World of Gothic Archiv
> Die heilige Allianz Ohne Worte |
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11.03.2003, 16:00 | #1 | |||
Melyssa Beiträge: 742 |
Ohne Worte
Neulich im Kloster... Der Tag war schön, die Sonne strahlte, als sich in Büchern fröhlich aalte ein junger fescher Klosterspunt. Die Schriften fleißig tief studierend, die Stirn zu Falten sich mutierend, gab er das Grauen gleich zukund: "Der große Innos, er ward nicht mehr! Ein böser Dämon seiner Herr, ein Erzdämon mit Kron' und Schweif, nein diesmal war's kein Nebelstreif." Die Magier gleich die Stäbe hoben, welch' Lügen da zusammenstoben, und Parlan ganz berauscht der Sinne, warf Feuer nach der Worte Minne. Das Feuer traf der Schafe Wolle und Op'lus mit der Nasenknolle. Schon eilten Brüder flink herein und schlugen auf den Parlan ein. Der Magier sich mit Feuer wehrte, das halbe Kloster aufbegehrte, sich tapfer mit Gebrüll und Mut der fiesen Schläge wehren tut. Im Rat der Weisen durchgedrungen, dass vorm im Gras gar wild gerungen, sich Pyr'kar seiner Macht bewußt ganz einfach auch mal werfen mußt. Das Feuer traf den Ratskollegen, der sprachlos stand im Feuerregen, und bald schon war der Streit parat, wer wohl den schönsten Ball ertat. Es wurde wild herumgeschossen, und dennoch nicht viel Blut vergossen, bis endlich einer Geist annahm, auf folgende Idee dann kam: "Von nun an gibt es Hausverbot für jeden der den Gott bedroht, und wehe einer tuts mitnichten, Innos wird es dann schon richten." :D :D :D |
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11.03.2003, 18:47 | #2 | |||
Hostis Beiträge: 351 |
Ich werde jetzt einmal den Bann brechen und hier posten, damit sich andere auch trauen. :D Meiner Meinung nach ein geniales Werk von Melyssa, wenn du so weiter machst wird man dich bald in einem Atemzug mit Schiller, Goethe, ETA Hoffmann und Kleist nennen. ;) Ihr dürft jetzt auch eure Hochachtung gegenüber Melyssa in diesem Threat beschreiben und sie preisen. :D Ach ja, wenn jemand auch seine literarischen Ergüsse preisgeben will kann er es selbstverständlich tun. PS. Wie lange hast du dafür eigentlich, bis du deine ganzen Reime zusammen hattest? |
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11.03.2003, 18:52 | #3 | |||
Melyssa Beiträge: 742 |
ich hatte erst die bilder und wollte ne geschichte drumherumschreiben, dann wurd es halt ein reim. wollt ich euch natürlich nicht vorenthalten ;) gebraucht, na so 15min vielleicht. |
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11.03.2003, 19:11 | #4 | |||
Atreus Beiträge: 400 |
Sowas kommt also heutzutage raus, wenn Studenten Langeweile haben. Und für sowas zahlen die armen lohnsteuerpflichtigen Arbeitnehmer Steuern... :D |
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11.03.2003, 19:15 | #5 | |||
Dark_Cycle Beiträge: 1.808 |
quote: Ich bin hier der Goethe und kein anderer verstanden :D Davon abgesehen hast du gut gemacht meine Liebe wenn ich einen hätte würde dir nen Keks geben;) |
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11.03.2003, 20:11 | #6 | |||
Lathander777 Beiträge: 691 |
Super, echt. Aber das hast du in 15 min gemacht?! Ich verstehs net, ich brauch für einen Reim manchmal 1 Stunde (wenn dann überhaupt was rihtiges rauskommt ) |
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12.03.2003, 09:52 | #7 | |||
meditate Beiträge: 6.868 |
