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Das Kastell des ZuX # 24
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29.11.2003, 22:17 #76
Syrus
Beiträge: 241

Nur langsam erholte sich Syrus von dem unglaublichem Schrecken, der ihm tief in den Gliedern saß, der Lehrling hatte in den nächsten Tages einiges, um darüber anchzudenken, nur haarscharf waren die beiden eine Katastrophe entkommen.Nur wenige Sekunden trennten die beiden Lehrlinge davon, zum Opfer des grausigen Goblinskellettes zu werden.
Und das merkwürdigste an der Sache war, dass Rhodgar schon wieder dazu drängte, noch weiter in die Kellergewölbe vorzudringen, die sich unglaublich weit unter dem Kastell der Dämonenbeschwörer erstreckten.
Noch vor wenigen Minuten rannte dieser verwegene Kerl mit einem untoten Goblin um die Wette, wäre dabei fast ums Leben gekommen, und nun schien er frischer und munterer denn je, bereit eine ganze Fülle an Abenteuern zu bestehen.
Der junge Dieb konnte da nur schwer mithalten, er wäre am liebsten sofort umgekehrt, hätte den Keller verlassen und hätte sich im Refektorium den Bauch vollgeschlagen, doch er konnte Rhodgar hier unten atürlich nicht alleine lassen, das könnte der Lehrling niemals mit seinem Gewissen vereinbaren, schließlich waren diese unterirdischen Hallen selbst für einen mächtigen Krieger ein tödliche Falle, wenn er alleine wäre.
Als schleppte sich Syrus auf zittrigen Knien weiter, als er neben dem Pentagramm vorbeiging stach ihm das rotige Schwert, das Andeken an den untoten Goblin, ins Auge, welches dem Unbewaffneten gerade recht kam.
Doch das zuversichtliche Lächeln entschwand bald wieder aus dem Gesicht des jungen Diebes als er mit der alten Klinge ein paar Schläge vollführen wollte.Er hatte keinerlei Erfahrung im Umgang mit solchen Waffen, selsbst mit dem Degen war er ungeübt, aber mit einem solchem Schwert war er kaum in der Lage eine kranke Fleischwanze zu erlegen.
Dennoch nahm der Lehling die schäbige Waffe mit, allein schon der Erinnerung wegen, außerdem war es ganz anderes Gefühl, als unbewaffnet durch diese gefährlichen Katakomben zu rennen.
Rhodgar starrte inzwischen auf die drei Türen, die wie aus dem Nichts erschienen waren, es sah ao aus, als wollte der Lehling durch die Dunkelheit spähen und erkennen, was sich auf der anderen Seite befand.
Wenn du wissen willst, was sich hinter diesen Türen befindet, wirst d wohl oder übel hinfurch gehen müssen, meinst du nicht?
Witzelte Syrus als er an seinem Freund vorüberging und ratlos auf die drei Türen sah.
Ach...hast du dich schon entschieden, welche von ihnen wir durchschreiten werden?
29.11.2003, 22:37 #77
Rhodgar
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Rhodgar blickte nur kurz über seine Schulter, als Syrus ihn angesprochen hatte. Dan schüttelte er den Kopf.

Nein, aber ich denke, hier sollten wir halt machen. Ich bin trotz allem ziemlich erschöpft, und dir geht es doch sicher genauso, das sehe ich dir an.

Verschmitzt zwinkerte Syrus seinem Freund zu, meinte jedoch:

Nun gut, lass uns ein wenig ruhen. Aber hast du schonmal daran gedacht, dass es hier keine Schlafmöglichkeiten gibt?

Rhodgar grinste über beide Ohren, als er seinen Freund sprechen hörte. Syrus hatte im Gegensatz zu ihm noch nicht bemerkt, dass ein weiterer Eingang in der Wand der Halle erschienen war, direkt auf der gegenüberliegenden Seite, und aus dem Raum strahlte das Licht vieler fackeln, die dort angeracht waren. Was musste das für eine Magie sein, du in sekundeschnelle ganze Räume erschaffen konnte?

Ach nein, gibt es nicht? (Rhodgar grinste noch frecher, als er es sowieso schon tat) Dann sieh mal hinter dich.

Syrus drehte sich um, und auch ihm stand die Verwunderung und der Respekt gegenüber dieser seltsamen und mächtigen Kraft mitten ins Gesicht geschrieben.
Ohne ein weiteres Wort zu wechseln, schlenderten die beiden Lehrlinge durch die Halle, und betraten den Raum, in dem sie tatsächlich ein halbes dutzend alte Betten entdeckten.
Ohne sich der Gefahr bewusst zu sein, sich an einem so unheimlichen Ort einfach Schlafen zu legen, ohne den geringsten Schutz, fielen auf die alten Matrazen, und schon hörte man kein Geräusch mehr, außer Rhodgar etwas zu lautes Schnarchen, welches der Grund war, warum Syrus´ sich nur mühsam dem Reich der träume nähern konnte.
In der Zeit, in der er wach lag, fiel ihm erneut der Riss in seiner Robe auf. Oh, was hätte er dafür gegeben, dieses kleine Biest noch einmal vor die Finger zu bekommen, um mit ihm abzurechnen. Ein paar Sekunden später verwünschte er diese Gedanken jedoch wieder, nicht dass der Verursacher der Magie hier unten, wer oder was immer er auch war, noch auf falsche Gedanken kommen würde, und ihm womöglich seinen eben erdachten Wunsch erfüllte.
Doch schon ein paar Augenblicke später war auch Syrus eingeschlafen.

Völlige Stille lag nun über den Gemäuern...
29.11.2003, 23:49 #78
olirie
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Die Dunkelheit lag tief in seinem Zimmer, als olirie erwachte, sein erster Blick sollte durch das Fenster gehen. Doch dieses war leider mit Vorhängen verschlossen. Sofort stieg der Priester aus seinem Bett und zog die Vorhänge beiseite. Der Nächtliche Mond enthüllte sich ihm, umgeben vom Nebel. Olirie stand noch einige Zeit am Fenster, dann fröstelte es ihn allerdings etwas. Er zog seine Schlafrobe aus und seine Priesterrobe über. Danach verließ er sein Zimmer.

Die Schritte des Priesters richteten sich in Richtung der Bibliothek. In dieser angekommen, ging er die Regale ab und überflog die Titel der einzelnen Bücher nach einem interessant klingenden. Und tatsächlich, er fand eines mit einem ansprechenden Titel "Das Eis des Nordens". Laut Beschreibung handelte das Buch über die Lebewesen, die im eisigen Nordem lebten und wie sie es schafften, dort zu überleben.

Mit dem Buch ließ olirie sich auf einem bequemen Sessel beim Kamin nieder. Dann schlug er das Buch auf und begann zu lesen. Nebenbei hörte er das knacken des Feuers und spürte auch die Wärme, die es von sich gab. Doch trotzdem schüttelte es ihn an einige Stellen de Buches, weil die Umstände so genau beschrieben waren, dass die kälte regelrecht vom Buch ihn ihn einfuhr und das wärmende Feuer außen vor ließ.
30.11.2003, 05:16 #79
Renata
Beiträge: 455

Bald würde es hell werden. Um ihre müden Augen auszuruhen, setzte Renata sich an die alte Esche, die den Innenhof dominierte. An den Baum mit dem Namen Yggdrasil, wie sie aus dem gerade gelesenen Buch erfahren hatte. Hier, den Kopf an den gewaltigen Stamm gelehnt, wollte sie den Sonnenaufgang beobachten. Aber bis dahin war noch etwas Zeit, darum schloss sie die Augen noch ein wenig. Plötzlich glaubte sie, die Esche spräche zu ihr. Sie musste wohl eingeschlafen sein und träumen. Aber dieses Wissen, zu träumen, dass es nur ein Traum war, war merkwürdig bewusst, dennoch hatte sie keine Lust, die Augen einfach zu öffnen, um zu prüfen, ob sie wirklich träumte. So hörte sie still sitzend der Esche mit Namen Yggdrasil zu. Sie erzählte von gewaltigen Wurzeln, unterirdischen Brunnen, einem Weisen, von längst vergessenen Göttern und Schicksalsgöttinnen, von einer Drachenschlange, einem Adler, von einem hinterlistigen Eichhörnchen und von vielen vielen anderen merkwürdigen Wesen. Als die Esche schwieg und Renata die Augen wieder öffnete, ging gerade die Sonne auf. Danke, Yggdrasil.
30.11.2003, 11:59 #80
Mardok
Beiträge: 1.049

Mardok hatte sich für mehrere Tage in sein Zimmer zurückgezogen um die von seinem Lehrmeister bereitgelegten Bücher für die Erschaffung eines Zombies zu lesen. Es waren zwei relativ dicke Bücher doch Mardok hatte sie nach fünf langen und kühlen Tagen ohne lange Unterbrechungen durchgelesen. Der einzige Grund warum Mardok Pausen einlegen musste war sein Magen, welcher mehrmals am Tag anfing zum Knurren, lauter als das Knurren eines Wolfes, der gerade seine nächste Beute entdeckt hatte und diese gedanklich in sich aufnahm.

