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Die Stadt Khorinis #28
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04.03.2004, 19:24 #126
Uncle-Bin
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Uncle-Bin war gleich nach dem Eintritt in das Haus von Nikmaster und Warkid getrennt worden, denn drinnen war deutlich mehr los als erwartet. Es hatten sich gleich mehrere, vorerst unbewaffnete Kerle auf ihn gestürzt. Er hatte arge Mühe sie zur Strecke zu bringen, bis schließlich seine beiden Rekruten kräftige Hiebe verteilt hatten. Die Männer waren schneller zu Boden gestürzt, als Uncle bis 3 zählen konnte und wenn Uncle ehrlich war, dann hatte er es immer noch nicht realisiert. <<Gute Arbeit, Männer. Trotz Gegenwehr haben wir das Problem schnell unter Kontrolle gebracht und gelöst. Nun helft mir beim Fesseln der Gesellen.>>, sprach Uncle schließlich. Dann trat Rangar genau im rechten Augenblick in die Hütte. Er hatte bereits ein langes Seil in der Hand und rollte es auf dem Boden aus. <<Lasst uns gleich alle zusammenbinden, dann fällt ihnen die Flucht umso schwerer.>>, verkündete er mit einem fiesen Lachen im Gesicht. Uncle nahm ein Ende und wickelte es dem ersten Kerl um die Hände, doch es würde eine Weile dauern, bis alle angebunden waren. Ein kräftiger Schlag auf den Hinterkopf des Diebes brachte dabei neben dem nötigen Frustabbau noch etwas Spaß in die Gesellschaft. <<Seid bloß nicht zu freundlich zu den Mistkerlen und zeiht die Stricke besonders straff. Wenn Innos ihnen gnädig ist, dann werden sie bald an der Stadtmauer baumeln.>>
04.03.2004, 19:24 #127
Operations
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Inzwischen war auf dem Marktplatz nicht mehr so viel los, sodass man sich in Ruhe die Stände ansehen konnte. Er wanderte von einem Händler zum nächsten und natürlich sah er einige schöne Sachen. Allerdings konnte er es sich entweder nicht leisten, da er immernoch nur die 18 Goldstücke von Meldor bei sich trug, oder aber es waren einfach nur Grundnahrungsmittel, an die er nicht einen müden Gedanken verschwendet hatte, da sein Magen noch von der Schlemmerei in der Taverne gefült war.
So schlenderte er so vor sich hin, über den Marktplatz, vorbei an der Kaserne, bis er sich schließlich vor einer kleinen Menschenmenge befand, welche einen Stand eingekreist hatten.
"Was es da wohl geben mochte" fragte er sich selbst so leise, dass es kein fremdes Ohr erreichen konnte. Sein Blick wanderte über die Meute hinweg und blieb wie versteinert bei einer Frau stehen. Sie lehnte friedlich an der Mauer, beobachtete die Menge wie sie ihr Freibier genossen und trug eine Paladinrüstung. Diese schreckte ihn zuerst etwas ab, jedoch spürte er einen gewissen Reiz, sie anzusprechen. Nur was solle er sagen? Ihm wollte nicht mal mehr der Titel eines weiblichen Lords einfallen. Er stammelte leise vor sich hin "Pala....Paladi...nee...was war das denn gleich noch, ich wusste es doch schonmal.....achja, richtig, LADY" vor lauter Freude, endlich das richtige Wort gefunden zu haben, wurde seine Stimme relativ laut und er hoffte, dass sie es nicht gehört hatte. Ihn hätte zwar wahnsinnig interessiert ob sie es mitbekommen hat und wie sie reagieren würde, aber er konnte sie aufgrund dieser peinlichen Situation nicht ansehen und sah ziemlich auffällig zu Boden, in der Hoffnung die Sache würde sich von selbst klären.
04.03.2004, 19:36 #128
Samantha
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Samantha lehnte an ein kleines Mäuerchen unweit des gutbesuchten Bierstandes. Der Abend war lau und doch nicht wirklich warm, doch der Lady kam es vor wie im Hochsommer. Sie hatte das Gefühl sie würde schon einige Tage hier stehen und sich den kühlen Gerstensaft die Kehle hinabfließen lassen, doch sie war sich sicher dass sie zwischendrin auch mal zuhause gewesen war. Es musste einfach so sein, andernfalls nämlich wäre sie Gefahr gelaufen hier festzuwachsen. Und sie konnte schwören dass es seit ihrer Ankunft hier nicht wieder hell geworden war, ein sicherer Zeichen dafür, dass es immer noch Nacht sein musste.

Die etwas wirren Gedankengänge der Lady fanden ein Ende, als ein Laut in ihr rechtes Ohr drang. Es war eigentlich nichts wichtiges gewesen, aber es hatte sich deutlich aus dem Gemurmel der Menge herausgehoben und sein Klang hatte Samantha aufschauen lassen. Lady? Soweit sie wußte gab es hier nur eine Lady im näheren Umkreis. Es konnte nur auf sie abzielen.
Sie trank ihr Glas aus, das wievielte auch immer es inzwischen sein mochte. Sie hatte die Übersicht verloren. Leicht schwankend suchte sie sich ihren Weg durch die Leute und stellte unterwegs das leere Glas am Stand ab, um sich sogleich ein neues zu besorgen. Der Schaum schwappte leicht über den Rand, als die junge Frau vor demjenigen stehenblieb der ihren Titel in die klare Nacht gebrüllt hatte.

