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> Rollenspiel [GM] Licht und Schatten |
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08.03.2004, 21:59 | #126 | ||||||||||||
Teufelslama Beiträge: 2.779 |
Die Tage waren wieder angenehmer, der schwere Weg über die Berge lag hinter ihnen und nun ging es vorbei an dürren Ebenen bis zum Meer, groß und einladend. Eine Anmut und Schönheit barg es wie nur weniges in der Natur und doch würde es jeden Unvorsichtigen verschlucken und auf ewig für sich behalten. Leben und sterben, darum schien es im Leben immer zu gehen oder nicht? Die Gedanken des Soldaten waren schwer und verhangen seit einigen Tagen, eigentlich passte ihm diese Stimmung gar nicht doch schien es nichts zu geben um sich ab zu lenken. In stillen Momenten griff er zu seinem Schwert, Carras hatte seinen Unterricht noch nicht begonnen, und wiegte es in seiner Hand. Er fühlte es, ließ es hin und her wandern, gewann ein Gefühl für es, für seinen Schwerpunkt. Schon bald würde er es mehr als gut gebrauchen können das wusste er. Die Gefährten waren wieder einmal lange unterwegs gewesen und die Aussicht auf die See schien einigen von ihnen äusserst gut zu tun, Enthusiasmus schien sich breit zu machen, ja selbst Veltrin schien angenehmes damit verbinden zu können. Zum ersten wurde dieses Bild durch das Schauspiel getrübt das ihnen Hilias bot, man konnte zusehen wie sein Körper langsam verging, wunderschön in all seiner Schaurigkeit. Die andere Sache die ihnen die eben gewonnene Zuversicht raubte war der Nebel, und das was er mit sich brachte. Das alte, marode Schiff das vor ihnen angespült wurde(oder hatte es sie tatsächlich von Geisterhand angesteuert?) nahm allen fürs erste die Luft. Sogar ihrem Führer schien es Respekt oder war es gar Angst, einzuflößen, Lama hätte nie gedacht aus seinem Mund Geschichten von Geistern und Gespenstern zu hören. Aber Lama hatte auch nie gedacht einmal mit einer Hand voll Schwarzmagier und Sumpfler und zwei Auserwählten der Götter von denen einer schon tot war gegen eine Armee der Untoten anzutreten. Man lernte halt nie aus. Unter Kommando Veltrins wandten sich die ersten zum gehen um diesen treibenden Ort des Verderbens hinter sich zu lassen doch scheinbar hatte jemand etwas dagegen. Renata, sie schien eine dieser Visionen zu haben und wie es aussah schloß die ein das Geisterschiff zu betreten. Widerstrebend wollte der Waffenknecht Protest einlegen wozu das nütze sein solle doch viel ihm die Begegnung mit der alten Mannschaft ihres Anführers ein. Unter Umständen könnte es doch besser sein den Mund zu halten und so war er der erste der sich an der Reling hoch schwang. Von oben liess er ein Seil zu den anderen herab und half den ersten an Bord. Veltrin blieb bewusst abseits stehen, sah nicht aus als ob er vor hätte einen Fuß hier hinauf zu setzen. So wie Lama sich umsah wünschte er doch insgeheim auch so intelligente Einfälle zu haben wie der Krieger der unten mit verschränkten Armen am Strand stand und ein wenig, ja fast beleidigt schien. Die zerfetzten Segel, die morschen Taue, die alten knarrenden Dielen, das Salzwasser das sich ins Holz gefressen hatte und nun diesen eigenartigen Duft verströmte. Sein Herz schlug schneller. Vorsichtig ging er voran um sich um zu sehen, unter seinen Füßen knarrte das Deck, einige Planken gaben bedrohlich nach als ob sie gleich brechen und gemeinsam mit dem sie belastenden Menschen in die Tiefe stürzen würden. Tausend Augen schienen auf den Schultern der Abenteurer zu ruhen doch konnten sie nicht mal Ratten ausmachen. Der Wind pfiff durch die löchrigen Segel und erzeugte mit dem zerfetzten Stoff ein Spiel aus Bewegung und Schatten das dem Waffenknecht den Angstschweiss auf die Stirn trieb. Er wusste nicht was mit ihm geschah doch irgend etwas hier war seltsam, fast gespenstisch. Verdammter Veltrin, hatte ihn mit seinen Worten völlig aus der Ruhe gebracht. Was war das? Gehetzt blickte Lama sich um, gerade war doch etwas vorbei gehuscht doch sah er nun nur die fragenden Blicke seiner Kameraden denen es aber anscheinend allesamt nicht besser ging als ihm selbst. Das Knarren des Rumpfes im Wasser und das der Dielen unter ihren Füßen begleitete sie über dieses tote Schiff das trotzdem von etwas beseelt schien das sich nicht in Worte fassen ließ. Lama sah auf seinen Arm hinab, Gänsehaut zierte ihn. Er schüttelte sich kurz und schritt weiter voran, fast schon schlich er Schritt für Schritt auf sein Ziel zu. Zwar wusste der Waffenknecht nicht was das war doch spürte er mit zunehmendem Schlag seines Puls das er sich definitiv näherte. Sie näherten sich dem laubenartigen Ende des Schiffes von hier schien eine ungeheure Korona auszugehen, langsam näherte sich die Hand des Soldaten dem Türgriff um ins Innere des Kahns vor zu dringen. |
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08.03.2004, 23:24 | #127 | ||||||||||||
Seraphin Beiträge: 318 |
Die Gruppe bewegte sich leise vorwärts, jeder mit mehr oder weniger vorsichtigen Bewegungen, aber Allen war anzusehen wie unwohl ihnen zumute war. Das morsche Holz unter ihren Füßen knirschte und knartzte während sie sich mit kleinen Schritten weiter zum Ende des Decks bewegten. Über ihnen pfiff der Wind durch die zerlöcherten Fetzen, die als einzige vom einst großen Hauptsegel zeugten. Die Dielen waren teilweise so vermodert, das große Lücken entstanden waren durch die man in das ungewisse Dunkel des Schiffsrumpfes blicken konnte. Die Holzwürmer hatten ganze Arbeit geleistet und das Salzwasser, welches schon lange Zeit die Planken immer wieder aufs Neue benetzte, hatte das Übrige getan. Nebel kroch über das Deck, wie ein schmutzig-weißer Teppich und hüllte die kläglichen Reste dessen, was sich früher einmal Schiff genannt hatte, in ein kaltes Leichentuch. Überhaupt konnte man kaum die Hand vor Augen sehen und sie mussten aufpassen um sich nicht aus den Augen zu verlieren. Der Nebel sah nicht so aus als ob er einen, einmal gefangen, jemals wieder her geben würde. So klein das Schiff auch war... Der Bauch des Kahns stöhnte und ächzte wie ein sterbendes Lebewesen, als ob das Schiff seine letzten Atemzüge unter ihren Augen tätigte. Die Wellen klatschten dumpf an die Außenplanken und zogen sich glucksend und plätschernd wieder in den Nebel zurück. Ein seltsamer Geruch, gemischt aus Algen, morschem Holz und salzigen Seewasser lag in der Luft, während sich die Gruppe immer weiter über das Deck arbeitete. Seraphins Herz schlug merklich schneller als er den Blick über die algenbehangene Reeling fahren ließ, über die vermoderten Masten fuhr und an den schmutzigen Segelfetzen stoppte, welche sich hoch über ihnen wie schlaffe Totenlaken im nicht vorhandenen Wind hin und her wogen... Ihre Schritte klopften dumpf an das alte Holz und eisige Schauer liefen ihnen über den Rücken. Seraphin hatte das Gefühl, als würde er aus tausenden von Augen beobachtet... oder war es das Schiff, welches ihn musterte? Jede Faser seines Körpers nach einer Spur von Angst durchforstete, um sich daran festzuklammern, ihr zu folgen, bis sie schließlich zu einem ausgewachsenen Horrorszenario wurde? Hastig ließ er seinen Blick weiterfahren, in die Ecke, dort, wo sich gerade etwas bewegt hatte... oder doch nicht? Forschend tasteten seine Augen durch das zwielichtige Dunkel und scheiterten immer wieder an diesem seltsamen Nebel, der wie aus Zufall nur um das Schiff herum zu schweben schien. Oder ging er von ihm aus? Verdammt, wer war er, ein erwachsener Mann oder ein kleines Kind?! Mit einem Ruck verscheuchte er die angstvollen Gedanken und raffte sich zusammen. Man konnte sich auch Sachen einreden... Mittlerweile hatten sie das Ende des Schiffes erreicht und sich alle vor der vermoderten Tür, welche unter Deck und in die Kajüten der Besatzung führen musste, versammelt. Sie war nicht verschlossen sondern schwang lose in ihren Angeln. Das Quietschen hallte wie ein nie aufhörender, monotoner Schrei durch den Nebel und ließ ihre Nerven flattern. Mit einem Satz war Lama vor ihr angelangt und packte entschlossen den morschen Griff. Der Schrei verstummte und plötzliche Stille kehrte ein. Nur fragte wohl jeder sich was nun besser war, während sie nervöse Blicke austauschten. "Jetzt ist Ruhe." entgegnete Lama mit belegter Stimme und einem versuchten Grinsen, welches die Anspannung nicht wirklich zu lösen schien, aber wenigstens half sie zu verdrängen. Dann schickte er einen letzten Blick in die Runde, bevor er sich umwandte und einen Moment die zerlöcherten Bretter der Tür vor ihm betrachtete. Für einen Augenblick schien er zu zögern, dann ging ein sichtlicher Ruck durch seine Glieder und mit einem entschlossenen Gesichtsausdruck trat er in das ungewisse Dunkel. Seraphin hatte bis vorhin nur schweigend hinter ihm gestanden, folgte jetzt aber auf dem Fuß. Staub, Spinnenweben und muffige, alte Luft, fielen wie eine Armee über sie her, während sie sich weiter ins Innere vorarbeiteten. Hier und da drang etwas trübes Licht durch die Ritzen und entblößte Teile des verotteten Bodens. Sie mussten aufpassen um nicht durch die morschen Planken in den wahrscheinlich noch tiefer liegenden Laderaum zu brechen. Hinter ihm und dem Waffenknecht folgten die Anderen, in einer Reihe, da es hier unter Deck so eng war das es quasi unmöglich schien nebeneinander zu laufen. Nach ein paar Schritten durch das dämmrige Halbdunkel stoppte Lama schließlich abrupt. Vor ihnen lag eine weitere Tür, auf den Brettern war irgendein Schild angebracht, doch im Laufe der Zeit mussten die meisten Lettern schon wieder abgeblättert oder unter dem ewigen Einfluss des ätzenden Salzwassers verschwunden sein. Nervös schickte Lama einen Blick zurück und Seraphin nickte zögernd. Der Waffenknecht zuckte nur noch einmal resegnierend mit den Schultern, die Anspannung war ihm anzusehen. Irgendwas... war hier, um sie herum, es war fast greifbar und schürte ihre Angst wie ein Blasebalg das Schmiedefeuer. Doch jetzt gab es kein Zurück mehr. Mit einem Ruck riss Lama die Tür auf, dass der Staub nur so wirbelte und einige Planken mit einem hörbaren Krachen nachgaben. Einen Moment schien die Zeit still zu stehen während der Waffenknecht seine Blicke suchend in das muffige Dunkel schickte. Dann keuchte er überrascht und tat blitzschnell ein paar Schritte zurück, so das Seraphin nicht mehr rechtzeitig ausweichen konnte und zusammen mit Lama rückwärtsstolpernd auf dem Boden landete. "Was ist los? Was hast du gesehen...?" stieß der Magier mit einem nervösen Seitenblick auf die wogende Dunkelheit hervor, während sich die beiden wieder aufrappelten. "Schau doch selbst..." grummelte Lama, scheinbar verärgert über das kleine Missgeschick. Dann machte er ihm mit einem Schritt zur Seite den Weg frei. Neugierig und nervös zugleich ging Seraphin immer weiter auf den dunklen Eingang zu. Einen Moment blieb er stehen, dann fiel ihm ein wie peinlich das für die Anderen aussehen musste. Ohne noch einmal zu Zögern trat er entschlossen ins Dunkel. Zuerst verharrte der Magier kurz mit flackernden Augen, er musste ein bisschen warten bis sie sich an das noch schwächere Licht hier gewöhnt hatten... ...und keuchte erschrocken. Vor ihm saß die leblose Hülle eines Mannes... wahrscheinlich der Kapitän, in voller Bekleidung. Die leeren Augenhöhlen schienen ihn anklagend zu mustern und Spinnenweben hatten sich an den knöchernen Gebeinen zu schaffen gemacht. Den grinsenden Schädel leicht schräg gelegt und die bleichen Arme haltlos baumelnd. Die Haare verfilzt und schmutzig herabhängend, einige trockene Fleischreste im Gesicht, saß er da, immer noch Herrscher über dieses Schiff. Der Magier blieb erfurchtsvoll stehen und betrachtete den regungslosen Wächter. Das Rauschen der Wellen schien für einem Moment eindringlicher, fordernder zu werden. Dann war es vorbei. Hinter sich hörte er wie die Anderen langsam nach und nach in den kleinen Raum drängten. Außer den leblosen Überresten gab es hier noch eine Menge anderer Dinge zu bestaunen. Und langsam trat Seraphin zurück um ihnen Platz zu machen, doch noch während er hinaus schritt meinte er zu sehen, wie die knöcherne Hand des Kapitäns für einen Moment zuckte. Irgendwie hatte er es plötzlich sehr eilig wieder an Deck zu kommen... |