Nachdem Mardok die Bücher studiert hatte, machte er sich daran das theoretische Wissen in die Praxis umzusetzen. Er legte die Bücher auf die Seite, nahm das im Buch enthaltene Pergament sowie die erst kürlich geliehene Rune mit sich und begab sich in den Hof des Kastells.
Kälte durchfuhr Mardok, eine seltsame Kälte die für diese Jahreszeit ungewöhnlich war. Kurzerhand nahm er die Rune und sprach den im Pergament enthaltenen Zauberspruch und sagte ihn auf. Nichts, nichts geschah, weder sah er einen Zombie, noch sah er Teile von diesem Geschöpf welches er versuchte zu rufen. Nachdenklich starrte er das Pergament an und versuchte es immer wieder, doch der erhoffte Erfol blieb aus. War es vielleicht ein gefälschtes Pergament, ein Pergament mit flaschem Zauberspruch enthalten, oder war Mardok nur zu ungeschickt den Wortlaut genau zu bekräftigen und diesen genau zu betonen?! Mardok wusste es nicht, doch so schnell wollte er nicht aufgeben und versuchte es den ganzen Tag lang weiter, bis er auf einmal Rauch aus der Erde aufstieg und ein Untoter vor ihm stand, zwar ein Untoter ohne Arme und halben Brustkorb, doch es war ein Anfang auf dem man aufbauen konnte, und das tat Mardok auch. Egal ob es nur ein halber Untoter war, oder keiner, Mardok gab nicht auf und langsam aber sicher wurde sein Untoter immer vollkommener, auch wenn dieser noch weit von der Vollkommenheit eines richtigen Untoten entfernt war.
30.11.2003, 15:55 #81
meditate
Beiträge: 6.868

meditate saß vor ihrem spiegel und bürstete sich die haare.

lang waren sie geworden. ohne probleme konnte sie sich darin einhüllen, wie in einen mantel. behutsam setzte sie strich an strich und freute sich am spiel des kaminfeuers im glanz der haare. wie eine woge aus finsternis waren die haare und umrahmten ihr blasses gesicht wie ein rahmen aus der welt der ewigen nacht.

der seltsame spiegel, der ihr ansonsten den zutritt in die unterwelt, warf ihr bild in einem seltsam flirrigen licht zurück. erst war meditate das gar nicht aufgefallen, aber jetzt spürte sie eine veränderung.

plötzlich hatte sie keine lust mehr an ihrem eigenen spiegelbild. hatte sie wirklich so dunkle augen mit so einem unheilvollen glanz?

die magierin wendete ihren blick vom spiegel und kleidete sich an. prüfend hatte sie vor der truhe gestanden und wieder einmal die blaue robe aus dem gletscher ausgewählt. warum ihre wahl so ausfiel, konnte sie nicht sagen. es war, als würde sie dazu gezwungen.

meditate legte die kette mit dem amulett um, die den seltsamen kristall in sich aufgenommen hatte. auch das kettchen mit dem elfenbeinpulver fand platz und seltsamerweise hatte meditate das gefühl, sie müsse nachsehen, ob es auch wohlgefüllt sei.

sie steckte die hände in die taschen der robe. dort war noch immer das seltsame gift, dass ihr der dunkel fremde überlassen hatte.

sie setzte sich wieder vor den spiegel und flocht ihre schweren haare zu mehreren zöpfen, die sie sich am hinterkopf feststeckte. dann schlang sie ein band um die haare und nahm wieder vor dem spiegel platz.

"was ist das, meine freundin. der spiegel ruft mich und ich sehe kein ziel."

meditate hatte ihre freundin, die wanderin zwischen den welten, gerufen. aber die kore antwortete heute nicht. überhaupt war der spiegel heute seltsam. meditate konnte sich einfach nicht losreißen. als würde er sie festhalten.........
30.11.2003, 16:38 #82
meditate
Beiträge: 6.868

schwarze finger griffen nach ihr.

meditate starrte gebannt in den spiegel, in dem sich ihr spiegelbild plötzlich neu zu konzentrischen kreisen ordnete. irgendwas ging hier vor, aber die magierin vermochte das nicht mehr zu deuten.

das geschehen im spiegel hatte sie ganz gefangen genommen.

meditate saß in dem sessel, die augen weit aufgerissen und streckte jetzt langsam die hände aus, um die seltsame spiegeloberfläche zu berühren. eigentlich wollte sie das gar nicht. eigentlich zeichnete sich ihr denken eher durch vernunft aus, aber sie konnte sich dem seltsamen sog nicht entziehen.

im selben moment, in dem sie die spiegeloberfläche berührt hatte, wurde sie plötzlich von einer geheimnisvollen kraft hineingesaugt. und auch als die magierin im letzten moment versuchte, sich am spiegelrahmen festzuklammern, hatte sie keine chance mehr.

wie eine ertrinkende im strudel wurde sie unentweichbar hineingezogen in eine andere dimension.

kurze zeit später erloschen der kamin und alle fackeln und kerzen im zimmer. es war ja niemand mehr da....
30.11.2003, 19:21 #83
The_Nameless
Beiträge: 1.130

Etwas verwirrt, aber auf sonderbare Weise nicht von den Worten des hohen Schwarzmagiers überrascht, ließ Less seinen Freund hinter sich und verschwand eilig in der Dunkelheit der Kellergewölbe.
Doch hatte er nicht vor, in die beruhigendere Sicherheit des oberen Stockwerks zurückzukehren, und shark damit seinem Schicksal zu überlassen, denn zu sehr plagte ihn die Neugierde, sowie auch die Angst über das, was im Körper seines Kameraden vor sich ging...

Vorsichtig sah Less an seiner finster schimmernden Robe herab. Sie war noch immer von einer getrockneten Schlamm- und Dreckschicht überzogen, und sogar einige der grünen Sumpfgräser waren noch zwischen den zerrissenen Fasern zu erkennen.
Schnell stiegen auch die Erinnerungen an die schweißtreibenden Übungen mit seinem Lehrmeister Arti wieder in seinen Gedanken empor.
Nun endlich konnten ihm seine neu erworbenen Fähigkeiten ihre Dienste leisten, zwar beherrschte er das Schleichen noch nicht perfekt, einige der Lektionen hatte er noch gar nicht begonnen, doch zumindest das lautlose Bewegen auf hartem Steinboden hatte er schon hinter sich gebracht.... und der Boden der Kellergewölbe war aus Stein...

Langsam sank der junge Dämonenbeschwörer in die Knie und verlagerte seinen Körperschwerpunkt, ganz so, wie er es vor wenigen Tagen beigebracht bekam, weit nach unten.
Nachdem er noch einmal tief durchgeatmet hatte, hob Less sein rechtes Bein und ging ruhig, und mit kontrollierten Bewegungen vorsichtig durch den düsteren Gang zurück zu der kleinen Wegkreuzung, an der er sich Minuten vorher erst von shark getrennt hatte.

Doch er hätte nicht zurückkehren müssen, um die qualvollen Schmerzensschreie seines Freundes hören zu können.
Geschockt blieb der Schwarzmagier wie angewurzelt mitten im Gang stehen und starrte entsetzt auf shark herab, der sich verzweifelt auf dem Boden umherwand.

“shark! Nein!“

So schnell wie sie gekommen war löste sich die unheimliche Starre wieder aus seinen schweren Gliedern, und nach einigen hastigen Schritten warf sich Less neben seinem Freund auf den Boden.
sharks Körper zitterte, doch wenigstens die furchtbaren Krämpfe schienen allmählich wieder abzuflachen.
Schnell griff Less nach dem Schwert des hohen Schwarzmagiers und schnitt erneut, wie so oft in den letzten Tagen, ein weiteres Stück Seide aus dem zerfetzten unteren Ende seiner Robe heraus.
So konzentriert wie möglich band er den schwarzen Stoffverband um den blutenden Unterarm seines Freundes. Glücklicherweise hatte der Schnitt, den sich dieser anscheinend selbst zugefügt hatte, die Hauptschlagader um wenige Millimeter verfehlt...
Erschüttert blickte Less noch einmal in die müden Augen von shark und suchte verzweifelt nach einer noch so kleinen Reaktion...
30.11.2003, 19:34 #84
shark1259
Beiträge: 1.033

Nichts mehr um ihn herum war wirklich, auch seine Stimme, die langsam, aber deutlich sprach schien, als wäre sie absolut automatisiert und hätte keinen Willen, keine Botschaft mehr dahinter.

