World of Gothic Archiv
> Rollenspiel Hinter den Bergen #2 |
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03.04.2004, 14:47 | #326 | ||||||||||
Enzanie Beiträge: 385 |
Schon wieder war heute so ein schöner Tag im Lande Jharkendar, aber es war etwas windiger geworden, der Wind riss ganz schön an ihrem schmalen Körper, aber das war schon in Ordnung, der Wind war ein ganz wichtiges Element, das wusste sie. Allerdings gab es schon einen kleinen Nachteil bei Wind, zumindest, wenn man durch die Wüste gehen wollte. Eigentlich war es ja keine Wüste, zumindest nicht ursprünglich. Es konnte auch ein schöner, grüner Flecken sein, wenn man nur wollte, doch die Natur wollte anscheinend nicht. Vielleicht war es ja auch falsch gewesen diesen Flecken zu bewässern, sie wusste es nicht, denn schließlich begann mit ihrer Geburt nicht die Geburt des ganzen Volkes, es war einfach immer so gewesen, seit sie denken konnte war es nur ein wenig heißer im Canyon, aber nie so sandig und trocken. Vielleicht war es ja am Anfang der Zeit, als Utzatekl dieses schöne Stückchen Land formte und der Natur übergab, noch nicht so gewesen, vielleicht hatte ihr Volk tatsächlich der Wüste ihr Land weggenommen. Aber ohne das Aussterben von den Menschen wäre es heute sicher nicht anders als vor ein paar hundert Jahren gewesen. Nun aber war es nun mal so, sandig, staubig und trocken und gerade da war Wind unpassend, denn er wirbelte die feinen, gelben, roten Körner auf und sorgte dafür, dass sich Enzanie ein wenig außerhalb der Wüste aufhalten musste, an den Hängen der kleineren und größeren Berghänge haltend. Aber dort war es auch recht schön, zumindest sah man dort immer mal wieder grüne Sträucher aus dem Boden sprießen oder kleine Wüstenblumen aus dem Felsen kommen. Die Wüste, sie war doch auch einen Blick wert und die immer noch recht ernste Enzanie konnte sich schon langsam dafür beglückwünschen, dass sie diesen mutigen Schritt gewagt hatte. |
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03.04.2004, 17:10 | #327 | ||||||||||
elpede Beiträge: 708 |
Als der Wolfszüchter die Treppe hinaufgeschritten war, stand er in einem kleines Lager. Doch viel Zeit zum Umschauen blieb ihm nicht, denn plötzlich sah er sich von einigen Männern umringt, die sich offenbar hier aufhielten. So wie sie aussahen, waren sie wohl Banditen. In ihren Gesichtern fand sich keine Spur von Freundlichkeit. Die Situation war bedrohlich, und elpede begann, leicht zu schwitzen. Gegen diese Übermacht - es waren sechs, die ihn umringten - hatte er nicht den Hauch einer Chance. Doch es gelang dem Wolfszüchter, ruhig zu bleiben. Regungslos stand er da und wartete innerlich gespannt darauf, dass irgendetwas passierte. Doch die Banditen machten keine Anstalten, ihn anzugreifen oder ihre Waffen zu ziehen. Noch nicht. Dann sah der Wolfszüchter einen Mann auf sich und die Gruppe zukommen. Dieser trug eine schwere Rüstung und einen Zweihänder auf dem Rücken. Begleitet wurde er von zwei weiteren Männern in weniger schweren Rüstungen, dafür aber mit Armbrüsten auf dem Rücken. Die Art dieser Rüstungen kam dem Wolfszüchter bekannt vor, irgendwo hatte er sie schon einmal gesehen, aber er konnte sich im Moment nicht daran erinnern, und er hatte jetzt ganz andere Probleme, als diese Rüstungen. Dieser Mann war offenbar der Anführer. Die drei blieben stehen. Der Wolfszüchter wurde von den dunklen Augen des Anführers gemustert. Kein Wort wurde gesprochen. Das Schweigen machte elpede nervös, doch er bemühte sich, ääußerlich ruhig und gelassen zu wirken, so als wäre es das normalste der Welt, auf Banditen zu treffen. Doch dies gelang ihm wohl nur zum Teil. Schließlich brach der Anführer das Schweigen. "Er sieht wirklich harmlos aus." Die Banditen wichen ein paar Schritte zurück und ließen dem Wolfszüchter etwas Platz. Er atmete leise und erleichtert auf. "Wer bist du ?", fragte der Anführer ihn nun. In seinen Augen lagen Strenge und Freundlichkeit. "Man nennt mich elpede", antwortete der Wolfszüchter vorsichtig. Er war sich noch immer nicht sicher, was das alles zu bedeuten hatte. Aber wenn ihn irgendjemand hätte töten wollen, wäre das sicher längst geschehen, und so entschloss sich der Wolfszüchter dazu, ein wenig zu riskieren. "Und wer seid Ihr ?", fragte er unverfroren zurück. Der Anführer schwieg eine Weile, und elpede befürchtete schon das schlimmste, doch dann begann der Anführer, zu lachen. "Wer ich bin, fragst du ? Ich will dir sagen, wer ich bin. Ich bin Thorus, das sind meine Leute, und das hier ist unser Lager." Er betonte das Wort "unser", und elpede zuckte leicht zusammen. "Und, wie geht es nun weiter ?", fragte elpede. Wieder schwieg Thorus einen Augenblick. "Das hängt ganz von dir ab", begann er dann. "Wir haben dich bereits bemerkt, als du in der Nähe des Sumpfes übernachtet hast. Dein Glück, dass du eher harmlos aussiehst, sonst wärst du längst tot und gar nicht erst bis hierher gekommen." elpede lief es eiskalt den Rücken hinunter. Er hatte nichts bemerkt, gedacht, er wäre alleine hier, und nun musste er erfahren, dass ihn die Banditen schon seit mindestens zwei Tagen beobachtet hatten, sein Leben an einem seidenen Faden gehangen hatte. Dennoch schöpfte er Hoffnung und neuen Mut. "Ich nehme nicht an, dass du vorhast, mich töten zu lassen", stellte elpede fest. "Nein", lachte Thorus, "Wenn ich dich tot sehen wollte, wärst du es schon. Ich weiss zwar nicht, was jemanden wie dich in diese Gegend führt - aber wir sind es nicht, sonst wärst du nicht so unvorsichtig gewesen. Ich schätze, du hast nicht die geringste Ahnung, wer wir sind oder was wir hier tun." "Das stimmt", gab elpede zu. "Ich habe nicht damit gerechnet, dass hier jemand lebt. Ich habe auch keine Ahnung, wer ihr seit, obwohl mir eure Rüstungen bekannt vorkommen." Thorus zog eine Augenbraue hoch und schaute skeptisch, dann lachte er wieder. "Du willst mir doch nicht etwa erzählen, dass du in der Barriere warst ? Ich kann mich nicht an dein Gesicht erinnern. Das mag nichts heißen, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass du Gefangener in der Kolonie warst. Erst recht nicht im alten Lager." elpede hatte keine Ahnung, wovon Thorus da redete. Barriere ? Kolonie ? Altes Lager ? Seine Gedanken mussten ihm wohl im Gesicht geschrieben stehen, denn Thorus redete weiter. "Ich wusste es doch. Du hast keine Ahnung, wovon ich rede. Du kommst vermutlich nicht einmal von dieser Insel. Aber das ist mir egal. Mich interessiert, was du hier zu finden hoffst. Denn irgendetwas suchst du, sonst wärst du nicht hier." Thorus wartete auf eine Antwort. Einige der Banditen hatten sich mittlerweile wieder verzogen, und so stand elpede nun alleine mit Thorus und seinen Begleitern, vermutlich seine Leibwachen, am Rande des Lagers. "Ich suche eine Blutfliegenkönigin", antwortete der Wolfszüchter wahrheitsgemäß. "Was willst du denn damit ?" Seine Antwort schien Thorus zu erstaunen. "Sie fangen", gab elpede kurz und knapp zurück. Wieder schwieg Thorus einen Moment, dann lachte er. "Ich will gar nicht wissen, wozu. Aber bei der