World of Gothic Archiv
> Rollenspiel Im Minental # 6 |
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03.04.2004, 17:21 | #376 | ||||||||
Kano Beiträge: 2.622 |
Während sich seine beiden Schüler etwas in dem verdorrten Gras niedergelassen hatten, stand Kano leicht an einen alten vertrockneten Baum gelehnt da. Die Arme hatte er verschwänkt und sein Blick wanderte unentwegt über das Land, immer auf der Suche nach verdächtigen Bewegungen. Doch es war nichts zu sehn. "Lord Taurodir, was denkt ihr, wie ihr vorangekommen seid? Habt ihr das Kribbeln spüren können?", wand er sich dann an den Krieger. "Sicher wird es noch etwas Übung brauchen. Wichtig ist, dass ihr euch von nichts ablenken lasst. Solltet ihr damit Schwierigkeiten haben, so arbeitet daran." Wieder wurde es still bis der Statthalter schließlich weitersprach: "Und du...die Prüfung hast du nicht bestanden, ich denke du weißt warum. Aber es war zugegeben eine harte Prüfung. Ich hoffe du hast dazu gelernt, es kann dir in Zukunft das Leben retten. Du wirst bald eine neue Chance bekommen." Diesmal an Samantha gerichtet zwinkerte er der Lady zu, die wenig erfreut schien... |
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03.04.2004, 17:37 | #377 | ||||||||
Taurodir Beiträge: 3.553 |
"Ja, ich konnte es spüren. Als ich meine Augen schloss, sah ich der Dunkelheit ein kleines helles Licht. Weit in der Ferne, und nur winzigklein. Ich hab versucht, mich zu konzentrieren, und mich diesem Licht zu nähern. Doch hatte es noch nicht gereicht dafür, dass Licht zu erreichen", antwortete der Paladin seinem Lehrmeister. Ruhig, so wie er immer war, stand er auf, und schritt in Richtung eines Hügels. Er blickte übers Land, und dachte an die Stadt. Wenn es möglich war, dass dieses Land hier, dass eins mal schön war, so endet, dann wäre es auch möglich, dass Khorinis dasselbe Schicksal erleidet. Aber dies würde nicht geschehen. Die Paladine würden kämpfen. So wie in der letzten Schlacht gegen die Orks. Er seufzte leise, als er an Lyvîane dachte, und wusste, dass es für ihn nicht so einfach möglich sein würde, mit ihr zu reden. Still dachte er darüber nach, wie er auch Iwein am besten helfen konnte. Doch es half nun nichts, sich nun Gedanken darüber zu machen. Er war nun hier, um die Magie zu lernen.. Er blickte kurz zurück zu Samantha, und setzte sich an ihre Seite, während seine Finger mit der Rune ein wenig spielten, die er in der rechten Hand hielt. "Macht euch nichts draus. Ihr habt gekämpft, und habt euch der Gefahr gestellt. Nicht viele würden dies machen. Ihr habt euch wie eine Kriegerin verhalten", sprach er ihr freundlich in leisem Ton zu, sodass nur sie es hören könnte. |
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03.04.2004, 23:06 | #378 | ||||||||
Kano Beiträge: 2.622 |
Während sich seine beiden Schüler unterhielten, hockte Kano auf einem kleinen Felsen, von dem aus er die Umgebung gut überblicken konnte. Es war selten klare Nacht, der Himmel über dem Tal war fast wolkenfrei und man konnte die Sterne sehen. Der Paladin betrachtete nachdenklich die Sternenbilder über ihm, ein fantastischer Anblick. Wie weit sie wohl entfernt waren? Wer wusste es schon, nicht einmal die einfältigen Magier konnten sich anmaßen das zu wissen. Innos allein konnte es erfassen. Kanos Blick ging langsam vom Himmel hinüber zu seinen Schülern. Sie saßen da und sprachen miteinander. Er wusste nicht worüber, aber es interessierte ihn auch nicht. Viel mehr fragte er sich, ob Samanthas Prüfung zu hart gewesen war. Ob er zuviel von ihr verlangt hatte und ob sie überhaupt schon dafür bereit gewesen war. Andererseits war es seine Pflicht, sie vorzubereiten. Wenn sie nicht einschätzen konnte, wann sie sich zurückziehen sollte, wie lange würde sie dann noch überleben? Und wenn sie nicht wusste, wann ihr Körper der Magie nicht mehr gewachsen war, wie sollte sie ihr dann nutzen? Eben das war es, was sie falsch gemacht hatte, wenngleich sie es nicht einsah. Der Paladin nahm es ihr nicht übel, er selbst hatte auch eine Weile gebraucht, bis er es verstanden hatte. Und der Lord...bisher hatte er sich recht freundlich gezeigt, selbst als Kano ihn förmlich gerügt hatte. Auf alle Fälle hatte er das Herz eines Paladins, stellte sich nur die Frage, ob er auch den Willen eines Solchen hatte. Doch das würde sich während seiner Ausbildung heraus stellen, da war sich sein Mentor sicher. Tief sog der Krieger die Luft ein und entspannte sich. Bei Sonnenaufgang würden sie wieder aufbrechen, dann sollten sie ausgeruht sein. Er würde der Lady eine zweite Chance geben. Sicher hatte sie aus ihren Fehlern gelernt und würde eben diese so schnell nicht wieder begehen. Wahrscheinlich war sie nun sogar soweit, sich eine Meisterin der Paladinmagie zu nennen. Gegen die Orks hatte sie sich sehr viel länger und besser geschlagen, als Kano erwartet hatte. Wenn sie nun noch ihren Verstand einsetzte, dann hatte sie es geschafft. Und mit ein wenig Glück lernte der Lord gleichzeitig von ihr und beging die Fehler in Zukunft gar nicht erst. Es würde ihm das Leben erleichtern. Kano musste etwas schmunzeln. Vermutlich hatten sie die Nase voll, nachdem er sie so angegangen war. Aber sie mussten ja auch nicht wissen, dass es weniger der Ärger war, der da aus ihm gesprochen hatte, als viel mehr die Sorge um das Wohl seiner Schüler. Vielleicht war es ihnen sogar ein Ansporn, wenn sie dachten es wäre alles nur Zorn... |
