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Die Stadt Khorinis #23
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05.12.2003, 17:37 #226
Sir Iwein
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"Klar, ich muss nur noch mal eben hinauf zur Kaserne, meinen Bogen und ein paar Pfeile holen. Hab sie ja nur von Kano geliehen und nicht immer bei mir. Du kannst inzwischen schon zum Marktplatz gehen. Ach und, nehm uns ein wenig Schnaps mit, ist verdammt kalt da draußen, ein guter Tropfen kann einen da bestens warm halten." Grinsend verschwand Iwein aus der Taverne, die sich nun allmählich füllte und wo nun Gesang und Gelächter anschwoll. Draußen war es beinahe dunkel geworden, die Sonne vollends im Westen verschwunden. Iwein selbst wusste nicht, was ihn auf die bescheuerte Idee gebracht hatte, nun jagen zu gehen, aber mit einem alten Kameraden sollte dies vielleicht ganz lustig werden. Immerhin war Iwein ein guter Jäger, seit er mit Taurodir geübt hatte. Und Longbow verstand sich, soweit er wusste, auch aufs Jagen. So könnten sie ja vielleicht nebenbei noch gut Beute machen.
Der Milizsoldat fand seinen Bogen am Trainingsplatz, wo er ihn zurückgelassen hatte. Er wog ihn in der Hand. Der hatte viel zu wenig Zug drauf. Wenn Kano zurück war, müsste er ihm einen neuen Bogen leihen, oder auch verkaufen. Aber nun für die Jagd musste der leichte Bogen noch einmal herhalten. Rasch nahm sich Iwein einige Pfeile und füllte sie in seinen Köcher, dann eilte er wieder hinab in die Unterstadt, wobei Fetzen seines Umhangs, den er sich umgemacht hatte, hinter ihm herwehten. Long wartete bereits am Marktplatz, im Schein einer Laterne und hob grinsend einige Bier- und Schnapsflaschen hervor. Sein Trübsal war nun wie weggeblasen, und beide freuten sich nun auf die Jagd.
05.12.2003, 20:19 #227
Samantha
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Die kleine Versammlung um den Bierstand hatte sich am gestrigen Abend irgendwann wieder aufgelöst und Samantha war in ihr Haus zurückgekehrt. Inzwischen hatte sie sich schon gut eingelebt, auch wenn der letzte Schliff noch fehlte. Sie musste unbedingt den Kamin reparieren lassen, an der Seite waren ein paar Steine herausgebrochen. Der Ofen funktionierte zwar noch, doch die Konstruktion stellte keine Augenweide dar. Und wenn sie schon ein Häuschen besaß, dann wollte sie auch dass es gemütlich war.

Ihr Blick glitt unsicher nach oben, wo sich der Himmel nicht zwischen Wolken und Sternen entscheiden konnte. Doch regnen würde es sicherlich nicht, davon hatte es die letzten Tage auch genug gegeben. Eine gute Voraussetzung.