Menge an Blutfliegen in diesem verdammten Sumpf wirst du sicher auch irgendwo so eine Königin auftreiben können. Vorausgesetzt, du lebst so lange." elpede schwieg. "Keine Sorge", meinte Thorus, "Wir werden dich wohl nicht töten. Aber der Sumpf da draußen ist verdammt gefährlich, und so wie du dich darin bewegt hast, scheinst du das nicht zu wissen. Ich kann dir ein bischen darüber erzählen, wenn du willst." elpede nickte nur, er hatte tatsächlich nicht daran gedacht, vorsichtig zu sein und außerdem keine Ahnung, was ihn in diesem Sumpf erwarten könnte. Thorus drehte sich um und der Wolfszüchter folgte ihm in ein Gebäude, das nahe der Treppe stand. Innen war es eingerichtet, wie eine Kneipe. Thorus ging in den hinteren Teil und dann eine Treppe hiauf in den ersten Stock. Dort setzte er sich an einen Tisch, und elpede tat es ihm gleich. Die Leibwachen postierten sich an der Treppe und ließen ihn nicht aus den Augen. Thorus bemerkte elpede´s Blick. "Sie greifen ein, wenn ich bedroht werde. Ich kann selbst kämpfen, aber nach den ganzen Vorfällen hier besteht der Rest darauf, dass ich geschützt werde. Ich halte dieses verdammte Lager zusammen." Thorus seufzte, doch elpede verstand nicht, was er meinte. "Warum seit ihr hier ?", fragte er. Wieder seufzte Thorus. "Du willst es wirklich wissen, hm ? Gut. Ich werde es dir verraten. Aber ich schätze, dafür muss ich etwas weiter ausholen. Wir waren alle einst Gefangene in der Barriere. Du kennst das Minental ? Vor einiger Zeit noch war es von einer großen Kuppel aus magischer Energie eingeschlossen. Ein natürliches Gefängnis, denn diese Barriere ließ nur lebendiges hinein, aber nicht mehr hinaus. Dort haben wir gelebt und für den König das magische Erz abgebaut. Wir waren Gefangene des Reiches. doch wir haben uns selbst organisiert. Es gab verschiedene Lager, und das größte davon war wohl das alte Lager. Dort herrschten die Erzbarone und tauschten Erz mit dem König gegen Waren aus der Außenwelt. Ich selbst diente ihnen als Anführer der Gardisten. Ich und meine Männer waren für die Sicherheit der Erzbarone, des Erzes und des alten Lagers verantwortlich. So war es für viele Jahre. Eines Tages jedoch fiel die Barriere einfach in sich zusammen. Man munkelte, ein Erzdämon wäre dafür verantwortlich gewesen, und sein Tod hätte die Barriere zerstört. Ich kann mich auch an einen jungen Mann erinnern, der irgendetwas damit zu tun hatte. Jedenfalls herrschten nach dem Fall der Barriere Chaos und Anarchie. Es wurde geplündert, in Brand gesetzt, geraubt und gemordet, ehe die meisten über den Pass aus dem Minental flohen. Raven, einer der Erzbarone, hatte eine Vision und bat mich, ihn mit meinen Männer zu begleiten. Wir überquerten den Pass und ließen uns von Piraten in diesen Teil der Insel übersetzen. Er war damals nur den Piraten bekannt und über den Landweg nicht erreichbar. Raven führte uns schließlich hierher, in diese alte Festung. Dann begann er, einen Stollen in die Erde treiben zu lassen, und wir stießen dabei auf eine Goldader. Die Mine zog noch etliches Gesindel mehr an, so dass hier eine Menge Banditen zusammenkamen. Raven war aber nicht an dem Gold interessiert. Er ließ in der Mine eine Gruft ausheben, soweit ich weiß, die eines Adanos-Priesters, denn in dieser Festung gibt es auch einen Tempel. In den oberen Teil kommt man leicht hinein, doch das Innere ist magisch versiegelt. Raven muss irgendwie herausgefunden haben, wie man dort hineingelangen konnte, denn eines Tages öffnete er die Tore in das Innere des Tempels und ging hinein. Die Tore verschlossen sich hinter ihm, und seitdem ist er nicht mehr herausgekommen. Er ist vermutlich schon längst tot, denn das liegt jetzt über ein Jahr zurück. Danach begann das Lager, sich aufzulösen. Viele Banditen wurden wahnsinnig und töteten sich gegenseitig in einem unerklärlichen Blutrausch, und auch die Goldmine wurde unbrauchbar. Sie existiert zwar noch und man kann sie betreten, aber ein paar Goldgräber gruben in ihrer Gier viel zu tief und öffneten einen Eingang zu einer großen Höhle. Dort befindet sich ein riesiges Minecrawler-Nest. Wir sind mit ihnen nicht fertig geworden, und so haben wir die Mine aufgegeben." |
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03.04.2004, 17:36 | #328 | ||||||||||
Khalef Beiträge: 490 |
Schnaufend schlug sich Khalef durch das Gestrüpp. "Ich weiß schon, warum ich die andere Seite der berge dieser hier vorziehe! Das ist ja grausam!" keuchte er und zerschlug ein paar Farne mit seinem Schwert. Seit ein paar Tagen hatte sichd er Schürfer in Jharkendar niedergelassen. Khalef hatte einen Zettel in seinem Beutel gefunden, in dem stand, dass man im neuen Land auf ihn warten würde. Auch wenn sich Khalef wunderte, wie der Zettel in seinen Beutel kam, entschied er sich, der Bitte oder auch dem Ruf zu folgen, auch wenn er nicht wusste, was ihn erwartete. "Nichts! Nichts außer Farne, Bäume und Sumpf! Nichts anderes erwartet mich hier!" schnaufte der Baumeister ärgerlich. Nachdem er sich durch ein paar weitere hohe Gräser und Farne geschlagen hatte, gelangte er an einen Holzsteg, der durch den Sumpf verlief. ""Wenigstens etwas! Mir reichts durch den Morast zu marschieren!" sagte sich der Schürfer und stieg auf den Steg. Nachdem er diesen einige Zeit entlanggeschritten war, kam er auf einer kleinen Insel an. Von dieser Insel führten zwei weitere Holzstege weg, einer rechts von ihm und einer vor ihm, gegenüber von dem Steg von dem er gerade die Insle im Sumpf betreten hatte. Khalef entschied sich, den Steg vor ihm zu betreten. Wieder einige Zeit später stand der Schürfer wieder auf festem Boden. Dieser Platz wurde von einer hohen Felswand vor ihm und dem Sumpf hinter ihm. Zu seiner Überraschung gab es hier auch einige alte Ruinen, Mauerreste und eine halb zerfallene und morsche Holzhütte, die beim nächsten Windstoß umzufallen drohte. Die Felswand vor ihm teilte sich jedoch in einen mehr oder weniger schmalen Gang. Diesem ging der Schürfer nun entgegen. Nachdem er um einiges näher gekommen war, sah er dort eine steinerne Treppe. Nun war Khalef sehr neugierig gekommen. Er zog sein Schwert aus der Scheide, denn wer wusste was dort auf ihn lauern würde, dann stieg er die Steintreppe hinauf... |
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03.04.2004, 19:26 | #329 | ||||||||||
elpede Beiträge: 708 |
