World of Gothic Archiv > Rollenspiel
Auf dem Fjord #1
Seite 14 von 17 « Erste 10  11  12  13  14  15  16  17 
02.10.2003, 04:58 #326
Heimdallr
Beiträge: 12.421

Das Boot schipperte noch immer durch den dichten Nebel, der einem schon fast unheimlich war, diese weißen Schwaden die kurz vorm Auge wichen aber auf die Entfernung undurchdringbar waren, sie schienen etwas verbergen zu wollen nur was? Geregnet hatte es nicht aber vielleicht ja in Gorthar. Das leise Geräusch vom Wasser drang an sein Ohr, das strudelnde Wasser an den Bordseiten wich immer zurück, wenn sie einen Zuck nach vorne machten und das treibende Wasser am Kiel wich zu den beiden Seiten hin und her, über ihnen schwebte die Nacht, eine klare schwarze Nacht, mit einem Mond, der fast wieder voll war, das Licht zerteilte den Nebel so gut es ging, doch meistens behielten die Schwaden die Oberhand und schlossen sie sogar von oben her ein, wenn man nicht genau wusste, dass es Nebel war, würde man fast denken, dass sie jemand einschließen wollte, doch dazu gab es ja keinen Grund.
Sie waren schon ziemlich lange in der Nacht unterwegs, hatten noch einen Fetzen Sonnenuntergang gesehen und dann kam auch schon die Nacht und der Mond und natürlich auch die Sterne. Aber die Fahrt sollte nun langsam ihrem Ende entgegen gehen, sie waren nun schon so lange unterwegs gewesen, dass er fürchtete, dass sie sich verfahren hätten und vielleicht auf dem offenen Meer herum trieben, doch diese Befürchtung wurde schnell ins Reich der ominösen Fabeln verwiesen, denn der Fischer meinte, dass er gorthanische Luft riche. Davon konnte der Schatten zwar wenig merken, aber er war ja nicht der Experte. Und so war es dann auch wirklich, dass sie am frühen Morgen in den Hafen schippern, der Himmel hatte sich bei seiner Ankunft schon ein bißchen verändert und eine milchige blau-schwarze Farbe angenommmen, bald würde dieses blau-schwarz von einem kleinen, leutenden Blinken zerstört würden, dass dann in einem rot-orange-gelben Feuerball endete, zumindest dann, wenn alles so lief, wie es laufen sollte und es nicht diesig oder regnerisch blieb.
Als das Boot aus den Nebelschwaden auftauchte, schaute er sich um, am Hafen schien nicht viel los zu sein, wahrscheinlich lagen die meisten verständlicherweise noch im Bett, doch ein paar andere Fischer waren schon in ihren Booten um ihre Netze draussen auszuwerfen.
Der Schatten sprang von Bord auf einen hölzernen Anlegesteg und bat den Seebären dann zu warten, es würde maximal zwei Tage dauern, dieser nickte und ging zu einem Kollegen um sich wohl über das fischen zu unterhalten, was ihm aber herzlich egal war, er war wieder in Gorthar, doch einen Grund zu feiern gab es beileibe nicht.
03.10.2003, 13:02 #327
Bloodflowers
Beiträge: 2.216

Konnte es denn noch schlimmer kommen? Wohl kaum, denn der Söldner des Lee, der überall nur Bloody gerufen wurde, befand sich auf dem morschen Kahn der untoten Piraten. Besagter Söldner saß mittlerweile in der Kapitänskajüte von Murray und fühlte sich so elend. Murray's Erzählungen wollten einfach kein Ende nehmen.
"... Ja und deswegen werdet ihr Menschen vor mir erzittern wie nackte Spatzen im Sturmwind der Grausamkeiten meiner grünen Armee. Harharharharhar...!"
Warum quälst du mich so Beliar? Nimm mich doch gleich jetzt zu dir!
Inbrünstig flehte der Söldner innerlich, doch es half nichts. Der dunkle Gott wollte anscheinend vorher noch seinen Spass haben.

Ein Erdbeben kam über den Fjord, nicht sehr stark, es schien weit weg zu sein. Trotzdem war es zu spüren gewesen. Sofort eilten die untoten Matrosen in die Kapitänskajüte und fragten ihren Chef was denn los sei.
"Das war ich... ich habe meine Macht an den Menschen von Khorinis ausgelassen... harhar und das war erst der Anfang!"
sofort sanken die Skelette auf die Knie vor ihrem mächtigen Anführer.
"Aber Käptn, wieso willst du sie dann mit einer Armee angreifen wenn du sie auch so erledigen könntest?" eine berechtigte Frage des ersten Maat's.
Murray liess einige Sekunden des Schweigens vergehen ehe er kreischend antwortete:
"Morden und Plündern macht mehr Spass Jungs!!!" nun war die Hölle los. Eine klappernde Skeletthorde feierte wild. Alle jubelten ihrem Kapitän zu. Morden und Plündern, das war es was die Untoten wollten, Murray hatte genau den richtigen Ton angeschlagen.
Speis und Trank wurden herbei geschafft, Knochenflöten und andere schaurige Instrumente wurden gespielt und schliesslich stimmten die Piraten ihren grausamen Schlachtgesang an:
"Kraut und Rüben haben mich vertrieben,
hätt' meine Mutter Fleisch gekocht dann wär ich auch geblieben..."(:D)

Ah... das kenn ich doch... n-n-n-nein das ist zuviel, das ertrag ich nicht! dieser Kinderkanon war zu viel des Guten, schreiend rannte Bloody aus der Kajüte und hinaus ans Oberdeck.
Zitternd lehnte er sich an die Reeling und starrte hinaus auf den Fjord. Ein Unwetter zog auf und der Himmel verdunkelte sich zusehends. Leise rief der Söldner gen Himmel:
"Nein mit mir nicht, hörst du?" seine Stimme wurde lauter.
"Klar Beliar... du scheisst immer auf den grössten Haufen, aber mich machst du nicht fertig du lächerlicher Abklatsch Innos'..."

Bloody reckte drohend die Fäuste nach oben(ihm fehlte Bier!). Nach den letzten Worten donnerte es grollend. Vielleicht hatte der Söldner ja einen wunden Punkt beim dunklen Gott getroffen. Wahrscheinlicher war allerdings das gerade eben kalte und warme Luftmassen zusammen getroffen waren.
Wie dem auch sei, das Schiff schaukelte weiter, die Piraten feierten und Bloody übergab sich soeben und sank dann an der Reeling zusammen. Dieses Schiff des Grauens musste aufgehalten werden! ...
04.10.2003, 20:44 #328
untote Piraten
Beiträge: 13

"Was für ne vermeiladeite Möwenscheisse!" fluchten die Piraten.
"Da kotzt uns das Milchgesicht doch unser schönes Schiff voll!!!"
Bloody lag immer noch auf den Planken und fühlte sich elend.
"Lasst ihn uns Kiel holen!" rief ein Skelett und andere stimmten mit ein.
"Nein!!!" knurrte der erste Maat, "... ich hab da ne bessere Idee! Wir binden ihn vorne an die Galeonsfigur!" wie grausam.
Dort vorn schaukelte es schön, der Söldner würde sich die Seele aus dem Leib reiern. Sie schnappten das Häufchen Elend und banden es an den Bug. Wie ein Gekreuzigter hing Bloody jetzt an der Galeonsfigur.
Fehlt nur noch ein Rosenkranz!
Purer Galgenhumor, dann übergab sich der Söldner wieder...

Unterdessen in Murray's Kabine:
"Also Rettich, wir werden mit deiner Hilfe die Weltherrschaft erlangen!"
"Was?" quiekte Holk.
"Ja du bist eine Prophezeiung, hier schau selbst..." Murray's diensthabender Adjütant hielt dem Monster eine Zeichnung unter die Nase. Auf dem Pergament abgebildet war eine grosse, grüne Gestalt die dem Holk wie aus dem Gesicht geschnitten war. Rechts oben in der Ecke stand in verschnörkelten Lettern Aus erwälter Krieker.
"Das hast du doch selbst gemalt!" rief Holk, der dem Ganzen keinen Glauben schenken wollte.
"Schau mich an... wie denn bitte schön!" brüllte Murray zurück.
"Der Matrose hier hat es in einer Truhe im Laderaum gefunden!" der nebenstehende Matrose kicherte und hatte Mühe einen mittleren Lachanfall zu verbergen. Das Skelett stürzte aus der Kapitänskajüte. Drinnen hörte man dann die gedämpfte Stimme des Matrosen:
"Der Käptn fällt auf den Streich rein, Jungs... Murray iss so blöd, das tut ja schon weh!" schallendes Gelächter folgte. Die Mannschaft hatte mit der gefälschten Zeichnung ihren Kapitän auf den Arm nehmen wollen. Und es hatte ja auch bestens geklappt. Nur leider war Murray von dem Auserwählten besessen. Ja Murray glaubte daran einen auserwählten Krieger an Bord zu haben, der ihm zur Weltherrschaft verhelfen würde.

