World of Gothic Archiv > Rollenspiel
Die Stadt Khorinis #31
Seite 10 von 17 « Erste 6  7  8  9  10  11  12  13  14 Letzte »
03.04.2004, 17:09 #226
Uncle-Bin
Beiträge: 1.359

Die Jubelrufe der Menge erschallten, als Uncle sein Lied beendet hatte und auch der zarte Klang der Laute seines Mitspielers im Lärm der Stadt verschluckt wurde. Bis auf einen klebrigen Apfel und dem bös gemeinten Fluch von Iwein kamen jedoch nur positive Rufe an Uncle heran. <<Ich danke euch, für die Ehre, die mir euer Jubel macht. Möge Innos diese Verse segnen und euch die Lebenslust und die Güte im Herzen fesseln. Doch seid so gütig und befreit euren seligen Körper von der schweren Last des Geldes. Eine kleine Spende schon kann die Mägen zweier Spielmänner stopfen und den Soldaten Innos den Kampf erleichtern.>>, verkündete Uncle und sprang dann gleichzeitig mit seinem Spielmann von der alternativen Bühne hinab. Die Leinenbeutel für die Spenden lagen schon bereit und wurden nun im schnellen Lauf durch die Menge zumindest teilweise gefüllt. War der khorinische Bürger mit dem Jubel noch freigiebig, wie eh und je, so war sein Gold ihm nun das persönlichste Gut. Als Uncle und sein Geselle wenig später wieder am Galgen ankamen, schätzten sie ihren Gewinn auf gut 100 Münzen oder weniger. <<Vielleicht sollten wir ihnen eine Zugabe geben, um den tiefhängenden Geldbeutel endgültig fallen zu lassen. Was meinen sie, Ritter Uncle?>>, brabbelte Solimo, der Lautenspieler. Uncle überlegte kurz und sprang dann auf die Bühne. <<Ich habe noch einen Vers, den ich einst zu Ehren eines alten Freundes schrieb. Spiele du auf mein Zeichen eine fröhliche Melodie und ich werde meine Stimme nach deiner Laute richten.>> Solimo hüpfte hinterher und begann, auf Uncles Nickzeichen, mit dem Lautenspiel. Uncle lächelte, ging noch kurz den Text in Gedanken durch und fing dann an.

<<Ein Weg trägt ihn ins Tal hinab.
Er schaufelt Erde auf sein Grab.
Vergessen wir der bald schon sein.
Der Weg führt weiter und ist bald mein.

Gestorben, Tod und bald verwesend,
spürt der Kerl, wie der Druck wächst.
Seinen Namen wird hier keiner lesen,
denn vergessen ist er längst.

Ist es das, was kein Mensch möchte?
Ist es das, was keiner mag?
Was ändert sich, wenn ich dann flüchte?
Nicht mal die Lettern auf meinem Sarg!

Wichtig war er nie gewesen
und auch nicht sonderlich schlau.
Die Zeit wirkte gegen ihn, wie ein Besen
Und er fand auch nie ne Frau.

Hauptmann durfte man ihn nennen
und man musste auf den Boden sich schmeißen.
Doch wollte er sich zu Göttern bekennen,
selbst wenn sie Beliar heißen...>>
03.04.2004, 17:12 #227
Teufelslama
Beiträge: 2.779

Die Mauern der Stadt, wie lange war es her? Wie lange seit er sein neues Heim verlassen hatte um andernorts für es zu kämpfen? Es hatte noch einige Tage gedauert bis der Soldat das Kastell der Schwarzmagier verlassen hatte und sich endgültig von seinen Gefährten trennte. Endgültig? Wer wusste schon was die Zukunft bringen würde und insgeheim hoffte Lama auf ein Wiedersehen mit all seinen Freunden. Noch zu gut konnte er sich an die Nacht erinnern an der sie die "Erbstücke" Hilias entgegen genommen haben. Mit zitternden Händen hatte er das Medallion ergriffen, das Symbol Innos. Wieso er, warum sollte ein einfacher Mensch wie er so einer Geste würdig sein? Bis heute hatte er noch nicht den geringsten Schimmer was er damit anfangen sollte. Das Metal drehte sich in seiner Hand bevor er es wieder zurück in seine Tasche wandern ließ. Seufzend stieß er die Luft aus und trat durch die Tore, hinein in die Stadt. Die Blicke einiger Waffenknechte und Milizsoldaten hafteten auf ihm, kein sagte etwas doch schienen alle zu fragen wo er jetzt auf einmal herkäme, er hatte seine Pflicht die Stadt zu schützen vernachlässigt und irgendwie schien sich hier ohnehin einiges verändert zu haben. Einige der Gebäude erschienen teilweise wie neu an anderen Stellen zerfallen. Was war hier während seiner Abwesenheit geschehen?