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04.04.2004, 10:04 | #379 | ||||||||
Taurodir Beiträge: 3.553 |
Feste den Umhang um sein Leibe gezogen, um sich vor der Kälte zu schützen, lag der junge Krieger an einem Baum gelehnt, der keine Blätter mehr trug, und ruhte. Doch schlief er schon seit langem nicht mehr, eher dachte er über einiges nach. Sie war nun in der Ferne, und irgendwann, so wusste er, würde sie sogar noch weiter in die Ferne rücken. Auf ihrem Weg zu einer Kriegerin der Stadt dürfte er sie nicht behindern. Was wollte er nur für sich selbst? Und wie könnte er Iwein helfen? Ein kleiner Gedanke war ihm da eingefallen. So dachte er nach und nach, wie immer. Und so verging die Zeit, bis die ersten Sonnenstrahlen ihren Weg ins Minental fanden, und so auch zu der Gruppe. Als es nun wärmer wurde, legte Taurodir den Umhang wie gewohnt um seine Schultern. Recht früh stand er schon von seinem Platz auf, und blickte in die Umgebung. Es wirkte alles ruhig, nirgendswo war etwas zu sehen, dass sich rührte. Die Lady, mit der er sich gestern unterhalten hatte, schlief noch. Das Hörnchen war nirgendswo zu erblicken.. Er selbst begab sich wie immer auf einsame Wege an eine ruhige Stelle im Schatten, setzte sich dort hin, um schon zur frühen Zeit zu üben. Er müsste den Lichtzauber verstehen. Er müsste lernen, es anzuwenden. Wenn ihm dies gelang, könnte er heute vielleicht auch schon in die Stadt zurückkehren. Sein Wort gegenüber seinen beiden Schülerinnen wollte er nicht brechen, obwohl er nun auch nicht mehr genau wusste, wie er in der Gegenwart der beiden handeln sollte. Ein lautes Seufzen war aus seinem Munde zu hören, als er sich schließlich endlich hinsetzte, und seine Augen die Rune, die in seinen Händen lag betrachtete. Der Paladin versuchte sich wieder zu konzentrieren, laß die Rune und schloss seine Augen. Er spürte schon gleich die Anspannung in seinem Körper. Er dürfte sich von nichts ablenken lassen. Und so erschien ihm in der Dunkelheit, wieder ein kleines Licht, dass sich in der Ferne befand. Er müsste es erreichen... |
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04.04.2004, 12:37 | #380 | ||||||||
Co'ca Col'a Beiträge: 7 |
Traurig wanderte Co’ca Col’a im Orkgebiet umher. Schon wieder hatte der Kriegsfürst seinen Antrag auf Aufnahme in der Gemeinschaft der Krieger abgelehnt. Warum nur? Was war nur an ihm falsch? Geplagt von diesen Selbstzweifeln setzte er sich schließlich an den Wegrand, schnappte sich seine Trommel vom Rücken und fing an, dumpfe Rhythmen zu schlagen. Immerhin verstand sie ihn. Sie verspottete ihn nicht, wenn er etwas falsch machte. Nein. Sie war immer für ihn da und tröstete ihn mit ihrem beruhigenden Klang. Während er so weiterdachte, kam ihm der Gedanke auf, warum seine Trommel eigentlich noch keinen Namen hatte. Immerhin war sie ihm wichtiger als jeder Ork auf dieser traurigen Welt, und warum sollte sie dann keinen Namen haben? Gleich fiel dem Ork auch schon ein Name ein: Bumpa. Das verkörperte Liebe, Einfachheit und Verständnis. Ja, Bumpa war ein guter Name. Bumpa. „Buuuuumpaaaaa!“ brüllte Co’ca Col’a mächtig heraus. Alle Welt sollte wissen, dass er nun auch einen Freund hatte und nicht mehr alleine war. |
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04.04.2004, 13:13 | #381 | ||||||||
Kano Beiträge: 2.622 |
Die Sonne war längst aufgegangen und Kano harrte wieder auf dem Felsen aus. Sein Umhang wehte seicht im Wind und schlenkerte nur bei einer Böe etwas aus. Sie sollten aufbrechen, vielleicht zurück in die Stadt. Das Beste war wohl, dass er sie einfach fragte, ob sie sich dafür bereit hielt eine Prüfung zu absolvieren. Mit einem beherzten Sprung landete der Krieger auf dem vertrockneten Boden und schritt dann zu der Lady hinüber. Taurodir hatte sich ebenfalls etwas entfernt, wie es schien. Aber vielleicht übte er ja den Lichtzauber, was sonst sollte er in dieser Gegend machen. "Guten Morgen.", der Statthalter blieb vor Samantha stehen und schaute zu ihr hinunter. "Und, wie sieht es aus, willst du eine zweite Chance? Wenn du sagst du bist bereit, dann kannst du nochmal eine zweite Prüfung machen. Oder du nimmst dir noch etwas Zeit. Wie du dich auch entscheidest, ich werde es dir positiv anrechnen, sofern du dich richtig einschätzt." Die Arme in die Hüfte gestemmt blickte er sich kurz nach dem Lord um und sah dann wieder zu ihr hinunter. Vielleicht war er sie doch etwas zu sehr angegangen. Aber andererseits lieber einmal zu sehr kritisiert als tot... |
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04.04.2004, 13:27 | #382 | ||||||||
Samantha Beiträge: 12.569 |
