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Die Stadt Khorinis #23
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30.11.2003, 10:37 #101
Fudler
Beiträge: 353

Fudler stand heute schon früh auf, zumindest war es für ihn früh.
Nachdem er wieder ein provisorisches Frühstück zu sich nahm, begann er, durch die Stadt zu ziehen, und nach Leuten Ausschau zu halten, die sich vielleicht mit irgendwas strafbar machten...

Als er seinen Rundgang schon fast beendet hatte, ging er über den Marktplatz in Richtung Kaserne. Schließlich stand er vor dem Gebäude, als jemand auf ihn zu ging.
Das ist doch die Miliz von gestern, schoss es Fudler durch den Kopf.
Uncle Bin blieb vor dem Rekruten stehen.
Ein beidseitiges Begrüßen erfolgte. Schließlich ergriff Fudler die Initiative und fragte: Kann ich etwas für Euch tun?
Ich wollte eigentlich jagen gehen, aber wenn du mich so fragst sollst du mitkommen, da es zu zweit ja doch sicherer ist... Oder?, fragte er mit Nachdruck.
Das stimmt natürlich, entgegnete Fudler.
Schön! Folg mir, wir werden durch das Osttor gehen! Ich schlage Lobart vor.
Fudler schien das ganze wohl leicht falsch verstanden zu haben.
Wie, warum wollt Ihr Lobart umbringen?
Bin drehte sich zu dem Rekruten um.
Nicht umbringen, verdammt! Wir werden bei Lobart jagen! Und jetzt folg mir.
Zu zweit gingen sie also aus dem Osttor hinaus...
30.11.2003, 12:34 #102
>Avril<
Beiträge: 602

Avril stand etwas abwärts und sah zu, wie Milgo diese Fau trainierte. Die Arme verschränkt und mit neugierigem Blick musterte Avril sie. Sie schien nicht vollkommen bei der Sache zu sein und Milgo versuchte sein bestes zu geben.
Warum brachte er ihr auchnoch das Kämpfen bei, wenn sie schon bei solchen sachen wie stehlen erwischt wird?
Avril war ratlos, doch verfolgte sie weiterhin das Geschehen
30.11.2003, 12:54 #103
Estragon
Beiträge: 507

Hilias fühlte sich ausgeruht und kräftig. Seine Rippen gaben immer noch ein leichtes Ziehen von sich, das bei unbedachten Bewegungen, in ein gekränktes Schmerzgeschrei über ging, doch es war zu ertragen. Mehr Sorge bereiteten Hilias die drei Risse in seinem Gesicht. Sie juckten gewaltig, was nur heißen konnte das die Heilung der Haut einsetzte. Doch störte es Hilias Konzentration erheblich und er musste sich immer wieder zurück halten, nicht wie wild in seinem Antlitz rum zukratzen. Hilias stand auf dem Marktplatz von Khorines. Zum ersten Mal sah er die Stadt bei vollem Tageslicht. Menschen ging aus und ein, Händler boten lauthals ihre Waren an und Stadtwachen zogen ihre Bahnen durch die engen Gassen und breiten Strassen. Niemand nahm von Hilias Notiz.
Heute würde er sich um Arbeit bemühen müssen. Doch es schien wenig erfolgsverprechend, in der Stadt mit der Suche zu beginnen. Hilias brannte darauf seine neue KArte auszuprobieren und begab sich durchs Osttor in Richtung Kloster. Vielleicht hatten die umliegenden Bauernwirtschaften ja einen Tagelöhner nötig. Hilias versuchte sich vorzustellen, wie er auf dem Feld eine Hake schwang oder auf Knien über den Boden kroch, um Unkraut zu ziehen. Das versprach eine interessante Erfahrung zu werden.
30.11.2003, 14:45 #104
Goetterfunken
Beiträge: 959

Gelangweilt kratze Goetterfunken sich am Kopf. Seine Haare waren inzwischen ziemlich lang geworden, wenn es so weiterging, würde er möglicherweise als zweite Frau in der Garde betrachtet werden. Innerlich grinsend stellte Goefu sich selber in einem rosa-roten Rüschenkleid vor, an einer feinen Tafel sitzend und ein herrliches Mahl schmausend.

Langsam ging er hinüber zur Kaserne. Die Bank am Freibierstand, auf der er grade noch gesessen hatte, war ein eher ungeeigneter Ort für eine ordentliche Haareschneiderei. In der Kaserne ging er in den Lagerraum und schaute nach einer Schere, sein Dolch allein war dem Waffenknecht zu riskant. Als Goefu endlich eine rostige Schere gefunden hatte, ging er zu einem kleine Spiegel und begann vorsichtig, die Haare auf Schulterlänge zu stutzen. Es war keine schwere Aufgabe, eigentlich nur mühsam und zeitaufwendig. Und schmerzhaft, denn die Schere schnitt längst nicht so gut wie sie sollte.

Zufrieden betrachtete Goefu das Ergebnis. Er sah ganz aktzeptabel aus, fand er, auf jeden Fall nicht so zugewachsen wie vorher. Es war einfach nervig, dass seine Haare so schnell wuchsen.
30.11.2003, 14:55 #105
Errol
Beiträge: 346