Seine Schritte beschleunigten sich, brachten ihn schnell näher an sein Ziel. Am Galgen wurde er ausgebremst, der Galgen, hier hatte alles seinen Anfang genommen doch was war hier und jetzt los? Uncle Bin stand oben und schien eine Ansprache zu halten. "Dunkle Tage", was für dunkle Tage, hier stimmt doch alles vorne und hinten nicht. Hastig erklomm er die letzten Treppenstufen, ohne sich vom plötzlich erschallenden Gesang des Ritters irriterien zu lassen. Endlich betrat er die Kaserne.
03.04.2004, 17:26 #228
Sir Iwein
Beiträge: 3.214

Nur mit halbem Ohr hatte Iwein Uncles nächster Ausführung gelauscht, während er sich durch die Menge zur Kasernentreppe drängelte. Verflucht, was mussten diese Leute für einen verdorbenen Geschmack haben? Als dann jedoch das Wort "Hauptmann" fiel, begriff Iwein erst, dass dieses Lied ihm selbst gewidmet war. Sein Gesicht lief rot an, während er den letzten Versen lauschte, in denen Uncle sich aufs Äußerste über ihn lustig machte. Vor dem gesamten Volk! Gut, dass die meisten Bürger zu dämlich waren, um auf den tieferen Sinn zu kommen und all die Anspielungen zu verstehen.
"Entfernt diesen Barden vom Galgen, er hat dort keinen Zutritt!", wies der Hauptmann einen Milizsoldaten an.
"Aber Herr, findet Ihr nicht auch, dass der Mann äußerst gut ist? Lauscht nur seinen Texten, sie sind einfach faszinierend..."
"Halt die Schnauze, oder hab ich dich um deine Meinung gebeten? Ihr werdet den Kerl entfernen, habt Ihr gehört?"
"Aber mein Hauptmann, er ist ein Streiter Innos'! Das wäre Gotteslästerung!"
Iweins Gesichtsfarbe wechselte zu dunkelrot, während er tief Luft holte.
"DU HAST MEINEN BEFEHL AUSZUFÜHREN!! AUF DER STELLE!"
03.04.2004, 17:30 #229
Tiffi the Bone
Beiträge: 10

An diesem Morgen machte sich Tiffi the Bone frohen Mutes auf die Suche nach einer Arbeit in Khorinis. Er streifte erst eine Weile durch das Hafenviertel, fand aber nichts wo er Arbeit oder wenigstens eine kleine Aufgabe hätte finden können. Als er so verträumt durch die Gassen lief und an seine Zukunft dachte, stolperte er auf einmal über etwas. Er war sofort wieder hellwach und drehte sich um. Er war über die Beine eines besoffenen Hafenarbeiters gestolpert, welcher dort an einer Hauswand saß. Bone entschuldigte sich und ging weiter. Im Weiterlaufen hörte er ein Murmeln hinter sich, doch als er sich umdrehte, war es schon zu spät und die Faust des mittlerweile aufgestandenen Mannes traf genau sein Kinn. Benommen taumelte Bone rückwärts, doch seine Gedanken wurden schnell wieder klar und er konnte dem nächsten Hieb ausweichen. Als er so da stand, den wild mit den Fäusten umherfuchtelnden Arbeiter direkt vor sich, stieg in ihm wieder der Zorn auf, ein lange angestauter Hass und Rachedurst, welchen er eigentlich gegen die Orks hegte. Auf einen Schlag brach es aus ihm heraus und er stürzte sich mit einem wilden Schrei auf den verdutzten Hafenarbeiter. Es hätte vielleicht ein böses Ende genommen, doch zum Glück kamen in diesem Moment, durch den Schrei angelockt, mehrere Bürger- darunter auch Tiffi the Bones Mutter- angelaufen und zogen ihn von dem Mann herunter. Bone hatte sich schnell wieder im Griff. Er wusste nicht, wie das passieren konnte. Bevor er weiter auf Arbeitssuche ging, entschuldigte er sich nochmals bei dem Mann und schenkte ihm 5 Goldstücke.
03.04.2004, 17:58 #230
Uncle-Bin
Beiträge: 1.359

Uncle-Bin hatte sein Lied gerade beendet und war bereits von der Bühne gesprungen, um noch einmal die Geldbeutel kreisen zu lassen, da kam ein Milizsoldat angerannt und deutete ihm zu verschwinden. <<Für Innos, Herr Ritter! Der Hauptmann befiehlt euch, dass ihr sofort vom Platz zu verschwinden habt. Ohne Erlaubnis ist die Galgenbühne nicht zu betreten, nicht einmal für Innos Zwecke.>>, nuschelte der Mann. Offensichtlich gefiel ihm der Befehl von seinem Hauptmann weniger, als Uncle, der seine Verse durch dieses unflätige Benehmen gestärkt sah. So erwiderte Uncle mit ruhiger Stimme: <<Die Hälfte des Goldes wird an jeden ehrbaren Streiter in Innos Dienst verteilt. Sollte sich ein Magier des gerechten Gottes in unserer Nähe aufhalten, so wird auch er einen Teil für das Kloster erhalten. Doch ich werde mit dem Segen meines Herren gehen und dem Hauptmann meinen herzlichsten Dank über eure Lippen aussprechen. So geht und danket dem feinen Mann und betet für die Reinheit seiner angeschlagenen Seele.>> Uncle hatte sich im Laufe der kurzen Rede unweigerlich in seinen Zorn gegen Iwein hineingesteigert, doch konnte er seine Fassung bewahren. Der Milizsoldat verbeugte sich verlegen und rannte dann in Richtung der Kaserne davon. <<Komm Solimo, Coragon hält uns schon eine kräftige Malzeit bereit.>>, rief er seinem Gefährten zu und ging dann an der noch immer erheiterten Menge vorbei. Sie waren gute Menschen, die einen schlechten Hauptmann noch lange im Gespräch halten würden...
03.04.2004, 18:07 #231
Sir Iwein
Beiträge: 3.214

