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Das Kastell des ZuX # 27
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10.03.2004, 20:30 #351
elpede
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Ohne nennenswerte Schwierigkeiten ließen die Tore des Kastells die kleine Gruppe eintreten, indem sie sich einladend öffneten, nicht ohne dabei ein höllisches Knarzen und Quietschen von sich zu geben.

Dumak wusste offenbar schon, was es mit den Gaben auf sich hatte, denn er war der erste, der etwas in die Schale der steineren Figur legte. Die anderen taten es ihm gleich, nur Ceyx schaute etwas traurig, als elpede statt Gold einige Stengel Sumpfkraut in die Schale legte, doch bevor er mit seinen gierigen Fingern danach schnappen konnte, verschwanden sie.

Die Gruppe zog erst einmal ins Refektorium, wo sie sich stärken wollte, ehe die anstehenden Aufgaben und Wünsche zu erledigen waren. elpede wollte mit der Hohepriesterin über Gifte sprechen und sie um Rat bezüglich Ceyx fragen, Aeryn wollte Burath finden, um ihr Schwert von ihm zurück zu bekommen, Ceyx wollte am liebsten Bier trinken, bis er ins Koma fiel - das sah man ihm an, das brauchte er nicht einmal sagen - und dazu Sumpfkraut rauchen, Dumak wollte irgendeiner Magierin seine Gedichte und Lieder vorstellen und Shuya wollte sicher auch irgendwas, aber darüber sprach er nicht. Auch nicht über irgendetwas anderes. Er war schweigsam wie eh und je.

Das Refektorium war leer, nur ein weiterer Gast hatte sich dort eingefunden. Er saß offenbar schon ein Weilchen da.
10.03.2004, 20:41 #352
Host
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Den ganzen Tag saß Host nun schon im Refektorium und hoffte, dass die Leute von gestern noch einmal vorbei kommen würden, denn vermutlich konnte er auf deren hilfe zählen, kannte er sich in diesen Gemäuern doch so wenig aus. Leider blieb er stundenlang allein und er fragte sich schon, ob die Magier hier nie etwas essen mussten, als irgendwann in früher Nacht eine kleine Gruppe das Kastell betrat, es waren Männer und Frauen dabei. Was die wohl hier wollten?
Einer der Neuankömmlinge schien den einsamen Mann bemerkt zu haben.
Etwas zögerlich stand Host auf und ging zu jenem Mann.

Seid mir gegrüßt, mein name ist Host. Darf ich mich zu euch setzen und mir etwas die Zeit vertreiben? Den ganzen tag sitze ich schon in diesem Saal und ehrlich gesagt ist mir schrecklich langweilig. Was führt euch und eure Gruppe denn in das Kastell der Schwarzmagier?
10.03.2004, 20:49 #353
elpede
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"Selbstverständlich", lächelte elpede, wusste er doch genau, wie unangenehm es ihm war, niemanden zu kennen und hier fremd zu sein, als er das erste Mal hier alleine gewesen war. Er lud den Fremden ein, Platz zu nehmen.

"Mein Name ist elpede. Das hier ist Dumak, der Barde, dann Shuya, ebenfalls Barde, daneben Ceyx, der Söldner - aber macht Euch keine Mühe, er kann nicht sprechen - und Aeryn, die Kriegerin."

Er warf ihr einen flüchtigen Blick zu, und sie erwiderte ihn.

"Nun, ich für meinen Teil will mit der Hohepriesterin reden, wenn sie denn noch kommt. Sie soll meinem stummen Freund hier die Zunge lösen, wisst Ihr.."
10.03.2004, 21:19 #354
Host
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Stumm betrachtete Host den ebenso stummen Söldner, der verträumt an einem Krug Bier schlürfte und ihn anscheinend nicht einmal wahr nahm.
Dann betrachtete er die beiden Barden, die ihm freundlich anlächelten. Sein Blick schweifte weiter zu der Frau namens Aeryn. Eine Kriegerin hatte sie elpede genannt, dann sollte Host mit ihr wohl besser schnell auf einen grünen zweig kommen, denn irgendwie hatte sie ein seltsames Funkeln in den rehbraunen, zugegeben schönen Augen, als sie ihn ansah. Als würde diese junge Schönheit jeden Augenblick aufspringen und ihm einen Dolch in die Brust rammen, aber wahrscheinlich bildete sich das der Wanderer nur ein.

Host bestellte sich einen Becher Tee, dann schloss er wieder einige Sekunden die Augen und wie heute schon einmal, stand das brodelnde Getränk auf dem Tisch. Bevor er trank wollte er ihn jedoch noch etwas abkühlen lassen. Die Zunge vor den ganzen Leuten verbrennen, das musste er nicht haben.
Immer wieder schielte der Wanderer an seinen Augengläsern vorbei zu dieser Kriegerin, die auch seine Blicke immer wieder erwiderte. Verunsichert begann er seinen Tee zu trinken, hatte sir irgendetwas vor, oder war er einfach nur zu schreckhaft geworden?
Kurz massierte er sich die Stirn, um wieder klar zu denken. er bildete sich wirres Zeug ein, das war nicht gut.
Leise seufzend versuchte er wieder vollkommen fröhlich zu wirken und so richtete er sich an Dumak.