"Nimm meine Hand, mein Freund, mein Gegner, ich… ich bin ein Feind".

Ein plötzlicher Schmerz durchfuhr den Kopf des Schwarzmagiers, nicht länger war es hinauszuzögern, der Ausbruch stand direkt bevor. Kein Kampf mehr dagegen, keine Möglichkeit zu flüchten, sich zu schützen, nichts.
Es war die menschliche Schwäche, die ihm in diesem Moment das letzte Fünkchen Verstand raubte, ihn hilflos seiner Bestimmung auslieferte.
"Versuche mich nicht, oh bitte versuche mich nicht, lass mich gehen, nimm einen anderen nicht mich." Aus seiner Stimme sprach die pure Verzweiflung, Träume nahmen Formen an, unwirklich grausam. Das Mädchen, es sprach zu ihm.
"Es ging uns allen so. Wir sind verloren, alle erzählen wir dieselbe Tragödie, nun auch du. Wehre dich nicht, es schmerzt nur viel mehr."
Less, der keine zwei Schritte entfernt stand, war für den Dunklen beinahe unsichtbar. Sich in unendlichen Qualen winden sackte shark auf den Boden zusammen, nur noch schwach mit den Armen an den kalten Kellerfließen abstützend.
Verzagt huschte des Schwarzmagiers Blick umher, suchte einen Punkt, den er kannte, an dem er sich orientieren konnte, doch immer wieder veränderte sich alles. Das Kastell war nicht das, was es ihnen vorgab zu sein.
"Blicke nicht zurück."
Ein leises Flüstern war es nur, welches er vernahm, doch durch Mark und Bein drang es, hin bis zu seinem Gehirn, welches nunmehr als Sammelpunkt für Surrealismus war, ihm Dinge vorspielte, die es nicht gab, nicht geben konnte… zumindest glaubte er dies.
"Blicke nicht zurück."
Wieder der Schmerz im Kopf. War es ein Dämon, der so gespenstisch mit ihm sprach? shark schauderte. Wie eine warme Decke verspürte er die Hand seines Freundes auf der Haut.
"Es geht weiter, immer weiter, wieder und wieder, oh… ich kann es einfach nicht aus meinem Kopf bekommen. Ich wünschte ich wäre tot, Less. Ich wünschte es."
Mittlerweile hatte der Dunkle seine Augen geschlossen, bemüht sich nur auf das Hören zu konzentrieren, und alles was ihm nicht geheuer vorkam zu verdrängen.
"Blicke nicht zurück… Sag mir, ist es das, was dich so quält, gehörtest du einst dorthin."
Immer noch versuchte sich shark mit Händen und Füßen zu wehren, doch er konnte einfach nicht mehr, die Stimme ging nicht weg, sie war da, genauso real wie er, oder genauso wenig.
"Less, warum sprichst du so sonderbar? Das ist doch deine Stimme, Less. Sag doch bitte, dass dies deine Stimme war."
Eine einzelne Träne, gefolgt von einer ganzen Horde der ihren, kullerte, einem Juwel gleich, an der Wange des ehemaligen Lehrmeisters hinab.
"Wer ist dieser Less, von dem du sprichst? War dies der Name eines Freundes? Ist er einer von der anderen Seite?"
Endlich überwand sich shark zu einer Antwort, nicht wissend, dass er damit sein Los annahm und sich von diesem Dasein verabschiedete.
"Warum fragst du solche Dinge? Dich gibt es doch gar nicht."

Es war kalt hier. Das Mädchen kniete neben seinem Bett am Boden und strich ihm dann und wann einmal sanft über die Stirn. Ihr Blick war prüfend, als ob er krank wäre und sie sich um ihn kümmerte, doch auch so voll gefüllt mit Zuneigung gegenüber ihm. Dem ungeachtet war noch etwas anderes… Etwas Dunkleres als es jemals von shark gesehen worden war, und er hielt dem nicht stand. Es schien ihn plötzlich zu umhüllen, jenes Geheimnisvolle, jenes Tote allein, ringsum in der Finsternis. Der Dunkle wollte sich herumdrehen, scheiterte doch bei dem Versuch, und musste, von Schmerzen gepeinigt in seiner Position verharren.
"Es ist noch nicht Zeit. Blicke nicht zurück, du würdest es bereuen."
Sie war, wie ein sanfter Hauch des Windes, wenn er an einem heitren Sommertag über eine satte Wiese strich. Von derselben Unscheinbarkeit und Tücke, doch angenehm zu verspüren.

Nun war es also soweit, die Verwandlung war abgeschlossen, und shark war nicht mehr der, welcher er noch vor wenigen Tagen vorgegeben hatte zu sein. Das Kastell hatte einen weiteren der Magier in sich verlieren lassen, die andere Seite einen dazu gewonnen.

Er war verschwunden doch noch lange nicht fort.
30.11.2003, 19:46 #85
Arctus
Beiträge: 531

Ein dunkles Paar, zur dunklen Stund, ging den dunklen Weg hinauf zum dunkle Kastell der Schwarzmagier. Der kalte Wind umspielte die blasen Wangen der beiden Magier, doch sie strahlten.
Arctus hatte seine Rune und Aylen ihre Magieausbildung fertig und es gab wahrlich Anlass zum feiern.
Mit einem Poltern flog das Kastelltor auf, weckte die schlafenden Skelette, die sich gleich lautstark beschwerten, doch Arctus überhörte dies freundlicherweise.
Geschwind erreichten sie das Refektorium und Arctus bestellte ein Käsebrot zur Feier des Tages für sich und Aylen ... sie konnte selbst bestellen.
Schnell war es vollbracht und gegessen, doch brachte es nicht die nötige Befriedigung, die Arctus grade gebraucht hatte.
Er wollte ausprobieren.
Langsam umspielten seine Finger die Teleportrune. „Ob es wirklich klappt?“, sprach er eher zu sich, als zu Aylen. Er musste es wissen!
So konzentrierte er sich auf seine magische Fähigkeit und brachte seine Rune zum glühen. Seine Füße verloren den Boden und er wurde umhüllt von einer blauen Aura. Immer mehr drang er ab, doch am anderen Ende sah er nicht das Kloster!
Es war ein kalter angsteinflössender Ort! Noch angsteinflössender als das Kloster und das schreckliche war: Er konnte es nicht stoppen!
Ein lauter Hilfeschrei zu Aylen folgte, dann wurde er verschluckt und das magische Portal schloss sich wieder. Die Rune, die Arctus in den Händen gehalten hatte, flog zu Boden und zerbrach in tausend Stücke. Er war weg. Doch wo war er gelandet?
30.11.2003, 21:41 #86
olirie
Beiträge: 1.642

Olirie legte einen Zettel in das Buch und klappte es zu, dann stand er auf und hinterließ das Buch auf dem Sessel, auf welchem er gerade noch gesessen hatte. Er musste sich mal kurz die Beine vertreten. Und da er ja gerade in der Bibliothek war, konnte er ja Mardok gleich seine nächsten Lehrbücher hinlegen. Doch zuvor musste er sie natürlich auch ersteinmal hersuchen, zu diesem Zwecke ging er zum Regal für Lehrbücher aller art, griff in das Regalbrett für Bücher der Magie Beliars und entnahm die beiden Lehrbücher für das Beschwören eines Skelettes. Dann nahm er noch eine Schriftrollte, auf der alle Knochen, des menschlichen Skeletts aufgelistet waren. Mit diesen Schriften ging er zu dem Tisch seines Schülers und platzierte sie dort. Hinzu kam wieder die übliche Notiz:

Hallo Mardok,
ich habe dir hier deine neuen Lehrbüchre hingelegt, sie handeln über das Beschwören eine Skelettes. Beiliegend ist, noch eine Schrift, in der die Knochen eines Menschen aufgelistet sind. Studiere sowohl die Bücher, als auch die Schriftrolle sorgfältig und vergiss blos nicht die praktischen Übungen, für die dir die Lehrräume zur Verfügung stehen. Bei fragen, wende dich ruhig an mich oder einen anderen Magier, wenn du willst, kannst du sicherlich auch einen anderen Lehrmeister fragen, ich denke nicht, dass sie dich unwissend lassen werden.
Noch viel Spaß beim lernen,
olirie


Nachdem der Priester alle Schriften hinterlegt hatte, verließ er die Bibliothek und ging ins Refektorium. In diesem setzte er sich an einen Tisch in der Nähe der Fenster und bestellte sich als Vorspeise etwas Lachs mit einer Soße und etwas Salat. Als Hauptspeise bestellte er sich etwas Schattenläuferschenkel mit einer cremigen Pilzsauce und Kartoffeln. Die Nachspeise bestand aus etwas Obstsalat mit obst der Saison, was zu dieser Zeit nicht unbeding reichlich war. Als Getränk sollte ein Rotwein dienen. Nach und nach erschien erst die Vorspeise, dann das Hauptgericht und dann der Nachtisch. Als olirie alles verspeist und das Glas geleert hatte, wischte er sich mit einer Serviette sowohl den Mund, als auch die Finger ab. Danach erhob er sich wieder und verließ das Refektorium.

