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Das Kastell des ZuX # 29
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21.04.2004, 18:28 #301
Ormus
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Ormus stand noch eine weile mit offenem Mund stehen er konnte sich nun Mitglied des Kastells nennen. Aber er wollte erst später seine Freude zeigen. Die Hohepriesterin war kaum aus dem Innenhof heraus und so wollte Ormus noch schnell den Tisch abräumen. "Dämon räum mal ab!" Ormus hatte nicht gedacht des es klapt doch sofort kam ein Dämon mit einer Krokodilschnauze und räumte alles ab. Kurz nach dem der Dämon verschwunden war bog Ray um die Ecke und sprach ihn an.
"Ray ich bin aufgenommen. Meditate hat mich gerade ins Kastell aufgenommen. Ist das nicht Wunderbar? Kannst du mir mein Zimmer zeigen? und darf ich jetzt in den 2. Stock des Kastells?"
21.04.2004, 18:56 #302
Ray
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»Herzlichen Glückwunsch, Ormus! Ich zeige dir mit Freuden die oberen Stockwerke. Doch sei dir im Klaren darüber, dass diese nicht so ganz harmlos sind. Folge mir, ich wollte zwar bei diesem schönen Wetter nicht drin bleiben, aber für einen kleinen Sprung nach oben hab ich Zeit.«
Ray führte Ormus die Treppe zum ersten Stock hoch. Ormus sog diesen neuen Anblick des Kastells mit den Augen förmlich auf. Ray erinnerte sich kurz, was er über das Kastell gelesen hatte.
»Du musst wissen, dass diese Stockwerke ausschließlich von den Magiern betreten werden dürfen und von uns Lehrlingen. Hier gibt es Türen, die nirgendwohin führen, es gibt angeblich sogar eine Tür, die in die tiefsten Schlünde des Kastells zu einer Art Müllschlucker hinabführt. Du solltest wohl außer deinem Zimmer und den von uns anderen keines voreilig betreten. Das kann in die Hose, ähm, ich meinte, in die Robe gehen.«

Ein Dämon begleitete sie auf Rays Wink hin. Ormus fragte die Gestaltm, wo er sich häuslich einrichten könne. Der Dämon antwortete in beider Gedanken, sie sollten ihm folgen.
Nachdem Ormus seine Tür kannte, fuhr Ray mit seiner Erklärung fort:
»Soweit ich weiß, leben alle Zirkelmitglieder in diesem Stockwerk, doch gibt es hier einige verwunderliche Dinge. Gerüchteweise sollen manche Zimmer sogar wandern. Meines ist davon noch nicht betroffen gewesen, doch wundere dich nicht, wenn du im ersten Stock einschläfst und am Morgen die Tür zum Korridor im zweiten Stock öffnest."
Ray erzählte noch länger über die Wunder der oberen Stockwerke, was er eben gelesen hatte.
Doch was sagten schon Bücher? Hier gab es sicher noch mehr seltsame Dinge zu sehen... Aber diese Gedanken verschwieg er. Man sollte ja nicht das Unheil heraufbeschwören!
21.04.2004, 18:56 #303
Dyana Fortuna
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Träge öffneten sich die Lider der jungen Anwärterin. Nicht sofort war es ihr möglich ihren gegenwärtigen Aufenthaltsort zu erkennen, so trüb war ihre Erinnerung an den letzten Tag gewesen. Wo war sie?

Ohne einen Gedanken daran zu verschwenden, wo sie war, oder gar, wie sie zu diesem seltsamen Ort gekommen war, musterte ihr Blick angestrengt die Räumlichkeiten, die sie derzeit beherbergten. Von kahlem Gemäuer umschlossen, stellte jener Raum eine nicht wirklich wohnliche Umgebung dar. Leicht schluckte sie, mit aufgerichtetem Oberkörper das Bett besitzend, in welchem sie, ungewiss ob gewollt oder nicht, wohl die Nacht verbracht hatte. Wo bei Beliar war sie?

Langsam ihren leichten Körper drehend, traten die Beine des Mädchens unter der Bettdecke hervor, halb bedeckt mit einem ebenso blauen Nachthemd, wie ihr samtenes Gewand, welches säuberlich gefaltet neben dem Bett lag. In was war sie da gehüllt? Ihres Wissens war ein solches Kleidungsstück niemals in ihrem Besitz gewesen. Wo kam es her? Gedanken geisterten im Kopf der jungen Frau herum, die sich mit dem Besitzer dieses Kleides beschäftigten. War der Hausherr so freundlich?…

Von Gedanken erfüllt, doch ohne einen dieser klar fassen zu können, stand sie schließlich aufrecht und bewunderte das, trotz dem faden Licht schimmernde Nachtgewand. Erst in jenem Moment da sie aufblickte, erfasste ihr Blick das andere Bett, in der Ausrichtung nahezu parallel zu ihrigem…nein, es war tatsächlich auf den Zentimeter parallel. Ein seltsamer Ort…

Ungewiss schritt das junge Ding inmitten der hohen Wände umher. Ohne Ziel und ohne den Weg zu kennen. Dabei war die Pforte des kalten Raumes noch nicht durchschritten worden. Der Boden war kalt. Eine Kälte die sich in die nackten Füße der jungen Dyana bohrte und nicht aufzuhören vermag.

Ohne weiteres Nachdenken gesuchte sie eilends ihr Bett zu erreichen und vergrub sogleich ihre kalten Füße in der wärmenden Bettdecke. Dabei immer darauf bedacht, den schlafenden Ion nicht aus seinen Träumen zu reißen. Ein sanft verklingendes Ausatmen war zu hören, während der Blick des Mädchens auf ihrem Begleiter ruhte und sie ausgiebig das hübsche Gesicht jenes Novizen musterte. Schlafend ist er schön anzusehen, viel mehr noch als wachend… Ungewohnt den Gedanken zuhörend wandte sie ihre Augen, mit einem kleinen Glitzern darin enthalten, nicht von jenem ab, sie konnte nicht…
21.04.2004, 20:20 #304
Ormus
Beiträge: 1.028