Ihr seid also in der Kunst der Musik bewandert? Allein die Tatsache, dass dies die Behausung der Dämonenbeschwörer von Khorinis ist, lässt für mich jeglichen Verdacht über ein großes Musikinteresse nicht zu. Was führt euch also ins Kastell?
10.03.2004, 21:26 #355
HoraXeduS
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Ein Diener Innos in den Hallen Beliars. Als Ion sich neben ihn setzte musste er unweigerlich grinsen. Sein Gesprächspartner konnte ja nicht ahnen, dass der Schwarzmagier sich innerhalb der Mauern der Heimstatt des Ordens hatte übergeben müssen. Toleranz hin und her: Wenn es an die Gesundheit ging, war Irrglaube eine Gefahr für Leib und Seele. Interessanterweise war es Snizzle umgekehrt genau so gegangen. Doch dieser Novize hier, er saß aufrecht und unbefangen. Vermutlich ruhte er in sich und trug damit die Stärke in sich, die Snizzle und Horaxedus einander erst gegenseitig geben mussten, um es in der Behausung des anderen überhaupt erst aushalten zu können.

"Ion also", wandte sich der Magus dem anderen zu. "Du sprichst zweifelsohne die Wahrheit. Ich kann mich ohne weiteres erinnern, Dich in der Gegenwart Zavalons im Innenhof gesehen zu haben. Allerdings hatte er Dich gerade zu einem Ausdauerlauf losgeschickt, als ich hinzukam." Der Glasmacher schmunzelte. Zavalons Methoden waren unübertroffen. Und nicht ohne Stolz fügte er hinzu: "Der kauzige Lehrer meinte tatsächlich, er könne mir vorerst nichts weiter beibringen. Was meinst Du, sollten wir nicht mal einen kleinen Kampf wagen? Hättest Du Lust?"

Ion lächelte, doch eine gewisse Verlegenheit in seinem Ausdruck ließ sich nicht verleugnen. "Zu gerne! Ich würde gern mit Dir kämpfen, doch leider habe ich noch nicht das Gefühl, dass mir selbst Zavalon nichts mehr beibringen könnte." Horaxedus nickte. Auch sein eigenes Können reichte längst nicht an das seines Lehrers heran, diese Gewissheit trug er ins sich und sie lehrte ihn, immer und immer wieder zu trainieren. Doch es würde sicher Spaß machen, sich mit jemandem zu messen, der die Grundzüge der Stabkampfkunst ausgerechnet vom Besten erlernt hatte. "Nimm Deinen Stab und folge mir." Der Schwarzmagier stand auf, ergriff seine Waffe und hielt kurz inne, um auf Ion zu warten, der seinerseits zum Langholz griff und ihm nun zwar etwas stutzig aber durchaus entschlossen folgte.
10.03.2004, 21:42 #356
Dumak
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Dumak schaute auf. Der Mann mit den bunten Gläsern vor den Augen, der sich ihnen als Host vorrgestellt hatte, schien neugierig, was Dumak ins Kastell trieb.
»In der Tat, ich glaube, daß ich hier etwas Geld verdienen kann. Die Magier sind, wie jeder weiß, an allem, was mit Kultur zu tun hat, interessiert.«
Er hob seinen Becher und prostete dem Manne zu.
»Und wenns nur die gehobene Esskultur ist. Stellt Euch vor, hier benutzen sie seltsames Esswerkzeug. Schaut Euch das nur mal an!« Er hielt eine Gabel hoch. »Wozu mag diese winzige Heuforke wohl dienen? Ob sie hier Gerichte mit Heu zubereiten? Ich hab bisher ja immer mit den Händen und meinem Messer gegessen, so wie jeder andere auch. Auf jeden Fall ist es sehr seltsam und interessant hier. Ich glaub, hier würde mir nie langweilig werden. Habt Ihr schon das Kastell erforscht? Es soll hier überaus viele geheimnisvolle Räume geben.« Langsam kam Dumak auf sein Lieblingsthema. »Vielleicht liegen in manchen davon ja wertvolle Schätze... wer weiß?«
Und so kam er richtig ins Reden. »Also ich für meinen Teil bin ja der Meinung, daß die Schwarzmagier vielleicht seltsame Leute sind, aber Liedern, wie sie ein echter Barde, wie ich es bin, vortragen kann, werden sie hoffentlich nicht abgeneigt sein.«
Plötzlich trat die Magierin, die Dumak vor kurzem in Sadors Taverne getroffen hatte, wo sie ihn ins Kastell eingeladen hatte, in den Raum.
»He, das ist sie«, flüsterte er leise zu Host. «Sie hat gesagt, ich solle mal ins Kastell kommen.«
10.03.2004, 22:04 #357
Host
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Interessiert beobachtete Host dies Magierin in dem prächtigen Gewand. Schon seltsam, sie war der einzige eigentliche Kastellbewohner, den er bis jetzt gesehen hatte. Alles andere schienen nur Gäste zu sein, wie er selbst auch.

Diese Frau hat euch also hierher gerufen? Hätte nicht gedacht, dass Schwarzmagier an der Musik interessiert sind.
Man lernt halt nie aus. Wie oft hatte er diesen Satz schon gesprochen, seit er ihm Kastell war? wahrscheinlich viel zu oft, aber das bestätigte nur Dumak. Wie er vorher gesagt hatte, es wird hier wohl nie wirklich langweilig. Trotzdem war dieser Dumak allem Anschein nach kein unbeschriebenes Blatt, denn so wie er über Schätze sprach, hätte man fast denken können, er wär ein Dieb, oder ähnliches, wenn auch ein freundlicher und gut gelaunter.