Er hatte beschlossen, einen kleinen Verdauungsspaziergang durch den Innenhof zu machen. Schon als er den ersten Schritt in den Innenhof tat, umsäuselte ihn ein kühler Wind. Langfristig würde anfangen zu frieren, doch für einen kleinen Spaziergang durch den Innenhof war es noch so warm, dass er nicht gleich Frostbeulen bekommen würde. Während er über den wohl gepflegten, grünen Rasen ging, atmete er tief durch und sog die kühle Abendluft in seine Lungen ein. Doch ging er nur einmal im Kreis durch den Innenhof und stand danach schon wieder im Kastell, es war eben ein kurzer Spaziergang. Nun leiteten ihn seine Schritte wieder in die Bibliothek. In dieser setzte er sich wieder auf den Sessel am Kamin, nahm das Buch wieder in die Hand und öffnete es dort, wo der Zettel drin steckte. Entspannt saß er nun in dem Sessel und las wieder weiter.
01.12.2003, 16:10 #87
TheRock
Beiträge: 611

Eine lange und düstere Zeit war dies für den Hohen Schwarzmagier, da saß er in diesem von purer Dunkelheit durchfluteten Zimmer und wartete, wartete auf nichts.
Was war los? Früher hatte er fast jeden Tag etwas neues entdecken können, ein paar Abenteuer mit seinen Freunden bestehen können...
Doch nun?? Seid diesem verdammten Vorfall mit der Person die aussah wie sein Vater und es vielleicht auch war hatte er keine ruhige Nacht mehr gehabt, kaum jemanden angetroffen den er kannt, Shark war die einzige freudige Ausnahme gewesen, doch auch das war wieder eine Weile her...
Sein Leben schien jeglichen Sinn verloren zu haben...
Wenn nicht bald etwas geschah dann würde er wohl einrosten... und vergammeln...
Kurzerhand um dem vorzubeugen verließ er mit weit ausschlagender Robe sein Gemach, durchstreifte ein paar der dunklen langen Gänge, und fand sich schließlich in der Bibliothek wieder, er suchte sich ein Buch über die tiefen unergründeten Falten des Hirns... er fragte sich nach ein paar Seiten schon was ihn dazu bewogen hatte dies zu lesen, aber dann fiehl es ihm wieder ein, er wollte sich darüber im Klaren werden wie es zu seinen seltsamen Träumen kam und was diese seltsame Geschichte mit dem Geist seines Vaters...
Nachdem er sich den grund für dieses Buch noch einmal ins Gedächtnis zurückgerufen hatte fiehl es ihm viel leichter diese teilweise hoch komplizierten Sätze und Zeilen zu verstehen...
01.12.2003, 18:24 #88
Syrus
Beiträge: 241

Am späten Nachmittag schlugen die Augenlieder des Lehrlings ruckartig auf, er war sich sicher, dass er eine Art von Kacksen und Knarschen gehört hatte, was gut möglich war, wenn man bedachte, dass er sich immernoch in den Katakomben des Kastells befand.
Nur langsam kehrten die Erinnerungen an die letzten Ereignisse wieder, das blutrote Pentagramm mit den schwarzen, runenverzierten Steinsäulen, das untote Goblinskellett und die drei Tore.
Nachdem der Kehle des jungen Diebes ein lautes Gähnen entfleucht war, streckte er seine Glieder ausgiebig und hielt dann nach Rhodgar ausschau, der allem Anschein nach schon früher erwacht war.
Fast schon ganz munter trat Syrus aus dem kleinen Schlafraum, welcher wie aus dem Nichts erschienen war, und betrat die große Halle, in deren Mitte sich das Pentagramm befand.
Dieses magische Symbol, dass zuvor einen untoten Goblin erscheinen hatte lassen strahlte für den Lerhling noch immer eine abschreckende Aura aus, die ihm einen kalten Schauer über den Rücken jagte.
Der junge Dieb versuchte möglichst nicht daran zu denken, was ihm auch nicht besonders schwer fiel, nachdem er seinen Freund gefunden hatte, der wie festgefroren vor den drei Toren stand und anscheinend angestrengt darüber nachdachte, welches denn nun zu der Kammer führte, die er in seiner Vision, oder was immer es auch war, gesehen hatte.
Guten Morgen Rhodgar, das heißt, verrausgesetzt es ist tatsächlich Morgen, dass kann ich in diesen unterirdischen Hallen nicht genau sagen.
Und, hast du nun schon eine Entscheidung getroffen?

Der Lehrling musste kein Wort sagen, seine nachdenkliche Miene verriet sofort, dass Rhodgar nicht die leiseste Ahnung hatte, welches Tor in die Kammer führte.
Nachdem Syrus sich einige Minuten lang neben ihn gestellt hatte und ebenfalls über diese drei Wege nachdachte, nahm er das von Rost zerfressene Schwert des kleinen Untoten vom Gürtel und wog es einige Male in seinen Händen, bis er es plötzlich einige Meter in die Höhe warf, was Rhodgar entsetzt zurückschrecken ließ.
Nur wenige Momente später ertönte ein lautes "Klirrrr" in der riesigen Halle, in der bis vor Kurzem absolute Stille geherrscht hatte.
Das rostige Schwert war wie erwartet dem Gesetz der Schwerkraft gefolgt und wieder auf den harten Steinboden gefallen, und seine Klingenspitze zeigte genau auf auf das linke Tor.
Nun, es sieht so aus, als hätten wir einen Gewinner.
Witzelte der junge Dieb, woraufhin sein Freund nur verwundert, aber dennoch lächelnd, den Kopf schütteln konnte.Gemeinsam machten sie sich auf den Weg durch das linke Wor und Syrus befestigte das Schwert wieder an seinem Gürtel,insgeheim hatte er gehofft, dass es in Richtung Ausgang gelandet wäre, dann hätte er endlich einen Grund gehabt aus diesem mysteriösen Keller zu verschwinden.
01.12.2003, 18:43 #89
Rhodgar
Beiträge: 1.307

Clever hatte Syrus das Problem gelöst, wirklich clever. Es war auch unmöglich gewesen, eine Entscheidung zu fällen, da Rhodgar und Syrus ja nicht wissen konnten, was sie in den Gängen und Räumlichkeiten hinter den Türen erwarten würden.
Und hätten die beiden gewusst, was hinter der linken Tür auf sie lauerte, sie wären gewiss umgekehrt, und vielleicht in Begleitung mächtiger Schwarzmagier wiedergekommen...

Doch nun trat Rhodgar vor die hölzerne, fein geschreinerte Tür, sein Griff und seine Aufmerksamkeit galten vollends der aus edlem Stahl geschmiedeten Klinke. Vorsichtig schaute er auf die Eisenkonstruktion nieder, die trotz der fahlen Lichtverhältnisse in diesem unterirdischen Gemäuer mystisch zu schimmern schien, Rhodgar jedoch bemerkte dies nicht, er war nur darauf bedacht, sicherzugehen dass bei einer Berührung nicht ein weiterer Schreck auf sie warten würde.
Er schaute über seine Schultern zurück auf Syrus, der gerade das alte Schwert des miesen Gobbos an seiner Robe befestigt hatte, und nun immer wieder Richtung der Tür schielte, durch die sie sicher zurück ins Kastell gelangen könnten. Rhodgar dachte sich nichts dabei, da er annahm, Syrus wolle einfach nur sichergehen, dass sie nicht aus dem Hinterhalt angegriffen wurden. Wie gerne er umgekehrt wäre, diesem modrigen, alten Gemäuern den Rücken gekehrt und sich stattdessen weiter vor einem behaglichen Kaminfeuer seinen Heldengeschichten gewidmet hätte, davon hatte Rhodgar keine Ahnung.

Er wandte sich wieder der Tür zu, die seltsamerweise um ein Stück gewachsen schien. Alles nur Einbildung!, dachte Rhodgar, schloss die Augen, atmete ein paar mal tief durch und drehte, sich dem Risiko bewusst, an dem Türgriff.
Nichts geschah. Rhodgar versuchte es nochmal, und ein drittes Mal.
Der silbern schimmernde Türknauf ließ sich in keine Richtung bewegen, weder nach links noch zur rechten Seite.
Ein verzweifeltes Seufzen entfuhr seiner Kehle, doch schon ein paar Augenblicke kam Rhodgar eine Idee. Interessiert und leicht grinsend blickte er zurück auf Syrus, der seine Finger knackend hinter ihm darauf wartete, dass etwas geschah.