Die Lady trat die Stufen hinab auf die kleine Übungswiese und stellte zu ihrer großen Freude fest, dass Atreus fleißig am Üben war. Gerade überquerte der eifrige Milize mit ausgestreckten Händen den Baumstamm und schaffte es auch zu zwei Dritteln, bevor er abrutschte und im Gras landete.
Samantha ging grinsend auf ihn zu und ihr weiches Gesicht erschien über dem Mann.
"Na, fleißig am Üben? Wie siehts denn aus, wenn du so weiter machst können wir bald zur Prüfung schreiten."
05.12.2003, 20:34 #228
Atreus
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Dumpf schlug der schwere Körper des Soldaten im feuchten Gras auf. Ein enttäuschtes Stöhnen entrann der Kehle Atreus' und drehte sich auf den Rücken. Kaum öffnete er die Augen, blickte er direkt in das Gesicht der Lady und zuckte zusammen, verdammt, war er tot?
"Herrin?!"
Schnell rappelte er sich auf und nahm Haltung an.
"Ich...nun...ja, ich dachte mir, ich brauche noch Übung...und die Prüfung...nun...ja...wie ihr befehlt, Herrin."
Prüfung? Was für eine Prüfung? Davon hatte sie nie etwas gesagt. Musste er sich noch prüfen lassen? Verdammt...das würde er doch nie schaffen...schleichen war nichts für ihn, das war doch alles...'Ach verdammt!', fluchte er in sich hinein.
Er hätte doch noch mehr üben sollen, jetzt wollte sie ihn prüfen und er hatte keine Ahnung davon...oh mann, worauf hatte er sich nur eingelassen. Warum musste er auch ja sagen...warum hatte er nicht widersprochen...mist...das hatte er nun davon...
05.12.2003, 20:45 #229
Longbow
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„Na, da bist du ja endlich! Reicht der Alkohol?“
„Es wir bitter kalt, aber ich denke schon. Hauptsache wir erfrieren nicht.“
„Habe meine Tormentorrüstung drunter, in der schwitz ich mehr als dass ich friere. Du musst in deiner Milizrüstung jedoch aufpassen. Also, auf geht’s!“
Er drehte sich um und sie marschierten durch das Tor, doch gerade als sie durch waren, blieb Long abrupt stehen und klatsche sich mit der Hand auf die Stirn.
„Ich Idiot. Yale hat meine beiden Schwerter! Ich muss mir erstmal neue holen. Warte einen Augenblick.“
Geschwind drehte er sich um und rannt ein die Waffenkammer er Miliz. Normalerweise bekommen von hier nur Neue ein Schwert geliehen, meinst von den Schmieden ausgehändigt, aber den Hauptmann hielt keiner auf. Er nahm sich den besten Einhänder, den er fand, und rannte zurück zum Tor.
„Nun hab ich’s. Kann losgehen!“
05.12.2003, 20:45 #230
Samantha
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Die Erwähnung der Prüfung hatte Atreus wieder auf die Beine gebracht. Samantha lächelte fast schon boshaft, das würde ein Spaß werden. Sie würde bestimmt nicht zögern in der Auswahl der Prüfungsaufgaben, sie hatte da schon einige nette im Kopf.
"Morgen werden wir die Prüfung machen. Du hattest genügend Zeit die gelernten Sachen einzuüben. Wie schauts aus, klappt das Schleichen besser als das Balancieren? Vielleicht solltest du auch mal nach den Sohlen deiner Schuhe schauen, diese hier scheinen mir ziemlich glatt zu sein. Mit rauheren Sohlen geht es einfacher."
Sie zeigte ihre eigenen vor, die ein feinsäuberliches Muster eingedrückt hatten.
"Machen wir erstmal das Schleichen. Bist du weitergekommen? Am besten machen wir einen kleinen Test, damit du dir deine Chancen ausrechnen und bei Bedarf noch üben kannst..."
Sie sah das erschrockene Gesicht des Milizen und grinste innerlich in sich hinein. Nun begann die Rache für die Stunden im Kerker.

"Fang an, schleich dich an und jedesmal wenn ich etwas höre dreh ich mich herum und du musst von vorn beginnen."
Sie stellte sich mit dem Rücken zu Atreus an die Mauer und wartete, dass der Milize den Platz zu überqueren begann.
05.12.2003, 20:50 #231
Chaos13
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Entspannt saß Jori auf seinem weichen Bett und nutzte seine Freizeit mit der Reinigung seiner Waffe. Fasziniert drehte er die scharfe Klinge immer wieder hin und her und betrachtete die glatte, ebenmäßige Struktur des Stahls. Sanft spiegelte sich das flackernde Licht des Kamins auf ihm und reflektierte kleine orange-rote Flecken gegen die hölzerne Decke.

Seufzend trug Jori eine letzte Schicht der öligen Politur mit einem schmutzigen Lappen auf die Klinge auf, erhob sich danach und stellte die Waffe auf ihren Platz in der Ecke des Zimmers. Der Winter machte sich in Khorinis bereits deutlich bemerkbar, deshalb verbrachte Jori seine Zeit im Moment lieber in der behaglichen Wärme seiner eigenen vier Wände anstatt in der schneidenden Kälte der Khorinischen Umgebung nach Snappern und Scavengern zu jagen.

Seine verlorenen Erinnerungen kamen Stück für Stück durch die allnächtlichen Träume wieder zum Vorschein und lösten die bisher vorherrschende Unsicherheit immer mehr auf.