um schnell zu dichten solltest du dir wie melyssa ein bekanntes gedicht mit volksliedhaftem reim suchen, also aa, bb oder ab, ab. das ist am einfachsten. und dann am gedicht entlangdichten. melyssa hat den erlkönig genommen. trotzdem muss man natürlich ein händchen bzw. köpfchen für so was haben. das ist ein tolles werk. ich bin hell begeistert. |
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12.03.2003, 10:03 | #8 | |||
Warnsinn Beiträge: 264 |
der warnsinn der war ganz begeistert, was melyssa da hat geleistet. die künste von warnsinn sind nicht so toll deswegen beneidet er sie voll. das g´dicht ihn hat berührt am liebsten hätt er sie verführt :D;) nun sitzt er hier und hofft mit bangen dass er nicht wird von ihr gehangen. nein, jetzt mal ehrlich: sit nicht schlecht und das mit dem gerüst eines beliebten gedichtes ist keine schlechte idee. mein reim entstand nur so aus dem bauch ohne gerüst und doppeltem boden. :) |
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12.03.2003, 12:45 | #9 | |||
Yori Beiträge: 657 |
Ok ok Gar nicht mal SO schlecht Mellys Gedicht! :D passend zu meiner Deutschklausur könnte ich es für euch interpretieren. ;) @medi: Nur so als Frage, wo erkennt man in dem Gedicht den Erlkönig? Bin da nicht so beflügelt. |
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12.03.2003, 12:58 | #10 | |||
Melyssa Beiträge: 742 |
Erlkönig Johann Wolfgang Goethe Wer reitet so spät durch Nacht und Wind? Es ist der Vater mit seinem Kind; Er hat den Knaben wohl in dem Arm, Er faßt ihn sicher, er hält ihn warm. Mein Sohn, was birgst du so bang dein Gesicht? - Siehst Vater, du den Erlkönig nicht? Den Erlenkönig mit Kron und Schweif? - Mein Sohn, es ist ein Nebelstreif. - »Du liebes Kind, komm, geh mit mir! Gar schöne Spiele spiel ich mit dir; Manch bunte Blumen sind an dem Strand, Meine Mutter hat manch gülden Gewand.« Mein Vater, mein Vater, und hörest du nicht, Was Erlenkönig mir leise verspricht? - Sei ruhig, bleibe ruhig, mein Kind; In dürren Blättern säuselt der Wind. - »Willst, feiner Knabe, du mit mir gehn? Meine Töchter sollen dich warten schön; Meine Töchter führen den nächtlichen Reihn Und wiegen und tanzen und singen dich ein.« Mein Vater, mein Vater, und siehst du nicht dort Erlkönigs Töchter am düstern Ort? - Mein Sohn, mein Sohn, ich seh es genau: Es scheinen die alten Weiden so grau. - »Ich liebe dich, mich reizt deine schöne Gestalt; Und bist du nicht willig, so brauch ich Gewalt.« Mein Vater, mein Vater, jetzt faßt er mich an! Erlkönig hat mir ein Leids getan! - Dem Vater grauset's, er reitet geschwind, Er hält in den Armen das ächzende Kind, Erreicht den Hof mit Mühe und Not; In seinen Armen das Kind war tot. Da, das meinte medi. lernt man sowas bei euch nicht in der mittelstufe auswendig? tztz ;) ich hab aber eigentlich gar nicht daran entlang gedichtet, mir fiel das gedicht bloß ein als ich da erzdämon schrieb. erz...erl... und dann kamen da plötzlich die zwei zeilen mit kron und schweif und dem nebelstreif hinein. |
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12.03.2003, 13:03 | #11 | |||
Shakuras Beiträge: 3.243 |
EINFACH KLASSE ! Wenn wir mal eine HP haben, kommt das da AUFJEDENFALL mit rein. Wir könnten natürlich auch jetzt einen Thread aufmachen für Dichtkunst.Hrhrhrhr... Und wer am besten dichtet, der bekommt vom alten Shakuras ein BUSSI :D (hoffe die Gewinnerin wird dann Mely^^) |