"Mittlerweile sind nur noch eine handvoll Leute übriggeblieben. Wir leben hier zurückgezogen. Das hier ist unsere letzte Zufluchtsstätte. Wir sind Banditen, Geächtete, Ausgestoßene. Wo wir auch hingingen, man würde uns jagen, einsperren und töten. Doch niemand weiss, dass wir existieren. Vielleicht die Piraten. Aber sie sind genau so Gesetzlose, wie wir es sind. Hier haben wir unsere Ruhe. Niemand hat uns bisher gefunden - nicht einmal die Sektenspinner von der Bruderschaft des Schläfers haben uns bemerkt, als sie hier im Sumpf ein Lager errichtet haben. Doch das ist mitlerweile schon wieder verlassen. Ich glaube nicht, dass deine Anwesenheit uns schlechte Zeiten bringen wird, aber du kanst dir sicher sein, dass wir kämpfend untergehen, wenn es jemals soweit kommen sollte. Wir haben nichts zu verlieren. Hier haben wir unsere Freiheit, und die werden wir nicht einfach hergeben. Du kannst uns verraten, oder du kannst es lassen. Die Entscheidung liegt bei dir. Doch ich weiss nicht, welche Wahl du treffen wirst, aber eine Sache weiss ich gewiss : Ich töte niemanden, nur weil ich Angst habe, vielleicht einen Fehler zu begehen, wenn ich ihn am Leben lasse. Die Furcht, dass wir entdeckt werden, habe ich, seit wir hier sind. Sie hält mich wachsam. Doch ich fürchte keinen offenen Kampf." Thorus schwieg und sah den Wolfszüchter lange an. Dieser schwieg ebenfalls. Er schwor sich, diese Banditen niemals zu verraten. Sie waren Opfer und hatten unter ihrer selbst gewählten Isolation mehr zu leiden, als sie je zugeben würden. Und doch waren sie in den Augen des Wolfszüchters nur einfache Menschen, die ein Recht darauf hatten, in Freiheit und Ruhe leben zu dürfen. Dieses Recht hatte man ihnen genommen, als man sie in die Barriere gebracht hatte, vielleicht für eine Kleinigkeit, für die sie den Rest ihres Lebens hatten bezahlen sollen. Freiheit war ein kostbares Gut in diesen Zeiten, aber viele, die sie nicht verdienten, genossen sie, während andere, die ein Recht darauf hatten, sie nicht erhielten. "Du kannst dir sicher sein, dass ich nichts von dir und deinen Leuten verlauten lasse, Thorus." Seine Worte waren voller Überzeugung, und so lächelte Thorus kurz und nickte nur. Mehr gab es dazu nicht zu sagen. Schließlich stand er auf. "Du findest mich oben in meiner Hütte", sagte er noch und ließ ihn dann alleine zurück. Jetzt hatte elpede die Gelegenheit, sich gründlich umzuschauen. er verließ das Haus und wandte sich nach rechts. Nicht weit vor ihm waren weitere Treppen in den Stein gehauen worden. Sie endeten ein paar Meter weiter oben an einem Gebäude, dessen Unterbau Ähnlichkeiten mit der Pyramide aus dem Sumpflager hatten - nur wesentlich kleiner. Unterhalb dieses Unterbaus standen rechts und links noch je eine Hütte aus Stein. Die linke hatte kein Dach mehr, war aber mit einem großen Tuch, einer Art Zeltplane bedeckt. Davor befanden sich Arbeitsgeräte eines Schmiedes - Schleifstein, Feuer und Amboss. Doch niemand arbeitete dort im Moment. Direkt neben dem Gebäude, das wohl als eine Art Taverne genutzt wurde, stand ein kleiner Bretterverschlag mit einem Bett darin. Davor stand noch ein Kessel auf einer Feuerstelle, und einer der Banditen rührte darin herum. Das Lager wirkte klein und überschaubar, und es lag auch recht gut geschützt vor neugierigen Blicken aus dem Sumpf. Die Banditen hatten sich eine gute Stelle ausgesucht, um ihr Dasein zu fristen. elpede stieg die Treppe hinauf bis zum Ende. Dort, in dem Steinhaus, fand er Thorus vor. Das Haus hatte einen Hinterausgang, und man konnte einen großen Platz erkennen. Ganz hinten wurde sie wieder von der Felswand begrenzt und man konnte den Stolleneingang zur Goldmine erkennen. Einige Holzhütten standen am Rande des Platzes, und ganz links führte eine Treppe hinauf in ein Gebäude, das einen Vorbau aus Säulen hatte und dann offenbar in den Fels hineingehauen war. Dies war sicher der Adanos-Tempel, von dem Thorus gesprochen hatte. Von hier oben konnte man auch erkennen, dass das Lager komplett von einer hohen Felswand eingeschlossen war, die Treppe in den Sumpf hinunter war der einzige Weg, hinein oder hinaus zu kommen. Alles in einem zählte elpede 12 Banditen, Thorus eingeschlossen. Die meisten von ihnen saßen desinteressiert vor den Hütten und taten nichts. Kaum ein Wort wurde gesprochen. |
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03.04.2004, 21:50 | #330 | ||||||||||
Khalef Beiträge: 490 |
Langsam und mit dem Schwert in den Händen stieg Khalef die steineren Stufen hoch. Links neben ihm stand, wenn man es so nennen konnte, eine verfallene Holzhütte wie auf de rkleinen Insel im Sumpf, auf der er vorhin hierhergekommen war. Dann trat er um eine Ecke des Ganges, der zwischen den Felswänden entlangführte. Mit dem was der Schürfer jetzt sah hätte er ihm Traum nicht gerechnet. Vor ihm tat sich ein kleines Tal zwischen den Felswänden auf. Tal war zwar nicht de richtige Ausdruck dafür, aber trotzdem. Dieses "Tal" war nicht einmal das, was Khalef so verwunderte. Der baumeister beschloss sich näher umzusehen und steckte sein Schwert weg. In diesem Felskessel standen an die 10 oder 15 Hütten aus Holz, dazu noch eine riesige Hütte mit mehreren Stockwerken keine 5 Meter weg von ihm. Khalef blieb nicht viel Zeit um sich hier mehr umzusehen, denn plötzlich - wie aus dem nichts - sah er sich von einigen Leuten umringt, die sehr gefährlich aussahen. Sofort griff er nach seinem Schwert und zog es etwas aus der Scheide. Er wusste beim besten Willen nicht was er nun tun sollte, denn einen Kampf würde er alleine gegen diese Leute wohl kaum gewinnen können... |
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04.04.2004, 13:27 | #331 | ||||||||||
elpede Beiträge: 708 |
Doch plötzlich kam Bewegung in die Banditen, und elpede erkannte auch schnell, warum. Irgendjemand war die steinerne Treppe aus dem Sumpf hinaufgekommen und stand nun etwas verwirrt im Lager. Die Reaktion der Banditen zeigte, dass man mit diesem Besucher wohl nicht gerechnet hatte, denn sie sprangen auf und umringten den Eindringling, bereit, ihn sofort zu töten, wenn er nur eine falsche Bewegung machte. Doch elpede erkannte den Mann, der da umringt wurde. Es war jemand, mit dem er nicht gerechnet hätte, und schon gar nicht damit, ihn hier anzutreffen. Es war der junge Skydivar, ein Begleiter in den ersten Tagen auf dieser Insel. Doch sie hatten sich kurz nach ihrer gemeinsamen Ankunft im Sumpflager aus den Augen verloren und seither nicht wieder getroffen. "Du kennst ihn ?" elpede hatte nicht bemerkt, dass Thorus jetzt neben ihm stand. Er nickte kurz. Dann schritten sie zu viert die große Treppe hinunter, an dessen Fuss der junge Skydivar von den Banditen umringt wurde. Die Banditen wichen ein paar Schritte zurück, als Thorus sich mit seinen Leibwachen vor Skydivar aufbaute. elpede wusste nicht, ob dieser ihn erkannt hatte, er blieb einfach neben Thorus stehen und wartete ab. "Du solltest dein Schwert wegstecken, wenn dir dein Leben lieb ist", begann Thorus, wohl, weil Skydivar keine Anstalten machte, seine Waffe wieder einzustecken. Also ob sie seinen Worten mehr Gewicht verleihen wollten, zogen die beiden Leibwachen ihre Armbrüste und legten an. |
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04.04.2004, 14:06 | #332 | ||||||||||
Khalef Beiträge: 490 |