Ray hatte ihm wiedereinmal ein Paar Sachen erklärt. Inzwischen war Ormus erfahrungsschatz ein gutes Stück gewachsen und er wusste ganz genau das er auf solche Sachen sehr gut achten sollte. Ormus verabschiedete sich von Ray den er war müde vom Tag aber er versprach ihn morgen aufzusuchen. Ormus betrat nun das Zimmer das ihm der Dämon gezeigt hatte. Das Zimmer war größer als seine Hütte im Sumpflager. Im zimmer war eine menge darunter ein Bett, ein Tisch, ein Schrank, ein großes Regal das an der Wand stand und den Schwarz-Weiß gehaltenden Boden den man im Kastell überall fand. Auf seinem neuen Bett fand sich auch ein Umhang. Obgleich Veilyns Umhang gut war doch dieser war ein Waschechter(reiß und knitterfester) Kastellumhang.
Schnell streifte er seinen neuen Umhang um. Er passte gut und stand Ormus auch nicht schlecht. Im Schrank fanden sich, wie er später noch merken sollte, noch mehr Umhänge. Darunter schlaf, ausgeh, fest und noch mehr Umhänge für allemöglichen Anlässe. Doch für Heute legte sich Ormus in sein Bett. Die Dunkelheit begann sich in seinem Kopf auszubreiten und so schlummerte er ein.
21.04.2004, 20:48 #305
Ray
Beiträge: 157

Schon war es dunkel geworden. Ray hatte Hunger. Ormus, der völlig vom Kastell verzaubert gewesen war, hatte wohl entweder zu Mittag zu viel gegessen oder einfach keinen Hunger mehr, denn aus seinem Zimmer erklang schon ein harmonisches Schnarchen.
Ray ging dieses Mal in die Küche. Zu dieser späten Stunde wollte er sich nicht ins kalte Refektorium hocken und einsam etwas speisen. Lieber sah er diesem seltsamen krokodilschnäuzigen Dämonenkoch zu und aß an einem kleinen Tisch nahe des Herds und all der andren Kochutensilien.

»Bringt mir eine Platte belegte Brote.« befahl Ray schlicht. Schon stand das Gewünschte vor ihm. Obwohl der Lehrling sich eigentlich für eine einfache Brettljause entschieden hatte, wollte Krokoschnauze offenbar zeigen, was er drauf hatte. Die Brote waren mit köstlichsten Schinken, Käsen und Gewürzen versehen.
Ray ließ es sich schmecken. Nachdem er satt war, verließ er die Küche wieder.
»Danke, hast gut gekocht.« lobte er den Krokodildämon. So ein Unsinn, dachte er gleich. Die Dämonen fühlen doch nichts! Doch der Küchenchef deutete eine Verbeugung an. Offenbar wollte auch der mal für seine Kochkünste gelobt werden.

Rays Uhu Tenebrus war von der Jagd zurück und ließ sich auf der Schulter seines Gefährten nieder. Ray war müde. Er begab sich nun auch auf sein Zimmer und legte seine Nachtrobe an. Tenebrus ließ sich zur Nachtruhe auf seinem Bäumchen nieder, das Ray einmal für den Eulerich in sein Zimmer hatte bringen lassen. Eigentlich war es ungewöhnlich, dass ein Jäger der Nacht sich zur Nachtruhe niederließ, doch hing dieses Tier wohl inzwischen ziemlich an Ray.
»Braver Tenebrus...« dachte Ray noch, bevor ihn die Müdigkeit übermannte.
21.04.2004, 23:01 #306
Cain
Beiträge: 3.358

Nun gingen die beiden Magier die Gänge des Kastells entlang und waren auf den Weg zum Refektorium. Cains Magen hatte sich schon vor Stunden beschwert, da war er jedoch noch mit einem der Bücher über die Fortgeschrittene Heilung beschäftigt, das er von Meditate bekommen hatte.
Als er gerade an Meditate und Heilung dachte... er musste sie noch suchen, da er sie fragen wollte, ob das Ei das war, was sie gesucht hatte und wann sie mit dem Unterricht beginnen können.
Also richtete der hohe Magus seine Worte an Renata
Sagt Renata. Ihr habt nicht zufällt irgendwo die Hohepriesterin Meditate gesehen oder? inzwischen hatten sie das Refektorium erreicht.
Vieleicht würde Meditate dort irgendwo sein?
22.04.2004, 09:06 #307
Dûhn
Beiträge: 290

Einige Tage später stampfte der Riese ein weiteres Mal durch die Gänge der alten Festung, wieder mit dem Ziel der Gästeunterkünfte.
Vor zwei Tagen hatte er seinem Freund Dragonsword eines der Zimmer für 'wichtige Persöhnlichkeiten' zugewiesen damit sich sein geplagter Geist und sein darunter leidender Körper etwas erholen konnten.

Nur leider verstand Dragonsword wohl etwas anderes unter Erholung als Dûhn. Mit einem schicksalsergebenem Schnaufen erinnerte sich der Koloss an den Augenblick in dem er den Dämonen durch die Wände der Bibliothek huschen sah.


Der dienstbare Geist hatte dem Hünen mitgeteilt das sein Freund in einem Kampf mit einem Lehrling des Kastells schwer verwundet worden war. Besorgt war Dûhn aufgesprungen und zum Portal gestürzt, als der Dämon ihm sagte das die Wunde zwar schlimm anzusehen war, doch wohl nicht sehr tief reichte.
Dûhn nahm langsam und unter verbissenem Stirnrunzeln wieder Platz. Die buschigen Augenbrauen des Schwarzmagiers zogen sich skeptisch zusammen als er wieder auf seinem Stuhl Platz nahm. Das Möbelstück ächtzte einmal protestierend auf, schwieg dann aber still, wie um die Gedankengänge seines Besitzers nicht zu unterbrechen.
Dûhn indes, fuhr mit einer seiner vernarbten Hände nachdenklich über den groben, ausgebleichten Stoff seines schwarzen Mantels. Das diffuse blaue Licht der Tageslichtspeicher erhellte die schwebenden Staubpartikel in der trockenen Luft der Bibliothek. Die winzig kleinen Staubkörnchen wurden jäh durcheinander gewirbelt, als eine der riesigen Pranken des Kolosses durch die Luft fuhr. "Wird wohl am besten sein, wenn ich den Jungen schlafen lasse" hatte der Riese gemurmelt. Dragonswords Träume waren in letzter Zeit sehr beunruhigend gewesen. Vielleicht würde er ja Ruhe finden wenn sein Körper genug mit der Heilung zu tun hatte, um auch noch beunruhigende Gedanken in den Geist seines Freundes zu pflanzen.

