdrehte und verzerrte sich.
Wieder waren sie in der Feuerwelt. Der Feuerdämon verschlang ihn.
Er würde verbrennen.

Und sie erwachte in einem brennenden Zimmer. In ihrem Zimmer…

….

Es war tief in der Nacht als sie ruckartig die Augen aufschlug. Das matte silberne Mondlicht schien durch ihre Fenster hinein während die Sterne wie Diamantenstaub prachtvoll am Firmament glitzerten. Nichts bewegte sich. Monoton und grau. Alles wirkte seltsam steril. Die Luft war kühl und ihr Rücken eiskalt.
Langsam drehte sie sich aus ihrer seitlichen liegenden Körperhaltung zurück auf den Rücken. Die Decke mit dem großen Kronleuchter über ihr wirkte wie eine Schwarzweißmalung über ihr. Über ihr hang ein großes Bild, dasselbe Bild welches sie immer bewundert hatte. Die Dämonen hatten es hier heraufgebracht. Kurz erinnerte sie sich an den Traum der wie ein erschreckender Geistesblitz in ihrer Seele wieder spiegelte. Sie fühlte sich unwohl und schlecht. Ihre Kehle war trocken und fast wie zugeschnürt. Die Fee versuchte sich einzureden dass alles ein Traum war aber er wirkte in ihrem Gedächtnis so real dass sie nicht mehr schlafen konnte.

So war es auch ein früher Morgen dass sie bereits in einer frischen Robe in der Bibliothek erschien denn vom nächtlichen Schlaf hatte sie bereits genug. Sie hatte die Haare teils hochgesteckt, sodass sie nur noch teilweise gerade wie in einem Fluss hinten herunterhingen und oben das restliche Haar mit dunklen fast unsichtbaren kleinen Spangen bedeckt ward. Die Dämonenbeschwörerin bat einen Dämon um etwas zu trinken, einer Kanne kaltem klaren Wasser welcher er ihr bringen sollte. Niemand war in der Bibliothek zu dieser frühen Stunde anwesend. Alles war mucksmäuschenstill. Die Bibliothek gehörte ihr allein.

Xalvina öffnete zwei Fenster um frische Luft hereinzulassen. Draußen war es noch stockfinster aber der Mond trat schon seinen Sinkflug an. Bald würde es Dämmern. Die schwarze Fee hatte also genügend Zeit um sich hier neues Wissen anzueignen. Noch kurz lehnte sie sich an dem Fenstersims an und sog die kalte Nachtluft ein, während der Dämon durch die Tür glich, in seinen großen mächtigen Klauen ein Silbertablett mit einer großen Glaskanne mit Wasser und zwei Gläsern. Warum man ihr gleich zwei Gläser mitgebracht hatte wusste sie nicht aber sie beorderte es auf den Tisch zu legen und bedankte sich bei dem Diener Beliars, welcher sich wieder in Luft auflöste.

Sie nahm sich erstmal ein Glas und schüttelte es mit dem bereitgestellten Wasser ein und trank es nachdenklich ohne Hektik aus, während ihre Augen über die vielen Bücherregale wanderten. Reihe über Reihe, Regal hinter Regal so zog sich die Bibliothek bis ins endlose fort. Bisher war es ihr nie aufgefallen doch jetzt erblickte sie in ihrer aller Ruhe diese gewaltige Größe der Bibliothek, die in ihren Augen kein Ende besaß.
Eigentlich wollte sie etwas über Beliar lesen, und wollte gerade etwas Entsprechendes rufen aber jetzt verging ihr irgendwie die Lust danach. Sie wollte etwas Neues lesen. Etwas anderes.

So begann sie anstatt einfach bequem etwas sich von den Büchern etwas geben zu lassen selbst nach etwas interessantem zu Suchen. Also lies sie Tinte und Papier auf dem Tisch, nahm eins der blauen Lichter und machte sie ihren ersten Schritt hinter dem ersten Regal, dann hinter dem Zweitem, beim fünften Bog sie nach rechts ab und starrte auf die Titel der Bücher. Faszinierend von den vielen Büchern ging sie umher ohne zu merken dass sie sich weiter entfernte als sie es eigentlich wollte und die Zeit verstrich.

Plötzlich sah sie mitten in den vielen Regalen ein Regal welches komplett leer war. Fast. Zumindest lag dort ein alter zerflederter Wälzer, welcher das junge Interesse der neugierigen Frau erweckte, deren Augen fast strahlten, als sie es in die Finger nahm und mit ihrer Hand über den Umschlag glich. Es war ein alter Band, der Umschlag so kaputt und zerfledert, dass man es beinahe für Müll gehalten hätte. Doch in der Mitte prangte ein seltsames metallenes Zeichen in Form zweier Schlangen, die sich umeinander wickelten und gleichzeitig einen Kreis bildeten. Ein Titel war nicht zu sehen und sie konnte das Buch auch nicht öffnen, da es mit großen Eisenbändern verriegelt ward, als ob man es nicht wollte, dass es aufgeschlagen werden sollte.
Behutsam so klemmte sie es in ihre Arme und wollte den Rückweg zu dem Tisch antreten, doch als sie aus den Regalen heraustrat wusste sie nicht mehr wo der Rückweg von beiden Seiten ward. Beide Enden in der Ferne sahen gleich aus – überall in Reih und Glied nur Regale. Etwas nervös blickte sie umher nachdenkend woher sie gekommen war.


„Hallo?“

Ihre Stimme verklang in der Ferne. Sie wusste jedoch dass sie allein war. Alleine und niemand würde jetzt wach sein. Außerdem hatte sie keine Ahnung mehr wie lange sie jetzt schon zwischen den Regalen herumgestöbert hatte aber ihre Füße taten seltsamerweise schon weh. Auch als sie nach den Dämonen rief geschah nichts. Die Luft war kalt und ihre Robe schützte nicht unbedingt vor der Kälte. Hilflos so stand sie da, mit dem Buch fest an den Bauch gepresst und von ihren Armen umringt.
Zögerlich schritt sie einfach voran unwissend wo vorne und hinten war.
26.10.2003, 15:03 #400
Hîrgalad
Beiträge: 354

Rhodgar also. Hmm ich denke den Namen muss ich mir merken.
Der junge Mann mit den rabenschwarzen Haaren schien einiges über Hírgalad zu wissen. Das beunruhigte ihn. Woher wusste er das alles? Vor allem woher wusste er dass der junge Magier ebenfalls Schmied war. Soweit er sich erinnern konnte, wussten das die Dämonen und Magier, die er bisher kennengelernt hatte nicht. Jedenfalls nicht von ihm.
Naja, vielleicht hat Dûhn es ja irgendjemanden erzählt. Ist ja auch egal Er wandte sich wieder dem Gespräch zu.
"Ihr wollte also hier im Kastell bleiben und euch dem Zirkel snschließen? Interessant. Was sind eure Beweggründe wenn ich fragen darf? Oder ist das ein Geheimnis?
Erzählt mir bitte von euch, denn irgendetwas muss euch ja dazu treiben den Dämonenbeschwörern beizutreten, und im Allgemeinen ist das nicht nur die Bibliothek und die ausgezeichnete Küche."
Er lächelte, und anscheinend hatte jemand in der Küche gehört was er eben gesagt hatte, denn nur Sekunden später kam sein Essen angeschwebt.

Während der Magier anfing seine Scavengerkeule zu genießen, nickte er dem jungen Mann aufmunternd zu.
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