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08.03.2004, 23:29 | #128 | ||||||||||||
Renata Beiträge: 455 |
Dieser Mann schien schon lange Zeit hier gelegen zu haben. Nur noch ein ein modriger Fetzen war von seiner Kleidung übrig, sie musste zu seinen Lebzeiten mit glänzenden Knöpfen verziert gewesen sein. Diese Knöpfe lagen jetzt stumpf und blind teils auf, teils neben ihn, vielleicht hatten sie einmal seinen Rang auf diesem Schiff gekennzeichnet. Sicher kein einfacher Matrose, auch die Lage der Kajüte wies eher auf einen Kommandierenden hin, wahrscheinlich sahen sie gerade auf den toten Kapitän eines toten Schiffes. Während die anderen sich umsahen, stand Renata noch bei dem Skelett des Seemanns. Dessen jetzt nur noch aus Knochen bestehende Hand war immer noch um etwas geschlossen, das an einer matten goldenen Kette hing, die um seine Hand gewunden war. Vorsichtig versuchte die Magierin, seine Klaue zu öffnen, doch die Mühe hätte sie sich sparen können. Dort waren keine Sehnen oder Knorpel mehr, die die Fingerglieder hätten zusammenhalten können. Eine Berührung genügte, dass die Hand in ihre Knöchelchen zerfiel und den Blick auf das freilegte, was dem Toten in seinem letzten Moment noch so wichtig gewesen war, dass er es nicht loslassen wollte. Eine Metallscheibe, rund, etwa von der Größe eines kleinen Apfels. Darum herum ein flacher Ring, ebenfalls aus Metall. Beides, Ring und Scheibe, waren an zwei Stellen, die jeweils am Ende einer durch die Scheibe führenden Achse lagen, beweglich miteinander verbunden. Das war es also gewesen, was sie in ihrer Vision gesehen hatte, da war sie sich sicher. Behutsam nahm Renata das merkwürdige Fundstück, um es Veltrin zu zeigen. Er würde wissen, um was es sich handelte und was damit zu tun war. Zeit, zu ihrem Anführer zurück zu kehren. Beim Verlassen des Wracks knarrten die Bohlen auch nicht mehr unheimlich sondern einfach nur alt, jetzt, wo sie wußten, was hinter der geschlossenen Tür auf sie gewartet hatte. An diesem Ort waren keine bösen Geister. |
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09.03.2004, 18:57 | #129 | ||||||||||||
Estragon Beiträge: 507 |
Das Schiff war schon ziemlich seltsam. In Kombination mit dem seltsamen Nebel und Veltrins Warnungen war Gänsehaut die alle Gruppenmitglieder befallen hatte verständlich. Doch jetzt, als sie die muffigen Decks wieder verlassen hatten, schien doch alles halb so schlimm. Renata hielt das seltsame Amulett vors Gesicht. Es leuchtete Hilias nicht ein, was an diesem Ding so wichtig sein sollte. Aber wenn sie es haben wollte, wenn sie es zu brauchen schien, war ihm das Grund genug. Nun wollte er aber auch so schnell wie möglich von dem Kahn runter, sonst würde er noch mehr Haut verlieren, wenn sich die Gänsehaut weiter verstärkte. Er stellte den Fuß auf die Rehling, sah zu Veltrin runter. Wie hatte Lama wie doch noch leise gemurmelt? „Wirkt fast eingeschnappt der Gute“ und hatte dabei ein schiefes Grinsen sehen lassen. Hilias hatte ebenfalls gegrinst und genickt. Jetzt sah er Veltrin dort im weichen Sand des Strandes stehen. So erhaben. So ehrenvoll. Er strahlte solche Selbstsicherheit und Kraft aus. Kälte auch, das mochte gut sein. Er war ein gefühlskalter Killer ohne Gnade. Kopfschüttelnd hatte Seraphin ihm das auf dem Pass erzählt. Die grausame Kälte des Kriegers gegen über dem schrecklichen Schicksal des Bootsjungen. Doch vielleicht war es genau diese Kälte, die auf der Reise wichtig war. Hilias wollte ihm zuwinken, dann trat plötzlich wie ein kalter Hauch, Unruhe in sein Herz und er ließ den halberhoben Arm sinken. Er spürte es entlang seiner Wirbelsäule. Er ahnte es mit allen seinen Sinnen. Sie waren schon von Anfang an nicht allein gewesen, doch jetzt… „Renata, vielleicht sollte wir das Ding hier lassen.“ sagte er mehr zu sich selbst. Die Magierin zog die Brauen über die dunklen Augen hoch, lächelte aber. „Warum? Glaubt ihr, es könnte gefährlich sein?“ „Das glaubt ihr doch auch, im Grunde eueres Herzen schellen alle Alarmglocken, wie bei uns allen.“ Seraphin war bereits über Deck gesprungen. Etwas blass war er und schien die nachgiebige Feste des Strandes zu begrüßen. Carras und Lama waren die nächsten. Ceron stelle den Fuß auf die Rehling, blickte Hilias und Renata fragend an. Die Magierin bedeute ihm, zu gehen. Sie würde gleich nachkommen. Tarim blieb noch etwas. Dazu war er zu sehr interessiert an dem Schiff. Seine Furcht, falls er sie hatte, wurde von der Neugier besiegt. „Seht ihr? Nichts ist passiert.“ sagte Renata. Hilias deutete auf die Scheibe in ihrer Rechten. „Weil das noch an Bord ist, glaub ich.“ Die Frau wirkte einen Augenblick nachdenklich, dann schüttelte sie langsam den Kopf. „Wir brauchen es…“ sagte sie verträumt. Damit war die Sache erledigt. Sie legte eine Hand auf das Holz der Rehling und wollte schon drüber flanken, als die Hölle losbrach. Hilias bekam nicht viel mit. Er wurde hart zurück gerissen, als wenn ein Knebel ihm am Hals zog. Renata zog es ebenfalls nach hinten. Dann verschwand sie aus seinem Sichtfeld, weil er würgend zu Boden geschleudert wurde. Er hörte das Röcheln, roch fauligen Verwesungsgestank wie von verdorbenen Erdbeeren, fühlte die spitzen, trockenen Fingerknöchel um seinen Hals. Er war schon dabei das Bewusstsein einzubüssen, als das Ding, was auf seinem Rücken war, plötzlich verschwand und Tarim ihm aufhalf. „Skelette…“ sagte der nur knapp. Hilias drückte sich an ihm vorbei und sah es. Eines der untoten Gerippe würgte Renata auf der Rehling. Sie wehrte sich tapfer, nieselte nach der Schattenflammenrune, doch ihr Bewegungen wurden schon langsamer. Hilias und Tarim drangen vor, da fielen gleich vier der dünnen Knochenkerle vom Himmel. Hilias hob den Blick und erstarrte. Hunderte, vielleicht sogar mehr. Sie wuselten wie hässliche, blasse Spinnen in der Tagelage des Schiffes umher. Alle mit Dolchen, Krummsäbeln, Seilschlingen und Stofffetzen bewaffnet. Er sah zu Renata. Sie verlor den Kampf. Und sein Weg war versperrt. Dennoch wollte er vorpreschen, die Gegner ignorieren, als ein mächtiger Kampfschrei ertönte. Ein schwarzer Schatten kam auf das Schiff geschnellt, warf das Skelett zu Boden und rammte gleich drauf, seinen Speer hin durch. „HEIL DEM LICHT: ZUM MIR!“ brüllte der Schatten, Untote regneten jetzt förmlich aus den Segeln. So viele…und wir hatten keine Ahnung…das wird schwer, hier raus zu kommen… |
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09.03.2004, 19:28 | #130 | ||||||||||||
Veltrin Beiträge: 35 |
Veltrin hatte das Wiederkehren der Männer mit gemischten Gefühlen beäugt. Mit Erleichterung, das nichts passiert war, aber auch mit verletztem Stolz, weil er nicht recht behalten hatte. Doch das erste überwog und so nickte er allen zu, um dieser Erleichterung Ausdruck zu verleihen. Endlich hatten fast alle das Schiff verlassen, nur Tarim, der wahrscheinlich seiner Neugier verfallen war und die Medien fehlten noch. Doch Veltrin hatte gute Sicht auf die Beiden. Kein Grund zur Besorgnis. Er sah kurz auf seine Füße, wo eine kleine Krabbe vorbeihuschte. Er musst den Impuls unterdrücken, nach dem Vieh zu treten und sah wieder hoch. Und erschrack. „Wo zum Henker sind sie?!?!“ donnerte er hervor. Die anderen sahen überrascht und verwirrt auf und suchten ebenso verwundert nach den Beiden. Schultern zucken und fragende Gesichter. Veltrin wollte ihnen am liebsten die dumm glotzenden Schafsaugen aus dem Schädel schlagen. Ihnen allen. Sie schienen immer noch nicht begriffen zu haben, wie wichtig die Medien waren. „Dummes, nutzloses…“ wollte er losgiften, seiner eigenen Angst und Sorge um die Medien, dem Zorn über seine eigene Nachlässigkeit, an den Freunden Luft machen. Doch Ceron unterbrach ihn. „Dort!“ rief er aus und zeigt zum Schiffsdeck. Veltrin wurde weiß. Das Medium, die Frau…Renata! „Was sollen…“ wollte Lama beginnen zu fragen, als Veltrin schon an ihm vorbei war. Er kümmerte sich gar nicht um den Strick, der den Aufstieg erleichtern sollte. Er zog seinen Speer, rammte ihn in die Erde und stieß sich ab. Wenn er sich verschätzen sollte, würde es ihm das Genick brechen wie der Wind einen trockenen Grashalm. Er verschätzte sich nicht, aber es war knapp. Eine Handbreit vielleicht. Mit den Füßen voran, traf er das dürre Knochenmonster im Gesicht. Nagelte es an und rief seinen Streiter zu sich. Schon war er von einem guten Dutzend an bleichen Skeletten umringt. Das wenige, was sie anhatten ließ darauf tippen, dass es ehemalige Piraten waren. Deshalb waren es auch so viele von ihnen. Oft hatten die Freibeuter eine zahlenmäßige Überlegenheit von 10 zu 1 an Bord, um effektiv entern zu können. „Was grinst ihr den so, ihr dämlichen Gettoknochen…“ knurrte grinsend Veltrin und zog den Kriegshammer. Seine Augen blitzten, die Magier des Kastells hätten wohl beschworen, solche Augen schon einmal gesehen zu haben. Doch wäre diese schwarz gewesen…nicht grau. Die Untoten schwiegen. „Trockenes Publikum heute. Ist etwa einer…GESTORBEN?!?“ lachte der Krieger und hechtete vor. Das würde nicht einfach werden. Ein schwerer Kampf stand ihnen bevor. Doch eines hatte es für sich. Ich habe doch Recht behalten… Und er würde es sich nicht nehmen lassen, es allen nachher unter die Nase zu reiben. |
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09.03.2004, 19:46 | #131 | ||||||||||||
Ceron Beiträge: 379 |
