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Rund um Khorinis #15
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02.02.2004, 16:29 #301
Jim Taenglewood
Beiträge: 10

Jim war heute schon relativ früh aus den Federn gekommen, schließlich hatte sich sein Kosum an alkoholischen GEtränken gestern schwer in Grenzen gehalten.
Ja, mehr als zwölf große Bier hatte er nicht getrunken, musste er sich eingestehen, da konnte man nicht einfach faulenzend weiterschlafen wenn fröhliche Sonnenstrahlen durch das Fenster traten.
Jim wäre auch schon lange vorher aus der Stadt verwunden, hätte ihn nicht der freundliche Wasserpfeifenmann aufgehalten und auf einen seiner Teppiche gebracht. Der alte Jim war sehr hingezogen zu diesen Pfeifen, er hatte soetwas in seinem langen Leben noch nie geraucht und der apfelige Tabak schmeckte ihm sehr gut.
"Set mal, Jung, wo kriege ma solche Pipn den ha?"
"Ich würde ihnen ja eine verkaufen, mein Herr, aber ich habe selbst nur noch diese drei. Vielleicht werdet ihr im Sumpflager fündig, sie haben Massen von Pfeifen..."
"So?! Wo is demm diese Sumpflager, hm?"
"Einfach dem Weg aus der Stadt nach Osten folgen und an der Taverne links ab. Sobald es nach Smpfkraut riecht seit ihr da."
gab der MAnn mit einer Verbeugung Auskunft.

Ohne ein weiteres Wort hatte sich Jim auf den Weg gemacht.
Eine Pfeife hätte er sich eh nicht leisten können, in seiner Tasche befanden sich nach dem letzten Abend nur noch vierzehn lumpige Goldstücke.
Trotzdem war der alte Mann frohen Mutes als er sich auf den Weg machte...
Der Weg war nicht beschwerlich, ein frohe Gemüt verleiht Flügel, so sagt man. Und Jim genoss die Freiheit, auch wenn ihm die Insel keine unendliche bot.
Trotzdem dauerte es ganze drei Stunden, bis endlich der Geruch von starkem Sumpfkraut in die Nase stieg.
Jim konnte sich noch gut daran erinnern, wie er damals auf einem größeren Kahn als Matrose angeheuert hatte. Dort hatten sie das Zeug immer, natürlich vor dem Maat versteckt, pur geraucht.
Das waren Zeiten gewesen, mannmannmann! Und dieser Sumpf musste ja ein echtes Zuhause sein. Jim grinste schelmisch und schritt vorran.
02.02.2004, 18:29 #302
Teufelslama
Beiträge: 2.779

Die letzten Tage hatte Lama im Wald verbracht. Zusammen mit Starseeker absolvierte er hier sein Schleichtraining. Seit der Geschichte mit der Höhle hatte er einiges an Selbstvertrauen und an Zuversicht in seine Fähigkeiten gewonnen.



Seit dieser Prüfung bewegte sich der Waffenknecht auch allein und ohne Anweisungen durch den Wald. Mittlerweile fand er es unheimlich komisch sich an schlafende Molerats heranzupirschen und diese zu Tode zu erschrecken. Überhaupt verfeinerte er seine Fähigkeiten damit sich an Tiere heranzupirschen. Zugegeben, manchmal musste er noch Fersengeld geben, aber das war dann immerhin ein hübsches Konditions und Schnelligkeitstraining.



Von Tag zu Tag konnte er fest stellen wie er sicherer in der Technik wurde und wie sein Körper geschmeidiger wurde. Langsam war es an der Zeit mit dem Training fortzufahren, insgeheim hoffte er das Starseeker ihn bald für würdig befinden würde.
02.02.2004, 19:34 #303
Aeryn
Beiträge: 468

Mittlerweile waren Aeryn und der Fremde ein eingespieltes Team. Fesseln zum Schlafen fest, zum Gehen an den Füßen lockerer, dafür aber mit einem Seil eng zusammengebunden, so daß die Kriegerin nur kleine Schritte machen konnte. So kommen sie, wo immer ihr Entführer mit ihr hin wollte, nur langsam vorwärts, aber sie kamen vorwärts. Onars Hof lag hinter ihr, ebenso das gesamte Mienental. Wohin ging es nun? Khorinis? Die junge Frau wußte es nicht.

In der Dämmerung hielt er sie an, stehen zu halten. Er suchte ein wenig Feuerholz zusammen und begann unter einem windgeschützten Felsenüberhang ein Lagerfeuer zu entfachen.

Aeryn beobachtete ihn. Wann immer er seinen Blick in ihre Richtung wandte, bemerkte er es deutlich. Aber vielleicht konnte er ihren Blick auch in seinem Rücken spüren, wenn er sich umwandte?!

„Scipio,“ ihre Stimme forderte seine Aufmerksamkeit, „erzähl mir wo Du mich hinbringst? Du wirst mich wohl kaum Deiner Frau vorstellen wollen, oder?!“ Die Kriegerin grinste. Glaubte sie wirklich, er wäre verheiratet, oder wollte sie ihm entlocken, was er mit ihr vorhatte? Nein… Seit Tagen schritt sie mit so viel Würde, wie er ihr zustand, den Weg, den er für sie wählte. Den Kopf stolz erhoben, die Schultern gestreckt. Dem Schicksal entgegenblickend, statt ihm demütig zu begegnen.
02.02.2004, 19:51 #304
Dumak
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»Warum bist du so erpicht darauf, das zu erfahren? Du wirst es schon noch rechtzeitig genug erfahren«, entgegnete er griesgrämig, während er mühsam das Feuer zum brennen brachte. »Nämlich dann, wenn wir da sind.«
Er werkelte weiter an dem Feuer herum. Heute wollte es einfach nicht brennen.
»Au!«
Er hatte sich mit dem Stahl auf den Finger geschlagen. Das brachte lediglich Funken des Zorns in seine Augen. Dann hielt er inne.
»Meine Frau? Wie kommst du darauf, daß jemand wie ich verheiratet sein könnte. Seh ich etwa so aus? Abgerissen und verdreckt, quäl mich mit dir hier durch die Gegend und hab hier außerdem dieses vermaledeite Feuer, das nicht brennen will, am Hals«, brach es aus ihm heraus. »Stapft ein verheirateter Familienvater etwa mit ner gefesselten Sklavin, die ihm dämliche Fragen stellt, durch die Gegend?«
Er grunzte unzufrieden.
»Na also.«
Kopfschüttelnd machte er sich wieder über sein Feuerbesteck her und nach langen Versuchen gelang es dem Dieb, endlich das Holz zu entzünden. Sofort besserte sich seine Laune.
»Wo ich dich hinbringe, ist meine Sache. Es wäre ja schön blöd von mir, dir alles schon vorher zu erzählen. Da bleibt ja gar keine Vorfreude mehr.«
Er kicherte albern, während er in seinem Umhängebeutel nach etwas essbarem suchte und auch fand. Ein Säckchen mit Hirse wanderte in Dumaks Hände und sein Inhalt anschließend in den Topf, der schon mit Wasser aus einem nahen Tümpel gefüllt war.
02.02.2004, 20:05 #305
Aeryn
Beiträge: 468

Wäre das nicht das Hanfseil gewesen, welches seine Fasern tief in ihren Handgelenke fraß, hätte sie fast über sein albernes Lachen, amüsiert schmunzeln könnte. Aber so erregten seine Worte nichts. Einzig vielleicht ihren Trotz, doch den hätte er in diesem Moment sowieso nicht mehr steigern können.