"Also Rettich, uns fehlt nur noch einer der beiden Söldner... dann hilfst du uns, einverstanden?"
Holk wollte eigentlich nur seine Verfolger loswerden, aber wenn es denn nur mit Hilfe der dämlichen Skelette ging:
Bleibt mir wohl keine Wahl!
"Einverstanden!" meinte Holk, wenn Murray Hände hätte könnten die beiden ihr Geschäft per Handschlag besiegeln. Aber so blieb halt nur die mündliche Abmachung.

Einige Minuten später wurde der Anker gelichtet und das Schiff setzte sich in Bewegung. ...
05.10.2003, 13:17 #329
Milgo
Beiträge: 2.252

Milgo wachte auf. Er bemerkte Kopfschmerzen an seinem Hinterkopf. Zum Glück hatte er seinen Helm aufgehabt! Dieser war jedoch mit einer Delle versehen. Wo war er eigentlich? Er sah sich um. In seiner Kammer waren zwei Betten. Auf einem ruhte ein Bürger. Nun erinnerte er sich! Die Orks! Er richtete sich auf. Er hätte rausgekonnte, wären da nur nicht diese Gitterstäbe gewesen. Man hatte ihm seine Siegklinge abgenommen! Sein Schwert! Aber sein Dolch! Hatte noch seinen Dolch? Ja, wirklich! Milgo steckte seinen Kopf außerhalb des Käfigs. Hier gab es viele Zellen. Ein paar wachten gerade auf, ein paar schliefen noch. Es waren Milizsoldaten, Rekruten, Waffenknechte aber auch Bürger. Jedoch war er der einzige Ritter. Paladine gab es zum keine. Was wollten diese verdammten Orks von ihnen. Die meisten schienen kräfig. Sklaven? Wollten die Orks sie vielleicht benutzen um den großen Orkzaun zu stürtzen um alle Orks dahinter auf das Land zuhezten? Um die Sonne zum Untergang zu bewegen???
Milgo fasste sich wieder. Er sah in die andere Richtung. Dort, am Ende des Ganges schlief ein Ork, welcher, wie unorginell, einen Schlüssel um den Hals trug.
Milgo suchte in seiner Tasche. Ja, man hatte ihm sogar ein paar Flaschen Bier und Wachholder gelassen. Gold hatte er sowieso keins gehabt. Doch was wollten diese abartigen Kreaturen von ihm??? Milgo konnte sich keine Antwort einfallen lassen. Dann versuchte er das Unmögliche. Nämlich die Gitterstäbe auseinander zu stemmen. Vergeblich, wie vorrassichtlich. Milgo ging zurück von den Gitterstäben und sah ein kleines Bullauge, welches über seinem Bett fest war. Er sprang auf sein Bett und sah hinaus. Leere. Nur Wasser. Er ließ sich auf sein Bett fallen. Wo war nur sein Kommandant? Wo waren nun seine Freunde? Seine Generäle??? Milgo stüzte seinen Kopf auf seine Hände. Wo war er nur und was wurde wie mit ihm gemacht???
05.10.2003, 16:13 #330
untote Piraten
Beiträge: 13

„Darf ich eine Kerze auf deine Kopf stellen?“, fragte Becks, der erste Maat der untoten Piraten-Mannschaft „Das sieht immer so stylisch aus!“ Murray würdigte seinem Maat nur einen gelangweilten, ärgerlichen Blick; was den Maat sogleich verstummen ließ. Lieber setzte er den Kapitänsschädel auf die Mitte des Tisches, um den sich ausgewählte Vertreter der Mannschaft versammelt hatten. Vor Murray lag die Zeichnung von Holk; also dem Meerrettich.
Murray holte tief Luft und begann dann, seiner Mannschaft von ihrem weiteren Vorhaben zu erzählen: „Jetzt. Da Beliar mich zu seinem auserwählten Caudillo gemacht hat, mir die Aufgabe erteilt hat, die Welt in Angst, Schrecken und ewigen Dünnschiss zu versetzen, liegt es nun an mir diesen einen Plan in die Tat umzusetzen. Und der erste Schritt ist bereits getan, Männer!“ - „Du hast Abführmittel gekauft?“ – „Quatsch. Wir haben den Ersten meiner persönlichen Apokalyptischen Reiter gefunden! Den grausamen, unerbittlichen und augenkrebserregend-grünen Meerrettich!“
Wieder wartete Murray auf einen bestürmend bestürmenden Beifall seiner Mannschaft. Nichts.
„Ihr seid so unemotional! Das kotzt mich an!“ – „Hey, wir sind Skelette! Sollen wir grinsen?!“ – „... Ich hasse dich und deine Logik, Becks! Aber egal. Preisfrage: Wie viele apokalyptische Reiter gibt es?“ – „Einen?“ – „Trottel! Wenn apokalyptisch bereits im Plural steht, dann wird es wohl kaum einer sein!“ – „Plural? Schmeckt das?“ – „Vergiss es! Es sind vier! Ergo müssen wir noch drei von ihnen finden!“
Verwundertes Gemurmel ging durch die Runde, als einige noch mal an ihren Fingern nachzählten und sich überlegten, welch hirnrissigen Plan Murray nun schon wieder in die Tat umsetzen wollte.
„Und wo finden wir die?“, fragt einer der Piraten. Murrays Augen begannen zu leuchten, als hätte er auf dies Frage gewartet: „Meine dunklen dämonischen Kräfte, die mir eigens von Beliar verliehen, werden es mir verraten! Und das noch heute Nacht! MUHAHAHAHA!“ Und wie immer, wenn Murray wieder mal lauthals lachte, kippte er, wegen des unpassenden Aufbaus eines Kieferknochens, um und lag nun wie ein Käfer auf dem Rücken auf dem Hinterkopf. Das störte ihn aber nicht sonderlich, er lachte einfach weiter.
Becks wiederum stand von seinem Stuhl auf, in dem Wissen, dass Murray immer eine Weile brauchte, bis er fertig gelacht hatte und sprach: „Ich geh mal das Ding füttern... wie heißt es gleich?“ – „Sohler?“ – „Ja genau!. Jedenfalls der am Bug festgebundene. Was isst der eigentlich?“ – „Keine Ahnung? Insekten?“ – „Glaub schon. Na ich geh dann mal in den Laderaum, ein paar fette Kreuzspinnen fangen und ihm geben! Und passt auf, dass der Kapitän nicht wieder vom Tisch fällt. Sonst wird sein Sprung in der Schüssel womöglich noch größer...“
09.10.2003, 17:38 #331
Kaligulas
Beiträge: 1.076

Auf dem kleinen Fischerboot endlich vom zuschaun verschnauft klopfte Kaligulas Dragonia erstmal respecktvoll auf die Schulter. ,,Nicht schlecht! Meinen respekt habt ihr." Er gab ihr ihren Stab zurück. ,,Achwas ich hab nur mit den Typen gespielt..." ,,Ihr habt WAS?!?" Kaligulas dachte daran das er solche Schwertkünste auch irgendwann beherrschen würde. Nach einiger Zeit anschweigen zog Kaligulas vorsichtig sein Schwert und beäugte die Schmiedekunst die er sich vor nicht allzulanger zeit erworben hatte. ,,Das will ich auch einmal herstellen können" dachte er laut und steckte das Schwert wieder weg...
09.10.2003, 18:04 #332
Dragonia
Beiträge: 285