Ceron, dessen Fuss schon auf der Rehling, gespannt bis in die letzte Sehne, zum Absprung bereit war, wurde gewaltsam am Knöchel aufs Boot zurückgerissen. Sein Körper schlug hart auf den morschen Boden auf. Das Skelett schoss mit Ceron im Gepäck in die tiefe der Lagerräume. Der Drachling setzte sich wie ein Kämpfer ein, um seine Freiheit zu erlangen und nicht in diesem dunkeln Loch zu verrecken. Diese hässliche Fratze des Skeletts spornte ihn zu Höchstleistungen an. Denn nicht umsonst hiess dieses Bad, das Drachenblut, denn dieses Elixier verlieh ihm den Kampfwillen eines wilden und freien Drachens, der sich gegen seine Peiniger zur wehr setzte. Ja, der Drachling ward ein wildes Tier, das um seine Freiheit kämpfte. Nicht wie ein Löwe oder ein Tiger, nein, wie ein Drache. Seine linke Hand zog den Drachenzahn, dieser fuhr in Cerons beschuppte Hand und mit unglaublicher Kraft stiess er zu. Doch nicht wie ein verzweifelter Rettungsversuch, sondern genau auf die Wunde Stelle des Skeletts, den Hals traf er. Mit einer Drehbewegung erleichterte er das Skelett um sein Haupt. Dieser Kampfeswille, der sich in Cerons Blut niederliess wollte nicht enden. Voller Elan stürmte der Lehrling auf das Oberdeck, der Kampf war schon in vollem Gange, um jeden der Gefährten bildeten sich grosse Skeletthaufen, vor allem um die Stärksten, diese wollten sie wohl ausschalten. Da hatte Ceron Glück, so musste er nur vor einigen Skeletten flüchten. Als dem Drachling vier dieser Biester dicht auf den Fersen waren, kam Ceron am Hauptmasten an. Er zog sich hoch um die untere Segelbefestigung zu erreichen. Die Skelette versuchten vergebens den Masten zu erklimmen, doch Ceron schnitt mit seinem Dolch die Stricke durch welche den riesigen Balken am Mast hielten, diese die den Balken mit dem Segel verbunden liess er jedenfalls stehen. So sprang er nun auf den Balken, welcher sich auch gleich von seiner Verankerung löste und auf die Skelette los schwang. Diese Biester dachten sie seien zu klug für Ceron, sodass sie sich einfach auf den Boden legten, um der Todesfalle zu entweichen, doch da mussten sie früher aufstehen. Denn als der Drachling mit einem wutentbrannten Kampfschrei vom Balken absprang, ging dieser wieder seinen Weg zurück zum Masten. Diese gewaltige Wucht riss die Körpergerüste der Wesen in tausende Einzelteile zerreissen. In seiner Raserei kannte Ceron fast keinen Schmerz, all die kleinen Verletzungen hatte er vergessen, auf den Boden der Realität kam der junge Drachling jedoch schnell wieder, als ihn ein Schwertschaft am Hinterkopf traf. Der Körper wurde zu Boden geschmettert, in diesen Bruchteilen von Sekunden weiss man nichts, nicht wo man ist und nicht was passiert, ebenso erging es Ceron. Dieser musste jedoch schnell reagieren, denn als er so auf dem Boden lag holte das widerliche Skelett schon zum finalen Schlag aus, es wollte die rostige Schwertspitze in Cerons Kopf rammen, dieser konnte sich gerade noch mit einer Seitwärtsrolle befreien. Da kam sie wieder, die Raserei und nun noch viel stärker, der Drachenmensch fühlte richtig die Wut, er griff sich seinen Dolch, geschmiedet aus magischem Erz, und fuhr mit der Klinge unter den Fussfesseln der Gebeine durch, es gab ein knackendes Geräusch und das Skelett konnte sich nicht mehr bewegen. Wäre Ceron nun noch Ceron gewesen hätte er das Wesen einfach liegen gelassen und ihm unnötige Schmerzen zubereitet, doch in Ceron hatte das Tier die Übermacht gewonnen. Der Drache in ihm nahm die Klinge in die Hand und durchstach dem Untaten die Schädeldecke. Untote jaulen nicht, hatte Ceron immer gehört. Nun wusste er es besser, sie schreien. Das Wesen wollte anscheinend nicht in die Welt des Herrn zurückkehren, doch dies war Ceron gleichgültig. Die Bestie in ihm trat zurück und beförderte die Überreste mit einem alles anderem als sanften Kick in die ewigen Jagdgründe, oder würde es wiederkommen? Der junge Lehrling, oder besser gesagt, die Bestie in ihm schoss erneut ins Getümmel hinein... |
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09.03.2004, 19:47 | #132 | ||||||||||||
Rhodgar Beiträge: 1.307 |
Rhodgar hatte sich ein wenig von den anderen entfernt. Er wollte das Schiffswrack ein wenig auf eigene Faust erkunden. Vielleicht ließen sich ja noch ein paar andere Totenschädel finden, welche er zu seiner geplanten Sammlung hinzufügen konnte. Auf Ruinen einst so stolzer Schiffe wie dies eins gewesen sein musste, so dachte er, wäre es sicherlich schwerer, nicht über etwas derartiges zu stolpern als umgekehrt. Langsam war der Schwarzmagier einen kleinen Korridor entlanggewandert, die Augen immer offen für die nächste Sehenswürdigkeit. Dabei war seine Aufmerksamkeit immer wieder auf die Gemälde gezogen worden, die in den angeschimmelten und vom Meersalz zerfressenen Bilderrahmen hingen. Das Pergament, auf welches sie gezeichnet worden waren, fing bereits an sich abzublättern. Doch waren es nach wie vor erstaunliche Kunstwerke. Eins dieser Meisterwerke zog den Schwarzmagus und leidenschaftlichen Künstler ganz besonders in seinen Bann. Welch aufregende Farbverläufe das Bild doch aufwies, auf welchem eine Frau zu sehen war. Schwarz war der Hintergrund gepinselt worden, und doch war es dem Maler gelungen, eine faszinierendes Leuchten aufzubauen, alleine durch helle und dunkle Farbverläufe. Dies war es, was für Rhodgar vorrangig zählte, die Technik. Das die abgebildete Frau anstatt Beinen eine Art Fischschwanz hatte, würde ihm erst später auffallen, wenn er das Pergament im Kastell wieder entrollen würde. Denn in demselben Augenblick zückte er seinen Dolch, fuhr damit an den Innenrändern des Rahmens entlang und schon bald hielt er das Werk in den Händen. Schnell zusammengerollt, und im Wanderbündel verstaut, wo es neben dem immergrinsenden, da unterkieferlosen, Schädel seinen Platz fand. Doch zu Rhodgars Enttäuschung ließ sich auf dem Schiff nichts weiteres wertvolles finden. Leicht gereizt schnaubte er auf, hatte er doch in all den Geschichten und Erzählungen aus seiner Kindheit gelesen, dass es gerade an solch mysteriösen Orten viel zu holen gab. Schmuck, wertvolle Bücher oder andere kostbare Artefakte. Urplötzlich der Schwarzmagier aus seinen Gedanken gerissen. Lautes Gebrüll erhob sich nun überhalb seiner selbst. Der Lärm musste vom Deck kommen, wenn er seinen Ohren trauen konnte. Wenn da mal nichts vorgefallen war! Während er den shcmalen Gang hinauf sprintete, fragte er sich immer wieder, was wohl der Anlass für diese Aufruhr hätte sein können, zumal jedes Schreien meistens mit Gefahr verbunden war. Viel Zeit zum Fragen bleib dem Schwarzmagus allerdings nicht, als er an Deck angelangt war. Gerade noch hatte er die Situation einigermaßen realisieren und einschätzen können, da traf es ihn wie der Schlag. Blitzartig durchzuckte ihn ein stechender Schmerz, was für gewöhnlich ja nichts Unbekanntes für ihn war, hatte er doch jederzeit mit den im Kastell beheimateten Dämonen zu tun. Doch nicht in seinem Kopf befand sich die Quelle der Pein, es war vielmehr der (allerdings nicht wirklich tiefe) Einschnitt, der sich nun quer über seinen linken Arm zog. Wehenden Haares blickte er von der Wunde auf, mitten in die fiesen wie leblosen Augenhöhlen eines Totenkopfes. Die beiden knöchernen Kiefer wieder und immer wieder aufeinander malmend, starrte ihn dieses unendliche Schwarz an, doch als der Blick des Schwarzmagiers sich von ihnen wandt, fiel ihm das Messer auf, welches die kleine Skelettgestalt in der untoten Hand hielt. Blut rann an der fein geschliffenen Schneide herab, sein Blut! Nur für ein paar Sekunden blieb Rhodgar tatenlos, doch als die Zeit gekommen war, traf seine Wut die bedauernswerte Kreatur dafür umso heftiger. "Niemand wagt es ungestraft, mich, den Herr und Meister aller Skelette und Dämonen (auch wenn das nun wirklich ein wenig übertrieben war, doch es konnte wohl nicht schaden, diesen Biestern ein wenig Angst einzujagen. Doch dann fiel ihm wieder ein, dass sie soetwas wie Furcht nicht mehr spüren konnten. Naja, auch egal), meines Blutes zu erleichtern! NIEMAND!" Vom Zorn mitgerissen, packte er die Knochengestalt, die ein wenig erhöht ihm gegenüber stand, bei den Rippen, und schmetterte sie so heftig gegen die Holzwand, dass nur ein Splittern zu hören und zu sehen war, und schon hatte sich der Schwarzmagus von dieser niederen Kreatur befreit. Doch nun, als er wieder ein paar Momente zum Atmen gefunden hatte, wurde ihm erst das Ausnamß der ganzen Situation bewusst. Skelette, soweit das Auge reichte! Sie krochen aus den finstersten Ecken, sprangen von den höchsten Anhebungen, sie waren einfach überall. Im Augenwinkel konnte er Seraphin und Hilias sehen, wie sie mit schwer zu deutender Mimik gegen die schier ins Unermeßliche angestiegene Zahl der Biester anzukommen versuchten. Schnell hatte er, wie so oft in der letzten Zeit, eine untote Blutfliege an seine Seite beschworen, ließ nun seinen Dolch einmal gekonnt in seiner Hand herumwirbeln, und stürzte sich dann mit gehörigem Kampfgebrüll ins Getümmel. Zwei, drei, sogar vier Skelette hatte er beim Zerfall beobachten können, als sie der hartschalige Stachel seiner Kreatur getroffen hatte. Eine wahrlich effektive Waffe, und so nützlich. Innerlich bedankte sich der Schwarzjünger bei seinem finsteren Herrn, dass ihm vor alledem noch die Gelgenheit gegeben wordenw ar, beim Don das unterste Magiekönnen zu perfektionieren. So wusste er sich stets zu helfen, wenn es gegen diesen übermächtigen Feind jedoch auch knapp wurde. So nutzte er die unsichbare Verbindung zwischen ihm und dem beschworenen Insekt, um ihm die letzten Befehle zu erteilen, alles was nicht Mensch war zu vernichten. Er selber zog mit seinem Dolch in den Kampf, wich hier und dort oft geschickter als er selbst von sich erwartet hätte, den allerdings auch ziemlich ungenauen Hieben einiger Säbel aus. Mit geschmeidigen, schnellen Bewegungen nahm er nach und nach immer mehr Skeletten die Bürde und das Gewicht ihres Schädels ab, in dem er mit gezielten Schlägen die Gebeine zum Splittern brachte. Doch wie lange würde er dies wohl noch durchalten können? |
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09.03.2004, 19:50 | #133 | ||||||||||||
Teufelslama Beiträge: 2.779 |