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12.03.2003, 13:35 | #12 | |||
Melyssa Beiträge: 742 |
ach du sch... ich nehms wieder raus :D ;) scherz |
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12.03.2003, 15:06 | #13 | |||
Warnsinn Beiträge: 264 |
na wenn das so ist, gehe ich aus der gilde ;) ne ich werd mir mal auch was überlegen; damit mely nicht so alleine dasteht ;) |
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12.03.2003, 15:44 | #14 | |||
Escaron Beiträge: 326 |
ich will nicht hören, bzw. lesen was da raukommt...*ohrenundaugenzuhalt* :D |
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12.03.2003, 15:45 | #15 | |||
Warnsinn Beiträge: 264 |
jaja du wirst schon sehen |
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12.03.2003, 15:49 | #16 | |||
koryu-chan Beiträge: 1.007 |
YeAH das gedicht war genial.... tja.-...das nennt man eben studienlangweile. meine gedichte haben meistens sinn ... doch mellys sind |
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12.03.2003, 22:24 | #17 | |||
>Avril< Beiträge: 602 |
Hey das Gedicht ist cool.. will auch Dichten können...:( |
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12.03.2003, 23:09 | #18 | |||
Cain Beiträge: 3.358 |
Klasse Melly.. ;) Aber was ist denn mit euch? wollt ihr nicht auch mal einen Tread machen, wo ihr euch im Real Life vorstellt? (mit Bild) :D :D (Du nicht Melly bei dir wissen wir es ja ) |
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13.03.2003, 17:23 | #19 | |||
Yori Beiträge: 657 |
Reallife? Was ist das, muss ich dazu aufstehen? Muss ich dann etwas das Zimmer verlassen und mal ins "Wohnzimmer" gehen? Ich hoffe du spasst! :D Oder etwa noch das viel Schlimmere? Das Haus verlassen? :D :D Behaltet mich lieber als Yori in Erinnerung, das andere Ich wollte ihr gar nicht kennen lernen. (Turban, langer grauer spitzer Bart :D) |
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14.03.2003, 16:11 | #20 | |||
Saturas Beiträge: 3.217 |
Ohne Worte? Ok...*schweig*.....mit Worten:
sehr schön :) und wenn ich hier schon poste, dann gleich richtig. Es war einmal ein Mann und was der alles kann, das will ich euch erzählen: unter anderem auch vermählen. Einer sehr begabt, jawohl was man dazu noch sagen soll? Er war ein Priester aus dem Kloster, hatte keine nackten Frauen auf 'nem Poster. Durch und durch ein Mann, der glaubt und natürlich niemals raubt. Wenn ihn einer mal gesehen, wird er sofort mehr verstehen. Dazu kommt noch, er war ein Junger hatte keinen Stress und Hunger, half wo es ihm möglich war von Khorinis bis nach Zucchabar. Eines Tages, da jedoch, es schien die helle Sonne, trat er in ein tiefes Loch und vorbei war seine Wonne. Dies war das Ende eines Mannes, ein Priester war er, was für einer! Mit Namen hiess er übr'gens Hannes glauben konnte ihm das keiner. So ist die Geschichte zu Ende nun was kann ich jetzt für euch noch tun? Von Kreuzreim zu Paarreim wieder, was wollt ihr als nächstes- Lieder? zugegeben, da steht eher der reim im vordergrund und nicht der rythmus, der ja eigentlich wichtiger ist. aber immerhin ein paar strophen. :D |
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14.03.2003, 19:59 | #21 | |||
Dark_Cycle Beiträge: 1.808 |