Nun, alles in allem schien er da ja an eine ganz aufgeweckte Truppe geraten zu sein. So musste ein lustiger Abend aussehen...
10.03.2004, 22:34 #358
Bloodflowers
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Geruhsam hatte Bloody geschlafen. So erholt hatte er sich schon lange nicht mehr gefühlt.

Der Bandit gähnte laut, streckte sich ausgiebig und stand dann wankend und schlaftrunken auf. Aussergewöhnlicherweise wusch er sich gründlich und der Stoppelbart wurde auch abrasiert. Bei diesen Beschäftigungen verfluchte er innerlich den Amazonenteil in sich, was das alles für Zeit kostete morgens... oder abends, wann auch immer man denn aufzustehen pflegte.
Noch leicht orientierungslos wankte der Bandit aus dem Zimmer und erstmal hinein in die Bibliothek.
"Ich hätte gerne ein Bier und ne gut durch gebratene Scavengerkeule!" sofort kam ein Kochbuch angeflogen und knallte dem Banditen an den Hinterkopf.
"Ach Mist, falscher Raum!" die Mahnung mit dem Hinterkopf hatte Wirkung gezeigt. Sofort war er wach.
"Danke liebes Kastell, aber geht's nich auch'n bisschen einfühlsamer?"

Schimpfend (wie ein Rohrspatz) verliess Bloodflowers die Bibliothek und suchte nun das echte Refektorium auf. Er öffnete die Tür und erblickte einen ganz gut gefüllten Raum.
Ceyx? Elpede? Der Fremde mit den bunten Augen? Wer ist der Knabe mit der Laute? Die Frau hab ich auf dem Hof schonmal gesehen. ...
Bloody machte sich ein wenig Gedanken um Ceyx, er war in letzter Zeit sehr eigenartig gewesen; Elpede hatte den Banditen noch nicht als Lebenden kennen gelernt, nur als Geist; die Frau mit den rehbraunen Augen und den langen wilden Haaren kannte Bloody nicht weiter; ein weiterer Gast sagte dem Banditen überhaupt nichts, nicht mal vom sehen her.

Aber wer war der Kerl mit der Laute? Das liess dem Banditen keine Ruhe, und zwar aus dem einfachen Grunde weil er glaubte ihn schon einmal gesehen zu haben.
Schatten... ein Schatten des alten Lagers!
Langsam kam die Erinnerung wieder hoch, vor über einem Jahr, auch im Kastell, allerdings noch im Minental. Bloody ballte die Hände zu Fäusten und war leicht angespannt. Banditen und Schatten, das war wie Feuer und Wasser. Doch jetzt trug der Mann keine Schattenkluft mehr. Seit dem Fall der Barriere war viel passiert, das alte Lager existierte nicht mehr und die ehemaligen Sträflinge hatten sich mittlerweile den unterschiedlichsten Gruppierungen angeschlossen.
Na mal sehen.

Bloody schlenderte auf die Gruppe zu und fragte mit verstellter Stimme(bei Ceyx würde das nicht viel bringen, aber Elpede sollte den Geist ja nicht auf Anhieb erkennen):
"Darf ich mich dazu gesellen, alleine schmeckt das Essen nicht so gut." ...
10.03.2004, 22:35 #359
Aeryn
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Um die Kriegerin war es seltsam still geworden. Seit dem Abend in der Taverne hatte sie kein Wort mehr an Elpede gerichtet, und auch die anderen hatte sie plötzlich als sehr schweigsam erlebt. Ja… und es war ihr anzusehen, daß sie nachdachte. Doch sie wurde nicht blind für ihre Umgebung, mehr noch… eher wachsamer… nein aufmerksamer den Mitgliedern der kleinen Gruppe gegenüber, selbst die Wölfe Elpede´s und den großen schwarzen Hund Dumak´s beobachtete sie genau.

Doch worüber sie nachdachte, gab die Kriegerin nicht preis. Wer Aeryn jedoch kannte, dem war es ein leichtes die Gefühle in ihren Augen zu lesen.

Lauernde Verwirrung, tobende Gefühle.

Fragen, ohne Antworten…

Komm, Burath, komm…
10.03.2004, 22:45 #360
elpede
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"Oh, Schwarzmagier sind unergründlich und interessieren sich für viele Dinge", brachte elpede sich wieder ins Gespräch ein. "So gibt es hier zum Beispiel einen Schmied. Ich hätte das nicht gedacht, aber es ist so." Den Schmied musste elpede auch noch aufsuchen, schließlich war es schon Wochen her, seit er die Pfeilspitzen bestellt hatte. Und die sollten sogar umsonst sein. Hoffentlich war der Schmied nicht verärgert, denn ursprünglich wollte elpede die Spitzen schon nach ein paar Tagen abgeholt haben, aber blutfeuer hatte es eilig gehabt, das Kastell zu verlassen.

"Außerdem", er senkte die Stimme, "Hatte die Hohepriesterin bei meinem ersten Besuch etwas von seltsamen Tieren erzählt. Knocheneidechsen, sehr gefährlich." Er zwinkerte Host zu.

Dann betrat jemand das Refektorium, und elpede hatte das Gefühl, dass er diesen jemand kannte. Obwohl... nein, er hatte ihn noch nie vorher gesehen. Der Fremde bat darum, sich setzen zu dürfen. Was für eine seltsame Stimme der hatte.. irgendwie hoch und schrill.