Die stärksten Erinnerungen, hauptsächlich die, in denen Uncle vorkam, waren größtenteils wieder da und ermöglichten es dem jungen Milizsoldaten bereits wieder ein einigermaßen geordnetes Leben zu führen. Jori traf zwar noch weiterhin täglich auf neue Gesichter und Erinnerungen, fand sich insgesamt betrachtet aber bereits wieder gut in seinem Leben zu Recht.
05.12.2003, 20:53 #232
Atreus
Beiträge: 400

Die Lady wand sich ab und Atreus blickte auf seine Sohlen, dann auf das Gras. Es war nass und wer weiß wo der Boden fietschte, wenn er auf wassergetränkte Stellen trat. Mist, wie sollte er das schaffen. Vorsichtig machte er einen Schritt zur Seite, dann noch einen, bisher war nichts zu hören gewesen. Ein dritter Schritt noch, dann verließ der Soldat das Gras, die Stufen waren wesentlich leiser zu bewältigen, er machte die verbliebenen Schritte hinauf zur Kaserne und ging dann hinter der Mauer in Deckung. Vorsichtig lunste er in der Dunkelheit über die Mauer, gespannt darüber, wie Samantha reagieren würde, wenn er plötzlich weg war.
Innerlich grinste er, musste sich regelrecht beherrschen nicht loszulachen. Wenn das mal keinen Ärger gab, aber andererseits war er ja immerhin lautlos entkommen...
05.12.2003, 21:08 #233
Teufelslama
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Endlich hatte Lama Khorinis erreicht, nun schlenderte er bereits seit einigen Minuten durch die ihm völlig unbekannte Stadt. Genauer gesagt befand er sich immer noch im Hafenviertel und dieses wollte er zu später Stunde lieber früher als später verlassen. Einige der Leute hier sahen im doch mehr als zwielichtig aus.

In dieser Sternen klaren Nacht viel es ihm einfach sich zu orientieren. Der Mond stand hoch am Firmament und beleuchtete den Weg.

Der junge Barbier verspürte neben seiner Müdigkeit nach der Reise auch Hunger und Durst und so plante er zuerst mal eine Taverne anzusteuern, allerdings besser nicht die erste die ihm im Hafen unterkam. Das ganze Bild war ihm hier nicht geheuer und er wollte nicht gleich an seinem ersten Abend in Schwierigkeiten gelangen.


Nach einer Weile verließ er das Viertel und überquerte eine Art Handelsstraße wie es schien und erreichte so einen größeren Platz.

Dem lauten Stimmengewirr folgend erreichte er ein hell beleuchtetes Haus, hier schien doch eine gute Taverne zu sein. Angemessen um seinen Hunger und seinen Durst zu stillen.

Lama betrat die Taverne und musterte die Gäste während er beim Wirt etwas zu Essen und einen Krug Wasser bestellte.

Hinten in der Kneipe bahnte sich wohl ein Streit an. Ein muskelbepackter Typ der seiner Lautstärke und seiner Aussprache nach ziemlich angetrunken war belästigte eine junge Frau.

Als er anfing seine Arme um die Dame zu legen und diese sich vehement gegen ihn zur Wehr setzte platze Lama der Kragen und er vergaß alle seine guten Vorsätze.


Nimm deine dreckigen Hände von der Frau Kerl, sonst...

Sonst was, Kleiner? Suchst du etwa Streit mit mir?
prustete der Muskelberg heraus während er sich vor dem jungen Mann, der ihm wohl hoffnungslos unterlegen war, aufbaute.
05.12.2003, 21:09 #234
Samantha
Beiträge: 12.569

Samantha lauschte und lauschte und nichts war zu hören. Gab es das denn? Der Kerl konnte doch nie und nimmer so gut sein, dass man keinen einzigen Laut von sich hörte.
Verwundert zog sie die Brauen zusammen, blieb jedoch regungslos stehen um zu lauschen. Ihr war als hörte sie einen Atemzug, doch dann war es doch nur der Wind gewesen. Irgendwo weiter hinten im Wald schrie ein Käuzchen und vom Markt her drangen die Stimmen der abendlichen Trinkrunden herüber. Die Stelle war wirklich kein idealer Ort für eine Schleichübung, zuviele Nebengeräusche.

Sie wartete weiter. Immer noch regte sich nichts, weder spürte sie einen Finger auf ihrer Schulter noch war ein Knacken zu vernehmen. Was bei Innos trieb der Milize da hinten?
Nun wurde es ihr aber langsam wirklich zuviel. Geduldig hatte sie dagestanden und gewartet, doch jetzt drehte sie sich erbost herum und setzte zum Sprechen an.
"Also wirklich, jetzt beeil dich doch mal, so schwer kann das doch nicht...- Atreus?"
Sie stand alleine da. Nichts regte sich in der Dunkelheit, der Milize war wie vom Erdboden verschluckt.
"ATREUS? Das ist nicht witzig!", Ärger stieg in ihr auf. Wollte er sie zum Narren halten?
Sie schaute weiter herum. Doch Atreus hatte sich komplett in Luft aufgelöst.
Grummelnd ballte sie die Fäuse zusammen. Nagut, dann eben nicht. Sie würde mitspielen.
"Huch, jetzt ist er weg..", sagte sie und zuckte mit den Schultern. Dann drehte sie sich herum und begann in Richtung des Bierstandes zu gehen. Es gab doch viel schönere Dinge als Schüler im Schleichen zu unterrichten.
Sie holte sich einen großen Krug kühlen Bieres und lehnte sich abwartend an eine Mauer.
05.12.2003, 21:15 #235
Shuya
Beiträge: 104