Letzten Endes war Dûhn allerdings der Meinung das zu viel Schlaf auch nicht gesund sein konnte. Ein paar weitere stampfende Schritte und ein leises Rascheln seins Mantels später stand er vor der Türe, welche in Dragonswords zeitweilige Unterkunft führte.
Die Tür erzitterte unter den Schlägen der Schinkengroßen Faust, als Dûhn sich auf seine Weise Gehör verschaffte.
"Hey, Langschläfer! Aufgewacht! Der Tag ruft!"
Keine Antwort.
"Freund Dragonsword? Auf, auf! ´S gibt viel zu tuen und nur wenig Zeit!"

Gerade als Dûhn ein weiteres Mal die schwarzhölzerne Türe einer Belastbarkeitsprobe unterziehen wollte, öffnete sich der Durchgang. Hinaus trat Dragonsword, mitsamt einem dreckigen, vor Blut starrendem Verband um sein Gesicht. Nur die Augen des Sumpflers blitzten aufgeweckt zwischen den Lagen Mull hervor.
Mit einer hochgezogenen Augenbraue befühlte der Riese den Verband.
"Naja, das üben wir aber nochmal, was?", Doch ein schelmisches Zwinkern gab Dragonsword zu verstehen das der Verband garnicht mal so übel ausgefallen war. Mit geübten Bewegungen machte sich der Schwarzmagier an dem Stoffknäuel zu schaffen und hob eine Lage nach der anderen ab. Langsam erschien das erschöpfte Gesicht des Hohen Novizen unter den unzähligen Schichten und blickte freundlich und erwartungsvoll zu dem Riesen empor. Eine rote, ausgefranste Narbe zog sich von der linken Augenbraue Dragonswords, über die Nase, bis knapp über seinen rechten Mundwinkel hin.
"Wow." Dûhn seufzte "Da bis du aber direkt in die Vollen gegangen, hm? Keine halben Sachen."
Dragonsword sog scharf die Luft ein, als der Hüne unsanft gegen die Narbe stupste.
"Die wird wohl bleiben. Aber in ein paar Tagen wird zumindest der hässliche Wundkranz verschwunden sein. Kann sogar sein das sich das Prachtstück mal aunehmend gut in deinem Gesicht machen wird." Dûhn grinste erst wild und fing dann dröhnend an zu lachen.
"Na dann, willkommen bei der Elite!" feixte der koloss und wies auf sein eigenes, von unzähligen Narben zerfurchtes Gesicht.
"Wirst dich schon dran gewöhnen!" Mit einem deftigen Schulterklopfer wies er seinen Freund an mit ihm zu kommen und schlug erst einmal den Weg zum Innenhof ein.

"Nix ist so gut für die Heilung von zerschrammten Gesichtern wie ein bisschen frische Luft!"
22.04.2004, 20:06 #308
Renata
Beiträge: 455

Es war so ruhig und friedlich im Kastell, dass es fast schon fad war. Da draussen wurde alles grün und blühte, die Vögel zwitscherten, als hinge ihr Leben daran (hier drinnen im Innenhof zwar auch, aber da war das nichts Besonderes), Frühling eben. Ihre letzte Wandertour war schon wieder eine ganze Weile her, genaugenommen hatte die Magiern seit der Rückkehr aus der düsteren Abtei das Kastell nicht mehr verlassen.

So oder so, Renata hatte plötzlich unbändige Lust darauf, irgend etwas anderes zu sehen, irgend was anzustellen oder einfach nur irgend wo anders zu sein. Die drei Runen fanden den Weg in eine Tasche ihrer Robe, ein Bündel mit Essbarem wollte sie in der Küche erbitten.

Das Tor gleich neben dem Eingang zur Küche, das, welches in den Innenhof führte, stand wohl wegen des schönen Wetters sperrangelweit offen. Sie erspähte Rhodgar, der - auf einem Mäuerchen sitzend - in einem Buch schmökerte. Er sah ein wenig verändert aus. Als sie ihm einen Gruß zurief, schaute er kurz auf und winkte zurück. Vielleicht war das Buch ja gar nicht so spannend, vielleicht...
"Kommst Du mit?" rief sie zu ihm hinüber.
"Wohin?" fragte er zurück.
"Ach, ganz egal. Hinaus vors Tor und dann einfach weiter."
22.04.2004, 20:19 #309
Rhodgar
Beiträge: 1.307

"Ja klar, warum nicht? Bin sofort da. Warte hier auf mich."
Schnell huschte der Schwarzmagus ins Refektorium, wo er sich ein paar saftige Hähnchenschenkel in ein Tuch packen ließ.
Für alle Fälle. dachte er.
Dann kehrte er zu Rena zurück, und schon waren die beiden durch das große Kastelltor geschritten. Einfach so. In ein paar Sekunden hatten sie sich getroffen, und sich zu einer kleinen Wanderung entschlossen. Das schätzte Rhodgar so an seiner Freundin, ihre Spontanität. Nie wurde sie des Lebens müde, hatte für alles und jeden noch ein Lächeln übrig. Fasziniert blickte er auf die Frau, wie sie so neben ihm her wanderte, hier und da die Schönheit der Natur bestaunte, und insgesamt einen ziemlich verträumten Eindruck machte.