Dragonia war froh das sie, aus der Stadt Entkommen war, „War ein gutes Training.“ Murmelte sie und Kaligulas schaute sie überrascht an.
„Training? Wenn ich erst mal so Kämpfen könnte.“ Sagte er
„Das wird schon aber das wird dich jede menge Harte Arbeit kosten.“
„Ja das denk ich mir. Aber in die Stadt können wir jetzt wohl nie mehr.“
„Ach was, die nächste zeit nicht, das stimmt schon. Aber in ein Paar Wochen ist da alles vergessen.“ Sagte Dragonia und setzte selber gedanklich ein Hoffentlich dahinter.
Stumm ließen sie sich von dem Fischer weiter segeln, während sie am Ufer das Blutfliegen Moor sahen war Dragonia gerade fertig damit die Wurfmesser und das Schwert zu säubern, die Wurfmesser hatte sie auch schon mit einem Öltuch abgerieben und sie wieder in die passenden Scheiden an dem Beingurt und unter die Armschienen zu platzieren.
Bevor sie auch noch das Schwert mit dem Öltuch abrieb schleifte sie erst einmal die spuren des Kampfes mit einem kleinen Schleifstein weg, rieb es dann mit dem Öltuch ab und schob es in die Scheide.
„So!“ Sagte sie zu Kaligulas „Musst du später auch deine Klinge Pflegen, dann hast du länger von dem Guten Stück.“ Ihr Schüler nickte.
Der Fischer segelte um eine weitere Landzunge und schon kamen die Ersten Gebäude Drakias in Sicht, der Turm eines Schwarzmagiers, war von weitem schon sichtbar und einige Zeit drauf legte der Fischer im Hafen der Siedlung an, Dragonia gab ihm die 150 Goldstücke und sie folgte ihren Schüler an Land.
09.10.2003, 19:24 #333
Sir Iwein
Beiträge: 3.214

Leise und gemächlich glitt die kleine Nussschale durch das stille, schwarze Wasser und entfernte sich immer weiter vom Hafen, von dem nicht, wie sonst immer, heller Lichtschein aus den Fensterchen der kleinen Hütten drang. Trostlos war das Städtchen so anzusehen. Noch immer wusste Iwein nicht, wie das gekommen war. Auch hätte er gerne gewusst, wo die Reise denn hin gehen sollte. Er war sehr überrascht gewesen, als Jabasch plötzlich von einem Boot gesprochen hatte, wo er sich doch auf diesen kleinen, wankenden Böötchen alles andere als sicher fühlte. Doch er war schon nach kurzer Zeit nicht mehr in der Stimmung, um Jabasch mit Fragen zu löchern. Mit blassem, fahlem Gesicht saß der Milizsoldat am Bug und sprach kein Wort, in das dunkle, glucksende Wasser starrend. Er bereute fast, mit auf diese Irrfahrt gegangen zu sein. Wie hatte er sich nur dazu hinreißen lassen können? Nun, wenigstens schien der Fischer, in dessen kleinem Boot sie nun saßen, Erfahrung auf See zu haben. Wenn das Wetter mitmachen würde, würden die vier diese Reise vielleicht überstehen.
12.10.2003, 19:17 #334
Angroth
Beiträge: 2.494

So waren sie nun eine Weile schon auf das Meer hinausgerudert, ohne das Samantha einen Ton von sich gegeben oder den Kopf nach einer Route gestreckt hätte.
Im Gegenteil, sie schien es zu genießen, von ihrem persönlichen Gondoliero herumgerudert zu werden. Angroth aber grummelte vor sich hin, er war nur im Affekt auf den bestimmenden Ton ihrer Anweisung gefolgt, war damit aber jetzt nicht mehr einverstanden.
Zu seiner Rechten war das Ufer der Insel, zu seiner linken das unendliche, dunkle Meer. Noch etwas ruderte er so im stillen grummelnd vor sich hin, dann endlich wurde es ihm zuviel und er stieß die Ruder von sich.
"Nö."
sprach er mit fester, ebenfalls bestimmendem Tonfall, verschränkte die Arme vor der Brust und funkelte seine Schwester böse an. Sie erwiderte seinen Blick, hielt ihm stand, so zog er die Stirn kraus und schaute grimmig drein wie ein kleiner Bengel dem man sein Holzschwert weggenommen hatte.
Er wusste nichts zu sagen, doch wollte er seinem Widerwillen Nachdruck verleihen. Also streckte er ihr die Zunge raus, entschlossen und böse.
12.10.2003, 19:23 #335
Samantha
Beiträge: 12.569

Samantha staunte nicht schlecht. Er versuchte sich doch tatsächlich sich ihrem Befehl zu widersetzen. Zwar hatte sie sich schon zu Beginn ihrer Reise gewundert warum er so willig darauf eingegangen war, aber aufhalten wollte sie ihn natürlich auch nicht. Es war doch wunderschön, so gemütlich auf dem Bug des kleinen Ruderbootes zu liegen und sich herumrudern zu lassen. Und nun sollte das alles vorbei sein?

Verwundert richtete sie sich wieder auf, als das Boot nicht mehr vorwärtsglitt.
"Was ist los? Hast du dir einen Splitter vom Ruderholz eingefangen?", fragte sie mit einer engelsgleichen Miene und strich sich das Haar glatt.
"Komm schon, schau, dort hinten ist schon unser Ziel...", bearbeitete sie ihn weiter. Doch Angroth weigerte sich sturköpfig weiterzurudern.
Samantha musste grinsen und seufzte. Nagut, dann würde sie eben weitermachen.
Sie streckte ihrem Bruder ebenfalls die Zunge heraus und nahm die Ruder auf.
"Und wehe du guckst nicht wo wir hinfahren..."
Mit diesen Worten ließ sie die Ruder platschend ins Wasser fallen und langsam gewannen sie wieder Fahrt.
14.10.2003, 21:48 #336
Angroth
Beiträge: 2.494

Der Mond wurde vielfach von den verworrenen Wellenformationen zersplittert reflektiert, schien gütig erhellend wie ihre große Schwester, die Sonne auf Myrthana hernieder. Er war kalt, keine Wärme schenkten seine Strahlen, er war nur ein toter Trabant, der gehalten von der Gewalt dieser Welt bis ans Ende der Zeit um sie herum kreisen würde, unermüdlich leuchtend.
Und hier, das Meer. Das Element, dass der Mensch wohl niemals vollkommen bezwingen würde, nie verstehen würde. Legenden rankten sich um viele Orte, mystische Inseln voller Magie, Geisterschiffe, Seemonster.
Der Mensch hatte viel zu verstehen gelernt, doch noch viel mehr würde er nie verstehen. Angroths Blick wanderte wieder hinauf ans Firmament, er sah tausende und abertausende dieser fernliegenden, kleinen leuchtenden Punkte, die sicher alle viele Geschichten zu erzählen hatten. Geister, die über die Welt wachten, für die ebenfalls der Tag kommen würde, da alles verschwand.
Irgendwann war nichts mehr, wie es sein sollte, die Vergänglichkeit war der ständige Begleiter eines jeden Lebewesens, sie selbst sind Zeichen dieser Zwangserscheinung, die einem jeden als immerwährender Schatten aufgebürdet wurde.
Schwungvoll bewegten sie sich dahin auf dem Strom der Zeit, so kam es dem hohen Templer vor, jeder Stoß mit dem Ruder brachte ihn näher an sein Ende. Er wusste nun, was ihn erwartete, und doch hatte er diese Erfahrung unterdrückt so gut er es vermochte. Die Wunde in seiner Seele war unsichtbar, er konnte sie nicht mit den Händen fühlen, und doch wusste er, dass sie da war.
Dieser Traum heute Nacht ... er sah zu Samantha, die ebenfalls schwer im Ruder lag. Bald würden sie in Khorinis sein, einem Zeichen der Kurzlebigkeit der Menschen, des vergänglichen Glanzes. Einst war der Hafen sauber, angesehene Händler hatten ihren Umschlagsplatz auf dieser Insel, viel Erz ward ausgeliefert und die Stadt hatte Wohlstand und Freundlichkeit vorzuweisen.
Beides war mit dem Fall der Barriere und dem Eindringen der Orkischen Horden zunichte gemacht, überall traurige, leidende Gesichter. Angroth konnte sich noch daran erinnern, als viele Krämer ihre Kontore im Hafenviertel hatten, als das Viertel noch so angesehen wie das Oberviertel gewesen ward. Vorbei ...
Und Samantha, er sah sie an. Sein Lächeln war verschwunden, er sah besorgt drein.
15.10.2003, 13:45 #337
Phoenixfee
Beiträge: 1.572

Das Wetter auf dem Fjord war gar nicht günstig, der Herbstwind peitschte die Wellen und die Gischt dem Boot entgegen und Fee musste den ganzen Weg von der Insel der Amazonen bis zur Stadt gegen den Wind kreuzen.
Sie war länger unterwegs als sonst und am Nachmittag, kam der Leuchtturm in Sicht.
15.10.2003, 14:44 #338
RhS_Artifex
Beiträge: 1.331