Auf einmal spürte Errol wie ein nasser, glitschiger Waschlappen über sein Gesicht schlabberte. Angewidert schüttelte er wild seinen Kopf. Wer hatte ihm da solch einen bösen Streich gespielt? Wütend sein Müdigkeit unterdrückend riss er seine Augen auf, und erkannte, dass der Übeltäter ein dämlich grinsender Straßenköter war. Das war ja echt das letzte: Nach einer durchgesoffenen Nacht, die erst am Morgen endete, von einem dreckigen Köter aufgeweckt zu werden, der auch noch trottelig grinste.
„Hau ab!“ brüllte Errol ihn an.
Das dämliche, gutmütige Grinsen des Hundes verwandelte sich schlagartig in ein wütendes Zähnfletschen.
Errols Augen drohten aus ihren Höhlen zu stürzen, als er bemerkte, wie groß die Zähne eines Hundes sein konnten
„Oh- äh... ja, Hundilein, ich bin der liebe Onkel Errol, huhu!“ versuchte der Rekrut Errol nun selber dümmlich grinsend das Tier abzulenken. Woher hatte er denn wissen sollen, dass Hunde solche Sensibelchen sein konnten!?
Doch der Hund hielt nicht davon ab, Errol als eine gute Beilage zum Mittagessen zu halten, und tapste nun langsam auf den in einer Ecke zusammen gekauerten Zwerg.
Errol brach in Schweiß aus. Verzweifelt suchte er nach einer Ablenkung. Irgendetwas zum Spielen, zum Werfen – ein Stock! Doch in dieser Seitengasse war schwer einer zu finden. Nun gut, dann würde er wohl etwas ähnliches wie einen Stock brauchen... Kiesel? Nein, viel zu klein.
Die zähnefletschende Kampfmaschine kam näher...
Verdammt! Was war so groß wie ein Stock? Ein Schwert! Misswillig wanderte Errols Blick zu seiner Schwertscheide... sein schönes Milizschwert. Aber wer sagte denn, dass es danach weg war? Er, Errol würde wiederkommen, und es sich schnappen. Jawoll.
Also nahm er, fast ohne Gegenwehr aus der Waffenfanatismusecke seines Gehirns sein Schwert, und warf es, so weit er konnte. Das war zwar nicht viel, würde aber reichen, um zu verduften. Befriedigt sah der Rekrut, wie der Hund nach der Waffe sprang und hastete zur nächsten größeren Straße, von dort aus sprintete erweitere zum Marktplatz.
Nun würde er den weiteren Verlauf des Tages pla – auf einmal wurde er durch ein lästiges Zupfen an seiner Kleidung beim Denken unterbrochen. Genervt drehte er sich um.
Er glaubte seinen Augen nicht, was er da sah: Der verdammte Straßenköter mit seinem Schwert im Maul und abermals einem dämlichen Grinsen auf der Visage.
Wild schreiend rannte Errol die Treppe zur Milizkaserne hoch und stürmte in die Schmiede. Verzweifelt wimmernd sprang er dem Schmied auf die Arme, welcher ihn verwundert auffing.
„Da ist ein Monster hinter mir her!“ rief der Rekrut aufgebracht. Wenige Sekunden später traf auch der Hund ein: Fröhlich quiekend und mit dem Schwanz wedelnd streckte er ihm seine Beute empor.
„Und? Was ist denn, das ist ein Hund, der dir dein Schwert zurückgeben will. Freu dich doch!“ Polternd lachend ließ der Schmied den verängstigten Errol zu Boden.
Schnell schnappte dieser sich sein Schwert, rannte in das Bettenzimmer in einen Schrank und schloss sich ein. Das würde noch ein langer Tag werden, doch er, Errol, würde durchhalten. Da war er sich sicher.
30.11.2003, 15:28 #106
Xorag
Beiträge: 859

Xorag kam vor der Stadt an, auch diesmal liessen ihn die Wachen rein denn das was er anhatte war unmöglich als Schürferklamotten zu identifizieren, den überall war der Stoff aufgerissen und hing seine Arme und Beine hinunter.
Xorag began sich sofort zu einem der Erstbesten Händler und begann ein gespräch mit ihm als er plötzlich aus dem Augenwinkel sah wie zwei Novizen durch das Osttor kamen. Einer von ihnen kam Xorag irgendwie bekannt vor. Natürlich! Der eine ist ken den Xorag vor Wochen einmal in Khorinis getroffen hatte.
Er woltle nichtnur nicht das Ken mitkriegt wie er gefälschte Schriftrollen verscherbelte, er woltle auch nicht das, das Kloster davon Wind bekahm, den dann hätte er mit Sicherheit ein Problem.
Xorag wandte sich von dem Händler ab und ging auf die Novizen zu wobei er die Hand hebte und laut: "Hallo, Ken!" rief.
30.11.2003, 15:39 #107
Corie
Beiträge: 169

Plötzlich fuhren die gelben Blitze in Corie ein, Vatras drehte sich auch um und plötzlich fühlte Corie wie alle au sie schauten. Sie ließ den Dolch fallen und spürte plötzlich eine seltsame Angst, sie hatte Angst vor den Menschen um sie rum und vor allem. Sie schaute zu der Novizin aus dem Kloster welche sie wohl verzaubert hatte, Panik überkam die Sumpflerin. Völlig verdattert schaute sie Livia an bis Corie auf einmal hysterisch auf sie zu rannte und sie in ihrem Wahn einfach überrannte. Livia aber nahm sofort die Verfolgung auf und lief hinter der Sumpflerin her. Corie raste über den Marktplatz an der Kaserne vorbei in Richtung Hafen. Aber die Novizin aus dem Kloster klebte ihr dicht an den Fersen und schien sie langsam aber sicher einzuholen. Immer noch unter dem Zauber stehend springt Corie dann in das Hafenbecken. Um sie rum wird auf einmal alles blau und kalt bis sie dann auf einmal nichts mehr merkt und nur noch mitbekommt wie sie aus dem Wasser gehievt wird und dann ganz wegtritt...
30.11.2003, 15:45 #108
Orcdog
Beiträge: 1.195

Gähnend schritt Orcdog diesen Morgen in die Kasserne.
Das Wetter war eisig und Orcdog fror ein wenig, doch als das Training anfing, war er wieder voll auf der Höhe, er schwitzte sogar bei dieser Kälte.
Es war mittlerweile kein Vogelgezwitscher mehr zu hören, wie es vor ein paar Wochen noch der Fall war und kaum ein Mensch ging durch die Sraßen Khorinis. Die Händler deckten sich teilweise mit einem warmen Schafsfell oder Wolfsfell ein und tranken ein warmes Getränk.
Selbst die laute Stimme von Herold schien ein wenig zittrig zu klingen und der Wirt am Freibierstand verteilte nun auch warme Getränke, wer würde schon ein kühles Bier bei diesen Temperaturen trinken.