"Wo wollen wir denn hin?"
22.04.2004, 21:58 #310
sphero
Beiträge: 3.402

Langsam öffneten sich die Lider von Ion Storm. Das erste was seine Augen erblickten war die schöne junge Dyana, die ihn, wie als wäre sie in Trance, lieblich anschaute. Der Novize ließ ein leises Gähnen von sich entrinnen. Langsam richtete er sich auf. Errötet nahm die junge Dame den Blick von ihm, als hätte sie erst jetzt erkannt, das ihr Gegenüber noch schlief. >>Hallo Dyana, war irgendetwas?<<, sprach er sie darauf an. Noch weiter färbte sich ihr Gesicht zum zarten blutrot. Ihr schien es peinlich zu sein und so ließ Ion die Frage verfallen. Endlich auf den Beinen, ersuchte Sebastian das Fenster. Als er in die Ferne der Insel sah, stelle er Überlegungen an, wie so doch auf das Zimmer gekommen waren. Er konnte sich nicht direkt daran erinnern. Um sich abzulenken und andere Gedanken zu kommen stieß er folgendes aus: >>Dyana, hast du Hunger oder Durst?<< Sein blick wandte sich dabei nicht ab, sondern blieb an der schönen orangenen Abendsonne heften, die ihre letzten Minuten auf der Insel kund tat. Die letzten Vögel ersuchten ihre Nester, als sie antwortete: >>Nein, Ion, eigentlich hat ich kein verlangen danach, aber wenn du willst, dann geh ruhig. Ich werde solange etwas das Kastell erkunden.<< Höchst verwundert wandte er ihr sich doch um. >Seit wann ist sie den so eigenständig?<, dachte er sich. >Na ja, schaden kann es nicht.< Der Novize Innos’ grinste Dyana an. >>Na wenn das so ist, werden wir uns hoffentlich zu späterer Stund wiedersehen. Ich werde Horaxedus aufsuchen, um noch die eine oder andere Kleinigkeit zu bereden.<< Kaum ausgesprochen war er auch schon zur Tür heraus verschwunden. Sein Schatten tauchte immer wieder an den Seitenwänden des langen Ganges, den er gerade beschritt, ausgelöst durch die Fackeln, die einzeln verteilt an dem kalt wirkendem Gemäuer befestigt waren.
23.04.2004, 13:02 #311
meditate
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meditate kam aus ihrem gemach und machte sich auf, im refektorium zu frühstücken. zu ihrer großen freude fand sie dort ihren schüler cain vor, der sogar beim frühstück lernte und ein buch neben dem teller zu liegen hatte.

"mir scheint, ich hab mich doch getäuscht. weil ich dich so viele tage nicht sah, hab ich schon angenommen, du hast angst bekommen. das war unverständlich, denn du hast sogar ein perfektes ei gefunden. das elexier ist fertig und eigentlich können wir loslegen.

aber erst lass uns frühstücken und dann gehts los."

die magierin ließ sich schinken mit eiern bringen, denn der einstieg in die höhere heilung erforderte eine menge kraft und energie. die beste grundlage war da ein gutes, kräftiges essen.
23.04.2004, 16:38 #312
Ray
Beiträge: 157

Als Ray am Morgen das Refektorium betrat, war es trotz der frühen Stunde nicht leer gewesen. Die Hohepriesterin meditate und ein Wassermagier saßen dort. Die Hohepriesterin sagte etwas von einer Lehre, die der Magier bei ihr ablegen würde.
Andere Magier lernten also auch im Kastell? Das überraschte Ray. Hätte er am Tor der Feuermagier geklopft, hätten sie ihn wohl wenig höflich abgewiesen.
Ein Beweis mehr, dass die Zirkelmagier in mancher Hinsicht sogar humaner waren, als die Feuermagier.

Ray bestellte ein ordentliches Frühstück aus gebratenem Speck, eine neuere Kreation des Krokomauls, die aber köstlich schmeckte. Dazu gab es Eier, die man aufgeschlagen, verrührt und angebraten hatte. Das ganze wirkte irgendwie fremd, aber dennoch gut. »Rührei« hatte der Krokodämon gemeint, würde er das nennen. Ray hätte gerne auf diese Information verzichtet, denn sie war wie üblich mit heftigen Kopfschmerzen verbunden.

Nachdem er das Essen verdrückt hatte, begab er sich in die Bibliothek. Es sah so aus, als würde der Magier namens Azathot wohl selten sein Zimmer verlassen, also konnte Ray ebensogut etwas Vorwissen für den Einhandkampf sammeln, bevor er auf den Lehrmeister traf.

Die Bücher zu diesem Thema zu finden, war nicht sehr schwer. Bald saß Ray entspannt unter der Esche im Innenhof und las über berühmte Einhänder, Einhandkämpfer, doch leider gab es viel zu wenig Informationen über den Kampf selbst. Tja, das würde wohl immer noch ein Lehrmeister unterrichten müssen...
24.04.2004, 06:19 #313
meditate
Beiträge: 6.868

die magierin saß im labor cain gegenüber und salbte seine hände.

diese besondere creme wird es dir ermöglichen, durch handauflegen krankheiten zu heilen. diese gabe haben eigentlich nur frauen, aber mit hilfe dieser salbe sind auch männer n der lage, ihre haut für die winzigen impulse, die der körper als nachricht sendet, aufzunehmen. spürst du es? ich werde dir die salbe am schluss mitgegen. es war ein großes ei und die daraus gewonnene salbe reicht ein halbes leben. creme dich immer damit ein, wenn du durch handauflegen heilen musst.

und das erste, was du lernen musst: du ziehst mit deiner kraft, die krankheit aus dem anderen heraus. das ist extrem schwer, ja es kann sogar dein leben kosten, wenn du nicht stark genug bist.

wir werden uns in den nächsten tagen mit verschiedenen übungen dazu befassen, damit du die kraft dieser magischen heilung schneller begreifen kannst."
24.04.2004, 09:36 #314
Estragon
Beiträge: 507

Das Holz war fertig, die Steine waren eingepasst. Alles war bereit. Estragon erhob sich von seinem Schreibtisch und schlug den schweren Mantel über die Schultern. Seine Augengläser blitzten silbriggelb.
Er durchquerte mit harten Schritten die Gänge des Kastells und erreichte die Eingangshalle. Das Tor lag ruhig in seinen mächtigen Angeln. Estragon zog den Stab aus dem Rückhalfter, das Schwert hatte er zurück gelassen, und machte sich auf den Weg zur Stadt. Es war schon viel zu viel Zeit vergangen.
24.04.2004, 22:17 #315
Dyana Fortuna
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So zog er von Dannen. Ohne Geräusch viel die schwere Holztür ins Schloss und hinterließ lediglich ein Bild, nicht einmal von einer Silhouette verstärkt, in der Erinnerung Dyanas des soeben hindurch getretenen Novizen. Verhüllt in jenes seltsame blaue Gewand der Nacht, dessen Herkunft das Bewusstsein des Mädchens nicht erreichen wollte, weilte das Bild ihres verschwindenden Begleiters weiterhin vor den Augen jener. Allein, allein innerhalb der kahlen Steinwände, allein in einem Gewölbe, das sich an einem ihr unbekannten Ort befand, allein, ohne Ion, ohne bekannte Person an der Seite.