Schmoks Achselhaar als Kompass nutzend ruderte die kleine Mannschaft aus zwei Sumpflern, einem Söldner und einem kriegerischen Vertreter Innos, beschönigend Paladin genannt, eifirg in die Richtung, deren nach das Haar immer weiter schrumpfte. So kam es dann, dass es nich lange dauerte, bis sie auf ein Schiff stiessen. Aber was für einen Anblick gab es her ! Vollkommen marode und an einigen Stellen sogar mit Schimmel überzogen. Artifex wunderte es sofort, wie der Kahn es überhaupt schaffte sich über Wasser zu halten, denn allen Gesetzen der Logik nach liess der Zustand des Schiffes nur eines zu: Ab auf den Meeresgrund damit ! Und wie es aussah lärmten die Skelett fröhlich herum, denn offensichtlich hatten die etwas zu feiern. Der Hohe Templer wollte schon breit grinsen, als dann ein Ruf vom Schiff ertönte: "Eh-es feh-hel-en nur noch drei-heie, nur no-hoch drei-hei apoka-halypti-hische Rei-heiterrrrr" Verdutzt blickte Artie seine Weggefährten an und wollte stumm wissen, ob sie auch wirklich richtig gehört haben. Nur ein stummes Nicken von den dreien antwortete ihm und ihm fuhren beinahe die Augen aus ihren Augenhöhlen. Apokalyptische Reiter ???! Na egal, so wie man Schmok sieht müsste sein 'Opfer' sich auf dem Schiff befinden, also immer weiter gerudert !

Achselzuckend bedeutete Artie Scatty dann, dass sie weiterrudern sollten und die beiden manövrierten die kleine Scholle immer näher an das Schiff heran, bis ein leises Stöhnen die vier tapferen Krieger im Boote zusammenzucken liess. Das kam doch eindeutig vom Bug her... schau'n wir mal nach, hm ?, dachte sich der Sumpfler dann und bedeutete seinem Bruder, dass sie sich zum Bug vorarbeiten würden. Scatty nickte kanpp und legte sich neben Artie in die Riemen und das Bild was sie empfing liess sie keuchend den Atem einsaugen. Hang doch ein im Gesicht vollkommen grün gewordener Bloodflowers vor der Galionsfigur des Schrottkahns und das Schlimme war auch noch, dass er nicht aufhören konnte zu reihern. ARtie und Scatty sahen sich gezwungen die kleine Nussschale, die die vier gerade so besetzen konnten, unter Bloodflowers zu bringen und darauf zu hoffen, dass er kurz einhalten würde mit der Reiherei. Ihre Wünsche wurden vom Schläfer erhört, denn Bloody hörte auf zu speiben und hing nur noch schlaff herab.

"Jungs ? Was machma nu ? Sollen wir das Schiff stürmen, oder zuerst einmal den Bloody in Sicherheit bringen ?", fragte Artie seine Weggefährten dann und blickte sie fragend an.
15.10.2003, 18:41 #339
Yenai
Beiträge: 1.478

Für Yenai war der Fall klar: Der Kerl war grün - Das war Holk, gar kein Zweifel! Zwar schien ihn einer der Sumpfis für Bloodflowers zu halten, doch andererseits wusste der Paladin, was von Sumpfis zu halten war: Sie stellten leckere Haarbälle her und waren ansonsten weitgehend unzurechnungsfähig. Aufgeregt giftete er Artifex an: „Blindfisch! Das kann nicht Bloody sein, oder ist der etwa grün im Gesicht, hat eine Söldnerrüstung an, sieht aus wie Bloody, redet wie Bloody und...Ach egal, er kanns trotzdem nicht sein.“

Entschlossen packte der heilige Streiter seine noch heiligere Waffe und fing an, damit auf dem armen Söldner einzuprügeln. „Nimm das du Biest! Und das! Innos hat mich zu dir geführt, um dich für deine Sünden zu strafen, ich werde sie dir aus dem Leib prügeln!“ Wieder und wieder ließ er seinen Besenstiel auf Bloodflowers herabsausen. Doch als er gerade so schön dabei war, hörte er wütende Stimmen, welche wie die seiner Gefährten klangen. Sie hatten endlich registriert, was er da tat. Plötzlich fühlte er sich von hinten an den Armen gepackt. „Hey, warum haltet ihr mich fest? Ich will ihn doch nur bestrafen! Nein, nicht wegziehen! Hilfe, nicht über Bord, ich kann doch nicht schwimmen! Ihr Unholde, lasst mich los, ich helfe euch doch! Waah!“ Mit einem Platschen landete der edle Recke um Wasser, wo er sich verzweifelt an seinen Besenstiel klammerte und immer wieder versuchte, sich am Bootsrand festzuklammern. Undankbares Pack!
15.10.2003, 21:37 #340
Scatty
Beiträge: 1.335

Eine durchaus verzwickte Lage: Zuerst den wohl bekannten, heroischen, abgöttischen, und kotzgrünen Söldner Bloody retten, oder die Welt von einem Schiff voller klappernder Untote befreien? In solchen Dingen konnte man sich nur an den einen, den einzigen wenden...den Allmächtigen, den Allwissenden, den Weisen Mann vom Berge! Aber da weit und breit keine Berge zu sehen war, was daran liegen mochte, dass sie auf See waren, und der ZweitAllwissendste, der ZweitAllmächtigste, Scatty selbst, gerade mit einem widerspenstigen Blätterteig-Wurst-Gemisch zu kämpfen hatte und seine Zähne harte Proben zu bestehen hatten (schliesslich hatte das Zeug schon im Boot gelagert, als sie ausgelaufen waren), musste man sich an das Notfallobjekt wenden, das dafür immer einen Rat hatte.

"Oooooh heiliger Schläfer, erleuch......." Schweigen trat wieder ein, und Scatty runzelte die linke Augenbraue zusammen. Anscheinend konnte nur er des Schläfers göttliche Stimme vernehmen, die da zu sagen schien: "Tüt-Tüt-Tüt....Kein Anschluss unter dieser Nummer....Tüt-Tüt-Tüt" Beim Schläfer! Ein Zeichen! "Meine Freunde, ich habe die Lösung! Keine Anchovis unter feistem Kummer! DER TAG IST GERETTET!" Bis auf die Tatsache, dass es Nacht war, verstand niemand das wirre Kauderwelsch des Hüters. "Na, feisten Kummer bereiten uns doch die untoten Freizeit-Freibeuter, nicht? Aber da mir von Anchovis immer schlecht wird, ist Bloody natürlich damit gemeint, der im Augenblick den Inbegriff der Übelkeit darstellt. Und da man Anchovis nicht unter feisten Kummer mischen soll: RUNNÄ MIT IHM UN RÄFFD DIE MASDEN!" Na, das sollte doch jetzt jeder verstanden haben. Sogar Yenai, der es schaffte, zeitweise aus dem trüben Nass aufzutauchen, kommentierte dieses mit einem zustimmenden Blubbern.
15.10.2003, 23:02 #341
Bloodflowers
Beiträge: 2.216

Wieder hing Bloody an der Galeonsfigur, nein er war die Galeonsfigur. Und es gab keine Hoffnung auf ein Entkommen, nichtmal ansatzweise. Der Söldner öffnete seine Augen, er sah ein kleines Boot auf der Backbordseite entlang rudern welches sich ihm langsam näherte. Bloody war zwar ziemlich geschlaucht und erschöpft, aber erkennen konnte er die Insassen halbwegs. Seine Gefährten hatten es doch endlich geschafft ihn zu finden. Sollte er jetzt heulen oder lachen?
Jedenfalls war es zu spät, er konnte es sowieso nicht mehr ändern. Scatty, Artie, ein Bandit und Schmok schickten sich an ihn zu retten.
Hoffentlich überleb ich das!
Das kleine Boot kam näher.
"Rettet mich..." leise, sehr leise und schwach war die Stimme des Söldners.
"Bitte rettet mich..." flüsterte Bloody flehend und schloss die Augen, er erwartete in den nächsten Sekunden losgeschnitten und sanft ins Boot gehoben zu werden.
Doch dann kam der erste Hieb. Und der zweite folgte, dann der dritte.
Schlagartig öffnete der Söldner die Augen, schloss sie jedoch gleich wieder als ein Schwinger nur knapp an seinem Gesicht vorbei fegte.
"Bindet mich los... damit ich dem was antun kann..." durch den kurzen Blick konnte er den Übeltäter als Bandit identifizieren.
"Na warte Bandit, wenn wir wieder auf dem Hof sind, dann jag ich dich um die Burg... bindet mich endlich los!!!"
Das Brüllen unterstützte der Söldner jetzt mit weit aufgerissenen Augen und einem bitterbösen Blick.