Zufrieden sah Iwein von der Kasernenmauer aus zu, wie Uncle und der komische Kauz mit seiner Laute sich widerwillig und unter heftigstem Protest vom Galgenplatz entfernten und sich voller Enttäuschung in die Gassen verkrümelten. Gegen die Waffengewalt von Iweins treu ergebenen Milizen hatten sie nichts entgegenzusetzen. Nun, oft jedoch soll der Wunsch allerdings die Erzählungen ein wenig von der Wahrheit abweichen lassen.
Das Volk war nicht gerade begeistert, als der Barde den Platz verließ. Murrend begaben sie sich in die nächstgelegenste Taverne. Doch all diese Unwissenden wussten ja nicht, wie Uncle sie zu beeinflussen versuchte. Er wollte lediglich seine Machtposition verstärken sowie die Stadt von innen her zerfressen wie ein Parasit, indem er üble Nachrede unter das Volk streute.
Glücklich verschwand Iwein vom Geschehen, nachdem er einige Milizen angewiesen hatte, den Galgen im Auge zu behalten, falls Uncle und sein Gefährte zurückkehren würden.
03.04.2004, 18:37 #232
Sir Iwein
Beiträge: 3.214

Wieder einmal war Iwein in seiner hitzigen, jähzornigen Verfassung. Diese elenden Milizen, nie gehorchten sie aufs Wort - wenn sie überhaupt da waren. Im Kasernenhof angekommen, erblickte Iwein einen Waffenknecht. Was ihn allerdings störte war, dass er diesen Waffenknecht schon seit einer halben Ewigkeit nicht mehr gesehen hatte. Ja, etwa seit der Zeit vor dem Orkangriff hatte er ihn nicht mehr zu Gesicht bekommen. Sein Name war ihm nur noch im Gedächtnis geblieben, weil es so ein äußerst seltsamer war...
"Waffenknecht Lama!", begann der Hauptmann stirnrunzelnd. "Wo hast du dich so lange herumgetrieben? Dich hatte ich bisher als verantwortungsvollen, ehrlichen Milizen in Erinnerung, doch scheinbar kann man sich wirklich auf niemanden verlassen. Und ich habe da so eine Vorahnung: wo warst du während des Orkangriffs? Ich habe dich nicht in der Stadt auf den Wällen gesehen! Gib´s zu! Hast du dich verdrückt? Ha, würd mich ja nicht wundern..."
03.04.2004, 18:50 #233
Teufelslama
Beiträge: 2.779

Im Hof schaute sich Lama nach jemanden um der ihm Auskunft geben konnte über das was hier geschehen war. Ein polternder und laut brüllender Hauptmann stellte sich als diese Person heraus. Ein Orkangriff? Auf die Stadt? Das war es also was hier passiert ist und nun forderte Iwein eine Rechtfertigung. Nur zu gut erinnerte sich der Soldat an den Abend als er Hilias verhaftet hatte und an seinen Hauptmann der sich mit eben jener Tat gebrüstet hatte, auch sein Verhalten als ihre Blicke sich darauf begegnet waren hallten noch in seinen Ohren. Sollte er diesem Vorgesetztem etwa die Wahrheit sagen?


Sollte er sagen wie er mit einem Toten die Stadt verlassen hat, ihm einige Schwarzmagier folgten und den Mörder zu untotem Leben erweckten?

"Hauptmann, nach der Hinrichtung des ehemaligen Waffenknechts Hilias verließ ich die Stadt um ihn zu begraben. Nach getaener Arbeit erblickte ich zwei Männer in schwarzen Kutten die sich als Diener Beliars herausstellten."

Sollte er berichten wie sie zum Kastell gelangten, dort die als Gäste aufgenommen wurden und mit ihrer Mission betraut wurden Khorinis vor einer Armee der Untoten zu retten?

"Ich folgte den Männern ungesehen bis zum alten Gemäuer in dem sie Hausen, dort schlich ich mich hinein und erfuhr so von ihrem Plan. Eine Armee der Untoten sollte Khorinis überrollen und drei Schwarzmagier machten sich auf dem Weg zum Ursprung dieser Seuche."

Hätte er von den Sumpflern erzählen sollen die sich anschlossen, von den Abenteuern die sie erlebten, den Weg den sie beschrieben, den Kämpfen die sie bestritten und den Gefährten die sie verloren?

"Gemeinsam mit einigen anderen machten wir uns ebenfalls auf zu dieser Quelle der Zerstörung und es gelang uns die finstern Pläne zu durchkreuzen sie zu erwecken. Zwei gute Freunde verloren dabei ihr Leben. Nun bin ich wieder zurück gekehrt um meine Pflicht gegenüber der Stadt und Innos zu erfüllen, genau so wie ich es immer getan habe."



Diese leichte Verdrehung der Tatsachen passte dem Soldaten gar nicht in den Kram doch was blieb ihm anderes übrig? Haltung annehmend erwartete er wie sein Hauptmann reagieren würde und ob er auf den Trick hineinfiel.
03.04.2004, 19:03 #234
Sir Iwein
Beiträge: 3.214

Kritisch beäugte Iwein den Waffenknecht. Sein Gegenüber blieb indessen ruhig. Der Hauptmann überlegte nicht lange, ob er diese Geschichte glauben sollte. Schwarze Magier, die eine Armee Untoter erwecken wollten? Oder für immer verbannen - Iwein hatte nicht so genau zugehört -, aber das machte auch keinen Unterschied.
"Wie du es immer getan hast?" Iwein lachte laut. "Ich durchschaue dich. Du hast ganz einfach Angst vor den Orks gehabt und deshalb desertiert! Ist es nicht so? Du weißt ja nicht, welchen Schaden die Stadt genommen hat, wieviele Tote! Es hätte das Ende der Menschen auf Khorinis sein können, wäre ihre letzte ernsthafte Stellung gefallen - Onars Hof kann man ja keine ernsthafte Stellung nennen. Da brauchten wir jeden Mann, doch leider gab es viele, die deinem Beispiel folgten!"