"Sicher, setz´ dich ruhig. Darf ich vorstellen ? Aeryn - schweigsam und nachdenlich, Ceyx - stumm, Dumak - Barde, Shuya - will nicht sprechen, Host - gerade erst kennengelernt. Ach ja, mich nennt man elpede."

Hatte er etwa schon wieder zuviel Bier getrunken ? Er redete einen Unsinn, aber egal. Verdammt, woher kamen bloß diese blöden Kopfschmerzen ? Hatte sich wieder einer dieser Dämonen in seinen Kopf geschlichen ? Angestrengt lauschte er in sich hinein, aber er hörte nichts. Seltsam..
10.03.2004, 22:54 #361
Host
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Da war er ja wieder, dieser Blood-irgendwie. Am besten einfach Bloody, das war einfach zu merken.
Gut gelaunt setzte er sich Elpede und ihmgenau gegenüber, nur irgendwie hatte er eine ganz seltsame stimme. hatte er die gesternauch schon gehabt? Host war sich sicher, dass dem nicht so war. Eine Weile rätselte er so vor sich hin, fragte sich, welchen Grund das wohl hatte. Letztendlich entschied er sich für die einfachste aller öglichkeiten, dies heraus zu finden. So einfach, gerade zu furchterregend schlicht und doch so genial: Einfach fragen!

Sag mal Bloody - ich darf dich so nennen - warum verstellst du eigentlich deine Stimme so seltsam?
Leider wusste der Wanderer nichts von jenem seltsamen Kartenspiel, bei dem sich Elpede und der bandit bereits kennengelernt hatten, alsostellte er diese verhängnisvolle Frage ohne einen bösen Hintergedanken. Doch was löste er damit doch ungewolltes aus...
10.03.2004, 23:04 #362
Bloodflowers
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Der Bandit verschluckte sich an seiner Keule und hustete erstmal. Dann fing er an krächzend zu sprechen:
"Wie habt ihr mich eben genannt? Bloody? Nein also so heisse ich nicht, das müsst ihr gestern falsch verstanden haben, übrigens habe ich mich euch überhaupt garnicht vorgestellt. Wo sind nur meine Manieren geblieben? Ich heisse..."
Aus Ablenkung nahm Bloody erstmal einen Schluck Bier, die Zeit nutzte er um nach zu denken und dem Fremden mit den Augengläsern die Pest an den Hals zu wünschen.
"Ich heisse Looby! Freut mich euch kennen zu lernen, seid mir nicht böse wenn ich heute nicht so gesprächig sein werde, ich bin erkältet." krächzte er und kaute dann scheinheilig an seiner Keule weiter. ...
10.03.2004, 23:13 #363
elpede
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elepde hörte nur mit einem Ohr hin, als Host irgendetwas sagte. Er suchte noch immer die Ursache für seine Kopfschmerzen. Doch plötzlich horchte er auf.

Bloody ?

Bloody.

Der gute alte Bloody.

Moment mal. Der Bloody ?

Argwöhnisch schaute elpede den Mann an.

Ach, Looby hieß er. So ein Missverständnis. Beinahe hätte elpede ihn erwürgt, einfach so. Ihm fiel da nämlich ein Geist ein, der einen Milizsoldaten hatte entkommen lassen und - das war noch viel schlimmer - ihn beim Kartenspiel veräppelt hatte. Wenn er den in die Finger bekommen würde...

"Weißt du", wandte er sich an den Bloody-Looby, "Ich hätte dich jetzt fast erwürgt, eine Verwechslung mit einem Geist, ha ha ha..." Er lachte fürchterlich und bemerkte gar nicht, dass ihn alle bis auf Bloody-Looby dumm anstarrten und ihn für verrückt halten mussten. Hm, das Bier hier war aber auch zu gut. elpede wünschte sich gleich noch einen Kurg und prompt stand der auf dem Tisch. Warum starrte ihn Bloody-Looby nur so komisch entsetzt an ? Verstand er etwa keinen Spaß ?
10.03.2004, 23:19 #364
Bloodflowers
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*hust**krächz*
"Also ich weiss..." Bloody räusperte sich und hustete kurz "... ich weiss ja das ich zu wenig Sonne abkriege, aber wie ein Geist sehe ich doch nun wirklich nicht aus oder?" erlächelte Elpede an und trank dann wieder einen Schluck:
"Übrigens glaube ich nicht an Geister und ihr scheint mir eine sehr blühende Fantasie zu haben wenn ihr meint Geister gesehen zu haben." *hust**krächz* ...
10.03.2004, 23:33 #365
elpede
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Was bildete dieser Bloody-Looby sich eigentlich ein ? Wollte er elpede´s Worte in Frage stellen ? Der Wolfszüchter wurde ärgerlich.

"Hör´ mal, Meister, ich und die weltbekannte Amazone blutfeuer haben diesen Geist gehört, jawohl. Sie ist mit ihm hier im Kastell, du Naseweis. Wenn sie kommt, wird sie dir meine Worte bestätigen, Narr. Und Geister kann man gar nicht sehen, die sind nämlich unsichtbar, du Früchtchen."

elpede redete sich richtig in Rage. Aber dieser Bloody-Looby hatte es ja nicht anders gewollt. Mit Genugtuung hatte der Wolfszüchter gesehen, wie dieser zusammengezuckt war, als er den Namen der Amazone erwähnt hatte. Ja, di würde ihn schon überzeugen, denn wenn er ihr nicht glaubte, würde sie ihn einfach verhauen, so wie er sie kannte. Ja, das würde sie.

elpede wollte einen tiefen Schluck auf sich selbst trinken, aber irgendwie gelang ihm das nicht. War der Krug etwas schon wieder leer ?
10.03.2004, 23:44 #366
Bloodflowers
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Ach du scheisse, die hab ich ja ganz vergessen... Lange steh ich das nicht mehr durch. Warum enttarnt Ceyx mich nicht schon jetzt, wieso auf Blutfeuer warten?
Bloody wusste ja nicht das Ceyx nicht sprechen konnte, vermutlich hörte der hohe Söldner auch nichts. Aber all das war dem Banditen ja unbekannt. Leider, denn sonst wäre ihm das Herz sicher nicht so sehr in die Hose gerutscht.