Am Morgen hatte er die kleine Kneipe verlassen und war einsam durch die noch leeren Straßen gezogen, war auf der Suche nach Arbeit, doch das einzige was er anzubieten hatte war seine Musik und sein Gesang. Als die Abendsonne am Horizont dämmerte hatte er sich wieder auf den Weg zurück zur Kneipe gemacht und sich vor ihr niedergelassen, hier gingen genug Menschen vorbei, vielleicht würde ihn hier jemand eine Arbeit bieten können. Die Zeit verrann langsam, der Sand der Zeit fiel zwar wie jeden Tag, doch heute schien er sich dabei mehr Zeit als sonst zu nehmen. Shuya holte seinen Tabak hervor und drehte sich eine Zigarette, steckte sie sich an und blies den Rauch in die kalte Nachtluft hinaus, in dem er sich verlor. „Ach Shuya, mach dir doch nichts vor, wenn du dich weiterhin so anstellt findest du nie Arbeit.“ Er erhob sich und warf die fast noch jungfräuliche Zigarette zu Boden und trat sie aus, dann betrat er die Taverne. In einer Ecke saß ein Musiker, der sein Saiteninstrument neben sich auf den Boden gelegt hatte, er selbst jedoch war betrunken und lag anscheinend erst mal für ein Weilchen auf Eis. „Selbstbedienung…“, dachte Shuya und ergriff das Instrument, setzte sich an einen kleinen Tisch etwas abseits und begann es zu stimmen. Leise Klänge entwichen den Saiten und erfüllten die nähere Umgebung wenn auch noch kaum wahrnehmbar, doch dann, als das Instrument gestimmt war spielte er lauter. Die einzelnen Töne begannen eine Melodie zu formen, einen Rhythmus, der ihn seine Umgebung vergessen lies, „Endless Rain“,… endloser Regen hatte er diese Lied getauft, dieses Lied, was sein Leben schrieb,…
05.12.2003, 21:16 #236
fighting_faith
Beiträge: 633

Die Tore der Stadt waren schon von Weitem durch das Geäst der Bäume zu sehen, Lichter brannten in den Straßen und hießen Neuankömmlinge Willkommen, Faith wusste wo sie hingehen musste, immerhin hatte sie hier schon des öfteren beim Bogner Pfeile nachgekauft. Sie betrat den kleinen Laden an der Straße und ohne langes Drumherum kam sie auch schon auf ihren Wunsch zu sprechen. „Ich brauche einen neuen Langbogen, am besten in schwarz gehalten mit einigen kleinen weißen Verziehrungen…“ Sie umschreib ihren Wunsch kurz und knapp, fragte, wann der Boden fertig sein würde und kurbelte den Prozess mit ein wenig Vorschuss an. „Ich bin dann in ein paar Stunden wieder da, ich sehe ja ob sie dann mit ihrer Arbeit fertig sind, bis denn…“, Faith verließ den Laden wieder und schritt die Straße ins Hafenviertel hinab und betrat die kleine Kneipe um hier auf die Fertigstellung ihrer neuen Waffe zu warten.
05.12.2003, 21:19 #237
Atreus
Beiträge: 400

Da stapfte sie davon. Er war wieder frei, juch-he!
Aber dennoch hatte es einen gewissen Reiz, ihr unauffällig zu folgen. Sie hielt direkt auf den Bierstand zu, da war sie die letzte Zeit recht oft anzutreffen, für eine Lady...Alkoholikerin...
Leise folgte Atreus also der Vorgesetzten, beobachtete recht bald, wie sie den Stand erreichte und sich prompt mit dem Gerstensaft versorgte. Auf dem harten Untergrund würde es ein Leichtes werden, langsam machte er einen Bogen um sie, postierte sich hinter ihr und atmete nochmal tief durch. Dann ging er langsam auf sie zu, machet so leise es nur gingm immer näher, Schritt um Schritt. Dann trennte ihn nur noch eine knappe Körperlänge von der Frau, fast geschafft. Er tat die letzten Schritte und baute sich hinter ihr auf, tippte ihr auf die Schulter und grinste breit.
"Geschafft, ich habe mich erfolgreich an euch angeschlichen!"
Triumphierend aber dennoch Haltung bewahrend stand er vor der jungen Frau...
05.12.2003, 21:24 #238
Fudler
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Fudler hatte das alte Haus im Hafen nun doch schon ganz schön gut vorgerichtet. Die Bretter waren auf einem Haufen, der Staub war zum größten Teil weggekehrt, und ein einzelnes Holzbrett hatte er schon über ein Loch auf dem Dach genagelt.