Der Blick noch immer verweilend an der Stelle, von der Ion soeben weggetreten war, verweilte auch der Körper Dyanas, eingekuschelt in die weiche Decke ihres Bettes, welches in akribischer Parallelität zu dem ihres Begleiters ausgerichtet war, und konnte nichts in ihre Vorstellung dringen lassen, was das nun zu Tuende annährend zeigen könnte. Leicht durchsetzt vom Flackern der Fackeln, welche positioniert an Beiden Seiten der Tür ihr Licht zu Schatten formten, da es auf Gegenstände traf, die ihren Platz in dem nicht unbedingt klein zu nennenden Raum fanden, erhielt dieser eine bedrohlich wirkende Atmosphäre, der Dyana vorerst keine Aufmerksamkeit schenkte. Diese galt mehr dem verschwundenen Novizen Innos’.

Mit dem Abwenden der Aufmerksamkeit von jenem Mann, gelangte schlagartig die gesamte Situation in den hübschen Kopf des jungen Mädchens. Sie schluckte. Wieso war es Nacht? Aus dem nahen Fenster blickend schien das Bild des Grauens an Stärke noch zu gewinnen. Ein Schauer lief der an diesem Orte Fremden über den Rücken, doch schärfte dieser nicht die Sinne, sondern erwirkte gleichsam das Gegenteil jenes. Tief atmend gelangte mit jedem Zug eine Kälte in den jungen Körper, deren sich die, bisher immer den guten Göttern zugewandte, Anwärterin der Klostergemeinschaft am liebsten entledigen würde.

In Unklarheit verlassen, fasste sie den Entschluss, diesem unheimlichen Raum zu verlassen. In leichten Bahnen fand sich die Erinnerung an den vergangenen Abend wieder, während Dyana, das Nachthemd ausgezogen, in ihrer Blöße vor dem samtigen Gewand stand. Mühevoll war es, von der Kleidung Gebrauch zu machen, doch befand sich das Mädchen letztendlich vor der Pforte aus diesem Raum, die vor nicht allzu langer Zeit Ion, ihr Freund und Begleiter, durchschritten hatte, gewillt es ihm gleich zu tun. Ängstlich zitternd und noch einmal geschluckt, drehte sie den Türknopf, mit merklicher Bleiche im Gesicht.

Mit geschlossenen Augen schloss sie die schwer gedachte Türe, deren Leichtigkeit die junge Frau stutzen lies. Das genaue Vorgehen im Kopf jener, war selbst der Trägerin, des mit schwarzem Haar geschmückten Hauptes, nicht bewusst. Teilweise wundernd, teilweise angsterfüllt traute sich die Anwärterin nicht dem Öffnen der Augen. Ungefasst von der Tür abgewandt, machte sich Dyana durch zwei tiefe Atemströme bereit, die Lider, welche den Sehsinn jener schützend, aufzuschlagen.

Nein…, entfuhr ihr ein Wimmern, denn tat sich gleichwohl ein noch unheimlicheres Gewölbe auf, dessen Fackeln, die regelmäßig an der Steinwand Einzug hielten, große Schatten warfen, die jenem langen Gang einen Hauch von Undurchdringbarkeit verliehen. Die Unterlippe nicht vom Zittern abbringen gekonnt, wurzelte sich jenes Mädchen, allein gelassen, an ihrem derzeitigen Standpunkt fest und konnte nicht den Blick abwenden, von jener Unheimlichkeit, die die Wirkung eines Bannes hatte, der auf Dyana wirkte. Ein leichter Schleier schien aufzukommen. Glasig wurde der Blick der Anwärterin. Die Lider schlossen sich wieder. Dunkelheit. Stille. Ohne dessen bemächtigt, bahnte sich die junge Frau langsam den Weg durch jenes Gewölbe. Kein Gefühl der Bedrückung oder Angst lag mehr in ihrem Körper. Eher spürte sie eine unnormale Gelassenheit, beinahe schon Befriedigung.
Langsam doch stetig und ohne die Möglichkeit einer Öffnung der Augen, schritt sie fortan. Ohne zu wissen wohin oder weswegen. Bald war der zu erreichen gesuchte Ort erreicht. Ein runder, hoher Raum, eine Eingangshalle, aus Dyanas Sicht. Den Blick nach links gewendet, erstreckte sich ein Hof gar ein bewachsener. Gänzlich der Angst beraubt, bewegte sich das Mädchen auf jenen Hof zu. Ein Ort der Bewunderung tat sich auf. Das Firmament, von Sternen besprenkelt, schien diesen Ort zu beschützen. Frische Luft, leichte Kühle, doch keine unangenehme. Seltsam
24.04.2004, 23:11 #316
Seraphin
Beiträge: 318

Seraphin schlug die Augen auf. Einen Moment versuchte er vergeblich, sich zu orientieren. Dann wurde ihm wieder klar wer und wo er war. Seine müden Glieder setzten sich in Bewegung und langsam nahmen schlafgetrübten Augen den Ort seines Erwachens in allen Einzelheiten auf. Seine anderen Sinne begannen ebenfalls sich von den grauen, klebrigen Fäden des Schlaf's zu befreien und ihre Umwelt zu erkunden. Das erste was er hörte war Blätterrauschen. Ein stetiges, beruhigendes und irgendwie einzigartiges Geflüster schallte um ihn herum durch die Luft. Dann fühlte er die sanfte Hand des Windes welche unsichtbar über sein Gesicht strich. Eine warme Brise und geschäftiges Summen vieler kleiner Lebewesen die die Blumen um ihn herum erkundeten. Unter sich spürte Seraphin das vertraute Holz der Bank. Er musste wohl im Innenhof des Kastells eingeschlafen sein, allerdings störte ihn das nicht wirklich. Vielleicht mochte der eine oder andere Zirkelbruder über ihn geschmunzelt haben während er dort selig im Reich der Träume geweilt hatte, doch damit konnte er Leben. Schließlich brauchte jeder Mal eine Pause. Und dieser Ort war wie geschaffen dafür...