"Ihr sucht eine Lady? Euer Glück, dass gerade eine anwesend ist. Sie steht direkt vor euch."
Ein leises Hicks entrann ihren Lippen und sie grinste schief.
"Und mit wem habe ich die Ehre?"
Ihre Augen musterten den jungen Mann. Er konnte noch nicht lange in Khorinis sein, sonst wäre er ihr sicherlich schon mal aufgefallen.
04.03.2004, 19:46 #129
Nikmaster
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Der Trupp fesselte die Halunken. Uncle gab den Befehl "Schleppt die Halunken in die Kaserne, die werden ihr gerechte Straffe bekommen." Nikmaster half Warkid beim tragen eines Packes an Banditen. Doc bevor sie losgingen musste Nikmaster einfach einen der Banditen in die Bewusstlosigkeit schlagen. "Das tat gut"

Erschöpft kamen der Trupp an der Kaserne an. "Die Halunke werden wir in die Zellen sperren" sagte der Ausbilder unterwegs. Nikmaster hatte das Gefühl als würden sie beobachtet werden, doch dachte er später schon dass es nur Einbildung ist.
Der schwerste Teil zum SChleppen war die Treppe. Doch wurde auch die Geschafft.
04.03.2004, 19:59 #130
Warkid
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Oben an der Treppe half Warkid noch mit die Banditen in die Zellen zu werfen.Dann ging er zu Lord André um Bericht zu erstatten.

"Wir haben die Banditen mit unserem Angriff überraschen und festnehmen können.Einige leisteten heftigen Wiederstand.Einige Banditen wurden auch getötet.Wir haben nach einer Durchsuchung der Hütte keine wertvollen Sachen finden können oder andere Dinge wichtig waren.Die Banditen die wir festnehmen konnten sind in der Zelle."

"Gut gemacht.Das sollte diesen Banditen zeigen das wir keine Verbrecher dulden.Sind alle Soldaten zurück?"

"Es sind alle unverletzt."

"Gut.Dann kannst du jetzt gehen.Hier habt ihr ein bisschen Gold.180Goldmünzen für Uncle-Bin und 180Goldmünzen für Nikmaster.Der Rest bekommt 150Gold"

Warkid ging raus und gab den Soldaten ihr Gold.Er übergab auch Nikmaster und Uncle-Bin ihr Gold.

Warkid blieb noch bei der Kaserne um sich auszuruhen und um über das was passiert nachzudenken.
04.03.2004, 20:01 #131
szymandron
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„Endlich in der Stadt“, dachte er erleichtert. Es kam ihm vor, als hätte es Monate gedauert, bis er nach seinem Erwachen in der Wildnis endlich Khorinis erreichte. Da es aber jetzt soweit war, wusste szymandron im ersten Moment nicht was er als erstes tun sollte. Sein Hass hatte sich ein wenig abgekühlt und er beschloss die Sache langsam und mit Bedacht anzugehen. Es hätte keinen Sinn übereilt zu handeln. Und so entschied er erstmal seine Kenntnisse über die Stadt aufzufrischen. Als erstes ging er in das Hafenviertel, denn dort, wenn sich seit seinem letzten Aufenthalt nichts geändert hatte, vermutete szymandron, waren die Besten Informationsquellen , die man aufsuchen sollte, wenn man etwas in dieser Richtung in Erfahrung bringen wollte. Also ging er in die dortige Taverne und bat den Wirt ihm ein paar Informationen zu geben. Dieser aber verlangte zehn Goldstücke für jede Auskunft, die szymandron von ihm verlangte. Wegen der Bestechung der Wachen am Osttor, war er natürlich Mittellos und konnte lediglich in Erfahrung bringen, dass die Übernachtung im Hotel umsonst war. Dieses war sein nächstes Ziel.
04.03.2004, 20:06 #132
Aeryn
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Mehr aus Instinkt heraus, rollte Aeryn sich zur Seite als Errol zum Sprung auf das Bett ansetze. Hell blitze seine Klinge auf, als diese für einen Moment über ihr schwebte. Blind vor Schmerz versuchte sie den Angreifer abzuwehren, doch durch die Verletzung hatte sie keine Chance. Nicht mal den Hauch einer. Wie ein Wilder stürzte er sich auf sie. Dann versank alles um sie herum für einen Moment in Finsternis.

Als sie die Augen wie der aufschlug, lehnte sie mit dem Rücken gegen die Wand, während Errol auf der Bettkante neben ihr saß. Ein triumphierendes Grinsen zierte seine zwergenhaften Züge.

„Hmm, so eine ungeschickte Situation aber auch...“
- Errol, keuchend –

Sein Dolch, sein dreckiges Messer schwebte ein Haarbreit vor ihrer Kehle. Die Decke, mit der Vatras sie zugedeckt hatte, war während der Rangelei von ihrem Körper geruscht und jeder der Anwesenden konnte die weißen Verbände um ihren Oberkörper sehen. Weiß… und Rot... zu frisch die Wunde... zu schwer...

In den Augen der Kriegerin konnte man wie in einem offenen Buch ihre Gefühle lesen. Flammender Zorn, brennender Haß, blanker Schmerz. Zum zweiten Mal hatte Eorl sie an Errol ausgeliefert. Allein die Tatsache, daß Errol von zwei Milizsoldaten gebracht worden war… dann ihre Ahnung… dann nur noch Instinkt… aber was hatte dann Elpede damit zu tun? Würde auch für ihn der Raum zur tödlichen Falle werden? Ihre Gedanken überschlugen sich, während sie fieberhaft versuchte bei Bewußtsein zu bleiben. Doch ein einziger Blick auf den Verband hätte ihr gezeigt, wie schlecht es wirklich um sie stand.

Errols Dolch an ihrer Kehle hinderte sie daran…

Keuchend und mit sehr sehr leiser Stimme sprach die Kriegerin: „Wa….s for….de….rst D..u, dr…eck…ig…er B…ast…ar…d?“
04.03.2004, 20:09 #133
Operations
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Er wusste nicht über was er sich mehr freuen sollte, dass sie ihn trotz seines peinlichen Auftritts noch ansprach und nicht gleich als Versager abstempelte oder aber über die Tatsache dass die nicht mehr ganz so edle Lady bereits reichlich Bier intus hatte und sich morgen sowieso nicht mehr daran erinnern konnte.