Samantha lag immer noch im Gras und schaute hinauf zum blauen Himmel. Es war als wäre sie Sonne hier etwas stärker geworden. Das trockene Gras und die braune Landschaft sprachen Bände. Am anderen Ende des Tals jedoch hatte sich ein Gletscher gebildet. Wirklich eigenartig das Wetter hier. Die magische Kuppel musste einiges zurückgehalten haben, was nun ungehindert auf das Tal einwirken konnte. Wie oft hatte sie doch hier gelegen, als noch alles grün gewesen war. Der Himmel hatte ähnlich blau ausgeschaut, wenn man den richtigen Winkel erwischte. Doch ab und an war die Barriere dazwischen geraten und ein feiner Blauschimmer hatte sie verraten. Dieses Lichtspiel war nun verschwunden, doch der Himmel war immer noch derselbe. Ein Schatten riß sie aus ihren weitläufigen Gedanken. Es war Kano, der neben sie getreten war und fragend zu ihr hinabschaute. Samantha richtete den Oberkörper auf und blinzelte nach oben. Sie hatte viel nachgedacht, seit der gescheiterten Prüfung gestern. Taurodirs Worte hatten ihr übriges getan. "Natürlich würde ich gern eine zweite Chance haben", sagte sie und erhob sich, "aber ich glaube ich brauch noch etwas Zeit. Ein paar Tage. Ich bin wohl wirklich noch nicht ganz bereit dafür eine Meisterin in der Kraft Innos' zu werden." |
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04.04.2004, 13:41 | #383 | ||||||||
Kano Beiträge: 2.622 |
Der Paladin nickte und reichte ihr die Hand entgegen. "Eine Meisterin bist du schon, denke ich. Spätestens jetzt, wo du es selbst eingesehen hast. Kopf hoch, du hast dich gut geschlagen. Kehren wir also erstmal in die Stadt zurück, da kannst du dir das ganze Blut abwischen." Die Lady ließ sich hochziehen, dann sah sich ihr Lehrer nach dem Lord um. Wo hatte der sich nur wieder versteckt. "Kannst du dein Hörnchen mal aussenden, den Lord zurückzuholen? Es wäre nicht klug, nach ihm zu rufen. Wer weiß schon, wer das noch alles mithört. Sobald er wieder da ist, brechen wir auf. Dann kommen wir noch bei Tageslicht an. Wenn du Lust hast, lade ich dich sogar mal ein." Er klopfte ihr leicht auf die Schulter und schritt dann an ihr vorbei ein Stück in Richtung des Weges, der zum Bergpfad führte. Allzu lange hielt es ihn ebenfalls nicht im Minental, da wusste er Besseres, wie er seine Zeit verbringen könnte... |
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04.04.2004, 13:46 | #384 | ||||||||
Samantha Beiträge: 12.569 |
Samantha blieb etwas verwirrt stehen. Das Hörnchen konnte sie schlecht aussenden, das hörte sowieso nicht. Wenn sie ihm etwas befahl war die einzige Reaktion ein treuseeliger Blick und vielleicht der Griff nach einer frischen Nuss, die es gleich zu knacken galt. Doch Taurodir fand sich auch von selbst wieder auf, wo immer er auch gewesen sein mochte. Schließlich waren sie wieder beisammen und die Lady fuhr sich mit der Hand über den gegenüberliegenden Arm. "Wir sollten gleich aufbrechen, ich möchte so schnell wie möglich zurück. Mich sehnt es nach einem warmen Bad und etwas Ruhe." Sie beschlossen aufzubrechen. Langsam schoben sie sich den Bergpfad hinauf und ließen bald schon das Minental hinter sich. Die Orks mussten selbst gut beschäftigt sein, denn es ließ sich keiner von ihnen blicken. Sicher erreichten die drei schließlich die Pforte und betraten die Ländereien um die Stadt Khorinis. |
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11.04.2004, 09:47 | #385 | ||||||||
Cain Beiträge: 3.358 |
Lange war es her seit der hohe Wassermagier diesen Ort betreten hatte.. schlimme Erinnerungen hafteten wie Honig an Cains Vergangenheit. Nur waren diese nicht so süß. Es hatte sich ziemlich verändert seit er das letzte mal hiergewesen war. Es war nicht schön zu dieser Zeit. Er hatte einen schrecklichen Kampf mit einem Drachen, den er nur schwer besiegt hatte. Was er davon getragen hatte vom Kampf konnte man heute noch in Form von Narben an seinem Bauch und in seinem Gesicht sehen, das nun auchnoch von Runenwörtern aus vergangener Zeit geschändet war. Jedoch konnte man noch heute die Zähne des Drachen an Cains Rüstung bewundern. Wenn er zur damaligen Zeit auch schon Magier gewesen währe wieder, hätte er warscheinlich Proben von Blut und der Haut des Drachen mitgenommen um Experimente mit zu machen. Jedoch war er zu dieser Zeit ein Drachenjäger, der nur darauf aus war einen Drachen zu töten und die Schuppen und die Zähne des getöteten Monsters an seine Rüstung zu machen. Irgendwie vermisste er diese Zeit, jedoch war das leben als Magier doch viel interessanter. Es war ein Wink Adanoses, dass er das Kloster erst verlassen musste um seinen wahren Glauben zu finden. Nun war er Wassermagier. Auch hatte er die Arbeit eines Schriftgelehrten, die er Tag für Tag erledigte. Und Lehrmeister der Magie Adanos war er auch geworden. Somit hatte sich ein weiter Abschnitt seines Lebens erfüllt und er wollte nurnoch die Heilung meistern, die er nun schon zur Hälfte konnte. Kleine Wunden und Schürfungen konnte er mit der Kraft Adanos heilen. Es war ein gutes Gefühl Menschen helfen zu können. Als er noch zu der Gruppe gehörte, angeführt von der Schwarzmagiern Xalvina, konnte er nicht heilen und er bereute es Tag für Tag. Doch diesmal würde es anders sein. Er würde seine Freunde heilen können, wenn sie es denn brauchten. Und er hoffte, dass sich das Abenteuer von damals nicht wiederholte. Es war schlimm gewesen damals und Cain hoffte, dass die Macht Adanoses nun nichtmehr so leicht gebrochen werden konnte. Doch hatte er eine Aufgabe zu erfüllen. Er musste im Mienental ein Harpyienei besorgen um die Heilung weiter zu führen. Cain fragte sich