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Auf dem Fjord #1
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14.04.2002, 19:58 #76
Kitiara
Beiträge: 345

Kitiara erreichte den Fjord und ließ sich müde zu Boden sinken. Wie sollte sie noch weiter kommen? Wo war dieses Lager der Amazonen? Es schien ihr hoffnungslos zu sein. Der Fluß rauschte leise an ihr vorbei und sie hielt die Füße in das Wasser. Die Kühlung tat gut und weckte neue Kräfte.

Sie saß sicherlich 20 Minuten dort und genoß das kalte Wasser, bevor sie sich doch wieder erhob und dem Flußlauf folgte. Wo ein Fluß war, da waren auch Menschen. Sie hoffte nur, sie würde nicht Gomez' Männer antreffen, denn dann war sie verloren. Nach einer Weile, die sie dem Fluß gefolgt war, sah sie eine Brücke, die über diesen führte. Sollte sie hinüber gehen oder nicht?

Die Brücke führte nach Süden über den Fluss und so entschied sie sich, sie zu überqueren. Doch auf der Brücke standen Frauen. Wer war das?
18.04.2002, 15:52 #77
Nardas
Beiträge: 327

Als der Tronjer die Augen öffnete blendete ihn die Sonne und auch sein Kopf schmerzte enorm. Dann sah sich Nardas um, er erblickte leere Weinflaschen in rauen mengen die sich im Boot befanden...<Wo bin ich was mache ich hier.> Doch durch die Sauferei war sein Gedächtnis weggespült worden, jegliche Erinnerung war gelöscht. Nun hieß es zurückfinden, erst musste der Tronjer seine Position bestimmen um sich zurechtzufinden.
24.04.2002, 13:39 #78
RavenHawk
Beiträge: 108

Die Sonne stand schon hoch am Himmel, als RavenHawk am Strand erwachte. Der Schlag hatte ihn Hart getroffen und seit her konnte er sich an nichts mehr erinnern. Er lag in einer kleinen Bucht nahe eines kleinen Wasserfalles, und als er sich bemühte, sich zu erheben, viel ihm sein Umhang auf, der nicht weit von ihm am Strand lag. "Da habe ich nochmal mächtig Glück gehabt, das hätte auch anderst ausgehen können" murmelte er vor sich hin, als er seinen tropfenden Umhang wieder umlegte. Er fühlte sich schlecht, zu nichts nutze.
Doch es half alles nichts, es war geschehen. Jetzt mußte er die Zügel in die Hand nehmen und zurück. Langsam begriff er, daß er auf diese Art und Weiße, nur Probleme kriegen würde.
Er machte sich auf, diesen Fjord zu verlassen, um zurück zum Sumpflager zu gehen
06.05.2002, 19:01 #79
Scipio Cicero
Beiträge: 1.638

Mit dem Boot von Tak kam Scipio auf der Vulkaninsel an.
Besonders einladend war die ganze Sache nicht. Überal Schutt und Asche. Muss wohl mal ein Vulkanausbruch gewesen sein. Naja. Wenn er nicht nochmal ausbricht solang er auf der Insel ist kann es ihm sowieso egal sein. Scipio musste einen Eingang in das Berginnere
finden um die delsteine für die Amazonen abbauen zu können.
Er suchte musste nicht lange suchen. Eine große Höhle führte in den Vulkan. Er ging hinein und fing an zu buddeln.

Eine Zeit später hatte er schon ein paar Steine abgebaut.7-Stück.
Die Dinger waren schwer aus der Wand zu kriegen. AScipio schwizte ganz schön. Auf einmal schien die ganze Höhle zu wackeln. Steine fielen von der Decke und Scipio musste aufpassen nicht getroffen zu werden.
Was soll das? Die ganze Decke fällt runter! Hilfeeee!!!!
Immer wieder trafen ihn kleine Steine. Einmal fiel ein richtig großer Brocken nur knapp neben ihn. AAAAHHHH!!!!
Nach einer Zeit hörte das Bebe zum Glück auf. Scpio hatte einen ganzen Haufen neuer Wunden die allesamt bluteten. Er musste ein paar Stofffetzen von seinem Novizenrock reissen um die blutungen zu stillen. Er nahm einen Schluck Wasser und rauchte einen Krautstengel von Fortuno. Dann musste er wieder weiter arbeiten. Er hatte noch eine Menge Arbeit vor sich...
08.05.2002, 16:23 #80
Scipio Cicero
Beiträge: 1.638