Die Kriegerin schwieg. Seine ausweichenden Antworten hatte ihr mehr verraten, als eine kurze klare Antwort, einen Namen, einen Ort. So aber haspelte er rum, fing dann endlich an zu kochen. Die junge Frau lehnte sich gegen die Felswand, um den Rücken etwas zu entspannen. Wie bemerkte sie das Fehlen ihres Amuletts und zum ersten Mal war sie froh darüber es verloren zu haben. Es ruhte auf sicher irgendwo im Wald, in Freiheit, und würde nicht diesem Fremden in die Hand fallen.

Scipio. Glaubte er wirklich, daß sie annahm, daß es sein wahrer Name war? Sie dagegen brauchte sie auf dieser Welt nicht zu verstecken. Wer immer sie forderte, dem würde sie sich stellen.

Ungeduldig wartete sie auf das Abendessen.
02.02.2004, 20:28 #306
Dumak
Beiträge: 465

Diesmal aß Dumak zuerst, bis er satt war. Die Hirsesuppe war zwar dünn und eher geschmacklos, aber sie füllte den Magen. Endlich, als der Topf fast leer war, erinnerte er sich daran, daß die Gefangene ja auch etwas brauchte.
Er hielt ihr den Topf an den Mund und ließ sie die herauslaufende, dicke Hirsesuppe gleich so essen. Das ging schneller, als das ewige Gelöffele.
Plötzlich hielt er inne und entfernte den Topf. »Sag mir, wovon träumst du? Was ist dein Ziel?«
Der Absurdität der Situation war er sich anscheinend nicht bewußt. Er fragte gerade, wovon eine gefesselte Frau träumte. Wohl von ihrer Freiheit. Aber das meinte er nicht. Er hielt sich nun seit Jahren mit irgendwelchen Gaunereien über Wasser. Betrog hier irgendeinen Einfaltspinsel, hinterging dort einen anderen Dummkopf. Im Grunde genommen war es ein erbärmliches Leben. Immer von der Hand in den Mund. Aber was sollte er machen? Die Zeiten waren nicht anders. »Früher... in der Hauptstadt... da war das Leben noch anders gewesen. Da waren die Geldbeutel und Schatztruhen der adligen Nichtstuer noch weit offen und das Leben glich einem schönen Traum, befeuchtet mit Wein und erfüllt vom Lachen schöner Frauen. Mit Geld war alles zu haben.«
Und jetzt? Er hing auf dieser miesen Insel fest. Die Befreiung aus der Barriere brachte letztendlich doch nicht die ersehnte Freiheit. Es war ein Hundeleben.
»Oh, hier dein Brei.«
Er nahm nun den Löffel, um die Gefangene mit der Hirse zu füttern. Würde ihr Verkauf sein Leben endlich wieder zum Guten ändern? Würde er so viel Gold dafür erhalten, daß er sich keine Gedanken um den nächsten Tag mehr zu machen brauchte?
02.02.2004, 22:01 #307
Lady Lyvîane
Beiträge: 86

„Aber weshalb die Bauernhöfe Taurodir?“

Etwas irritiert und fragend blieb die junge Rekrutin auf dem Pfade stehen, während ihr Partner und Begleiter noch ein paar Schritte weiter lief und erst danach sich fragend umdrehte. Noch immer hielt Lyvîane das neue glänzende Schwert zum Boden gesenkt in ihrer rechten Hand und verschwand teilweise in den langen weißen Armschleiern ihres weißen Schildmaid Gewandes. Ihre langen leicht Großgelockten Haare hangen offen und zogen sich über den Rücken, einige Strähnen hingen ihr jedoch auch über ihre Schultern. Damit machte die Lady immer noch eher einen Eindruck als Aristokratin als eine Soldatin. Eine Rüstung müsste bald her, zumindest eine Kleidung, in der sie sich besser Bewegen und kämpfen konnte. Auf Dauer könnte sie nicht mit Kleidern herum rennen. Doch ihre Gedanken waren weniger bei einer angemessenen Rekrutenkleidung als bei den Bauern.

„Die Bauern sind doch von dem Schutz der Stadt weitgehend abhängig – beide Parteien sind voneinander abhängig, denn es gibt genug Banditen die Höfe brandschatzen. Die Meisten von ihnen sind keine Kämpfer. Warum sollten sich gerade die Bauern gegen ihre eigentlichen Schützer auflehnen? Das ergibt so betrachtet keinen Sinn.“

Ihre klaren Augen blickten in diejenigen des Paladins, als sie auf ihn zuschritt. Neben ihnen stand ein weiterer Wegweiser, der nicht vorm Blitz getroffen war. Nur nebenbei konnte die junge Frau die Bezeichnung lesen, welche „Onars Hof“ lautete. Sie zu diesem Zeitpunkt nicht welche Rolle Onar in diesem kleinen Inselkrieg spielte...
03.02.2004, 06:10 #308
Taurodir
Beiträge: 3.553

Sie schritten weiter den Weg entlang. Vor ihnen auf der rechten Seite war der kleine Teich zu sehen, und die kleine, etwas abgebrannte Hütte. Nun dürften sie sich nur nicht zu sehr dem Hofe nähern. Einen Paladin würde man sicher hier nicht gerne sehen. Und das Leben von ihr wollte er auch nicht gefährden. Eher würde er sich töten, als dies zuzulassen..

"Ich kann dir nicht darüber viel sagen.
Doch wie ich weiß, kam es zum Aufstand, als die Millizsoldaten Steuern von den Höfen verlangten. Eigentlich nichts Ungewöhnliches, aber so bekam ich auch zu Ohren, dass die Gier der Millizsoldaten nach Gold nicht sehr gering war, was mich selbst nicht erfreute. Onar wollte sich dies nicht mehr bieten lassen, und so zahlte er selbst kein Gold mehr, und lieferte der Stadt auch seine Waaren nicht mehr aus. Für den Schutz seines Hofes hatte er daher diese Söldner angeheuert.
Nur schützen die Söldner nicht nur einfach den Hof, sondern rauben nebenbei auch noch, und sorgen für Angst in der Stadt. Sie sind diejenigen, die in der Zeit der Barriere, das neue Lager bildeten. Damals hatten sie sich schon mit dem alten Lager bekriegt.