Müde und von der Arbeit erschöpft ging er in die Taverne der Stadt. Ein kleines Gläschen mit dem kühlen und starkem Bier war, was er jetzt brauchte. Nur ein paar Tropfen, um die trockene Kehle anzufeuchten, und das Geschehen rund um ihn herum zu vergessen...
An der Taverne angekommen, hörte Fudler schon wieder die typischen Stimmen, die zu dieser Taverne passten, wie dieFuast aufs Auge.
Der Rekrut ging durch die Tür.

Innen setzte er sich an einen leeren Tisch, was hier fast schon in ein Glücksspiel ausartete, und bestellte sich ein Bier.
Endlich, darauf hab ich den ganzen Tag gewartet..., dachte er sich, und mit einem Genuss, den jeder Blinde sehen würde, ließ er die Flüssigkeit seinen Rachen hinunter laufen.
Zumindest solange, bis er laute Stimmen hörte.
Fudler setzte den Krug ab, und schaute in die Richtung der Stimmen.
Ein typischer Schläger stand da, der es wohl auf eine Frau abgesehen hatte, und davor ein anderer, eine Person, die Fudler noch nie gesehen hatte, vielleicht ein Neuer in der Stadt.

Wenn man bei der Garde ist, muss man sich auch so verhalten. Das war eine einfache Regel. Böses und Ungerechtes aus der Welt schaffen, und das Gute an die Macht kommen lassen.
Fudler stand auf und ging zu dem Krisenherd.
Leute, entschultigt, wenn ich in euer spannendes Gespräch reinplatze, aber so kann es ja nicht weitergehen.
Halt du dich raus, sonst kannst du erleben, wie spannend es ist, eine Faust im Gesicht zu haben!
, erwiderte der Schläger.
Der Dritte im Bunde hielt sich nun wohl lieber raus.
Schau, wenn du Ärger machst, genügt ein einfaches Wort, um die Wachen zu holen, und dich in das kalte und Rattenverseuchte Gefängnis werfen zu lassen..., meinte Fudler schnippisch.
Was willst du schon ausrichten?, fragte der Schläger höhnisch.
Solches Gesindel wie dich brauchen wir nicht in diesem Viertel. Geh doch in den Hafen. Ich bin Mitglied der Garde, und ich kann sehr wohl etwas tun, um dich in den Knast zu bringen. Und ein Winter dort drinnen bekommt sicher nicht vielen gut.
Also mach ich dir ein Angebot. Du lässt die Frau und diesen Gevatter hier in Ruhe, setzt dich wieder an deinen Tisch, und ich werde das ganze vergessen.
Aber wenn nicht, dann sollte ich wohl doch lieber zu den Wachen gehen...


Missmutig und wutig ging der Schläger wieder seiner Wege.
Und was führt dich hierher?, fragte Fudler den Fremden.
05.12.2003, 21:42 #239
Samantha
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"WAH!"
Samantha machte erschrocken einen Satz dass das Bier überschwappte. Verdammt, wie konnte man sie nur so erschrecken? Hinterhältiger Kerl.

Erzürnt drehte sie sich herum und schaute auf ihr verschüttetes Bierglas. Durch den Ruck war nun nur noch die Hälfte des Inhaltes übrig geblieben, wirklich jammerschade. Und das alles nur wegen dieses widerspenstigen Schülers, der auf seine alten Tage wohl noch zu Streichen aufgelegt war.

Verärgert schaute sie ihn an und schüttete ihm dann mit einer spontanen Bewegung das restliche Bier ins Gesicht.
"Hoppla."
Sie grinste und drehte sich auf dem Absatz herum um ein neues Bier zu holen.
05.12.2003, 21:43 #240
Teufelslama
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Gerettet, der Gardenangehörige war wohl in etwa in Lamas Alter und strahlt einiges an Selbstvertrauen aus.
Nachdem er sich kurz nach dem Befinden der jungen Frau erkundigte und diese sich höflich bei beiden bedankte und dann verabschiedete, widmete er sich seinem gegenüber.