"Guten Abend werte Lady. Nun, um ehrlich zu sein, war ich nicht direkt auf der Suche nach einer Lady, aber Ihr seid mir sofort aufgefallen als ihr so einsam an der Mauer gelehnt seid und da dachte ich mir, ihr würdet euch vielleicht über ein bißchen Gesellschaft freuen" da sie schon reichlich angeheitert war, fiel ihm das Reden sehr viel leichter und er erkannte sich selbst nicht wieder.
"Oh verzeiht meine Unhöflichkeit, meine Name ist Operations, ich bin erst seit gestern Abend in dieser Stadt und kenne mich mit den Örtlichkeiten und Gepflogenheiten hier noch nicht sehr gut aus" er musste aufpassen, nicht zuviel zu verraten, denn auch wenn sie einen leichten Schwips hatte, wäre sie über seinen Diebstahl in dieser Stadt oder der Zechprellerei bestimmt nicht erfreut.

"Bitte entschuldigt mich einen Augenblick" kaum ausgesprochen flitze er zum Bierstand und nahm sich einen Krug, auf einen zweiten verzichtete er, da die Lady noch genügend hatte, außerdem wollte er sie ja nicht nach hause tragen müssen, wo immer das auch war. Nach einem kräftigen Schluck ging er zurück zu der leicht schwankenden Frau und fragte vorsichtig "Wärt ihr so gnädig und verratet mir euren Namen?" er lächtele sie dabei an um seine Erfolgschancen zu erhöhen, obwohl er sich gar nicht sicher war, ob sie das noch mitbekam
04.03.2004, 20:25 #134
Samantha
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Sie hatte einen Namen? Doch, wenn sie genau überlegte musste sie einen haben. Jeder hatte doch irgendwie einen Namen, da musste man auch ihr einen gegeben haben. Und wenn Innos nicht gerade genausoviel Bier getrunken hatte wie sie dann war er sicher auch ganz wohlklingend. Jetzt musste er ihr nur noch wieder einfallen und alles war in Butter.

Samantha musterte ihren Gegenüber eingehend. So konnte sie wenigstens etwas Zeit gewinnen. Er war hochgewachsen und hatte dunkles Haar, das ihm relativ kurz aber dennoch ansehnlich vom Kopf abstand. Seine Augen mochten von einem blassen Blau sein, doch geschworen hätte sie das bei dem schwachen Licht nicht. Es hätte eingehenderer Untersuchungen bedurft, dies genauer herauszufinden, aber so wichtig war es dann auch wieder nicht.
Ihr Blick wanderte weiter. Wenn er erst gestern hier angekommen war dann konnte er noch nicht viel angestellt haben. Dennoch schien er ein schlechtes Gewissen zu haben. Oder waren das nur ihre Augen, die sie mal wieder täuschten? Dem Bierstand nahm sie nämlich auch nicht so ganz ab, dass er sich stetig im Kreise herumdrehte. Da war doch bestimmt etwas faul.

Mißtrauisch hob sie ihr gut gefülltes Glas und betrachtete seinen Inhalt. Er sah aus wie immer. Sie zog kurz die Stirn kraus, dann zuckte sie mit den Schultern und trank einen Schluck. Als sie das kühle Getränk geschluckt hatte und somit der Mund wieder frei war für eine Konversation, hob sie das Gesicht wieder zu diesem Operations und versuchte ihn in den Fokus zu bekommen.
"Ich heiße...Samantha", brachte sie hervor. Tatsächlich, das war es gewesen. Vor lauter Freude begann sie zu lachen, hielt jedoch gleich darauf wieder inne als ihr einfiel wie komisch das aussehen mochte.
"Essist ein schöner Abend, nicht wahr? Wo kommt ihr her? Gibt es in eurer Heimat auch so schöne Sternenhimmel?"
Sie machte eine ausschweifende Bewegung nach oben und schaute dann den jungen Mann neugierig an.
04.03.2004, 20:27 #135
Errol
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Errol freute sich wie ein kleines Kind, dass gerade erfahren hatte, dass es doch die schöne Armbrust zu Weihnachten gab. Oh, er durfte sich etwas wünschen!
Doch das musste wohl überlegt sein. Es musste schon etwas besonderes sein, kein Gold.
„Nun, eigentlich hatte ich da an etwas
besonderes gedacht. Zum Beispiel könntest du, Namenloser, mich in die neue Welt kutschieren und mich am Strand mit gekühlten Drinks verwöhnen. Oder du, verlogene Blechbüchse, könntest mir eine schöne Waffe schmieden. Ach, und es versteht sich natürlich von selbst, dass du Lord André davon erzählst, wie toll ich mich bei Konvoi gegen die Orks im Minental geschlagen habe, nicht wahr? Denn sonst könnte ich ihm nämlich noch ein paar pikante Details aus deinem Leben erzählen, und das wollen wir doch nicht?“ meinte der Milizionär mit gerissener Stimme.
Hihi. Endlich konnte er einmal tun, was er wollte.
04.03.2004, 20:33 #136
Eorl
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Langsam erhob sich Eorl aus dem Sessel. Er nahm den Inquisitor von der Lehne des Sessels, und ging langsam auf das Bett zu. Seine Augen fanden Elpedes Blick, und fuhren kurz zu dem Drachenbogen der an dem Sessel gelehnt hatte. Dann richteten sie sich wieder auf den Zwerg.
"Dir ist natürlich klar das ich dir, ganz gleich was du jetzt tust die Kehle aufschneiden werde, wenn ihr etwas passiert. Und wenn dein Verstand funktioniert weißt du auch das du so einfach nicht mehr hier rauskommst."
Der Zwerg schein das zu überdenken, dann entsann er sich wieder seiner Geisel, und fuchltelte ein wenig mit dem Dolch.
"Zurück" rief er.
Eorl hob kapitulierend die Hände, und trat einen Schrit seitlich weg, wobei die durch die Rüstung besonders mächtige Gestalt des Schmieds elpede nun vor den Blicken des Soldaten abschirmte.
04.03.2004, 20:50 #137
elpede
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Ruhig war elpede stehengeblieben, als der Milizsoldat Aeryn seinen Dolch an die Kehle gepresst hatte - wenn auch nicht ganz ohne Schwierigkeiten.