Ich weiß nicht, wie all dies enden wird", seufzte der Paladin leicht, und schaute dann wieder direkt in die Augen der Lady, ein wenig lächelnd.

"Ich hoffe nur, dass irgendwann unsere Nachfahren Tage erleben werden, wo sie nicht mit einer Waffe durch das Land laufen müssen.
Wo nun der eigentliche Feind durch die Insel zieht, die Orks, hätte ich erwartet, dass sich die Menschen eher verbünden, als sich selbst zu bekriegen. Aber vergebens hatte ich daran gedacht."
Seine Worte wurden immer leiser, denn näherten sich die beiden Gestalten den vier großen Feldern vorm Hof des Landwirts Onar.


"Wir müssen nun vorsichtig sein, Lyvîane", flüsterte der Krieger und nahm nun diesmal, ohne lange zu überlegen, ihre Hand in seine, um sie zu führen.
Es vergangen nicht viele Schritte, als der Paladin eine Gestalt in der Ferne sah, die ihm sehr bekannt schien. Dies konnte doch nicht möglich sein. Es war jene Person, die ihn am letzten Abend auf der Navaric umarmt hatte, da sie zu tief in den Krug geschaut hatte.

"Jabasch", zischte Taurodir ihn an, und suchte dabei ein wenig Deckung hinte den Bäumen.
Sie waren dem Hof schon viel zu nah. Hoffentlich würde alles gut gehen..
03.02.2004, 15:16 #309
Rascar
Beiträge: 20

Aufmerksam huschten kleine, schwarzglänzende Augen durch den dunklen Wald, glitten unbeständig über die noch immer von dichtem Schnee bedeckten Äste und Zweige. Die schmale, fahle Sichel schien vom schwarzen, nur von einigen Sternen erhellten Himmel herab, ließ das kalte Weiß sanft glitzern. Auf einmal stach ein kleiner, roter Punkt aus der Dunkelheit hervor, wurde augenblicklich von den sonst so rastlosen Blicken fixiert. Der schmale Zweig geriet in seichte Schwingung, als sich der gefiederte Körper der Krähe mit hüpfenden Sätzen darüber bewegte, zielgenau auf die einzelne Beere zusteuerte. Ein plötzliches Vorschnellen des matten Schnabels und schon war die kleine Kostbarkeit im Magen des Vogels verschwunden. Ein scheinbar zufriedenes, leises Krächzen war die Folge.
Wieder ruckte der gefiederte Kopf in die Höhe, wieder suchten die kleinen, schwarzen Augen gehetzt umher, doch nichts war zu sehen, geschweige denn zu hören. War da nicht eben doch was gewesen?

Mit einem Mal brach vor dem Tier ein schwarzer Schemen aus dem Unterholz, gerade so schaffte die Krähe es, sich mit einem erschreckten Krächzen in die Lüfte zu retten, kurz bevor der Schatten unter ihr hindurchhuschte und sogleich verschwunden war. Laut zeternd entfernte sich der große, schwarze Vogel, verlor sich schließlich in der Dunkelheit der Nacht.

Kaum hörbar setzten die schweren Kampfstiefel auf dem Boden auf, drückten mit einem erschreckenden Gemisch aus unbändiger Gewalt und federnder Sanftheit den Schnee unter sich zusammen. Flatternd hob sich der Mantel des Schemens in die Luft, hüpfte in wildem Spiele auf und ab, fast wie von Geisterhand schienen sich die Äste vor der Gestalt zu biegen, um ihr unbehinderten Durchlass zu gewähren.
Sehnige Muskeln spannten sich unter wettergegerbter Haut, streckten sich in einer plötzlichen Entladung all ihrer Energie. Der hagere Leib schoss nach vorne, kräftige Arme schnellten nach oben, fest schlossen sich die Hände um einen dicken Ast einer blattlosen Eiche. Noch mit dem Schwung des Sprunges hob sich der Körper ein erstes Mal, weitere folgten in regelmäßigen, schnellen Abständen.

Er sollte trainieren. Ausdauer. Schnelligkeit. Beweglichkeit. Als ob er von alledem nicht schon genug hätte. Aber was sollte es, noch mehr konnte niemals schaden, also machte Rascar sich daran, den Forderungen seines Lehrmeisters nachzukommen. Und das nun schon mehrere Tage lang. Immer wieder hatte er die Übungen gemacht, die Gardiff ihm aufgetragen hatte, Rumpfaufrichten, Klimmzüge und wie sie alle hießen. Dazu die ständige Wiederholung der Seitwärtsrolle und stetiges, normales Schleichen. Die jeweiligen Bewegungsabläufe hatten sich mehr und mehr automatisiert, auf kaum einen der Abläufe musste er sich noch konzentrieren – er tat es einfach....

...

Langsam, ohne erkennbare Hast schlenderte der Waldschrat über die kleine Lichtung, die Sonne war hinter einigen Schleierwolken verborgen. Trotzdem hatte heftiges Tauwetter eingesetzt, im ganzen Wald tropfte es von den Ästen und Zweigen das Moos, das den geringen, baumfreien Platz bedeckte, war nur an einigen schattigen Randbereichen unter einer dünnen Schicht von seichtem Weiß verborgen.
Langsam setze er sich auf einen etwas größeren Findling, deponierte die kleine Bettrolle auf der er die Nacht verbracht hatte in seiner Tasche, die er gemächlich neben sich stellte...
03.02.2004, 17:11 #310
Wakk Holl Dar
Beiträge: 75