Nachdem Khalef eine Zeit lang nach einem Ausweg gesucht hatte, jedoch keinen fand da er ringsrum von den Männern umzingelt war, entschied sich der Schürfer lieber im Kampf mit Ehre zu sterben als feige in einer Ecke abgestochen zu werden, denn sterben musste er scheinbar sowieso. Also zog er langsam sein Schwert ganz aus der Scheide und ging in die Kampfstellung, die ihm Azathot damals bei seiner Ausbildung gezeigt hatte. Vielleicht schaffe ich es ja... Gegen diese ganzen Leute... dachte er sich. Kurz nach diesen Gedanken gab er die Hoffnung jedoch wieder auf. Ich hätte nie gedacht dass ich hier auf dieser Insel sterben werde.... Ich wollte doch noch zurück aufs Festland... "Du solltest dein Schwert wegstecken, wenn dir dein Leben lieb ist" ertönte auf einmal eine Stimme hinter ihm. Khalef fuhr herum. Die Männer hinter ihm machten Platz und 4 weitere Männer traten hervor und in den Kreis hinein, der nun wieder geschlossen wurde. Einer dieser Männer trug eine schwere Rüstung und einen Zweihänder auf dem Rücken. Den anderen Personen um ihn herum nach zu urteilen, war sein Gegenüber der Boss hier. Die 2 Personen hinter ihm trugen auch Rüstungen, jedoch waren dies enicht mit der Rüstung seines Gegenübers zu vergleichen. Auf dem Rücken trugen die beiden Männer Armbrüste, das heißt, die Armbrüste hielten sie nun in der Hand um den Worten des Anführers mehr Ausdruck zu verleihen. Khalef hatte das Gefühl dass die beiden Leute keine Hemmungen hatten ihn ohne mit der Wimper zu zucken eiskalt zu erschiessen. Die 4 Person, die neben dem Anführer stand, war mit den 3 vorrigen Leuten nicht zu vergleichen. Sie trug keine Rüstung, nur einen kapuzenmantel und eine Seitentasche zum umhängen. Auf dem Rücken trug die Person einen Langbogen. Khalef erkannte die Person erst auf den zweiten Blick wieder. Es war sein alter Freund und Weggefährte elpede, den er in seinen ersten Tagen auf de rInsel begeleitet hatte aber schließlich aus den Augen verlor. Da Khalef nicht wusste ob dieser ihn auch erkannte, wandte er sich erstmal wieder zum Anführer. "Was macht es für einen Unterschied ob mit mit gezogener Waffe sterbe oder ohne? Sterben muss ich scheinbar sowieso!" sagte der Schürfer. Erst jetzt erkannte Khalef, mit wem er da sprach. "Du... Bist du nicht Thorus? Einer der Gardisten aus dem alten Lager in der alten Minenkolonie?" |
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04.04.2004, 23:23 | #333 | ||||||||||
elpede Beiträge: 708 |
"Das kann schon sein", erwiderte Thorus auf Skydivar´s Frage. "Aber was macht das schon ? Du kennst mich. Vielleicht warst du im alten Lager. Vielleicht warst du sogar einer meiner Gardisten. Und, macht uns das zu Freunden ? Nein, das macht es nicht. Er..", Thorus nickte leicht in elpede´s Richtung, ".. scheint dich zu kennen. Also wird er für dich bürgen. Er weiss, wer wir sind, und er weiss, wie es hier läuft. Tu´, was er dir sagt, dann bleibst du am leben." Thorus drehte sich um und ging die Treppe hinauf. Seine Leibwachen folgten ihm. Die Gruppe der Banditen löste sich ebenfalls auf. Zurück blieben elpede und ein sichtlich verwirrter Skydivar, der nun endlich zu begreifen schien, dass ihm vorläufig keine Gefahr drohte und sein Schwert wegsteckte. elpede warf einen flüchtigen Blick über seine Schulter hinauf zum Ende der Treppe. Thorus und seine Leibwachen waren nicht mehr zu sehen, sie hatten die Steinhütte wohl schon erreicht. Eine weile standen sie sich gegenüber, musterten sich gegenseitig und sprachen kein Wort. Skydivar war kräftiger geworden konnte offensichtlich mit dem Schwert umgehen. Schließlich brach elpede das Schweigen als erster. "Ich hätte nicht gedacht, dich so bald zu treffen. Und schon gar nicht hier. Was machst du hier ?" |
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05.04.2004, 11:00 | #334 | ||||||||||
Erzengel Beiträge: 1.667 |
Er saß oben auf dem Dach und wartete auf den Botenjungen und die Antwort auf ein Bitte hinausziehen zu dürfen, doch kleine Monster hielten ihn auf, womöglich hatte ihn die Bitte nie erreicht, doch nein halt... die Bitte hatte er nie losgeschickt, nicht mal geschrieben, aber es kam ihm so vor, als ob er eine Antwort brauchte, eine Erlaubnis oder Bestätigung, um eine Weile verschwinden zu können. Doch wem galt diese Sorge? Er ließ von den tristen Bergen und wirren Weglabyrinth ab und wandte sich wieder dem Meer zu. Langsam stand er auf, öffnete die Luke und stieg hinab. Wenig Später schlug er die Eisentür unten aus und stellte sich an die Klippen. Jetzt so ohne Windfaust verlangte es wesentlich mehr Mut als mit, deswegen lief er sofort los, ohne nachzudenken, ohne die Angst aufflammen zu lassen. Die Sekunden des freien Falls hatten so etwas, doch nun da er um das Gefühl des Fliegens wusste, war es lange nicht mehr so atemberaubend. Als er das Wasser spürte, bewegte er sich nicht mehr. Erst am frühen Mittag durchbrachen einige Sonnenstrahlen die Wolkendecke. Er war ja schon viel zu weit zu draußen, das war schon zu tief für seinen Geschmack. Hastig paddelte er los zum Strand. Schwer atmend lag er im Sand, um kurz darauf die scharfkantigen Klippen etwas weiter südlichen wieder nach oben zu klettern und oben in eine wesentlich wärmere Quelle zu springen. |
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05.04.2004, 13:37 | #335 | ||||||||||
Khalef Beiträge: 490 |
Thorus und seine Anhänger waren in den Steinhütten verschwunden. Khalef sah ihnen noch solange nach, bis auch der letzte von ihnen durch eine der Hütten betrat. Nun steckte er langsam sein Schwert weg. Komisch... Thorus ist ein ehemaliger Gefangener der Barriere, ein Bandit und wollte mir noch dazu damals in der Kolonie die Kehle durchschneiden, hätte mich Blade nicht gerettet... Und jetzt erinnert er sich nicht einmal mehr an mich... Wirklich komisch...murmelte Khalef in sich hinein. Dann bemerkte er, dass sein alter Freund elpede noch da war und dieser ihn beobachtete. Er sieht anders aus als vorher... Kräftiger... Erfahrener... Als ich ihn damals kennengelernt hatte waren das einzige Wilde an ihm seine 3 Wölfe... "Ich hätte nicht gedacht, dich so bald zu treffen. Und schon gar nicht hier. Was machst du hier ?" elpede brach schließlich das Schweigen. Khalef musterte ihn weiter, wie elpede aus auch bei ihm tat. "Du kennst mich also noch! Freut mich zu hören!" sagte Khalef und ein kleines Lächeln kam über sein Gesicht. "Nun, mich hat mehr oder weniger der Zufall hergeführt." Khalef sah sich seinen Gegenüber genauer an. Er wollte nichts über den Ring verraten, und da er keinen Ring an seinen Fingern sah, ließ er es lieber bleiben ihn darüber zu informieren. "Sagen wir... Ich wurde hierher, ins neue Land, gerufen!" beendete er dann seinen Satz. "Was hat dich sonst hergeführt? Was machst du jetzt eigentlich? Hab lange nichts von dir gehört, seit ich die Bruderschaft verlassen habe! Und was hast du mit Thorus und den Banditen zu schaffen?" |
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05.04.2004, 22:05 | #336 | ||||||||||
Magier Adanos Beiträge: 51 |