Syrus, ich glaube, hier könnte uns dein Diebestalent von nutzem sein. Du hast nicht zufällig ein paar Dietriche dabei?

Erstaunt blickte Syrus seinen Freund an. Warum sollte er seine Dietriche hervorziehen, die er tatsächlich in einem kleinen Beutel bei sich trug?
Rhodgars Antwort auf diese Frage lautete:

Die Tür lässt sich nicht öffnen, sie ist allerdings nicht magisch versiegelt, hier scheint jemand mit ganz irdischen Mitteln versucht haben, das Dahinterliegende für andere unzugänglich zu machen. Aber wie ich dich kenne bist du doch sicherlich dazu im Stande, dieses kleine Problem zu bewältigen ?!
01.12.2003, 19:11 #90
Syrus
Beiträge: 241

Der junge Dieb konnte sich ein breites Grinsen nicht verkneifen, als er hörte, dass Rhodgar nach Dietrichen fragte.Ob es eine göttliche Fügung oder einfach nur irdischen Glück war, der Zufall wollte es so, dass Syrus den letzten Rest seiner Dietriche gerade an diesem Tag bei sich trug.
Er war nie ein Freund des feigen Einbruchs gewesen, einerseits weil das Risiko erwischt zu werden einfach zu groß war, andererseits da ihm ein Goldbeutel hier und da reichte um zu überleben.Deswegen wollte er heute seine letzten paar Dietriche, vier an der Zahl, loswerden, er hatte vor sie einem Dämon zu übergeben, der hätte sicher gewusst wohin mit diesem Werkzeug der Diebe.
Doch nun sah es sehr danach aus, dass Syrus sich doch noch einmal mit einem Schloss messen musste, wenn auch diesmal in anderen Umständen.Schnell löste der Lehrling ein kleines Säckchen aus Moleratleder von seinem Gürtel und nahm den ersten Dietrich heraus, dessen Anblick Rhodgars Miene deutlich aufhellte.
Ich werde mein Bestes geben um dieses Schloss zu öffnen, aber ich will gesagt haben, dass ich kein besonders geschickter Einbrecher bin, was nicht zuletzt auch an meiner mangelnden Erfahrung liegt.
Die letzten Worte hatte er besonders stark betont um klar zu machen, dass er kein gemeiner Dieb war, der alles un jeden ausraubte um sich möglichst viel Luxus zu gönnen.
Mit selbstsicheren Bewegungen verseknte er den Dietrich im Türschloss und versuchte die Beschaffenheiten der Verriegelung zu ertasten, eine Routinehandlung, die jeder ernstzunehmende Dieb beherrschen sollte.
Doch ein einziger Moment der unachtsamkeit genügte, um das kleine Diebeswekzeug im falschen Winkel zu halten, und schon bald zog Syrus den abgebrochenen Dietrich aus dem Schlüsselloch.
Wütend warf er das kleine Metallteil quer durch die ganze Halle, bevor er den nächsten Dietrich zu Hand nahm und auch diesen vorsichtig in das Schloss schob.Diesmal waren seine Hände jedoch zittriger, er taste erneut behutsam herum bevor er etwas Druck ausübte und den Dietrich nach rechts drehte.Ein leises Klick war in der Halle zu hören, dies verkündete, dass der junge Dieb die erste Hürde genommen hatte.Doch schon der nächste Schritt war wieder zu unüberlegt, zu viel Kraft hatte er aufgewendet und der Dietrich gab wie zuvor sogleich nach und zerbarst in einige Stücke.
Kopfschüttelnd ergriff der Lehrling den vorletzten Dietrich und wischte sich einige Schweißperlen von der Stirn, welche durch die Aufregung und die Konzentration entstanden waren.
Wie zuvor gelang der erste Schritt, auch der Zweite, ein erneuter Dreh nach rechts glückte.Dann jedoch spürte der junge Dieb einen Wiederstand, so kurz vor dem Zeil.Syrus wusste, dass drei Drehungen ausreichen würden um das Schloss zu knacken, doch er hatte neben dem Dietrich in seiner Hand nur noch einen einzigen zur Verfügung.Doch der junge Dieb hatte keine Wahl, um den Wiederstand, wahrscheinlich ein abgesplitterter Teil des vorigen Dietrichs, zu beseitigen musste er den, welchen er in Händen hielt opfern.Mit einem kräftigen Ruck zog er das dünne Diebeswekzeug aus dem Schloss, woraufhin der Dietrich in seiner Hand zerbröselte.
Die Schweißperlen standen dem Lehrling auf der Strin als er mit dem letzten Dietrich vor der letzetn Hürde stand, links oder rechts, eines der Beiden führte zum Ziel.
Die Zeit des Denkens war vorrüber, Syrus musste Handeln, er schloss die Augen und bewegte das dünne Metallstück langsam nach links...Stück für Stück...bis das erlösende Klciken ertönte, welches den junge Dieb aufatmen ließ.
Mit einem breiten Grinsen erhob sich Syrus und blcikte zu Rhodgar, der das Ganze aufmerksam verfolgt hatte.
Die Tür ist offen, mein Herr
01.12.2003, 19:41 #91
Rhodgar
Beiträge: 1.307

Rhodgar hatte während der Prozudeur immer wieder Syrus´ fliegenden Überresten seiner Dietriche ausweichen müssen, die er wütend und achtlos in der Gegend herumgeworfen hatte.
Nun jedoch konnte er sich ein Grinsen nicht verkneifen, machte einen höflichen Diener und meinte: Bitte nach ihnen, junge Lady, ich würde es als Beleidigung meiner selbst sehen, wenn eine junge Schönheit wie ihr nicht den Vortritt vor mir erhalten würdet.
Dafür boxte ihn Syrus freundschaftlich, wenn auch bestimmt in die Seite, und grinste ebenfalls. Doch das war nicht das Lächeln, dass Rhodgar sonst von seinem Freund kannte, es sah aufgesetzt und künstlich aus. Hatte Syrus Angst, oder war er immer noch zu überdreht aufgrund seiner Aktion vorhin?
Das spielte jedoch keine große Rolle, denn schon war Rhodgar in dem dunkeln Gang, der sich hinter der offenen Tür erstreckte, verschwunden.
Mit jedem Schritt, jedem Meter, den die beiden Lehrlinge ihrem Ziel näher gekommen waren, war auch Rhodgars innerliche Spannung auf ihr Ziel gewachsen. Mittlerweile hatte sich die Ahnung, dass sein visionärer, verdunkelter Raum tief in den Kellerkatakomben des Kastells befand, schon fast zur Gewissheit verstärkt.
Eiligen Schrittes lief er voran, er konnte direkt spüren, dass sie ihrem Ziel immer näher rückten. Syrus hatte Probleme, mit Rhodgar Schritt zu halten, der, immer weiter von dem Gedanken an die Aufdeckung des Rätsels getrieben, seine Schritte bereits zu einem Laufen beschleunigt hatte, jedoch plötzlich abrupt stehen blieb.
Syrus stoppte ebenfalls, und schnaufte nach Luft.

Rhodgar, bei Beliar, warum rennst du so? Ich wollte dich nicht rufen, wer weiß was das angerichtet hätte...

Doch Rhodgar reagierte kein Stück auf Syrus leichte Kritik, stattdessen gebot er ihm mit einer Geste seiner Hand, still zu sein.
Leise bewegte er sich näher an den Grund heran, weshalb er seinen Lauf unterbrochen hatte.
Nun sah Syrus es auch, eine Art von Licht, wie er es noch nie gesehen hatte.
Direkt vor ihnen schwebte eine Ansammlung von kristallblauer Partikel, die sich offenbar in einer rotierenden Bewegungsphase befanden. Sie bildeten ein Muster, dass den Ornamenten auf den Steinsäulen und denen auf der Eingangstür zu großen Halle sehr ähnlich sah. Offenbar waren diese Symbole von immens großer Bedeutung, für alles im Keller des Kastells.
Als die Lehrlinge noch einen Schritt näher an die faszinierende Erscheinung heran tratem, begannen die einzelnen Kristalle, sich zu immer größeren zusammenzusetzen, vergleichbar mit der Bündelung von magischer Energie auf einem bestimmten Punkt.
Mit offenen Mündern, unfähig sich zu bewegen, standen die beiden in dem Gang, und betrachteten das Spektakel.
Rhodgars Gedanken galten jedoch nicht der Art und Weise, wie sich alles abspielte, sondern eher des dabei entstehenden Lichtes.
War es nicht so ein Licht gewesen, das er in seiner Vision gesehen hatte? War es nicht eine derartige Art von Licht gewesen, die seinen Begleiter in der merkwürdigen Vorahnung zum Schreien gebracht hatte?
Gebannt sah er nun jedoch zu, wie sich aus den unförmigen Lichtkegeln almählich eine Form entwickelte...
01.12.2003, 20:05 #92
Syrus
Beiträge: 241