Ruuuuaaaar! Wakk stieß einen Schrei aus, der bis nach Khorinis zu hören sein müsste, aber zumindest den Orks am Pass ein Signal sein sollte. Er hatte all seine Kraft zusammengenommen, als er den Eingang des Passes erkannt hatte, zudem Rukk und er gebracht wurden. Noch immer hatte er keine Ahnung, was genau die Menschen mit ihnen vorhatten, aber etwas Gutes konnte es wohl kaum sein. Wahrscheinlich werden sie unsere Köpfe an die Grenze zur Palisade aufspießen, damit wir den anderen Orks Angst machen. Bei Beliar, diese Tiere werden das bezahlen müssen. Plötzlich traf Wakk ein heftiger Tritt auf Höhe seines bepelzten Hinterns. Der Mensch mit der Eisenrüstung hatte ihn damit wohl für den Schrei bestrafen wollen, aber im Endeffekt nur Wakks Wut geschürt. Er stieß einen weiteren Schrei aus und begann wie wild an den Ketten zu reißen. Doch so dumm wie die Menschen waren, so gut waren ihre Künste in der Verarbeitung von Eisen. Die Ketten gaben nicht einmal einen Millimeter nach. Im Gegenteil, denn sie schienen sich nun noch fester um Wakks Arme zu schlingen. Du hast unseren Tod besiegelt, als wir auf die Insel geflohen sind, Wakk. Die Ahnen werden deine Seele aus ihren Reihen verstoßen. Das Letzte, was er jetzt gebraucht hatte, war das dumme Geschwätz seines Bruders, dachte sich Wakk und spuckte dann nach einem der Menschen. Du hast uns dem Tod preisgegeben, als deine Schleichkünste im Dach der Kaserne eingebrochen sind. Die Ahnen werden auch deinen Geist verachten. Dann brach Wakk zusammen, als die Menschen einen weiteren Schlag folgen ließen.
03.02.2004, 17:38 #311
Allantir
Beiträge: 14

Froh ging Allantir auf der staubigen Strasse. Weg von Kohrinis, weg von seinem früheren Leben. Mitgenommen hatte er nur wenig: einen Dolch, das bisschen Gold das er geerbt hatte und die schönen, seltenen Errinerungen an seine Mutter. Er kannte sie zwar fast nicht, aber früher als sein Vater noch nicht so viel getrunken hatte, da hatte er ihm oft von ihr erzählt. Sie sei wunderbar gewesen. Allantir dachte an schöne Momente in seinem bisherigen Leben. Lange musste er nicht nachdenken. Er hatte nur sehr wenige.
Er schaute wiederauf. Der Wald fing an. Ja, hier hatte er einige seiner wenigen glücklichen Momente verbracht. Immer wenn sein Vater böse war hatte er sich im nahen Wald versteckt. Dann hatte er das getan was alle anderen Jungs auch in seinem Alter getan hatten: spielen. (glaubte er zumindest.) Aber das war Vergangenheit. Nun sollte ein neuer Abschnitt seines Lebens beginnen. Herliche Kühle umgab ihn nun. Die heisse Sommersonne kam nicht so gut durch das dichte Blätterdach.
Irgendwann hörte er das Rauschen eines Baches. Er beschloss dahin zu gehen und dort rast zu machen.
Als er schliesslich den Bach erreichte lies er sich erschöpft nieder. Er stillte seinen Durst und schaute durch das Dach aus Blättern in den Himmel.
Noch 2 Stunden Tageslicht. 'hmmm... soll ich hier meinen Platz zum übernachten errichten? Oder lieber weiter bis zur nächsten Herberge? Hab ich den genug Geld für eine Nacht in einem Gasthaus?' dachte er und kramte sein Geld herraus. Er zählte 23Goldmünzen. 'Nicht sehr viel. Ich sollte lieber hier übernachten.' Er steckte die Münzen wieder ein und beschloss Holz zu suchen gehen. Im nahen Wald würde er bestimmt genug Holz für ein Lagerfeuer finden.
04.02.2004, 02:49 #312
HoraXeduS
Beiträge: 1.113

Auf der Suche nach einem geeigneten Ort für die nächste Beschwörung bewegte sich Horaxedus ein paar Dutzend Steinwürfe abseits des Kastells durch den Wald. Es brachte ganz offensichtlich wenig Vorteile, wenn man auf offenen Pfaden zu zaubern begann, wie sich gestern herausgestellt hatte. Es war genau so dunkel dort wie andernorts, etwa hier zwischen den Bäumen. Doch hatte es einen Vorteil für Horaxedus, sich hier im von einigen Büschen aufgelockerten Gehölz an die Magie zu begeben: Diesen Wald hier kannte der Schwarzmagier mittlerweile wie seine Westentasche.

Der soeben aufgenommene Gedanke war kaum zu Ende geprägt, als ein halbwegs rhythmisches Knistern zur Rechten des Magiers zu vernehmen war. Wer -oder was- wagte es, ausgerechnet hier und jetzt die Kreise des Glasmachers einzuschränken? Er war doch nicht hier, weil hier so schön viel los sei, nein, im Gegenteil! Leiser Ärger machte sich breit, während Horaxedus es indes vorzog, rein vorsichtshalber etwas Schutz hinter einer kräftigen Eiche zu nehmen.

Es war kein Mensch, was sich dort im Wald raschelnd und tumb auf den Schwarzmagier zu bewegte. Es roch auch auf mittlere Entfernung bereits unangenehm und sollte gut geeignet sein, einen neuen Zauber zu testen. Der Glasmacher freute sich, als er die bislang unbekannte Rune aus der Tasche zog. Ein Gefühl der Macht durchströmte seinen Körper.
04.02.2004, 15:47 #313
Mafio
Beiträge: 1.072

Mafio war etwas angefressen aber er sieht es positiv, wie immer.
Er steckte sich einen stengel an und schlendert singend durchs Land.
Er geht eine zeit und sah die Taverne auf der Anhöhe.
"Man die hat sich aber in letzter Zeit ziemlich verändert" murmelte er und ging auf sie zu
04.02.2004, 17:59 #314
Teufelslama
Beiträge: 2.779

Die Tage vergingen und das Training wurde langsam eintönig, zu bekannt waren die Abläufe zu eingefahren die Übungen irgendwie vermisste der Waffenknecht die Herausforderung.


Nach einem seiner Streifzüge entdeckte er seinen Lehrmeister beim Lager stehen, einen langen Stock in der Hand. Starseeker kündigte ihm ein neues Trainingsprogramm an und warnte ihn mit leichtem Grinsen gleich davor das dies nicht so einfach wie das letzte werden würde.



Auf Geheiß seines Meisters nahm Lama Aufstellung und wartete.


"Du hast nur eine Aufgabe, lass dich nicht treffen"


und mit diesen Worten sauste bereits der Stock auf den Waffenknecht nieder. Nur mit viel Mühe konnte er diesem ausweichen indem er sein Gewicht auf den rechten Fuß verlagerte und sich zur Seite lehnte. Die nächsten Schlagfolgen erfolten diagonal zum Boden. Immer wieder musste Lama über "die Klinge" springen oder sich unter den Hieben ducken und das alles ohne Pause.

Nun variierte Starseeker die Kombinationen mit denen er nach seinem Schüler schlug und es sah immer mehr danach aus das das Holz bald schmerzhaft auf den Leib des Soldaten treffen würde. Einen Schlag auf Brusthöhe konnte er nur noch ausweichen indem er sich nach hinten beugte, sein Rücken bildete mit seinen Beinen einen rechten Winkel. Ohne nachzulassen wurde der nächste Schlag hinterher geschickt. Diesmal war es ein Stoß auf den Magen.