„Hast du schon mal in einer Schlacht gekämpft?“ hatte Veltrin ihn gefragt, nun dies hier würde seine zweite und sie kam schneller als er je erwartet hätte. Ständig hatte er sich beobachtet gefühlt, hatte hunderte Augenpaare auf seinem Nacken gespürt und da waren sie. Knochengerüste und sie kamen zu Dutzenden aus dem Segel geregnet. Der Soldat stand bereits wieder wie die meisten anderen am Strand als die Hölle los brach. Seinen Lauf den er aufgenommen hatte um den Bug des Schiffs zu erreichen musste er jäh wieder stoppen, schon hatten sich einige Skelette über die Reling gehievt und landeten nun vor ihm im nassen Sand. Seine Augen blickten über die Szene, fünf an der Zahl, bewaffnet mit Krummsäbel, einer Handaxt, Messern und dreckigen Fingernägeln. Langsam gingen sie geschlossen auf den allein da stehenden Waffenknecht zu, würde ihm nicht schnell etwas einfallen wäre diese Reise hier für ihn an ihrem Ende angelangt. Er erkannte seine Chance und stürmte los, mitten im Sprint duckte er sich unter einem Schlag und rannte an der Gruppe vorbei, er fasste sich das Seil mit dem er den anderen an Bord geholfen hatte, es war noch immer fest oben am Schiff vertäut. Jetzt ging es darum schnell zu sein, keine einfache Aufgabe auf dem nassen Sand der die Stiefel des Lamas immer wieder weg rutschen liess. Nichts desto trotz gelang es ihm die Untoten zu um runden, wieder und wieder und wieder bis sie schließlich, eng beisammen, bewegungsunfähig waren. Der Soldat stoppte, ein verächtlicher Blick auf den zappelnden Fang den er gemacht hatte, dann riss er am Seil und die Knochen der einstigen Seemänner brachen entzwei. „Lebende 5, Untote 0“ er war wohl der einzige der darüber lachen konnte, noch stand alles auf Messers Spitze. Der Soldat schwang sich behende wieder an Bord, kam auf der Reling zum Stehen und sprang ab. Die Fäuste gefaltet und über den Kopf geführt sauste er auf sein nächstes Ziel hinab und zerschmetterte so mit einem gewaltigen Schlag die Schultern bis hin zum Brustkorb des Skelettes. Augenblicklich spürte er den Luftzug einer Klinge dessen Ziel er gerade eben geworden war. Der geschmeidige Körper glitt zu Boden und vollführte mit den Beinen eine rasche Drehung, der Knochenmann fand sich ohne Füße wieder und krachte auf das Deck. Ein Blick nach hinten und fünf weitere der Monster gerieten in sein Sichtfeld, sie marschierten direkt auf ihn zu und grinsten ihn finster an. Eigentlich grinsten sie alles und jeden an aber im Moment des Kampfes wirkte dies dennoch beeindruckend. Nun stand Rückzug auf dem Schlachtenplan, vorbei an seinen kämpfenden Kameraden die die anderen Gegner beschäftigten. Hurtig umlief Lama ein Hinderniss, ein großes, schweres und vor allem, rundes Faß. Es erforderte einiges an Kraft es umzustoßen aber der Anblick wie es rollend drei der Verfolger zerquetschte war es wert. Das eigentliche Problem waren nun die anderen zwei die beharrlich darauf pochten den Waffenknecht in ein neues Crewmitglied umzuwandeln. Zumindest in den nächsten Jahren nachdem die Maden ihr Werk erledigt hätten. Ein Säbel raste herunter und machte sich bereit einen Sturkopf zu spalten. Das kalte Metall des Schädelmannes traf scheppernd auf die Klinge eines Rekrutenschwertes. Es war das erste mal das der Soldat es einsetze und schon hatte es ihm das Leben gerettet. Die eine Hand am Griff die andere gegen die Breitseite gedrückt um den Schlag abzufedern lag er nun ausgestreckt vor seinem Gegner. Kräftemessen zwischen Leben und Tod, zwischen Muskeln und einem ohne. Der Getreue Innos schaffte es sich aufzuraffen, drängte mit den immer noch im Clinch liegenden Schwertern auf das Skelett ein und zerschmetterte es am Mast. Halten nicht gerade viel aus die Biester. Der Soldat blickte sich um, ein Schlachtfeld das seines gleichen suchte, überall kämpften seine Gefährten gegen die erdrückende Übermacht und egal wie viele sie niederschlugen, es gab immer mehr. Zum Beispiel den fünften der Verfolger der dem Waffenknecht nun die Waffe aus der Hand schlug. Dies würde ein langer und harter Tag werden. |
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09.03.2004, 19:53 | #134 | ||||||||||||
Tarim Beiträge: 189 |
Gerade hatte er sich noch so wohl gefühlt. Er fand es wunderschön hier am Meer. Das Boot war ihm am Anfang zwar auch gruselig doch nachdem sie beim Kapitän waren wollte er sich das genauer anschauen. So schlenderte Tarim langsam über das Deck und beobachtete traurig wie die ersten schon wieder heruntergingen. Er wollte gerne noch ein wenig bleiben. So ergab es sich dass er gerade zu Hilias gehen wollte, als plötzlich hinter ihm ein Skelett auftauchte. "Hi.."lias hinter dir, wollte er schreien doch nur die erste Silbe kam zu stande als er auch schon von hinten gepackt wurde. Wild zappelte der junge Schwertkämpfer um sich. Der Griff des Angreifer wurde immer fester. Tarim versuchte einen klaren Gedanken zu fassen und war sich sicher. Es war ebenfalls ein Skelett. Knöchrige Finger drückten ihm die Kehle zu. Genau, das ist es. Tarim zog seine Beine weit nach vorn, spannte sie an und lies seine Füße gegen die Beine des Angreifers treten. Nach einem lauten Knacken fiel er samt dem Skelett auf die Beine. Sein Luft wurde knapp. Er rapplete sich auf und schmiss sich, in der Hoffung, dass die Wand nicht nachgabe gegen die Schiffswand und der Griff lockerte sich plötzlich. Er war frei. Schnell zog Tarim sein Schwert. Setzte gezielt ein Schlag am Hals des Skelettes und trennte den Kopf damit ab. Er wand sich wieder zurück zu Hilias doch nur wo war er. Da auf dem Boden. Zwei Skelette standen um ihn herum und eines würgte ihn. Tarim spurtete auf ihn los. Er wollte diese hässlcihen Dinger umwerfen und dann auch dem Skelett was Hilias würkte den Kopf abschlagen. Der morsche Boden des Schiffes gab nach und Tarim saß mit dem Fuß im Boden fest. Nein, dass darf nicht sein, schoß es ihm durch den Kopf und er Zog mit ganzer Kraft sein Bein wieder raus und setzte seinen Plan fort. Bitte, nicht nochmal einbrechen., betete Tarim regelrecht. Er erreichte die Skelette Sprang und warf sie bei um. Der Schläfer hatte ihn erhört. Schnell wand er sich herum riss das klapprige Gestell von Hilias rücken und half ihm auf. Alles ging so schnell. Tarim war über sich selbst überrascht. Nach einem Wort zu Hilias sah der junge Fischer auf und Hilias preschte sogleich vor. Tarim immer hinterher. Nur ein zwei Schritte und es standen 4 weitere Skelette vor ihnen und Tarim konnte nicht bremsen. Er rannte in eines herein und es zerfiel in seinen Einzelteile.Hoffentlich sind die alle so labil, dachte Tarim noch mit einem Grinsen, doch schon als er sich auf den Rücken drehte kam ein weiteres Skelett mit einem Dolch auf ihn zu. Hilias hatte er inzwischen aus den Augen verloren. Tarim rapelte sich soschnell es ging wieder auf und warf sich dem Skelett mit Veltrins Kurzschwert entgegen. Nur mit dem Dolch wehrte es seinen Schlag ab. Wohl doch nicht alle so labil. Er schlug auf die Höhe der Beine zu das Skelett wehrte wieder ab, doch der Junge Schwertkämpfer riss seine Klinge geschwind empor und damit hatte er es. Er hatte es einmal von unten nach Oben zerteilt. Er sah sich um. Überall waren Skelette. Und auch diesen stürzte er sich entgegen... |
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09.03.2004, 20:02 | #135 | ||||||||||||
Renata Beiträge: 455 |
Was...hielt...diese...Knochen...nur...zusammen? Sie hatte die beiden knöchernen Unterarme kurz über den Skeletthänden, die ihr gerade die Kehle zu zerquetschen versuchten, umklammert. Aber es gelang ihr nicht, die Finger, die ihren Hals umklammerten, wegzuziehnen. So war ihr atmen nicht möglich, wenn nicht bald etwas passierte, wäre die Reise hier für die Magierin bereits beend..... In diesem Moment wurde das sie würgende Skelett wie von einem Hammer getroffen buchstäblich weggefegt. Züruck blieben nur die Unterarmknochen, die sie immer noch in den Händen hielt. Diese Knochen warf sie in Richtung des nächstbesten Angreifers, bevor sie dann endlich nach der Schattenflammen-Rune greifen konnte. Nach den Erfahrungen am Pass zielte sie ständig auf die knöchernen Hälse. Dreimal traf sie ins Schwarze, ja, das wurde immer besser. |
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09.03.2004, 20:04 | #136 | ||||||||||||
Seraphin Beiträge: 318 |
Mit mittlerweile gar nicht mehr so großem Erstaunen hatte Seraphin die Aktion ihres Führers beobachtet und hangelte sich nun an dem Strick an Bord. Dabei war es ihm in keinster Weise peinlich, nicht auf so spektakuläre Weise wie Veltrin hinterhereilen zu können, denn ein Krieger mit gebrochenem Arm nützte auch nichts mehr. Jetzt zog er sich an Deck, während hinter ihm die Anderen rasch nachfolgten und keuchte entsetzt. Auf dem Schiff war die Hölle los. Es wimmelte geradezu von bleichen Gestalten in bunten Fetzen, welche wie aus dem Nichts erschienen waren und jetzt die kleine Gruppe attackierten. Wie überdimensionale Ameisen wuselten und klapperten sie über das Deck, während Hilias, Rena und Veltrin mühsam gegen sie ankämpften. Doch sie blieben nicht lange alleine. Hinter ihm kletterten die Anderen bereits wieder an Bord und auch Seraphin überwandt jetzt seine anfängliche Starre und rannte mit schnellen Schritten zu Rena und Hilias. Jedoch kam er nicht weit bevor sich ihm die ersten grinsenden Fratzen in den Weg stellten. Und er grinste zurück, was die Untoten allen Ernstes zu überraschen schien… und ihm die Zeit gab, dem nächstbesten Skelett seinen Stab zwischen die Knochen zu rammen und ein paar mal rauf und runter rucken zu lassen. Es krachte und splitterte, bevor sich der halbe Brustkorb des bleichen Piraten verabschiedete. Einen Moment schaute dieser ihn aus seinen leeren Augenhöhlen verdutzt an, dann ging er seinerseits zum Angriff über und schlug mit einem ehemals wohl blitzenden Säbel zu. Dieser war mittlerweile total verrostet und mit Algen behangen, doch schien er gefährlicher zu sein als in seinen besten Zeiten, Seraphin wollte nicht wissen wie leicht man sich nach einem Schnitt von dieser schmutzigen Klinge eine Blutvergiftung holen konnte. Doch soweit kam es zum Glück nicht, denn der Magier wich geschickt aus und stellte seinem halbseitig gesplitterten Gegner ein Bein. Dieser vollführte eine nicht mehr wirklich elegante Drehung bevor er mit einem klappernden Geräusch unliebsame Bekanntschaft zu den modrigen Planken schloss. Während sich der Gestürzte mühsam wieder aufrappelte, brachte Seraphin sich und seinen Stab in Position. Der Schädel des Genarrten ruckte herum… und realisierte viel zu spät das Vorhaben des Magiers. Das hölzerne Ende des massiven Stabes zischte wie in Zeitlupe auf den, für einen Moment noch bleicher erscheinenden, Totenkopf zu und… …traf mit einem dumpfen Klock auf das jetzt nicht mehr grinsende Antlitz des Kriegers. “STRIKE!“ schrie Seraphin plötzlich ohne zu wissen warum, während der Schädel sich vom Rumpf löste und einen wunderschönen Bogen beschrieb, bevor er ca. 20 Manneslängen weiter irgendwo im kühlen Nass landete. Ein weitentferntes "Platsch" ertönte und gleichzeitig fing der Magier die verblüfften Blicke der anderen Gruppenmitglieder auf, sofern sie denn Zeit dazu hatten. “War das dein Kriegsruf?!“ keuchte Lama ihm entgegen, während er gleichzeitig zwei Untote beschäftigte. “Ich weiß auch nicht," entgegnete Seraphin und rang schon wieder mit dem nächsten Skelett, “..es hat mich einfach überkommen. War aber wohl nichts Wichtiges.“ grinste er, während der nächste Untote klappernd in sich zusammenfiel. Lama schüttelte aufgrund dieser unsinnigen Behauptung noch einmal den Kopf, hatte aber keine Zeit sich noch länger zu wundern, denn es schienen immer mehr der knöchernen Krieger regelrecht vom Himmel zu fallen. Entschlossen konzentrierte Seraphin sich wieder auf die kleine Schlacht und stürzte sich weiter in den Kampf… |