"YENAI!!!" entfuhr es ihm kurz darauf, nun war ihm alles klar.
"Achso du bist's Yenai... na dann, bindet mich aber jetzt trotzdem los!"
Yenai konnte ja nichts dafür, er war nunmal so wie er war. Da gabs nix zu rütteln. Zwar würde Bloody ihm immer noch ganz dolle weh tun, aber wenigstens verstand er nun warum er geprügelt wurde. Ein Yenai war in der Nähe, kein Wunder also!
Als er endlich losgeschnitten war, starrte er die anderen Gefährten an und meinte:
"Warum habt ihr zugelassen das mich Yenai weich kloppt, wann hättet ihr eingegriffen? Wenn er angefangen hätte mich zu panieren?"
Bloody war stinke sauer, vergaß Yenai jetzt für kurze Zeit weil dieser im Wasser war, Schmok jedoch grinste nur. Was Bloody's Wut nicht gerade linderte. Jetzt bekam der Wirt sein Fett weg:
"So, DICH bewerf ich jetzt mit Wasser bis du ersäufst!"

Blood formte mit seinen Händen ein "Behältnis", schöpfte etwas Wasser rein und spritzte es Schmok ins Gesicht. Die Tatsache das er dies im stehen tat, gepaart mit seinen heftigen und ruckartigen Bewegungen, brachte das kleine Boot zum kentern. Das Boot trieb jetzt kopfrum auf dem Fjord und rings herum verteilten sich Artie, Scatty, Schmok, Besenstiel-Yenai und Bloody. ...
16.10.2003, 11:52 #342
Yenai
Beiträge: 1.478

Erleichtert blubberte Yenai. Seine Gefährten waren zu ihm ins Wasser gesprungen, um ihn zu retten! Und auch noch gleich alle auf einmal, das war echte Solidarität. Doch warum hatten sie das Boot umgeworfen? Wollte sie sehen, ob man auf der Unterseite bequemer sitzen konnte? Wenn ja, dann sahen sie nun, dass dem nicht so war. Man konnte an den glitschigen Planken noch schwerer Halt finden als zuvor und die Badegesellschaft lief Gefahr, von der Nussschale weggetrieben zu werden. Glücklicherweise hatten sie einen Paladin dabei, der natürlich sofort Rat wusste: Er wartete, bis Scatty prustend an ihm vorbeipaddelte und zog ihm ein Schwert aus seiner Waffensammlung am Gürtel (Es war sowieso ein Wunder, dass der Kerl in seiner schweren Rüstung und zusätzlich einer halben Rüstkammer am Leib noch schwimmen - nunja, sagen wir, sich über Wasser halten konnte).

Dann versuchte er, mit den Beinen Wasser zu treten, während er auf den Bootsrumpf eindrosch. Seine Gefährten waren in ihren Stahlverpackungen zu sehr mit dem Überleben beschäftigt, um auf seine Aktionen zu achten. Nach dem vierten Hieb splitterte endlich das Holz, der Streiter Innos hatte ein Leck hineingeschlagen. Triumphierend nahm er seinen heiligen Besenstiel und steckte ihn hinein und hielt sich daran fest. Nun konnte ihn die Strömung nicht mehr wegtreiben, das war schlichtweg genial. Sicher, das Boot hatte nun ein Loch, und mit Loch schwimmt ein Boot nicht sehr gut, doch darüber konnte man sich ja in wenigen Minuten, wenn es abgesoffen war, Sorgen machen. Nun hieß es erst einmal, seine Gefährten auf den grandiosen Einfall aufmerksam zu machen, bevor sie alle auf dem Meeresgrund spazieren gingen. „Kommt zu mir! Hierher!“, trällerte Yenai in seiner schönsten Singstimme und vertrieb damit sämtliche Fische im Umkreis von fünfzig Metern. „Ihr braucht euch nur an mir festzuhalten, dann kann auch nichts passieren.“ Tja, was würde die Gruppe nur ohne Leute wie ihn tun...
16.10.2003, 18:11 #343
RhS_Artifex
Beiträge: 1.331

Als der Hohe Templer das Splittern von Holz vernahm und sich schwimmend zur Quelle des Geräusches beförderte, konnte er echt nur noich mit den Augen rollen und ein stummes Gebet an den Schläfer richten. Allmächtiger Schläfer ! Hilf mir, dass ich nicht in dieser Gesellschaft verrückt werde, denn so langsam aber sicher fangen dise vermaledeiten Trottel damit an mein Nervenkostüm langsam aber sicher kurz und klein zu hacken. Nimm mich auf in deiner segnenden und beschützenden Umarmung und verhindere, dass diese Männer mir noch den letzten Nerv rauben. Nachdem das inbrüstige Gebet vollendet hatte, konzentrierte sich Artifex auf seine Umgebung und vergewisserte sich, dass ausser der Tatsache, dass sie alle nun nasse Füsse hatten, alles in Ordnung war. Nach Yenais glorreichem Einfall wusste er dass sie das Boot getrost vergessen konnten. weil das konnten sie nicht mehr lenken. Einzige Alternative war also nur das Schiff voller Piraten, untoter Piraten um genau zu sein, vor ihnen. Artie seufzte kurz, bevor er entschlossen auf das Schiff zuschwamm. Ein paar kräftige Kraulzüge später fand er sich an der Bordwand des Schiffrumpfes wieder und tastete mit einer Hand kurz das Holz ab.

Bei der Kurzen Inspektion stellte der Hohe Templer fest, dass die Planken wirklich morsch waren, denn seine Finger konnten sich ohne nennenswertem Widerstand hineingraben. Wo haben diese irren Gestalten bloss diesen schwimmenden Müllhaufen aufgeetrieben ? fragte der Sumpfler sich stumm, bevor er sich langsam aber vorsichtig an der Schiffsbordwand hochzog. Es war eine mühselige Plackerei die ganzen morschen Stellen abzutasten und sich dann ihnen zu verkrallen, aber nach etwa einer halben Stunde war diese Schweisstreibende Arbeit vollendet und er fand sich auf dem Deck wieder, wo sich, wie der Zufall es wollte, derzeit niemand aufhielt. Hastig blickte sich Artifex um und endeckte dann eine richtig fett aussehende Rolle Seil, die er dann sogleich auch schon um den Schotmast des Schiffes wand und ihr Ende ins dunkle Gewässer auswarf. Mit einem hörbarem Klatschen fiel das Seil ins Wasser und der Hohe Templer zog sachte die Hohe Warte blank, denn man konnte ja nie wissen, ob nicht doch eines der sonderbaren Skelette auftauchte oder sonst etwas unvorhergesehenes passierte. Während er nun hier am Seil Wache hielt blieb es den anderen überlassen sich auch an Bord des Schrottkahns zu bemühen oder nicht.
16.10.2003, 19:35 #344
Schmok
Beiträge: 977

„Ich bring ihn um! Ich bring diesen Futzie so was von um! Oder ich werd ihm einfach nur so fest in den Arsch treten, dass ich stecken bleibe! Gut wär auch, wenn ich ihm einfach so derbe aufs Maul hauen würde, dass er in Zukunft direkt aus dem Rucksack essen kann. Oder wir bleiben bei altbewährten, allseits beliebten Freigang-für-die-Niere. Oder nein, noch besser wäre ein Besuch für seinen Dickdarm von meinem Schwert! Nagut, erstmal sollte ich mich retten… Danach kann ich diesen Irren immer noch platt machen!“, brabbelte Schmok sich zurecht, als er mit dem geschundenen Bloodflowers in Richtung des Seiles schwamm, das Artifex ihnen freundlicherweise schon besorgt hatte. Scatty war bereits fast oben, als Schmok Bloody das Seil um den Bauch band und von Artie und Scatty hochziehen ließ.

