World of Gothic Archiv
> Rollenspiel Onars Hof # 16 |
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24.02.2004, 20:13 | #326 | ||||||||||
Bloodflowers Beiträge: 2.216 |
"Du sagtest es wird schwer... aber unmöglich ist es doch nicht, oder?" Bloody schob gleich noch eine zweite Frage hinterher: "Du hast das Wort 'Kastell' so eigenartig ausgesprochen... ähm, meinst du es wär keine gute Idee?" Blutfeuer hatte es doch tatsächlich fertig gebracht einen Geist zu ängstigen. ... |
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24.02.2004, 20:22 | #327 | ||||||||||
blutfeuer Beiträge: 5.016 |
"also ich kenne keinen, der es besser könnte. oder denkt ihr, diese ordensbrüder helfen euch auf die sprünge? die verbrennen euch mit ihren heiligen flammen und stäuben weihwasser über eure asche. nene, wenn einer helfen kann, dann ist es der don. seht mich doch an, ich war ein unscheinbares rothaariges gör und jetzt? das war don. der hat schon mehr leute wiedererwckt als khorinis einwohner hat. könnt ihr mir glauben. das einzige, was zu klären wäre, wo bekommt ihr eure körper her, wenn ihr doch keine mehr habt! guckt euch doch einfach mal um. also für bloody wär sicher eine harpyie geeignet, dann kann er weiter fliegen und mich von oben vollspucken, aber dich scipio, dich kenn ich nicht. da müssen wir wohl echt überlegen. auf jeden fall sollten wir das zusammen mit den leuten aus dem kastell machen. ich kenne keine anderen geisterbeschwörer, denen ich das zutrauen würde." |
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24.02.2004, 20:24 | #328 | ||||||||||
Aeryn Beiträge: 468 |
Stimmen drangen aus der Taverne zu den beiden rüber. Doch hier vor dem Haupthaus, waren nur sie beide. Und der Regen, der über ihre Gesichter rann, mit ihren langen Haaren spielte und über ihre Haut perlte. „Elpede“, begrüßte die Kriegerin ihn ruhig. Er kannte den warmen Ton ihrer Stimme, aber er hatte auch ihre rauen Befehlsharten Ton kennengelernt, mit dem sie die Männer durchs Mienental geführt hatten. „Wie ist es Dir ergangen?“ Ihr Blick war ebenso ruhig, wie ihre Stimme. Doch der Moment täuschte. Das Funkeln in ihren Augen war nicht erloschen. Im Gegenteil, es strahlte heller als jäh zu vor. Ein Zyniker würde sagen, die Entführung wäre der jungen Frau gut bekommen. |
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24.02.2004, 20:32 | #329 | ||||||||||
Scipio Cicero Beiträge: 1.638 |
Andere Kreaturen sagst du? Nun ja, was sollte ich schon werden? Ich denke zum Tier bin ich nicht geeignet. Scipio konnte wirklich nur hoffen, dass Blutfeuer einen Scherz gemacht hatte, wenn nicht, hätte er wohl ein Problem. Schließlich wollte er nicht irgendwann von einem hungrigen jäger getötet und aufgefressen werden. Da wär vielleicht die ewige Ruhe angenehmer. Erst jetzt viel ihm auf was Blutfeuer gesagt hatte. "Scipio, dich kenn ich nicht" Hatte sie den Waldläufer schon wieder vergessen? Erst vor kurzem hatten sie sich im Kastell wieder getroffen. Manchmal konnte man wirklich denken, diese Frau säuft sich den verstand aus dem Hirn. Seufzend beschlos der Geist ihr diesmal nichts zu sagen. Wenn sie nicht selbst darauf kommen würde, tja... |
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24.02.2004, 20:39 | #330 | ||||||||||
Bloodflowers Beiträge: 2.216 |
"Du warst mal ein rothaariges Gör?" Bloody lachte bei der Vorstellung und wie er sie da so auf dem Altar sitzen sah, die Beine umher baumelnd da konnte er fast garnicht anders: "So frech wie eine Göre bist du immernoch, nur die roten Haare fehlen. Daran hätte der Don mal was machen sollen!" Wieder kicherte er leise und schwebte dann ein wenig umher, sich sozusagen die nicht stofflichen Beine ein wenig "vertretend". "Und wegen dem Körper... wenn die mir dort wirklich einen Harpyienkörper geben, dann werd ich dort dauernd umher schweben und so furchtbar kreischen das keiner der Schwarzmagier je wieder ein Auge zudrücken wird, und dir liebe Blutfeuer geh ich dann so sehr auf den Keks, wenn du was jagen willst verscheuch ich das Wild!" ohja, das war dem Banditen durchaus zuzutrauen. ... |
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24.02.2004, 20:54 | #331 | ||||||||||
blutfeuer Beiträge: 5.016 |
"naja, waren ja nur ideen. kommt doch mal zu mir, ihr schnuckelchen. wenn ihr immer über mir schwebt, bekomm ich ja angst, dass ihr mir auf den kopf spukt. sag mal scipio? nennt man dich auch cicero? dann kenn ich dich vielleicht doch? haben wir nicht schon zusammen getrunken? das problem ist, ich kann dich ja nicht sehn. bloody hab ich an de4r versoffenen stimme erkannt, aber deine stimme ist so ... normal. klingt nicht nach trinker, nicht nach idiot und nicht nach mörder. das merkt man sich doch nicht. also freunde, was machen wir? ins kastell? oder noch ne weile weiter spuken? wobei ich sagen muss, ich hab nen schüler, der trainiert sein will und das kann ich nicht vernachlässigen. ich hab immerhin einen ruf zu verteidigen als beste bogenschützin und lehrmeisterin. also was machen wir?" blutfeuer stützte sich auf ihre arme und warf einen prüfenden blick ins dekolleté. ob das, was sie da sahen, den gespenstern gefiel? |
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24.02.2004, 21:06 | #332 | ||||||||||