Mehr Reflex als gewollt warf sich Lama nach hinten, stützte sich mit den Armen ab, verweilte Sekundenbruchteile in einer Art Handstand und vollendete die Rolle indem er auf den Knien wieder aufkam.



Erschöpft und mit Schweiß auf seiner Stirn sah Lama zu Starseeker der endlich den Knüppel sinken liess. Verwundert stellte er fest das dieser... zufrieden aus sah.


"Das reicht für heute, an der Landung üben wir aber noch."
04.02.2004, 18:50 #315
Squall_L
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Als Squall aufwachte war die Sonne schon wieder untergegangen, wie viel Tage hatte er wohl verloren. Er wusste es nicht aber er wollte nicht weiter überlegen sondern sich weiter auf den Weg machen. Er dachte auch nicht darüber was geschehen war, warum er umgefallen war oder warum er fast einen Tag bewusstlos am Boden gelegen hatte. Er dachte an nichts außer den Mann einzuholen und sich sein Buch wieder zu holen.

Squall marschierte so schnell seine Füße ihn tragen konnten, er musste den Mann einholen egal was kostete. Denn wenn er das Mienental erreicht dann würde es so gut wie unmöglich für Squall sein das Buch wieder zu bekommen. Er konnte sich noch an seinen letzten Ausflug ins Mienental erinnern, mit Glück hatte er einen Weg hinaus gefunden und was er alles auf seinen Weg getroffen und erlebt hatte, wollte er nicht noch einmal alleine wiederholen.

Als Squall merkte das er immer näher ans Mienental herankam, schaute er sich ständig um und suchte den Mann. Als er auf einer kleinen Erhöhung angekommen war sah er einen Mann laufen, er sah aus wie der Mann, der Squall bestohlen hatte. Squall konnte vor lauter Wut nicht mehr stehen bleiben und rannte auf ihn zu. Der schien ihn erst einmal nicht zu bemerken und als Squall nur noch wenige Meter von ihm entfernt war, drehte er sich zu ihm herum und erschrak. „Was machst du denn hier?“ sagte der Mann und zog sein Schwert. „Wie wäre es mit, zurückholen was mir gehört.“ „Dir gehört gar nichts!“ „Das sehe ich aber anders.“ „Das Buch wirst du nicht bekommen, vorher musst du mich töten.“

Squall konnte das dumme Gelaber des Mannes nicht mehr hören und holte eine Spruchrolle hervor. Es war eine für ein Skelett. Squall hatte noch nie vorher ein Skelett beschworen aber gegen diesen Mann half weder sein Schwert noch eine Blutfliege. Squall konzentrierte sich und stellte sich genau ein Skelett vor genau so wie er das Beschwören gelernt hatte. Dann begann er die Formeln auf der Spruchrolle zu sagen und der Mann schrak zurück. Er konnte nichts mit dem Anfangen was gerade geschah, vor ihm leuchtete etwas und etwas für ihn unerklärliches begann sich daraus zu bilden.
04.02.2004, 18:57 #316
Aeryn
Beiträge: 468

Gierig schlang Aeryn den Hirsebrei in sich herein, den Dumak, in dem er den Kopf neben ihrem Kopf schief hielt, auf ihre Lippen tropfen ließ. Das Zeug war zähflüssig und klebrig und geschmacklich vielleicht nicht das Beste, aber es war nahrhaft. Und sie mußte essen, wollte essen. Sie würde ihre Kräfte brauchen.

Plötzlich hielt der Fremde inne und entfernte den Topf. „Sag mir, wovon träumst du? Was ist dein Ziel?“

Ihre Zunge tastete nach den letzen Resten des Hirsebreis, als seine Worte durch ihren Kopf wanderten. Zuerst schwieg sie, denn was gingen ihn ihre Träume an? Außerdem, wovon würde er träumen, wenn seit Wochen seine Handgelenke auf seinen Rücken gefesselt wären?

Doch… vielleicht war es gerade das Absurde dieser Situation, was sie ehrlich antworten ließ...

Erst nur langsam, mit rauher Stimme, begann die Kriegerin zu sprechen.

„Das Land aus dem ich komme, auf Euren Karten nicht verzeichnet und kaum jemanden aus dem Königreich Myrtana bekannt, unterscheidet sich in vielen Dingen von diesem hier und doch sind einige Dinge gleich. Und meiner Überzeugung nach, werden sich diese Dinge, so weit mich meine Füße auch auf dieser Welt tragen mögen nicht ändern.“

Die junge Frau stieß sich von der Felswand ab und begann einige Schritte umher zu laufen.

„Nur die Starken werden leben und die Schwachen untergehen. Der einzelne mag noch so schwach sein… eine Gruppe vermag schon eher Stärke zu zeigen… kämpft sie aber gegen Heerscharen von Schwachen, geführt nur von einem Klugen Kopf, so wird auch diese untergehn´n.“

Ihre Worte klangen ruhig, doch ihre Kehle war durstig und ihre Stimme wurde immer kräztiger länger sie sprach.

„Ich war noch sehr jung als ich bereits die ersten Männer führte. Männer meines Vaters, dem Krieger Borias. Unser Leben war reich und die Raubzüge seiner Männer stets erfolgreich.“

Sie brach ab, als sie merkte wie vertraulich ihr Ton geworden war. Doch statt zu schweigen änderte sich ihr Tonfall nur leicht und sie erzählte von ihrem Vater, der sie das Kriegshandwerk gelehrt hatte… und schloß mit den Worten… „Doch Macht und Verrat paarten sich. Borias ist tot und die Zeit, in der ich seinen Namen zurück in unsere Lande trage noch nicht gekommen.“

Es folgte einige wirklich derbe Flüche. In der Zeit des Erzählens war sie bis zum Rand der Höhle gewandert. Nun drehte sich die Kriegerin zu ihm um.

Die Strahlen der ungehenden Sonne tanzen ihn ihren kastanienbraunen Haaren und brachten die langen Strähnen zum Glänzen und zum Funklen. Gleich ihren Augen, ihren schönen Augen, in denen so viel Kraft und Stärke lag.

„Der Ruf des Söldnerherrn Lee´s ließ mich schließlich zu Onars Hof finden. Bist du Lee schon begegnet? Hast Du ihn gesehen?“

Sie gab ihm keine Gelegenheit zu antworten. Nichts war mehr von der widerspenstigen Frau geblieben, die er gefesselt an einen Baumstamm kennengelernt hatte. Dort vor ihm stand, gebadet in den Strahlen der Abendsonne, eine Kriegerin, eine wilde Schönheit, welche die Gefangenschaft, in der er sie hielt nicht zu schaden schien, im Gegenteil, gleich einer Blume, von Wasser genährt, stärkte er ihren Charakter und ihre Willenskraft. Tag für Tag ging sie Schritt für Schritt einem gar ungewissen Schicksal entgegen.