Während der Drachenjäger darauf wartete, dass das Seil wieder heruntergelassen wurde, sah er sich um, wo dieser beschränkte Innos´ler blieb. Schmok erspähte ihn einige Meter weiter, als dieser gerade versuchte sich selbst aus dem Wasser zu ziehen. „Mann, entweder er hat wirklich einen ziemlich krassen – und fehlgeleiteten - Glauben an Innos… oder er weiß es einfach nicht besser… Ich tippe auf Letzteres.“
Mit einem Pfiff machte sich Schmok bemerkbar und Yenai guckte wie ein Otter mit Magenkrämpfen zu Schmok. „Komm schon, Scatty und Artifex holen uns raus, ich werd dir helfen… Trottel!“. Gutgläubig wie Yenai nun mal war, schwamm dieser sogleich mit engelsgleichen Froschbewegungen auf Schmok zu, als die Sumpfler auch schon wieder das Seil hinunterließen, und Schmok dieses fest um sein Handgelenk band und sich mit aller Kraft daran hochzog. Was sich mit der durchnässten Rüstung nicht gerade leicht machte. Gerade als sich Schmok soweit aus dem Wasser gezogen hatte, dass sich sein Körper vollständig über Wasser befand, spürte er, wie ihn etwas am Bein zog.

Einen erschrockenen Blick später musste der Wirt mit einem kurzen Adrenalinschub feststellen, dass dieser beschränkte Yenai an seinem Bein zog, und versuchte sich damit aus dem Wasser zu ziehen.
Verärgert zog Schmok mit dem Bein und fluchte und keifte und meckerte, was das Zeug hielt, doch Yenai bedankte sich nur artig mit einem „Das ist wirklich nett von dir, dass du für mich die Trittleiter spielst; du machst dich immer beliebter bei Innos!“. Verzweifelt nach Yenai tretend musste Schmok mit anssehen, wie sich Yenai immer weiter an Schmok hochzog und sich die Hände des Lees immer fester in das Seil schnitten. Yenai, in seinem grenzenlosen Optimismus jedoch, zog sich immer weiter und hielt sich dabei an Kniekehlen, Haaren und Ohren fest, bis er über Schmok kraxelte und schlussendlich noch ein paar Mal mit seine Füßen im Drachenjäger-Gesicht umher trat. Schmoks Puls war mittlerweile jenseits jedes gesunden Wertes und stieg immer weiter.
Doch es half nichts, Yenai war bereits munter am Klettern am Seil über dem Lee (wobei Schmok noch viele Wassertropfen in die Augen fielen, die seine Wut nicht gerade verminderten), und Schmok schwor sich, sobald er oben sein würde, Yenai persönlich zusammen zu falten.

Etliche Flüche und Verwünschungen später zog auch Schmok sich über die Rehling, und noch wie er so auf selbiger saß, bemerkte er erst, warum es die letzten paar Momente so ruhig gewesen war. Die untoten Piraten hatten mittlerweile bemerkt, dass sie einige blinde Passagiere an Bord hatten und hatten die Neuankömmlinge mit einer schieren Überzahl umzingelt. Scatty und Artie standen bereits hilflos vor ihnen, während Bloody noch ein „Gnaa!“ röhrte, und dann vollends zusammenbrach. Schmok hing immer noch auf der Reling, als Yenai gerade aufs Deck sprang und ebenfalls die Lage realisierte.
Optimistisch wie eh und je zögerte Yenai jedoch nicht, sofort seine Waffe – in Form eines Besenstiels - zu ziehen und mit einem „Keine Sorge, Freunde! Innos wird mir genug Kraft geben, um euch zu bechützen!“ anfing mit dem Besenstiel in der Luft herum zu fuchteln. Was der Gardist nicht merkte, war, dass hinter ihm immer noch Schmok auf der Reling saß und wiederum los keifte: „Pass auf, du Eumel! Ich seh schon, wie ich das Ding in der Fresse zu hängen habe!“.
Und flugs bewahrheitete sich Schmoks Vorhersage und das Besenstielende landete passgenau unter Schmoks Kauleiste, was ihn auf der Stelle von der Reling feuerte und mit einem Platschen wieder im kalten Wasser landen ließ. Und das, wo sie die Bärenkräfte des Drachenjägers doch jetzt, wo die Piraten sie bemerkt hatten, doch mehr als gebrauchen konnten!
17.10.2003, 21:30 #345
Yenai
Beiträge: 1.478

Wohin war nun dieser unfähige Drachenjäger schon wieder verschwunden? Warum hatteer sich über die Reling gestürzt? Ständig baute der Mist, man musste sich unablässig um ihn kümmern...Yenai seufzte. So war das nun mal mit diesen Söldnern, naiv und etwas blöde, allesamt. Ein Glück war auch ein Streiter Innos bei dieser Expedition dabei, wie hätte das sonst enden sollen? Doch es gab nun wichtigeres zu tun, als sich über Schmoks Unfähigkeit zu erregen: Er musste die Gruppe vor diesen Kreaturen der Finsternis beschützen und dem Licht zum Sieg verhelfen und so. Auch der Holk musste endlich unschädlich gemacht werden, bevor er wieder fliehen konnte.
Die ausgebüxte Kuriosität hatte sich inzwischen in Bloody verwandelt und hoffte wohl, den Paladin so täuschen zu können. Doch da hatte sie sich geirrt. Mit einem Kampfschrei schwenkte er den Besenstiel, der schon Schmok zum Verhängnis geworden war, in Richtung des Söldners. Dieser brachte zwar noch ein „Nein! Nicht schon wieder! Ich bin doch der echte Bloodflowers!“ hervor, doch auch diese hinterhältige LÜge rettete ihn nicht vor einem Volltreffer auf die Brust. Triumphierend gackernd stürzte sich Yenai abermals auf ihn und verpasste ihm einen weiteren Schlag.

Nun endlich hatte Bloody seine Überraschung überwunden und ließ seine Faust der Nase des edlen Recken einen Besuch abstatten Dieser jaulte schmerzerfüllt auf und wälzte sich dann weinend auf dem Boden, wobei er unter Schluchzen Wortfetzen wie „hat mich geschlagäään“ und „soo fies“ stammelte. Alle starrten betroffen auf den heulenden Paladin - dass der Kerl so wehleidig war, hätten sie nun auch wieder nicht gedacht.
Die Piraten gewannen zuerst die Fassung zurück: „Ergreift sie!“, krächzte eine Stimme aus dem Hintergrund, „aber lasst den Kerl der sich da auf dem Boden wälzt in Ruhe, der scheint auf unserer Seite zu stehen.“
17.10.2003, 23:33 #346
Bloodflowers
Beiträge: 2.216

Ja das musste einfach sein. Das Problem war nur... Yenai jaulte wie ein einsamer Wolf zur Paarungszeit.
Was hab ich da nur angerichtet?
Eigentlich wollte er Yenai ja helfen, doch die untoten Piraten stürzte sich auf die Gruppe.
"Verflixt und zugenäht!" fluchte Bloodflowers und rannte blindlings auf dem Deck umher. Wohin nur konnte er fliehen? Vielleicht ins Wasser?

Sprintend rannte er nun zur Reling und angekommen starrte er auf den Fjord hinab. Er sah den gerade absaufenden Schmok, und entschied das das Wasser wohl doch keine gute Idee wäre. Bloody musste sich woanders verstecken. Allerdings nicht ohne Schmok vorher zu helfen. In aller Eile zückte der Söldner seinen Dolch und kappte einfach mal ein paar Taue, die an der Reling vertäut waren. Plötzlich fiel das Segel vom Großmast hinunter und begrub fast das gesamte Oberdeck unter sich.
"Ups!"
Das Chaos unter dem Segel konnte man nur erahnen. Zum Glück stand Bloody an der Reling und konnte so schnell wieder unter der riesigen Segeldecke hervor finden. Wenigstens gabs jetzt ne Menge Seile hier. Er schnappte sich eins und wollte es gerade hinunter werfen. Als er sich nochmal die Körpergrösse und das damit verbundene Gewicht des Schmok vor Augen hielt.
Argwöhnisch betrachtete Bloody nun das Seil:
"Hm... also das hält wahrscheinlich nicht!" stellte er fest und ließ das Seil fallen. Stattdessen schnappte er sich ein armdickes Tau, welches er kaum heben konnte, und warf es über die Reling. Das würde Schmok sicher aushalten, das heisst natürlich nur wenn es ihn nicht zuerst erschlagen würde. Aber Schmok würde schon nichts passieren...