elpede Beiträge: 708 |
Ihre Augen funkelten, als sie ihn ansprach. Außerlich war sie ruhig und besonnen, aber der Schein trügte. Ihre Augen verrieten ihre innerliche Anspannung, ihre Erregung. "Wie es mir ergangen ist ?", fragte er und ließ die Wochen und Monate nach ihrer Reise noch einmal aufleben, als er von seiner Zucht erzählte, dem Nachwuchs, den die Wölfin Shiva zur Welt gebracht und den er schließlich verkauft hatte. Seine Wanderung ins Kastell, die Begegnung mit den Schwarzmagiern, schließlich die Reise mit der Amazone blutfeuer, zusammen mit Leila, die mehrere Wochen gedauert und erst vor wenigen Tagen ein Ende gefunden hatte, die Harpiyenjagd in den Bergen, die Auseinandersetzung mit Burath und der anderen Amazone namens Melyssa am alten Herrenhaus in der Nähe der Siedlung Drakia, und schlussendlich das Sumpffest. "Wie du siehst, kann ich nicht über Langeweile klagen", meinte er abschließend. "Aber was ist mit dir ?", drängte er, denn natürlich interessierte ihn, was es mit dieser Entführung auf sich hatte. Außerdem fragte er sie nach dem Söldner, welcher neben ihr gesessen hatte, als er den Hof erreichte. Er erwähnte, das dieser kein Wort gesprochen habe, als sei er stumm. |
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24.02.2004, 21:06 | #333 | ||||||||||
Bloodflowers Beiträge: 2.216 |
"Wir kommen ja schon, brauch ja momentan keine Angst vor dir haben, du musst wissen ich bin nämlich verdammt ängstlich... aber mir kannst du ja nix tun!" grinste Bloody und schwebte, nicht zuletzt weil er das Dekolleté noch einmal genauer sehen wollte, zusammen mit Scipio etwas näher ran. Dies hatte auch zum Vorteil das sie leiser sprechen konnten und nicht jeder vorbeistreunende Hofbewohner alles mitbekam. Dann berieten sich die zwei Geister kurz, wie sie denn nun weiter vorgehen wollten. Als sie sich geeinigt hatten trugen sie der Amazone das Ergebnis vor: "Wir werden also ins Kastell gehen! Nur wann wissen wir noch nicht genau. Aber zuerst einmal ein danke schön für deine Hilfe, bilde du ruhig deinen Schüler aus, das hat Vorrang. Wir werden noch ein wenig das Geister dasein genießen, wann erlebt man sowas schon mal. Mal sehen, eventuell schicken wir einen unserer Freunde ins Kastell, auf das sie sich schonmal ein wenig in den Büchern schlau machen." ... |
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24.02.2004, 21:15 | #334 | ||||||||||
blutfeuer Beiträge: 5.016 |
"was wollt ihr denn in alten staubigen büchern? ihr könnt mir glauben, nur der don kann helfen und was der macht, steht in keinem buch der welt." blutfeuer schmollte ein bisschen. wo sie ihre hilfe angeboten hatte, wollten die in ein buch gucken, ignoranten allesamt. "na dann wünsch ich mal frohes spuken. ich leg mich heute hin, schließlich kann man nicht jeden tag die taverne zum kochen bringen. nachher zittern morgen meine hände und das könnte lebensgefährlich werden." blutfeuer sprang von dem altar und lief dann, ohne sich umzusehen, zur scheune, in der sie jetzt ihren schlafplatz hatte. |
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24.02.2004, 21:51 | #335 | ||||||||||
Aeryn Beiträge: 468 |
Aufmerksam hörte die Kriegerin ihm zu, wie er von seinen Erlebnissen berichtete. Und auch vor ihrem inneren Auge lebte die Zeit im Mienental noch einmal auf, als die an die langen Abende zurückdachte, welche sie am Lagerfeuer verbracht hatten. Über ihnen der Mond… um sie herum die Orks… „Auseinandersetzung mit Burath?“ ,fragte sie schließlich nach. Ihre Haltung hatte sich entspannt, der Regen hatte aufgehört und mit viel Fantasie konnte man hoffen, daß der Frühling bald über die Berge kam. Aeryn sehnte sich nach der Sonne, nach dem Licht. Während der Entführung hatten man sie stets in den dunkelsten Höhlen verborgen die man finden konnte, dachte sie sarkastisch. Doch Sarkasmus stand der stolzen Kriegerin nicht, doch die Tatsache, daß sie hoffe, daß es bald Frühling werden würde konnte sie nicht leugnen. Auch die Wölfe schienen sie zu interessieren, denn sie erkundigte sich noch einmal dannach. „Vor mir, kann ich Dir ebenso viel berichten, doch waren meine Zeiten, weniger von Licht erfüllt als die Deinen. Hier auf dem Hof kehrten eine Menge Gestallten ein und aus, von denen niemand so recht zu wissen schien, wer sich unter ihren jämmerlichern Verkleidungen wirklich verbarg.“ Ein leiser Unterton des Ärgers lag in ihrer Stimme. “Ich hatte Recht und ich fürchte das habe ich noch immer, den viel zu schnell stieß ich auf die Wahrheit und damit auf meinen Entführer.“ Sie ließ den Blick über den Platz schweifen. Schmerz flammte in ihren rehbraunen Augen auf, und als könnte die durch das beiläufige Abwenden des Blickes, diesen vor ihm verbergen. Doch einen Moment später begriff Elpede. Sie verdeckte den Schmerz darüber nicht. Sie war stolz und frei und sie, die am härtesten zu sich selber war, verbarg ihre Gefühle nicht. Die Kriegerin trug keine Maske, sie verbrag ihr Innerstes nicht, hinter schönen falschen Worten. Sie sprach und lebe aus tiefster Seele. Als ihre Blicke sich trafen, vermochte er kaum zu erahnen, wie tief sich der Schmerz zog. Dunkel und tief waren ihre Augen in der Nacht, doch gleichzeitig hell und strahlend, voller Stolz und Lebensfreunde und erfüllt von flammenden Gefühlen. Wer die wahre Bedeutung ihres Namens nicht kannte, konnte es in diesem Moment in ihren Augen sehen, AERYN, die vom Feuer geküßte Kriegerin. |