Scipio hatte lange gearbeitet und nun endlich 50 Edelsteine zusammen.
Puh! Geschafft! Endlich! Jetzt brauch ich nochmal nen Schluck Wasser!
Er trank in großen Schlucken. Dann packte er sein ganzes Zeug und ging richtung Ausgang. Doch was war das?
Untote!!! Sie kamen durch die Höhle.
Was machen Untote hier? Verdammt! Warum hat mir Tak nicht von ihnen erzählt? Will er mich umbringen? Dieser, dieser...
Er sprang hinter den nächsten Felsen. Die Zombies hatten ihn antcheinend noch nicht bemerkt.
Sie sahen furchtbar aus. Richtig ekeleregend. Das verwesende Fleisch hing an ihnen herunter und Maden krochen in ihren Augen herum.
Widerlich. Sie waren zu dritt. Einer hässlicher als der andere.
Widerliche Viecher! Hoffentlich entdecken sie mich nicht!
Sie waren fast bei Scipio. Schienen aber nicht nach ihm zu suchen und falls sie vorbeigehen könnten sie ihn nicht sehen.
Scipio dachte er müsse kotzen als einer dieser "Dinger" ein Stück vermoderndes Fleisch vom Arm riss an dem noch Haufenweise Würmer und anderes Getier daranhingen und daran frassen.
Plötzlich hielten die Zombies an und sahen sich um. Und sie taten nochwas, sie..sie rochen. Sie streckten ihre verwesenden Nasen in die Luft.
Dann sahen sie genau auf den Felsen hinter dem Scipio sich versteckte.
Verdammt! Sie haben mich entdeckt. Was mach ich jetzt? Was mach ich jetzt?
Die Zombies kamen näher. Scipio konnte ihren röchelnden Atem hören.
Wie sie wie verrückt nach Luft zu schnappen schienen.
Dann schaute der erste um den Felsen
AAAAAHHHHHH!!!!!!! Bleib weg oder ich bring dich gleich nochmal um.
Der Untote griff ihn nicht an. Er versuchte stattdessen seine Lippen zu verziehen. Zu einem bösen Grinsen.
Da kam es Scipio.
DIE ANDEREN UNTOTEN!!!
Scipio bekam einen schweren Schlag auf den Rücken.
AAAAAHHHHH!!!!!
Er fiel zu Boden. Die Untoten lachten...auf ihre Art und Weise.
Scipio rappelte sich auf. Schnell sprang er einige Meter von den Zombies weg. Er sah sie sich genau an. Er musste eine Schwachstelle finden. Ein Kampf konnte er nicht gewinnen. Aber irgendwie musste er doch überleben können. Da fiel im etwas auf.
Er nahm seinen ganzen zusammen, zog sein Schwert und stürmte los.
STEEEEEEEEEERRRRRRRRBT!!!!!!!!
Die Untoten waren wohl überrascht.
Scipio rannte genau auf sie zu. Sie standen nebeneinender in einer Reihe.
Als er genau vor ihnen stand ging er plötzlich in die Hocke und traf mit einem Schlag, indem seine ganze Kraftv zu stecken schien, die Beine der Untoten die darauf zusammensackten.
JAAAAAAAAAAA!!!!!!
Scipio stand auf und rannte weiter. Die Zombies waren schnell wieder auf den Beinen und verfolgten ihn.
Doch mit den aufgeschnittenen Beinen hatten sie keine Chance.
Er stürmte aus der Höhle und machte einen riesigen Sprung in sein Boot.
GESCHAAAAAAFT!!!!!
Er war gerettet. Die Untoten standen noch an der Küste.
Endlich konnte er wieder in den Sumpf...
13.05.2002, 14:10 #81
Zavalon
Beiträge: 1.025

Komischerweise mas ein Magier mit Hilfe eines Skelettes ein Stück Strand aus, eine schwarze Fahne mit der Aufschrift "Hier entsteht ein Badestrand" ragte aus dem Boden hervor. Er hatte sich schon seit geraumer Zeit diesen Gedanken festgesetzt. Sein Land, es gehörte wohl keinem der Lager und warum sollte er es nicht für sich beanspruchen? Der Plan war noch vage, aber das Land gehörte nun ihm, obwohl sich wohl nicht so viele daran halten würden. Das Wasser hier war besonders klar und keine unnötigen Killertiere schwammen darin rum. Zufrieden verlies er wieder den Strnd und machte sich auf den Weg in den Sumpf, irgendetwas zog ihn heute dorthin (:D).
[ot]@Nellas: harhar©. Ich habe es in die Tat umgesetzt, erinnerst du dich??[/ot]
23.06.2002, 22:26 #82
Kaszan Toras
Beiträge: 160

Die Wellen des Fjordes krachten in unregelmäßigen Abständen in den Bug der Sturmbringer. Nur wenige Wolken zogen über den Nachthimmel und gaben den Blick auf das blaue Zucken der Barrierenblitze frei. Nur eine sanfte, kühle Brise wehte über den Fjord, aber dennoch glitt das Schiff mit Höchstgeschwindigkeit über die dunklen Wasser.
Kaszan Toras war stolz auf die Sturmbringer. Kein Wunder war sie doch das Flaggschiff Herzog Talrons von Gorthar. Kaszan hatte noch nie zuvor ein so mächtiges und gleichzeitig majestätisches Schiff gesehen. Der Bug mit dem Kielschwein erhob sich ungefähr acht Meter über die Wasseroberfläche, verfügte aber ungewöhnlicherweise über keinen Rammsporn. Zudem maß das Kriegsschiff knapp über sechzig Schritt Länge. Der Rumpf der Sturmbringer war relativ bauchig und wie der gesamte Rest des Schiffes mit Stahlplatten verkleidet. Auf dem Deck waren die Stahlplatten geriffelt um besseren Halt zu garantieren. Das Schiff war ungefähr zweieinhalb mal so lang wie breit und bot dadurch genügend Raum als Gefechtsplattform. Die Vordertrutz war einigermaßen flach gebaut und beherbergte zwei Decks. Die Achtertrutz hingegen war ganze vier Decks hoch und nahm fast ein Drittel der gesamten Schiffslänge ein. Insgesamt verfügte das Schiff über sechsundzwanzig Geschütze, die über das gesamte Deck verteilt waren. Die meisten der Geschütze waren auf den beiden Trutzen stationiert.
Fünfzehn der Geschütze waren große Torsionsgeschütze, die schwere Metallkugeln verschossen, wobei fünf den Frontbereich des Schiffes abdeckten und auf der Vordertrutz angebracht waren, sechs weitere sich auf der Achtertrutz befanden und die restlichen vier die beiden Flanken der Sturmbringer deckten. Dazu kamen noch sieben leichtere Torsionsgeschütze, welche mehr als unterarmlange Bolzen abfeuern konnten wobei eine die Front, zwei die Flanken und vier den Heckbereich abdecken konnten. Drei kleinere Onager waren auf die drei Gefechtsplattformen verteilt. Die Stelle an der bei einem Schiff normalerweise der Hauptmast stand, wurde von einem äußerst wuchtigem, katapultartigem Geschütz beansprucht. Ein paar Meter neben diesem befand sich eine Luke, die bei einem Gefecht geschlossen wurde und durch die neue Munition mit Hilfe eines Flaschenzuges auf das Deck gehievt werden konnte. Den Abschluß der Bewaffnung bildeten mehrere schwenkbare Armbrüste mit Drehkurbeln, die an der Reling angebracht waren. Ein paar von ihnen waren von der Trutz aus auf das Deck gerichtet um einem eventuellen Entermanöver Paroli bieten zu können. Durch die mastlose Konstruktion der Sturmbringer hatten sämtliche Geschütze eine freie Schussbahn in sämtliche Himmelsrichtungen.
Das Schiff legte sich leicht zur Seite, als Kapitän Kortmann den Kurs berichtigte. Das Steuerrad der Sturmbringer war eine seltsame Konstruktion. Zwei gewaltige, eherne Ketten erstreckten sich vom Steuerrad aus zur Flanke des Schiffes, von wo sie sich bis unter die Wasseroberfläche erstreckten. Immer wenn der Kapitän das Steuerrad etwas drehte, wurde der einen Kette mehr Freiheit gegeben, während die andere etwas eingeholt wurde.
Ja, General Kaszan hatte allen Grund stolz zu sein. Auf dem Deck herrschte geschäftiges Treiben. Fast alle der sechzig Mann starken Besatzung überprüften noch einmal die Geschütze, ihre Waffen oder den Sitz ihrer Rüstungen. Kein Wunder, könnte es doch schon morgen zu einem Kampf kommen. Land wurde schon vorgestern gesichtet, es musste sich hierbei um die Minenregion Khorinis handeln. Der Herzog würde die Erzminen gut gebrauchen können. Immerhin wurde dort magisches Erz abgebaut....
Und General Kaszan Toras hatte er die wichtige Aufgabe erteilt, diese Erzminen zu sichern.