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09.03.2004, 21:07 | #137 | ||||||||||||
Veltrin Beiträge: 35 |
Veltrin stand im Zentrum des Kampfgetümmels. Er ließ den Kriegshammer wild kreisen, Splitter von Schädelknochen sprühten umher, Rippen schlackerten mit atonaldumpfen Klängen, Kieferknochen brachen. Egal wo man hin schlug, man konnte nur richtig trefen. Doch so schnell die kalten Grimassen der Untoten unter den wütenden Klingen verdampften, so rasch kamen wieder drei neue dazu. Ihre Zahl scheint endlos… Veltrin hielt kurz inne und verschaffte sich einen Überblick. Carras hätte wohl noch Tagelang so weiter machen können. Auch Tarim ließ sich noch keine Erschöpfung anmerken. Die anderen schlugen sich besser als Veltrin es je für möglich gehalten hätte. Doch in zu vielen Gesichtern sah er schwere Schweißperlen stehen, sah Furcht und Sorge in den Augen, dass die Heerscharen nicht abnahmen. Er sah nach oben, streckte vorher fast spielend einen weiteren klappernden Streiter nieder und erkannte, dass dieser Kampf aussichtslos war. „Caras, Tarim, Lama!“ brüllte er. Die Recken sahen sich. „Schlagt eine Bresche. Wir ziehen uns zurück..“ Die drei nickten und hämmerten jetzt eine Furche der Verwüstung durch die Reihen der Skelette. Zähne und Wirbelstücke säumten ihren Pfad. Die drei kämpfen gut zusammen. Carras würde keine Schwierigkeiten haben, sie zu unterrichten. Plötzlich zischte es neben ihm und ein stechender Schmerz jagte durch sein Ohr. In dem Holz prangte ein Pfeil. Veltrin sah sich um. Drei Bogenschützen hatten sich auf dem Achterdeck verschanzt. Viele dutzend Grinsefratzen dazwischen. Veltrin riss sich aus seiner Starre. „Runter vom Boot“ brüllte er und hackte sich seine eigene Bresche, die mit der anderen zusammen treffen sollte. An der Reling angekommen, sammelte er alle hinter sich. Carras und Tarim blieben zu Deckung an Bord, Lama sollte den Strand sichern. Die Magier stießen sich aneinander ab und landeten im weichen Sand. Sorgenvoll blickten sie zum Deck zurück. Veltrin gestikulierte wild. Geht schon bei allen Göttern, weg vom Schlachtfeld… sollte es bedeuten. Hilias stand an der Reling. Veltrin trat an ihn heran. „Wir drei sichern euch ab. Werden dann nachkommen. Führ du die anderen nach Westen. Zu unserer Fähre. Wir haben euch morgen eingeholt.“ Und schon war er wieder verschwunden. In den Kampf. Tod und Teufel, immer im Kampf. Doch die Masse der Skelette wurde erdrückend, Selbst für die Krieger. „Haut ab, deckt mich am Strand.“ Fauchte er den Sumpflern zu. Die hatten volles Vertrauen darin, das Veltrin auf sich selbst aufpassen konnte und sprangen schnell von Bord. Hilias blieb unschlüssig stehen. Veltrin drehte sich entnervt zu dem Thor um. „Nun geh schon endli…“ „Pass auf!“ warnte Hilias, doch Veltrin hatte keine Chance. Die Kurzaxt traf ihm oberhalb des rechten Hüftknochens, drang durch Rüstung und Fleisch. Die Leber riss, dunkles Blut spritze auf. Hilias war so abgelenkt, das er ein anderes Skelett gar nicht kommen sah. Es stieß ihn von Bord, der Auserwählte fiel Kopfüber zur Erde. Veltrin schnellte vor, Tot oder nicht, dieser Sturz würde Hilias vielleicht endgültig den Rest geben. Er packte Hilias noch am Knöchel, hielt ihn fest. Das Medium sah entsetzt auf. „Veltrin…lasst mich fallen, der Kampf…“ Eine schwere Breitaxt traf den Krieger im Rücken. Er verbiss sich einen Schrei. „Dummer hässlicher Sturkopf… Ich weiß jetzt, warum du auserwählt wurdest. Immer um andere besorgt.“ sprach der Krieger mit sanfter Stimme. Blut trat aus seinem Mund. „Führe sie weiter, Hilias. Und schau nicht zurück. Der Wind, mein Gott,... ist vergänglich und unbeständig. Geh nach …Westen und zahl die Überfahrt …mit der Dublette.“ Er hustete schwer, dann lächelte er Hilias noch einmal zu und ließ ihn fallen. Sah wie das Medium auf dem Rücken, anstatt dem Kopf landete. Veltrin drehte sich schwerfällig um. Die Skelette hatten den Kampf eingestellt. Sie starrten den Krieger nur aus toten Höhlen an. Als wüssten sie um sein Schicksal. Doch noch hatten sie ihn nicht. Er zog den Speer vom Rücken und riss die Bänder um seinen Hals ab. Daran waren die zwei Steine befestigt, mit denen er die Medien gefunden hatte und eine dicke Silbermünze, mit einem Loch in der Mitte. Er band alles um den Speer und schleuderte ihn auf den Strand. Dann zog er den Kriegshammer. Das Atmen tat weh, seine Arme waren schwer und noch nie hatte er sich so sehr nach schlaf gesehnt. Aber noch war nicht die Zeit. Mit stolzen Augen und brennender Stimme fuhr er herum und schlug auf die Untoten ein, wie es von Beginn her seine Bestimmung gewesen war. Die Skelette wehrten sich erbittert und hatten ihn bald eingekesselt. Er zerschmetterte gerade einem den Brustkorb, als sich eine Schling um seinen Hals legte. Sein Körper wurde in die Höhe gezogen, seine Füße strampelten verbissen. Er trat noch einem der Dreckskerle den Schädel weg, dann wurde sein Blick grau, alles verschwamm. Kälte stieg in seine Glieder. Er entschwand. Der Kriegshammer löste sich aus seinen, schon kühl werden Fingern und schlug auf dem Holzplanken auf. Dort blieb er nutzlos, leblos im Schatten seines gehängten Heerens liegen. |
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09.03.2004, 21:17 | #138 | ||||||||||||
Estragon Beiträge: 507 |
Hilias rapelte sich auf und rannte los. "Geht, er kommt nach!" rief er. Die anderen sahen sich unsicher an, was sie gesehen hatten ließ sie schlimmes ahnen, aber hder Kerl hatte sich schon aus anderen Dingen befreit. Warum auch nicht diese Mal? Hilias treib sie an, los zu laufen. So setze sich die Gruppe unsicher in Bewegung. Da schlug der Speer Veltrins im Sand auf. Hilias sah sich um, holte ihn und blickte sorgenvoll zum Schiff zurück. der Wind ist ist vergänglich und unbeständig... Diese Worte ließen ihn schlimmes ahnen. Er hoffte, das Veltrin es noch schaffen würde. Irgendwie. So zog er den Speer aus der Erde und lief den anderen hinter her. Die Bänder ließ er in der Manteltasche verschwinden, um sie Veltrin zurück zugeben, soblad er wiederkehren würde. Das Herz des steinmetz wollte aus sobald, ein wenn machen, doch er schob hastig diese üblen Gedanken fort. Nicht zurück sehen. Es würde alles gut werden... |
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10.03.2004, 17:29 | #139 | ||||||||||||
erzähler Beiträge: 68 |
So verließen die Getreuen der zwei Auserwählten den mit schnellen Schritten den Ort der Schrecken. Sorgenvoll waren ihre Gedanken. Die Füße trugen sie nur langsam über den Sand, den ihre Herzen bangten um das Schicksal ihres Anführers. Immer wieder kehrte ihre Blicke voller Hoffung zum Horizont zurück, doch keine Spur von Veltrin. Der Krieger blieb verschwunden. Enttäuscht ließen viele die Schultern kraftlos zur Erde hängen. Hilias selbst war zerrissen. Fragen vergifteten seinen Geist und drückten seinen Mut. Wer sollte die Gruppe leiten, wenn nicht Veltrin? Wenn er noch lebte, war er vielleicht nicht in der Lage, ihnen zu folgen. Musste man nicht also umkehren und wenigstens nach ihm suchen? Doch etwas noch viel schrecklicheres hatte von seinem Denken besitz ergriffen. Veltrin hatte zu der Dublette noch die zwei magischen Steine hinzugefügt. Die, mit dem er -scheinbar vor Jahren- vor Wochen Hilias und Renata im Kastell aufgespürt hatte. Schon damals, als der Krieger allen von der Prophezeiung und dem Dreigestirn berichtete hatte, war Hilias etwas dran seltsam erschienen. Doch hatte er seine Bedenken nie klar in Worte fassen können. Als wenn man ein Bild betrachtet, das so falsch gemalt wurde, das es richtig erscheint, dennoch den Fehler ehr zu fühlen als zu sehen vermochte. Jetzt aber, da er die zwei Steine bei der ersten Rast zwischen den Fingern hin und her gleiten ließ, glaubte er zu erkennen, was falsch war. Böse Ahnungen beschlichen ihn. Er würde mit seinen Freunden darüber sprechen müssen… Die Gruppe hatte kurz nach Sonnenaufgang halt gemacht und Treibholz zum Feuer machen zusammen gesucht. Schweigend saßen die Mitglieder nun bei einander. Keiner sah den anderen direkt an, Gespräche wurden leise und irgendwie lustlos geführt. Als würden die Worte wie zerbrechliche Glasblassen in der Luft hängen, um sofort zu vergehen. Fast drei Meilen Ostwärts baumelte Veltrins lebloser Körper in der Tagelage des Geisterschiffes. Sein Kriegshammer lag immer noch auf den Bohlen des Schiffdeckes. Die Skelette waren wieder verschwunden, hatten ihre alten Plätze im Segelwerk oder unter Deck bezogen. Die ersten Sonnenstrahlen fielen durch die löchrige Segele und benetzten Mast und Holzflächen mit dem rotgoldenem Lichtspiel eines anbrechenden Tages. Langsam wichen die Schatten der Nacht, die Sonne kroch unaufhaltsam den Mast empor und erreichte ein seltsames Kerbenmuster. Runen und Zeichen, Flüche die nur die Seehexen und Schaumkronengeister zu lesen vermochten. Die verwitterte Inschrift gab nicht mehr viel an Informationen preis. Doch bei Flüchen kam es nicht auf das aussehen an. ….und mit dem ersten Sonnenstrahl soll sich das Schicksal der Bloodwing erneut wenden. Den ist der Zoll den Verratene zur genüge gesprochen und vergolten, soll sich neuer Wind in den Segeln fangen und der Seelenfresser wird seine letzte Fahrt ins Grabesbecken der Meere antreten… Veltrin war der letzte Sterbliche, der seine Seele und sein Leben auf dem brüchigen Wrack gelassen hatte. Damit war das zu erfüllende Maß an Blut abgegolten. Die Kerben des Fluches begannen unter der Sonne zu schwefeln. Flammen zischten gierig aus jeder Rune hervor und erstarben im rasch auskommenden Wind. Ein Ächzen und Knarren ging durchs Gebälk, das Knirschen von Sand auf Holz war zu hören. Das Wrack zog sich auf seiner letzten Reise nach Westen zurück. Langsam segelte es an der Küste entlang. Genau auf die Gruppe aus Pilgern zu, die ausgezogen waren, dem Unabänderlichem zu trotzen. |
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10.03.2004, 20:26 | #140 | ||||||||||||
Rhodgar Beiträge: 1.307 |