Es war wunderschön mitanzusehen, wie die kristallblauen Lichtpartikel auf ihren Kreisförmigen Bahnen durch den engen Gang kreisten und den dunklen Raum in ein angenehmen Blau tauschten, welches an die Leuchten in der Bibliothek erinnerte.
Die beiden Lehrlinge standen verdutzt sah und sahen dem Schauspiel einige Momente lang zu, bis die Partikel langsam ihre Bahnen änderten, und allmählich eine Form zu bilden begannen.Zuerst war nicht zu erkennen, was diese Ansammlung von Lichtpartikel darstellen konnte, doch nach und nach erkannte Syrus, wie sich ein Arm bildete, immer mehr kristellblaue Partikel kamen hinzu, und schon bildete sich ein weiterer Arm, ein Rumpf und ein Kopf.
Nur wenige Augenblicke später standen die beiden Lehrlinge einer wunderschönen Gestalt gegenüber, welche komplett aus diesen Teilchen bestand, das einzige, welches dieses Wesen von Menschen unterschied, waren seine Arme, denn es waren vier an der Zahl.
Der junge Dieb war noch immer nicht in der Lage ein Wort zu sprechen, oder sich zu Bewegen, so entzückt war er von dem Spektakel, welche sich nur wenige Meter vor ihm abspielte.
Erst als das Lichtwesen unglaublich langsam seinen Arm anhob schreckte Syrus zurück und löste sein neues-altes Schwert vom Gürtel, auch wenn es wohl durch diese gestalt einfach durchgleiten würde.
Doch plötzlich durchzuckte ein grausamer Schmerz den Leib des Lehrlings, es war, als würde ein Dämon zu ihm sprechen, nur viel intensiver, Rhodgar schien es ähnlich zu gehen, denn auch er war auf die Knie gesunken und presste sich die Hände auf die schläfen.
Lehrlinge der dunklen Magie....euch ist es nicht gestattet die vor euch liegenden Hallen zu betreten, verschwindet sofort von diesem ort und kehrt zurück wenn ihr würdig seid!
Es war die pure Erlösung als die grausige Stimme des Lichtwesens langsam verhallte, und die beiden Lehrlinge konnten sich mit viel Mühe wieder aufrichten.
Keuchend stemmte sich der junge Dieb gegen die Wand und verwünschte dieses verdammte Wesen, welches ihnen nun den Weg versperrte.
Rhodgar....was...
Weiter kam Syrus nicht, genau in dem Moment als er diese Worte aussprach bewegte das Lichtwesen seine Hand ganz langsam nach hinten, es sah aus als würde die Luft in seiner Umgebung dabei erbeben, und ließ sie dann ruckartig wieder nach Vorne schnellen.
Wie von einer Windböe erfasst wurde der Lehrling einige Schritte nach hinten geschleudert, und konnte nur mit viel Mühe einen schmerzhaften Sturz verhindern.
Er blickte geschockt nach Vorne, und stellte fest, dass Rhodgar davon gänzlich unberührt geblieben war, Syrus wünschte sich nur, dass sein Freund nun nichts falsches tat.
01.12.2003, 23:35 #93
HoraXeduS
Beiträge: 1.113

Von Vorbehalten geprägt, saß Horaxedus noch immer an seinem Studiertisch, mit aufgestützten Ellenbogen und weit vornübergebeugt, ein wenig zerzaust bereits von tagelangem Lesen, doch nahezu frei von Müdigkeit. War es richtig, dem Druiden Worgo auf die Spur kommen zu wollen? Welche übermächtige Überraschung mochte das Schicksal für einen parat haben, der sich diesem eigenartigen Manne widmete?

Die Ringe um die Augen des Schwarzmagiers waren dick und düster. Lediglich fühlen konnte er die Müdigkeit nicht. Die Macht der Bibliothek liess keine Schwäche an ihn heran. Allein der Gedanke an eine große Schale frischen, kühlen Kirschquark brachte den Glasmacher schließlich dazu, sich von seinem Platz zu erheben und sich aus dem Lesesaal zu begeben. Einige handskizzierte eigene Aufzeichnungen und zwei Bücher, die ihm wichtig erschienen, klemmte er sich unter den Arm.

Kaum hatte Horaxedus die Bibliothek verlassen und schritt durch die Eingangshalle Richtung Refektorium, begann er unentwegt zu gähnen und sich zu recken. Schlafmangel ließ seine Augen zwinkern. So gerade es ging, holte sich der Magier die gewünschte leichte Mahlzeit nebst einer passenden Karaffe kalten, milden Kirschsaftes ab und verliess den Speisesaal sogleich wieder.

Unter Aufwendung der letzten Konzentration gelang es dem Schwarzmagier schließlich, rückwärts die Treppe hinauf und bis zu seinem Zimmer zu balancieren. Die Tür wieder hinter sich geschlossen, legte er Bücher und Aufzeichnungen auf seinen Nachtschrank und seine Robe auf den Stuhl am Tisch in der Mitte des Raumes. Dann liess sich Horaxedus langsam von seiner beruhigenden, großen Matratze magiegleich heranziehen und mit zarter Schläfrigkeit ans Bett fesseln. Decke drüber, Kopf gebettet und lecker, der Kirschquark mundete, ebenso der Saft.

Es waren einfach zu viele Bücher. Horaxedus fasste den Plan, erst einmal die Informationen zu verwerten, die er inzwischen über Worgo zusammengetragen hatte. Das war ihm lieber, als erstmal alles untätig zu lesen und womöglich nichts zu verstehen.

Nur dieser eine Schlaf noch. Dann war es für den Glasmacher an der Zeit, aufzubrechen.
02.12.2003, 07:06 #94
Renata
Beiträge: 455

Als Renata an diesem Morgen aus dem Schlafsaal trat, schienen 2 der dienstbaren Dämonen schon auf sie gewartet zu haben. Schweigend (Beliar sei Dank) lotsten sie sie in Richtung Treppe zum ersten Stock hinauf und - nachdem sie ein paar Mal nach links und rechts abgebogen waren - in ein Zimmer. Dort allein gelassen, hatte Renata Musse, sich erst einmal umzusehen. Bett, Kommode, Tisch, 2 Stühle, Waschgelegenheit und ein kleiner Spiegel. Auf dem Bett lag ihr alter Mantel, daneben ein neues Untergewand und ...eine schwarze Robe. Die Robe eines Lehrlings des Zirkels um Xardas. Offensichtlich waren ihre Sudien in der Bibliothek beobachtet worden und sie zu ihrer Freude im Kreis der Lernenden aufgenommen.

Nachdem sie gewaschen und mit der neuen Robe angetan war, trat sie (erstmals nach wie langer Zeit?) neugierig vor den Spiegel: ...Du lieber Himmel!

Kaum 3 Herzschläge später stürzte sie aus dem Zimmer und stellte sich dem Nächstbesten der allgegenwärtigen Dämonen in den Weg. "Verzeiht die Frage: Können Damönen Haare schneiden?"
02.12.2003, 18:41 #95
The_Nameless
Beiträge: 1.130

Wie gebannt starrte Less auf die kleine Stelle, an welcher noch vor wenigen Sekunden sein Freund shark gestanden hatte.
Nun herrschte dort nur noch eine unheimliche Leere, es schien, als wäre die Zeit auf diesem kleinen Flecken einfach stehen geblieben, und alles Leben daraus entwichen...
Noch immer spiegelte sich der faszinierend schreckliche Lichtblitz in seinen Augen wider, der einerseits so schmerzend grell, auf andere, unbeschreibliche Weise dann jedoch wieder erdrückend finster erschienen war. Reflexartig hatte der Magus seine schweren Augenlider zusammengepresst, um dem qualvollen Blenden noch einmal zu entgehen...
Und nun war er alleine, shark war auf unerklärliche Weise verschwunden, verschlungen vom Lauf der Zeit...
Vielleicht hättest du ihn retten können! Hättest du nur hingesehen! Einfach hingesehen!

Die schreckliche Wahrheit, die in den Worten seiner Gedanken lag, ließ den Schmerz noch tiefer in seinem Herzen aufflammen, so oft hatten ihn die Veränderungen im Verhalten seines Freundes gewarnt, und so oft hatte er sie ignoriert, nicht einmal darüber nachgedacht, wie er diesem hätte helfen können. Doch nun war es zu spät...