Damit ich meinen Frust abbauen kann pflanze ich euch hier direkt ein Gedicht hin: Die Rose So klar wie die Sterne im Himmel, so klar bist in meinen Augen auch du. Tage lang starrte ich dich an aber warum, ganz klar meine Liebe gehört nur dir oh ja nur dir. Wenn ich Abends aus dem Fenster schau, kommst du mir mit deinem Lächeln wieder in den Sinn und wie du alle Welt zum Strahlen bringen kannst. Aber jetzt frage ich mich als ich vor dir stehe, wieso bedeutet mir bei dir die Liebe mehr als bei anderen wieso? Doch da fällt mir ein es ist wie eine Rose, genau wie eine Rose riechst du nach den Wässern des reinsten Baches, genau wie eine Rose erhellst du den dunkelsten Raum und genau wie eine Rose bringst du den Zorn zum Schmelzen. Irgendwann nach Jahren nach denen ich dich abwies weil du mir in einem Moment schienst wie eine verwelkte Blüte der Nacht da wird mir die Liebe klar denn ich denke an die Rose die genau wie du ist. Warum aber fällt es mir erst jetzt ein, nachdem ich dich abgewiesen hatte warum bloss ich fand mich doch so mit dir verbunden in alle Ewigkeit. So konnte es nur das Schicksal gewollt haben, denn eine Rose verwelkt zu schnell, sogar schneller als Liebe die ich zu dir fühlte.by Cycle Frieden für die Welt in alle Ewigkeit denn Leben sind mehr wert als Rache Mit einem Gedicht drücke ich meist meine Gefühle aus und ich hoffe das diese Gefühle euch ereichen und die Lagen meines Leben schildern können so schwer und so lästig das Meiste doch ist |
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14.03.2003, 20:13 | #22 | |||
Saturas Beiträge: 3.217 |
ich kann noch mehr : Auf's RPG es sich beziehen tut, damit hab ich ja einiges am Hut. Es geht um einen Schüler, der lernte immer kühler. Seinen Namen will ich gar nicht nennen, es werden ihn schon alle kennen. Er ist bei uns nun schon recht lange, und stand ganz vorne in der Schlange. So gab ich ihm den Vorzug halt, das lässt die andern zwar nicht kalt, doch so wurde mir geheissen, und darauf kann ich ja nicht einfach schei*sen. Mittlerweile hab ich erkannt: er ist ein Lehrling sehr markant, verrichtet seine Pflicht begabt, wie ihr das erwartet habt? Ein tücht'ger Schüler also ist er, ein selbstverantwortlicher Mister. Niemals würde er aufgeben, tut immer gen Ziel hin streben. Gelernt hat er schon Zauber zwei, zwischendurch ist er nie high. Weiter geht es ohne Zweifel, auch für ihn bis zum Turm von Eiffel.:D Jetzt schliess ich hier, es tut mir leid, ich habe nämlich keine Zeit. Wer war gemeint, ihr schlauen Leute? Noch ein bisschen denken heute! Mit diesem Reim ist es leicht. ich hoffe, auch für euch erreicht: Wenn ich mit dem Schüler wander, kann er nur heissen ~^~.-__... Viel Erfolg!:D |
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15.03.2003, 08:55 | #23 | |||
Der Inquisitor Beiträge: 526 |
Lathander. :D |
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21.03.2003, 15:50 | #24 | |||
Saturas Beiträge: 3.217 |