jedoch, wo er eins finden könnte.. er würde vieleicht in den Bergen anfangen... Er hatte sich im alten Kloster der Feuermagier materialisiert und hatte die Burg schnell verlassen. Er hatte es eilig, da er schnell mit der Heilung beginnen wollte und nicht unnötige Zeitverschwendung einplante. Nun rückten die Berge immer näher und Cain konnte den Geruch von Orks wahrnehmen. Ungewaschene, grünliche Körper waren oder schienen in der Nähe zu sein und Cains Schritt verlangsamte sich und sein Atem wurde schwerer. Lange war es her, seit er das letzte mal gegen Orks gekämpft hatte. Damals hatte seinen Körper eine schwarz glänzende Rüstung bedeckt und zwei Speere waren seine Waffe. Doch sogleich fing er an zu grinsen und seine Augen funkelten vor Kampfeslust. Die Kraft Adanoses war auf seiner Seite und er beherschte die geballte Kraft der Wassermagie aus Meisterhand. So konnten die Orks ruhig kommen. Cain schritt nun mit etwas sichererem Wesen weiter und sah sich nun etwas lockerer um als vorher. Aus mehr ruckartigen Bewegungen, die durch Aufregung hervorgerufen wurden wurde ein sicherer fester Gang. Cain fühlte sich nun sicherer, da er die Kraft des Gottes des Ausgleichs auf seiner Seite hatte. Doch hatte sich bis jetzt noch kein Ork blicken lassen und Cain hatte freien Weg zu den Bergen, die sich auf einer Seite des Minentales auftaten und sich dem Wassermagier in den Weg zu stellen schienen. Hier, wo viele Höhlen und alde Mienen waren war das Zuhause der Harpyien und Cain würde ihre Ruhe stören. Schon bald stand er vor einer verlassenen Mine und blickte ins Dunkle. Innen waren Geräusche von raschelnden Federn zu hören und Cain setzte ein leichtes Lächeln auf. Dann konzentrierte er sich kurz. In seiner Hand erschien eine kleine Kugel, die stätig wuchs, bis sie die Größe von Cains Faust hatte. Größer brauchte er sie nicht und damit betrat er die Mine. Zwischen seinen gespreizten Fingern sprangen kleine Blitze hin und hier und zeugten von einem Zauber, den Cain nun jederzeit ausüben konnte. Es war der Blitzzauber, den Cain benutzen wollte um die Harpyien wenn nötig zu betäuben. Er wollte sie nicht töten, da sie ihm noch nichts getan hatten. Cain hatte früher schon mit Harpyien zu tun gehabt und wusste, dass sie von sich aus nur selten angriffen. Nur wenn sie sich stark genug fühlten oder ihre Eier und Jugen beschützten griffen sie an und waren sehr Kampflustig. Cain ging weiter durch die dunklen Gänge und merkte, wie der Gestand immer schlimmer wurde. Es roch nach Harpyienexkrementen und Cain rümpfte angeekelt die Nase. Doch ging er weiter und ließ sich davon nicht aufhalten. Plötzlich erkannte er vor sich ein wildes hin und hergehusche. Er war nun schon tief in der Mine und sah sich nun um. Hier lag überall Stroh, Heu und kleines Geäst auf dem Boden herum und er sah auch Eier, die etwas weiter hinten herumlagen. Doch nicht weit davon entfernt sahen ihn mehrere Augenpaare funkelnd an. Sie würden jeden Monent angreifen und Cain jagte ohne zu warten einen Blitz in die Ecke. Man hörte den grellen Aufschrei einer Harpyie und andere, die auswichen. Cain hastete in diesem Moment der Ablenkung nach vorne und schnappte sich eins der Eier. Als er es hatte glühten seine Augen auf und er verschwand. Er hatte eine der Teleporterrunen aktiviert. Es war diese, die ihn direkt ins Kastell der Schwarzmagier brachte. Er hatte es also geschafft. Er hoffte es würde ausreichen um Meditate zu befriedigen. |
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18.04.2004, 00:57 | #386 | ||||||||
Bloodflowers Beiträge: 2.216 |
Das Räuberlager
Im Laufschritt hatte der Bandit den Pass überquert und lief den Pfad von der ehemaligen Austauschstelle hinab. Unten angekommen schlich er an der Felswand Richtung Westen entlang und erreichte bald darauf den Aufstieg zum Räuberlager. In völliger Dunkelheit näherte sich der Bandit dem ehemaligen Hauptsitz der Banditen aus dem neuen Lager. Doch trotz der Finsternis hatten ihn die Wachen auf den Türmen bemerkt: "Halt, ich habe den Bogen genau auf dich gerichtet, einen Schritt weiter und du bist tot. Wer bist du und was führt dich hier her?" Bloody, der sich bis jetzt in einer etwas gebückten Haltung rangeschlichen hatte, erhob sich und rief: "Ich bin Bloodflowers, Bandit und Bote des General Lee! Ich möchte zu Engardo, es geht um einen neuen Bogen!" "Jaja schon gut, interessiert mich nich wirklich." lachte der Wachposten "Wollte bloss wissen das du keiner der Paladine oder gar ein Ork bist!" "Ganz so hässlich bin ich ja nun auch wieder nicht!" "Konnt ich ja nich sehen, bei der Dunkelheit!" Bloody lachte kurz und betrat dann das Lager. Er fragte nach Engardo's Hütte und suchte eben diese dann auf. ... |
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18.04.2004, 12:06 | #387 | ||||||||
Engardo Beiträge: 1.626 |
Engardo rieb sich die Augen. Er hatte lange geschlafen. Kaum war er aufgestanden,hatte sich seine leichte Rüstung mit dem schwarzen Umhang ummantelt angelegt,so klopfte es an der Türe. Mit bedächtigem Schritt und die Hand an der Waffe liegend öffnete er die Türe. Diese gab den Blick auf einen Gleichgesinnten frei:" Hallo Bloody,schön dich zu sehen. Komm ersteinmal herein und erzähl,was dich zu mir geführt hat. Der Bandit kam den Wünschen des Veterans nach. Leise schloss Engardo die Türe hinter sich... |