Mit müden Augen ließ Less seinen Blick durch den spärlich beleuchteten Gang gleiten. Das düstere Licht der weißen Kerzen, die hin und wieder seitlich aus den kleinen Nischen hervorstanden, flackerte noch immer unruhig im sanften Windhauch, genau so, wie es schon immer der Fall gewesen war, als wäre überhaupt nichts geschehen.
“Bestimmt habt ihr dies nicht zum ersten Male gesehen...“
Less’ verbitterte Stimme schwoll langsam an.
“Wie viele vor ihm mussten diesen Weg beschreiten? Sagt es mir!“
Warme Tränen schossen in die feucht glitzernden Augen des Schwarzmagiers.
“Wie viele Menschen vor mir mussten ihr einzig Wichtiges verlieren? Wie viele? Wie viele...“
Ein leises Schluchzen verschluckte die letzten Worte und machte sie damit unverständlich, während der Schwarzmagier selbst völlig verstört auf den Boden sank und seine verzweifelten Gedanken unter einem großen Mantel des Schweigens verbarg. Wie hatte dies alles nur geschehen können?

Ein raues Schnurren riss ihn schließlich aus seiner Trauer und zwang Less dazu, endlich wieder aufzublicken.
Die bösartig glühenden Augen zweier unnatürlich großer Ratten, beide bestimmt einen halben Meter hoch, starrten begierig vom Ende des Ganges zu seinem, scheinbar hilflos am Boden liegenden Körper herüber.
Mit verschwommenem Blick suchte der Dämonenbeschwörer nach seinen magischen Runen, und flüsterte schließlich, nachdem endlich der gewünschte der glitzernden Steine in seinen Händen lag, die passenden mystischen Silben.
Doch anstatt einer beachtlichen untoten Blutfliege war ein kalter Windhauch alles, das er mit seiner Magie bewirkte.
Erstaunt und verunsichert zugleich griff er schnell nach der Schattenflammen-Rune und versuchte erneut, den schon so oft benutzten Angriffszauber zu wirken.
Doch vergebens, wieder war ein schwacher Luftstoß alles, was auf seine Bemühungen folgte.

Verzweifelt ließ Less seinen Blick wieder zu den beiden immer näher kommenden Riesenratten gleiten. Sie waren nur noch wenige Meter von ihm entfernt...
Lauf! Lauf!

Selbstsicher schüttelte Less den Kopf und wiedersprach zum ersten Mal seiner inneren Stimme. Er wusste nicht was es war, doch spürte er ein vertrautes Gefühlt tief in seinem Herzen, dass ihm in diesem Moment wieder etwas Mut zusprach.

Plötzlich trafen seine Augen auf das dunkle Schwert von shark, dass dieser hier, bei ihm, zurückgelassen hatte.
Erschrocken sprang Less einen Schritt zurück.
Leuchtend rote Schriftzeichen erschienen auf der dunklen Klinge der Waffe, erst nur sehr unleserlich, doch schon Sekundenbruchteile später scharf und klar wie die Buchstaben auf einem Pergament.
“Nimm das Schwert! Glaube an dich, glaube an mich...und kämpfe!“

Wie von einer fremden Macht gesteuert ergriff Less das schöne, aber unauffällig verzierte Heft und schloss es fest in seine rechte Hand.
Ein warmer Schauer durchströmte seinen Körper, und auf einmal, ohne zu wissen warum, bewegte er seine Hand schwerfällig nach oben und wieder nach unten.
Ein leises Pfeifen hallte in den engen Gängen der Katakomben wider, während das Langschwert immer wieder die dicke Luft durchschnitt, und die beiden Riesenratten ihrerseits immer näher kamen.

Schließlich ging Less leicht in die Knie, so ähnlich, wie er sie auch schon bei seinem Schleichtraining gelernt hatte, und bewahrte so einen festen Stand.

Das Kreischen der Ratten schallte angriffslustig über den dunklen Steinboden. Dann sprang das erste der Wesen dem wartenden Schwarzmagier entgegen...

Blitzschnell drehte sich Less zur Seite und wich so dem heranschießenden Körper aus. Ein kurzer Hieb mit der aufblitzenden Waffe folgte und fügte der aufheulenden Kreatur einen tiefen Schnitt im ungeschützten Hinterleib zu.
Von Panik gepackt floh diese sogleich durch den tiefen Gang und rettete somit ihr bescheidenes Leben.
Doch der Kampf war noch nicht vorbei...

Das siegessichere Grinsen wich sofort wieder aus dem Gesicht des Dämonenbeschwörers als sich dieser umwandte, um seine Aufmerksamkeit nun der zweiten Kreatur zu widmen.
Zu spät erkannte er deren, ebenfalls hervorstürzenden Körper und wurde daraufhin von der harten Wucht des folgenden Aufpralls zu Boden gerissen.
Im letzten Moment konnte er den beißenden Schädel des Tieres noch zurückreißen, bevor die messerscharfen Zähne in dessen Maul nach seiner Kehle schnappen konnten.
Mit letzter Kraft hob Less noch einmal seinen Schwertarm und stieß die lange Klinge tief in den fetten Körper der großen Ratte...

Etwas erschöpft, aber dennoch glücklich lehnte der Schwarzmagier an der finsteren Mauer auf der linken Seite des Ganges.
Seine Augen glitten unweigerlich zum dunklen Metall des Schwertes, als dort erneut einige feurige Zeichen erschienen.
“Gut gemacht, Less!“

Ein sanftes Grinsen trat in das Gesicht des Dämonenbeschwörers...
02.12.2003, 20:53 #96
Irrlicht
Beiträge: 3

Wuchtig hatte das Lichtwesen des ersten der beiden kleinen, unbedeutenen Lehrlinge vorerst entledigt. Nun schaute das Wesen, dass in der Gestalt einer jungen Frau mit vier armen auf dieser Ebene des seins existierte, hinunter auf denjenigen, der noch vor ihm kniete.
Mit schneidender Stimme schickte das Licht die Worte mitten in den Kopf des jungen Mannes.

Wie du siehst, junger Lehrling, dulde ich kein Fehlverhalten. Geht nun, und kommt zum rechten Zeitpunkt zurück. Dann erst werde ich euch prüfen.

Der kleine Mensch stand auf, und stammelte:

Aber... wieso denn prüfen... was... lass mich vorbei... ich muss darein...

Mit einer Geste der dritten hand gebot das Licht ruhe.

Kleiner Lehrling, deine Vision kann warten...

Nun jedoch erhob Rhodgar sich, wich ein paar schritte zurück, und zeigte, ungläubig dreinblickend mit dem Finger in Richtung Irrlicht.

Du... woher... aber natürlich, jetzt ergibt alles einen sinn... du warst das...

Ein kurzes nicken, dann jedoch eine drohende Geste reichten aus, um die beiden Lehrlinge endgültig zu vertreiben.
Das Geheimnis würde in Sicherheit bleiben... vorerst.
02.12.2003, 21:18 #97
Syrus
Beiträge: 241

Nun war es endgültig genug, diesem mysteriöse Lichtwesen schien es ganz und gar nicht zu gefallen, dass Syrus und Rhodgar in diesem Teil der Katakomben herumstöberten, es sah fast so aus, als wollte diese Gestalt etwas um jeden Preis geheim halten, zumindest bis die beiden Lehrlinge würdig waren, was auch immer dies bedeuten sollte.
Egal wie sehr RHodgar auch seiner Vision auf den Grund hinterhergehen wollte, nun musste doch selbst er einsehenm, dass das kleine Abenteuer hier nun zu Ende war, und das es besser wäre, nun zu verschwinden.
Zumindest Syrus war das klar, glasklar, um genau zu sein, der Schock aufgrund der Ereignisse mit diesem Lichtwesen saß ihm immernoch tief in den Gliedern, doch er besann sich rechtzeitig und packte seinen Freund sanft aber bestimmt am Arm um ihn ein paar Schritte beiseite zu ziehen.
Es dauerte einige Momente bis es dem jungen Dieb gelang seinen Freund, der noch immer wie gebannt auf die Erscheinung aus Lichtpartikeln starrte, wieder zu Sinnen zu bringen, doch als beide Lehrling wieder einen mehr oder weniger klaren Kopf hatten, nahmen sie die Beine in die Hand und liefen um ihr Leben.
Ohne noch einen einzigen weiteren Blick auf das merkwürdige Wesen zu werfen, stürmten Syrus aus dem Gang, er konnte die Schritte seines Freundes dirket hinter ihm hören, zumindest hoffte er, dass es Rhodgars Schritte waren.
In rasendem Tempo stürtzten sie sich aus der Türe, deren Schloss der junge Dieb kurz zuvor mit seinem letzten Dietrich geknackt hatte, liefen so schnell sie konnten durch die Halle mit dem Pentagramm und den Säulen, bis sie wieder in den dunklen Gängen ankamen, welche wieder in das Erdgeschoss des Kastells führte.
Die durch das fahle Kerzenlicht sowieso schon schelcht zu erkennenden Wandgemälde und Statuetten waren bei der Eile, die die beiden Lehrlinge hatten, unmöglich zu sehen, sodass sich Syrus und Rhodgar auf ihr Glück verlassen mussten und wahllos in einen der Gänge rannten, an dessen Ende man Licht sehen konnte.
Syrus wagte es nicht, einen Blick nach hinten zu werfen, zu groß war seine Furcht vor der Partikelgestalt, hätte er auch nur für einen Augenblick zurück geblickt, wäre ihm ihne Zweifel aufgefallen, dass das Lichtwesen sie niemals verfolgt hätte.Dennoch liefen die beiden lehrlinge auch am Ende des ganges angekommen kein Bisschen langsamer, erst als sie an einer breiten Steintreppe ankamen verlangsamten sie ihr Tempo, bis sich der junge Dieb schließlich erschöpft auf seine Knie stützte und tief durchatmete.
Puhh.....ich glaube....ich glaube wir haben es geschafft, wir sind diesem...Wesen entkommen.
Auch Rhodgar schien der Lauf durch die zahllosen Gänge des Kastellkellers zugesetzt zu haben, denn er antwortete nur mit einem erleichterten Nicken, vielleicht machte er sich auch nur über seine Vision Gedanken, und wie er sich als würdig erweisen konnte.
Doch Syrus hatte im Moment keine Zeit sich darüber Gedanken zu machen, seine Aufmerksamkeit galt nun voll und ganz einem reichhaltigen Mahl, welches im Refektorium auf ihn wartete, voller Vorfreude schritt er die Steintreppen empor, Rhodgar folgte nur wenige Schritte hinter ihm.
02.12.2003, 23:33 #98
HoraXeduS
Beiträge: 1.113