Merdarion hatte geduldig gewartet, so wie Saturas es ihm aufgetragen hatte. Seine Aufgabe bestand darin, die neuen Mitglieder des Ringes einzuweisen. Zwei ältere Ringmitglieder standen ihm dabei als Beschützer zur Seite. Doch nur wenige hatten seither den Pass überquert. Ein junger Wolfszüchter namens elpede und Khalef, ein Bruder des Ringes. Doch er hatte den Magier nicht bemerkt und war einfach vorbeigeeilt. Nun stand ein weiterer Bruder des Rings vor dem Magier des Wassers und begrüßte ihn ehrfürchtig. Als Erkennungszeichen trug er den Aquamarinring. Merdarion lächelte. "Adanos sei mit dir, Bruder des Rings. Wie ich sehe, hast du unsere Nachricht erhalten und hergefunden. Ich bin Merdarion, Magier des Wassers und Diener Adanos. Wir haben dich hergebeten, um dir und einigen anderen deiner Brüder das Geheimnis des Rings zu zeigen." Der Wassermagier deutete auf seine beiden Begleiter. "Wie du sehen kannst, gehören auch sie zum Ring. Die Rüstung ist das Erkennungszeichen. Wir vergeben sie schon seit vielen Jahren an Menschen, die wir für würdig erachten, dem Ring beizutreten. Doch dazu erfährst du später mehr. Ich denke, du fragst dich, warum wir dich hierher gebeten haben. Nun.. dort unten im Tal hinter der Brücke siehst du die Ruinen von Jharkendar, einer Stadt aus längst vergangenen Zeiten. Wir, die Magier vom Kreis des Wasssers, haben es uns der Aufgabe angenommen, die Ruinen und das alte Volk, das hier einst gelebt haben muss, zu erforschen, denn wir wissen, dass sie unseren Gott Adanos verehrt haben. Aus diesem Grunde haben wir in den Ruinen unser Lager aufgeschlagen. Dort findest du Saturas. Er wird dir das Lager zeigen und dir mehr über den Ring erzählen und dich in deine Pflichten einweihen, die du als Bruder des Rings hast." elpede |
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05.04.2004, 22:16 | #337 | ||||||||||
knörx Beiträge: 440 |
"Ich danke euch, Herr Wassermagier. Der Schläfer sei mit euch!" antwortete Knörx, dachte dann aber nochmal nach, ob er den Magier vielleicht durch diesen Gruß durch einen anderen Gott vielleicht gekränkt hatte, aber er vernahm keinerlei Gemütsregung im Gesicht des Magiers erkennen. Rasch verbeugte sich Knörx noch einmal vor jedem der RIngmitglieder und schrittb den schnellen Fußes zum Lager vor den Ruinen, wo schon die Fackeln für die Nachtwache brannten. Den Weg erkannte Knörx trotz der Dunkelheit immernoch recht gut, schließlich war er ihn schonmal bei Tageslicht gegangen. Angekommen im Lager bemerkte Knörx erst, wie müde er war und erkundete sich schnell bei einem der Ringmitglieder, wo sich denn die Kojen für die Ankömmlinge befanden bevor er sich in eines der weichen Feldbetten legte und ihm so schnell die sanften der Hände des Schlafes umfingen. |
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05.04.2004, 22:50 | #338 | ||||||||||
elpede Beiträge: 708 |
"So so, ins neue Land gerufen." Skydivar war nicht besonders gut darin, etwas zu verbergen. Er wollte nicht darüber reden. Aber gut, das war seine Sache, und der Wolfszüchter war nie jemand gewesen, der unter zuviel Neugierde litt. Daran würde auch Skydivar nichts ändern. "Was ich hier mache ? Ich suche eine Blutfliegenkönigin. Im Sumpflager hat man mich daran gehindert, eine zu fangen. Aber man gab mir den Tipp, hier zu suchen. Dieser Sumpf ist natürlich - und viel größer. Was die Banditen betrifft - sie müssen mich wohl entdeckt haben, als ich letzte Nacht am Rande des Sumpfes gerastet habe. Ich entdeckte die Ruinen, wurde neugierig, und sie umringten mich - so wie dich. Aber sie sind nicht weiter schlimm oder gefährlich. Sie wollen einfach ihre Ruhe - das ist alles." Es war Nacht geworden. Es regnete, doch die beiden Männer störten sich nicht daran, denn sie saßen im Inneren der Taverne, wo es warm und trocken war. Einer der Banditen hatte ihnen irgendetwas alkoholisches gebracht - vermutlich Grog. Danach hatte er sich wieder hinter die Theke verzogen, doch er warf immer wieder flüchtige Blicke auf elpede. Das entging dem Wolfszüchter nicht. Doch vorerst ging er nicht weiter darauf ein. Stattdessen wandte er sich wieder Skydivar zu. |
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06.04.2004, 17:38 | #339 | ||||||||||
Gjaron Beiträge: 1.380 |
Überall flogen Blätter und Geäst herum. Gjaron fiel und sprang überstürzt aus einem Gebüsch am Rande des Sumpfes. Beim Aufprall auf den teils matschigen Boden hatte er sich natürlich den Musikantenknochen gestoßen. Ein lähmendes Gefühl durchströmte seinen Unterleib und hielt ihn am Boden fest. Gleich darauf kamen seine Verfolger durch das Gestrüpp. Eine riesige Blutfliege und zwei kleinere ihrer Art. Schnell zog der Bandit das Schwert und schnitt eine der kleinen Blutfliegen in der Mitte durch, als sie sich gerade mit dem giftigen Stachel auf ihn stürzten wollte. Die beiden anderen schwirrten abrupt ein paar Meter rückwärts, gingen jedoch rasch wieder in Angriffsstellung. Das größere Exemplar kam mit schnell auf Gjaron zugeflogen, den Stachel nach vorn gerichtet. Der am Boden gefesselte Bandit stich zu, verfehlte jedoch sein gigantisches Ziel, welches mit einer unglaublichen Schnelligkeit zur Seite auswich. Der Stachel war gefährlich nah und Gjaron fürchtete um sein Leben. Er kniff die Augen zusammen, nicht etwas um nicht dem Stachel zusehen zu müssen, wie er seinen Körper durchdringen würde, sondern weil etwas Blendendes von links angerauscht kam. Ein bläulicher Feuerball, anders konnte er es nicht beschreiben, was da flog, traf die Blutfliege in der vollen Breitseite und warf sie ins nächste Gebüsch. Die letzte Fliege bekam wohl beim Ableben des großen Genossen Angst und surrte zurück in den Sumpf. Gjaron richtete sich auf und betrachtete seinen Helfer, eigentlich seine Helfer. Ein Magier in blauer Robe mit vielen wellenförmigen Zeichen an Saum und Kragen stand vor ihm, flankiert von zwei stummen Begleitern, die nicht wie Magiekundige aussahen. Der Wassermagier, zumindest dachte sich Gjaron das bei dem prächtigen Gewand, lächelte und begann mit einer ruhigen und doch tief grollenden, belehrenden Stimme zu sprechen: „Ich…“, er blickte zu seinen Leibwächtern: „Wir haben schon auf dich gewartet. Du bist recht spät, doch nicht der letzte auf den wir warten.“ Danach begann eine lange Rede des Magiers, in der es um einen Treffpunkt in einem Tal, um den Ring des Wassers und den geheimnisvollen Zettel ging. Gjaron hatte viel Fragen auf der Zunge, doch nur wenige äußerte er laut. Die Antworten bestanden meist aus rätselhaften und verworrenen Auskünften, die Gjaron nicht immer gleich begriff. Am Ende war dem Banditen nur soviel klar: Er sollte durch das neue Gebiet reisen und sich zu einem kleinen Felstal durchkämpfen, wo er mehr erfahren würde. Gjaron stand etwas unbeholfen da, die Unterlippe vorgeschoben und mit großen Augen sah er den Magier an: „Okay!“, sagte er dann langsam und zeigte ungefähr Richtung Nordosten, „Dann geh ich mal!“ Er grinste dämlich und machte sich dann auf den Weg, ohne sich noch mal umzusehen. Erst als der Mann ihn rief, drehte er sich zu ihm. „Mein Name ist Merdarion, merk ihn dir, du wirst bestimmt danach gefragt werden.“ Gjaron antwortete mit einem kurzen „Okay“ und lief dann weiter. Hoffentlich würde er dieses komische Tal auch finden und was würde ihn dort wohl erwarten? Mit diesen Gedanken durchschritt er die tiefe Schlucht und war bald darauf aus dem Blickfeld der drei Menschen entschwunden. |
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06.04.2004, 23:26 | #340 | ||||||||||