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18.04.2004, 12:10 | #388 | ||||||||
Bloodflowers Beiträge: 2.216 |
"Morgen Engardo, freut mich auch dich zu sehen, wie es aussieht läufts ganz gut hier im Lager!" meinte der Bandit und schaute sich schonmal ein wenig in der Hütte um. "Ich wollte mir einen neuen Bogen zulegen, mein alter ist nicht mehr!" Bloody zeigte auf seinen Goldbeutel: "Bin auch ausnahmsweise mal nicht knapp bei Kasse. Hast du einen Kriegsbogen da, so einen hatte ich vorher auch und war eigentlich recht zufrieden damit?" ... |
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18.04.2004, 12:19 | #389 | ||||||||
Engardo Beiträge: 1.626 |
"Einen Kriegsbogen? Einen ganz normalen ohne irgendwleche Extras? Ja da hätte ich noch einen auf Lager. Moment,ich bin gleich wieder da." Zügig verließ der Veteran seine Hütte um die Vorratshöhle des Räuberlagers aufzusuchen. Zwischen Schnaps,Fleisch und alten Werkzeugen fand er den Kriegsbogen auf. Schnell huschte er damit zurück zu seiner,ihm stets bekannten Hütte... "So hier ist er. Falls du was `ausgefallenes´ willst,musst du dich gedulden. Einen anderen Bogen habe ich nicht auf Lager.900 Goldstücke für dich und du kannst ihn mitnehmen..." |
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18.04.2004, 12:37 | #390 | ||||||||
Bloodflowers Beiträge: 2.216 |
"900? Das ist günstig... das ist sogar sehr günstig!" freute sich der Bandit und überreichte dem Veteranen das Gold. "Ich bräuchte nur noch einen Köcher voll Pfeile wenn du welche da hast?" Bloody schaute sich den Bogen genau an, spannte ihn auch ein paar Mal und stellte fest das der Bogen ein ganz gutes Gewicht hatte. ... |
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18.04.2004, 13:01 | #391 | ||||||||
Engardo Beiträge: 1.626 |
Engardo freute sich über die Zufriedenheit von Bloddy. Abermals verließ er seine Hütte um in einem Nebenkasten seiner Hütte einen Köcher mit 50 Pfeilen zu suchen. Pfeile hatte er immer auf Lager,so auch heute. Mit prallgefülltem Köcher kehrte er zum Banditen zurück,legte diesen auf den Tisch,gab Bloody den Preis von 50 Goldstücken zu verstehen und setzte sich wieder neben ihn... |
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18.04.2004, 13:05 | #392 | ||||||||
Bloodflowers Beiträge: 2.216 |
Bloody grinste: "Danke, wenn du alle deine Waren so preisgünstig anbietest dann komm ich sicher das nächste Mal wieder hierher!" und bei Bloody's "Glück" könnte es durchaus sein das er den Bogen bald geschrottet haben würde und wieder einen neuen bräuchte. Er übergab dem Bogenbauer das Gold, legte sich Köcher und Bogen um und meinte dann: "Ich bin ja jetzt einer von Lee's Boten, soll ich dem General irgend eine Botschaft von dir übermitteln? Braucht ihr irgendwelche Waren, Nahrung oder Bier oder sonst was?" ... |
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18.04.2004, 13:19 | #393 | ||||||||
Engardo Beiträge: 1.626 |
"Hmmm Die meiste Nahrung jagen wir selbst,Fleisch haben wir genug. JEdoch an Broten und Käse fehlt es uns,Bier haben auch keins,nur Schnaps. So richte Lee aus,dass wir Brote,Käse und Bier gut gebrauchen könnten. Auch neue Werkzeuge wären von Nöten,unsere alten fallen bals auseinander." |
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18.04.2004, 13:25 | #394 | ||||||||
Bloodflowers Beiträge: 2.216 |
Bloody holte schnell ein Stück Pergament und einen Kohlestift hervor und schrieb sich alles auf. Sicher ist sicher! "Gut ich werde es Lee ausrichten! Der Hof ist gestern angegriffen worden, weiss also nicht genau wie lange es dauern wird bis die Ware hier eintrifft, aber darum sollen sich die Söldner kümmern, bin bloss ein einfacher Bandit." zwinkerte Bloody noch ehe er dem Veteranen die Hand reichte und sich verabschiedete. "Mach's gut Engardo, danke für den Bogen und die Gastfreundschaft! Bis bald!" meinte er und wurde von Engardo noch bis zur Tür begleitet. Bloody rannte im Laufschritt zum Tor, grüsste kurz die Wachen zum Abschied und lief dann den Weg hinunter und schliesslich wieder hinauf zur Austauschstelle. ... |
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18.04.2004, 19:25 | #395 | ||||||||
Snizzle Beiträge: 2.405 |
Der Himmel war verhangen mit Wolken als Snizzle das Tal der Minen betrat. Er hatte den Weg durch die Mine eingeschlagen und stand nun auf dem schmalen Weg, der den Berg ins eigentliche Tal hinabführte. Vorsichtig schlenderte er den schlamigen Weg enlang, er horchte in die Ferne auf das leise Knurren unten am Fluss. Die Tiere, die hier im Tal hausten waren gefährlicher als alles was in der Wildnis von Khorinis lebte. Auch ein guter Kämpfer oder geübter Magier musste in dieser Gegend vorsichtig sein, oder sein Leben war schneller ausgehaucht als es ihm lieb war. Gerade der Weg in die Burg, durch den Belagerungsring der Orks war sehr riskant, noch dazu für einen blinden Mann. Inzwischen hatte der Feuermagier den Fuß des Berges erreicht und konnte nun in nicht allzu großer Entfernung das Knurren der Bestie hören. Snizzle schätze auf einen Snapper, diese Biester waren besonders wegen ihrer Schnelligkeit