Errol war ein außergewöhnlich aggressiv agierender Soldat, aber er war nicht besonders intelligent. Schon alleine die Tatsache, dass er hier war, bewies das. Und er war gerade dabei, sein Leben entgültig zu verspielen und merkte es nicht einmal.

Der Ritter hatte seinen Bogen absichtlich neben dem Sessel stehengelassen, als er sich erhoben hatte, einen Drachenbogen, die beste Art von Bögen, die es bisher in Myrthana gab. elpede hatte seinen Ulmenbogen auf dem Rücken befestigt, da er in der Stadt nicht damit gerechnet hatte, eine Waffe zu brauchen. Unbemerkt würde er nicht an diesen herankommen, soviel stand fest. Aber an seine Pfeile, die er in der Seitentasche aufbewahrte, würde er herankommen.

Er bemerkte den Blick des Ritters, der ihn und dann den Drachenbogen erfasste, bevor er sich wieder Errol zuwandte. Er verstand. Eorl gab ihm Deckung. Er hatte nur wenige Sekunden Zeit, aber es gelang ihm, den Drachenbogen mit der linken und einen Pfeil mit der rechten Hand zu fassen. Im Bruchtteil einer einzigen Sekunde war der Bogen gespannt, und elpede zielte auf den Rücken des Ritters.
04.03.2004, 20:55 #138
Aeryn
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Unerbittlich rang die Kriegerin gegen die Finsternis, die immer wieder, wie ein gieriges Maul nach ihr schnappte. Ihr Kopf sank gegen die Wand, so daß ihre Kehle nun gänzlich bloß lag. Das lange Haar fiel über ihre kräftigen Schultern nach hinten. Eorl kam näher, doch Errol verstärkte dadurch seine Drohungen nur und so ließ er sich wieder zurückfallen. Nun konnte Aeryn Elpede nicht mehr sehen…
04.03.2004, 20:57 #139
Eorl
Beiträge: 794

Eorl zählte langsam bis fünf, während er immernoch den Soldaten anfunkelte, und die Blicke des Zwergs dabei auf sich zog. Dann, als der andere gerade mal wieder mit dem Dolch fuchtelte, und die Klinge einen Moment lang nicht auf Aeryns Kehle ruhte, trat er zur Seite.+
Ein Lautes Schwirren an seinem Ohr ließ ihn zucken als der Pfeil von Elpedes Sehne an seinem Kopf vorbeischwirrte und den Soldaten genau in die Schulter traf. Der Arm mit dem Dolch wurde zurückgerissen, und die Waffe flog davon. Eorl schnellte vor, packte den verräterischen Milizen am Haarschopf und zog ihn hoch, das Jagdmesser an seine Kehle gedrückt, das er immer im Gürtel trug.
"So Kleiner. Die Dame wollte glaube ich fünfunddreisig Goldstücke und einen Messingknopf von dir. Wirds bald?"
04.03.2004, 20:57 #140
Operations
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Es war ein lustiger Anblick und auch gleich eine Lehre, was Alkohol aus einem erwachsenen Menschen machen konnte. Selbst die höchsten aller Krieger kamen gegen diesen hinterlistigen Feind nicht an. Er versuchte ein Lachen zu unterdrücken als sie sich freute ihren Namen endlich wieder im Gedächtnis zu haben, aber so sehr er es auch versuchte, alles was er zustande brachte war es nur zu einem leichten Lächeln kommen zu lassen. So hatte die Lady wenigstens nicht das Gefühl ausgelacht zu werden, jedenfalls hoffte er das.

"Samantha, ist ein schöner Name" er machte sich Sorgen, sie könnte umfallen, so wie sie hin und her schwankte und bei dieser schweren Rüstung war er sich nicht sicher ob er ihren Sturz aufhalten konnte, sollte es wirklich soweit kommen, aber versuchen müsste er es. Sie musterte ihn ziemlich genau und machte auch nicht den Anschein daraus ein Geheimnis machen zu wollen, wozu sie aber ohne hin nicht mehr in der Lage gewesen wäre.

Toll, wo er her kam wollte sie wissen. Früher oder später wird man es sowieso rausfinden, also konnte er es auch gleich selbst sagen und hoffen dass noch niemand was von ihm hörte oder extra nachfragte. Aber das wäre sicher zu viel Aufwand gewesen.
"Meine ursprüngliche Heimat ist die Hauptstadt Myrtana und wegen dem dortigen Sternenhimmel, könnte ich jetzt weder bestätigen noch leugnen, da ich nie darauf geachtet habe. Aber wenn ich mir den hiesigen so ansehe, konnte er höchstens vergleichbar schön sein. Ein wundervoller Abend, da habt ihr recht"

Zum zweiten mal geschah es, dass er einer Person mehr erzählen wollte als er konnte. Bei William hatte er Angst, er würde ihn für einen Feigling, ein Weichei halten und bei der Lady Samantha wollte er nicht gleich mit der Tür ins Haus stürmen, immerhin sollte man Frauen mit Respekt behandeln, vor allem wenn sie eine Anführerin der königlichen Truppen war und bestimmt ganz ordentlich mit dem Schwert umzugehen wusste. Außerdem konnte eine Freundin im Kreise der Paladine ganz nützlich für seine Karriere in der Stadt sein, schließlich brauchte er Arbeit, ansonsten würde er nie als Dieb zurücktreten können, doch das konnte er ihr unmöglich sagen und selbst die Frage nach Arbeit hätte bei ihrem Zustand keine Chance auf Erfolg.
Nachdem er das was er sagen wollte nicht sagen konnte und ihm sonst partout nichts einfallen wollte, überließ er ihr den weiteren Schritt und nahm erst mal einen Schluck des wohlschmeckenden Gerstensafts.
04.03.2004, 21:08 #141
Samantha
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Samanthas Kopf war in den Nacken gesunken, damit sie den vollen Genuss des funkelnden Sternenhimmels kommen konnte. Selbst das Hörnchen hätte heute gestaunt, denn die Sterne schienen heller als sonst zu sein. Doch der kleine Nager hatte sich in irgendeinem Baum verkrochen, vorsorglich, denn er kannte bereits die Folgen, die ein Besuch am Freibierstand bei der Lady hervorriefen.