elpede Beiträge: 708 |
Skydivar war wohl der Grog ein wenig zu Kopfe gestiegen, denn er schwieg beharrlich. Und so ließ elpede ihn in Ruhe und setzte sich zu dem Banditen, der ihn die ganze Zeit über angestarrt hatte, als wolle er irgendetwas von dem Wolfszüchter. Es dauerte auch nicht lange, da ließ der Bandit den Kessel mit der dampfenden Brühe in Ruhe und setzte sich an den Tresen. Im Gepäck hatte er zwei Gläser und eine Buddel Rum. Er füllte beide Gläser und schob elpede eines zu. "Du kommst sicher viel herum..", begann er eher vorsichtig. "Kann schon sein", erwiderte der Wolfszüchter. Der Bandit seufzte und leerte sein Glas in einem einzigen, tiefen Zug. Er füllte es nach und seufzte erneut. "Weisst du.. damals, als wir hierher kamen, war alles viel einfacher. Wir hatten Gold, Frauen, Rum.. alles von den Piraten. Aber seit die meisten hier durchgedreht sind, bekommen wir nichts mehr an Waren von denen. Hat da wohl ein paar Auseinandersetzungen gegeben.." Der Rum schmeckte nicht besonders, und so lehnte elpede es dankend ab, als der Bandit ihm das Glas nachfüllen wollte. "Worauf willst du hinaus ?", fragte er stattdessen. Der Bandit zögerte einen Moment, dann beugte er sich vor. "Na ja..", flüsterte er, "Ich dachte, vielleicht könntest du ja das ein oder andere für uns besorgen.. aber sag´ das blos nicht Thorus, er will nicht, dass irgendwo bekannt wird, dass es uns gibt, weißt du... na ja, Gold haben wir mehr als genug, aber keine Gelegenheit, es auszugeben. Seit über einem Jahr fressen wir Fleischbrühe, Sumpfrattenkeulen oder Fleischwanzenragout... ich kann das Zeug bald nicht mehr sehen... na, was sagst du ?" Der Wolfszüchter überlegte. Wenn Thorus dagegen war, dann war es ein Risiko. Er würde es nicht schaffen, irgendetwas unbemerkt hier einzuschmuggeln. Außerdem wollte er das Vertrauen des Banditenführers nicht missbrauchen. Gut, Thorus war vielleicht ein Gesetzloser, aber er und seine Männer hatten ein Schicksal gewählt, das vielleicht noch schlimmer war, als der Tod, nämlich die Isolation, die völlige Einsamkeit fernab der Welt. elpede würde das Angebot des Banditen ablehnen müssen, so verlockend es auch klang. "Ich fürchte, das geht nicht", begann er vorsichtig. Er wollte sein Gegenüber nicht verärgern oder beleidigen. "Ich habe genug eigene Probleme und darf unter keinen Umständen auffallen. Aber jemand, der große Mengen an Waren kauft, fällt nunmal auf und könnte in Erklärungsnot geraten, wenn die Miliz ihn befragt. Ein paar Kleinigkeiten besorgen kann ich, wenn ich denn überhaupt nochmal hierher komme. Thorus duldet mich zwar hier, aber ich denke nicht, dass er es besonders begrüßen würde, wenn ich hier ein und ausginge." Der Bandit nickte nur, und seine Enttäuschung stand ihm ins Gesicht geschrieben, aber er sagte nichts weiter dazu. Stattdessen leerte er sein Glas und ging wieder zurück an den Kessel. |
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07.04.2004, 14:13 | #341 | ||||||||||
Eorl Beiträge: 794 |
Der Pass, der sich seit dem Beben zwischen dem Kastell der Schwarzmagier, und dem Lager der Sumpfler im Fels befand, und Zugang zu dem Teil der Insel gewährte, der in Tavernen und Gassen der Stadt nur als 'neue Welt' bekannt war, war eng und von hohen Felswänden umeben. vielmehr ein Spalt im Fels als eine wirkliche Schlucht, ermöglichte er die Reise zu dem hinter den Bergen gelegenen Landstrich. Eine schmale Brücke überspannte die Schlucht und schaukelte sanft im Wind. Eorl hatte den Pass hinter sich gelassen, und war nun zum Ersten Mal in der neuen Welt. Der Paladin zog die Luft ein, und atmete tief durch, schaute sich nach allen Seiten um, und versuchte sich die Umgebung einzuprägen. Nie hatte er in der Zeit in der Barriere von einem solchen Teil der Insel gehört, und auch davor, als er in Khorinis angekommen war, war davon nichts bekannt gewesen. Ein Erdbeben das Khorinis vor einiger Zeit heimgesucht hatte, hatte die Schlucht geöffnet, und den Bewohnern der Insel jenes versteckte Tal offenbart. Sand gab es hier zuhauf, stellte der Paladin fest. Im Gegensatz zu dem dunklen Waldboden des südlichen Teils, gab es hier im Norden der Berge trockene, staubige Gebiete, so wie die Ruine, die nun vor dem Schmied lag. Eine alte Stadt, oder Tempelanlage schien es gewesen zu sein, deren verfallene Mauern nun über dem staubigen Boden aufragten. Weiter hinten konnte Eorl aber auch Graß erkennen, Wiesen und Büsche, sogar ein paar Palmen, die im Seewind hin und her schwangen. Der Paladin straffte die Schultern, und ging auf einen Wassermagier zu, der zusammen mit ein paar anderen Gestalten in der Nähe stand. |
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07.04.2004, 14:25 | #342 | ||||||||||
Magier Adanos Beiträge: 51 |
Ein weiteres Mitglied des Rings traf ein, und Merdarion begrüßte ihn. "Willkommen, Paladin Eorl. Du hast unsere Nachricht erhalten, wie ich sehe. Ich bin Merdarion. Das Treffen des Rings findet dort unten, in den Ruinen von Jharkendar statt. Ein paar Mitglieder sind bereits eingetroffen, doch noch nicht alle, die wir erwarten. Begib´ dich hinunter ins Tal. Dort warte auf Saturas. Er war es, der das Treffen einberufen hat." Merdarion deutete auf die Ruinen hinter sich, die unten im Tal gut zu erkennen waren. Blaue Roben schritten gemächlich hin und her, und gelegentlich spiegelte eine Rüstung die Sonne, so dass man es blitzen sah. elpede |
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07.04.2004, 14:27 | #343 | ||||||||||
Gjaron Beiträge: 1.380 |
Langsam knickten die Äste des palmenartigen Strauchs zur Seite. Gjaron stierte durchs Grün auf eine dösende Sumpfratte. Besonders schmackhaft sah das Vieh ja nicht aus, aber es hatte ordentlich Fleisch auf den Rippen, naja, eher auf den Schenkeln. Der Bandit inspizierte die Umgebung nach anderen möglichen Gefahren. Nachdem er alles für ruhig eingestuft hatte, bewegte er sich weiter durch den Minipalmenstrauch. Ein knackendes Geräusch drang in seine Ohren. Mist, fuhr es Gjaron durch den Kopf, gerade jetzt musste ein Zweig in seinem Weg liegen und er musste natürlich auch noch drauf treten. Blitzschnell sprang er vor in der Hoffnung sein Ziel doch noch zu erwischen. Die Sumpfratte war schon aufgesprungen, blieb aber stehen. Erst als Gjaron mit erhobener Klinge ankam, wich sein Mittagessen zurück, die Schneide fuhr tief in die Erde. Die Ratte verschwand im Dickicht und Gjaron hatte jetzt erst einmal damit zu kämpfen sein Schwert aus dem Erdreich zu bekommen. Nachdem er seine Klinge befreit hatte, lies er sich auf den grasigen Boden fallen und stöberte in seinem kleinen Proviantbeutel. Ein halber Laib Brot fand sich in ihm. Der Bandit biss ein Stück ab und kaute etwas herzlos darauf herum. Die Wasserflasche war auch schon fast leer, hoffentlich würde er irgendwo in diesem vermaledeiten Tal eine frische Quelle finden. Nach diesem kargen Mahl richtete sich der Bandit wieder auf, klopfte sich den Hosenboden ab und folgte in etwa dem Fluchtweg der Sumpfratte. Schon ein paar Minuten lief Gjaron plötzlich auf einem Holzsteg. Er blickte sich