gefürchtete Jäger. Doch noch schien Snizzle nicht gewittert worden zu sein, deshalb ging er diesem Kampf besser aus dem Weg und wattete durch den tiefen Fluss. Einmal kurz musste er einen weiten Sprung machen um das andere Ufer zu erreichen, doch zum Glück hörte dies weder der Snapper noch die Orks auf der anderen Seite. Tief geduckt schlich der Magier weiter, die Orks waren nicht sehr nahe, doch eine rote Robe in dieser von dunklen Farben dominierten Gegend fiel schneller auf als ein Apfel unter Birnen. Doch Snizzle schaffte auch diese Etappe seiner Reise ohne Probleme und konnte sich im nahen Wald verstecken. Es war Abend geworden, die Zeit auf die der Magier gewartet hatte. Manche der Orks waren verschwunden, vermutlich auf der Jagd oder ähnliches. Dies war also die Gelegenheit für den schnellen Sprint über die Orkramme und hinein in die Burg. Kurz schlich der Magier zum Rand des Waldstücks und rannte dann los. Er hörte die Orks hinter und vor sich brüllen, doch beachtete er die Rufe kaum. Er konzentrierte sich darauf in den schweren, nassen Sachen die Geschwindikeit beizubehalten um noch rechtzeitig die Ramme zu erreichen. Knapp schaffte er es auf die zu schmale Holzbrücke. Doch schon vernahm er das Spannen der großen Orkbögen, es war noch nicht geschafft. Der Feuermagier sprintete den langen Holzbalken hinauf, sprang auf die leicht erhöhte Mauer der Burg und zog sich an dessen zerstörtem Punkt nach oben. Hinter ihm trafen die Pfeile der Orks auf den Stein der Mauer, es war geschafft. |
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24.04.2004, 10:51 | #396 | ||||||||
Estragon Beiträge: 507 |
Die Mine war nicht gerade versteckt, Estragon hatte keine Mühe sie ausfindig zu machen. Er durchquerte den Tunnel und gelangte nach etwa einer halben Meile wieder an der Oberfläche an. Der Berg spuckte ihn sozusagen auf einem Vorsprung über dem Pass aus. Orks sah der Lehrling nicht. Das war auch gut so. Estragon hatte sein Schwert im Kastell gelassen, den Stab hatte er nur als Wanderstock mitgenommen. Seine beste Waffe gegen Gefahren würden immer noch sein Verstand und seine Beine sein. Estragon ließ den Pass hinter sich und kam an seinen absteigenden Pfad, der sich in ein weites Tal erstreckte. Das Minental von Khorinis. Der Tag war klar, die Sonne stand schon fast auf dem Höhepunkt ihres Zenites. Estragon sah Wälder, die in Braun und Dunkelgrün geduldig auf leichtsinnige Wanderer warteten, damit sie sich dann verirren konnten. Die Burg war ebenfalls zu erkennen. Wie ein staubiges Kleinod in einer graubraunen Fassung lag sie in der augenscheinlichen Mitte des Tals. Estragon erkannte auch einige Zelte der Grünhäute und abgebrannte Belagerungswaffen, die sich um die hohen Mauern der Burg niedergelegt hatten wie verendete Drachen. Wirkliche Drachen waren nicht zu sehen. Estragon hatte auch kein Verlangen danach. Die Bilder in den Büchern reichten ihm vollkommen. Der Abstieg war alles andere als leicht. Steine und Rüstungsteile von Orks lagen verstreut. Einige waren erst vor kurzem hier in den Erdboden getreten worden. Eine gewaltige Schlacht hatte getobt. Das war sicherlich keinen Monat her. Mehre Paladine lagen am Ufer des Fluss. Ihre Leiber waren von Orks geschändet, die Rüstungen wie zur Warnung aufgestapelt worden. Estragon empfand weder Trauer noch Freude darüber. Estragon versuchte sich einen Augenblick zu orientieren, dann schritt er los. Vorsichtig, aber ohne Zögern. |
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24.04.2004, 10:54 | #397 | ||||||||
Mitrandir Beiträge: 56 |
Die erste Woche in Khorinis wurde immer seltsamer, erst hatte Mitrandir mit Thingol einen unheimlichen Wald durchquert, hatte drei Tage in einem Baumhaus gelebt, einen dritten Freund gefunden und war mit ihm durch eine unscheinbare Höhle voller Gefahren gereist um letztendlich eine völlig andere Welt zu entdecken. Er wusste zwar, dass es auf Khorinis einen ganzen Landstrich gab, den man die Kolonie nannte, indem Verbrecher gefangengehalten wurden, aber, da war er sich sicher, die Magier hatten eine Möglichkeit gefunden, es den Kolonie Bewohnern unmöglich zu machen, diese zu verlassen, ihr jetziger Standort war also nicht die Kolonie der Gefangenen. Es war spät am Vormittag und die drei standen, wieder einmal ratlos, am Ausgang der Höhle. Vor ihnen führte ein Weg gute zweihundert Meter in das riesige Tal hinab und rechts führte ein anderer durch ein halbzerstörtes Holztor an einem Hügel vorbei, sodass sie nicht sehen konnten, was dahinter war. Diesmal entschied Thingol, er wollte erst wissen was sich hinter dem Hügel befand und so schritten sie vorsichtig, da man ja nie wissen konnte was hier auf sie lauerte, auf das Holztor zu. Als sie kurz davor angelangt waren, sahen sie, dass man, scheinbar in Eile, das Tor versperrt hatte. Über den Hügel konnten sie nicht, er war zu steil, sie mussten also entweder hinunter ins Tal oder zurück. Da Umkehren für niemanden in Frage kam, folgten sie dem Weg hinab in das wundersame Tal. Nach etwa 50 Schritten waren sie auf einer Art Zwischenplateau angekommen. Mitrandir, der schon früher ein guter Späher und Spurenleser gewesen war, erklärte den beiden anderen, dass hier wohl vor ungefähr einem Monat eine größere Menschenansammlung gerastet hatte, am Wegesrand sah man noch den verstaubten Stachel einer Blutfliege, wie sie auch in den Heimatlanden der drei vorgekommen waren. Mitrandir konnte sogar so weit eine Aussage treffen, dass die Menschen gut gerüstet waren, da er die Spuren von Eisenschuhen im steinigen Boden erkennen konnte. Dabei fiel ihm auf, dass es wohl auch hier seit langer Zeit nicht mehr richtig geregnet hatte. Es war zwar einige Grad kühler als in Khorinis, aber immer noch recht warm für die Zeit. Nach dieser Erkenntnis blickten sie ins Tal und folgten dem Weg hinab. |