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24.02.2004, 21:59 | #336 | ||||||||||
Tuan Beiträge: 1.914 |
Verblüfft stand Tuan im Schatten von Onars grossem Bauernhaus. Er blickte zum Eingang desselben. Da war doch wieder diese Frau. Die in letzter Zeit ständig da stand. Allerdings trug sie heute ganz was anderes als bisher. Eine Rüstung, zum grössten Teil aus Leder. Sah noch verdammt neu aus. Gorr hatte die sicher nicht gemacht, der war doch noch völlig durch den Wind von der Akkordarbeit mit den Dämonenrüstungen. Und seiner Erhebung zu einem von Lees Vertrauten... Egal, darum ging es Tuan ja eigentlich auch gar nicht. Vielmehr fragte sich der Söldner, was die junge Frau da ständig trieb. Vielleicht suchte sie einen Liebhaber unter den Söldnern? Oder war vor ihrem Liebhaber auf der Flucht und suchte nun Schutz bei den Söldnern? Oder... Nunja, irgendwann würde er sie vielleicht mal deswegen fragen. Aber heute nicht. Heute wollte sich der Schwertmeister noch einen guten Krug Komabier genehmigen und dann schlafen gehen. |
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24.02.2004, 23:48 | #337 | ||||||||||
elpede Beiträge: 708 |
"Nichts ernsthaftes. Er jagte mir einen Pfeil in den Hintern. Ich nagelte ihn mit dem Bogen fest, und zu guter letzt flohen wir gemeinsam vor dem schwarzen Troll", erwiderte elpede auf die Nachfrage der Kriegerin zu der Auseinandersetzung mit Burath. Dann erzählte sie. Von ihrer Entführung und von der mangelnden Sicherheit auf dem Hof. "Nun", meinte elpede, "Ich glaube nicht, dass deine Kameraden nicht wissen, wer hier ein- und ausgeht. Ich glaube, es interessiert sie nicht. Ob dein Schicksal oder die Belagerung durch die Orks daran etwas ändern werden, steht in den Sternen." Er sah ihren Schmerz. Sie verbarg ihn nicht. Das wiederum machte sie menschlich. Krieger und Kämpfer verachteten den Schmerz als Zeichen der Schwäche und verbargen ihn, wann immer sie konnten. Sie zeigte ihn offen, und mit Stolz. Der Schmerz war ein Teil ihrer selbst, den sie nicht verleugnen wollte. Er hielt ihren Blick noch lange fest. |
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25.02.2004, 10:37 | #338 | ||||||||||
Burath Beiträge: 3.896 |
Blutfeuer hatte die Wahrheit gesprochen. Einen starken Muskelkater und aufgeriebe Wunden hatte sie ihm prophezeit. Die Vorhersage sollte sich erfüllen, entgegen der Hoffnung dank jahrelanger Übungen, straffer und stark ausgeprägter Muskulatur sowie Schmerzerfahrung in ganz anderen Dimensionen dem vorbeugen zu können. Burath hätte es besser wissen müssen. Leichtfertigkeit hatte schon einigen Kriegern das Leben gekostet und er selbst schallt sich für den jugendlichen Trotz. Schon seine einstigen Mentoren hatten dies ständig bemängelt und nun verfolgten sie ihn wieder. Burath lächelte. Die aufgerieben Stellen auf seinem Unterarm wurden gereinigt und bandagiert. Funkelnde Augen verfolgten die Bewegung der freien Hand welche weiße, saubere Bänder über die Haut führte und befestigte. Unausweichlich glitt sein Blick auch über die vielen Tätowierungen, die seinen gesamten linken Arm zierten. Zeichen seiner Vergangenheit, Wege und Kreuzungen seiner Lebensgeschichte wovon er mittlerweile nur noch wenige zu deuten vermochte. Das gähnende schwarz des Vergessens hatte vielen dieser Zeichnungen ihrer Bedeutung beraubt. Das Anlegen des Lederwams gestaltete sich schwieriger als sonst. Seine Linke war ihm mehr im Weg als eine Hilfe und es dauerte eine Weile, bis Burath eine Möglichkeit gefunden hatte den Arm so zu verstauen das er möglichst entlastet wurde. Das Schnarchen von Blutfeuer hinter einigen Strohballen entlockte Burath ein zaghaftes Lächeln, bevor er sich aufrichtete und die Tür aufschob. Kalte Luft schlug dem Krieger entgehen als er mit geschultertem Schwert nach draußen schritt um mit seinen alltäglichen Schwertübungen zu beginnen. |
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25.02.2004, 11:46 | #339 | ||||||||||
blutfeuer Beiträge: 5.016 |
der lärm auf dem hof weckte die amazone dann gegen mittag doch. gerade wollte sie ihren schüler vom strohsack schmeißen, bemerkte aber, dass der gar nicht mehr da war. "hoffentlich macht der sich auch ans pfeile herstellen und sitzt nicht wieder allein irgendwo rum." blutfeuer kramte in ihrem beutel nach einigen der harpyienfedern und machte sich dann auf die suche nach burath. |
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25.02.2004, 16:57 | #340 | ||||||||||
Aeryn Beiträge: 468 |