Jetzt senkte Samantha ihr Haupt wieder und die Stadt kam zurück in ihr Blickfeld. Man sollte sie einsperren, diese trampelnden Wesen, die den Grund zum Erzittern brachten. Nicht mal die Stadt war sicher vor ihren Erschütterungen und schwankte geschlagen hin und her. Sie warf einem vorbeiziehenden Milizen einen bösen Blick zu und nahm dann gleich noch einen Schluck Bier zur Stärkung.

"Ihr kommt vom Festland?"
Ihre Stimme hob sich und sie bohrte ihre grünen Augen neugierig in die ihres Gegenübers. Auf dem Festland war sie lange nicht mehr gewesen, sehr lange. Sie wußte nicht einmal mehr wie es dort aussah, soviel Zeit war schon verstrichen. Aber was wollte sie auch dort drüben? Sie hatte sich an die Insel gewöhnt und ihre Eigenarten waren in sie übergegangen. Seltst wenn sie gekonnt hätte, sie wäre wohl nicht wieder zurückgefahren.
"Ihr wisst schon dass ihr nicht mehr zurück könnt, oder? Die Orks haben das halbe Meer beschlagnahmt, es wäre Selbstmord sich dort hinauszuwagen. Verwunderlich genug wie ihr es überhaupt hierher geschafft habt."
Sie hob bewundernd die Brauen und grinste dann.
"Aber hier ist es auch schön. Sehr schön. Was hofft ihr zu finden auf dieser Insel?"
04.03.2004, 21:08 #142
Errol
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Verdammt. Diese verdammten, verschlagenen Schufte. Errol verzog fluchend sein Gesicht und hielt sich jammernd seine Wunde. Wie war es denen nur gelungen, ihn auszutricksen? Wahrscheinlich waren sie Diener des Bösen. Ja, ganz sicher!
Wild zappelnd protestierte Errol gegen diese Ungerechtigkeit: „Aua, lasst mich los, ihr hinterhältigen Schufte! Keinen müden Messingknopf kriegt ihr von mir!“
Wie ein Berserker biss und kratzte der Milizionär um sich, doch das tat nur ihm selbst weh. Überall Metall, keine Chance durchzukommen. Diese feigen Innosler.
Einsehend, dass jeglicher Widerstand zwecklos war beteuerte Errol nun, dass er das Geld zahlen werde. Aber eines Tages würde er es sich zurückholen, dass schwor er sich beim heiligen Staubsauger.
04.03.2004, 21:24 #143
Operations
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Diese Frau verblüffte einen immer wieder. In einem Augenblick schwankte sie dermaßen dass man beim Zusehen schon seekrank werden konnte, im nächsten Moment diskutierte sie ganz normal als wär nur Wasser in den Fässern, aus denen die flüssige Füllung der Krüge stammte.
Sie war bereits auf dem Festland? Das war knapp, zum Glück hatte sie damals nichts von dem Zirkus mitbekommen, sonst säße er wohl bereits hinter Gittern.

"Ja, mir ist bewusst dass es eine Reise ohne Rückkehr war" auch wenn er andere Gründe meinte, aber alles musste sie ja auch nicht wissen.