Irgendwie hatten sie es geschafft. Irgendwie hatten sie das wohl Unmögliche möglich gemacht, und waren größtenteils unbeschadet von dieser Hölle auf Erden hinunter gelangt, waren dem Tod wieder einmal knapp von der Schippe gesprungen, und hatten ihm dabei sozusagen ins Gesicht gespottet. Das hatten sie anfangs geglaubt, inmitten ihrer doch panischen Flucht hatten sie sich immer wieder Hoffnungen gemacht, die wohl aussichtsloseste Lage ihres Lebens glimpflich hinter sich zu lassen. Wenn dem doch so gewesen wäre! Nun saß die Gruppe an einem kleinen Feuer irgendwo an der Küste, und jeder war damit beschäftigt, noch weniger zu sagen als der andere. Jeder? Nein, beileibe nicht. Einer fehlte. Das Herz und Hirn des Konvois, ein großer Mann und ein guter Freund hatte es nicht vollbringen können, mit ihnen zu kommen. Veltrin, der eiserne Kämpfer aus den fernen Ländern, war dahingeschieden, gepeinigt und letztenendes ermordet durch die Klingen der Skelette. Bei Beliar, niemand wollte es so recht wahrhaben. Alle paar Augenblicke schielte jeder der acht in die Richtung, aus der sie gekommen waren, dort hin, wo das alte Wrack lag, der letzte Kampfpllatz des Veltrin. Insgeheim keimten hier und da wohl noch Hoffnungen auf, dass jeden Moment eine Silhuettein der Abenddämmerung sichtbar werden würde, ein Schatten das letzte Licht der rötlich gefärbten Sonne unterbrechen würde. Sogar das erhabene Herumkommandieren wurde schmerzlichst herbei gesehnt, alles, alles würden sie tun, um ihren Anführer zurück zu bekommen. Der Wind fuhr auf und brachte die Flamme die über den glühenden Holzscheiten tanzte, zum flattern. Seitdem die Gruppe das Schlachtfeld in Richtung Westen verlassen hatten, war kein Wort gesprochen worden. Vieles wurde gedacht, doch nichts gesprochen. So auch nicht von Rhodgar. Er hatte sich damit abgefunden, dass sie von nun an ohne den Tapferen voran kommen mussten, der sein Leben für Hilias´ gegeben hatte. Aus reiner Überzeugung, ohne mit der Wimper zu zucken. War es sein Glaube, Heldenmut oder einfach nur Dummheit gewesen, was Veltrin zu solch einer Aktion bewegt haben konnte? Wahrscheinlich ein bisschen von allem. Er war schon ein verrückter Hund, einer von jenen Menschen, die einem unter Garantie positiv im Gedächtnis blieben, an die man sich gerne wieder erinnern würde. Da saßen wir nun, und niemand wusste so recht was nun zu tun war. Hilflos waren wir, das traf es genau. Wir wussten einfach nicht mehr weiter. Bislang waren uns alle Entscheidungen von Veltrin abgenommen worden, oder wir hatten gar keine andere Wahl eine bestimmte Richtung einzuschlagen. Doch was nun? Was nun? Langsam, gar schon fast melancholisch träge, zerrte der Schwarzmagier die Feder über das Pergament. Mit jedem Wort, das er niederschrieb, durchlebte er alles noch einmal von vorne, jeder Vers und jeder Absatz war wie ein erneutes Erlebnis, und hätte er gekonnt, dann hätte er die Seiten einfach zerrissen und in die Glut geworfen. Doch irgendetwas hielt ihn davon ab. Etwas in ihm sagte, er solle erhobenen Hauptes seinen Weg fortsetzen, und sein Werk vollenden (ob damit das Fertigstellen seines Buches oder etwas anderes gemeint war, wer konnte das schon sagen?). Vielleicht war es aber auch nur eine Art der Entspannung, der eine liest Bücher, und der Schwarzmagier schrieb sie halt. Und niemand sagte auch nur ein Sterbenswörtchen, die einzigen vernehmbaren Laute wurden von der Feder verursacht, die immer wieder ein paar Kratzer hören ließ. Ein kurzer Blick über den Rand des Papieres, ein paar Sekunden in einer Art Schockzustand, das alles reichte aus, um die Aufmerksamkeit der anderen auf sich zu lenken. Fragend blickten sie ihn an, diese verdammte Stille blieb weiter bestehen. Stur blickte der Schwarzmagus geradeaus, direkt auf den ruhigen Ozean, an dessen Rand sich aber etwas zusammebraute. Feine Nebelschwaden zogen ihre Bahnen, doch schien es so, als würden sie von etwas vorwärts geschoben, denn sie kamen wahrlich näher. Stumm nickte Rhodgar in die Richtung des Schauspiels, zum einen, damit er diese Blicke nicht mehr ertragen musste, doch zum anderen wollte er für das, was sich seinen Augen nun offenarte, Zeugen haben. Gespenstich sah es aus, als urplötzlich ein spitzer Holzscheit den Nebel durchschnitt, und sich immer weiter vorwärts bewegte. Scheit wurde zu Speer, und Speer verlief in einen Bug. Die Galleonsfigur grinste hähmisch, als sich das Schiff immer weiter zeigte, und schließlich ganz aus dem grauen Schleier hervorstieß. Da segelte es nun, das Boot welches sie eben noch beinahe in den sicheren Tod geschickt hätte. Doch das allerschlimmste war, in die (mehr oder weniger vorhandenen) Gesichter der Skelette zu schauen, die sich da an der Reling tummelten, als gäbe es Freibier umsonst. Und in ihrer Mitte... der leblose Veltrin. Er war es, keine Frage. Was ich zu dem Zeitpunkt gefühlt oder durchlebt habe... darauf weiß ich dir selbst keine Antwort zu geben. Es wird wohl eine gefährliche Mischung aus Hass, Angst, Trauer, Leid, Wut und Zorn gewesen sein. Hass, Wut und Zorn, sie machten mich stark, hätten mir Kraft gegeben um gegen hunderte dieser Knochengestalten ankommen zu können (zumindest dachte ich das). Doch wiederum geschwächt war ich von den anderen Emotionen, sie warfen mich zurück, raubten mir allen Mut auf ein besseres Weiterleben. So würde diese Szene im Schicksalsbuch geschrieben stehen. |
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10.03.2004, 21:05 | #141 | ||||||||||||
Renata Beiträge: 455 |
Renata ließ gerade die merkwürdige im Wrack gefundene Scheibe an deren Kette baumelnd kreisen, als das Schweigen der um das Lagerfeuer Versammelten noch etwas stiller wurde. Plötzlich bewegte sich nicht einmal mehr jemand. Die Blicke derer, die ihr gegenüber saßen, waren auf einen Punkt hinter ihr gerichtet. Aus ihren Gesichtern war eine Mischung aus Schreck und Grauen abzulesen, so dass die Magierin bereits das Schlimmste befürchtete, als auch sie sich zum Meer hin umwandte. Und dennoch war es wie ein Schlag, als sie auf dem lautlos vorbei treibenden Geisterschiff den kopfüber in der Takelage hängenden Veltrin erkannte. Selbst aus dieser Entfernung ließ das leblose Baumeln des Körpers keine Hoffnung zu, dass er vielleicht noch leben könnte. Selbst wenn - wie hätten sie ihm jetzt noch helfen können. Ihr Anführer, der sie schon zweimal aus fast aussichtloser Gefahr gerettet hatte, war fort, ihnen unabänderlich genommen. Und mit ihm ging fast das letzte Fünkchen Zuversicht, dass sie ihre Aufgabe erfolgreich zum Ende bringen würden. Wer würde sie jetzt durch das unbekannte Terrain führen, wer würde die Gruppe zusammenhalten und antreiben. Trauer über ihren Verlust mischten sich mit Hoffnungslosigkeit und Zweifel, ob eine Umkehr nicht sinnvoller wäre als dieser Marsch, der wahrscheinlich alle ins Verderben stürzen würde. Aber nein, diese Wahl hatten sie einfach nicht. Sie würden diesen Weg bis zum Ende gehen müssen, mochte es auch ein bitteres Ende sein, was sie dort vielleicht erwartete. Immer noch hielt sie die Kette mit der rotierenden Metallscheibe in der Hand. Ein zu diesem Zeitpunkt absurder Gedanke schoss ihr durch den Kopf: dass sie keine Gelegenheit mehr gehabt hatte, Veltrin zu fragen, was sie da eigentlich gefunden hatten.... Was war das nur? Eines jedoch war sicher: sehr kostbar war es, hatte Veltrin letzten Endes doch mit seinem Leben dafür bezahlt. |
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10.03.2004, 21:12 | #142 | ||||||||||||
Teufelslama Beiträge: 2.779 |
Sie saßen sie nach dem Kampf beisammen, eng gedrängt am Lagerfeuer. Die Glut erhellte die späten Stunden und die Flamme loderte im Wind der See. Keiner von ihnen war fähig gewesen nach ihrem letzten Kampf zu sprechen, abermals mussten sie Veltrin zurück lassen, wieder hatten sie ihren Anführer im Stich gelassen. Der Waffenknecht ließ seine neue Keule über den Boden rollen und den Griff von Hand zu Hand wandern. Nachdem es einem der leblosen Besatzung gelungen war ihn zu entwaffnen war sie das erste was er zu greifen bekam. Gute Dienste hatte sie ihm auf diesem Kahn geleistet, mit Wucht zerschmetterte sie die morschen Knochen der Verdammten und rettet so sein Leben. Kurz bevor ihr Anführer zum Rückzug rief erblickte er wie durch eine glückliche Schicksalsfügung noch sein eigenes Schwert zwischen all den anderen Waffen die das Deck zierten und konnte es so noch aufsammeln, doch was machte dieser Stahl für einen Sinn wenn er nicht damit umgehen konnte? Diese Gedanken lenkten ihn ab, schmerzlich war der Verlust Veltrins für die Gruppe und für ihn. Die Knöchel der Hand traten weiß hervor als er mit aller Kraft den Griff der Nagelkeule umfasste und sie geräuschvoll zu Boden donnerte. Verdammt. Nicht nur das sie den Krieger feige zurück gelassen hatten zugleich hatte er den Soldaten noch beschämt. War er es nicht gewesen der ebenso wie Veltrin einen Schwur geleistet hatte Hilias zu beschützen und sei es mit seinem eigenen Leben? Das nächste Mal würde es sein Körper sein der den Steinmetz schütze. Die Lippen waren schmale Striche und der Blick kam finster aus zwei zusammen gekniffenen Augen als er in die Runde blickte. Sein Verhalten war auffällig doch schien jeder der Gefährten ihn zu verstehen, auf die ein oder andere Weise. Doch dann entstand Unruhe, Rhodgar war ihr Ausgangspunkt. Verwundert besahen sie den Gesichtsausdruck ihres Freundes bis dieser zur See nickte und dort sahen sie es alle. Aus den neu aufziehenden Nebel erschien es, der alte Kahn des Todes mit seiner Mannschaft die ihre ewig währende letze Fahrt bestritten und unter ihnen... "Veltrin" hauchte der Soldat und kam langsam auf die Beine, jeder von ihnen hatte geahnt das auch dieser aussergewöhnliche Mensch keine 9 Leben hatte doch hatten sie es alle gehofft. Lamas geballte Fäuste zitterten, er konnte die Wut kaum beherrschen. Gerade mit aller Anstrengung konnte er sich zwingen nicht in die Gischt zu springen und dem Geisterschiff hinterher zu schwimmen. Den Kameraden vom Strick zu nehmen, koste es was es wolle. Doch wem würde er damit nützen? Sie würden weiter gehen, würden ihre Aufgabe vollenden und Veltrins Andenken ehren und müssten sie alle dabei sterben. |
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10.03.2004, 21:50 | #143 | ||||||||||||
Estragon Beiträge: 507 |