Die Kriegerin hielt bis zum Morgengrauen vor dem Haupthaus Wache. Elpede stand noch eine ganze Weile bei ihr. Von weitem konnte mal sehen, wie sie miteinander sprachen. Doch ihre Worte waren leise und der sanfte Nieselregen der über ihre Gesichter perlte, verschluckte die Laute schon nach wenigen Schritten. Mit der ersten Strahlen der Sonne, kam Bewegung in die wachende Kriegerin. Ihr Blick wandte sich langsam um. Dort oben, war Lees Arbeitszimmer. Für einen Moment ließ sie ihre Gedanken wanderen, doch dann machte sich die Kälte in ihren Knochen mehr und mehr bemerktbar und es zog die Kriegerin an die warmen Feuer in der Taverne. Dort sah man sie noch eine Weile am Kamin sitzen. Erst später am Morgen schlossen sich ihre Augen. Die Knie fast bis zur Brust angezogen, saß die junge Frau in eine alte Decke gewickelt, mit dem Rücken zum Kamin. Hin und wieder sprang ein Funke in ihre Nähe und verglühte auf dem kalten Steinboden vor ihr. Doch der Kriegerin Schlaf war leicht und unruhig. Immer wieder erinnerte sie sich an Wortfetzten eines Gesprächs, welches sie belauscht hatte… Erster Mann: Was glaubst Du wer sie ist? Zweiter Mann: Wer? Erster Mann: Na Aeryn! Zweiter Mann: Was weiß ich schon? Erster Mann: Man munkelt sie sei die Tochter des Borias. Zweiter Mann: Das glaub ich nicht. Erster Mann: Schau sie Dir an. Hast Du gesehen wie sie das Schwert führt? Ihr Haar hat seine Farbe und ihn ihren Augen brennt sein Feuer. Ich sage Dir, sie ist es. Sie ist es! Zweiter Mann: Und wenn schon. Der Mann hat mehr Bastrade gezeugt, als Steine am Strand liegen! Erster Mann: Und wie viele haben das erste Lebensjahr überlebt? Zweiter Mann: Du glaubst diese verrückten Geschichten doch nicht etwa? Erster Mann: Ach, halt den Mund! Doch was wenn sie es wirklich ist? Zweiter Mann: Wenn sie es wirklich ist, klebt soviel Ärger an ihr, wie Dreck an einer Kuh! Erster Mann: Wenn sie es wirklich ist, dann wird sie uns führen… Glaube mir, sie ist es… sie ist es… |
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25.02.2004, 17:56 | #341 | ||||||||||
Dumak Beiträge: 465 |
Mit leichtem Schritt traf ein Mann ein. Pfeifend war er an den Wachen vorbeigestiefelt, hatte sie mit einer Handbewegung und einem Lachen gegrüßt. Doch nach Lachen war ihm eigentlich gar nicht zumute. Nicht, weil ihm noch die Ereignisse in Khorinis in Gedanken waren. Eine Hinrichtung war zwar nichts alltägliches, doch solange es irgendein Fremder war, ging ihm solch ein Ereignis nicht sonderlich nahe. Im Gegenteil, er benutzte das Ereignis, um ein schauerliches Lied zu dichten, an dem er schon den ganzen Weg von der Stadt bis hierher feilte. »Und als er hingemordet hatte die arglos Wächter in der Nacht, nach großem Ringen zuletzt wurde zum Galgenplatz er hingebracht.« Nein, er war viel mehr betrübt, weil er nicht so recht wußte, wie er Lee davon überzeugen sollte, daß er sein schändliches Leben geändert hatte und nun ihm dienen wollte. Auch als einfacher Bandit. Doch war er überhaupt noch ein Bandit? Nein, nicht wirklich. Er hatte dem rechtlosen Leben eines Diebes, Hehlers und Banditen adé gesagt. Es war vorbei für Dumak. Und dies hatte ihm ausgerechnet das Ereignis gezeigt, das er zuerst für seinen größten Coup gehalten hatte: Die Entführung von Aeryn. Das hätte sein großer Einstieg in den Sklavenhandel werden können. Die ganz große Kohle hatte gelockt, Penunzen, Moos, Kies, Schotter... Aber nein, da mußte sich ja plötzlich, nach all den Jahren, das Gewissen melden und gleich noch den Verstand mitbringen. Da konnte man ja nichts mehr gegen sagen. Ach, es war wohl besser so. Nur, wie sollte er jemals friedlich mit dieser Aeryn auskommen? Er war sicher, sie war mittlerweile wieder auf dem Hof und schäumte über vor Rachedurst. Ach, diese dumme Rache. Dumak hoffte einfach, daß sie nicht so dumm war und ihr Leben unter das schwarze Banner der trotzigen Vergeltung stellte, denn damit traf sie letztenendes nur sich selber, wie Dumak fand. »Ja, ich glaub, so gehts«, murmelte er gerade, als er an den Wachen vorbeilief, die das Haupthaus bewachten und meinte den Text des Liedes damit, den er gerade noch vor sich hin gesummt hatte. »Halt! Wohin?« Die Söldner hielten ihn an. »Zu Lee«, antwortete Dumak einsilbig. »Hab ihm was zu sagen.« »In Ordnung, aber mach keine Dummheiten. Wir mögen keine Dummheiten. Und die hier«, der eine Wächter wies auf seine Keule, »mag Dummheiten noch viel weniger, wenn du weißt, was ich meine.« Er lachte dreckig. »Ja, ich denke, ich weiß es. Ihr und eure hochgelehrte Waffe mögt nur studierte Leute, nicht die dummen Nichtsnutze von der Straße, wie sie besonders oft vor Eingängen und Toren herumlungern. Gut so! Nun denn, gehabt euch wohl.« Und damit trat Dumak zwischen den Wachen hindurch und betrat das Haus, um vor Lee zu treten. Der Gesuchte saß mit seinen höchsten Männern an einem Tisch vor dem Kamin, der das Zimmer mehr schlecht als recht erwärmte. Ein Ofen wäre sicher besser gewesen, aber dieser Onar hielt wohl noch Kamine für den letzten Schrei. Da konnte man nichts machen. »Ähem... Seid gegrüßt, General Lee.« Die Männer sahen auf. »Ihr kennt mich nicht, doch ich kenne euch.« Oh scheiße, was für ein abgedroschener Spruch. Das fing ja gut an. »Also, weswegen ich hier bin...« Verdammt, wo waren all die galanten Worte, die allglatten Formulierungen, die treffenden Bemerkungen, die Dumak sonst von der Zunge flogen, wie ein Schwarm Spatzen. Stell dich gerade! Er straffte sich. »Ich sag es frank und frei, doch laßt mich bis zu Ende sprechen und entscheidet dann.« Lee nickte kurz, die anderen setzten eine mehr oder weniger interessierte Mine auf. »Ich war an der Entführung eurer zukünftigen Kriegerin Aeryn beteiligt. Ich habe die Frau im Minental von einem mir unbekannten Manne erstanden für den Preis von fünfunddreißig Münzen und einem Messingknopf.