"Bis jetzt kann ich über diese Stadt hier noch nicht viel sagen, wie gesagt bin ich erst einen Tag hier und habe noch nicht so viel gesehen. Aber ich hoffe hier irgendwann eine neue Heimat zu finden. Dafür wär natürlich eine Arbeit nicht schlecht, aber das einzige was ich gut kann ist...." schlagartig wurde ihm klar, dass er wohl schlecht die Wahrheit sagen konnte. das Einzige was er wirklich beherrschte war klauen, aber das hätte bei der Lady wohl nicht die gewünschte Wirkung erzielt. "...eigentlich kann ich nichts so richtig. Handwerklich bin ich nicht begabt und zum Händler eigne ich mich auch nicht. Das ist ein ernsthaftes Problem, denn ohne Beruf, kein Geld und ohne Geld kann ich mir keine Existenz aufbauen" Na toll, was sollte sie nun von ihm denken. Ein Jammerlappen der in Selbstmitleid zerfließt, wunderbar, das machte Eindruck. Er hätte sich für seine Worte selbst schlagen können, aber dann wäre er wohl endgültig im Kerker gelandet.
04.03.2004, 21:31 #144
Eorl
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Unter dem eisigen Blick des Ritters blätterte Errol die fünfunddreisig Goldstücke und den Messingknopf hin. Nochimmer hatte der Verschlagene Soldat das Messer an der Kehle, und Elpede hielt einen zweiten Pfeil auf dem Bogen bereit. Als der Milizsoldat bezahlt hatte, schickte Eorl einen fragenden Blick zu Aeryn. Diese warf einen Blick auf das Häuflein Münzen und nickte schwach.
Eorl nahm das Messer von der Kehle des Soldaten und packte ihn dann am Kragen. Er trug ihn zu einem der Fenster des Raumes, das i Richtung Tempel lag.
"Sie hast du bezahlt, aber für diese Frechheit hier, wirst du jetzt ebenfalls bezahlen. Und was deine Komischen Gedanken vorhin angeht. Du kannst gerne zu Hagen rennen wenn du willst. Er wird mich dann vielleicht degradieren, aber dich wird er hängen lassen, wenn er von der Sache mit der Sklaverei erfährt. Also überleg dir das gut."
Er neigte den Kopf etws zur Seite und musterte den zitternden Zwerg.
"Hey, meinte er", adressiert an elpede. "Hättest du die Güte dieses Fenster zu öffnen?
Mit einem Grinsen das unter seiner Kaputze kaum zu erkennen war, kam der andere heran, und öffnete den Fensterladen. Eorl hievte den Zwerg, der nun heftig zappelte, mit den Füßen vorran hinaus und hielt ihn dann am Kragen fest.
"So, du solltest wohl darauf hoffen, das der Heiler noch wach ist."
Dann ließ er los und schloss das Fenster, gersde so, das das zuschnappen des Ladens den Auflschlag des Soldatenn übertönte. Dann drehte er sich um, und lief sofort zu Aeryn hinüber. Er half ihr, sich wieder einigermaßen hinzulegen, auch wenn sie schwachen Widerwillen erkennen ließ, während elpede die Decke vom Fußboden auflas und die Kriegrin wieder zudeckte.
"Lauf zu Vatras", bat Eorl, als er die Verletzungen etwas genauer ansah. Sag ihm ich brauche ihn hier oben. Und sieh zu das er sich von unserem Freund nicht aufhalten lässt."
Elpede nickte, und eilte aus dem Hotel.
Eorl beugte sich zu Aeryn hinunter.
"Verzeih. Ich hätte dich beinahe ein zweites Mal an diesen Mistkelr verloren. Ich habe nicht damit gerechnet das er so dumm ist."
Aeryn sagte nichts, erwiderte seinen Blick nicht.
Dann kam Vatras mit elpede zurück.
"Rasch", begrüßte Eorl den Magier. "Die Wunden sind wieder aufgeplatzt."
"Laß mich sehen."
Der Magier begann wieder an den Wunden herumzudoktern, und richtete sich erst nach langer Zeit wieder auf.
"Ich habe die Wunden neu verbunden, aber das wird nur solange helfen, wie sie sich nicht wieder bewegt. Bevor sie wieder aufsteht muss sie vollständig gesund werden. Und das nicht nur was den Körper anbelangt."
Der Magier verließ das Gebäude und ließ Eorl in Gedanken versunken zurück. Er bemerkte nicht einmal mehr, wie elpede seinen Platz an der Trepe einnahm. Die letzen Worte des Magiers gingen ihm immer wieder durch den Kopf. War es möglich das Aeryns brennender Hass die Heilung behinderte? War es möglich das der Hass den sie für ihre Entführer empfand sie nun umbrachte? Konnte man sie mit einem Zauber davon befreien? Eorl kniete bis tief in die Nacht am Bett der Kriegerin, und dachte darüber nach.
Nein, entschied er. Mit einem Zauber in ihrem Geist herumzupfuschen würde ihr ihre Würde und ihren Stolz nehmen. Das was sie von allen anderen Söldnern die er gesehen hatte wie ein Leuchtfeuerr abhob. Das, was er bereits bei ihrer ersten Begegnung an ihr wahrgenommen und bewundert hatte. Das, was er von anfang an an ihr geliebt hatte.
04.03.2004, 21:53 #145
Samantha
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Samantha schaute etwas enttäuscht drein. Nichts? Wirklich gar nichts? Wie konnte das denn sein. Jeder Mensch konnte irgendwas gut und wenn es auch nur in den Himmel starren war. Doch er hatte seine Situation ganz gut erfasst. Ohne eine gute Aufgabe würde er wohl kaum zu Gold kommen, was seinen Lebensunterhalt hier auf der Insel reichlich erschweren würde. Aber vielleicht war er ja einer dieser Minimalisten, die auch mit einem Fisch und zwei Holzstöckchen zum Feuermachen zufrieden waren.

Die Lady musterte ihn nochmal, diesmal aus einem anderen Blickwinkel. Er sah nicht gerade so aus als würde er Luxusgüter ablehnen. Seine Augen hatten solch ein gieriges Funkeln in sich, dass ihr ganz anders wurde. Vorsichtshalber umgriff sie ihren Bierkrug fester mit den Händen.
"Das ist in der Tat ein Problem", stellte sie fest und nahm zur Festigung ihrer Aussage noch einen grossen Schluck Bier zu sich.
Dann jedoch änderte sich ihr Gesichtsausdruck und sie setzte ein schelmisches Grinsen auf.
"Aber, ich wüßte da etwas. Die Lösung all eurer Probleme."
Sie machte eine verschwörerische Miene.
"Ihr solltet Dieb werden, dann kommt ihr an soviel Gold wie ihr nur brauchen könnt. Und ein warmes Plätzchen zum Schlafen habt ihr obendrein auch noch, nämlich oben in der Kaserne wenn ihr erwischt werdet!"
Sie lachte, unwissend wie nahe sie der Wahrheit gekommen war.
"Das ist wirklich lukrativ. Ihr müsst euch noch nicht mal um Essen kümmern, solange ihr nichts gegen trockenes Brot und Wasser habt. Nur an frischer Luft wird es mangeln. Aber ich werde euch auch jeden Tag besuchen kommen."
Sie kicherte vor sich hin, nun komplett dem leichten Gefühl in ihrem Kopf verfallen. Sie wußte noch nicht einmal was sie da eigentich daherredete, doch es belustigte sie offensichtlich sehr.
"Kommt mit, ich werde euch die Stadt zeigen. Ihr werdet staunen was es hier alles zu sehen gibt."
Ohne abzuwarten griff sie nach dem Arm des jungen Mannes und hakte sich unter. Schon hatte sie ihn weitergezogen, in Richtung des Tempelvorplatzes. Sie schwankte deutlich und mit jedem Schritt zwang sie Operations eine weitere Kurve auf dem Weg geradeaus zu laufen.
04.03.2004, 22:18 #146
Operations
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Operations stockte der Atem als er den Worten Samanthas lauschte. Er sollte Dieb werden, na toll, das half ihm weiter, von den restlichen Vorteilen die sie aufzählte mal ganz zu schweigen. Sicher, einerseits hatte sie schon recht mit der Zelle und wenn sie ihm täglich einen Besuch abgestattet hätte wärs auch nicht so langweilig gewesen, aber nach ein paar Tagen hätte es sich nur wiederholt. Außerdem wollte er nicht auf frische Luft verzichten, oder etwa den Sternenhimmel genauso wie die Sonnenuntergänge die er erst in dieser Stadt zu schätzen gelernt hat. Nein, es musste einen anderen Weg geben an Geld zu gelangen, eine legale Möglichkeit ohne handwerkliches Geschick. In Gedanken versunken bemerkte er erst recht spät ihr Lachen, was der Garant dafür war, dass sie es doch nicht ernst gemeint hatte.