[OT]Nur noch mal zur Erinnerung[/OT]
06.09.2002, 11:17 #83
Saphira[X]
Beiträge: 38

Saphira suchte sich ein kleines Ruderboot und bestieg es. Weit und breit war niemand zu sehen, den sie hätte ansprechen können. Sie ruderte etwas hinaus, díe Sonne lachte vom Himmel und gutgelaunt sang sie ein Lied vor sich hin. Sie hielt sich zunächst in der Nähe des Strandes, bis sie etwas weiter entfernt eine Insel erblickte. Die wollte sie ansteuern, um dort nach den begehrten Kräutern zu schauen. Mit ein paar kräftigen Ruderschlägen gewann das Boot schnell an Geschwindigkeit und bewegte sich weiter raus in die endlose Weite des Fjordes.
06.09.2002, 23:43 #84
Saphira[X]
Beiträge: 38

Saphira lag ermattet im Boot und ließ sich treiben. Das Glitzerlicht auf dem Wasser und das kräftige Rudern hatten sie müde gemacht. Die Insel war immer noch weit entfernt, sie hatte sich wohl verrechnet.

Irgendwann drifteten ihre Gedanken weg und sie träumte .....
Saphira liegt auf einer blühenden Wiese und träumt vor sich hin. Ein plötzliches Kitzeln reisst sie aus ihren Gedanken heraus, sie schnappt nach ihrer Wange und erwischt einen langen Halm, ihr Blick folgt der Hand über einen kräftigen Arm hinweg ins frech grinsende Gesicht von Danino. Dieser hält einen spitz zulaufenden Gegenstand über ihren Kopf aus dem sich nun ein Tropfen nach dem anderen löst und auf Saphira niederprasselt. Mit gespielter wilder Wut richtet sich Saphira auf und wirft sich gegen Danino, die beiden fallen um und tollen sich verliebt kosend über die Wiese. "Pass auf, nicht dass uns jemand durch den Lärm entdeckt .." sagte Danino leise und ein Wermutstropfen stört die Glückseligkeit Saphiras. Keiner darf entdecken, dass sie beide sich lieben. Danino soll ein Bruder für sie sein, sie lebt in seiner Familie, der etwas ältere Danino ist einer anderen versprochen und soll bald heiraten. Obwohl er seine Verlobte sehr mag, Saphira sie ebenfalls gerne hat, und sie beide es nie beabsichtigt haben, sich zu nähern, es passierte einfach und sie konnten sich nicht dagegen wehren. "Lass uns doch einfach zum Fluss laufen, da stören wir niemanden", sagt Saphira leise und steht auf. Sie läuft die paar Schritte zurück, ihre Sachen holen und schlendert langsam hinter Danino zum Fluss hinunter. Dort angekommen, legen beide ihre Kleider ab und laufen miteinander ins Wasser, wo sie sich umarmend in die kühle Frische stürzen.

Plötzlich wurde sie geweckt, weil die Wellen das kleine Boot in heftige Schaukelbewegungen versetzt hatte. Ängslich erkannte sie, dass die Wellen immer stärker wurden und klammerte sich am Rand des Bootes fest. Zu ihrem größten Entsetzen musste sie feststellen, dass die Halterungen für die Ruder leer waren. Der Fjord hatte ihr die Ruder entrissen und die Wellen trugen alle Schaumkronen. Sie versuchte, das Tau zu finden, das sie mitgenommen hatte, aber sie konnte es nicht sehen.
Ihr Schiffchen wurde vom Wind immer tiefer in die Weite des Fjords getrieben, das Ufer war nicht mehr zu sehen, nur in weiter Ferne noch die Umrisse der Insel, aber sie war weiter davon entfernt als vorher. Wasser, nur Wasser und Wellen ..... Das Boot geriet mehr und mehr ins Schaukeln.

Saphira war nur noch damit beschäftigt sich festzuhalten. Plötzlich spürte sie etwas Weiches unter sich, mit einer Hand griff sie danach und hielt ihr Tau in Händen. Ganz nass, das Boot war schon zu einem Drittel mit Wasser gefüllt. Sie musste es schaffen sich festzubinden, zog das Tau um ihren Körper und verknotete es so gut es ihr möglich war mit den Ruderhalterungen. Erschöpft schloss sie die Augen ganz fest und dachte nur noch daran, dass sie jetzt vielleicht bald sterben würde.

So bekam sie gar nicht mit, dass sie dem gegenüberliegenden Ufer zusteuerte. Der Sturm nahm ab, das Boot glitt gleichmäßig weiter in Richtung Süden.

Saphira schreckte hoch, als es unter dem Schiffsboden vernehmlich knirschte und da erst wagte sie die Augen zu öffnen. Sie sah Land, aber da es beinahe dunkel war, konnte sie kaum was erkennen. Nur Land, endlich Land in Sicht. Erleichtert setzte sie sich auf und paddelte mit ihren Händen so gut sie konnte.
07.09.2002, 03:37 #85
Saphira[X]
Beiträge: 38
der Rückweg ...
Saphira lehnte sich erstmal entspannt an die Bootswand. Endlich Ruhe!
Wie war sie eigentlich hierher gekommen? Ach ja, Kräuter wollte sie sammeln, und hatte immer noch nichts. Aber eine Menge erlebt, alles innerhalb so kurzer Zeit, wovon sie immer noch nicht genau wußte, wie das alles hatte kommen können.