Langsam brachte er seinen Körper wieder in die Senkrechte und rückte den Hut auf seinem Kopf zurecht während er sich mit der anderen die kleinen Krümel aus den Augenrändern rieb. Vorsichtig wagte der Schwarzmagier eine erste Zeiteinschätzung als er den Blick nach oben wandern ließ. Allerdings klärte sich das von selbst, als er den silbernen Mond und die unzähligen kleinen Sterne am Nachthimmel entdeckte. Jetzt hatte er den Tag verschlafen und würde in der Nacht keine Ruhe finden. Resignierend seufzte er in die Stille des Innehof’s hinein…

Er hatte nachgedacht in den letzten Wochen, lange nachgedacht. Immer wieder waren die Bilder ihres Abenteuers durch seinen Kopf gewandert, der Gefährten und ihren verstorbenen Kameraden. Doch auch Erinnerungen aus alten Zeiten, an die Diebesgilde und seine Freunde im Minental hatten den Schwarzmagier Tag für Tag beschäftigt. Rhodgar und Renata hatte er nur sehr wenig gesehen, vielleicht durch Zufall vielleicht hatte aber auch das Kastell seinen verborgenen Wunsch nach Ruhe erkannt und selbständig seine Schritte immer an andere Orte gelenkt. Der Gedanke würde ihn nicht überraschen. Nicht in diesen Gemäuern. Doch auch die wenigen Male die er seine Freunde zu Gesicht bekommen hatte war der Schwarzmagier sehr schweigsam gewesen. Meistens hatte er sich darauf beschränkt gedankenverloren zu nicken und schon nach kurzer Zeit wieder in seinen Grübeleien zu versinken.

Ihm war einiges klargeworden während dieser Zeit, aber es hatten sich genauso neue Fragen aufgeworfen die vielleicht nie mehr beantwortet werden würden. Doch vielleicht war das auch gut so. Zu den Dingen die ihm klargeworden waren gehörte allerdings, dass er endlich lernen wollte sich zu verteidigen. Viel zu oft war er seit seiner Zeit im Zirkel und vor allem während ihres Abenteuers gegen die dunklen Heerscharen in der Situation gewesen, kämpfen zu müssen. Und jedes Mal hatte er sich zurückziehen und anderen das Feld überlassen müssen, weil er einfach noch nichts wirklich beherrschte. Früher, während seines Lebens als Kurier in der Barriere, hatte er ja zumindest ansatzweise mit dem Bogen und Schwert umgehen können. Doch das alles war in der harten Zeit des Gejagtseins als ehemaliger Sträfling wieder aus seinem Geist verschwunden. Wie er Rhodgar und Renata beneidete. Beide hatten sie ihren ersten Schritt bereits getan und waren dabei die Magie Beliars zu erlernen. Doch er selbst konnte immer noch nichts, weder mit irgendeiner Waffe noch den Künsten der Schwarzmagier wusste er umzugehen. Und aus diesem Umstand und den langen Grübeleien der vergangenen Wochen hatte sich ein Entschluss in seinem Innersten gebildet. Er würde Kämpfen lernen, in irgendeiner Form, sei es die Magie Beliars oder eine der Waffenkünste welche im Kastell gelehrt wurde, er würde lernen stärker und gefährlicher zu werden um in Zukunft seinen Freunden beistehen zu können und sich nicht mehr im Hintergrund halten zu müssen.

Während er so da saß kramte er gedankenverloren in seinen Taschen herum. Seraphins Finger stießen allerdings nicht wie schon so oft auf geschmeidiges, wenn auch altes, schwarzes Leder sondern ertasteten ein Päckchen. Etwas überrascht zog er die eingewickelten Blätter des Krauts aus der Tasche, welches Rhodgar einst das Leben gerettet hatte. Über seinen Grübeleien hatte er es wohl fast vergessen. Doch die weichen Blätter gaben immer noch diesen fremden, aber nicht unbedingt unangenehmen Geruch in die warme Luft des Hofes ab. Offenbar hielt es sich sehr Lange, jedenfalls war es noch frisch. Erstaunt strich er über die flaumige Oberfläche der exotischen Pflanze. Meditate würde als Heilerin bestimmt sehr interessiert an den enormen Kräften des fremden Krautes sein, allerdings wann traf er sie schon mal an? Und vor allem, er war sich nicht sicher ob er nach... alldem was in ihrer Vergangenheit lag, vernünftig mit ihr reden konnte. Es war einfach so seltsam zu wissen dass sie die Hohepriesterin war und es machte alles so kompliziert. Schließlich konnte er sich zwar mittlerweile durchaus als vollwertiges Mitglied des Zirkels einstufen, doch trotz allem, sie war nicht einfach nur irgendwer. Obwohl er ihr für kurze Zeit so nahegestanden hatte. Ärgerlich verscheuchte er den Gedanken und wunderte sich zum etlichesten Male über sich selbst. Und über seine scheinbar in manchen Bereichen nicht vorhandene Willenstärke, bestimmte Dinge einfach ruhen zu lassen.

Doch da gab es ja eine andere Möglichkeit... und noch während sich der Gedanken in seinem Kopf manifestierte tat es ihm einer der geflügelten Diener des Kastells gleich. Kleine Luftströme erzeugend schwebte der Dämon ihm schweigend gegenüber, bevor seine Stimme grausam in dem Kopf des Schwarzmagiers wütete.

Was ist euer Begehr.

Hallte es ausdruckslos aber dafür um so lauter in Seraphins gequälten Schädel. Und mittlerweile hatte er begriffen, dass die Kreatur seine Gedanken lesen konnte und so formulierte der Schwarzmagier die Antwort das erste Mal vollständig im Geiste während er den Dämon schweigend betrachtete.

Bringe diese Blätter der Hohepriesterin und sag ihr, dass sie von mir stammen. Ich denke, sie könnte eventuell etwas mit ihnen anfangen. Falls nicht, soll es mir auch Recht sein. Aber weise sie daraufhin das mir bis auf den Namen der Pflanze, "Schattenkraut", und ihre enormen Heilkräfte, nichts weiter über sie bekannt ist. Die Blätter stammen irgendwo her aus dem Süden Gorthars und ich bekam sie geschenkt von einer jungen Nomadin, als wir uns aufmachten um den Schrecken der Abtei zu besiegen.