„Lee verkörpert Kraft und Stärke. Sein Wort hält die Söldner zusammen, gib ihnen Kraft und Einigkeit.“

Die Kriegerin blickte ihm direkt in die Augen.

„Du dagegen kämpfst allein. Allein bist du schwach.“ Sie ließ ihre Worte auf ihn wirken, sprach erst nach einer Weile weiter. „Du hast mich nach meinem Traum gefragt, ich will Deine Frage ehrlich beantworten, Fremder.

„Ich bin stark, doch auch ich bin für den Moment allein. Ich habe mich Lee angeschlossen, aber viele meiner Beobachtungen zeigen mir, daß nicht alles so ist, wie es sein könnte. Wenn das Schicksal es will, werde ich vor ihn treten und die Antworten fordern, seine Stärke fordern oder ich werde Männer um mich scharen, die meiner Stärke folgen werden.“

Und die Sonne versank am Horizont…
04.02.2004, 19:56 #317
Dumak
Beiträge: 465

Dumak hatte schweigend zugehört. Er hatte nicht vermutet, daß er eine so ausführliche Antwort bekommen würde. Seit langer Zeit vertraute ihm jemand seine Wünsche an und es war ausgerechnet eine Gefangene, die er mit sich führte. Er war im Begriff, diese Frau zu verkaufen, sie einem ungewissen Schicksal zu überlassen. Aber war es das nicht? War nicht eines jeden Schicksal ungewiss? Was wußte man denn schon vom morgen? Nichts.
Und trotzdem grübelte er über die Worte, die er gehört hatte, nach. Sie war von irgendwoher gekommen, aus einer Gegend, die er nicht kannte und die ihn auch gar nicht interessierte. Warum? Zuerst wohl auf der Flucht vor Feinden ihres toten Vaters, wollte sie scheinbar eine eigene Söldnertruppe anheuern.
»Na, auf deiner Reise hierher warst du aber nicht besonders erfolgreich. Anstatt Männer zu finden, die dir folgen, folgst du nun selber einem. Hihihi.« Er lachte über seinen kleinen albernen Wortwitz.
»Moment... hast du eben gesagt, die Männer deines Vaters wären auf Raubzüge ausgezogen? Sicher haben sie auch irgendwelche Leute geraubt, oder? Menschenhandel bringt mit am meisten Gewinn neben dem Waffenhandel. Glaub mir, ich kenn mich da aus! Aber dann muß dir ja deine Lage jetzt bekannt vorkommen. Wenn wohl auch aus umgedrehter Perspektive. Damit kannst du behaupten, beide Seiten kennengelernt zu haben. Nicht schlecht.«
Innerlich grinsend kratzte er die letzten Reste des Hirsebreis aus dem Topf, gekonnt einen Fleck angebrannter Hirse auf dem Boden umfahrend.
Eigentlich lief doch alles hervorragend. Und doch... War das wirklich das, was er immer tun wollte? Nein, eigentlich nicht. Er sehnte sich nach dem schönen Leben in der Hauptstadt. Keine Sorgen, nur Spaß. Gekonnt hatte er mit den verschiedenen Gruppen Adliger gespielt und ihre Interessen ausgenutzt, meist gegeneinander. So, daß für ihn und seine Handlanger genug abfiel. Mehr als genug. Und dann... eiens Tages... Verrat und ab in die Barriere. Von da ab war alles anders geworden. Ab nun war er unter armen Leuten, miesen Dreckskerlen und irgendwo im hinterletzten Teil des Reiches. Das Dasein auf dieser schäbigen Insel hier war kein Vergleich zum Leben auf dem Festland. Hier mußte er sich irgendwie über Wasser halten. Das Leben stank! Konnte man Rücksicht nehmen, wenn man sich selbst irgendwie über Wasser halten mußte? Rücksicht? Ha!
Er schreckte aus seinen Gedanken hoch.
»Lee? Ob ich Lee kenne? Klar doch, schon aus der Barriere. Da war er ne große Nummer. Hatte ein eigenes Lager unter sich. War da der Chef. Was das für Lager waren? Naja, die Gefangenen hatten sich aufgeteiltt. Die meisten lebten im Alten Lager , regiert von den Erzbaronen, einige Spinner und geistig Verwirrte fingen an, vom Schläfer zu labern und wohnten von da ab in einem Sumpf. Und dann gabs noch Lee und seine Leute. So ne Art Freiheitskämpfer.« Er fuchtelte mit dem Löffel wild in der Luft herum. »Wollten sich nichts von den Erzbaronen sagen lassen. Da hat er eben sein eigenes Lager gegründet. So ist Lee eben. Soll mal ein hohes Tier beim König gewesen sein. General oder so. Keine Ahnung, was da abgelaufen ist. Die hohen Herren spucken sich doch ständig gegenseitig ins Futter.« Er zuckte mit den Schultern. »Jetzt hängt er eben bei diesem fetten Onar auf dem Bauernhof rum. Ganz schöner Abstieg, wenn du mich fragst. Jaja, diese Insel macht alle kaputt, die kriegt jeden klein.«
Er verstummte plötzlich, als habe er schon zuviel gesagt.
»Genug geschwafelt. Das bringt uns nicht weiter. Naja, für heute ist sowieso Sense. Morgen gehts weiter. Und zwar nach Noden, wenns dich interessiert.«
04.02.2004, 20:45 #318
Aeryn
Beiträge: 468

Aeryn lehnte mit dem Kopf gegen die kalte Felswand, um für einen Moment die Schultern zu entspannen, aber den gewünschten Effekt erzielte sie nicht. Sie würde hart trainieren müssen, um diese Verspannungen zu lösen. Sie würde… sie brach ihre Gedanken ab. Und zum ersten Mal in all der Zeit der Gefangenschaft kamen ihr Zweifel.

„Menschenhandel bringt mit am meisten Gewinn neben dem Waffenhandel. Glaub mir, ich kenn mich da aus!“
- Dumak -

Menschenhandel. Nun hatte er ihr also verraten, was er mit ihr vorhatte. Innerlich seufzte sie. Geriet sie wirklich in die Skaverei, waren ihre Chancen die Freiheit zu spüren denkbar schlecht. Mit etwas Glück würde sie vielleicht dem Freudenhaus entgehen. Vielleicht die harte Arbeit in einer Miene. Auch von geheimen Kampfarenen hatte sie gehört, in denen die Reichen ihre Sklaven gegeneinander kämpfen ließen und darauf ihre Wetten abschlossen. Die junge Frau stellte sie vor, wie sie im heißen Sand der Arena gegen ein Untier stritt und verlor.