Nachdem Saphira wieder beim Boot angekommen war, hatte sie erst einmal das ganze Wasser daraus entfernt, indem sie das Boot zur Seite kippte und hin und her wackelte. Leider war ihre Decke total nass gewesen, sie hätte sie gerne umgelegt, aber so nutzte sie sie nur, um das restliche Wasser aufzusaugen und die Decke dann immer auszuwringen. Die Ruder hatten nicht in die Halterung gepasst, sie waren etwas zu stark dafür, also hatte Saphira zwei Stücke ihres Taus abgeschnitten und die Ruder damit notdürftig befestigt, was auch zu halten schien. Die Schiefertafel lag sicher in ihrem Tuchbeutel. Nach einem kräftigen Schluck des süßen Sirups, der sehr belebend gewirkt hatte, hatte sie das Boot bestiegen und zu rudern angefangen. Kräftige Stöße, um erst einmal vom Strand wegzukommen und um durch die Bewegung dieses Frösteln zu überwinden.

In Gedanken versunken spürte Saphira wieder die Kälte in sich aufsteigen, also hieß es wieder bewegen bewegen bewegen ...
Nur mußte sie dieses Mal die Richtung bedenken, denn sie war schon ein gutes Stück vom Strand entfernt. Der Nordstern sollte ihr den Weg zeigen, denn er stand weiter hinter über dem Wasser, ihm wollte sie folgen. Mit kräftigen Ruderstößen bekämpfte sie die kriechende Fröstelei und die Müdigkeit. Dieses Mal würde nicht einfach einschlafen und sich in acht nehmen vor den Winden und Wellen.

Sie musste schnell zurück und die Nachrichten überbringen, danach hatte sie genug Zeit zum Ausruhen und auch zum Kräutersammeln.
07.09.2002, 18:23 #86
Saphira[X]
Beiträge: 38

Saphira musste sich nun doch zusammenreissen, so langsam sanken ihre Kräfte und die Müdigkeit stieg mehr und mehr in ihr hoch. Sie fröstelte wieder. Sie legte eine Ruderpause ein, nahm den letzten Dörrfisch und nagte ihn ab, griff zur Flasche um zu trinken. Schon wieder wollte das Boot abtreiben, also blieb ihr nichts als Rudern übrig. Ein kräftiger Schluck aus der Flasche - wieder erstaunt darüber, wie gut das tat, überlegte Saphira, was wohl genau der Inhalt dieser Flasche war, nahm sie Ruder und es ging wieder ein Stück weiter.

So nach und nach erhellte sich im Osten der Horizont, die Nacht wurde von der aufgehenden Sonne so langsam vertrieben. Saphira war nun schon sehr lange ohne Schlaf, und sammelte all ihre Kraft, weiterzurudern. Sie konnte in dem heller werdenden Licht jedoch nur eines erkennen: Wasser, Wasser. Zum Glück konnte sie noch den Nordstern sehen und vergewisserte sich, dass sie seine Richtung einbehielt. Aber was, wenn sie die Hilfe der Sterne nicht mehr hatte. Sie nahm noch einen kräftigen Schluck aus der Flasche, das einzige was ihr geblieben war, um ihre Kraft zu wahren.

Immer noch war nichts zu tun und nun war der Tag vollends angebrochen. Geschickt wich Saphira einem Strudel aus, den sie rechzeitig bemerkte, wäre sie hineingeraten, wäre sie ein ganzes Stück abgetrieben. Der Nordstern verschwand nun aus ihrer Sicht, sie konnte aber dort ein paar Wolken erkennen, an denen sie sich noch in etwa orientieren konnte. Nicht lange, denn wenn ein Wind sie wegblies, wären es nur unzuverlässige Richtungsweiser. Noch ein Schluck aus der wunderbaren Flasche, was anderes fiel ihr nicht ein. Sie fühlte sich immer leichter und beschwingter, ruderte ohne Ende weiter.
07.09.2002, 19:37 #87
Saphira[X]
Beiträge: 38

Jedesmal, wenn ihre Kräfte nachliessen, griff Saphira zu der rettenden Flasche. Sie war noch nahezu halbvoll, ein großer Schluck von soviel Süße und Schwere reichte immer aus, sie wieder mutiger werden zu lassen. Ein Zaubertrank, dachte sie und kicherte.

Saphira ruderte weiter und konnte nach einer Weile in der Ferne die ersten Umrisse von Bergen erkennen. Ganz schwach nur aber unverkennbar. Aber seltsam irgendwie, alles schwankte ein wenig, aber es machte ihr keine Gedanken, sie war ja auf dem Wasser. Da war das wohl normal so ... Sie fröstelte leicht und bekam ein trockenes Gefühl im Hals, auch dagegen gabs ein Mittel, das einzige das sie hatte: ein kräftiger Schluck.

Die Aussicht auf Land liess sie gutgelaunt in die Ruder greifen, sie sang laut:

I am shailing
I am shailing
cross the water
chross the shee ...
07.09.2002, 23:10 #88
Die Amazonen
Beiträge: 151

Das Boot furchte die inzwischen wieder völlig glatte und friedliche Wasseroberfläche.
Traurig saßen die Amazonen im Boot. Ihre Suche war erfolglos.

Plötzlich schrie Hatime auf:

"Ich seh was. Dort vorne treibt etwas im Wasser."

Schnell waren die Riemen wieder mit Kraft ins Wasser getaucht und das Boot schoss wie der Blitz nach vorn.
Die Mädchen kamen an dem Boot an, denn inzwischen hatten sie das Treibgut als Boot ausgemacht, und legten sich an seine Seite.
Die erste sprang sofort in das andere Boot und drehte das darin liegende Mädchen um.
Es war Saphira. Unverkennbar auch im Ganzen und nur ein etwas strenger Geruch ging von ihr aus.
Hatime schloss Saphira in die Arme und drückte sie erst mal ganz fest.