um, konnte aber niemanden sehen. Ein paar Ruinen standen in der Gegend herum, deren Baustil dem Banditen vollkommen fremd war. Der Steg führte ihn weiter zu einer Kreuzung. Ein Weg führte nach links zurück in den Sumpf, der rechte Holzpfad lief in einem Vorplatz aus. Diesem Weg folgte Gjaron. Schon auf dem Weg zum Platz erkannte er den schmalen Durchgang zwischen den himmelhohen Felswänden. Mit einem mulmigen Gefühl im Magen stieg er die alte Steintreppe hinauf. Alte, aber intakte Häuser des gleichen Baustils, wie die Ruinen von gerade eben, standen zu dutzend in dem kleinen Längstal. Ganz in seiner Nähe stand eine zweistöckige Taverne. Es sah alles ziemlich bewohnt und nicht verlassen aus. Ein paar Banditen saßen oder standen um ein Lagerfeuer oder fletzen in kleinen überdachten Hängematten. Als sie ihn erblickten, traten gerade so viele an ihn heran, dass er die Übermacht nicht hätte alleine niederschlagen können. Einige zogen Schwerter oder Dolche, hielten sie jedoch nicht aggressiv. "Weshalb bist du hier?", fragte ein Berg von Bandit ihn mit donnernder Stimme. "Ein Wassermagier namens Moradion, nein warte Maderian hieß er - glaub ich, oder war es doch Merdarion? Ja, ich glaube der Typ hieß Merdarion. Dieser Magier hat mich hierher geschickt, ich hab auch keine richtige Ahnung, was ich hier soll." Gjaron zückte den Zettel, den er gestern gefunden hatte und hielt ihn dem Typen vor die Nase. Er las den Zettel, zu mindest schien es so. Zwar bewegten sich seine Augen, aber irgendwie kam es Gjaron vor, der Kerl könne gar nicht lesen. Er riss den Zettel weg, faltete ihn ordentlich und steckte ihn zurück in seine Manteltasche. Sein Gegenüber sah etwas verdutzt aus, fasste sich aber schnell und nickte bloß Richtung Taverneneingang. "Dort kannst du dich erstmal ausruhen! Ein paar andere sind auch schon da!" Gjaron bedankte sich mit einem Kopfnicken und schritt zur Stube. Die Banditen gesellten sich wieder zum Lagerfeuer und ihren dortigen Kollegen. In der Taverne war es leicht stickig. Auch hier saßen Banditen. Ein stämmiger Mann stand hinterm Tresen und verteilte das Bier. Gjaron erkannte zwei Jünger Lees und grüßte sie. Dann setzte er sich zu Khalef an den Tisch und bestellte sich ein Bier. |
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07.04.2004, 17:27 | #344 | ||||||||||
Ormus Beiträge: 1.028 |
Es musste wohl sehr komisch anzusehen sein. Ein Sumpfler ging mit 2 Stadtwachen über den Pass zur neuen Welt. Ormus war schon einmal hier und das war wärend er das Außenlager des Sumpfes besucht hatte. Ormus erklärte den beiden das es hier neue, viel Gefährlichere Tierarten gab als in Khorinis und Umgebung. Leider sahen die beiden nicht sehr Kampferfahren aus was wohl zum Nachteil werden würde wenn sie von einer Gruppe von Wölfen oder anderen Tieren angegriffen werden würden. Schließlich erreichte das Trio die das ende des Passes. Was wohl neues passiert sei fragte sich Ormus. Zum Glück wusste er noch das sich die Wassermagier in den Ruinen aufhielten. Gerade durch den pass sahen sie einen Wassermagier. Ormus, Thomarus und Lecram begaben sich zu einem jener dieser Magier und Lecram sprach ihn an "sind wir hier richtig?" Der Magier schaute an die Hände der 3 und erkannte die Ringe die sie trugen. |
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07.04.2004, 18:33 | #345 | ||||||||||
Enzanie Beiträge: 385 |
Es war schon fast ein Segen, dass ausgerechnet jetzt die Wolkendecke dunkler und größer wurde und sich das Wetter in Jharkendar endlich mal wieder von seiner schlechteren Seite zeigte. Die Hitze in der Wüste war nämlich alles als gut erträglich und hatte ihr schon damals, als sie zum ersten Mal diesen Boden betrat, schwer zu schaffen gemacht. Obwohl es nun ohne die Sonne deutlich kälter wurde, war es immer noch viel zu warm. Aber das war richtig angenehm auf der Haut. Es war ein super angenehmes Gefühl, das manchmal der Wind darüber streichelte und manchmal auch nur die Wärme vom Boden des Sandes darauf fiel. Angezogen wurde man von solch einer erlesenen Pracht aus Wüstenblumen, die durch alle möglichen Orte verstreut waren. Wüstenblumen, wie man sie nur hier kannte. Nirgendwo waren die Kakteen so groß, so spitz und so gefährlich. Doch trotzdem wusste sie noch, wie man durch sie überleben konnte, denn das Wasser unter ihrer Hülle war reichlich. Doch zum Glück war die Wüste nie so groß gewesen, dass man ernsthaft verdursten konnte und auch jetzt war dies noch nicht der Fall. Der Canyon war dafür einfach zu klein, riesige Felsen begrenzten das Territorium. Und selbst hier gab es ein großes Wasserloch, doch von diesem hielt sie sich fern, denn die Razoren hielten sich dort auf. Razoren waren anders als die meisten Tiere des Tals. Sie waren äußerst gefährlich und man musste um sein Leben fürchten, wenn man einem begegnete. Sie hatten großes Interesse an Fleisch und waren nicht nur äußerst aggressiv, sondern auch sehr schnell und ihr Gebiss konnte selbst Knochen zerteilen. Es war keine Seltenheit, dass Bauern, die sich zu weit entfernten, von ihnen geschnappt wurden. Enzanie wusste dies natürlich und deshalb machte sie nun einen großen Bogen um sie, doch sie hatte – im Gegensatz zu den meisten anderen – keine Angst vor den Raubtieren. Sie hatte ihr Schwert und außerdem waren die Krieger von Jharkendar darauf trainiert worden, diese Tiere zu bekämpfen, sie kannte ihre Tricks und ihr Verhalten. Doch ein Kampf war zu riskant, zu unnötig und außerdem hatte sie dafür gar keinen Sinn. Sollten sie doch nicht weiter sterben, sollten sie leben, jetzt, wo niemand mehr hier war, war es sowieso egal… |
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07.04.2004, 18:35 | #346 | ||||||||||
Enzanie Beiträge: 385 |
Die junge Frau ging weiter, schlenderte über den Wüstensand, als wäre es ganz normaler Stein. Ihr Blick blieb dort stehen, wo die Bibliothek stand. Es war wahrlich ein riesiger Komplex und eine architektonische Meisterleistung. Was das angeht, war ihr Volk dem aus Khorinis, aus dieser Stadt, weit überlegen. Aber dennoch war es eine Mischung aus Wut und Trauer, die wie eine Welle im Meer über sie einstürzten, als sie auf diese Mauern und Säulen aus purem Stein blickte. Wäre sie nur nie hierher gekommen…damals…Heute war es in Ordnung, es musste ja schließlich weitergehen. Es musste sich etwas in ihr bewegt haben, sonst hätte sie nie so lange darauf blicken können. Auf dieses Monument, dieses Heiligtum, der Tempel der Gelehrten, derjenigen, die das Wissen des Volkes hüteten, die Schreiberlinge, die Nachrichten in Stein schlugen und Wissen archivierten, die Denker und schlauen Köpfe. Das Gebäude, das Heiligtum, das für sie entehrt und entweiht wurde, das man schändete im Auftrag von höheren Mächten, nein, sie weinte nicht, aber sie spürte für mehrere Minuten Gefühle, die sie nicht mochte, die nicht zu jemanden wie Enzanie passten und die eigentlich vollkommen fremd für so jemanden waren. Doch Tränen wollte sie dafür nicht vergießen, weinen wollte sie für ihren Vater, wenn die wieder dort waren, wo alles begann, beim Tempel der Krieger, doch dazu musste erst noch die Wüste durchquert werden und ein Netz aus großen Höhlengängen überwunden. Sie kannte die Gefahr die dort lauerte, Duruks und ihre Kämpferdrohnen, danach stand noch ein Ausflug durch den Sumpf auf dem Programm, doch dort würden sie die Sumpfhaie schon wieder erkennen. Sie trug das Zeichen des Adlers auf ihrer Brust und die Haie hatten dies zu akzeptieren. |