Mit diesen Worten nahm er 6 der nachtschwarzen Blätter aus dem Päckchen und legte sie vorsichtig in die Klaue des Dämons. Die restlichen 10 behielt er zunächst für sich, Meditate sollte mit der Probe eigentlich ausreichend Material zur Verfügung haben. Falls es sie überhaupt im Ansatz interessierte. Aber wer wusste schon was diese Pflanze noch alles leisten konnte.

Ich werde sie der Hüterin überbringen.

donnerte es ein zweites mal in Seraphins Haupt, bevor der Dämon endgültig verschwand und sich auf unsichtbaren Pfaden entfernte.

Der Schwarzmagier seufzte wieder leicht und lehnte sich entspannt zurück. Langsam klangen die hämmernden Schmerzen, die der Dämon in seinem Kopf hinterlassen hatte ab und sein Geist nahm den Faden der vorherigen Gedanken wieder auf. Welche Kampfkunst Seraphin lernen wollte wusste er noch nicht, aber er würde einfach Augen und Ohren offen halten. Länger warten konnte er nicht mehr und vielleicht bot sich ihm ja demnächst eine Chance.

Und falls nicht, tja, dann musste er sich wohl einfach auf die Suche machen…
25.04.2004, 18:41 #317
Yarael
Beiträge: 19

Yarael hatte gerade das Kastell betreten, da fiel ihm eine lebensgroße Steinfigur eines Dämonen auf. Die Erbauer des Kastells müssen Liebe zum Detail gehabt haben. dachte der Barbier und meinte damit nicht nur die Steinfigur.

Wie gebannt schaute er in die Augen des Dämonen und seine Arme.
Der schaut mich ja an, als wollte er was.
Noch während Yarael überlegte, hörte er Schritte...
25.04.2004, 21:03 #318
Ray
Beiträge: 157

Es war ein nebelverhangener Tag gewesen. Rays Stimmung war ohnehin im Keller, selbst musizieren wollte er nicht.
Die Leute im Kastell waren etwas weniger gesellig als sonst und niemand ließ sich auf den Gängen blicken. Im Innenhof war es auch nicht angenehm, da das Wetter abgekühlt war.
Das seltsame, nagende Gefühl in Rays Seele ließ ihn nicht los. Immer mehr hatte er das Gefühl, einen Fehler begangen zu haben, was dieser Fehler war, konnte er nicht sagen.
Tenebrus ließ einen melancholischen Eulenruf ertönen.
»Ja, ich weiß. Einsam fühlt man sich da, nicht war mein Bester?« sagte Ray zu seinem gefiederten Freund. Nur damit er einmal an diesem Tag seine Stimmbänder gebrauchte.

Bei diesem kalten Wetter war doch ein Bad genau das richtige. Ray betrat den dampfenden Raum mit den Badezubern. Die Dämonen hatten ihn wie es wohl üblich war, kommen gesehen, und ein Bad vorbereitet, dem seltsame Schaumblasen entstiegen.
Das musste Magie sein, dachte Ray. Er legte seine Kleidung ab und entspannte sich im Badezuber. Allerdings schloss er seine Augen nicht. Noch so eine Vision konnte er nicht gebrauchen.

Nachdem er das Bad beendet hatte, und er sich in einem der Spiegel an der Wand beobachtete, fiel ihm sein Dreitagebart auf. Unmöglich, wie er herumlief. Wozu war er denn Barbier? Ein Dämon hatte seinen Gedankenruf wahrgenommen und brachte ihm ein Barbiersmesser.
Ray begann seine Arbeit. »AUA!« schrie er plötzlich auf. Er hatte sich geschnitten. Nach einer Begutachtung im Spiegel wurde ihm klar, dass seine Rasur auch miserabel war. Barbier konnte er sich wohl nicht mehr nennen.
Diese Fähigkeit war wohl auch hier umsonst. Wozu gab es Dämonen? Einer von ihnen rasierte den Ex-Barbier auf eine saubere Art.

Ray betrat sein Zimmer. Er nahm die Klarinette zur Hand und vertrieb seine schlechte Stimmung mit einem schwungvollen Rhytmus aus Gemmscheid Grummels Notensammlung. Musikant zu sein ist doch auch nicht schlecht, dachte er sich.
Eigentlich hätte er auch sofort darauf kommen können, seine miese Stimmung mit Musik zu vertreiben. Die wirkte nämlich in dieser Hinsicht Wunder.
26.04.2004, 18:43 #319
Kaligulas
Beiträge: 1.076

,,So ihr zwei, wenn ihr wollt und niemanden hier stört ,denn erforscht das Kastell auf eigene Faust, wir treffen uns denn heut bei einbruch der Nacht wieder hier am Tor. Tomarus machte sich auf den Weg und auch Alina war kurz nach diesem Vorschlag verschwunden.
Kalle machte sich auf den weg auf die Suche nach besagtem Wassermagier.
Nach mehreren Stunden des Suchens hatte er niemanden gefunden, der ihm bei der Suche behilflich sein könnte.

Nach einer schier endlosen zeit des Suchens lehnte Kalle sich an eine Wand und fragte sich selber leise wo dieser Magier nun sein mochte. Plötzlich bewegten sich die Arme der an der Wand hängenden Skelette und wiesen dem Schmied einen Weg entlang zu gehen.
26.04.2004, 19:09 #320
Tomarus
Beiträge: 666