Ein letztes Mal krächzte der Bandit:
"Ich wollte eure Worte sicher nicht in Frage stellen, doch nehmt es mir nicht übel, Geister..." er lachte gequält "... Geister gibt es doch gar nicht... und Blutfeuer... Blutfeuer werde ich fragen ob es denn stimmt was ihr hier so kühn behauptet, ihr könnt dem gerne beiwohnen und erleben wie euer Geschwätz widerlegt wird!"
Bloody hatte natürlich nie vor es zu so einer Situation kommen zu lassen, doch er würde sich hüten das jetzt hier umher zu posaunen.
"Nun entschuldigt mich, ich bin müde, krank und erschöpft von dem Gespräch, ich werde mich schlafen legen." Der Bandit erhob sich, verbeugte sich nochmal vor allen und verliess dann das Refektorium.

In seinem Zimmer angekommen schnaufte er erstmal durch:
"Das war knapp!" ja das war es in der Tat, so langsam wurde es hier im Kastell zu gefährlich, hier gab es zu viele die ihn kannten und verraten konnten. Er musste so bald wie möglich verschwinden, aber wohin nur? Zum Hof? Dorthin wo Gorr mit offenen Fäusten auf ihn wartete?
"Allemal besser als erwürgt zu werden!" grinste der Bandit und schwang sich in sein Bett. ...
11.03.2004, 00:04 #367
HoraXeduS
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Nachdem Ion und Horaxedus die Bibliothek verlassen hatten, durchquerten sie eilig die Eingangshalle des Kastells und traten durch das schwere Tor ins Freie. Die Nacht hier draußen war nicht sternenklar, doch kühl und rein, und sie erfrischte die beiden Magier unterschiedlicher Couleur von innen. Ein paar Fackeln hingen von außen seitwärts des Tores und erhellten die Szenerie, freilich mehr schlecht als recht.

Der ältere der beiden ging alsbald voran und betrat die kleine Wiese seitwärts des Tores. Eine kurze, sanfte Bewegung, und er hatte sich bereits seiner Schuhe entledigt, gerade so, als wolle er den hell überfrorenen Rasen nicht schädigen. Dann stellte er sich entspannt auf und ließ ruhig seinen Kampfstab vor den Schultern kreisen. Sein Blick ruhte dabei auf dem Novizen Innos', welcher etwas unentschlossen dreinschaute, sich jedoch besann, es Horaxedus gleich zu tun und sich mit etwas widerwilliger Miene ebenfalls seines Schuhwerks entledigte. Ion baute sich gegenüber dem Schwarzmagier auf und wog gelassen seine hölzerne Waffe in beiden Händen. Offenbar hatte er nicht viel übrig für unökonomische Bewegungen.

Die Männer nickten einander zu. Eine ruhige Kopfbewegung des Schwarzmagiers hieß den Innosgläubigen, den Kampfesreigen zu eröffnen. Nur wenige Augenblicke später bereits besann sich dieser und hob den Stab. Ein schneller Griff der linken Hand über die Rechte, und schon hatte Ion die ganze Länge des Holzes vor sich, die er, mit einer kurzen Drehung seiner Schultern in Richtung der Schwarzmagierflanke lenkte. Der Angegriffene aber schien den harten Schlag zu ahnen, trat mit dem linken Bein einen halben Schritt nach hinten, wobei er seine Waffe schräg aufwärts gewandt vor seinen Körper schwang. Der Kampfstab Ions glitt augenblicklich hieran empor.

Noch bevor der andere den Schwung seiner fehlgeleiteten Waffe bändigen konnte, schlug Horaxedus sein Langholz kraftvoll nach unten, so dass der Erdboden dessen gesamte Bewegung neutralisierte. Der Schwarzmagier holte nun sein linkes Bein zurück nach vorne und mit einer ansatzlosen Bewegung fuhr seine Waffe trocken gegen Ions linken Oberschenkel. Ein kurzer Aufschrei folgte, der Novize wandte sich mitsamt Stab folgerichtig um... und schaute augenblicklich in das entgegengesetzte Ende der Waffe des Schwarzmagiers. Resigniert ließ Ion sein Holz sinken.

Umso überraschter war er, als Horaxedus schließlich ebenfalls seine Waffe senkte und ihm aufmunternd auf die Schulter klopfte: "Du bist schnell", lächelte der Magier beeindruckt, "und auch deine Reaktion war fast reflexartig. Zavalon muss ziemlich stolz auf Dich sein." Der Angesprochene zeigte sich durchaus überrascht: "Ob er stolz ist, weiß ich nicht. Zunächst mal ist er jedenfalls irgendwie fort, wie Du sicher bemerkt hast." Horaxedus nickte. "Und was meine Schnelligkeit betrifft: Du hättest mir die Rübe weghauen können, es hat also längst nicht gereicht."