"Du hast uns ja ganz schön Sorgen gemacht."
07.09.2002, 23:27 #89
Saphira[X]
Beiträge: 38

Saphira schreckte auf durch eine Berührung. Benommen stellte sie fest, dass sie wohl doch eingeschlafen war, aber das Boot war noch in Ordnung .... und sie nicht allein. Um sie herum sah sie ein weiteres Boot und bei ihr war eine Amazone, die sie schon im Lager gesehen hatte. Und ganz in der Nähe erkannte sie, wenn auch noch verschwommen, den Strand und die Siedlung der Amazonen.

Glückselig liess sie sich in den Arm der Amazone sinken und weinte. Dann wurde sie von der Amazone sanft auf die Bank gedrückt und von deren kräftigen Ruderschlägen Richtung Amazonen Lager gebracht.
10.09.2002, 22:18 #90
Saphira[X]
Beiträge: 38

Saphira befand sich wieder auf dem Fjord. Nachdem sie im Fluss gebadet hatte, entdeckte sie noch ein einziges kleines verbliebenes Boot, das Lager hatte einen sehr leeren und ruhigen Eindruck gemacht. Sie entschloss sich deshalb, gleich raus zu fahren.

Diesmal würde sie es schaffen zur der Insel zu kommen, das schwor sie sich. Sie würde dort bestimmt was zum Essen finden und vielleicht auch die Heilkräuter sammeln können, wegen derer sie beim ersten Mal losgerudert war. Sie wollte alleine sein und über ihre Erinnerungen nachdenken.

In dem Moment als sie losrudern wollte, entdeckte sie im Lager eine Amazone hin und herlaufen, die später mit der Königin zum Wohnhaus hinüberging. Also war doch jemand da...

Neugierig geworden, was denn los sein, fuhr sie das Boot wieder an Land und wandte sich dem Lager zu.
22.09.2002, 11:45 #91
blutfeuer
Beiträge: 5.016

blutfeuer legte sich kräftig in die riemen. leider war der freundliche wind der ersten stunde einem scharfen wind gewichen, der natürlich genau von vorn kam und sie immer wieder zurückwarf. sehr wahrscheinlich würde sie in kürze wieder im amazonenlager angekommen sein.

dann drehte der wind plötzlich und das boot nahm kurs auf die offene see. hier verwandelte sich der wind plötzlich in einen brüllenden sturm, der das kleine boot packte und auf die offene see trieb.

eine weile versuchte blutfeuer noch, sich dem sturm entgegenzustemmen, aber eigentlich hatte sie keine chance. all ihre kraft musste sie später darauf verwenden, das hereinschwappende wasser wieder aus dem boot zu kriegen.

man konnte zwar nichts erkennen in der hoch aufgewühlten see, aber irgendwie hatte blutfeuer das gefühl, dass sie gleich wieder in gorthar sein würde.

dann wars das eben mit dem besuch im neuen lager. wenn sie wieder drüben ankäme - vorausgesetzt sie ertrank nicht vorher - würde sie sich einen knackigen hübschen bootsmann zum rudern suchen. dabei fiel ihr scatty ein, der würde sie bestimmt gern wieder zurück rudern.
22.09.2002, 18:41 #92
Samantha
Beiträge: 12.569

Samantha starrte auf die dicken Gewitterwolken. Da war sie wohl mal wieder etwas zu voreilig gewesen. Konnte sie überhaupt schwimmen? So wie es aussah würde sich das bald zeigen.
Ihr Blick richtete sich nach unten, wo sich langsam aber sicher das Wasser auf dem hälzernen Bootsrumpf sammelte.
Entsetzt sprang sie auf und brachte das kleine Bötchen noch mehr zum Schaukeln.

"Schöpfen! Wir müssen das Wasser rausbekommen! Wir gehen unter wenn das so weitergeht...!", aufgeregt trippelte die junge Frau umher und suchte etwas zum Schöpfen. Tatsächlich lag auch ein Becher nahe am Bug. Sicher waren sie schon in der Nähe des Ufers, aber durch den dichten Nebel und den prasselnden Regen sah man so gut wie nichts.

Samantha schöpfte wie wild Wasser. Doch irgendwie schien ihre Aktion hoffnungslos, immer wieder schwappten die riesigen Wellen über den Bootsrand und Arson kämpfte schmerzverzerrt gegen das feuchte Element.
"Beim Schläfer, was haben wir getan dass uns sowas widerfährt!", rief Samantha in den Sturm, doch ihre Stimme wurde vom starken Wind fortgeweht.
"Wir müssen schneller rudern...das Schöpfen bringt nichts...", aufgeregt versuchte sie auf dem glitschigen Holz wieder vor zur Ruderbank zu klettern. Doch mit einem Mal erfaßte ein heftiger Windstoß das Gefährt, ließ es gefährlich schaukeln und eine weitere Welle schwappte herein. Samantha verlor das Gleichgewicht. Wild wedelte sie mit den Armen, versuchte sich verzweifelt irgendwo festzuhalten, doch ihre Hände griffen ins Leere und mit einem durchdringenden Schrei wurde die junge Novizin von den dunklen Wassermassen geschluckt...
22.09.2002, 19:09 #93
Arson
Beiträge: 687

Eine Sekunde lang starrte Arson entsetzt auf die glitschige Reling des Bootes, unfähig auch nur einen Finger zu rühren. Quälend langsam drang die Erkenntnis bis an das Hirn des Novizen. Samantha war über Bord gegangen! Beim Schläfer, sie würde ertrinken!
Der junge Bauer überlegte nicht lange. Fast automatisch spannten sich die Muskeln seiner Oberschenkel, drückten den braungebrannten Körper über den Bootsrand. Platschend tauchte Arson in die sturmgepeitschte See, das kalte Wasser brannte auf seiner haut, Millionen winzige Eisstacheln schienen sich in sein Fleisch zu bohren, lähmten Arme und Beine, nicht jedoch den erregten Geist des Farmers. Mit schmerzenden Augen sah der Berserker sich um, versuchte durch den bläulich - grünen Schleier aus unregelmäßig gebrochenem Licht etwas zu erkennen. Über ihm schaukelte das Ruderboot, ein pechschwarzer Schemen zwischen den wabernden Wellenkämmen und schäumenden Gischtkronen.