Der Waffenknecht blieb immer noch ruhig und leugnete die Vermutung des Hauptmannes. Er zeigte keinerlei Anzeichen von Furcht. Das beeindruckte den Ritter ein wenig. Irgendwie musste doch etwas dran sein an seiner Geschichte.
"Na schön, hast du irgendetwas von deiner abenteuerlichen Reise mitgebracht, das du mir zeigen kannst, Waffenknecht? Ein außergewöhnliches Artefakt, eine Waffe oder... ein Schmuckstück vielleicht? Ich weiß doch, was man von solchen Grabstätten mitbringt!"Diese Frage musste jedoch auch noch von etwas anderem bewegt worden sein. Ja, die Gier in Iweins Augen war nicht zu übersehen.
03.04.2004, 19:13 #235
Teufelslama
Beiträge: 2.779

Der Vorwurf feige geflohen zu sein war wie ein Stich in die Brust dennoch blieb er ruhig. Dieser Ritter mochte zwar ein Diener Innos sein aber sein Verhalten als Mensch stand auf einem ganz anderem Blatt. Innos? Das war es doch, Iwein wollte einen Beweis sehen und er sollte einen erhalten.

Ohne ein Wort zu verlieren griff er in seine Tasche und kramte nach kurzer Suche das Medallion heraus, entschlossen hielt er es in der ausgestreckten Hand.


"Dies ist ein Artefakt des Gottes Innos, ein Wegweiser der uns an unser Ziel geführt hat und durch den es uns erst möglich war unsere Mission im Namen des Herrn zu erfüllen.

Nicht im Angesicht der Bedrohung durch die Orks hier gewesen zu sein trifft mich schwer und ich würde mein Leben geben wenn dafür die guten Männer die bei der Verteidigung der Stadt gefallen sind ihres zurück erlangen, doch war mir ein anderer Weg vorbestimmt."


Etwas von seiner wundersamen Magie hatte der Gegenstand immer noch in sich, doch würde das reichen um den Hauptmann zu überzeugen? Immerhin war dies schon eine recht phantastische Geschichte.
03.04.2004, 19:17 #236
Nikmaster
Beiträge: 462

Der Adept des Feuers, Grischnach der Name, holte sich seine Kette ab, sie schien ihm zu gefallen. Nun wo Nikmaster keine Arbeit mehr hatte ging er zum Freibierstand und bestellte sich eines. Er trag dies mit einem Schluck aus. Er bestellte sich ein zweites und wollte nun einen Spaziergang durch die Straßen.

Plötzlich sah er jemanden winken und schreien. Nikmaster wollte wissen wer der verrückte war, "Wer bist du?? Und warum schreist du hier so." Die Antwort des Fremden: "Ich bin Bob, Makler von Khorinis und Umgebung. Warum ich so schreie dieses Haus ist zu kaufen und ich will das es heute noch jemand kauft, hast du nicht Interesse, es kostet nur 3000 Goldmünzen. Bevor du nein sagst schau dir das Gebäude doch von innen an![/b]"

So meinte Nikmaster, dass er es sich gern mal ansehen würde. Bob ging vor und zeigte dem Waffenknecht das Haus. Vom Dachgeschoss bis Runter sah Nikmaster nun alles. "Wie viel soll es denn kosten?", fragte Nikmaster. "[i]So etwa 3000 Goldmünzen
", antwortete der Makler. Nikmaster verabschiedete sich kurz und musste nachsehen ob er 3000 Goldmünzen hätte. Er ging zur Kaserne und suchte sich seine Truhe. Er zählte das Gold und stellte fest das es etwas mehr als 3000 Goldmünzen waren. Den besagten Preis steckte er ein und ging zurück zu Bob.

"Hier 3000Goldmünzenen. ist doch noch frei oder??", fragte Nikmaster. Bob antwortete: "Jaja, hab?s nur für dich frei gehalten. Gib das Gold her und du kannst den Schlüssel bekommen" Nikmaster gab ihm das Gold und erhielt den Schlüssel und Bob verabschiedete sich. Nikmaster musste sich das Haus mal genauer ansehen.
03.04.2004, 19:30 #237
Sir Iwein
Beiträge: 3.214

Gebannt starrte Iwein auf das Medallion in Lamas Hand, wie es golden im Abendlicht schimmerte. Das baumelnde Ding zog den Hauptmann fast ganz und gar in seinen Bann. Wahrlich, ein solch außerordentliches Stück gab es bei keinem Händler auf ganz Khorinis zu kaufen. Dieses prächtige Stück Gold... so schön und vollkommen war es.
Unwillkürlich schnellte Iweins Hand nach vorne, doch die Reflexe des Waffenknechts waren schneller. Er musste etwas derartiges geahnt haben.

Der Hauptmann hob langsam seinen Blick und starrte Lama für einen Moment zornig an, ihre Blicke begegneten sich, einer so hart wie der andere. Das Sonnenlicht spiegelte sich plötzlich für den Bruchteil einer Sekunde in dem Medallion und fiel in das Auge des Hauptmanns. Sofort darauf erweichten seine Züge.
Und da war es Iwein klar. Dieses Schmuckstück Innos' verdiente es gar nicht, in den Händen eines Mannes wie ihm, dem Hauptmann, der einen Fehler nach dem anderen machte, zu landen. Lama hatte etwas von Bestimmung erzählt. Damit hatte er wohl recht. Dieses Schmuckstück war für ihn bestimmt.