Der Schwarzmagier hob zur Antwort seinen Kampfstab und wandte sich von Ion ab. Sein Blick schien, dem Kastell entgegengesetzt, auf die Weiten der ganzen Insel gerichtet, wäre es nicht so verdammt dunkel dort draußen gewesen. Doch als Horaxedus nun seine Stimme hob, um weiterzusprechen, begriff Ion, und er tat es dem anderen nach, der nun seine Waffe langsam vor die eigene Brust bewegte. "Schlag kräftig nach rechts. Wenn Du merkst, dass Du ob des Schwunges die Kontrolle zu verlieren beginnst, drücke den Stab auf den Boden. Er wird Dir augenblicklich gehorchen. Nutze nun den Schwung, den Du ihm geraubt hast und schiebe die Hüfte mit einem kurzen Schritt Deinem Gegner entgegen. Wenn Du dabei Deine Arme angespannt hältst, schlägt Deine Waffe fast von alleine einen unglaublich kraftvollen Schlag. Eine leichte Bewegung Deiner Handgelenke führt diesen nach oben oder unten. Probiere es einmal! Schwung, Stoppen, Hüfte."

Nachdem Ion den Worten des anderen gelauscht hatte, der ihn noch immer nicht ansah, begann er ebenso wie dieser selbst, die Anweisungen in die Tat umzusetzen, wobei beide gegen einen imaginären Gegner kämpften. Anfangs stockend, später gleitend und spürbar schneller, vollzogen die beiden Kämpfer ihren Schattenkampf nebeneinander und annähernd synchron. Als sie nach einer langen Weile schließlich beinahe den Gleichklang ihrer Bewegungen erreicht hatten, hielt Ion plötzlich inne und blickte Horaxedus ernst an: "Könntest Du mir noch mehr beibringen?"

Der Angesprochene erschrak und stand zunächst einmal still. "Ich? Dir was beibringen?" "Ja, ich bitte Dich. Lehre mich Deine Technik." Horaxedus, etwas überrumpelt von diesen nächtlichen Geschehnissen und zugleich ein wenig geschmeichelt, dachte kurz nach. Wieso eigentlich nicht? Versuchen konnte er es ja mal. Vielleicht konnte er diesem offenbar talentierten Novizen tatsächlich noch was beibringen. "Also gut", murmelte er nachdenklich und Ion begann, erfreut zu grinsen. "Nachdem Du jetzt die Hüfte einzusetzen weißt, setze den Schattenkampf fort. Stoße die Waffe nach oben und ziehe sie schräg nach unten. Für den Stoß mache einen Schritt nach vorn, für den Zug einen zur Seite. Wiederhole und wiederhole dies. Tu das meinetwegen, bis dir schwarz vor Augen wird. Es ist das A und O. Beinahe jeden schnellen Angriff leite ich aus dieser Bewegung ab. Und während Du übst, besorge ich uns mal was zu essen." -Sprach's und verschwand.
11.03.2004, 08:58 #368
Shuya
Beiträge: 104

Shuya hatte sich am gestrigen Abend gar noch ein wenig stiller verhalten als sonst, einerseits wunderte er sich darüber, dass die Gruppe anscheinend so problemlos und ohne jegliche Art der sichtbaren Kontrolle in das Kastell gelangt war, andererseits befand er sich auf fremden Boden, umgeben von Menschen, die er nicht kannte und von denen er nicht wusste, ob er ihnen vertrauen konnte, Vertauen war halt nicht leicht. Während die anderen sich irgendwo anscheinend einen Ort zum Schlafen gesucht hatten, blieben Ceyx und Shuya am Tisch sitzen, Shuya bat einer der Magier sehr höflich um ein wenig Pergament und Tinte, welcher ihm sogar etwas gab. Mit einer ehrwürdigen Verbeugung und einer Dankessagung setzte sich Shuya wieder, da er vornehm während des Gespräches gestanden hatte, Nun begann er ein wenig die Rabenfeder anzufeuchten, oder eher ihren Kiel, dann zeichnete er erneut schwungvolle Linien aufs Papier.
„Elpede schient zu denken, dass du blind und stumm bist,... nun will er dich zu einer Hohepriesterin bringen,... der Trottel...“, er schob Ceyx das Papier zu, als würde es einiges erklären, doch seine verwunderten und leicht ängstlichen Blicke deuteten seine Erkenntnis darüber an, das sie also auch seinetwegen hier waren und was Elpede mit ihn vorhatte...
Shuya blickte sich in den Raum um, irgendwie schien er abweisend und faszinierend zugleich, am liebsten hätte er seine Laute gezogen und ein wenig musiziert, doch er glaubte, dass seine Musik niemals der Ehre dieser Hallen gleichkommen würde, darum verharrte er lieber wieder in seinem Schweigen... Ceyx würde ihn ja eh nicht hören...
11.03.2004, 09:01 #369
Dûhn
Beiträge: 290

Nach seiner, zugegebner maßen recht jämmerlichen, Vorstellung vor ein paar Tagen trainierte der Riese wieder.