Die beiden Einhandschüler strengten sich so sehr wie noch nie zuvor an, um sich warm zu halten, und Andor gab aufgrund diesem eisigen Wetters auch sein bestes.
"Gu-Gut, mit den Klimmzügen seid ihr fer-fer-fertig," rief andor den beiden Schülern zu, welche dann kurz darauf zitternd auf Andor zugeschritten kamen.
"Su-Super. Was jetzt?" entgegnete Orcdog schlotternd.
"Wir gehn' rein ins Warme, lieber kurz aufwärmen, als dass wir morgen alle eine Erkältung haben." erwiderte Andor und alle dreimarschierten schnellen Schrittes in den Schlafsaal der Kaserne.
"Ich hol uns ein paar warme Getränke am Freibierstand, ok?" meinte Orcdog.
"Gute Idee." antworteten die beiden im Chor.
Orcdog schritt sehr schnell zum Marktplatz und holte 3 warme Getränke, kehrte zurück und sie ließen sich die Getränke schmecken.
30.11.2003, 15:54 #109
Friotane
Beiträge: 150

Nach einem Ausführlichen Gespräch mit Daron, einer der Feuermagier, hatte Friotane viele neue Erkenntnisse erlangt, die ihm schon öfters von nutzten gewesen wären, nur hatte er sich nie für die Götter interessiert. Erst Gestern, als er den ganzen Tag, den Worten von Vatras lauschte, wurde ihm vieles klar. Er wusste nun genau, was ihm in seiner bemitleidenswerten Vergangenheit geholfen hätte. Die Vergangenheit konnte er nicht ein zweites mal Leben, aber er konnte es jetzt besser machen. So hatte er den Entschluss gefasst, sich in den Dienst der Götter zu stellen, und in das Kloster zu gehen.
30.11.2003, 16:07 #110
Ken Suyoko
Beiträge: 923

Oh hallo Xorag, das hier ist ein Freund sein Name ist Leto. Leto nickte begrüßend und drehte sich im gleichen Moment aber weg um die Waren des nächst bessten Händlers zu begut achten.
Und? was machst du so in der Stadt? fragte Ken seinen Gegenüber.
Dieser wirkte plötzlich ein wneig nerös und antwortete Hastig:
Ein paar erledigungen, ich muss irgenwie zu Gold kommen, schau, mein neues Schwert! Das hat ne Menge gekostet! Xorag zog es aus der Scheide, und sofort waren ein paar Milizen herbeigestürm um ihn davon abzubringen ein paar Bürger zu köpfen. Dich schon hatte er das Schwert wieder in der Scheide und ale sahen wieder fröhlich aus.

Und was machst du so? fragte er anschliesend, Ich wollte Leto mal die Stadt zeigen, er war noch nie hier gewesen, und er möchte sich ein bisschen Proviant einkaufen. Ken zog es vor nicht die Warheit zu erzählen, denn das könnte wie ein Fegefeuer die Stadt und den Hof einhohlen und dann wüsste dieser Jemand das 2 Novizen hinter ihm her sind. ...
30.11.2003, 16:38 #111
Errol
Beiträge: 346

Schon wieder kratzte das Viech an dem Schrank.
„Hau endlich ab, verdammte Töle! Hier ist kein Errol, nein!“ meinte der Rekrut der Verzweiflung nahe.
„Rekrut Errol, komm sofort da raus. Es ist wichtig!“ drang eine gedämpfte Stimme durch den Schrank.
Verdammt – das war der Chef gewesen! Doch war der Hund noch draußen?
„Lord André?“
„Ja?“
„Ist da draußen so ein abgemagerter, dumm grinsender Hund?“
„Nein, wieso?“
Halleluja! Innos, Adanos, danke!
„Nicht weiter wichtig“ meinte Errol und suchte hastig nach dem Schlüssel, schloss schnell den Schrank auf und stürzte nach außen – direkt gegen den massiven Harnisch Lord Andrés.
Von der schieren unerwarteten Wucht des Aufpralls erfasst fiel dieser, ohnmächtig seinen Körper in der Stahltonne zu beherrschen, mit einem lauten „Boink“ zu Boden.
Wehleidig bemerkte Errol, was er da angerichtet hatte. Scheiße. Heute ging auch alles schief. Und der Schädel tat ihm weh. Langsam richtete sich der Rekrut auf, und ging dämlich grinsend auf den Lord zu, welcher ihn zornerfüllt anstierte. Oh, was für eine peinliche Lage für den Herrn Paladin aber auch.
Hämisch grinsend wandte er sich an den bewegungsunfähigen Streiter Innos.
„Oh, Lord André! Eieiei, was für eine unangenehme Situation aber auch.“
„Spar dir dein Gelaber, hilf mir lieber auf!“ unterbrach ihn dieser scharf.
„Ich schätze, das dürfte ein bisschen schwierig werden... Und für diese Anstrengung hätte ich gerne eine klitzekleine Belohnung. Du weißt schon, eine hand wäscht die andere.“ Errols Mundwinkel wanderten immer weiter nach außen. Hach, solch ein schönes Machtgefühl hatte er schon lange nicht mehr verspürt.
„Ok, ok. Mach aber schnell, ich hab noch einen Termin in der Oberstadt.“, murrte der Lord.
„Sehr schön. Wenn ihr dann noch eben hier -“ Errol schnappte sich ein Blatt Papier und ein Tintenfass „schreiben würdet ,Hiermit befördere ich, Lord André, den Rekruten Errol zum Waffenknecht` und noch eure Unterschrift druntersetzen würdet, dann wäre alles erledigt.“
Missmutig schrieb Lord André das Verlangte.
„Ok, dann hätten wir das auch. So, dann wollen wir mal sehen, was sich da machen lässt...“ meinte Errol, und zerrte den Lord mit aller Kraft hoch.
Fröhlich pfeifend tänzelte er nun zur Kneipe. Darauf musste er einen Trinken gehen.
30.11.2003, 17:08 #112
FoN_UrIeL
Beiträge: 745

Goefu´s Kräuter hatten wunderbar gewirkt, schon nach ein paar Tagen hörte es auf zu brennen und nach einer Woche war seine Schulter wieder ganz.