Binnen Sekunden war das Gefühl aus Fingern und Zehen gewichen, doch nichtsdestotrotz tauchte Arson weiter durch das Wasser, stieß seinen leib mit kraftvollen Bewegungen immer tiefer in die Dunkelheit der See. Die Kälte fraß sich mit eisigen Fingern seine Nervenbahnen entlang, drohte die starken Muskelstränge zu betäuben. Fast panisch schlug das Menschenherz gegen sein knöchernes Gefängnis, pumpte dunkles Blut durch die Venen des Novizen, konnte jedoch nichts gegen den stetig abnehmenden Sauerstoffgehalt tun. Wenn Arson nicht vorher erfrieren würde, war ihm der Tod durch Erstickung sicher. Es sei denn…

Ein schwarzes Etwas tauchte im Blickfeld des Bauern auf, undeutlich, doch real genug, um den Novizen mit der Kraft der Verzweiflung danach greifen zu lassen. Seine tauben Finger schlossen sich um kaltes Fleisch, eilig zog Arson seinen Fund mit sich nach oben. Sein Körper brannte, seine Lungen rebellierten, drohten den schmerzenden Brustkorb zu sprengen. Die last, die der Farmer mit sich zog, war schwer, es kostete ihn einige Mühe, sie nicht versehentlich aus den Fingern gleiten zu lassen. Hoffentlich war es Samantha, die er da hielt, verdammt, es musste einfach Samantha sein!

In einer Fontaine aus weißer, salziger Gischt durchbrach Arson den Meeresspiegel, füllte seine Lungen keuchend mit Luft, ignorierte den brennenden Schmerz, den das Element des Lebens in seinen Organen anrichtete. Er wusste, dass die Möglichkeit des Erfrierungstodes nicht gerade gering war, doch um dieses Problem kümmerte er sich momentan nicht. Unter Aufwendung sämtlicher Kraftreserven zog der Novize seine leblose Fracht an die Oberfläche, registrierte erleichtert, dass ihm ein vertrautes Frauengesicht zwischen einem Teppich aus nassem, verklebtem Haar entgegenblickte. Schnell orientierte sich der Berserker, fand das schaukelnde Boot unweit von sich auf der unruhigen See treiben. Mittlerweile wütete der Sturm nicht mehr ganz so intensiv, der Großteil des Zornes der natur musste bereits hinter ihnen liegen. Arson bedauerte den Rest ihrer Gruppe, welche diese Höllenfahrt noch vor sich hatten. Ächzend hievte er die bewusstlose Samantha in die hölzerne Nussschale. An einen Tod der Frau konnte und wollte der Novize nicht glauben, sie würde sicher wieder zu sich kommen – sie musste. Nasse Finger krallten sich in die Reling, gepeinigte Muskeln wurden ein letztes Mal gespannt, dann zog der junge Bauer sich vollkommen erschöpft an Bord des Bootes, rollte kraftlos über die schmalen Planken, kam schließlich auf dem Rücken zum Stillstand. Sein Brustkorb hob und senkte sich in einem keuchenden Stakkatto, der Blick der grünen Augen war getrübt. Ein letztes Mal dankte Arson dem Schläfer dafür, dass es ihm vergönnt gewesen war, seine Freundin und sich auf das schaukelnde Schiffchen zu retten, dann legte sich der schwere Schleier der Bewusstlosigkeit über den gequälten Geist des Novizen, umfing in mit sanften Händen, tauchte ihn in ein wundervolles Universum aus purer Schwärze…
23.09.2002, 11:21 #94
Samantha
Beiträge: 12.569

Die Sonne neigte sich langsam über den Horizont und färbte das Meer leicht rötlich. Ein paar Seevögel kreisten über die inzwischen wieder ruhige Wasserfläche. Ab und an stürzte einer von ihnen in die Tiefe, um mit einem zappelnden Fisch im Schnabel weiterzuziehen. Alles in allem war es ein friedlicher frisch gewaschener Morgen. Der Sturm hatte sich gelegt und die Gemüter hatten sich beruhigt.

Am Strand, unweit des Sumpflagers, trudelten zerbarstene Holzstücke auf der Wasseroberfläche. Weiter hinten, im weichen Sand, ragte das Gerippe eines halben Bootes wie ein Skelett empor und verlieh der ganzen idyllischen Szenerie einen tragischen Anklang.
Zwei Gestalten lagen unweit des Bootswracks halb im Sand verdeckt. Reglos ruhten ihre Körper so wie sie angespült worden waren. Nichts regte sich, außer einer grauen Möwe, die kreischend über dem Trümmerfeld ihre Kreise zog.

Mit einem Mal rührte sich etwas im Bootsgerippe. Ein kleines Etwas streckte witternd das Schnäuzchen in die Höhe und blinzelte etwas verwirrt in die Sonne. Das kleine Eichhörnchen hatte sich die ganze Zeit über unter der Ruderbank verkrochen, eine Tatsache die ihm wohl das Leben gerettet hatte. Das Fell klebte noch nass am Körper und verlieh der Gestalt einen putzigen Ausdruck. Fröstelnd schüttelte sich das Tierchen um wenigstens ein bisschen von dem Wasser aus dem dichten Pelz zu bekommen.

Nachdem die eingeschlafenen Glieder ausgiebig gereckt und geputzt worden waren, erwachte der Bewegungsdrang des Hörnchen. Es vermißte was. So einsam und allein war es doch vorhin noch nicht gewesen.
Vorsichtig streckte sich das Köpfchen über den Bootsrand und sondierte die Lage. Flink setzten die Hinterläufe zum Sprung an und wie ein Gummiball hüpfte das Tierchen über den warmen Sand. Seine erste Station war das junge Mädchen. Mit einem Satz hüpfte das Hörnchen auf seine Brust und schaute mit traurigen dunklen Augen auf das bleiche Gesicht. Wieso rührte sich dieser Zweibeiner nicht? Vorsichtig stupste es mit dem Schnäuzchen das Kinn an...