Die neue, von Azathot vorgeführte, Technik wollte bei seinen ersten Versuchen nur mehr schlecht als recht klappen, doch inzwischen glaubte der Hühne den Bogen raus zu haben.
Still stand die massige Gestalt auf dem Kastellhof und bewegte, ganz langsam, ihren Schwertarm rechts neben ihren Körper. Dûhn bereitete sich kurz vor und sein Griff verstärkte sich mit dem Knirschen des gequälten Griffleders. Mit einem gewaltigen Ruck schleuderte der Schwarzmagier seinen Schwertarm in einer horizontalen Linie nach hinten und ließ seinen Körper ein paar Momente später folgen.
Elegant, wie man es einem Krieger seiner Größe kaum zugetraut hätte, bewegte sich sein massiver Körper in einem perfekten Bogen um 180° und zog dabei den knatternden Mantel in einem Schweif aus schwarzem Stoff hinter sich her.
Kurz vor Vollendung seiner Drehung ging Dûhn in die Knie und streckte sein rechtes Bein weit nach hinten. Der Schwung des Bastardschwertes verlieh ihm den nötigen Schwung um das ausgestreckte Beim im Anschluss wieder nach vorne zu wuchten und mit einer weiteren Drehung um 180° wieder auf den Beinen zu landen.

Der Atmen des Riesen bildete feine Dampfwolken in der kühlen Luft. Aus weiter Ferne wehte ein leichter Duft nach Feuer und Asche zu ihm hinüber, was ihn für einen kurzen Moment die Stirn runzeln ließ. Was geschah, verflucht noch, mal in der restlichen Welt, während er im Kastell seine Fähigkeiten, Geist und Körper stählte?
Mit einem Schulterzucken wischte Dûhn seine Bedenken beiseite. Was interessierte ihn die Welt dort draußen? Alles was er brauchte befand sich innerhalb dieser Mauern...außer...
Immer noch unbeweglich, mit dem hängenden Schwert in seiner rechten Hand, stand der Koloss im Atrium der alten Bergfestung. Die Krone der Esche rauschte im frischen Wind ihr äonenaltes Lied, während der Riese seinen Gedanken nachgig.

Dragonsword

Was geschah im Moment im Sumpflager? War sein Freund in Sicherheit?
Ein grimmiger Blick huschte zu seiner wuchtigen Waffe hinab. Dûhns, sonst so sanfte Augen, nahmen einen harten Glanz an als er sich den Grund für sein, fast besessen zu nennendes, Kampftraining wieder vor Augen führte.

Verteidigung.

Schon einmal hatte er Menschen verloren die ihm sehr am Herzen lagen. Viele Menschen.
Er war nicht dort gewesen als sie seine Hilfe benötigten;
doch selbst wenn er dort gewesen wäre, hätte er ihnen nicht helfen können.
Die Geschichte durfte sich nicht wiederholen. Er stand hier, jetzt in diesem Moment, mit einem Schwert in der Hand um sicher zu gehen das er in Zukunft über die Fähigkeiten verfügen würde, seine Freunde und Lieben vor allem und jedem zu beschützen das sich zwischen sie und ihr Leben stellen mochte.

Er war schon längst einen Pakt mit dem Gott der Toten eingegangen. Was hatte er also zu verlieren?

Langsam erhob sich die Klinge ein weiteres Mal, um ihren Rhytmus wieder auf zu nehmen.
Der schwarz gewandete Krieger, Schwarzmagier, Fischer trainierte weiter und immer weiter.
Um seine Seele zu reinigen und sich für die Dinge zu stählen, die seiner harren mochten.

Er würde vorbereitet sein.
11.03.2004, 12:48 #370
Burath
Beiträge: 3.896

Der Marsch war lang. Vielleicht länger als er hätte sein sollen, aber er hatte sein Ziel erreicht. Zumindest konnte Burath nun die schemenhaften Umrisse des Kastells unter vorgehaltener Hand in einiger Enfernung erkennen. Von Erschöpfung gezeichnet hatte sich der Krieger durch die Wälder geschlagen, begleitet vom Hunger der ihn quälte. Ein großes, schwarzes Loch in seinem Inneren, das mehr und mehr siner Kraft zu verschlingen drohte. Burath lachte verbittert. Auf seinen Händen lag der erschlaffte Körper eines toten Wolfes, dessen Fleisch seiner Qual ein schnelles Ende hätte bereiten können. Doch war diese Beute für einen anderen Zweck bestimmt.

Unter dem Schein der Mittagssonne hatte Burath das Kastell erreicht. Er wusste das er ein Opfer zu bringen hatte und er war bereit es zu geben. Der Wolfskadaver wurde auf die dafür vorgesehene Schale für die Opfergaben gelegt. Die Hände des Jägers strichen vorsichtig über das Fell des Tieres während kaum hörbare Worte zwischen seinen Lippen hervordrangen und das tote Tier mit einer letzten Ehrerbietung bedachten. Er hatte ein wunderschönes Tier erlegt. Es war das erste, welches der Krieger mit dem Bogen geschossen hatte. Eine Gabe von unermesslichem Wert. Burath konnte noch nicht ahnen, dass dieser Wolf ihn noch lange Zeit in seinen Träumen verfolgen würde.

Nichts erinnerte mehr an die Jagd von vorletzter Nacht. Burath hatte sich von der schwarzen Farbe reingewaschen und seinen Lederwams angelegt. Der Pfeilköcher und die beiden Schwerter waren über den Rücken geschnallt. Ihre Griffe ragten über seine rechte Schulter und waren bereit für den todbringenden Dienst. Doch die Klingen sollten ruhen. Zumindest an diesem Tag. Auf schnellstem Wege begab er sich zum Refektorium. Der Geruch vom gebratenem Fleisch und frisch gebackenem Brot lockte..
11.03.2004, 18:29 #371
Aeryn
Beiträge: 468

Die Kriegerin saß mit dem Rücken zur Wand, den Kopf in den Nacken gelegt, in dieser riesigen Halle, welche Elpede Refektorium genannt hatte. Nichts war im Kastell so wie es schien und aber Aeryn verschwendete keine Kraft darauf, sich über Alekrüge zu wundern, die aus dem Nichts auftauchten. Sie trank das Ale einfach. Und es schmeckte. Alles andere lag außerhalb ihrer Vorstellungskraft.