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07.04.2004, 18:36 | #347 | ||||||||||
Enzanie Beiträge: 385 |
Verschwenderisch ging sie gar mit ihrer Zeit um, schlenderte mehr als sie lief. Doch sie musste immerzu an andere Dinge denken, an Khorinis, an Doooom, aber auch über die Piraten, ihren Vater und die unendliche Weite des Meeres. Sie dachte an die Wolken, an Scavengerfleisch und den netten Händler aus der fremden Hafenstadt, sie dachte auch an den alten Mann, der so verbittert wirkte und sie dachte an das Kinn ihres damaligen Begleiters, das hoffentlich nicht mehr weh tat. Es gab so vieles, woran man denken konnte und nur so wenig Antworten gab es auf die Fragen, die sich aus den Gedanken bildeten, doch sie brauchte diese ganzen Antworten gar nicht. Es war schon in Ordnung, so wie es war, war es in Ordnung. Nur ihr Leben, das stand auf der Kippe. Aber noch immer nährte sie der Adler, mit seinen Federn und seinen Gefühlen. Sie hatte es gespürt, sie hatte es gesehen. Es waren die Augen ihres Vaters und seine Worte, die sie aufforderten zu leben, doch sicher wollte sie sich darauf noch nicht festlegen. Klar war es so, dass das Leben ein Geschenk war und das man Geschenke nicht einfach so ablehnen sollte, doch deswegen alles akzeptieren, alles so sein lassen und als verloren erklären. Für tot erklären? Nicht mehr existent? Vielleicht, eine Antwort darauf sollte bald folgen und zwar im Tempel der Krieger, dort sollte die Entscheidung fallen. Das hatte sie sich so ausgemalt, feine Sache war das und tot ernst gemeint. Die Zeit musste es zeigen, doch bis dahin musste sie erst mal weiterkommen, noch war der Tempel weit entfernt. Wenigstens kannte sie hier jeden Gang, jede Spalte, hoffentlich war das noch immer so, es hätte sich schließlich einiges verändert haben können… |
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07.04.2004, 18:38 | #348 | ||||||||||
Enzanie Beiträge: 385 |
Sanft schob sie den Sand vor sich her, mal lief er auch über die Sohle, mitten zwischen die Zehen. Es kitzelte ein wenig, war nur selten unangenehm. Ein wenig warmer Sand zwischen den Füßen war sogar richtig entspannend und nicht immer hatte man warme Füße. Das war schon was, allerdings. Enzanie lächelte das ein oder andere Mal, trotz ihres ernsthaften Gesichtes hatte sie ihr Lächeln nicht verloren. Es waren manchmal Blumen, aber auch komisch aussehende Felsen, die sie dazu brachten, doch vor allem waren es Erinnerungen, die sie dazu trieben. Vorsichtig bog sie nun nach Osten, zurück über die Dünen und an scharfen Steinen vorbei. Auf ihrem Weg kamen ihr zwei Mordrags entgegen, schnelle Tiere, die auf zwei Füßen gingen, ein messerscharfes Maul hatten und alles bissen, was ihnen in den Weg kam. Damals hatten sie diese Gattung nur noch in den hängenden Schluchten gesehen, heute schienen sie sich ihre Gebiete Schritt für Schritt zurückzuholen. Enzanie hatte sie nämlich schon beim großen Tempel gesehen, doch dort hielten sie sich auf einer Fläche auf, die ihr nicht gefährlich war. Doch dieses Mal war ein Kampf unausweichlich, doch trotz ihrer angespannten Lage ließ sie sich davon nicht beeindrucken. Die Mordrags waren gefährlich, durchaus, aber mit dem Schwert ihres Vaters war ihr der Sieg gewiss gewesen. Sie hatte bewusst auf den Einsatz der sechs Messer verzichtet, die den sicheren Tod der beiden Tiere bedeutet hätten, ohne dass sie ihr zunahe gekommen wären, denn sie wollte das Schwert ihres Vaters wieder in Aktion sehen, wie sich die Klinge in der Hand anfühlte, nach mehreren Jahrhunderten des Schlafes. Es war ein gutes Gefühl… |
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07.04.2004, 19:10 | #349 | ||||||||||
Magier Adanos Beiträge: 51 |
Merdarion hatte nicht mehr damit gerechnet, dass noch jemand kommen würde. Spät war es geworden, und er wollte sich mit seinen Begleitern auf den Rückweg hinunter in die Ruinen machen, als sich doch noch drei Gestalten aus dem Pass wagten und sich ihm näherten. Sie trugen die Aquamarinringe und gehörten ebenfalls zum Ring des Wassers. "Willkommen. Ich sehe, ihr habt den Weg hierher gefunden. Ich kann mich nicht an euch erinnern, ihr werdet wohl erst kürzlich zu uns gestoßen sein. Ich bin Merdarion, Magier des Wassers und Diener Adanos. Ich wollte gerade aufbrechen zu den anderen. Ihr könnt mich begleiten." Merdarion schickte seine beiden Begleiter vor und folgte ihnen langsam. Während er ging, erzählte er weiter. "Wir begeben uns jetzt in die Ruinen von Jharkendar. Hier haben wir unser Lager aufgeschlagen und erforschen die Geschichte des alten Volkes, das einst hier gelebt und diese Stadt errichtet hat. Saturas leitet diese Expedition. Er wird nachher eine Ansprache halten und euch willkommen heißen. Ihr werdet weitere Brüder des Rings treffen und ihr werdet erfahren, was es bedeutet, dieser Gemeinschaft anzugehören." Sie überquerten die Hängebrücke und waren nun in den Ruinen angekommen. Sie stiegen hinunter auf den großen Platz. Dort ließ Merdarion sie stehen und begab sich auf direktem Weg zu Saturas, um ihm Bericht zu erstatten. elpede |
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07.04.2004, 19:27 | #350 | ||||||||||
Lecram Beiträge: 118 |
Als die Drei neuen Mitglieder alleine gelassen wurde spaltete sich Lecram ab um die Gegend ein bisschen zu Erforschen. Sein größtes und einziges Problem war das, er wegen seiner Verletzung, wohl kaum etwas gegen die neuen Tiere ausrichten Kann doch dies würde er auch irgendwie hinbekommen, so wie er vieles hinbekam was andere nicht schafften. Tomarus rief ihn noch nach “ Bist du jetzt vollkommen Durchgeknallt das ist doch viel zu Riskant.“ “Ja, für dich vielleicht, aber ich liebe so was, auch wenn es gefährlich war.“ Also machte sich der junge Händler auf den weg und guckte sich ein bisschen um auf einmal sah er einen Man mit einer ziemlich schrägen Rüstung. “Sollte diese Person ein Pirat sein, ich glaube ich sollte mich nicht einlassen mit ihr zu reden. Natürlich ging Lecram nur so weit weg das ihm immer jemand in seinen Augen hatte, weil er sich Langsam an diese Gegen gewöhnen muss. “Huch was soll den dieses wesen darstellen, sieht aus wie ein Grünes Minecrawler, aber ganz geheuer ist es mir nicht, ich werde es einen Moment beobachten, aha, was bringt das was es macht“ Das komische Tier lief immer einige Meter hin und her. “ Ah ja dann werde ich mich mal wieder zurück begeben.“ Dies war zwar bis jetzt noch kein bisschen gefährlich doch er wollte erstmal nicht mehr umsehen, deswegen ging er zum eingan der Ruinen von dieser Seite zurück und Setzte sich auf die Treppen. |
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