Hilias sog an seiner Pfeife. Das Rauchen gab keinen Frieden. Die anderen sahen wie gebannt zu dem Schiff. Sie wollten es nicht sehen, konnten aber auch den Blick nicht abwenden. Hilias hatte das Flattern der Segel gehört und nur einen kurzen Blick gewagt. Veltrin... Hilias hörte seinen Hoffnungen, von den er kaum gewusste hatte, das er sie hegte, verspringen und die scharfen Spillter von Trauer, Schmerz und bitterer Ernüchterung schnitten ihm tief ins Fleisch seiner Seele. Etwas war im Begriff in ihm zu sterben. Eine einsame Träne rollte auf seiner nun vollkommen ergraute Haut hinab. Sie begann zu hell zu leuchten, doch nicht goldgelb wie sonst, sonder in einem tiefem Rotton. Wie Blut, nur greller und irgendwie unwirklich anzuschauen. Und geschah es. Hilias, der getreue Innos, der immer nur den rechten Weg hatte suchen wollen, starb endgültig. Zurück blieb nur der Auserwählt in einem Körper, der dem Verfall schutzlos preisgegeben war. "Das ist unser Stichwort." sagte der Auserwählte ausdruckslos. Seine Stimme war rostig, belegt und ohne jede Spur von Leben. "Ich übernehme die Führung der Gruppe. Wer noch bereit ist mir zu folgen, bricht jetzt mit mir auf. Wir ziehen weiter. Alle anderen sollen nach Hause gehen und das Endgültige erwarten." Seraphin und Rhodgar wechselten entsetzte Blick, Lama sah sich erschütterte um, Ceron und Renata schauten nur verbissen auf ihre Hände. Die Sumpfler ließen sich nicht viel anmerken, doch auch ihnen trieb der neue Tonfall des Freundes das Stirnrunzeln ins Gesicht. "Hilias...habt ihr nicht gesehen..." brachte Seraphin endlich hervor. Hilias sah die Blicke der beiden Schwarzmagier, die ihn von Anfang an begleitet hatten. Er verspürte einen letzten Stich im Herzen, bevor es sich vor all dem Leid und Kummer verschloss, eingrub und nie wieder vorkommen wollte. Er hasste es, so zu reden. Sie sahen ihn alle an, als wenn sie gerade aus einem bösen Traum erwachen würden. Aber gleich würde er sich noch viel mehr hassen. "SEin Tod ist bedeutungslos. Wir haben alles was wir brauchen und das Menschen sterben, war abzusehen. Er hat seine sich selbst auferlegte Schuldigkeit Renata und mir gegenüber gezahlt. Wollte ihr seiner Gedenken? Dann hört auf euch selbst zu bemitleiden und über seinen Tod nach zu denken. Schaut nicht zurück. Vor uns liegt der Weg." Er erhob sich mit steifen Beinen und hatte das Gefühl, sich übergeben zu müssen. Alles, was er war, wofür er einstand, alles was ihn ausmachte, brüllte vor Quall in ihm, schlug sengende Wellen aus Furcht und Hoffnungslosigkeit um sich. Er wollte das alles nicht. Der Preis, die Welt zu retten mochte hoch sein und er wäre das Doppelte zu geben, zu leisten bereit gewesen. Doch nicht das... Er verriet sich selbst. Er ergriff seinen Rucksack, nahm den Speer von dem der die Klinge gelöst hatte -sie würde als Dolch ganz nützlich sein- und stützte sich einen Augenblich auf den Stab, den er nun tragen würde. Er wollte schreinen, alles raus lassen, es von sich werfen, um dann gereinigt, den Weg weiter zu gehen. Doch nichts kam. Er hörte, wie die anderen sich erhoben. Langsam wie in Trance. Erst die Gewissheit von Veltrins Tod. Dann die harten Worte des Auserwählten Innos. Doch sie standen auf und packten. Waren zum Aufbruch bereit. Er bezweifelte, ob ihnen klar war, worauf sie sich erneut einliesen, doch das war jetzt auch gar nicht nötig. Innos bringt Feuer, so er es will, Adanos lässt es regenen, so er es will. Beliar bringt Ruhe, so er es will. Der Auserwählte verlor an diesem Strand für sich selbst seinen Namen. Wie seine Haare verflog dieser im Wind. Wie viel Zeit habe ich noch...zutun was getan werden muss... Nicht zum ersten Mal stellte er sich diese Frage. Und da war noch die Entdeckung die er gemacht hatte. Die ihn fast noch mehr quällte. Jetzt war nicht der Zeitpunkt, mit den Freunden darüber zu beratschlagen, aber es musste irgendwann getan werden. Er betrachtete die beiden Steine, die er um das Ende des Stabes gebunden hatte. Eine glattes Oval im tiefen Kaminrot und ein scharfgeschliffenes Prismar aus völliger Lichtlosigekeit. So trat der Auserwählte den ersten Schritt seines letzten Ganges. Seine Freunde folgtem ihm. Renata, ich hoffe für dich und mich, das es reichen wird...das wir beide reichen werden.. |
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11.03.2004, 15:44 | #144 | ||||||||||||
Carras Beiträge: 1.377 |
Ein merkwürdiger Zug war auf Carras´s Gesicht erkennbar. Wieso nur nahm der Tod die Menschen mit sich die es am wenigsten verdient hatten? Carras hatte gewusst dass es irgendwann so kommen würde....dass er einen Menschen nicht retten konnte.....dass er wieder einen Menschen verlor..... Das erste mal seit langem regte sich etwas in Carras, etwas was er schon verloren geglaubt hatte. Etwas von dem er wen überhaupt nur wenig empfunden hatte: Gefühle! Einige von ihnen waren wunderschön, sie erfüllten das Herz mit Wärme und Geborgenheit. Liebe und Freundschaft zum Beispiel. Andere wiederum waren Gefühle die auf dieser Welt ein Standart waren, ein Bestandteil der viel öfter vorkam als sein Gegenstück. Der Schatten im ewigen Kampf zwischen Licht und Schatten. Was war das für ein Irsinn?! Es gibt Licht ohne Schatten, aber keinen Schatten ohne Licht...... Es ließ einen Glauben man wäre im eigenen Körper nicht willkommen, man kann sie nicht wegwischen. Allerhöchstens kann man sie verpacken und zur Seite stellen,aber man wird darüber stolpern und sich verletzten. Tod,Hass,Wut.... das waren nur einige von ihnen. Ein Bruchteil eines großen Ganzen. Langsam verfinsterten sich Carras´s Augen wieder die sich so kurz erhellt haben, die so kurz nachdenklich waren.....wie das Auflackern einer Kerze kurz bevor sie verstickte, jetzt aber waren sie wieder kalt,eisig und furchteinflössend. Emotionsleer und vielleicht sogar bemitleidenswert. Mit einem festem Grinsen auf den Lippen erhob er sich langsam während seine Haare im Wind umherflackerten. Er würde Veltrin rächen, er würde mithelfen die von ihm gestellte Aufgabe zu erfüllen. Ausserdem würde er sich so einen Spass nicht entgehen lassen. Welt retten......das kam ihm bekannt vor..... Er begann zu gehen, gegen den Wind. Er würde dafür sorgen dass ihr neuer Führer al das hier heil überstand. Das erste mal seit langer Zeit akzeptierte Carras jemanden als Führer der nicht den Schläfer anbetete, das hatte er bisher nie gemacht. |
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11.03.2004, 18:21 | #145 | ||||||||||||
Ceron Beiträge: 379 |
Dem Tod hatte Ceron auf dieser Reise nun schon zu oft in die Augen geblickt. Langsam konnte er sich ein Bild der Lage machen, der Lage, in der man auf dem Rücken liegt und durch eine Klinge der Faden zum Leben durchtrennt wird. Es geht ganz schnell, doch dreimal schon war Ceron schneller, hätte er das ohne den Drachen auch geschafft? Auf jeden fall war es ein gutes Erlebnis. Als er vom Bug des Schiffes direkt durch ein kleines hüfthohes Loch auf dem Schiff entwich und sich in die schützenden Hände Carras' begab, konnte er dem sicheren Tod schon zum dritten mal entrinnen. War es Glück oder Bestimmung? Diese Fragen quälten den Drachling auf dem ganzen Fluchtweg, und wieder hatten sie Veltrin zurückgelassen. Doch dieses mal hatte er sein Leben wohl endgültig gegeben, Ceron wusste es nicht, aber er spürte seine Wärme nicht mehr. Die Wärme und Dominanz, die dieser Krieger ausstrahlte, gab Ceron immer ein Gefühl von Geborgenheit. Doch nun war es weg, oder zumindest zu schwach als dass der Drachling es hätte hören können. Als Ceron Drachenzahn wieder im Ärmel verschwinden liess, begann er sich Gedanken um seine Zukunft zu machen, würde er auch jemals mit einer Schattenflamme gegen Monster antreten? Würde er auch solche Zauber beherrschen, wie es seine Gefährten tun? Das würde ihm die Kraft des Drachen zurückgeben. Als Hilias sich zum neuen Führer ernannte, fuhr Ceron bloss mit seiner Handfläche über das schuppige Kinn, er rieb einmal hin und her. Dann sagte er: "Weise, ich werde dir folgen, um der Medien Willen, ihr Leben mit dem meinen zu schützen. Auf geht es!" |
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11.03.2004, 19:16 | #146 | ||||||||||||
Estragon Beiträge: 507 |
Der Himmel war ein übellauniges Ungeheuer gewesen, das mit verkniffenem Gesicht und nasskalten Regengüssen die kleine Gruppe den ganzen Tag durchgeprügelte hatte. Obwohl sich alle schon etwas von Veltrin Tod und der letzten Begegnung mit dem Geisterschiff erholten hatten, blieb die Stimmung trüb. Das Wetter ließ einfach keine heiteren Gedanken zu. Der Auserwählte war vorwiegend allein an der Spitze gelaufen und hatte weder auf Lamas, noch Seraphins Gesprächsversuche mit mehr als knappen Ja, Nein, Weiß Nicht-Antworten reagiert. Das schien die Magier noch mehr zu knicken. Die anderen zogen ebenfalls zurück, grübelten bei dem Monotonen Fußmarsch. Als das Sonnenlicht zu schwinden begann, verkündete ihr neuer Anführer knapp, das sie rasten würden. Er warf einfach wortlos seinen Rucksack auf die Erde und schritt auf die Böschung zu, um im Unterholz nach Brennmaterial zu suchen. Die anderen sahen ihm etwas ratlos nach. Hilias war unfair, so zu handeln, besagten ihre Blicke. Auch sie hatte Veltrins Tod schwer getrofen. Auch sie trugen Furcht und Hilflose Verwirrung in sich, wie ein nasses Hemd am Körper. Es war kalt und sein Gewicht bremste jeden ihrer Schritte. Keiner würde umkehren. Jeder würde Hilias und Renata weiter folgen. Bis zum Ende. Doch in der Zwischenzeit waren sie alle noch Menschen. Mit Zweifeln und Sorgen. Voll unbefriedigter Trauer über das Fehlen ihres Führers. Der Auserwählte –er fühlte sich werde erwählt, noch fähig…sondern nur schwach und elend- sammelte stumm das Holz ein. Es würde eh nicht brennen, der verdammte Regen kroch in die letzten Ritzen und tötete alle Wärme. Alles Leben… Hilias, wie ihn die anderen noch nannten, beugte sich nach einem weiteren Holzscheit nieder. Da zogen plötzlich Erinnerungsfetzen und verschwommene Bilder durch seinen Kopf. Ich bin Veltrin, erster Krieger des Zirkels der wilden Länder des Westens. Ich komme aus dem Westen Gortars. Wer seid ihr? Er wartete, dass die anderen es ihm gleich taten. Trauer kann ein dumpfer, lang anhaltender Schmerz sein, der sich über Tage nur wie Müdigkeit und Desorientierung anfühlt. Und ganz unverhofft wird er zu einer reisenden Axt, die tief in Herz und Seele einschneidet. In der dich die Tränen wie die Fluten eines brechenden Dammes begraben wollen. Wo deine Sinne stumpf in den kalten Wassern zu ertrinken drohen. Der, der noch Hilias genannt wurde, ließ die Holzstücke mit dumpfem Poltern zur Erde fallen und klappte zitternd zusammen. Seine Wangen wurden überschwemmt von Salzwasser. Er biss sich auf die zur Faust geballte Hand, damit ihm kein Wimmern entrang, das die anderen hätte anlocken können. Keine Schwäche jetzt…er war der… „HEUTE IST NICHT DIE NACHT, IN DER IHR ÜBER DAS LEBEN GEBIETEN WERDET!“ Nein…er war nicht der Anführer. Ihr Anführer war tot. Hatte sein Leben sinnlos verschwendet. Alles war ohne Veltrin verloren. Der, der früher Hilias geheißen hatte, konnte das alles niemals bewältigen. Er wusste ja nicht einmal wo hin es gehen würde. Er rollte sich auf der feuchten Erde zu einem Bündel und rang rostig nach Luft. Dunkelrotes Licht hatte seinen Körper umfangen. SEin Körper verging zusehens schneller. Feine Flocken aus Kaminrotem Licht erhoben sich in die Luft, ohne das er es wahrnahm. Er wollte die Hände wie ein Kind vor der Brust verschränken, da stießen die Finger an die feine Kette, die er bei dem Schattenläufer gefunden hatte. Sie schien eine Art…Kühle auszustrahlen. Doch nicht unangenehm. Die friedliche Frische eines Sommermorgens, der einen trockenen, heißen Tag ankündigte. Der Auserwählte hob den Anhänger vor seinen Augen. Die Tränen versiegten nicht, doch er konnte wieder einigermaßen klare Gedanken fassen. „Meditate, ich schaffe das nicht allein…“ Er hatte nicht die geringste Ahnung, warum er gerade die Hüterin des Kastells anrief, doch es schien ihm völlig richtig zu sein. Wahr. Aber wer auch diese Kette gefertigt hatte, dem Anhänger hatte er nicht die Sprache verliehen und so blieb das Geschmeide stumm. Der Anführer der Gruppe setzte sich in den Schneidersitz auf und betete nach langer Zeit wieder bewusst zu Innos. Doch auch dieser blieb stumm. Sein auserwähltes Kind, sein Soldat des Schicksals war tatsächlich allein. Doch plötzlich fühlte er einen sanften Hauch auf der rechten Wange, dicht an seinem Mundwinkel. Es war nur ein kurzer Augenblick, doch die Haut, war sie vorher aschefaphl gewesen, nahm nun ihr ursprüngliche Sonnenbräune an. Es hielt nicht lang, doch es stillte die Tränen und Hilias, denn so hieß er immer noch, das erkannte er nun, schaute auf. Leer war er, doch sein Herz war von dem vielem Schutt befreit worden. Nicht ganz, aber zum grösten Teil. Er erhob sich und strich mit den kristallenen Anhänger. "Danke ..." flüstere er. Wieder wusste er nicht, warum, aber wieder fühlte es sich richtig an. Wahr. So kehrte er langsamen Schrittes zum Lager zurück und sammelte unterwegs das Holz wieder ein. |