Die Zeit der Ruhe tat der jungen Frau gut, doch mit jedem ruhigen Tag den sie verbrachte, spürte sie ihre Kräfte zurückkehren. Die Wundränder schlossen sich und zurück blieb eine leuchtend rote Narbe.

Eine Haarsträhne fiel nach vorne, als sie den Kopf leicht drehte, um den Neuankömmling, welcher soeben durch die Tür getreten war zu mustern.

Daß die Kriegerin ihn erkannte, sah man deutlich in ihren funkelnden Augen.

Spürte er ihren Blick?
11.03.2004, 18:45 #372
Squall_L
Beiträge: 1.067

Squall stand erst spät am nächsten Tag auf, das Training hatte ihn doch sehr erschöpft. Squall machte sich als erste auf in das Refektorium um dort etwas zu essen. Er nahm erst einmal ein ausgewogenes Frühstück zu sich und dann machte er sich weiter auf in Richtung Bibliothek, um dort weiter die Magier Beliars zu erlernen.

Da saß Squall dann wieder vor seinen Büchern und las sich eine Seite nach der anderen durch. Aber irgendwie fehlte Squall heute die Lust zum lesen, er wollte lieber irgendetwas anderes machen. Etwas was vielleicht abwechslungsreicher war oder etwas bei dem er sich etwas hätte bewegen müssen, vielleicht etwas an der frischen Luft. Also machte er sich auf um etwas durch das Kastell und über Innenhof zu spazieren.
11.03.2004, 19:06 #373
Burath
Beiträge: 3.896

Seine Schritte hallten laut durch die Gänge und Hallen des Kastells und verloren sich in der Dunkelheit, da wo die knisternden Fackeln kein Licht mehr zu spenden vermochten. Ohne Umwege schritt Burath in das Refektorium und steuerte geradewegs auf einen Tisch inmitten der riesigen und auf den ersten Blick verlassen wirkenden Halle zu. Das mittlerweile quäldene Hungergefühl war stärker als jeder Wunsch sich umzusehen und nach eventuellen Gefahren Ausschau zu halten. Wieder einmal obsiegte der Leichtsinn und Burath wusste, dass er sich zu einem späteren Zeitpunkt selbst dafür schalten würde. Nun jedoch verschwendete der Krieger keinen weiteren Gedanken daran sondern nahm das Spiel von Licht und Schatten als solches hin.

Knirschend schob sich die Bank über die Kacheln ein Stück nach hinten bis Burath sich darauf setzen konnte. Den Blick starr auf den Tisch fixiert nahm er Platz und tätigte seine Bestellung, während er Köcher und Schwerter vom Rücken schnallte. Die Klingen legte er quer auf seinen Schoß. Er hatte gut damit zu tun, die Kopfschmerzen des Dämons aus seinem Kopf zu verbannen, bis die Speisen vor ihm standen. Begierig lange Burath nach den Speisen, um dem elenden Hunger ein Ende zu bereiten und schlang sie hinunter, so, als hätte er seit Tagen nichts gegessen. Was eigentlich auch der Wahrheit entsprach. Einen Moment hielt Burath inne. Etwas war da. Etwas das nicht zum Knistern der Fackeln, den Schatten und dieser Halle passte.

Er war nicht allein. Nein das war er ganz sicher nicht. Aber er sah sich nicht um, sondern aß seelenruhig weiter..
11.03.2004, 19:18 #374
Aeryn
Beiträge: 468

Und sie ließ ihn essen und beobachtete ihn dabei, während ihr die Worte Elpede´s wieder in den Sinn kamen.

"Burath ist ein guter Freund von mir, Aeryn", begann er stattdessen, "Und dein Schwert ist bei meinen Freunden gut aufgehoben."
- Elpede –

Sie glaubte zu wissen, was er damit meinte. Doch ein leiser Zweifel blieb. Spannung lag in der Luft. Aeryn wartete. Gleich so schätzte sie, würde er sich umdrehen und sie erkennen. Dann würde sie bescheid wissen.

Ihre Haltung blieb gelassen. Nur der Blick ihrer Augen verriet das Feuer, welches den Namen der Kriegerin rief.
11.03.2004, 19:33 #375
meditate
Beiträge: 6.868

meditate saß im zimmer vor dem spiegel und kämmte sich die haare, als sich plötzlich die oberfläche des spiegels veränderte. erst war es nur wie eine sanfte welle und dann kräuselte sich der dunkle glanz bis ein bild zu erkennen war.

ein gesicht und zwei traurige augen sahen sie aus dem spiegel an.

"hilias, du brauchst hilfe? ich kann die von hier aus nicht helfen. ich gab dir eine phiole. nimm eine prise des pulvers.

ansonsten ist es die bürde, die dir auferlegt wurde. die wird dir niemand abnehmen können. ich kann nur versuchen, dir von meiner kraft zu geben. nimm das...."

meditate beugte sich zum spiegel und hauchte einen kuss auf die oberfläche.

"ich weiß, dass du es schaffen wirst."
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