« Die Gesichter von einigen der Männer verzogen sich zu einem Grinsen, als sie das hörten »Höhöhöhö, hört Ihr, Lee, eure Krieger werden jetzt mit Messingknöpfen bezahlt. Das spart viel Geld.« »Ja, aber dafür werden jetzt die Knöpfe knapp«, antwortete ein anderer und alle lachten. Bis auf Lee. »Schweigt! Laßt diesen Mann zu Ende sprechen«, sagte er ernst. Dumak deutete mit einem Kopfnicken eine Verbeugung an. »Nun, obwohl es in meiner Macht stand, die Kriegerin zu jedem Punkt der Insel zu verschleppen, mit ihr zu tun, was mir beliebte und ich keinen einzigen Gedanken an sie verschwenden hätte müssen, habe ich sie nicht verschleppt, ihr nichts angetan und ständig an sie gedacht.« »Höhöhö Kleiner, hast dich wohl in sie verguckt?« »Ruhe!« Lee donnerte mit der Faust auf den Tisch. Der Söldner zog den Kopf ein und war still. »Weiter«, befahl er Dumak. »Nein, verguckt hab ich mich nicht in sie. Ich hab mir ihre Geschichte durch den Kopf gehen lassen. Sie hat ein Ziel, das sie verfolgt, ich hatte keins. Sie wußte, wo sie hingehört, ich wußte es nicht. Sie konnte Recht von Unrecht unterscheiden, ich konnte es nicht. Und so mußte ich einsehen, daß ich irrte, was mein bisheriges Leben betraf. Von nun an will ich ein Ziel haben, von nun an weiß ich, wo ich gern hingehören will und von nun an sehe ich klar, was den Unterschied zwischen Recht und Unrecht angeht. Und so frage ich euch, ich Dumak, der viele Jahre irrte und in tumber Selbstsucht verharrte und jetzt erwacht ist aus dieser Torheit, wollt ihr meine Dienste in Anspruch nehmen, die ich euch anbiete aus freien Stücken und mit ebensolchem Herzen.« (Ja, das klang doch nicht schlecht. Dumak hatte seine Selbstsicherheit wiedergefunden.) »Ihr fragt, worin die Dienste eines kleinen unbedeutenden Mannes, wie ich es bin, bestehen können? Ich sage es Euch. Ich bin ein Kämpfer, einer der besten. Nicht mit dem Schwert, nicht mit der Keule und auch nicht mit einer anderen derartigen Waffe. Ich kämpfe mit der Zunge, denn sie ist manchmal schärfer als das beste Schwert und das Wort trägt manchmal glänzendere Siege davon, als die beste Schlachttaktik. Als Beispiel meines Könnens soll dieses Lied dienen, gereimt in dem alten Hofmaß, das die eitlen Barden der nicht weniger eitlen edlen Herren von Myrtana so kunstvoll beherrschen.« (Hatte Lee tatsächlich ein wenig gelächelt beim letzten Satz des Wortedrechslers?) Dumak zauberte mit einer gekonnten Bewegung seine alte, abgegriffene Laute von irgendwo im Rücken hervor und hub ohne noch eine Pause zuzulassen, in der womöglich einer der Männer einen Einspruch hätte vorbringen können an, zu singen: »Auf hohen Turmes Zinne ∙ einst König Rhobar stand Die Stirne furchten Falten ∙ als er sah übers Land. Zum Führer seines Heeres ∙ hub er zu sprechen an und richtete die Worte ∙ an seinen treuen Mann: ›Mein Reich, das ist zerrissen ∙ seit allzulanger Zeit. Schon Feinde sich einschiffen ∙ und es ist nicht mehr weit mit meiner Königsherrschaft, ∙ die Feinde sind zu stark.‹ Des Königs Seufzer trafen ∙ den Recken bis ins Mark. ›Darum nimm deine Brünne ∙ und gehe nun zum Heer Sollst deine Mannen leiten. ∙ Nimm Schwert dir, Helm und Speer.‹ Sogleich der tapf’re Hüne ∙ den Helm setzt’ auf sein Haupt und sagte dann: ›Ich reite, ∙ wenn ihr es mir erlaubt.‹ So zog er denn von dannen ∙ in eine blut’ge Schlacht und siegt’ nach langem Kampfe, ∙ den er nicht hat entfacht. Das Streitroß schweißbehangen, ∙ die Nüstern voller Dampf kam er zurück gegangen ∙ als Sieger aus dem Kampf. Das Schicksal ihm nun reichte ∙ den Kelch des Niedergangs. Er trank ihn bis zur Neige: ∙ ein Opfer seines Rangs. Am Königshofe Neider, ∙ sie planten den Verrat, gedung’ne Mörder führten ∙ aus die verruchte Tat. So wurde er gefangen ∙ als grad er kam zurück, das sie ihn nicht gleich hingen, ∙ das war sein großes Glück. Von Häschern eingekerkert ∙ er wußte nicht den Grund. Ins Loche sie ihn zwangen, ∙ gleich einem räudig Hund. Er saß an manchen Tagen ∙ in dämmrig Dunkelheit durch Neidlings falsche Lügen ∙ in Kerkereinsamkeit. Bis das mit einem Schlage ∙ auffunkelt Tageslicht, sein Ohr mußt es ertragen, ∙ was nun der Richter spricht. ›Hart sollt ich dich bestrafen ∙ an Leben und an Leib. Ein Diener dich gesehen ∙ bei unsres Königs Weib. Die hohe Frau gemordet, ∙ ein gräßlich Bild sich bot, vom Blut rot deine Hände, ∙ verdient hast du den Tod.‹ ›Zur magischen Barriere ∙ verurteil’ ich dich nun, das bis zu deiner Bahre, ∙ du niemals mehr kannst ruh’n. In tiefen Schächten schlagen ∙ sollst du das magisch Erz, auf daß dies Urteil ehre ∙ des Königs gütig Herz.‹ Solch niedere Intrigen ∙ die brachten so den Held, an den heranzuragen ∙ an Mut in dieser Welt, an ungezählten Siegen ∙ des Adels feige Brut nie jemals konnte wagen, ∙ in der Minen Glut. Sein Wunsch nach künft’ger Freiheit, ∙ der ward zu seinem Gral und oft er nachgesonnen: ∙ wie flüchten aus dem Tal? Doch ungezählte Wochen ∙ blieb er gefangen lang, es wurde nicht gebrochen ∙ der Zauberkräfte Bann. Doch blieb er seinen Zielen ∙ ergeben fest und treu, auch Söldner für ihn kämpften ∙ so tapfer wie der Leu. Die Freiheit sie erstrebten ∙ nicht minder sie an Zahl. Die Treue sie ihm schworen ∙ das sollt’ sein ihre Wahl. Die Stirn er hat geboten ∙ der Erzbaronen Macht, daß sie nur noch mit Wachen ∙ ruhig schliefen in der Nacht. Ein kleines Stück von Freiheit ∙ schuf er mit harter Hand, die Wachsamkeit der Söldner ∙ der Stärke Unterpfand. Selbst Magier für ihn stritten ∙ verfolgten einen Plan, das Erz, das wurd gesammelt ∙ zu Bergen es getan. Mit magisch Formelwerken ∙ durchbrechen wollten sie die Mauern der Barriere, ∙ doch gelang es nie. Als die ersehnte Freiheit ∙ dann eines Tages kam - ein Wunder schien es allen, ∙ denn es war wundersam - hat ihn und seine Mannen ∙ das Tal nicht mehr gesehn. Bei Onar er seitdem sitzt. ∙ Sag Lee, was soll geschehn?