Uriel hatte das Lazarett inzwischen verlassen und ging über den Marktplatz der inzwischen wieder aufgebaut war. Es wurde ziemlich kalt in Khorinis, denn der Winter war im Anmarsch. Deswegen begab er sich zur Taverne beim Adanos Tempel, nach kurzer Zeit war er angekommen und betrat die Taverne. Drinnen war es schön warm und gemütlich, also setzte er sich an einen Tisch und bestellte ein Bier.

Dann erinnerte er sich an den Angriff der Banditen und den Pfeil in seiner Schulter, er hatte immer angenommen ein Bogen würde nicht so kräftig sein, aber es schien so als hätte er sich geirrt.

Nach kurzer Zeit hatte er beschlossen auch das Bogenschießen zu erlernen, er würde demnächst einen Lehrmeister aufsuchen.
30.11.2003, 17:17 #113
Fudler
Beiträge: 353

Nachdem Fudler seine Wunden verartzten lies, ging er wieder zurück in das Hotel. Dort setzte er sich auf sein Bett, und öffnete den Lederbeutel, den er in dem Goblinzelt fand. Zuvor blickte er sich noch einmal um, dass auch niemand da war, bevor er den Inhalt des Beutels schließlich in seine offene Handfläche kippte.
Ah, Gold. Sogar ziemlich viel.
Es waren fast dreißig Goldmünzen- nicht schlecht!
Für diese lebensgefährlichen Strapazen heute ist das aber auch das Mindeste!, jauchzte er.
Er blickte sich wieder um. Niemand da.
Schließlich steckte er die Münzen zu seinem Vorrat. Dann stand er auf, und ging die Treppen hinunter.

Fudler trat vor die Tür. Ein kalter Wind wehte, doch es war ihm egal. Zuerst ging er zum Freibierstand - natürlich um etwas zu trinken. Vielleicht könnte er sich langsam mal einen Mantel oder ähnliches kaufen.
Denn während Fudler hier so stand, ward es ihm wirklich kalt. Er zitterte leicht, und so beschloss er weiterzugehen.
Sein Ziel war das Hafenviertel, undzwar das alte und brüchige Haus, auf dem er gestern mit Uncle Bin diesen Typen geschnappt hat.
Naja, was heißt hier mit Uncle Bin, er hat es ja eigentlich allein geschafft.
Dieses Haus könnte man sicher wieder herrichten, und dann diese Tischlerei hineinbauen. Und gleichzeitig noch zum Leben benutzen.
Schließlich stand Fudler vor diesem alten Haus. Er betrat es durch die klapprige Tür. Kein Lichtstrahl fiel hinein, aber wieso sollte es auch.
Am Eingang schob der Rekrut einige der Bretter beiseite.
Aha, dort ist das Loch, durch das Uncle fiel...
Fudler schmunzelte bei dem Gedanken, wie die Miliz fluchend und schreiend durch das Loch fiel.
Wie er seine Beine und Arme dabei bewegte, in der Hoffnung noch irgendwo Halt zu finden... Ein lustiger Anblick.
Ein paar Ratten huschten an Fudler vorbei.
Der Rekrut beschloss nun kurzerhand wieder herauszugehen, und morgen mit seiner Untersuchung fortzufahren.

Fudler ging durch den Hafen, am Pier entlang, und blickte dabei auf das weite Meer hinaus.
Irgendwo dort, irgendwo am Horizont lag seine alte Heimat, das jetzt nur noch ein zerstörtes Dorf war, eine Ruine, ein Schatten seiner Selbst.
Der Rekrut setzte sich auf eine Bank, und atmete die Meeresluft ein.
Einige Minuten verharrte er so, dachte über dies und jenes nach. Dennoch erhob er sich wieder, und ging zur Kaserne hinauf.
Innen hörte er ein lautes Gepolder, als würde jemand hinfallen...
Die Treppen trippelte er wieder hinunter.
Nun wurde es langsam für ihn Zeit in die Taverne zu gehen, um dort Uncle Bin zu treffen.
Hoffentlich war er auch dort.
30.11.2003, 19:34 #114
mediaman90
Beiträge: 289

Mediaman hatte heute einen stressigen Tag.
Er arbeite für einen seiner Kunden, der 5 Tische bestellt hatte.
Am späten Abend kam der Kunde und bezahlte 500 Gold.
Mediaman war zufrieden.
Da er nicht schlafen wollte, legte er sích auf den Boden, dachte über sein Leben nach und zählte die Sterne.
30.11.2003, 19:54 #115
Errol
Beiträge: 346

Erschöpft fasste sich Errol an den Kopf. Er fühlte sich, als ob eine ganze Dorfgemeinschaft in Trance gefallener Südländer auf seinem Schädel Bongo spielen würden. Verfluchter Alkohol.
Er schaute sich um: Dunkle, nasse Gassen, schlammiger Dreck auf dem Boden – kein guter Ort zum Schlafen. Mit letzter Kraft schleppte er sich zur Kaserne, wobei laut johlend über seine Kopfschmerzen und den so nassen Regen klagte.