Nachdem die tägliche gute Tat des Söldner getan war, konnte er sich wieder seinem eigenen Schicksal widmen. Er starrte auf den nun segellosen Großmast und entdeckte den Ausguck(eigentlich sollte das ja anders herum sein^^).
An den wenigen verbliebenen Seilen und Netzen konnte der geübte Kletterer relativ mühelos hinauf klettern. Der Pirat oben im Ausguck hatte ihm den Rücken zugedreht, zeigte in eine bestimmte Richtung und stammelte:
"Ga... ga-ga... ga-ga-ga... gaga..."
"Galier?" fragte Bloody genauer nach, woraufhin sich der Pirat erschrocken umdrehte und weiter stammelte:
"N-n-n-nein... ga-ga-ga-ga-ga... ga-ga-gackernde Enten!"
Der Söldner schaute jetzt genau in die Richtung die der verdutzte Pirat anzeigte und erkannte am Horizont Flugenten, die sich anscheinend auf ihrer Reise in den warmen Süden befanden. Augenblicke später jedoch war die Naturkundestunde beendet und Bloody schwang sich in den Ausguck. Auch der zuerst verdatterte Untote fand wieder zu sich und ging dem Söldner zur Begrüssung gleich an die Gurgel.

Eine Weile rangelten die beiden, doch schlussendlich behielt Bloody die Oberhand und warf den Piraten aus dem Ausguck. Jetzt konnte er erstmal durchatmen. Hier oben war er vorerst sicher!
Es würde allein schon eine Weile dauern bis man ihn hier oben entdecken würde. Und selbst wenn das geschehen würde, wenn er aufmerksam genug sein würde, könnte er die herauf kletternden Angreifer gut abwehren. Mit gezogenem Streitkolben schaute der Lee hinab auf das Oberdeck. Überall konnte man unter dem Segel hektische Bewegungen erkennen.

Gelegentlich beulte der umher springende und umher saltierende Scatty das Segel gewaltig aus, wie Bloody mit einem breiten Grinsen feststellen konnte. ...
20.10.2003, 12:00 #347
Schmok
Beiträge: 977

„Ich bring ihn um! Ich bring diesen Futzie so was von um!“. Erneut war Schmok am Fluchen. Erneut war Schmok am Blubbern. Und erneut überlegte sich Schmok, wie er Yenai wohl am umweltschonendsten loswerden sollte…
Ein Dejavu erlebend paddelte Schmok gerade in bester Olympia-Manier (wie auch sonst…) zurück zum Rumpf des Schiffes, als plötzlich ein armdickes Tau neben ihm auf die Wasseroberfläche aufschlug. Abgesehen von dem Schock, den ihm sein Herz in ein paar Jahren noch vorhalten wird, kapierte Schmok, warum Bloody es hinunter geworfen hat und was der Drachenjäger damit anfangen sollte.

Er sollte daran ziehen, damit das Schiff umkippt!

So würde er nämlich alle Piraten von dem Schiff werfen, während sich seine Mitstreiter sicher schon irgendwo festgehalten hatten, in der Erwartung, dass Schmok mit seinen (imaginären) immensen Kräften zu Hilfe eilen würde. Dann verstand Schmok nämlich auch, wieso Yenai ihn wieder runter geschuppt hatte.
Als nächstes Problem stellte sich bloß die Frage, wie Schmok das Seil festhalten sollte. Ein Seil, dass fast genau so groß und dick war wie Schmoks muskulöse Arme (o_O), konnte man schlecht um das Handgelenk wickeln. Nun war guter Rat also teuer. Nach einigen Versuchen, das Seil zwischen die Zähne zu klemmen, unter den Achseln zu verankern oder um den Hals zu wickeln, blieb es also doch beim alt gedienten „Ziehen“ hängen. Für Schmok als modisch wie stylisch extrovertiert veranlagt, ein harter Brocken…

Als ein harter Brocken stellte sich auch das Schiff heraus. Zwar war der Untoten-Kahn locker 40 Meter lang und der Lee schwamm im Wasser, aber Schmok war schon immer ein verbitterter Optimist gewesen.
Wie Schmok so lockerflockig rückwärts schwimmend und das Tau in Händen haltend immer weiter zog, bemerkte er, dass das Seil ganz schön lang gewesen sein muss, denn er schwamm immer weiter rückwärts, aber das es kroch immer neues Seil vom Deck. Dass Schmok gerade das Tau, mit dem das Segel am Großmast festgemacht war, in Händen hielt, wusste er zu diesem Zeitpunkt noch nicht… war bestimmt auch besser so.
Schmok beschloss, dass es schneller gehen würde, wenn er vorwärts vom Schiff wegschwimmen würde, und dabei das Tau über der Schulter zog. Flugs hatte sich Schmok umgedreht und schwamm jetzt kraulend und ein Liedchen auf den Lippen habend davon.

Knapp zehn Minuten später wurde Schmok langsam stutzig und drehte sich um. „Das Seil muss ja verdammt lang sein…“, keuchte Schmok. Doch was er dann sah, ließ Schmok laut aufschreien. Das dicke Tau, an dem Schmok die ganze Zeit gezogen hatte, war mittlerweile zu ende gewesen und war, von Schmok gezogen, vom Deck gefallen. „Gott, welcher Trottel hat das Seil nicht fest gemacht!? Boah! Einmal mit Profis arbeiten! Nur einmal!“. Wie sollte Schmok das Schiff den bitteschön umkippen, wenn niemand das Seil irgendwo festgemacht hätte? Wenigstens hätte es jemand festhalten sollen!

Laut aufstöhnend ließ Schmok das Tau los und schwamm zurück. Währenddessen überlegte er sich, ob seine Mitstreiter nicht Doppelagenten waren und Schmok die ganze Zeit im Auftrage Holks behinderten. Auf dem Weg zurück weinte Schmok noch ein bisschen, und bemitleidete sich selbst, ob seines ach so schweren Lebens...
20.10.2003, 22:37 #348
Bloodflowers
Beiträge: 2.216

"Was haben wir denn da?" gemütlich hatte sich Bloody im Ausguck niedergesetzt und kramte im 'Pausenproviant' des Ausguckpiraten umher. Nebenbei bemerkte der Söldner das seine Füße ziemlich froren, kein Wunder bei den Löchern im Stiefel. Um aber wieder zurück zu den Wertsachen des Piraten zu kommen, fand Bloody nach kurzer Zeit einige seltsame Flaschen. In besagten Flaschen befand sich eine wundersame braune Flüssigkeit. Vom Anblick her ziemlich ekel erregend. Doch was konnte das sein? Vielleicht Latrinenwasser?

"So wie das aussieht ist das bestimmt Fleischbrühe!" naja, war halt auch sowas ähnliches wie Gülle!
Bloody schnupperte an den Flaschen.
"Ganz klar Fleischbrühe!" der Lee war davon felsenfest überzeugt. Und da er so einen Hunger hatte, trank er eine der Flaschen auf Ex aus. Sofort ereilte ihn der widerliche Geschmack dieser Brühe.
"Die muss ja schon uralt sein... wahrscheinlich ham die beim einwecken Scheisse gebaut, unfähige Piraten. Nich mal Brühe können die ordentlich konservieren."
Der Söldner war sauer, und was macht ein Söldner wenn er sauer ist? Richtig er schlägt jemanden zusammen! Doch was macht ein Söldner wenn er sauer ist und niemand zum zusammen schlagen greifbar war? Richtig, dann trank er solange Bier bis seine Leber mit einem "Halleluja!" ihre Tätigkeit einstellte und auf Onars Feldern(oder in dessen Schlafgemach, kommt halt auf die Tageszeit an) für die Einführung der "35-Stunden-Woche-für-gebeutelte-Lebern-plus-dreizehnten-Monatssold" streikte(Organe sind teilweise auch nur Menschen).
Nun, momentan war aber beides nicht greifbar. Was macht also ein Söldner wenn er sauer ist, niemanden zwecks verprügeln erreichen kann und zu allem Übel kein Bier zum Leber terrorisieren hatte?

"Ich bin so sauer ich würd am liebsten die ganze Brühe wegsaufen!" Damit wären alle Fragen beantwortet, wenn ein Söldner sauer war, machte er saudämlichen Mist. Zumindest der Söldner Bloodflowers machte saudämlichen Mist.
Also trank er eine weitere Flasche, und übrig blieb eine angefangene Flasche. Doch nicht sehr lange, kurz später war auch diese geleert. Bloody hatte jetzt zweieinhalb Flaschen Fleischbrühe intus. Na wenn das mal gut ging, denn was der Lee nicht wusste war, das es sich bei dem braunen Zeug nicht um Brühe handelte. Was er da getrunken hatte war Rum. Ekliger, stinkender Rum!