"Nun gut. Ich sehe, dass deine Geschichte nicht gelogen ist. Ich weiß nicht warum, aber mit diesem Schmuckstück hat es etwas Seltsames auf sich. Gib besser gut darauf Acht, wenn du einen Rat haben willst. Ach, und noch etwas. Auch wenn ich spüre, dass du mir einen Teil der Wahrheit verschweigst, denke ich, dass du nicht länger Waffenknecht bleiben musst. Nach einem solchen Abenteuer, in dem du in Innos Willen gehandelt hast, bist du dem Rang eines Milizsoldaten mehr als würdig. Denn vielleicht hast du ja so die Stadt auf... andere Weise beschützt. Wenn es dein Wunsch ist, kannst du in der Schmiede nun eine bessere, schwere Rüstung kaufen. Meinen Glückwunsch, Soldat."

Ein weiteres Mal in diesen Tagen hatte Iwein das gute Gefühl, richtig gehandelt zu haben. Er hatte sich wahrlich verändert, wenn diesmal auch dieses Medallion Innos', ohne dass er es gewusst hatte, einen nicht unerheblichen Teil zur richtigen Entscheidung beigetragen hatte.
03.04.2004, 19:43 #238
Teufelslama
Beiträge: 2.779

Gierig eilte die Hand des Ritters nach vorne doch nicht schnell genug, das Misstrauen des Soldaten war also gerechtferigt gewesen, zumindest schien es so bis zu den Worten des Hauptmanns.

Die Gesichtszüge die bis jetzt so eisern waren drohten nun zu entgleisen. Dieser Iwein schien zwei Gesichter zu haben, von einem Moment zum anderm änderte sich scheinbar seine ganze Persönlickeit. Vielleicht war er ja auch gar kein so schlechter Kerl, mochte es nicht sein das sein Posten das aus ihm gemacht hatte und ihn zu schweren Entscheidungen zwang die ihm Nachts noch schwer auf der Seele lasteten?


Wieder einmal erinnerte sich Lama nie ein zu vorschnelles Urteil über jemanden zu fällen. Wieder gefasst salutierte er vor seinem Vorgesetzten.

"Ich danke euch Hauptmann, für eure anerkennenden Worte und euren Rat noch mehr als für die Beförderung. Einen schönen Abend wünsche ich."

Mit diesen Worten verschwand Lama in der Schmiede, wieder mal kein Schmied am Platz, wie gewöhnlich. Einer der Rekruten war mit sauber machen beschäftigt.

"Hey Junge, weisst du wo der Schmied ist?"

"Warkid? Keine Ahnung aber hinterlasst ihm doch einfach eine Nachricht, die wird er schon finden."

Warkid? Er konnte sich nur verhört haben, sein Mitbewohner konnte doch nicht auf einmal der Schmied der Garde geworden sein. Der alte Nichtschwimmer hatte es in seiner Abwesenheit scheinbar weit gebracht. Unwillkürlich musste er schmunzeln als er eine kurze Notiz verfasste.


"Hey mein Freund, falls du diese Nachricht findest bevor ich dich finde sei so gut und fertige mir deine beste Rüstung für einen Milizsoldaten an. Zeit das wir uns mal wieder sehen.

Gruß Lama"


Die Kaserne verlassend genoß der Soldat die kühle Abendluft des Hafenviertels als er auf dem Weg nach Hause war. Zu Hause, endlich war er wieder da.
03.04.2004, 20:10 #239
Tomarus
Beiträge: 666

Nachdem Tomarus Lehrmeister eingeschlafen war und er sich aus dem Staub gemacht hatte, ging er wieder zu Tschareds Haus. Diesmal saß der Tischler wieder auf der Bank und arbeitete.
"Morgen! Wo warst du vorhin?"
"Musste noch was erledigen, ist nicht weter wichtig. Kann ich dir helfen?"
"Ja, du könntest mir mal wieder ein paar Tips geben. Ich soll für einen Freund eine Holzmaske schnitzen. Hast du sowas schon mal gemacht?"
"Eine Holzmaske? Nein, gemacht hab ich sowas noch nie, aber gelernt habe ich das mal irgendwo. Was willst du denn wissen?"
"Naja,... was muss ich beachten, und was für ein Holz nehme ich am besten?"
"Komm mal mit, ich glaub', ich hab da noch etwas Holz, das sich dafür gut eignen würde..."
Tschared führte Tomarus in den Lagerraum und gab ihm einen Block, aus dunklem, relativ weichem Holz.
"Hier, damit geht es wohl am besten. Und jetzt pass auf."
Tschared holte sein Schnitzmesser heraus und begann, Tomarus zu zeigen, wie man am besten anfing, was man beachten musste, und schließlich noch, warum das Holz besonders geeignet war.
Danach machte sich Tomarus, stolz, wieder etwas dazugelernt zu haben, munter ans Werk und begann schon, sich genau auszumalen, wie der Dämonenkopf einmal aussehen sollte.
03.04.2004, 22:08 #240
Nikmaster
Beiträge: 462

Das Gebäude gefiel ihm immer mehr. Das es nur 3000 Goldmünzenkostete, konnte er mittlerweile nicht mal mehr glauben. Er entdeckte sogar eine Falltüre unter einem Teppich. "Das könnte ich als Geheimkammer benützen.", dachte er sich. ER schaute sich die große Kammer an. Ging wieder heraus guckte in die Küche, in die Werkstädte, in einem Kleiderschrank, welcher nur ein Teil der Geheimkammer war. Die Werkstädte war überdachte und dennoch im Freien. Im Schlaffzimmer stand ein großes Bett, ein weiterer Kleiderschrank und eine kleine Ablage.