Ehe er antworten konnte, umklammerte die Lady seinen Arm und zerrte ihn fort, wobei man nach einigen Schritten eher das Gefühl hatte, sie würde sich nur bei ihm einhalten um nicht umzufallen. Während er dagegen ankämpfte gegen eine Hausmauer gedrückt zu werden, würgte er einen kurzen Satz hervor um zu beweisen dass er immernoch in der Lage war zu sprechen. "Hätte mich jetzt auch schwer gewundert wenn mir eine Lady zur Kriminalität geraten hätte" er lächelte sie künstlich an um seine Nachdenklichkeit zu verbergen.

"Wohin gehen wir ... ah, ein Tempel" er verschwieg ihr, dass er Innosstatuen im Dunkeln recht gruselig fand "mir war so als hätte ich heute ganz flüchtig aus den Augenwinkeln einen Wassermagier unter dem Tempel stehen sehen. Ist Innos nicht der Gott des Feuers?" Auch wenn ihn die Antwort darauf sehr interessierte, so hoffte er sie würde sich kurz fassen und umso schneller mit der Führung weitermachen.
04.03.2004, 22:33 #147
Samantha
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Nach einer scheinbar endlosen Reise vom Bierstand zum Tempel blieb Samantha endlich stehen, machte jedoch keine Anstalten sich auszuhaken. Der junge Mann war in der Tat recht praktisch wenn es darum ging das Gleichgewicht zu halten und das wollte sie so schnell nicht wieder aufgeben.
Sie hob den Kopf und schaute hinauf zur heiligen Innosstatue, die dort bei Wind und Wetter an den großartigen Gott erinnerte. Ein bisschen grimmig schaute er schon drein, das musste sie zugeben. Doch immer noch stellte er eine herausragende Gottheit dar, ihr Gott, der ihr Kraft gab für eine recht außergewöhnliche Art der Magie.

Sie machte einen kleinen Schwank nach links und Operations hatte Mühe nicht mitgerissen zu werden. Noch rechtzeitig fand sie das Gleichgewicht wieder und ihr Stand war gerettet. Immer noch vor sich hingrinsend drehte Samantha nun den Kopf zu ihrem Begleiter und versuchte sich zu erinnern.
"Ein Wassermagier? So...ein Wassermagier also. Aaaaach, ein Wassermagier? Das muss Vatras gewesen sein, er verkündet hier die Lehren von Adanos aber auch von Innos."
Sie nickte heftig dass ihr blondes Haar auf- und abwippte.
"Vatras...genau. Ein Wassermagier. Die sind nämlich auch ganz nahe bei Innos. Adanos ist für das Gleichgewicht zuständig, er passt auf dass nicht einer der beiden anderen die Überhand gewinnt."
Ihre Ausführungen waren etwas wirr und sie bezweifelte dass der Fremde überhaupt etwas davon verstanden hatte. Doch für sie schien alles sonnenklar. Vatras, der Wassermagier. Innos der Gott. Adanos der Gott. Was machte sie hier überhaupt?
Etwas verwundert schaute sich die Lady um, bis ihr einfiel dass sie ja eine Stadtführung leitete.
"Oh, wir müssen weiter. Das Oberviertel, das ist wichtig. Ihr dürft nicht rein, aber ihr könnt euch die Treppen anschauen die dort hinauf führen..."
Sie schwankte schon wieder mit ihm weiter.
04.03.2004, 22:38 #148
Aeryn
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Süße Finsternis umfing Aeryn, als ihr Körper in sich zusammensackte und sie das Bewußtsein verlor. Verlockende Schwärze. Sie spürte nicht mehr, wie Elpede sie in die Decke schlang oder wie Eorl ihren Oberkörper wieder gerade auf die Kissen bettete. Auch von Vatras und seinen Heilküsten erreichte sie nichts. An dem Ort an dem sie weilte, gab es nur Schwarz. Aber es war ein süßes Schwarz. So süß, daß Aeryn mehr davon wollte, noch mehr kosten wollte und dann erst viel zu spät gewahrte, daß das Schwarz nicht süß, sondern böse war. Sehr böse. Schwarz war der Tod. Sie kämpfte und schrie, doch in der Welt in der sie schwebte ab es niemanden, der sie hören konnte. Ihre Stirn begann vor Fieber zu glänzen und Elpede setzte sich neben sie und versuchte ihren zuckenden Körper zu beruhigen. Eorl kniete bewegungslos am Kopfende des Bettes, in Gedanken versunken.

Verlockende Schwärze. Süßer Tod. Doch Aeryn war eine Kämpfernatur. Eine Kriegerin. Und ihrem Herz ein unerbittlicher Überlebenswillen, ungebrochen und wild, wie sie selbst. Und nach und nach rang die Kriegerin dem Tod, jeden Meter, den er bereits gut gemacht hatte, zweifach wieder ab. Am Ende… dazwischen lag eine düstere Nacht, voller Schwarz, Schmerz und einem erbitterten Kampf gegen den Tod, der leise ihren Namen flüsterte.

Zwei Männer, die der jungen Kriegerin das Leben retteten.
05.03.2004, 07:27 #149
elpede
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"Er wird uns noch mehr Schwierigkeiten machen, Eorl. Er ist zu dumm, die Ausweglosigkeit zu begreifen. Er wird niemanden verraten. Aber er wird es wieder versuchen."

elpede sprach leise, obwohl er wusste, dass Aeryn nicht schlief, sondern das Bewusstsein verloren hatte. Nichts würde sie wecken können. Aber er sah, dass seine Stimme ihre Fieberträume minderte. Sie hatte Angst an diesem Ort, sie fühlte sich hier nicht sicher - zu Recht, denn sie war es nicht, wie der kleine Giftzwerg bewiesen hatte.