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24.04.2004, 11:28 | #398 | ||||||||
Estragon Beiträge: 507 |
Insgesamt war das Tal ein ruhiger Ort. Dennoch musste Estragon mehren Orkgruppen ausweichen, die Streife im Wald gingen oder Futter für die Horde jagte oder dergleichen. Einerlei. Estragon durchquerte das Tal ungesehen. Instinktiv hatte er sich mehre Karten in der Bibliothek des Kastells genau eingeprägt. So der zum Lavaturm oder der zum ehemaligen Standort des alten Kastells im Minental. Dort zog es ihn nun hin. Er hatte einiges zu erledigen. Die Landschaft des Minentals war über weite Strecken ein trostloser Ort. Karg und leblos. Der erstickende Klammergriff der Ork und Drachen legte sich wie Blei auf alles Lebende. Schien selbst die Luft zu vergiften. Die Bäume wirkten alt und müde, ihre Blätter schlaff und kraftlos. Die Gräser am Wegesrand zogen sich zurück oder wuchsen in kümmerlichkurzen, Gelblichbrauen Halmen zum Himmel. Estragon zog weiter. Das Gelände wurde steiler, steiniger. Die Vegetation wich langsam zurück. Dann hatte Estragon den Ort erreicht. Der Hort des alten Zirkels um Xardas. Das alte Kastell im Minental. Der Sockel der Bodenplatte war noch halbwegs zu sehen. Das einzige, was die Dämonen zurück gelassen zu haben schienen. Der Rest des einst mächtigen Baus war weg. Vergangen oder weggehext, das wusste Estragon nicht zu sagen. Er kümmerte sich nicht um den Bau. Er schlug eine neue Richtung ein. Dahinten musste es sein. Tatsächlich erhob sich abseits des alten Kastells ein schwarzer Stein. Hart und erhaben stand er dar. Drohend allen die ihn nicht verstehend, beruhigend für alle die seinen Grund kennen. Estragon hatte nichts, also kniete er nieder. Es war das erste Mal, das er sich bewusst an Beliar wendete. Herr, ich bin dein. Verfüge über mich, lenke mich. Führe mich und leite meinen Weg auf das ich erkenne mein Schicksal. Estragon erwartete keine Antwort und erhielt auch keine. Stattdessen passierte etwas anderes. Etwas Ungewöhnliches. Estragon sah an sich herab. Dort wuchsen Triebe. Pflanzentriebe. Dornenbewährte Stängel und Wurzelstränge schoben sich aus der Erde. Sie begannen den Körper des Lehrlings zu umgarnen. Dieser hielt stiel. Was auch immer das hier war, es schien ihm wohl gesonnen. Die Triebe wuchsen schneller, vereinten sich vor Estragons Brust und bildeten eine Knospe aus. Diese platzte auf, ein Blütenkelch, blauviolett schimmernd, streckte sich in der lauen Luft. Die Triebe zogen sich wieder zurück, nur der Stängel mit der Blüte blieb stehen. Seltsames ist hier am Werk… dachte Estragon. Er überlegte kurz, und schnitt die Blüte mit seinem Dolch vom Stängel ab. Dieser bildete sofort eine neue Knospe. Die allerdings nicht zu einer Blüte, sonder eine Schote ausbildete. Die Blüte legte Estragon auf den Stein und schloss einen Augenblick die Augen. Dann knickte er die Schote vom Stängel ab, ohne darüber nach zu denken. Was auch hier geschah, jemand schien die Pfänden zu führen. Die Frage war, auf welcher Seite stand dieser Jemand? Der Lehrling wollte sich gerade auf den Rückweg machen, als das bedrohliche Knurren von mehren Tieren laut wurde. Estragon durchlebte ein Übelkeitsregendes Dajavü. Hilias im Wald, hinter ihm Wölfe. Estragon hier und was hinter ihm? Der Lehrling drehte sich um. Warge…viele Warge. Und die orkischen Herren hörte er auch schon vom Abhang auf die Kuppe zurollen. Unter lautem Kampfgebrüll. Estragon war entdeckt. Das war ganz einfach. Nichts Besonderes. Jetzt würde der Lehrling leben oder sterben. Beides lag nicht mehr in seinen Händen. Er nahm den Stab fest in beide Hände und…steckte ihn zurück in das Rückenhalfter. Die Warge kamen näher. Ihre wilden Fratzen schauten wahnsinnig. Ihre Augen blitzten im tollwütigen Rot. Die Orks schnauften endlich über die Kuppe. Estragon zählte…und hörte bei sieben auf zu zählen. Ein Dutzend, viellecht mehr. Mit Wargen ausgesandt. Also ein Spürtrupp? Einerlei. Der Anführer der Orks fauchte wilde Befehle, die Orks teilten sich und formten eine Zange. Die Warge würden einfach drauf zu preschen, des war sich Estragon gewiss. Ihm musste schnell etwas einfallen. Sehr schnell. Alles fügt sich…Es wird Wasser geben…so Gott will. |
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24.04.2004, 12:08 | #399 | ||||||||
0rion Beiträge: 19 |