Danke für deine Hilfe, mein Name ist Lama. Bin gerade erst mit einem Schiff hier angekommen und wollte eigentlich nur gemütlich etwas essen bevor ich mir einen Platz zum schlafen suche.
Geht es hier immer so Rüde zu auf dieser Insel?

Wie auch immer, ich bin dir dankbar das du meine Haut gerettet hast. Gegen den Fleischberg hätte ich keine großen Chancen gehabt, kann ich mich irgendwie erkenntlich zeigen? Wie wärs erst mal mit noch einem Bier, du siehst mir ziemlich erschöpft aus.


Lama ging zurück an seinen Platz und bestellte noch 2 Bier nach, er bedeutete seiner neuen Bekanntschaft sich zu ihm zu setzen.
05.12.2003, 21:48 #241
Atreus
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Regungslos stand Atreus da, Bier tropfte von seiner Rüstung, widerlich, kalt.
".....!", der Soldat verkniff sich jeglichen Kommentar und blickte böse zurück.
"Ihr habt etwas Bier verschüttet...Herrin...."
Schnell wischte er sich das Bier aus dem Gesicht und nahm wieder Haltung an, das würde sicher bald kalt werden, bei der Kälte mit feuchter Rüstung.
Blöde Kuh, dafür sollte er sie direkt ins Hafenbecken werfen.
"...Wie sind eure weiteren Befehle?"
Sicher würde sie ihn jetzt noch quälen, durch die Kälte schicken und wer weiß was noch machen...
05.12.2003, 21:51 #242
Fudler
Beiträge: 353

Eingeladen auf ein Bier, von diesem Fremden.
Tja, so knüpft man Kontakte..., lachte Fudler in sich hinein. Er setzte sich zu Lama, und begann zu sprechen.
Nun, mein Name ist im Übrigen Fudler.
Du willst also wissen, was du mir gutes könntest tun...

Verdammt, das Gesöff scheint schon auf die Sinne zu gehen...
Also, ich versuche grad so eine alte Hütte im Hafen auf Vordermann zu bringen, um dort ne Tischlerei rein zu machen... Aber hauptsächlich, um eine Bleibe zu haben.

Du kannst mir helfen, die Bude vorzurichten, oder du gibst mir etwas von deinem Geld... Nein, nein, das Bier zwingt mich schon Sachen zu sagen, die ich nicht sagen will...
Also, du kannst mir helfen... Morgen früh werd ich weitermachen.
05.12.2003, 21:52 #243
Samantha
Beiträge: 12.569

Samantha hatte sich inzwischen einen neuen Krug geholt und trank eilig, damit Atreus nicht wieder die Hälfte davon verschütten konnte.
Neue Befehle, das klang gut. Endlich mal ein Milizsoldat, der seine Aufgabe ernst nahm. Da schreckte auch kein Feierabend zurück, immer im Dienst, so gehörte sich das.
Sie lächelte.

"Du könntest die Leute ein wenig unterhalten, hier ists so langweilig. Organisier uns einen Barden und gib uns ein Tänzchen zum Besten!"

Sie verschluckte sich fast an ihrem Bier, so war sie damit beschäftigt das Lachen zu unterdrücken.
05.12.2003, 21:58 #244
Teufelslama
Beiträge: 2.779

Fudler wie er sich vorstellt wirkte auf Lama sehr sympathisch, das könnte allerdings auch am Alkohol liegen den der einfach nicht gewöhnt war und das dunkle Bier das hier ausgeschenkt wurde tat sein übriges.


Du suchst noch Hilfe um dir eine Bleibe einzurichten? Nun, mit Gold kann ich dir nicht dienen, ich hoffe eigentlich hier eine Beschäftigung zu finden um mir etwas zu verdienen. Aber ich bin noch nie einen Gefallen schuldig geblieben, wenn du morgen beginnst werde ich dir helfen.