bei der gelegenheit: ja, es ist Lathander:D . Versprecher und Verdreher "Wenn der Kralli putzt Aus einer Radioansage: "Sie hören nun die h-Mess-Molle, Verzeihung, die h-Moss-Melle, ich bitte sehr um E0ntschuldigung, die h-Moll-Messe von Johann Sebaldrian Bach- ich häng mich auf!" Auf tausend Wörter passiert im Durchschnitt ein Versprecher. Das ist nicht viel, etwa alle zehn Minuten. Leider. Denn wenn's im Wolken nordig wird (Hochzuckdrohne!) und die Temperaturen zwischen 16 und 22 Uhr liegen, wenn es blittert beim Gewitzer und es auf der Autobahn Frankfurt-Köln in beiden Richtungen schneit- dann setzt sich die Sprache für einen Moment über ihre eigenen Grenzen hinweg und bringt skurril-poetische Bilder hervor, wie wir sie sonst nur aus dem Kindermaul kennen: "Bitte eine Prachtel Schalinen und ne Cose Dola." In Büchern kommen solche Wertverdrohungen noch seltener vor. Es soll ja Leute geben, die nichts Besseres zu tun wissen, als sämtliche ausgelückten Gesetzesnutzen sowie bankursen Spanken und Barkassen bis zum Tröpfelchen aufs i aus dem Verkehr zu ziehen, so dass die Texte am Ende geschnügelt und gebiegelt daherstehen. Elende Wesserbisser! Doch zum Glück hat jemand alle rausgeschmissenen Versprecher und Verschreiber gesammelt, zwischen zwei Buchdeckeln gepresst und so quasimassen mit gleicher Münze zurückgeschlagen. Die Autorin von "Reden ist Schweigen, Silber ist Gold" heisst Helen Leuninger und arbeitet als Professorin für Sprachwissenschaft an der Universität Frankfurt. Ihr Fachgebiet ist die kognitive Linguistik. Das macht aber nichts, denn selbst die "Kleine Theorie des Versprechers", die sie ihren sechshundert Lieblingsausrutschern hinterherschickt, ist erfrischen verständlich. Für Leute wie mich ist so ein Buch natürlich das Ein und O! Denn Frau Leuninger nimmt kein Brett vor den Mund. Ihre Beispiele sind nicht aus den Haaren gesogen, sondern sie hat sich mehr als ein Ohr um die Nacht geschlagen, um ihren Lesern reinen Tisch einzuschenken: Wenn Ärzte Dünnfall, Tiefdruck, Artillerieverkalkung oder Angora pectoris diagnostizieren, dann stehen uns die Berge schon mal so zu Haare, dass uns der Hut platzt. Und es besteht die Gefahr, dass dem Patienten bei der Untermeidung lebensnotwichtiger Massnahmen das Lebensknicht ausgelipst wird. Dann gibt es nur noch eine Diagnose: Tote sterben fest. Wenn dagegen am Fernsehen hintertückisch von Tot- und Mordschlag daherschwadroniert und den Zuschauern überhaupt Honig ins Geicht geschmiert wird, dass es uns die Balken biegt, fallen wir zwar aus fast allen Socken, aber zugleich geht uns so mancher Groschen auf- und die Tatsachen bleiben im Dorf." :D ist übrigens nicht von mir;) . |
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10.04.2003, 15:02 | #25 | |||
Lt. Mos Beiträge: 329 |
Dann noch was : Der Wanzerich 1 Es saß ein brauner Wanzerich Auf einem Pfennig und spreizte sich Wie ein Rentier, und sprach: »Wer Geld hat, Auch Ehr und Ansehn in der Welt hat. Wer Geld hat, ist auch lieblich und schön Es kann kein Weib ihm widerstehn; Die Weiber erbleichen schon und zittern, Sobald sie meinen Odem wittern. Ich habe manche Sommernacht Im Bett der Königin zugebracht; Sie wälzte sich auf ihren Matratzen, Und mußte sich beständig kratzen.« Ein lustiger Zeisig, welcher gehört Die prahlenden Worte, war drob empört; Im heiteren Unmut sein Schnäbelein schliff er, Und auf das Insekt ein Spottlied pfiff er. Gemein und schmutzig, der Wanzerich, Wie Wanzen pflegen, rächte er sich: Er sagte, daß ihm der Zeisig grollte, Weil er kein Geld ihm borgen wollte. * Und die Moral? Der Fabulist Verschweigt sie heute mit klugem Zagen, Denn mächtig verbündet in unseren Tagen Das reiche Ungeziefer ist. Es sitzt mit dem Geldsack unter dem Arsch Und trommelt siegreich den Dessauer Marsch. |
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