Dort angekommen hievte sich Errol todmüde auf das nächstbeste Bett, und schlief in seinen vom regendurchnässten Klamotten ein.
Doch er schlief nicht ein – obwohl er müde wie sonst noch nie war. Doch die Augen bekam er auch nicht auf, er sah einfach nur völlige, vollkommene, ja wirklich totale Schwärze vor sich. Langsam spürte er, wie diese Dunkelheit ihn anzog – Errol wusste sofort, mit was er es zu tun hatte: Ein überdimensionaler Staubsauger!
Verzweifelt wollte er schreien, doch seine Lippen waren wie gelähmt. Das Saugen wurde Stärker, und mit einem Mal schlürfte es den verängstigten Errol ein.
30.11.2003, 20:48 #116
Uncle-Bin
Beiträge: 1.359

*Rülps* Uncle-Bin hatte nun sein letztes Bier für heute getrunken und bisher keinen einzigen Schluck bereut. Dann stand er auf und warf dem Wirt genug Gold zu, damit dieser noch ein schönes Trinkgeld abfassen konnte. Mach's gut Fudler. Mit diesen Worten verlies er die Kneipe im Hafenviertel und machte sich auf den Weg zu dem Handwerker, der inzwischen das Horn fertig haben sollte. Uncle hatte dem Kerl sogar mehr Zeit gelassen, als er vorhatte, also war damit zu rechnen, dass alles bereit war. Er ging die prall gefüllte Straße aus dem Hafenviertel entlang und schnupperte wenig später schon die deutlich frischere Luft der Händlerstraße. Vom Land her wehte ein seichter Wind durch die Straßen und sorgte dafür, dass der Mief des Hafenviertels aufs Meer herausgetragen wurde. Er blieb einen Moment lang stehen, um das schöne Gefühl eines leichten Herbstwindes zu spüren und ging dann weiter durch die Unterführung hindurch am Adanostempel vorbei. Bei Coragon war gerade volles Haus und die Trinksprüche kamen reihenweise durch die Kneipentür gedrängt. Uncle musste sich schwer beherrschen, um nicht selbst dort mit zu saufen, doch das Geld lockte mehr und so ging er weiter. Am Marktplatz angekommen dauerte es nicht lange, bis der Handwerker aus einer Ecke hervorgesprungen kam und mit hochgestrecktem Horn auf ihn zu rannte. Der Mann schien merklich glücklich mit seiner Arbeit zu sein und auch Uncle gefiel das Horn schon von Weitem. Einen wunderschönen guten Abend mein Herr. Ihr Horn ist fertig und sieht besser aus, als auf dem Kopf eines Schattenläufers. Doch bitte ich um eine kleine Spende für meine gute Arbeit, damit ich auch morgen noch genug Kraft habe, um meiner Arbeit nach zu gehen. Uncle-Bin griff sich das Horn und beäugte es einen Moment. Die Stahlringe waren nun golden verziert und durch eine kleine Messingkette verbunden. Auch das Mundstück war noch einmal merklich verbessert worden, was Uncle angesichts der kurzen Arbeitszeit sehr verwunderte. Du hast deine Arbeit mehr als gut gemacht. Hm... ich bin wirklich positiv überrascht und deshalb werde ich dir 25 Goldstücke zusätzlich geben. Einverstanden? Der Mann nickte nahm das Geld von Uncle-Bin dankend an und verschwand dann zwischen den letzten Menschen, die noch auf dem Marktplatz standen. Uncle beäugte das Horn noch ein paar Mal voller Bewunderung und ging dann zum Treffpunkt mit Legolas: Coragons Kneipe. In den wenigen Minuten, die seit dem Vorbeigehen vergangen waren, hatten sich noch mehr Menschen in die Kneipe gezwängt und feierten ihr Bier und den vergangenen Tag. Legolas saß auch an einem Tisch und hatte für Uncle sogar einen Platz freihalten können. Ein Wunder, dass dies ohne Schlägerei möglich sein sollte, dachte sich Uncle und nahm den Platz dankend in Anspruch. Guten Abend Legolas. Pünktlichkeit scheint eine deiner Stärken zu sein, aber meine ist es wie du siehst nicht gerade. Ich hoffe du musstest nicht lange auf mich warten... Legolas lächelte und betrachtete dann das Signalhorn, dass Uncle in der rechten Hand hielt. Ist es das? Uncle nickte. Es sieht gut aus. Genauso, wie ich es haben wollte... ach ja ich habe nicht lange warten müssen. Man konnte mit etwas Fantasie ein Leuchten in Legolas Augen erkennen, so sehr schien er sich über das Horn zu freuen. 200 Goldstücke sagtest du? Ich werde sie dir gerne zahlen. Hier hast du dein Geld Er nahm die heiß begehrte Ware und stieß kräftig hinein, etwas das Uncle bisher noch nicht getan hatte. Doch der markerschütternde Ton ließ keine Zeit für Uncles Angst, dass das Horn keinen Laut von sich geben würde. Der gesamte Kneipenlärm war für ein paar Sekunde übertönt und nur langsam fingen die Leute danach wieder an zu reden. Hah... das Geld hast du dir verdient! Er warf einen prall gefüllten Lederbeutel auf den Tisch und stand dann auf. Freut mich mit dir Geschäfte gemacht zu haben, Uncle-Bin. Ich hoffe man sieht sich friedlich wieder. Uncle lachte, doch im Prinzip hatte Legolas recht, denn oft genug sah man sich eben nicht friedlich wieder. Dann verschwand er wieder aus der Kneipe und ging mit seinem frisch verdientem Gold nach Hause, um sich eine Mütze Schlaf zu gönnen...
30.11.2003, 21:14 #117
Livia XI
Beiträge: 347

Corie reagierte äußerst merkwürdig auf den Zauber. War der überhaupt für Menschen gedacht? Jedenfalls war es lustig mit anzusehen, wie bekloppt sie schreiend durch die Stadt rannte und schließlich im Meer landete.
Doch da hörte dann der Spaß auf. Livia sprang hinter her und zog sie mit Mühe an Land, da sie anscheinend auch noch bewusstlos war.
Vorsichtig klatschte sie der Sumpflerin mehrmals ins Gesicht, um sie wieder zum Leben zu erwecken.
30.11.2003, 22:12 #118
Fudler
Beiträge: 353