Ihre Zunge fühlte sich an wie ein Grabstein auf dem Grund ihres Mundes. Warum ließ er sie nicht trinken? Wasser… sie brauchte Wasser…

Sie bewegte sie probeweise in der Dunkelheit, doch die engen Fußfesseln ließen ihr für den Moment noch nicht mal den Bewegungsspielraum um irgendwie aufzustehen.

Hatte sie draußen auf den Hinweg nicht einen Bach gesehen?

„Wenn Du mich verdursten läßt, wirst du kein gutes Geschäft mehr machen, Fremder Scipio!“
04.02.2004, 22:05 #319
Squall_L
Beiträge: 1.067

Squall hatte es geschafft vor ihm stand ein Skelett. Der Mann schaute nun etwas komisch, er hatte wohl nicht damit gerechnet das Squall so etwas konnte. „Na das überrascht dich wohl oder?“ Der Mann sagte kein Wort und stand nur da und starrte ängstlich das Skelett an das nur darauf wartete den Mann zu attackieren. Als Squall dem Skelett zu verstehen gab das es angegriffen sollte, schrie der Mann laut auf und fiel zu Boden. Squall schreckte auf und sah in der Ferne einen Mann davon laufen. Dann sah er wie im Rücken des Mannes der ihn bestohlen hatte ein Pfeil steckte. Squall konnte nichts mehr für ihn machen und er verstarb vor seinen Augen.

Squall nahm das Buch an sich und machte sich dann auf den Weg zurück zum Kastell. Wieso hatten sie den Mann getötet? Hatten sie Angst dass er etwas über den „Sammler“ verraten würde? Hinter diesem Mann der sich „Sammler“ nannte musste jemand stecken, der etwas zu verlieren hatte denn sonst wäre es ihm wohl egal gewesen ob der Mann Squall etwas erzählt hätte. Nun wollte Squall eigentlich den Mann der davon gelaufen war verfolgen um mehr über diese Story zu erfinden, aber er musste zurück denn wie lange er noch Zeit hatte, etwas gegen den Fluch zu machen, wusste er nicht.

Das Skelett war wieder zu Staub zerfallen und Squall war auf den Weg zurück ins Kastell. Er schlug das Buch auf, um zu schauen ob der Mann etwas verändert hatte. Entweder vielleicht eine Seite herausgerissen oder gar ein Falsches Buch in den Umschlag getan. Aber dem war nicht so, alles war so wie als Squall es Rinoa übergeben hatte. Er steckte es wieder weg und machte sich weiter auf den Weg.
05.02.2004, 18:34 #320
Dumak
Beiträge: 465

»Da hast du wohl recht.«
Dumak stand auf und schnappte sich den Schlauch, um damit zum Bach zu gehen und ihn mit Wasser zu füllen. Aeryn hatte recht, weiter unten im Tal, nicht weit von der Stelle, an der sie jetzt lagerten, war das leise Plätschern eines Baches zu hören. Der Weg war nicht weit und bald hockte Dumak über dem Bach und tauchte die Öffnung des Wasserschlauches in das kalte, klare Wasser, um ihn zu füllen.
Plötzlich drang das Rascheln dürrer, trockener Zweige an sein Ohr. Dumak horchte auf. Hatte die Gefangene sich etwa befreit und versuchten un, zu fliehen?
Etwas knurrte. Ein Drachensnapper? Dann ging alles ganz schnell. Im Unterholz knackte es und dann splitterten Äste, raschelte Laub und ein dunkler Schatten rauschte heran.
»Hilfe, ein Drachensnapper, Hilfe, Hilfe. Er frißt mich"«
Für einen winzigen Augenblick nahm der Dieb etwas schwarzes in den Augenwinkeln wahr, schwarzes Fell.
»Zu Hilfe, ein Warg, aaahh ein Warg, er zerfleischt mich gleich!«
Wild schlug Dumak um sich und verfiel in Panik, wollte fliehen, stürzte über eine Wurzel und shclug lang hin, der Wasserschlauch lag irgendwo im Dreck, längst weggeworfen. Er erwartete seinen letzten Augenblick, das Herz pochte bis zur Kehle und der Atem raste. Etwas Feuchtes leckte ihm über das Gesicht und er nahm ein Schnüffeln wahr.
»Aahh, du blöde Töle, wieso erschreckst du mich so. Tagelang machst du dich aus dem Staub und dann schleichst du dich so hinterrücks an. Verdammt! Mach das nicht noch mal.«
Ärgerlich rappelte sich der Dieb wieder auf und säuberte seine Sachen von altem Laub, Nadeln und Dreck. Nun endlich füllte er den Schlauch mit sauberem Wasser und machte sich dann auf den Weg zurück zum Lagerplatz. Der große, schwarze und irgendwie grimmig und gefährlich aussehende Hund folgte ihm, spielerisch durch das Unterholz jagend.

»Hier, das Wasser. Trink.« Dumak hielt der Gefangenen die Öffnung des Schlauches an den Mund.
06.02.2004, 19:21 #321
Aeryn
Beiträge: 468

Aufmerksam lauschte die Kriegerin jedem Geräusch. Sie hörte seine Schreie! Och jeder Versuch aufzustehen, misslangt. Schließlich gelang es ihr auf die Füße zu kommen, doch sie konnte nicht gehen. Viel zu eng hatte er ihre Beine zusammengebunden. Sie lauschte… dann…plötzlich… schien die Gefahr vorüber.

Ein Hund!

Sein Hund? Egal…. Schritte… er kam zurück!

Doch nicht allein… Das Schwarze Biest folgte ihm. Aeryn schenkte ihm keine Beachtung.

Der Fremde brachte ihr Wasser!

Das kalte kühle Naß rann, gleich einem Stürzbach ihrer ausgetrocknete Kehle herunter. Gierig schluckte sie so viel wie er ihr zustand.

Später ließ sie sich zurück an die Felswand sinken. Es war sicher bereit weit nach Mitternacht. Sie zwang sich zu schlafen, doch diese Nacht fand sie keine Ruhe. Sie ihm gegenüber von der Kraft und Stärke der Männers Lee´s gesprochen. Doch wo waren sie, seine Söldner? Hatte überhaupt jemand bemerkt, daß man sie verschleppt hatte. Sly, Trulek? Aber jemand anders? Nein…

Ihr fielen die Zeilen eines Liedes wieder ein. Die Melodie war kalt und rau. Leise begann sie zu singen. Ihre Stimme klang rau und hallte sanft über die Wände der Höhle.


Unter den Toren im Schatten der Stadt,

schläft man gut wenn man sonst keine Schlafstelle hat.

Keiner der Fragt nach woher und wohin

und zu kalt ist die Nacht für die Söldner.


Hei Ho ein Feuerlein brennt,

kalt ist die Nach für die Söldner.