Als sie den Fuss des Berges erreichten und dem Weg weiter folgten, kamen sie an eine leicht zerstörte Brücke, hinter der das Land verbrannt war und die Luft nach Tod und Verderben roch. Dieser zerschundene Landstrich umgab die ganze Burg, die aus der Nähe betrachtet nicht den schönen Schein wahren konnte und sich als stark zerstört preis gab. 0rion überkam ein kalter Schauer, als er mit Mitrandir und Thingol auf das große Tor zumarschierte. Um ihn herum standen seltsame Zelte, die ebenfalls den starken Geruch des Todes ausstrahlten. Noch bevor 0rion wusste, was er mit dieser Erkenntnis anfangen sollte, begann Thingol zu sprechen: "Das waren diese verfluchten Orks, die hier die Burg belagerten. Früher muss das hier sehr schön gewesen sein." 0rion erschrak, als der das Wort "Ork" vernahm und spürte aller Abenteuerlust zum Trotz den Wunsch aufkommen, umzukehren und in die düsteren Wälder zurück zu gehen, die ihm lieber waren, als dieses tote Land. Er fragte sich auch, warum das Land vom Berg betrachtet so ein schönes Bild abgab, war es doch hauptsächlich verbrannt. Gerade als Mitrandir eines der stinkenden Zelte genauer in Augenschein nehmen wollte, war ein furchtbarer Schrei zu hören und die Zeltplane, die aus Tierfellen bestand, bewegte sich. Der Ton klang wie "URGARBRTSCHAFF KRUSCH KARROG". Und schon stand er vor ihnen: ein großer stinkender, häßlicher Ork, der sich gerade genüsslich an seinem aller Wertesten kratzte. 0rion wollte eigentlich über die Brücke zurück Richtung Mine laufen, doch auch an der Brücke standen plötzlich Orks. Die Drei rannten auf das Tor der Burg zu, mussten jedoch feststellen, dass das Gatter herunter gelassen war und nicht so aussah, als ob man es mal eben schnell öffnen könnte. Der Ork, der schnell seine Waffe aus dem Zelt geholt hatte, begann nun ebenfalls mit furchtbarem Gebrüll auf das Tor zuzustürmen. Doch das Gebrüll machte auch die Torwache auf das Geschehen Aufmerksam und sie rief den Dreien zu, dass sie da in Innos Namen nicht herum stehen, sondern um die Burg herum laufen sollten, da es dort eine Möglichkeit gäbe, in die Burg zu kommen. So begannen die Drei erneut zu rennen, konnten jedoch nicht zu Höchstform auflaufen, da die Angst, der Schreck und die Mittagshitze ihre Körper zu lämen schien. Sie rannten in einer Art Graben unterhalb der Burgmauer, in dem die aschernen Überreste vieler Hütten standen. Leider wurde durch das Geschrei des Orks nicht nur die Torwache, sondern auch die anderen Orks alarmiert. Daher dauerte es nicht lange, bis sie von 10 - 20 Orks verfolgt wurden. Von der Burg her hörten sie Schreie, die Befehle der Paladine, die sie jedoch mit den Orks im Nacken und in der Aufregung der Flucht nicht verstanden. Gerade als sie dachten, es sei zu spät für sie, da die Orks immer näher kamen und sie nicht länger rennen konnten, sahen sie einen umgekippten Turm, hinterdem die mächtigen Überreste einer großen Orkramme lagen. Kurz nachdem sie ihre Füße auf die Ramme gesetzt hatten, erschienen die Orks und wollten die Verfolgung fortsetzen. Dies taten sie jedoch nicht, da die Armbrustbolzen der inzwischen kampfbereiten Paladine herabsausten. So zogen sich die Orks wieder soweit zurück, bis sie außer Reichweite der Armbrüste waren, streckten ihre Waffen in die Luft und schrien Dinge, bei denen es sich wohl um Orkflüche handelte. Damit hörten sie erst auf, nachdem die drei Gejagten über ein herabgelassenes Seil sicher in die Burg geklettert und verschwunden waren. "Was fällt euch ein, einfach hier herumzuspazieren? Jetzt muss ich mich auch noch um eure Sicherheit kümmern! Was habt ihr euch dabei gedacht?", begann der befehlshabende Paladin an zu donnern, als die Drei sicher in der Burg standen und nach Luft schnappten. |
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24.04.2004, 12:58 | #400 | ||||||||
Mitrandir Beiträge: 56 |
> Ähm na ja, um ganz ehrlich zu sein, wir wussten bis eben überhaupt nicht wo wir hier sind, wir kamen aus Khorinis und gelangten über eine Höhle hierher. < entgegnete Mitrandir dem Mann im schweren Harnisch. Dieser schaute sie entgeistert an und sagte schlussendlich: > Wir haben das Tor nach draußen doch versperren lassen, nachdem sich die Orks trotz dem Tod der Drachen noch nicht verzogen hatten, wir kennen zwar auch Berichte, dass die verlassene Mine wieder frei ist, aber dass man sie einfach durchqueren kann, nunja, nachdem ihr trotz eurer lächerlichen Waffen und Rüstungen all das auf euch nehmen musstet, will ich euch nicht von der Burg verweisen. Ihr könnt euch hier, selbstverständlich nicht ohne Gold, mit Ausrüstung eindecken und in freien Betten in den Räumen der Knechte übernachten. < damit schien das Gespräch für den hochnäsigen Paladin beendet und so scheuchte er alle wieder auf ihre Posten und schritt von dannen. Da standen die drei Freunde und waren vollkommen verwirrt. Sie schlenderten über den Hof und sahen einigen Kämpfern beim Üben zu. Zum Mitmachen waren sie zu erschöpft und so sahen sie sich alles an. 0rion wollte sich einfach nur ausruhen, Thingol ging zu einem Händler um nachzusehen, ob er für seine 7 Goldmünzen etwas bekommen konnte und Mitrandir erklimmte die Wachtürme an den Seiten der Burg um das Tal zu überblicken und einen Plan für die nächsten Tage zu fassen. Am Abend trafen sie sich in den Zimmern der Knechte und fanden tatsächlich drei freie Betten direkt nebeneinander, in denen sie auch ohne ein Wort zu sagen sofort einschliefen. |
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