Noch keine Stunde hier und schon war er fast in eine Schlägerei verwickelt und trank nun sein erstes Bier mit einer neuen Bekanntschaft. Recht turbelenter Start dachte sich der Barbier während er sein Bier leerte.
05.12.2003, 21:59 #245
Atreus
Beiträge: 400

Da war's auch schon passiert...viel zu viel getrunken die Frau...eindeutig.
"Ähm...verzeiht, Herrin...aber ich...ich bin Soldat, ich meine Aufgabe ist es, die Stadt zu schützen...nicht deren Bewohner zu unterhalten."
Genau, jetzt würde er sich nicht unterbuttern lassen. Sollte sie doch selber tanzen. Sicher würde sie gar nicht mal so schlecht aussehen, Figur hatte sie ja.
Flüchtig riskierte er einen Blick und sah wieder gerade aus.
"Vielleicht solltet ihr das Bier mit Bedacht genießen, Herrin."...anstatt dich gleich zu besaufen....fügte er noch in Gedanken hinzu.
Sicher konnte sie bald gar nicht mehr klar denken, dann konnte er sich wenigstens verdrücken. Immerhin hatte er ja jetzt das Schleichen gelernt, das würde ihm wohl doch noch hilfreich sein...
05.12.2003, 22:25 #246
Samantha
Beiträge: 12.569

Samantha seufzte. Schade, es wäre sicher lustig gewesen.
Sie nahm noch einen Schluck.

"Leg endlich diesen unterwürfigen Blick ab, das ist ja schrecklich mitanzusehen. Bereite dich lieber schon mal geistig auf deine Prüfung morgen vor, es wird nicht einfach werden, das kann ich dir jetzt schon versichern."

Sie nickte bestätigend und leerte ihr Glas. Irgendwie war die Luft hier immer noch trocken.

"Achja und wenn du schon dabei bist, kannst du mir gleich einen neuen Krug bringen. Schau mal obs größere gibt..."
Sie setzte sich auf die Mauer und schaute sich auf dem Platz um. Ein schöner Abend, tatsächlich ein Geschenk Innos.
05.12.2003, 22:42 #247
Milgo
Beiträge: 2.252

Milgo hätte gerne noch Avrils Antwort erfahren, als jedoch seine Schülerin nach ihm rief. Sie schien zum Glück nicht weggelaufen zu sein... Schnell rannte er aus seiner Schmiede. Sie schien es nun verstanden zu haben...
Milgo: So, jetzt musst du Seitwärtsschläge üben. Es ist ganz einfach: Du machst einen Vorwärtsschlag einfach nur zu Seite. Vielleicht gleitet es dir anfangs aus der Hand, aber das ist schon bei jedem passiert...
Er ließ es sie einmal machen, als die Tür der Schmiede wieder aufging und Avril hinaustrat.
Milgo: Bitte später.
Milgo hatte nun keine Lust das öffentlich auszutragen und er wollte diese Frau nicht noch einmal alleine zu lassen. Anscheinend schien sie die Kaserne keines wegs wirklich zu mögen, was üngewöhnlich für eine Bürgerin war...
05.12.2003, 22:52 #248
Atreus
Beiträge: 400

Jetzt durfte er sie noch bewirten, das konnte doch nicht wahr sein.
Atreus ging also zum Bierstand und sah sich um, keine größeren Krüge, war ja auch klar gewesen. Also nahm er zwei normale Bierkrüge und ging zu Samantha, die es sich auf der Mauer bequem gemacht hatte.
"Herrin, euer Bier."
Der Soldat stellte den Gerstensaft neben ihr ab, beide Krüge, und nahm wieder haltung an.
"Habt ihr noch weitere Befehle, Herrin?"
Jetzt wurde es so richtig kalt in der feuchten Rüstung, mittlerweile fing auch noch das vom Stoff aufgesaugte Bier an zu stinken, verflucht aber auch, das konnte es doch nicht geben. Und sie machte sich hier einen Spass drauß, während er fror. Diese hinterlistige Lady, das machte ihr wirklich einen wahnsinns Spaß...
05.12.2003, 23:38 #249
Estragon
Beiträge: 507