Hei hei hei ho ein Feuerlein brennt,

zu kalt ist die Nacht für die Söldner


Silberne Löffel und Ketten im Sack,

legst Du besser beim Schlafen dir unters Genack.

Zeig nichts und sag nichts, die Messer sind stumm

und zu kalt ist die Nacht für die Söldner.


Greif nach der Flasche doch trink nicht zu viel.

Deine Würfel sind gut aber falsch ist das Spiel.

Spuck in die Asche und schau lieber zu

und zu kalt ist die Nacht für die Söldner.


Rückt dir die freundliche Schwester zu nah.

Ist es nur für die Wärme mal hier und mal da.

Keiner im Dunkeln verliert sein Gesicht

und zu kalt ist die Nacht für die Söldner.


Geh mit der Nacht eh Frühnebel steigt.

Nur das Feuer glimmt stumm und das Steinpflaster schweigt.

Las nichts zurück und vergiss was Du sahst

denn die Sonne bringt bald die Söldner.


Hei ho das Feuer ist aus.

Bald kommen die Söldner.

Hei hei hei ho das Feuer ist aus.

Bald kommen die Söldner.


Ihre Stimme verklang. Es war Mitternacht und der Mond stand hell am Himmel.
06.02.2004, 19:23 #322
Starseeker
Beiträge: 914

Starseeker überlegte was nun anstehen würde.Ein paar einfache Übungen wie die mit dem Stock kamen einfach nicht mehr in Frage.Dafür war Lama wirklich zu gut.Nun würde er mal andere Seiten aufziehen dachte Starseeker sich und raffte sich auf.Mit einem lauten Ruf holte er seinen Schüler zu sich ran und sagte:Okay los gehts,mach dich bereit für meinen Angriff.Lama hatte gerade noch Zeit "äh" zu machen als Star ihn auch schon Angriff.Ein einfach gerader Fautstoß sauste Lama entgegen,doch da dieser vollkommen unvorbereitet war holte ihn das sofort von den Füßen und ließ ihn mehr oder weniger weich im Gras Landen."Etwas mehr Aufmerksamkeit wenn ich bitten darf" sagte Starseeker mit einen höllischen Grinsen im Gesicht.Dann sauste er auch schon wieder nach vorne und ließ eine schnelle Schlagreihenfolge auf Lama einhageln.Doch diesmal wich dieser aus und blockte sogar einige der Schläge ab.Sehr gut dachte Starseeker und begann zusätzlich noch einige einfache Tritte mit in die Combo einzubauen."Geht ja recht gut sagte Starseeker,aber versuch dir einige der Tritte und Schläge zu merken damit du bald auch kontern kannst".Dann begann Starseeker wieder und fing an schneller und härter zu werden.Langsam aber sicher wurden seine Kombinationen ausgefeilter und er setzte Feger ein und einige Kombis die er sich selber ausgedacht hatte.Darunter auch ein gut Angesetzer Feger der Lama von den Beinen riß.Doch mit einer geschickten Bewegung rollte dieser sich ab und sauste auf Starseeker zu...
06.02.2004, 19:31 #323
Teufelslama
Beiträge: 2.779

Das einzige was Lama imstande war zu denken als er von der Faust Starseekers getroffen zu Boden sank war "Was zum..." dann fehlte ihm schon die Zeit denn er musste den wilden Angriffen seines Lehrmeisters ausweichen. Er verließ sich nur auf seine Intuition und schaffte es tatsächlich einigen Schlägen auszuweichen doch schließlich riss ihn sein Lehrer zu Boden indem er ihm die Beine wegzog.


Noch im fallen versuchte der Waffenknecht seine Position zu ändern und rollte schnell am Boden ab. Mit einem Ruck sprang er wieder auf, ein Grinsen zeichnete sich auf seinem Gesicht ab. Rasch war er bei Starseeker und schlug auf diesen ein, selbst ein paar Tritte wagte er gegen seinen Meister doch dieser wehrte alle mühelos ab.


Immer wieder versuchte der Schüler die Kombinationen nach zuahmen doch nichts schien auch nur annähernd effektiv zu sein. Dann kam ihm die Idee, der Trick mit dem er selbst von den Beinen geholt wurde. Er täuschte einen Hacken an, tauchte ab und setzte zu einem Beinfeger an wie er ihn bei Starseeker gesehen hatte. Doch dieser war dadruch weniger beeindruckt und sprang mühelos über den Angriff hinweg, nun war er am Zug.
06.02.2004, 19:42 #324
Starseeker
Beiträge: 914

Nagut wenn sein Schüler es so haben wollte...soll er es haben grinste Starseeker und begann eine besondere Spezialtechnik anzuwenden.Starseeker spannte alle Muskeln in seinem Körper an und sprintete so schnell er konnte mit einem Affenzahn nach vorne.Immer und immer wieder um seinen Gegner herum sich an Bäumen und Steinen abstoßend und so riesen Sprünge machend.Und er wurde immer schneller bis er schließlich mittem im Lauf seine Arme einfach Wirbeln ließ und aus dem Kreis heraussprang und sie Lama um die Ohren Schlug.Dieser wurde mit voller Wucht getroffen und flog eine ganze Strecke über die Wiese und landete mit einem lautem dumpfen Geräusch auf dem Boden und rutschte einige Meter weiter bis er schließlich bei einem Baumstumpf zum stehen kam.Starseeker war extrem ausser Atem doch dieser Kampf würde ersteinmal vertagt werden müsste.Starseeker war wirklich schwer ausser Atem doch sein Schüler sah schon erheblich schlimmer aus.Aber er würde nicht sterben.Und was ihn nicht umbringt macht ihn nur stärker säuselte er vor sich hin und raffte sich auf.Langsam schlenderte er auf seinen Schüler zu und sah ihn im Gras liegen."Na"?Wie siehts aus kleener?Hehe machte Starseeker und grinste fröhlich vor sich hin.
06.02.2004, 19:58 #325
Teufelslama
Beiträge: 2.779

Was bitte war das gewesen, erst war Starseeker wie ein Irrer um ihn herum gerannt dann gehüpft und schließlich hatte er ihn geschlagen, ... nur womit?


Langsam rappelte sich der Waffenknecht wieder auf, ein Griff an seine schmerzende Nase ließ ihn rot sehen. Hervorragend, musste der denn auch gleich so übertreiben?


Betont langsam klopfte er sich den Staub von den Kleidern und sah dann zu Starseeker. "Das wiederholen wir noch mal, verlass dich drauf", dann musste er unwillkürlich anfangen zu grinsen. Irgendwie hatte der Kampf ja auch Spaß gemacht.


Mal sehen was als nächstes auf dem Übungsplan stand, obwohl ihm so ziemlich jeder Muskel im Leib weh tat.
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