Samantha lag in tiefer Dunkelheit. Sie konnte sich an nichts mehr erinnern seit sie ins Wasser gefallen war, sie hatte nichts von alledem dazwischen mitbekommen. Jetzt erlangte sie langsam wieder das Bewußtsein. Geräusche drangen in ihr Ohr, Schreie der Möwen und das sanfte Rauschen des Meeres. Kurz darauf bewegten sich ihre Augenlider, sie blinzelte. Ihr Gehirn fing wieder an zu arbeiten.
Sie öffnete die Augen ganz und schnappte nach Luft. Verwundert schaute sie sich um. War sie tot? Die schwarzen Augen, in die sie sogleich starrte, belehrten sie eines Besseren. Nein, sie hatte überlebt.

Zögerlich streckte sie die Hand nach dem wuscheligen Fellknäul aus und spürte es zwischen ihren Fingern. Ja, es war real. Es gab keine Zweifel.
Samantha richtete sich auf und klopfte sich den Sand von der Rüstung. Sie war noch etwas feucht, aber das würde in der Sonne sicher sehr schnell trocknen. Sie waren gerettet. Freudig reckte das junge Mädchen das Gesicht zur Sonne.

Sie? Wo war Arson? Das Lächeln verschwand. Ängstlich suchten ihren Augen den Strand ab.
Da lag er, regungslos. Samantha eilte zu dem Novizen und kniete neben ihn.
"Arson! Wach auf. Komm schon, bitte!", vorsichtig tätschelte sie seine Wange.
Das Hörnchen stand einige Meter entfernt im Sand und beobachtete aus sicherer Entfernung das Geschehen.
23.09.2002, 15:57 #95
Samantha
Beiträge: 12.569

"Arson?", unnachgiebig tätschelte Samantha weiter. Was sollte sie bloß tun wenn er nicht aufwachte? Sie legte das Ohr auf seine Brust. Da klopfte was, er war noch am Leben. Eindringlich rief sie immer wieder seinen Namen. Wie konnte sie ihm nur helfen? Sie hatte keine Ahnung von erster Hilfe in solchen Situationen. Hilflos schaute sie sich um, aber es war natürlich kein Mensch am Strand. Es war sicher ein Wunder wenn dieses einsame Fleckchen Erde überhaupt jemals jemanden zu Gesicht bekommen hatte.

Mit einem Mal zuckten die Augenlider des Novizen. Samantha starrte ihn angespannt an. Erwachte er?
Tatsächlich, endlich öffnete Arson die Augen und schaute die junge Frau an. Samantha lächelte erfreut.
"Wir sind gerettet! Wir haben es überlebt! Willkommen zuhause!", rief sie überschwenglich.
Das Eichhörnchen saß immer noch in einiger Entfernung und begann nun unter aufgeregtem Quieken auf der Stelle zu hüpfen.
23.09.2002, 17:45 #96
Arson
Beiträge: 687

Langsam, fast unwillig hob Arson seine Augenlider, blinzelte in den trüben Tag hinein, blickte dann leich verstört zu der euphorischen Frau neben ihm. Samantha schien überglücklich, ein breites Grinsen zog sich über ihr zartes Antlitz, die hellen Augen funkelten erfreut. Der Novize selbst konnte sich dieser Heiterkeit nicht wirklich anschließen, fühlte er sich doch als hätte er das Sumpflager eigenhändig Hütte für Hütte über das Meer bis hin ins Land Gorthar getragen. Arme, Beine, ja sogar die Brust schmerzte bei jedem Atemzug. Die einst schöne Novizenrüstung erinnerte eher an einen alten Putzlappen, überalle war das Leder aufgerissen, die kunstvollen Stickereien waren vom Slazwasser zu einem unentzifferbaren haufen loser Garnfäden geworden, hingen wie Spinnweben von Brust und Schulterpartien des jungen Mannes. Dieser lag noch immer ausgestreckt im feuchten Sand, unfähig auch nur den Kopf zu drehen. Seine grünen Augen ruhten weiterhin auf der Novizin, die Anstrengung, die Frau mithilfe seiner Pupillen zu fixieren, war beträchtlich. Die Gedanken des Farmers quälten sich zähflüssig wie Magma durch seine Hirnwidungen, unendlich langsam drang ein einziger Gedanke bis an sein Bewusstsein.

Sie hatten überlebt!

Die Erkenntenis traf Arson wie ein Blitz. Plötzlich war der junge Mann kerzengerade aufgerichtet, in gedanken pries er den Schläfer für seine unendliche Güte, während sich seine Arme voller unbefriedeigtem Tatendrang um Samantha schlossen, und diese fest an den ehemaligen Bauern drückte. Sie lebten!
Doch Moment, was tat er denn da?
Schnell ließ er die Frau wieder los, wich schnell ein paar Zentimeter zurück und räusperte sich verlegen, während er den Himmel betrachtete, das gäbe es dort wunderbare Dinge zu entdecken. Hoffentlich nahm sie ihm das jetzt nicht übel. Aber warum sollte sie? Er war ein Mann, jawohl, und es musste ihm nicht peinlich sein. Am besten er überging diesen kleinen Aussetzer durch eine geistreiche Bemerkung.


"Ähmmm..schönes... Eichhörnchen hast du da."
Arson bemerkte seinen Fehler fast zu spät.
"Ich meine natürlich, schön dass du dein Eicdhhörnchen noch hast. Ich hate schon befürchtet, es wäre ertrunken."
Oh nein, das wäre ja schrecklich gewesen. Eine verlorene Mahlzeit.
"Und..wie geht es dir so?"
23.09.2002, 17:55 #97
Samantha
Beiträge: 12.569

Samantha fühlte sich ausgequetscht und sogleich wieder losgelassen. Verwirrt schaute sie Arson an. Das Wasser hatte ihm wohl das Gehirn durchgeweicht. Würde sich sicher wieder geben.
"Mir geht es wunderbar. Es könnte nicht besser gehen. Meine Lunge fühlt sich zwar an als hätte ich drei Karren Wasser geschluckt, aber sie arbeitet noch. Das ist die Hauptsache."
Sie schob sich mit den Händen die nassen Haarsträhnen aus dem Gesicht.
"Und wie geht es dir? Was macht die Schulter?"