« Das Lied war aus, Dumak verstummte und verbeugte sich leicht. »Laßt mich für Euch mit meinen Worten kämpfen, laßt mich Euren Mann sein. Ich will für Euch einsteh'n.« Hatte Lee der Gesang über ihn gefallen, die alten Zeiten waren darin angeklungen? Dumak wartete gespannt auf Lees Antwort. |
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25.02.2004, 19:58 | #342 | ||||||||||
Aeryn Beiträge: 468 |
Die Kriegerin stand, fast unsichtbar für den Unaufmerksamen, im Halbdunkel der Scheune, und beobachte den Weg der zum Hof hinaufführte. Ihre schlanken Hände lange ruhig auf dem Waffengurt. So stand sie schon seit Stunden. Die Kälte schien ihr nichts auszumachen und nur hin und wieder verlagerte sie das Gewicht von einem Fuß auf den anderen. Und am Weg passierte ein Mann, die Wachen und bewegte sich dann auf das Haupthaus zu. »Halt! Wohin?« Die Söldner hielten ihn an. »Zu Lee«, antwortete Dumak einsilbig. »Hab ihm was zu sagen.« »In Ordnung, aber mach keine Dummheiten. Wir mögen keine Dummheiten. Und die hier«, der eine Wächter wies auf seine Keule, »mag Dummheiten noch viel weniger, wenn du weißt, was ich meine.« Er lachte dreckig. »Ja, ich denke, ich weiß es. Ihr und eure hochgelehrte Waffe mögt nur studierte Leute, nicht die dummen Nichtsnutze von der Straße, wie sie besonders oft vor Eingängen und Toren herumlungern. Gut so! Nun denn, gehabt euch wohl.« Aeryn erkannte die Stimme augenblicklich. Jede Silbe hatte sich in ihrem Kopf eingebrannt! „Menschenhandel bringt mit am meisten Gewinn neben dem Waffenhandel. Glaub mir, ich kenn mich da aus!“ - Dumak - Ein derber Fluch entrann ihren zusammengepreßten Lippen. Ihre Hand lag bereits auf dem Schwertgriff… da verschwand der Mann im Haupthaus. Dem ersten Instinkt hinterherzustürmen, widerstand Aeryn mühsam. Im Dunkel der Nacht flammten ihre Augen auf und der Rachedurst, welcher für den Moment durch den Schwur Eorls versiegt war, zerrte erneut an ihr. Hart umfaßte ihre Hand den Schwertknauf, so hart, daß die Wunden unter den Armschienen aufbrachen und den Verband rot färben. RACHE! |
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25.02.2004, 20:58 | #343 | ||||||||||
General Lee Beiträge: 117 |
Die letzten Worte verhallten, die alte Laute verstummte. Lee betrachtete schweigend den Mann vor ihm, der offen zugab, an der Entführung der jungen Aeryn Anteil gehabt zu haben. Und anscheinend auch sonst bisher kein allzu göttergefälliges Leben geführt hatte. Allerdings wollte das ja heutzutage nicht mehr allzu viel heissen... Aeryn sollte diesen Herumtreiber also auf eine gewisse Art bekehrt haben? Zu ihm, dem General der Söldner? Nun... das ganze hörte sich schon ziemlich abenteuerlich an. Allerdings wusste Lee ja selbst zu genüge, wie wild und stürmisch Aeryn war, mit wieviel Leidenschaft sie ihm diente. Es wäre möglich, dass sie mit ihrer feurigen Art Einfluss auf die Gesinnung dieses Mannes genommen hatte. Das Lied, dass dieser Dumak soeben von sich gegeben hatte, rief Erinnerungen an alte Zeiten herbei. Erinnerungen und Schmerz. Und das Versprechen, dass sich der General selbst gegeben hatte... Jedenfalls wusste der Mann einiges über ihn, aber das hatte ja nichts zu bedeuten. In Tavernen und anderen dunkleren Orten wurde immer viel geschwätzt. Doch indem der Mann seine Geschichte Lee offen gestand, zeigte er doch ein gewisses Mass an... Ehrlichkeit zumindest. Vielleicht Ehre, Loyalität, oder auch ein schlechtes Gewissen. Allerdings konnte und wollte Lee sich darüber noch kein genaueres Urteil bilden. Vorerst einmal sprach er zu Dumak: "Nun, Ihr habt auf jeden Fall bewiesen, dass Ihr sowohl schön singen und dichten als auch trefflich mit Euren Worten umgehen könnt." Der General musterte die Gestalt vor ihm stumm für einen Augenblick. "Allerdings muss ich natürlich zugeben, dass mir Eure Vorgeschichte nicht allzu gut gefällt... Und diese Sache mit der jungen Aeryn, nun, das dürfte auch nicht ganz so einfach sein. Ihr sagt zwar, Ihr hättet ihr kein Haar gekrümmt, doch ich habe sie mit eigenen Augen gesehen, nachdem sie wieder frei war. Sie hat mir die Geschichte aus ihrer Sicht erzählt... Wie dem auch sei, deswegen werde ich mit Euch und Aeryn nochmals reden. Und was Euer Anliegen betrifft, ich denke, Ihr solltet mir auf die eine oder andere Art beweisen, dass Ihr erstens wirklich für mich arbeiten wollt und zweitens wirklich eine Bereicherung für meine Truppe seid." Lee überlegte einen Moment. "Ich werde für Euch eine Aufgabe finden. Bis dahin könnt ihr Euch gerne auf dem Hof aufhalten. Doch solltet Ihr wissen, dass sich auch Aeryn hier befindet. Ich will von keinem Aufruhr zwischen euch beiden hören, ist das klar? Egal, wer von beiden anfangen sollte, es würde Konsequenzen für beide tragen..." Dumak nickte, er hatte verstanden. In diesem Moment betrat der Söldner Tuan den Raum. Er stellte sich etwas abseits, bedeutete aber, dass er etwas mit Lee zu besprechen hatte. Dieser nickte Tuan kurz zu, dann wandte er sich nochmals an Dumak: "Also, Ihr werdet wieder von mir hören. Wenn das alles war, könnt Ihr jetzt gehen." Tuan |