Nikmaster ging zu der Schmiede schaute in die Vorratskammer und trüg die Handvoll Sachen in die Geheimkammer. Ging wieder raus und meldete sich bei Lord Andre: "Ich habe eine andere Schmiede, Goldschmiede. Du kannst das Gebäude wieder verkaufen." Andre schien etwas verärgert das jemanden ihn um diese Zeit stört. Der Waffenknecht ging in die Schlafräume und nahm das ganze Gold aus seiner Truhe und legte dies ebenfalls in die Geheimkammer, doch in eine andere Truhe als zuvor. Aus der Truhe legte er die Lederrüstung und den Dolch zuerst beides in sein Schlaffzimmer. Die Rüstung hängte er in den Kleiderschrank und die Waffe legte er in eine Ecke in der Geheimkammer.

Der Waffenknecht versuchte eine Runde im neuen Schlaffzimmer zu schlaffen.
04.04.2004, 09:19 #241
Typhus
Beiträge: 316

Typhus schlief lange, aufgrund des gestrigen Tages. Es war ein sehr anstrengender Tag für ihn gewesen, aber was würde man für die Garde nicht alles Opfern. Der Waffenknecht bäumte sich auf dem Bett auf. Er musste zu einem ruhigeren Platz gehen, nicht hier, wo die meisten Betten standen, und alle noch schliefen.
Also ging Typhus in Richtung Hafensviertel. Dort hatte er ja noch sein Erbe, von Sigmund. Das schöne Segelboot und das Haus, nahe am Pier.
Und da kam Typhus auch schon zu seinen Hauptsorgen. Was sollte er mit den Sachen anfangen? Wollte erüberhaupt ein Leben als Fischer verbringen? Diese und noch viele Fragen mehr beschäftigten ihn zur Zeit. Das kleine Haus, dass wollte Typhus auf jeden Fall behalten. Nicht nur als andenken an seinen guten Freund, nein, sondern auch weil es sicher noch den ein oder anderen guten Dienst leisten wird. Denn es ist maßiv gebaut worden.
Aber da war auch noch das Boot. Was sollte er mit dem machen? Das Segelboot zu behalten, zahlt sich nur aus, wenn man es auch mit arbeit verbant, und das Tat Typhus in letzter Zeit nicht so besonders.
Nun stand Typhus Entscheid fest. So schwer es ihm auch fiel, er musste das Segelboot verkaufen! Also ging Typhus zum Hafenmeister, der Fischer und verküngete es ihm.
Nun war es offiziell, mal sehen wohin das Boot geht.
04.04.2004, 11:22 #242
Tomarus
Beiträge: 666

Nachdem Tomarus heute aufgestanden war, hatte er sich, nach einem ausgiebigen Frühstück, gleich auf den Weg zum Bogenschiessplatz gemacht. Einige Milizen waren dort bereits am Trainieren, doch Tomarus Lehrmeister war nicht unter ihnen. Er fragte einen der Schützen:
"Weißt du, wo Typhus steckt?"
"Nö, keine Ahnung. Er ist heute früh raus, er war der erste der aufgestanden ist. Wahrscheinlich ist er wieder am Hafen und muss irgendwas erledigen."
"Hmm..."
Tomarus überlegte, ob er zum Hafen gehen und und seinen Lehrmeister suchen sollte. Doch er entschied sich dafür, zu Tschareds Werkstatt zu gehen und an der Maske für Lecram weiterzuarbeiten.
Als er dort ankam, sah er niemanden, doch aus dem zweiten Stock des Hauses hörte er, als er in den Lagerraum trat, ein verdächtiges Schnarchen.
"Nanu, sonst ist er doch immer so früh auf..." dachte sich Tomarus. "Aber naja, heut ist ja Sonntag..."
Tomarus ging, so leise er konnte, durch den Lagerraum und nahm sich seine angefangene Arbeit und ein Schnitzmesser. Damit setzte er sich wieder an die frische Luft und begann, die ersten Formen aus dem Holzblock zu schnitzen.
"Mal sehen, wie gut mir meine erste Maske gelingen wird..."
04.04.2004, 11:32 #243
Tiffi the Bone
Beiträge: 10

Ein Händler an einem Stand hatte Bone versichert, im oberen Teil der Stadt eine Beschäftigung zu finden. Er hatte sich sofort auf den Weg gemacht und lief jetzt kreuz und quer durch den Stadtteil, wobei er langsam seinen, seit dem Aufstehen immer noch nicht gestillten, Durst zu spüren bekam. Er hatte zwar reichlich gegessen, doch zu trinken hatten sie nichts im Hause gehabt. Als Bone einen vorbeilaufenden Bürger befragte, verwies dieser ihn an einen Freibierstand in der Nähe. Als Tiffi the Bone ihn endlich erreichte, konnte er es kaum noch erwarten und stürzte sein Bier n einem Zug hinunter. Er blickte sich nun langsam um und bemerkte neben sich einen Milizsoldaten, welcher ihn auf eine Idee brachte: Warum nicht in der Kaserne nachfragen, man würde hier doch sicher auch für einen normalen Bürger eine Arbeit oder einen Botengang zu erledigen haben. Schnell stieg er die Treppe zur Kaserne hinauf.
04.04.2004, 11:32 #244
Lady Cathaine
Beiträge: 63