Das Hörnchen hatte inzwischen mit Hüpfen aufgehört und beäugte den ehemaligen Farmer skeptisch. Es schien geradeso, als könnte es seine Gedanken lesen. Aber es spürte wohl auch dass der Mann noch zu schwach war, um ihm etwas zu tun. Also kam es frech herangesprungen, landete mit einem Satz auf seiner Schulter und biß ihn herzhaft ins linke Ohrläppchen. Als Arson erschrocken aufschrie, quiekte es triumphierend und suchte das Weite.
23.09.2002, 18:38 #98
Arson
Beiträge: 687

Fluchend rieb sich Arson sein Ohrläppchen. Diese kleine, miese... ach was regte er sich denn schon wieder auf. Langsam rappelte der Novize sich auf, klopfte sich notdürftig den gröbsten Sand von Körper und Kleidung. Einige Sekunden lang stapfte der junge mann etwas orientierungslos in der gegend herum, dann hatte er sich für eine Richtung entschieden und bedeutete seiner Freundin, ihm zu folgen. Das Eichhörnchen blieb wie immer an ihrer Seite, als sie den malerischen Strand Strand entlang wanderten - leider. Der sanfte Wind wehte das charismatische Aroma des Sumpfes zu ihnen herüber, und auch die Konsitenz des Bodens erinnerte Arson immer mehr an die morastigen Tümpel des Lagers der bruderschaft. Allzu weit konnte es nicht mehr sein. Unwillkürlich musste der Novize grinsen. Kaum zu glauben, dass er noch lebte. Der Pfeil, der Sturm...das Hörnchen. Diese ganzen schrecklichen Prüfungen, doch der Schläfer hatte ihm geholfen. Bald würde er wieder daheim sein, in seiner gemütlichen Hütte, um endlich auf seiner wundervoll weichen Strohmatte einschlummern zu können. Ein wundervoller Gedanke...
24.09.2002, 14:32 #99
Superluemmel
Beiträge: 3.057

Dort lag es : Das metallene Ungeheuer das vor gar nicht allzu langer Zeit Angst und Schrecken über die Kolonie gebracht hatte.
Frost hatte sich gedacht, dass Toras hierher kommen würde. Hier hatte alles begonnen und hier würde alles enden.
Der Krieger brauchte den General nicht lange suchen. Schon von weitem erkannte er den Mann in seiner glänzenden Rüstung wie er dort oben auf der Klippe mit dem Nebelturm stand und in die Ferne sah.
Selbst als sich Frost näherte, wandte Toras seinen Blick nicht von den Wellen ab. Einen Schritt hinter dem General blieb Frost stehen und sah ihn lange an.
"Seid ihr der Einzige?", fragte Toras.
"Ich weiß es nicht."
"Wir haben keine Zeit um zu warten. Spätestens in einer Stunde werden wir ablegen. Seid ihr euch sicher dass ihr euer Leben für ein Land riskieren wollt, welches euch so viel Leid gebracht hat?"
Frosts Miene blieb unbewegt.
"Leid findet sich überall. Letztendlich ist es egal wann, wo oder für wen ich sterbe. Und fragt mich bitte nicht ob ich Angst vor dem Tod habe. Ihr wisst es selbst am besten."
Kaszan nickte verstehend.
"So sei es. Ich weiß nicht wie viele meiner Männer zu Sorim übergelaufen sind. Wenn wir Pech haben, sind wir schon tot bevor wir auch nur in die Nähe der Festung kommen."
Frosts Finger schlossen sich um ein sorgfältig zusammengelegtes Stück Pergament.
"Ich kenne einen Weg in die Burg."
Verblüfft drehte sich Toras herum.
"Ihr kennt was?"
"Ich weiß wie wir in die Burg kommen können, ohne durch das Haupttor zu platzen. Ein Späher namens Raven brachte mir Pläne der Grundrisse der Festung. Dort ist ein Gang eingezeichnet, welcher direkt vom Kriegshafen bis zur Festung führt."
"Bei den Göttern, ihr habt die ganze Zeit über gewusst wie man in die Burg kommt? Als wir noch im Krieg miteinander lagen, warum habt ihr damals nicht euer Wissen benutzt um einen schnellen Schlag gegen die Führung meines Landes zu führen?"
Frost zuckte mit den Schultern.
"Es hätte keinen Unterschied gemacht. Wenn ein Tyrann gestürzt wird, kommt der Nächste. Unabhängigkeit kann man nur erreichen, wenn man darum kämpft, nicht mordet."
Der General drehte sich erneut zu der Klippe um.
"Die Reperaturen sind bald abgeschlossen. Unser Zugtier wurde verwundet, aber es wird den Angriff nicht behindern. Sobald meine Männer fertig sind, greifen wir an."
24.09.2002, 19:05 #100
Shaela
Beiträge: 273

Inzwischen hatte es angefangen zu regnen, und Angst machte sich bei den Amazonen bemerkbar. Sie versuchten, sich gegenseitig zu beruhigen, wie Shaela, die allen beruhigend meinte, der Sturm würde nicht groß werden, und dass Donnra ihre schützende Hand über ihnen halte, und deshalb zu ihr gebetet werden sollte, was die meisten Amazonen erfolgten.
Nur eine störte sich an große-Beschützerin-spielen Shaelas:
Nu tu mal nich so rum, als wärst du ne Erzamazone, du bist immer noch Tochter, vergiss dass nicht!
Aber bald werde ich eine sein
dachte sich Shaela.
Bald kam auch ein starker Sturm auf, welcher riesige Wellen gegen das Boot peitschte.
Nun fühlte sich auch Shaela schon nicht mehr so sicher, sie überkam plötzlich das Gefühl, der Sturm wurde von einem Seeungeheuer ausgelöst, und vielleicht steckte auch dieser Magier dahinter, den sie in der Schlacht im Hintergrund gesehen hatte, richtig unheimlich war der gewesen.
Vielleicht war es aber auch nur noch ein Überbleibsel der Gruselgeschichten aus ihrer Kindheit, die ihr eine Alte Frau immer erzählt hatte...
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