Fudler musste sich selbst gestehen, dass er bis oben hin besoffen war. Aus dem einen Bier, das Bin heute morgen noch versprach, wurden mit der Zeit zwei, drei, vier, fünf und noch ein paar wenige mehr.
Der Rekrut torkelte aus dem Wirtshaus heraus. Seine Lippen waren noch feucht; und er musste beim Laufen höllisch aufpassen, dass er nicht einfach umkippt, und sich seine Klinge in den Leib bohrt.
Nein... Das... ist... nicht... gut..., dachte er sich, wobei er für jedes Wort lange überlegen musste.
Eigentlich hätte der Rekrut nur um die Ecke gehen müssen, um ins Hotel zu gelangen, aber durch die Tatsache, dass seine Augenlider fast die gesamte Pupille verdeckten, wurde sein Vorhaben extrem erschwert.
So ging er nicht einfach rechts um die Ecke als er den Freibierstand sah.
Durfte der überhaupt noch aufhaben? Um diese Zeit?
Fudler wusste keine Antwort, denn diese Frage war wahrhaftig kompliziert. Selbst Wissenschaftler auf der ganzen Welt würden keine Antwort auf diese Frage finden - darf der Stand noch aufhaben, so schoss es durch Fudlers benebelten Kopf.

Er torkelte zum Stand, nahm sich einen der Krüge, und trank genüsslich, auch wenn seine Geschmacksnerven schon durch den Alkohol betäubt waren.
Eigentlich war es doch gar nicht so gut, jetzt, so spät am Abend, noch so viel Alkohol zu trinken. Aber was solls. Alles kostenlos.
Mit zitterntem Schritte ging Fudler zurück in Richtung Taverne. Er hatte eigentlich nie vor, dorthin zu gehen, aber unter diesen Umständen ist das natürlich was anderes. Vor dem Gebäude verlor der Rekrut völlig die Orientierung.
Es fror Fudler am ganzen Körper. Doch ohne diese klimatische Einwirkung zu beachten, verschlug es ihn ins Hafenviertel.
Gauner und Halunken lebten dort, Bösewichte und Mörder streunten nachts umher - doch anscheinden bemerkte niemand den Rekruten, der sich der restlichen Bevölkerung zwangsläufig angepasst hatte, und besoffen durch die Straßen lief.
Am Pier angekommen, wusste der Tischler nicht mehr, wohin er gehen solle. Er entschied sich für rechts, da ihm in Erinnerung geblieben war, dass es dort irgendetwas gibt, wo er jeden Tag hin geht.

Zitternd und hicksend ging er in Richtung Kaserne. Nur wusste Fudler eben nicht, dass dort die Kaserne ist.
Plötzlich verspürte er einen Reiz in der Mundgegend, dass da was raus müsse, wovon er viel zu viel indus hatte.
Fudler kippte vorn über. Er kroch bis zum Rand des Piers. Unter ihm war das kalte, eisige Wasser. Über ihm der Nachthimmel. Und in ihm der Brechreiz.
Er gab diesem inneren Bedürfnis nach, und war so die nächsten Minuten beschäftigt.
Schließlich wollte Fudler schlafen. Doch da wurde der gesunde Menschenverstnad in ihm wach - er konnte doch nicht mitten auf der Straße schlafen.
So kroch er weiter durch die Straßen. Jedoch übermannte ihn kurz vor der Treppe zur Kaserne die Müdigkeit, und er schlief ein.
30.11.2003, 22:45 #119
Chaos13
Beiträge: 887

Von seltsamer Schlaflosigkeit besessen verließ Jori sein neues Zuhause, um seinen rastlosen Geist mit einem Spaziergang zu beruhigen.

Kleine Dunstwölkchen in die kühle Nachtluft von Khorinis ausstoßend, bewegte er sich schlendernd Richtung Kaserne. Laut Uncle war er Milizsoldat im Dienste des Königs und so war es vielleicht nicht schlecht den Ort seiner Ausbildung einen Besuch abzustatten.

Mit etwas Glück würden sich an bekannten Plätzen alte Erinnerungen durch dem Nebel seines Geistes kämpfen und ihm so einige Hinweise über seine Vergangenheit liefern.

Als er gerde die alten Steinstufen der Kaserne hochschreiten wollte, vernahmen seine scharfen Ohren plötzlich ein sägendes Schnarchen das zweifellos einem eingeschlafenen Wachposten gehören musste.

"Hallo? Ist da jemand?" rief Jori laut in die Finsternis vor ihm, bekam aber keine Antwort...
01.12.2003, 11:01 #120
Fudler
Beiträge: 353

Wirre Farben und Sterne flogen vor Fudlers Augen entlang. Dann ein grelles Licht. Die Sterne waren immernoch da. Schmerzen im ganzen Körper.
Plötzlich ein dumpfer Schlag. Der Schmerz kam von hinten. Noch ein dumpfer Schlag an der Seite.
Fudler öffnete langsam sein linkes Auge. Warum das linke und nicht das rechte? Komisch. Muss wohl spezielle Gründe haben.
Ein weiterer Schlag. Oder kam es ihm nur so vor, als wären es Schläge?
Der Rekrut bewegte seine rechte Hand.
Linkes Auge, rechte Hand.
Dann öffnete er seinen Mund, um wieder richtig frei durchatmen zu können. Er schlug nun auch das rechte Augenlid hoch. Er versuchte seinen Körper zu drehen.
Wieder ein schwacher Schmerz.

Jetzt reichts mir!, sagte der Tischler wütend, und drehte mit einem starken Ruck seinen Körper. Da blickte er einem - oder waren es zwei? - Streunern, Gesetzlosen in die Augen.
Nein, es war nur einer.
Er hielt Fudlers Geldbeutel in der Hand, in dem jedoch kaum Geld war, und in der anderen Hand sein Schwert.
Im Kampf hätte Fudler sicher nicht so gut abgeschnitten, aber...
Hey!, begann Fudler zu sprechen, Was willst du denn mit diesem Schwert? Und mit diesem Geldbeutel? Die kommen mir doch bekannt vor...
Der Räuber blickte verdutzt zu Fudler hinunter.
Halt lieber deinen Mund, dann wird dir sicher nichts passieren, Freundchen!
Aber ich würde dir nicht empfehlen, diese Sachen dort mitzunehmen...
Der Bösewicht blickte verwirrt drein. Kein kluger Geselle!
Schau, ich sollte sie doch Lord André bringen... Ich will dir ja nicht drohen oder so, aber er wäre sicher nicht erfreut darüber, wenn er diese Sachen nicht bekommt, verstehst du?
Ich meine, dein Gesicht kann man sich ja auch merken, und wenn du jetzt gehen würdest, und mich hier zurückliesest, dann sage ich den Wachen bescheit, und sie werden in der ganzen Stadt nach dir suchen.