Hilias durchschritt den Bogen des Osttores. Ohne Umwege überquerte er den Marktplatz, steuerte das Hafenviertel an und gelangte bald ans Haus des Geldverleiers. Die Tür stand offen. Hilias trat ein. "Ich will Geld haben." sagte er ohne Umschweife zu den beiden Männern, ihm den Rücken zugewanndt, vor dem Kamien standen. Lemar, der kleinere von beiden drehte sich überrascht um. "Wer bist du denn?" fragte er giftig. "Mein Name ist unwichtig. Ich will Geld haben." Lemar wechselte verwirrte Blicke mit seinem Scläger. "So. Geld willst du also? Und wie kommst du drauf, das ich dir welches gebe?"
Hilias schränkte die Arme vor der Brust. Er hasste solche Leute wie Lemar. Es war nicht unr eine einfach Abscheu vor Lemar selbst, es war ein tiefverwurzelter Zorn auf den Berufsstand eines jeden Geldverleihers. In seiner Heimat waren solche Wuchergeschäfte bei Steinigung verboten.
"Du bist doch hier fürs Geld zuständig. ICh brauche Geld, um Werkzeuge einzukaufen. Ein Job bei den Paladinen muss getan werden." Lemar nickte glücklich. "Dann bist du der neue Steinmetz? Ich hörte schon von dir. Gut wie viel brauchst du?" "500." sagte Hilias kalt. Lemar zog die Augenbrauen hoch. "Ist das nicht etwas viel? Für den Anfang sollten doch 100..." Hilias hob die Hand zu einer abwehrenden Geste und schüttelte den Kopf. "Ich sagte 500."
Der Schläger trat vor Hilias und schaute wütend herab. "Solltest auf deinen Ton achten Kleiner, sonst ram ich dich noch etwas nähr der Erde entgegen." Hilias schaute gelassen zurück. "Geh aus dem Weg und schweig gefälligst, wenn Männer sich über Geschäffte unterhalten, von denen du nie etwas verstehen wirst."herrste Lemar seine Schläger an und drängte ihn wieder zu Kamien zurück.
Mit dem besten Lächeln, das er aufbringen konnte, drehte er sich zu Hilias um. "Hör Freund. Ich will dir das Geld geben, verlange aber mehr als die üblichen 10% Zinsen, weil du noch fremd in der Stadt bist." Hilias nickte. Er würde mehr als genung haben, wenn der Job erlediugt war. "Gut. Dann bitte ich um das Geld."
Lemar zählte das Gold ab und übergab es Hilias in einem großen Beutel. "Bist ende des Monates hab ich es wieder oder du erlebst mich von meiner..." Hilias wanndte sich ab und sprach über die Schulter: "Bis Ende des Monates." Lemar wollte ihm noch etws nachrufen, doch Hilias war schon verschwunden. Lemar würde dieses Geschäfft noch bereuen, doch im Augenblick freute er sich nur über die guten Zinsen, die es ihm einbringen würde.
Hilias verpackte das Geld in seinem Rucksack und steuerte den Markt an.
06.12.2003, 00:11 #250
Estragon
Beiträge: 507

In dieser Nacht machte sich Hilias wenig Freunde unter den Händlern und Handwerkern der Stadt. Hilias klopfte an unzählige Türen und rief viele der Herren aus ihren Betten, bedrängte sie solange, bis sie ihm verkauften, was er haben wollte. Spätestens als sie von den Aufträgen der Paladine hörten, wurden sie gefügig, einige sogar ekelhaft zuvorkommend. Hilias hatte auch für diese Leute nicht viel mehr übrig, als für Lemar. Doch er brauchte sie, genau wie er Lemar gebraucht hatte und blieb deswegen höfliche, bescheiden und schwieg mehr als er sprach. Diese Vorgehensweise hielt er für am klügsten. Er kaufte eine Menge Sachen ein. Eine Spitzhacke, zwei große Stemmeisen, einen großen Vorschlaghammer, vier Bündel Seile, zwei Töpfe Fett und drei verschiedene Sorten von Meißeln, klein, mittel und groß. Außerdem kaufte er noch eine Maurerkelle, sowie einen Spaten, eine Holzaxt, eine Säge und eine Sichel. Der Goldvorrat schrumpfte beträchtlich, am Ende blieben nicht mehr als 200 Goldstücke über. Hilias band die großen Werkzeuge, die nicht im Rucksack Platz hatten zu einem Bündel zusammen und schwang sie sich auf den Rücken. Der Rest Pfand seinen Platz im Beutel des Steinmetzes. Hilias verließ gerade den letzten Händler, der ihn freudig nach winkte - er hatte so gut wie lange nicht mehr verdient - und überschaute den Platz vor der Kaserne. Es war kalt, der Wind riss an Hilias Haaren, doch er merkte es kaum. Sein Blick gallt den Sternen, die zwischen den dahin ziehenden Wolken, ihr kaltes, freudloses Hexenlicht auf die Erde warfen. Hilias vermisste seine Heimat. Es war ein dumpfer unbewusster Schmerz, der sein Gemüt niederdrückte und sich einfach nicht beiseite schieben lies. Hilias zog das Bündel mit den Werkzeugen straff, rückte die Rimen des Rucksackes zurecht und begab sich auf den Weg in sein neues Zuhause, wo nur der nackte Fels und die toten Bretter der faulenden Hütten ihn erwarteten.
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