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25.02.2004, 20:59 | #344 | ||||||||||
Lolindir Beiträge: 2.731 |
Legolas reichte es. Er hatte einige Tage auf Claw und Kilian gewartet. Er stand nun in seiner Hütte. Erst zog er sein Hemd an, dann die Hose. Die Söldnerrüstung wurde festgeschnallt und die Schienen angelegt. Dann schnallte er den Gürtel um, an dem die zwei Erzdolche und der Krummdolch hing. Desweiteren war daran der zweite Köcher und sein SChwert angebracht. Seinen einfachen Dolch besaß immer noch Ceron. Legolas füllte noch den Köcher und schnallte die Jenseitsboten um. Der Köcher war nun auch auf seinem Rücken. Der Bogen von Kilian war in seiner Hütte und seinen Bogen hatte er in der Hand. ER legte den Mantel um und betrat den Hof. Er wandte sich über den Trainingsplatz Richtung Claws Lager. Dort angekommen, warf er sein Paket in das Zelt und ging mit dem Bogen in der Hand Richtung Weidenplateau davon... |
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25.02.2004, 21:30 | #345 | ||||||||||
Dumak Beiträge: 465 |
»Die Sache mit Aeryn werde ich versuchen, selbst zu bereinigen. Ich werde sie aufsuchen und mit ihr reden. Naja, ich werds zumindest versuchen.« Dumak grinste verlegen. Dann verbeugte er sich noch einmal und verließ dann den Raum. Das war doch gar nicht so schlecht gelaufen. Aber der schwierige Teil kam noch: Aeryn. Wahrscheinlich würde sie sofort mit dem Schwert auf ihn zustürzen, um ihn zu rasieren. Und zwar die Art von Rasur, die entgültig war. Hoffentlich kam es nicht ganz so schlimm. Was für eine Aufgabe das sein sollte, die Lee ihm aufgab, war Dumak schleierhaft. Er hatte dem General gesagt, womit er dienen könnte: Mit wohlgesetzten Worten wollte er für ihn und seine Sache werben. Das Angebot sollte sich Lee nicht durch die Lappen gehen lassen. Und was seine Vorgeschichte anging, naja... wenn er so daran dachte, was von den Söldnern damals in der Barrierenzeit so alles erzählt wurde, das waren doch auch alles keine Weicheier und Unschuldslämmer gewesen, da war Dumaks Vorgeschichte doch eigentlich gar nicht so schlimm, fand er. Nunja, das nächste Problem hieß erstmal Aeryn. Zwar hatte er sich schon ein Lied für sie zurechtgelegt, doch würde er Gelegenheit erhalten, ihr dies überhaupt vorzutragen? |
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25.02.2004, 21:45 | #346 | ||||||||||
Tuan Beiträge: 1.914 |
Als Tuan von seinem kleinen Rundgang um den Hof zurückkam, erspähte er doch tatsächlich in den Schatten des Bauernhauses schon wieder diese junge Frau. Das war doch nicht mehr normal. Der Söldner beschloss, der Sache sofort auf den Grund zu gehen. Und so marschierte er direkt zu... Lee. Der General konnte ihm bestimmt sagen, was das für ne Dame war und was die da ständig dazu bewog, blöd in der Gegend rumzustehen. Im Sitzungs- und Aufenthaltszimmer der Söldner waren einige der Söldner anwesend, so auch Lee. Und ein Fremder. Aus den Gesprächsfetzen schloss Tuan, dass sich der Mann Lee und seinen Söldnern anschliessen wollte. Schliesslich schien das Gespräch beendet, der General entliess den Fremden. Dieser verabschiedete sich und verschwand aus dem Raum. Nun winkte Lee Tuan zu sich. "Ja, was gibt es?" wollte der Anführer der Söldner von seinem Untergebenen wissen. Tuan räusperte sich. "Nun, ich habe eine Frage. Mir ist in letzter Zeit immer wieder eine junge Frau aufgefallen, die stundenlang nichtstuend in der Gegend steht. Vor dem Haupthaus, bei der Scheune..." Lee lächelte. "Wenn es sich um die junge Frau handelt, die ich vermute, dann steht sie nicht nichtstuend in der Gegend rum, sondern sie hält Wache." Tuan runzelte die Stirn. "Wache, Lee? Was bewacht sie denn?" Wieder lächelte der General. "Tja... sieht so aus, als hätte sie das Bedürfnis, mich zu bewachen." Nun verstand Tuan wieder einmal gar nichts mehr. "Euch? Aber..." Lee erklärte es ihm. "Die junge Frau... übrigens dürfte sie zwei oder drei Jahre älter sein als du, aber das nur so nebenbei..." erklärte der General grinsend "...ist Aeryn, Tochter des Borias und wilde Kriegerin des gefürchteten General Lee, Anführer eines riesigen Söldnerheeres..." Die Söldner grinsten bei Lees Selbstironie. "Jedenfalls ist sie ganz versessen darauf, für mich zu kämpfen und unter mir zu dienen. Und sie sieht es anscheinend als ihre Pflicht an, über mich zu wachen und die Leute zu kontrollieren, die zu mir wollen oder sich auf dem Hof aufhalten." Tuan schüttelte seinen Kopf. Auf was für Ideen manche Leute doch bloss kamen. Lee und einen Leibwächter brauchen... Ok, es gab ja damals den Vorfall mit Sylvio und Grom, da wäre ein richtiger Leibwächter vielleicht gar nicht schlecht gewesen. Allerdings kam der Angriff aus den eigenen Reihen. Wahrscheinlich hätte etwas Gift im Essen den Leibwächter ausser Gefecht gesetzt. Nun ja, so etwas würde jetzt wahrscheinlich nicht mehr geschehen. Auf jeden Fall schien auch Lee leicht amüsiert über die Bemühungen der jungen Frau zu sein. Der General blickte Tuan an, doch schien er ihn nicht wirklich zu sehen, vielmehr brütete ihr Anführer anscheinend über etwas. Plötzlich wandte sich Lee wieder an Tuan. "Da du grad schon da bist und diese Sache angesprochen hast, könntest du mir eigentlich helfen..." Tuan nickte. "Aber sicher doch, was gibt es zu tun?" Lee bedeutete dem Söldner, sich zu setzen. "Gut, hör mir zu..." |