Der Räuber zuckte mit den Schultern.
Was hindert mich daran, dich dann umzubringen? Nichts!
Er holte mit der Klinge aus, und wollte Fudlers Leben ein Ende setzen.
Stopp! Du kannst mich doch nicht umbringen! Hier, in aller Öffentlichkeit! Nein, nein! Dann würden dich all diese netten Leute in der Nähe fertig machen.
Lass es doch lieber. Gib mir das Schwert, und den Beutel. Dann vergessen wir das ganze, und ich werde nicht zu Lord André gehen, um das zu melden...

Der Gauner bekam es wohl etwas mit der Angst zu tun. Er ließ den Beutel und das Schwert fallen, spuckte neben Fudler, und ging mürrig.
Echt besser für dich!, schrie Fudler noch hinterher. Er packte seine Sachen ein, stand mühsam auf, und ging zum Hotel.
Der Kater, den er im Rücken verspürte, mache ihm wahrhaftig zu schaffen, aber sonst ging es ihm ganz gut.

Im Hotel angekommen, verstaute er sein Geld, und legte sich noch einmal ein paar Minuten hin, um am Nachmittag das baufällige Haus zu untersuchen.
01.12.2003, 11:18 #121
Estragon
Beiträge: 507

Hilias erreichte die Stadt am frühen Vormittag und war überrascht, welch reges Treiben schon zu diesen frühen Stunden auf dem Marktplatz sich abspielte. Da liefen Bauern und Mägte mit allerei schnatterndem Getier unterm Arm zwischen den Ständen hin und her. Gaukler und Taschenspieler führten ihre Tricks vor, um einige Kupferlinge abzugreifen. Krämer und Händler aller Schichten brüllten im gegenseitigen Wettbewerb, dass nur sie die besten Waren hier von und davon hatten. Stadtwachen bewegten sich mit wachsamen Augen duch die Menge. Wie Pflüge schnitten sie durch die Massen und trugen alle die verkniffenen Minen der humorlosen Gesetzeshüter zur Schau. Hilias hohlte tief Luft und betrat dieses Wirrwar von wiederstreitenden Gerüchen, bunter Farben und blasser Gesichter, dieses Meer aus murmelnden Stimmen und fremdartigen Geräuschen. Hilias fühlte sich unwohl und beagb sich auf kürzestem Weg zur nächsten Taverne, um dort ein kleines Führstück einzunehmen, dannach seine Waren zu verkaufen und vielleicht schon mit Baustoffen und brauchbaren Werkzeugen wieder zu friedlichen Einsamkeit seines neuen Steinbruches zurück zu kehren.
So nahm er in der Taverne vor dem Adnostempel, am Tresen platz und bestellte ein Leib Brot, Käse und ein Humpen Honigwasser.
01.12.2003, 11:36 #122
Samantha
Beiträge: 12.569

Es war ein herrlicher Morgen, als Samantha aus dem Oberviertel kam und sich auf den Weg in die Unterstadt machte. Die Sonne schien an einem überblauen Himmel, der seit Tagen nicht mehr so klar gewesen war. Man konnte wieder bis ganz hoch hinauf blicken, wo die Seemöwen kreischend ihre Kreise zogen. Weiter unten, direkt neben den Füssen der jungen Frau, wuselte ein kleines Tierchen der Gattung sciurus vulgaris und schaute immer wieder mißtrauisch zu den kreisenden Seevögeln hinauf. Die langen Schnäbel waren ihm nicht geheuer. Nervös putzte es sich das dunkelbraune Fell und kratzte sich mit dem Hinterläufer eilig am buschigen Ohr. Erst dann hüpfte es weiter um die Lady wieder einzuholen.

Samantha war in Gedanken schon wieder bei ihrem neuen Haus. Ein eigenartiges Gefühl, ein Haus zu besitzen. Ein eigenes Stück Land, käuflich erworben, wenn auch mit einigen Hinterlistigkeiten. Doch gekauft war gekauft und sie freute sich schon es neu einzurichten. Gestern hatte sie den ganzen alten Plunder hinausgeworfen, den der Vorbesitzer zurückgelassen hatte. Sie musste unbedingt einen Handwerker ausfindig machen und vielleicht noch einen Händler, der ihr kleinere Dinge verkaufen konnte. So ein Haus gehörte ordentlich eingerichtet. Feuerholz für die richtig kalten Wintertage fehlte auch noch, das jetzige würde höchstens noch eine Woche reichen.

Sie seufzte glücklich und ging durch die Unterführung, um danach ein Weilchen vor dem Tempel stehen zu bleiben und Vatras zuzuhören. Die Worte des Wassermagiers berührten sie immer wieder, so wie damals, als sie es das erste Mal vernommen und sogleich bekehrt gewesen war.
Das Hörnchen sprang ungeduldig umher und verschwand schließlich in der anliegenden Taverne.
"Was...? Hey, komm zurück!", Samantha sah gerade noch den buschigen Schwanz im Wirtshaus verschwinden. Da kam doch schon wieder Ärger auf sie zu, sie spürte es förmlich.
Nichts Gutes ahnen rannte sie dem Tierchen nach und trat in die Taverne.
Das Hörnchen hatte sich ein großes Stück Käse geschnappt, das wohl einem erzürnten Gast gehörte, der nun ordentlich schimpfte. Samantha blieb an der Tür stehen und überlegte was sie jjetzt tun sollte. Der Gast war sicher sauer.
01.12.2003, 11:50 #123
Estragon
Beiträge: 507