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11.03.2004, 20:08 | #147 | ||||||||||||
Rhodgar Beiträge: 1.307 |
-Kapitel 2- Er ist von uns gegangen. Die Tage des Veltrin, des großen Feldherren, des Kriegers, des Anführers und des Freundes, seine Tage waren nun gezählt. Einfach so, ohne Vorwarnung. Seine gepeinigte Seele mag nun in eine höheren Dimension entschwebt sein, doch wird die Erinnerung an ihn stets weiterleben. Sein Abbild wird auf ewig seinen Platz in unseren Herzen haben, vielleicht auch in deinem Herzen, solltest du dich anhand dieses Buches bereits jetzt mit uns verbunden fühlen, was durchaus eine gute Sache wäre. Durchlebe unsere Trauer, unser Leid, doch auch unsere Freuden, und beginne nachzuvollziehen, wie es war, als die einstiegen Neun aufbrachen, um ein Schicksal zu erfüllen. Sicherlich wird dich nun die Frage löchern, wie es zu alledem kam, hatte besonders Veltrin bislang als unzerbrechlich stark und beine unsterblich gewirkt, nicht wahr? Es fällt mir nicht leicht, die Lettern niederzuschreiben, und mit ihrer Hilfe werde ich nie auch nur annähernd realitätsgetreu schildern können, was sich abgespielt hatte auf der Schiffsruine, auf dem letzten großen Schauplatz von Veltrins Heldenmut. Ursprünglich dort hinauf geführt von dem Medallion, welches um den Hals des zweiten unserer Medien hing, entfernte ich mich schon früh von der Gruppe, alleine auf der Suche nach eventuellen Artefakten, welche in solch einem Wrack verborgen sein könnte, denn neben dem Totenschädel, den ihr vor ein paar Tagen aus einer Truhe habe mitgehen lassen schwebten mir noch ganz andere Mitbringsel vor, auf dass ich auch materielle Erinnerungen mein Eigen nennen konnte. In einem Korridor wurde ich gar fündig, hing dort doch ein solches Kunstwerk, umrahmt von schlichten Holzscheiten, dass sich meine Augen nicht einen Moment davon hätten lösen können. Jedenfalls nicht, bis sich dieses Meisterwerk in meinem Wanderbündel befand, was ein paar Augenblicke später jedoch der Fall war. Wie es schien würde ich hier noch auf ganz andere Dinge stoßen, doch hoffte ich vergebens. Nicht einmal das kleinste, antike Goldstück ließ sich auftreiben. Ein wenig enttäuscht und frustriert war mein Gemüt, als plötzlich gellende Rufe in mein Ohr drangen. Hastig sprintete ich ans Deck, und was dort in meine Augen fiel, übertraf alle meine Vorstellungskraft, doch hatte ich dieses Gewühl von Skeletten direkt vor meinen Augen. Untote Gebeine, auf ewig dazu verdammt auf diesem Wrack zu hausen, darüber zu wachen. Zu hunderten bündelte sich die Schar, eine derartige Übermacht, dass ich selbst den Mut ans Leben verlor. Doch würden wir uns nicht kampflos geschlagen geben, oh nein, wir würden bis zum letzten Mann Widerstand leisten, nirgendwo sollte je geschrieben stehen, wir hätten unserem letztlichen Schicksal nicht mit Kraft und Stolz ins finstere Auge geblickt. Beflügelt von jenen Gedanken, bezwangen wir mehr Knochengestalten, als wir alle zusammen Finger hatten. Und hier gelangst du, lieber Leser, nun zu Veltrin. Kein anderer brachte so viele Monster zur Strecke, ließ so viele Köpfe rollen und so viele Knochen zersplittern wie unser Anführer. Mit eisernem Willen kämpfte er sich durch die Reihen, doch schon früh musste er eingesehen haben, dass es für ihn keine Hoffnung mehr gab. Für ihn nicht, jedoch für uns. Dies musste sich wie ein Wahn in ihm verbreitet haben, kämpfte er doch wie besessen, zog immer mehr Gegner auf sich, nur um uns eine sichere Flucht zu ermöglichen. Hatten wir dies nicht schon einmal erlebt? Auf den Teufelszähnen, um Gebirgspass, dort hatte sich die gleiche Szenerie abgespielt. Und wieder waren wir unfähig, etwas zu unternehmen. Alleine Veltrin war es zu verdanken, dass jener, um den sich alles drehte, durch einen Sturz nicht vorzeitig ins ewige Reich der Verdammnis übergelaufen war. Doch fordert so eine Aktion ein jedes Mal ihren Tribut, und nun war es unglücklicherweise an Veltrin, jenen für uns zu zahlen. Tapfer hielt er durch, während wir uns hastig nach Westen durchschlagen konnten, immer und immer weiter weg von den kümmerlichen Resten eines einst wohl stolzen Schiffes, immer weiter weg von unserem Anführer. Wir ließen ihn im Stich. Gaben ihn auf, um unseren Weg gen Küste sichern zu können. Er war für uns gestorben, für uns allein. Doch wird er weiterleben, sein Glaube und sein Feuer, alles wird in unseren Herzen zusammenkommen, und eine neue Flamme erschaffen, eine Flamme der Hoffnung und der Zuversicht. Sein Opfer würde nicht umsonst sein. Dies war er nun also, jener Abschnitt, der von Veltrins Dahinscheiden erzählte. Rhodgar überschaute die Pergamentseiten, auf denen er das Kapitel niedergeschrieben hatte, abseits der anderen. Der Schwarzmagier saß, mit dem Rücken an einen Baum gelehnt, gute zwanzig Meter von den übrigen Gefährten weg, die sich allesamt rund um das noch anzuzündene Feuer niedergelassen hatten. Er würde ihnen die Schattenflamme nicht zur Verfügung stellen. Er war sehr ruhig und nachdenklich geworden, seitdem sie das Kastell verlassen hatten. Aufgebrochen, um eines Mannes Schicksal zu erfüllen... |
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11.03.2004, 20:27 | #148 | ||||||||||||
Ceron Beiträge: 379 |
Der eben erst aus seinen Gedanken zurückgekehrte, sich selbst zum Führer erkorene Hilias kam aus dem Waldstück zur Gruppe zurück. Er trat zu seiner neuen Gruppe und rümpfte sichtlich erholt die Nase. Es schien ihm viel besser zu gehen. Wie auch immer er das angestellt hatte, Ceron war sehr froh darüber, denn er stand hinter diesem Mann. So forderte Hilias mit einer Handbewegung zum Aufbruch auf, das Holz, welches er gesammelt hatte, liess er auf den Boden fallen, ohne Anstalten zu machen es wieder mit zu nehmen. "Ich weiss selbst nicht, was ich damit anfangen wollte! vielleicht wollte ich mir meinen Scheiterhaufen errichten, doch das kann dann die Garde tun, aber dann - endgültig. Mir geht es momentan wieder gut, doch ich weiss nicht wie lange dem so ist. Vielleicht werde ich euch schon in einer Stunde anschreien- ich weiss es nicht." Ceron bückte sich, nahm das Feuerholz in seinen Sack und stand ebenfalls auf. Er stellte sich zwischen die Medien, jedoch etwas näher zu Rena, da er sich bei Hilias nicht wirklichsicher war was er als nächstes tun würde. Hilias, ihr neuer durch eine tumultuarische Wahl, oder war es gar keine sondern eine Bestimmung seiner selbst, erhobene Führer spazierte los. Alle folgten ihm, keiner wagte es sich ihm zu widersetzen. Würden sie dies auch tun, wenn er kein Medium wäre? Ceron hätte da so seine Zweifel, vor Allem seit dem der Drache in hm wohnt ist er sehr viel gutgläubiger den Menschen gegenüber. Er sieht seine Feinde gar nicht mehr, denn wen hätte ein Drache schon zu befürchten. Ob ihm das nicht zum Verhängnis wird? Als Ceron so seiner Gruppe ins Ungewisse folgte spielte seine Drachenhand, die ganze Zeit mit dem Wolfsfell. Es war amüsant zu sehen wie er die Härchen mit den Echsenkrallen kämmte, als ob er einen guten Eindruck hinterlassen wollte, als ob er etwas mehr Beachtung erhoffen würde. Waren das auch Schwächen des vorübergehenden Echsenseins? |
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11.03.2004, 21:05 | #149 | ||||||||||||
Carras Beiträge: 1.377 |
Carras währendessen nahm Tarim und Teufelslama zur Seite. Er wollte mit ihnen über das Training sprechen,genau genommen nur mit Lama denn Tarim hatte sein Training ja schon lange begonnen. Anders als bei Tarim war bei Teufelslama kein Krafttaining nötig, sicher, schaden würde es ihm nicht aber nötig hatte er es auch nicht. Das Schwert konnte er zumindestens schonmal halten, dachte Carras in sich hinein grinsend. "Ok, das hab ich Tarim jetzt auch schon erklärt. Hör gut zu." Lama nickte. "Ich versuche alle die ich ausbilde zu den Besten zu machen, ich habe einen hohen Trainingstandart denn du erfüllen musst! Tust du das nicht höre ich mit dem Training auf....mehr gibt es nicht zu sagen. Ich mache mir keine Sorgen dass du beim Training nicht mithalten kannst" Dann machte Carras eine kurze Pause, nahm aber sogleich wieder das Wort: "Erzähl mir zuerst wie du später einmal kämpfen können mchtest, ob zum Beispiel mit dem Schwert oder mit der Axt. oder ob du besondere Vorbilder hast was den Einhandkampf angeht an deren Kampfstyl ich mich bei deinem Unterricht halten kann, auch wenn du keinen Kampfstyl von irgend jemanden imitieren solltest...." |
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11.03.2004, 21:21 | #150 | ||||||||||||
Renata Beiträge: 455 |
Die richtige Entscheidung, weiter zu gehen. Besser als herum zu stehen und über ihren Verlust nachzudenken. Hilias hatte die Führung übernommen. "Weisst Du, welchen Weg wir einschlagen müssen? Hast Du etwas gesehen?" fragte die Magieren den neuen Anführer, der schweigend und mit verschlossenem Gesicht voran lief. Vielleicht hatte er ja eine neue Vision gehabt. Aber er schien nicht antworten zu wollen, blieb wohl lieber in den eigenen Gedankengängen versunken. Auch gut. Die Richtung, in die sie liefen, war immer noch die von Veltrin vorgegebene. Die Gruppe hatte sich unaufgefordert angeschlossen und lief in mehr oder weniger großem Abstand hinterher. Ganz hinten trabte Rhodgar, der in seiner Zurückgezogenheit den Aufbruch wie es schien zu spät bemerkt hatte, gerade heraun und schloss zu Seraphin auf. Fünf Köpfe zählte sie, dazu die drei vorne gehenden: Hilias, Ceron und sie selbst. Acht von neun, die aufgebrochen waren. |
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