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25.02.2004, 23:44 | #347 | ||||||||||
Cath Beiträge: 85 |
Endlich da. Mittlerweile konnte sich Cath vor Müdigkeit kaum noch auf den Beinen halten, ein paar Mal war er schon gestolpert und wäre sicher hingefallen, hätte Aragorn ihn nicht kurzerhand am Kragen gepackt und wieder auf die Füsse gestellt. Als sie die Taverne betraten, wies der Novize ihn an, sich an einen der Tische zu setzen. Einmal hingesetzt konnte er nicht anders: er packte sein Bündel auf den Tisch, umfasste es mit beiden Armen, legte den Kopf darauf und war trotz des Kneipenlärms sofort eingeschlafen. Aragorn würde schon aufpassen, war das letzte, was er noch dachte. |
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25.02.2004, 23:51 | #348 | ||||||||||
Aragorn89 Beiträge: 249 |
Jetzt pennt ihm doch glatt dieser Cath vor den augen weg. Aber wozu hatte man Freunde? Er besaß den Schlüssel zu legolas Haus der Auf reisen war. Aragorn stand auf, ging zu Cath, kippte ihn zurück und nahm ihn auf den Arm. Dann trug er ihn quer über den Hof zu Legoals Haus. er sperrte die Tür auf und trat ein. Es war alles wie immer. Der Novize legte den Jungen aufs Bett. Dann zündete er eine Kerze an und nahm dem Jungen die Tasche ab. Er stellte sie neben das bett. Er deckte Cath zu und setzte sich auf den Stuhl. Die Füße auf den Tisch gelegt und im fahlen Licht der Kerze rauchte er nachdenklig einen Joint. Der Junge schlief ruhig und verdient. Er war mutig und tapfer aus ihm würde einmal ein großer Krieger werden das spürte Aragorn, tief im Herzen. Während er über ihn wachte fand auch er langsam ruhe und schlief mit der Hand am Krummdolch im Haus seines besten und eigentlich einzigen Freundes ein... |
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26.02.2004, 10:16 | #349 | ||||||||||
blutfeuer Beiträge: 5.016 |
blutfeuer und burath saßen in der scheune. die amazone hatte ein kleines feuerchen vor sich entfacht, in dem pech in einem töpfchen vor sich hinschmolz. die bauern hatten sich zuerst über den gestank beschwert, nach ein paar giftigen bemerkungen von blutfeuer, in denen sie auf ihre guten beziehungen zu gespenstern verwies, waren die anderen dann aber abgezogen. burath und blutfeuer bastelten pfeile. "es gibt verschiedene methoden, die federn am pfeilschaft zu befestigen. von der art der anordnung hängt ab, wie die pfeile fliegen. man kann die federn sogar so anordnen, dass der pfeil einen bogen fliegt. es liegt alles in deiner hand. zuerst musst du die federn teilen. das geht leicht, denn alle federkiele sind hohl. die federkiele der harpyien spalten sich besonders leicht, denn sie haben einen größeren hohlraum als alle anderen, die ich kenne. die federspitzen kannst du verwenden, wenn du dir ein kissen stopfen willst. wir brauchen für die pfeile harte, stabile federn. guck sie dir an, sie bilden eigentlich eine fläche, fein verwoben durch feine kleber. versuch, diese verbindung nicht zu zerstören. am besten fliegen die pfeile, deren federn unversehrt sind. klebe sie dann mit dem pech an den pfeil und dann beginne zu schnüren. du kannst natürlich auch versuchen, den pfeilschaft zu spalten und die federn durch den spalt zu führen. schnüren musst du trotzdem. wenn du die flachen sehnen heiß gemacht hast, dann ziehn sie sich beim trocknen zusammen und werden sich nicht mehr lösen lassen. versuchs einfach mit einigen pfeilen. ich weiß, am anfang scheint es niemals zu gehen, aber sieh dir meine pfeile an. ich hab einmal genauso angefangen wie du." blutfeuer klopfte dem einsiedler beruhigend auf den rücken und schlenderte aus der scheune. |
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26.02.2004, 16:10 | #350 | ||||||||||
Aeryn Beiträge: 468 |
Geduld war keine Fähigkeit, die das Schicksal Aeryn in die Wiege gelegt hatte, abgesehen davon, daß die Tochter des Borias, vielleicht niemals in einer Wiege gelegen hatte. Wie ein Raubtier lauerte sie im Halbschatten der Scheune. Sie lauschte. Kein Tumult, kein lautes Wort… das Haupthaus bleib ruhig. Einmal glaubte sie jemanden singen zu hören, doch das mußte ein Streich ihrer Sinne gewesen sein. Jeder Mensch mußte schlafen, ob er wollte oder nicht. Jedes Tier legte sich nieder, ob es am Tag oder in der Nacht jagte. Auch Aeryn mußte schlafen. Doch nicht in dieser Nacht. Dort im Haupthaus, war ein Mann, mit dem die junge Frau noch eine Rechnung offen hatte. Als die Tür sich öffnete, schloß sich der Griff der Kriegerin hart um den Griff ihres Schwertes. Rachedurst brannte in ihrer Kehle und unter ihren Armschienen brannte die unverheilten Wunden der Fesseln. |
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