"Der Verstand dieses Soldaten ist umnebelt. Ihr habt einen großen Fehler begangen, als Ihr ihn zum Mitwisser gemacht habt. Er wird die Schmach nicht vergessen, die er erlitten hat. Wer weiß, was er noch erlebt hat, nachdem er sie verkauft hat. Aeryn erwähnte mir gegenüber, dass einer der Drachenjäger ihr und ihm ins Minental gefolgt ist. Er soll Errol aufgespürt haben, aber da war sie schon in den Händen dieses Waldstreichers."

Ihre Atmung wurde schneller, und elpede wusste, dass Aeryn ihn hörte. Bis in ihre Träume drang seine Stimme, und auch seine Worte fanden in ihr Unterbewusstsein und lösten böse Träume aus. Träume der Erinnerung. Vorsichtig strich´ er ihr über die Wange, und sie beruhigte sich wieder.

"Wir müssen herausfinden, was er mit Errol angestellt hat. Der Schlüssel lautet Angst, Eorl. Er muss soviel Angst haben, dass er es nicht mehr wagt, sich ihr oder uns zu nähern. Doch diese Angst können wir ihm nicht alleine einjagen. Gewalt ist die falsche Reaktion. Sie wird seinen Hass stärken, mit jeder Niederlage, die er erleidet. Hass kann selbst in den kleinsten, dümmsten Menschen gefährliche Bestien erwecken, die zu grausamen Taten fähig sind, ohne dass sie sich um die Folgen kümmern."

Er betrachtete die Schlafende, und er wusste, dass auch sie schon oft kurz davor gewesen war, sich ihrem Hass hinzugeben, ohne über die Folgen nachzudenken. Nicht zuletzt deshalb war es zum Kampf zwischen ihr und dem Söldner gekommen. Der Hass zerrte noch immer in ihrem tiefsten Inneren an ihr. Wenn sie nicht zur Einsicht gelangte, dass Hass und Gewalt die falschen Mittel waren, würde sie eines Tages daran zugrunde gehen.

"Errol ist gefährlich, solange wir keinen Weg gefunden haben, ihn zu bändigen. Vielleicht..." Der Wolfszüchter stockte. Ein Gedanke durchfuhr ihn. Er hatte sich lange mit dem Magier des Wassers, Vatra, unterhalten und dabei ein paar nützliche Hinweise erhalten.

"Vergesst, was ich gesagt habe, Eorl. Angst ist nicht der Schlüssel. Sie wird ihn nur vorübergehend bändigen. Es gibt da noch einen anderen Weg.."

Errol war nicht in der Lage, Recht von Unrecht zu unterscheiden. Mit dieser Einstellung war es ein Wunder, dass er überhaupt bei der Miliz aufgenommen worden war. Aber es herrschte Krieg, und der König und seine Exekutive, die Lords der Garde, durften nicht wählerisch sein. Jeder Mann, der körperlich imstande war, eine Waffe zu führen, wurde gebraucht. Selbst hier.

Aber weder er, noch Ritter Eorl, noch Aeryn würden Errol helfen können. Richtig, Errol bedurfte Hilfe. Diese Hilfe würde er hier auf der Insel nur an einem Ort finden...

"Ich muss noch einmal zu Vatras."

elpede erhob sich, der Ritter sah ihn erstaunt an. Doch elpede war noch nicht bereit, zu verraten, woran er gedacht hatte. Denn auch dem Ritter fiel es schwer, in Errol mehr als einen verabscheuungswürdigen Giftzwerg zu sehen. Noch. elpede strich der Schlafenden noch einmal über die Wange. Sie hatte gespürt, dass er sich erhoben hatte, und das Gefühl der Sicherheit verließ sie. Sie wurde unruhig.

"Ich bin bei dir, Aeryn", sprach er sanft, und so laut, dass auch der Ritter jedes Wort verstand. "Ich muss etwas erledigen, aber ich komme bald zurück. Eorl wird solange auf dich aufpassen. Ich vertraue ihm, Aeryn." Sie wurde wieder ruhig, und für die Dauer eines Augenblickes schien sie zu lächeln.

elpede ging auf die Treppe zu. Als er hinter dem Ritter war, hielt er noch einmal inne.

"Es ist lange her, dass ich einem Ritter mein Vertrauen schenkte, Eorl. Enttäuscht mich nicht."

Dann verließ er das Hotel.
05.03.2004, 12:53 #150
Eorl
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Eorl hatte nur verwundert den Kopf geschüttelt, als elpede gegangen war. Maßte sich dieser kleine Söldner tatsächlich an, seine Handlungen verstehen zu können? Hätte er eine andere Wahl gehabt, hätte er Errol nicht einmal einen Sack Flöhe anvertraut. Aber Aeryns Stolz und sein Überlebenswillen, hatten ihm keine Wahl gelassen. Außerdem, kam es darauf jetzt nicht mehr an. Der Andere verstand nicht. Es war Eorl egal, ob elpede ihm vertraute, und auch Errol war ihm im Moment volkommen gleichgültig. Wenn elpede einen Weg fand in zur Räson zu bringen, um so besser. Wenn nicht, würde Eorl ihn töten, wenn er ihm noch einmal in die Quere kam. Das Einzige, was für ihn momentan wichtig war, war Aeryn. Die Kriegerin schlief, unruhig, aber wenigstens war sie so einigermaßen entspannt, und die Wunden konnten in Ruhe heilen, anstatt ständig von neuem aufzuplatzen. Mit Errols Abgang durchs Fenster, schien der Zorn der Kriegerin ein wenig verraucht zu sein, und die Verletzungen begannen nun sich langsam schließen. Eorl hoffte das sie komplett genesen würde, aber bis dahin konte es noch ein langer Weg sein. Und wenn sie aufwachen würde, würde alles davon abhängen, ob sie genug vertrauen hatte, um ihre Krankheit in der Stadt auszusitzen. Wenn nicht würde sie sterben. Vatras hatte mehr als deutlich gemacht, das sie sich nicht bewegen durfte. Eorl konnte sie kein zweites Mal festhalten, er würde sie nicht noch einmal verraten. Er konnte es nicht. Also hing alles davon ab, ob sie ihm ihr Vertrauen schenkte.
Der Ritter setzte sich im Schneidersitz vor das bett, und begann zu beten.
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