Langsam stieg die Sonne höher und höher, doch schon seit dem Morgengrauen übten die beiden Waffenmädge im Kaserneninnenhof. Immer und immer wieder gingen sie zusammen die Übungen durch, die der Kommandant der Stadt, der junge Taurodir ihnen gezeigt hatte. Zwischen ihnen herrschte ein fast greifbares Miteinander, und jeder der die beiden kennengelernt hatte, könnte es spüren, wenn er sie ansah. Es war als wären sie... durch irgendetwas verbunden. Etwas was über Freundschaft hinausging, aber dennoch für keine der beiden greifbar war.
04.04.2004, 11:45 #245
Milgo
Beiträge: 2.252

Milgo wachte auf. Es war schon Mittag, war ja klar gewesen dass er wieder verschlief. Milgo sprang auf, um dann wieder in sein Bett zurück zu fallen und dann langsamer aufzustehen. Milgo gähnte. Es hätte ohne weiteres sein können, dass er keine Sekunde geschlafen hatte... Milgo rieb sich seine Augen und machte sich dann auf eine Runde patrolieren. Milizsoldat? Was war das schon für ein Rang für Milgo? Er gehörte mindestens zu den Lords! Milgo nahm eine Flasche Bier und trank sie in einem Zug leer. Dann rölpste er einen Bürger mitten ins Gesicht, welcher ein paar Schritte weitertorkelte. Milgo konnte danach irgendetwas hinter ihm platschen hören, komisch, hier war Wasser? Milgo krammte eine weitere Flasche aus seiner Tasche. Es war zwar kein Bier, aber es würde schon irgendwie Alkohol enthalten, hoffe Milgo und schüttete sich das Zeug rein. Es war Wein. Milgo schnalzte mit der Zunge als er die Weinflasche fertig hatte. Er lallte irgendetwas von Innos würde ihn schon beschützen und patrolierte dann weiter.
04.04.2004, 12:35 #246
Lady Lyvîane
Beiträge: 86

„Da seid ihr Ja!“

Eine fremde Stimme unterbrach den Kampf der beiden Waffenmägde, die gemeinsam ihr Schwert zu einer Übung erhoben hatten, um die Kunst des Schwertes zu erlernen. Dabei wirkten sie sehr beseelt und für einander abgestimmt, als eine dritte Person keuchend auf sie zukam. Die Weiße Schürze der molligen Frau schien bereits reichlich benutzt und die Suppenkelle, welche immer am Gürtel hang, schien irgendwo in einem Topf seinen Platz gefunden zu haben.

„Ich suche Euch schon die ganze Zeit – Kinder, habt ihr etwa die ganze Nacht hier draußen verbracht? Auch du meine Güte, ihr wirkt so unterkühlt. Euere Gesichter sind so blass – Lyvîane deine Hand ist auch ganz kalt. Geht schnell in die gute Stube aber rasch meine Lieben. Wärmt euch beim Feuer und ich werde euch eine warme Suppe geben. Husch!“

Wie eine bedachte Mutter, so schien das Kindermädchen der jungen Lyvîane um das Wohl ihres Schützlings – obwohl diese bereits längst dem Kindesalter entwachsen war – zu sorgen und schloss auch gleich Lyvîanes Mitstreiterin darin ein, sodass sie diese dazu trieb in das übliche große Haus der Soldaten zu gehen. Lyvîane war diese Behausung fremd, da sie es noch nie für nötig gehalten hatte, hier Seite an Seite mit Männern zu schlafen, wenn sie bereits eine andere Behausung im Handwerker-Viertel besaß. So setzte sich die junge Frau ans Feuer während sie ihre Amme beobachten konnte, die einige Meter weiter am brodelten Kessel stand und leise vor sich hin sang. Doch blickten die smaragdgrünen Augen der Lady doch eher auf ihre Freundin, welche unmittelbar neben ihr saß. Sie fragte sich was sie dachte, während sie nun stillschweigend neben ihr am Feuer saß und die friedliche Atmosphäre genoss. Doch wie lange würde eine solche halten...? Nur einen Moment.
04.04.2004, 13:42 #247
Dumak
Beiträge: 465

Und wie es an manchen Tagen so häufig geschah, durchschritt das Tor zur Stadt ein Besucher, genauer gesagt, ein Mann mit einer Leute auf dem Rücken.
Mit einem freundlichen Wort auf den Lippen begrüßte er die Torwache. »Na, was macht das Wachestehen?«
»Verschwinde!«, knurrte einer der Wächter.
»He, warum so unfreundlich? Die Sonne scheint. Die Luft ist mild. Die Bäume werden bald grün und die Vöglein zwitschern.«
»Pass bloß auf, daß ich dir nicht eins überziehe, dann hörst du sie noch viel lauter zwitschern.« Der zweite Wächter lachte.
»Haha, grobe Kerle...« Doch Dumak ließ sich davon nicht beeindrucken. »Wenn ihr keine Lust auf Wachestehen habt, dann macht doch was anderes?«
»Ach, und was soll das sein?«
»Keine Ahnung, worauf habt ihr denn Lust?«
»Mhm«, der Wächter kratzte sich an den Bartstoppeln, »So ein schönes Bier wäre was...«
»Na dann sagt ihr zum Nächsten, der in die Stadt will, daß er euch ein Bier vom Freibierstand besorgen soll oder ihr laßt ihn nicht in die Stadt.«
»Potztausend! Das is ne Idee.«
(Daß der Bierholer dann natürlich längst in der Stadt war, entging den beiden Wächtern.)
Dumak verließ die beiden und wandte seine Schritte in Richtung des Tores zur Oberstadt. Sein Hund folgte ihm mit hoch erhobenem Haupt und aus der Schnauze heraushängender Zungenspitze.
04.04.2004, 13:43 #248
Shaela
Beiträge: 273