Ohne weiteres damit zu rechnen, den frühen Morgen für den Aufbruch zur Suche Worgos zu nutzen, war eine Vermessenheit, die Horaxedus sich bereits eingestand, als er noch mit unter dem Kopf verschränkten Unterarmen in seinem großzügigen Bett lag und kurz nach dem allabendlichen Aufwachen an die Decke seines Zimmers schaute, auf dass ihm doch das Frühstück zum Abschied ans Bett gebracht werden könnte.

Aber nichts, kein Frühstück, kein gar nichts wurde dem Magier bereit gestellt. Es war als ahnte das Kastell, wenn einer der seinen auszog und nicht wiederzukehren drohte. Horaxedus dachte derweil nichts weiter. Einige Passagen in den beiden Büchern, die er soeben in sein Bündel wickelte, waren ihm völlig schleierhaft. Sie handelten von Worgo dem Druiden, doch ergaben Sie zusammenhanglos keinen Sinn. Eben diesen zu erforschen galt es. Der Magier, der sich keiner Gefahr bewusst war, packte allerhand Dinge in sein Bündel und warf es nach dem Ankleiden über stattliche Robe. Dann trat er an seinen Scharnk und nahm den Degen Xions heraus, den er kurz betrachtete und schliesslich ebenso wie das Bündel über seinen Rücken warf. Schnell noch ein paar seiner alten Kleider ins Bündel gewickelt, dann zu dem von Zavalon geborgten Kampfstab gegriffen, der neben der Zimmertür am Rahmen lehnte, und der frühnächtliche Spuk war beendet: Das Zimmer des Glasmachers war nun verwaist.

Horaxedus ließ es sich nicht nehmen, sein ohnehin bereits gut gefülltes Bündel im Refektorium mit allerhand Haltbarem anfüllen zu lassen. Immer weiter wickelte sich der sonderbare Stoff und liess zugleich den Tragegurt immer tiefer in die harte Schulter des Magiers schneiden. Ohne dass dieser es bemerkt hätte allerdings. Es mangelte Horaxedus nicht an Kraft und nicht an Selbstdisziplin, nicht an Mut und nicht an Gold. Erkenntnis war sein Defizit, doch dieses zu ergründen brach er auf in dieser Nacht. Es schien beinahe, als wolle der steinerne vabun die tiefe Verbeugung des Magiers erwidern, der unmittelbar darauf durch das Tor in die klare Dunkelheit der feuchten Nacht trat. Zwei Skelette, die sich bereits auf ihr allabendliches Geläster gefreut hatten, spürten die schwere Aura, die den Schwarzmagier umgab. Es schien beinahe, als wolle das Kastell einem der seinen etwas mit auf den Weg geben, auf dass er unbeschadet wiederkehren möge. Der Schatten des Schwarzmagiers entschwand zielstrebig den hohlen Blicken der Torbewohner, entfernte sich geradewegs von seiner Heimat, dem ungewissen Ziel entgegen.

Der stille Auszug des Glasmachers. Niemand sollte ihn bemerken. Mehr gab es allerdings auch nicht zu sehen.
03.12.2003, 13:23 #99
Rhodgar
Beiträge: 1.307

Als die beiden Lehrlinge die Tür zum Refektorium erreicht hatten, war Rhodgars kräftiger Adrenalienschub aufgrund des Eben erlebten nun endgültig vergangen. Mit einem Mal wurde ihm bewusst, wie viel Glück die beiden gehabt hatten. Im nächsten Moment zählte für ihn jedoch nur noch das Abenteuer an sich.
Er packte seinen Freund Syrus, der gerade dabei war ins Refektorium einzutreten, an der Schulter und meinte mit einem leicht überheblichen Grinsen:

Syrus, bei Beliar, ist dir klar, was wir gerade erlebt haben?
Ist dir klar, dass bisher vielleicht niemand je dieser Gestalt begegnet ist? Wir werden in die Bücher eingehen, wir werden....


Doch Syrus unterbrach ihn, ebenfalls lächelnd, dabei jedoch den Kopf schüttelnd.

Rhodgar, bleib auf dem Boden. Ich bin mir fast sicher, dass dieses Wesen irgendwo in den Büchern erwähnt ist. Das müsste man herausfinden...

Syrus bekam schon wieder die kleinen Fältchen auf der Stirn, ein Anzeichen dafür, dass der junge Lehrling angestrengt nachdachte.

Doch zuerst lass uns etwas essen, ich bin hungrig wie... ich finde derweil nichts, was dem auch nur annähernd gleich kommen würde. Bei allen dunklen Seelen, ich kann mich nicht erinnern, jemals ein solches Hungergefühl verspürt zu haben.

Nun taten die beiden den Schritt in das Refektorium.
Gespenstische Stille lag in dem Raum, man hörte lediglich dann und wann das Klappern und Klirren der Geräte, mit denen das Küchenkrokodil an seinem Arbeitsplatz zu hantieren schien.
Seltsam war das, denn jetzt fiel Rhodgar auf, dass ihnen niemand begegnet war, weder in einem der Gänge, noch direkt in der Eingangshalle. Und nun war dieser ansonsten stets gut besuchte Raum wie leergefegt, das gab Rhodgar schon zu denken.
Er informierte Syrus über seine Beobachtung.

Stimmt, du hast Recht. Was kann da wohl vorgefallen sein? Sonst ist hier jederzeit mindestens ein Mitstreiter Beliars vorzufinden. Wirklich seltsam...,

lautete die Antwort seines Freundes.
Doch die beiden dachten sich nichts mehr dabei, jedenfalls für den Moment nicht, da der Hunger nun endgültig obsiegt hatte.
Und schon im nächsten Moment wurden, natürlich wie immer ohne dass man das Wesen sehen konnte, das die Teller trug, die unterschiedlichsten Köstlichkeiten durch die Luft getragen und auf dem Tisch, an dem sich die beiden Lehrlinge niedergelassen hatten, abgesetzt.
Gierig langte Rhodgar zu, denn auch er verspürte ein Hungergefühl von immensen Ausmaßen. Alles mögliche wurde geradezu hinuntergeschlungen, da derzeit niemand anwesend war, vor dem man Tischmanieren hätte zeigen müssen. Da war nur Syrus, und dieser nahm seine Speisen noch ein wenig barbarischer zu sich als Rhodgar selbst.
03.12.2003, 19:09 #100
stressi
Beiträge: 1.158

Mit einem blauen Fauchen landeten der Baal in der Eingangshalle des Kastells. Schnell warf er dem merkwürdigen Steindämon ein Beutelchen Sumpfkraut in die nimmermüde Schale und sah sich dann suchend um. Er war lange nicht mehr hier gewesen. Don und Meditate kannte er und sonst?

Hoffentlich war einer der beiden da. Die Schwarzmagier waren ja ein bisschen seltsam und Stressi hatte keine große Lust noch mehr als nötig kennenzulernen.

Also rief er vorsichtig

"Dan-Esteban???? Meditate????"

So viel wusste er noch, dass die Dämonen die beiden herbeiholen würden, wenn sie denn anwesend wären.
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