Hilias hatte noch nie eine Ratte so springen sehen. Die Stadt drückt ihm immer schwer aufs Herz. Zu viele Menschen, zu viele Möglichkeiten, zu viele Überraschungen, die einen aus der Dunkelheit anfallen konnten. Doch hätte Hilias mit allem gerechnet, nicht aber mit einer Ratte, die einfach so in das Wirsthaus gelaufen kam. Hilias verfolgte den Weg des kleinen Tieres und hatte schon halb ein Schmunzeln auf dem Gesicht, da sprach das Mistvieh keck auf den Tresen und stahl Hilias die Käsescheibe vom Brot. Er konnte einen Augenblick nur verdattert, dem frechen Räuber hinter her schauen, dann riss Hilias der Gedultspfanden entgültig. All die Angst, all die Rückschläge, all die Schmerzen, die er bisher hatte einstecken müssen, stauten sich unter immer größerem Druck in ihm auf. Das Ventiel würde platzen, wenn es nicht bald einen Vorwand fand, den Stress rauszulassen. Die Ratte (Hilias hatte seit ewigkeiten keine Hörnchen mehr zu Gesicht bekommen, da in seiner Heimat die Wälder unter den gefrässigen Zähnen der Schmiedeöfen schnell kleiner wurden) schien der perfekt Grund, einmal richtig unkontrolliert auszurasten. Wütent warf Hilias unter lautem Gebrüll den Holzkrug nach dem Nagetier. Die käsestehlende Plage wich geschickt dem Becher aus und dem Holzbrettchen, das Hilias als Essensunterlage gedient hatte und nun zum Wurfgeschoss umgewandelt wurde. Die Ratte jagte zu Tür hinaus, Hilias zog seinen Knüppel und stürmte wutentbrannd hinter her, eine Lavine von Flüchen lautstark vor sich herschiebend. Das Vieh konnte was erleben!
01.12.2003, 12:00 #124
Samantha
Beiträge: 12.569

Jetzt ging es ihrem Hörnchen aber an den Kragen!
Samantha riß erschrocken die Augen auf, als der Bestohlene erzürnt auf sie zugestürmt kam. Zu allem Übel hatte er auch noch einen Knüppel gezogen, der jedes Hörnchen mit einem Schlag unter sich platt machen würde. Samantha erfaßte das pure Grauen. Ihr Hörnchen, geplättet von einem überdimensionalen Holzknüppel. Sie musste es verhindern.

Auf Mitleid konnte sie von dem bärtigen Rohling sicher nicht hoffen, also versuchte sie es mit der autoritären Taktik. In ihrer mit erzüberzogenen Drachenschuppenrüstung war es nicht schwer, dem Jäger die Tür zu versperren und dem Gejagten damit einen kleinen Vorsprung zu verschaffen. Das Wappen der königlichen Garde blitzte Hilias entgegen, als er unvermittelt vor der Lady zum Stehenbleiben gezwungen wurde.

"Halt! Was rennt ihr hier mitten in der Stadt mit einer gezogenen Waffe herum? Legt sofort den Knüppel weg!", forderte sie mit strenger Stimme und schaute ihn von oben herab an, was bei seiner kleinen Größe sogar möglich war.
01.12.2003, 12:19 #125
Estragon
Beiträge: 507

Ein Frau in einer Ritterrüstung! jagte es Hilias verwirrt durch den Kopf. Diese Welt ist völlig anders, als die meine...Hilias versuchte zum Stehen zu kommen, doch die Frau war so unvermittelt aufgetaucht, Hilias hatte gar keine Gelegenheit, zu bremsen. Er schlug mit voller Wucht auf die Rittersfrau auf und fiel zu Boden. Die Dame hingegen hatte sich geistesgegenwärtig am Türrahmen festgehalten und stand nun breitbeinig über dem unglücklichen Jäger. Das Hörnchen sah bereist auf ihrer Schulter und knapperte mit unverschämter Gelassenheit an Hilias Besitz. Der Wirt und einige der Gäste lachten schadenfroh. "Sei nett zu dem Waldschrat, Samantha. Er weiß es nicht besser." gröllte einer der Gäste aus dem Schutz der Masse raus, was die allgemeine Schadenfreude nur anheizte. Hilias lag betäubt am Boden. Seine Rippen, waren sie am Morgen doch in einen friedlichen Schlaf der Heilung verfallen, brüllten jetzt wie die sengende Rache eines zornigen Gottes. Doch Hilias Stolz war hart und unerbittlich. Schnell erhob er sich, wannte sich in das Wirtshaus und brüllte ,was seine Lungen hergaben. "Wer das komisch findet, der soll vortreten und mir die Stirn bieten. Dann könnte ihr sehen was son Waldschrat für Humor in euere verdammte Stadt mitbringt." Das Gelächter brach ab, selbst der Wirt schien es aufeinmal mit dem Putzen des Tresen sehr genau zu nehmen. Hilias lies einen letzten hasserfüllten Blick scheifen, dann hob er seinen Knüppel vom Boden, verstaute ihn sicher und wannte sich der Frau zu. "Verzeiht, ich sah euch erst im letzten Augenblick." sprach Hilias mit einer Gelassenheit, die ihn selber überraschte. "Wie ist euer Name, wenn ich fragen darf?" "Samantha heißt sie und sei lieber vorsichtig, wie du mit ihr redest, sonst..." kam es wieder aus dem Hintergrund der Schankstube. Hilias drehte den Kopf über die Schulter und brüllte: "Ich kann mich nicht erinnern, dich irgendetwas gefragt zu haben." Dann zu Samantha. "Ich bin Hilias." Dann warf er einen Blick auf Samanthas Schulter. "Euer Haustier kenn ich bereits." sagte Hilias mit frostigem Ton, doch innerlich war sein Zorn bereits verraucht.
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