Neugierig schaute sich Shaela in der Stadt um. Es war erst das zweite oder dritte Mal, dass sie nach dem Fall der Barriere hier war. Es hatte sich einiges verändert in der Zwischenzeit, der Drache hatte einiges verwüstet.
Schon bald war die hohe Amazone unbeabsichtigt im Hafenviertel angelangt. Hmm. Wo sollte sie denn nun schauen? Die meisten Leute schienen ihr nicht sehr Heilkundig, deshalb beschloss sie erst mal wieder in die feineren Gegenden der Stadt zu gehen. Just in dem Moment fing ihr Magen mächtig an zu knurren. Vor lauter Schnubbi hatte sie nun das Essen vergessen. Also ging Shaela pfeifend zur nächsten Kneipe, in der Hoffnung, dort etwas zu essen zu kriegen.
Gerade als sie flink neben dem bulligen Türsteher der Spelunken vorbeiwitschen wollte packte sie dieser und knurrte sie mit seinem gehörigen Mauldampf an:
„Das Tierchen da bleibt draußen, sonst landet es heute Abend im Topf...“
„Pass bloß auf, was du sagst! Das hier ist Schnubbi, mein Scavenger, und wenn du nur noch ein Wort sagst, dann... beisst er dir kräftig in den Arsch!“
Von der Seite der Türstehers kam nur ein fieses, hinterhältiges Lachen und die Frage, ob der „Kampfscavenger“ ihm nicht mal zeigen wolle, was er draufhabe.
Grrhhmmpf, dieser Trottel, ließ sich von nichts einschüchtern.
„Nun gut, du hast es so gewollt!“ stammelte die Amazone etwas unsicher und zu ihrem Riesenvogel flüsterte sie: „Komm, zeig ihm, was eine Harke ist!“ und schubste ihn in die Richtung des Mannes.
Doch Schnubbi grinste nur dumm und blickte dümmlich zu Boden. Als er dann noch das rechte Bein hob und sich über den Schuhen des Türstehers erleichterte wurde dieser wild.
„Na warte, du Mistvieh!“ brüllte er, hob Schnubbi in die Höhe und warf ihn brutal zu Boden.
Dieser miese Schuft! Entschlossen zog die hohe Amazone ihr Schwert, doch ehe sie es in den Händen hielt lag sie am dreckigen, feuchten Boden des Hafenviertels, niedergestreckt durch die Faust des Türstehers.
„Dir wird ich’s noch zeigen...“ keuchte sie noch, bevor alles schwarz wurde.
04.04.2004, 13:57 #249
Lady Cathaine
Beiträge: 63

Der leise Gesang der Amme, das Brodeln in dem Topf und der warme Schein des Feuers... alles wirkte so warm... friedlich... Zum ersten Mal seit langer Zeit spürte die Lady ohne Namen so etwas wie Geborgenheit. Gleich einem Hauch streifte dieses Gefühl sie. Einem warmen, weichen Hauch.

Die Soldatin hob den Blick als sie spürte, daß ihre Freundin sie anblickte.

Was sie jetzt wohl dachte?

Sie hatten den ganzen Morgen trainiert und darüber einen Teil ihrer Sorgen vergessen, doch jetzt da sie saß und sich der Ruhe hingab, kamen die Gedanken wieder über die Menschen, die sie fortgestoßen... oder verloren hatten.

Wo sollte sie nur suchen?
04.04.2004, 13:58 #250
Shaela
Beiträge: 273

Prustend versuchte Shaela, Luft zu bekommen. Alles war nass und schwer – nachdem sie schreckhaft die Augen geöffnet hatte, sah die Amazone auch, woran das lag: Sie war im Hafenbecken von Khorinis. Dieser miese, gemeine Schuft von Türsteher hatte sie umbringen wollen! Und überhaupt, wo war ihr Schnubbi? Panisch hundelte sie sich zum nächsten Kahn und hievte sich hoch.
Keuchend versuchte sie, klare Gedanken fassen zu können. Doch alles, was der verzweifelten Amazone in den Kopf kam war die Suche nach Schnubbi. Sie musste los und ihn finden, bevor ihm noch etwas zustieß. Also stand sie auf und rannte die Treppe zur Straße hoch. Doch, Moment. Da war ja vor ihr schon einmal jemand nasses lang gelaufen. Sofort kombinierte ihr Gehirn und brachte ein ganzes Wort heraus: Schnubbi!
Schnell folgte die tropfende Frau den Wasserspuren. Ein unangenehmes Gefühl machte sich in ihrem Bauch breit, als sie sah, wie die Spuren immer weiter in die Slums von Khorinis führten. Ihrem Scavenger würde doch nichts zugestoßen sein...?
Verzweifelt und wütend trat Shaela nach einer fiependen Ratte, die über die Straße huschte. Doch halt – das war doch Schnubbi’s Gefiepe, was sie da gehört hatte. Hoffnungsvoll folgte sie dem Geräusch, bis sie ihren Vogel dümmlich und verliebt grinsend neben einem verwunderten Milizsoldaten fand. „Schnubbiiii!“ rief Shaela fröhlich, rannte zu ihm und nahm in den Arm. Der Scavenger schien das ganze als nicht ganz so dramatisch wargenommen zu haben und befreite sich wieder schnell aus Shaela’s Knuddelattacke, um sich wieder zu dem Soldaten zu wenden und sich herzhaft zu schütteln. Massen von Wasser und Parasiten spritzten diesem nun entgegnen.
„Nein, Schnubbi! Du böses, böses Tier!“
Seite 10 von 17 « Erste 6  7  8  9  10  11  12  13  14 Letzte »