Als Kaligulas in einem der vielen Gänge verschwunden war, blickte sich Tomarus in der großen Eingangshalle um. Als erstes fiel ihm eine große Statue auf, die eine Art Tablett in den Händen hielt.
"Scheint so eine Art Spendenteller zu sein..."
Tomarus erinnerte sich an solche Statuen, die er in einigen Kirchen gesehen hatte. Sie hatten stets stumm zum spenden aufgerufen. Tomarus sträubte es zwar, den Schwarzmagiern und damit Beliar etwas zu spenden, doch seine Umgebung empfand er als alles andere als fremdenfreunlich, und wenn er spenden würde, würden ihn die Skelette und anderen Statuen wohl in Ruhe lassen. Er kramte in seinen Taschen, doch er fand nichts weiter als einige Goldmünzen.
"Ob... drei Goldstücke wohl reichen werden?" fragte sich Tomarus. Da er nicht zu spendenbereit war, und er nichts anderes passendes fand, legte er die Münzen auf den Teller. Nach einigen Sekunden waren sie verschwunden. Tomarus rieb sich die Augen; er wollte nicht glauben, was er gerade dort gesehen hatte. Doch die Münzen waren weg.
"Woll'n wir mal hoffen, dass die Spende angenommen wurde..."
Tomarus wurde der Eingangsraum langsam unheimlich, und da er aus dem einem Gang Licht scheinen sah, lief er diesen entlang. Nach wenigen Schritten stand er auf dem Innenhof des Kastells. Er sah die Sonne und den Himmel, und seine Angst vor dem Inneren des Gebäudes verflog.
Langsam ging er über den Hof, und immerwieder blickte er nach oben. Hier wollte er nun ersteinmal bleiben. Das Innere des Kastells hatte er genug erforscht.
"Wüsste zu gerne, ob Kalle sich hier zurechtfindet..."
26.04.2004, 19:19 #321
Ray
Beiträge: 157

Aus dem Schatten der Eiche löste sich eine Gestalt, gewandet in eine Lehrlingsrobe. Sie war nicht sehr furchteinflößend, im Gegenteil.
Schon oft hatte Ray gehört, er sein ein offener Mensch und ein »netter« Magier. Nun ging er auf den Gardisten zu, der sich gerade in den Innenhof begeben hatte. Hier ging es ja in letzter Zeit zu wie im Taubenschlag! Aber das war kein Grund, den Besucher nicht zu begrüßen. Außerdem konnte er sich der Höflichkeit halber ebenso gut nach seinen alten Bekannten erkundigen. Nicht, dass sie ihm sonderlich viel bedeuteten. Sie hatten sich ja auch nie mehr bei ihm gemeldet.

»Ich grüße Euch.« begann er. »Mein Name ist Ray. Was treibt euch Gardisten in unser düsteres Kastell, noch dazu an diesem sonnigen Tag?
Sagt, kennt Ihr Typhus und Nikmaster? Wie geht es diesen beiden Halunken?«
Wenn der andere erschrocken war, als ihn jemand so plötzlich von hinten anredete, ließ er es sich nicht anmerken. Es war ja auch nicht Rays Absicht gewesen, sein Gegenüber zu erschrecken.
Der Gardist wandte sich Ray zu und fasste ihn ins Auge.
Dann setzte er zu einer Antwort an.
26.04.2004, 19:52 #322
Tomarus
Beiträge: 666

Tomarus schreckte kurz zusammen, als ihn der Mann von hinten ansprach, doch es war zu seiner Erleichterung anscheinend keiner der Schwarzmagier, zumindest sah er nicht wie einer aus.
"Oh, hallo, mein Name ist Tomarus. Ich bin mit zwei Söldnern hier, wir machen gerade ein Schwertkampftraining. Woher kennt ihr Typhus und Nikmaster?"
"Wir... hatten einmal ein kleines Abenteuer zu bestehen." meinte der Fremde knapp.
"Natürlich kenne ich die beiden, bei Typhus habe ich gerade erst mein Bogenschützentraining abgeschlossen. Soweit ich es mitbekommen habe, geht es den beiden gut, doch ich war seit einer Woche nicht mehr in der Stadt, und in der Zeit kann sich einiges ändern..."
Wieder musste Tomarus daran denken, wie es wohl gerade in Khorinis zugehen mochte.
"Nun, ich habe noch Zeit... warum erzählt ihr mir nicht ein bisschen über euch, über das Kastell, und zu guter letzt über das 'Abenteuer', das ihr mit Nik und Typhus bestanden habt?"
Tomarus war gespannt, ob der Fremde sich die Zeit nehmen würde. Bis zum Sonnenuntergang hatten sie noch Zeit, und Tomarus htte gern mehr über das Kastell erfahren.
26.04.2004, 20:05 #323
Ray
Beiträge: 157

»Nun, dieses Abenteuer war recht verworren. Typhus glaubte, ich bräuchte ein Artefakt, um hier rein zu kommen. Das stellte sich zwar als Irrtum heraus, aber egal. Der Gürtel, den wir hinter einigen Fallen veborgen fanden, hat mir eh nur eine Verletzung beigebracht und mich irgendwie magisch verflucht.
Ich denke nicht gern daran, lassen wir dieses Gesprächsthema.«

Was sollte man einem Fremden übers Kastell erzählen, dessen Gildenführung die Kastellmagier zum Feind erklärt hatte? Wohl nicht so viel weniger, als er einst Ormus erzählt hatte.
»Nun, ihr müsst wissen, hier im Kastell ist jeder willkommen, solange er keinen Ärger macht und sich mit unseren komischen Sitten und den Dämonen zurechtfinden kann. Tja, die Dämonen sind so eine Sache für sich. Greift sie mir ja nicht an, hier sind sie unverwundbar! Reizt sie auch nicht, das ist nicht sehr gut.«
Tomarus sah jetzt eindeutig leicht verschreckt drein.
»Aber macht Euch nichts daraus, der Rest hier, also wir Zirkelmitglieder sind im Grunde genommen in Ordnung, nur etwas seltsam. Auch ist keiner von uns zerstörerisch oder sonst was.«

Ray erzählte noch ein bisschen mehr über das Kastell, über die Gefahren und er meinte, Tomarus könne ja ruhig im Refektorium essen, solange er sich benehme und dort nicht gleich einen Schwertkampf trainiere.
»Die Bibiothek ist aber leider tabu, solange kein Magier Euch Zugang gewährt. Ich bin nur Lehrling, ich wage es nicht, das zu tun. Auch solltet Ihr hier unten bleiben. Im Keller ist es gefährlich und oben habt Ihr nichts verloren.
Nun, ich wollte heute noch etwas in meinem Zimmer vorbereiten. Ich hoffe, Ihr findet Euch auch ohne mich zurecht. War angenehm, Eure Bekanntschaft zu machen, Tomarus.«

Tomarus verabschiedete sich ebenfalls und Ray begab sich nach oben, um vor der Nachtruhe noch etwas musizieren zu können. Er hoffte immer noch auf ein kleines Ensemblekonzert von Kastellmagiern. Mal sehen, dacht er.
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