Einige Minuten vergingen... in denen Schmok das Tau klaute um sich nebenberuflich als Seilartist einen Namen zu machen. Bloody glaubte zwar er spinne, denn um ein Tau von der Grösse wegzuziehen, brauchte man mindestens zwanzig Walfische. Aber anscheinend reichte ein einziger Schmok auch aus.
Jedenfalls tänzelte Bloody mittlerweile, lebensmüde auf dem Großmast umher und sang dreckige Lieder. Da Bloody so laut brüllte, bekam er natürlich die Aufmerksamkeit die er verdiente und nutzte diese auch voll aus.
"Also jetzt hört mal zu ihr Penner! Ihr dämlichen Knochenhaufen kriegt doch garnix gebacken. Ausserdem hab ich euch euren Vorrat an Brühe weg gesoffen. Was wollt ich noch sagen... woah" der Söldner ruderte mit den Armen und hatte mit dem Gleichgewicht zu kämpfen. Doch nur kurz, denn dann fing er sich wieder und schwafelte weiter:
"Wo war ich...? Achja, eure Brühe schmeckt wie die Füsse von Schmoks Oma! Einfach widerlich! Und übrigens, vor euren dämliche eukalyptischen Reitern hab ich keinen Schiss. Das sind nämlich nur ein paar Volltrottel die nicht bei drei auf den Bäumen waren als Holk und ich in Gorthar unterwegs waren. So wie ich auch einer bin der nicht rechtzeitig auf dem Baum war als Schmok auf dem Hof ankam." ja das musste jetzt mal raus, den letzten Satz hatte er nur leise gemurmelt, nicht das Schmok das noch hören würde^^.
"In Gorthar gibs keine Bäume!" störte ein Zwischenrufer die selbstherrliche Stimmung von Bloody.
"Kluuuuuuuugscheisser!" gröhlte Bloody aufgebracht um dann weiter zu lallen:
"Und zum Abschluss möcht ich euch noch sagen was ich von euch halte!" Der Söldner holte Luft und liess eine schallende Brüllmücke über das Schiff los. Dieser Rülps hallte in den weiten des Fjords nach. Dann verlor der Söldner wieder das Gleichgewicht und stürzte diesmal. Dabei verfing sich sein rechtes Bein in einem Seil.

Bloody hang wieder kopfüber am Mast... und das ohne zutun der Piraten, man könnte fast sagen freiwillig. ...
22.10.2003, 16:31 #349
Angroth
Beiträge: 2.494

Sie waren schon ein Stück weit fort, und der den sie da "beklaut" hatten schien die Absicht zu verfolgen, mit ihnen die Reise in das Minental unternehmen zu wollen. Angroth kratzte sich den Kopf, während Burrez und Trulek kraftvoll in den Riemen lagen und sie machtvoll stoßhaft vorantrieben. Der Segler konnte seinem Namen leider keine Ehre machen, denn es herrschte Windstille.
Angroth fühlte sich ja fast schon wie ein Kapitän, doch es behagte ihm auch nicht, garkeine Arbeit leisten zu können um seinen beiden Freunden zu helfen. Als ob der Bürger da nicht schon genug wäre, stieg nun auch noch eine Gestalt vom Hafen in eines der Boote, und die Gestalt sah freilich nicht nach einem der Gardisten Innos´ aus.
Jetzt wurden sie schon von irgendwelchen Handlangern verfolgt, möglicherweise sogar von einem anderen Söldner? Die drei, zumindest der ehemalige hohe Templer, wussten noch nichts von der Situation zwischen Söldnern und Garde, wie auch? In der Zwischenzeit hatte der Bürger es doch tatsächlich in das Boot geschafft, denn Burrez hatte gemeint sie könnten ihn nicht in den tiefer werdenden Gewässern alleine lassen da er sonst zweifelsohne in die Tiefe gerissen würde, von Seemonstern deren Existenz nicht einmal klar bewiesen war.
Also gab der baldige Vollblutsöldner dem Bürger eine Hand und zog ihn mit einem Ruck in das Boot, wonach sie rasch wieder Fahrt aufnahmen.
Mit Resignation musste er dennoch feststellen, dass ihre Verfolgerin (irgendwie hatte Angroth das schon erkennen können) weiter aufholte, was wohl an dem zunehmenden Gewicht der vier Männer lag. Irgendwie kam dem Exilanten die Frau da in der Ferne schon bekannt vor, diese strahlend weiße Rüstung hatte er doch schonmal gesehen. Bei Samantha! Aber er wusste, sie war nicht in der Stadt; und er wusste auch, sie würde wohl kaum so fleissig sein ganz allein ein Boot zu rudern, geschweige denn ihre Brüder damit zu verfolgen! Nein! Das musste jemand anderes sein, vielleicht eine von diesen gehässigen Amazonen.
Der Krieger feuerte seine Freunde an, sie sollten schneller werden, doch vergebens. Den Bürger beachtete er kaum, für den hatten sie bald noch genug Zeit. Wütend musste er nun feststellen, wie der vorhin noch so kleine unscheinbare Punkt immer größer wurde, immer näher kam, während sich seine Freunde schon bis zur Erschöpfung verausgabten, immer noch geschwächt durch den vorabendlichen Exzess.
Der Mann ergab sich seiner Wut, sie würden sich so nie absetzen können und ihr Standort würde verraten werden, dazumal stand sein Gold auf dem Spiel! Er stand auf, warf den Überwurf in den Segler sodass er nur noch im Novizenrock dastand und sprang mit den Worten ins Wasser: "Ich werde sie aufhalten und mit ihrem Boot nachkommen, rudert was das Zeug hält!"
Das Meer war verdammt kalt, und es umfing ihn wie eine Berührung des Todes, den er einst erlitten hatte. Er unterdrückte die Panik, hielt die Luft an und tauchte unter der unruhigen Wasseroberfläche in die Richtung da er das Verfolgerboot vermutete. Als er keine Luft mehr hatte stieß er den Kopf aus dem Wasser und schwamm so schnell und stark es ihm vergönnt war weiter, immer auf den nun noch rascher größer werdenden Punkt zu. Ihm war bewusst, dass er jede Menge der legendären Monster hatte aufmerksam machen müssen, aber den Seemannsgarn in den Kneipen hatte er noch nie geglaubt.
Seine Sicht war von dem Salzwasser vernebelt, seine Augen brannten und dennoch hielt er weiter auf das andere Boot zu, bis dass es nah genug heran war, dass er sich an einem Tau das an einer Seite ins Wasser ragte hineinziehen konnte. Die Verfolgerin schien sichtlich überrascht, hatte den "Entermann" wohl zuvor nicht bemerkt und wurde nun von selbigem überrumpelt. Keuchend hatte Angroth, kaum im Boot gestrandet, sich auf die Frau katapultiert und sie von den Rudern weggerissen, ihre kleine Insel zu enormen Schwanken gebracht dass sie beinahe kentern wagte.
Die offensichtliche Kriegerin blockte seinen ersten unplatzierten Schlag gekonnt ab und er spürte seinerseits eine Faust im Bauch. "Uff!" brachte er nur hervor, konnte seiner "Feindin" zum ersten mal in die Augen sehen als sie da im Kampf verschlungen auf dem Ruderboot lagen. Er weitete die vom Salzwasser schmerzenden Augen: "Sam?! Ups?! Du?"
22.10.2003, 16:52 #350
Samantha
Beiträge: 12.569

Samantha hatte ihren Blick nach vorn konzentriert, wo die Diebe sich die Seele aus dem Leib ruderten. Zu ihrem Pech jedoch holte die leichte junge Frau immer mehr auf. Den Sieg schon vor Augen, überlegte sie was sie denn tun sollte, wenn sie an ihnen dran war. Sie alleine gegen vier Männer? Sie war wahnsinnig. Doch über dieses Problem konnte sie sich noch Gedanken machen wenn es akut wurde..

Gerade wollte sie noch ein Stück kräftiger rudern, als sie etwas von hinten packte und zu Boden riß. Entsetzt stieß sie einen Schrei aus und boxte dem Angreifer sogleich die Faust in den Magen. Wild rangen sie in dem heftig schaukelnden Boot, bis sie sich plötzlich von Angesicht zu Angesicht fanden und gleichzeitig die Augen aufrissen.

"Angroth?", stieß Samantha atemlos hervor, "was bei Innos machst du hier?"
Seite 14 von 17 « Erste 10  11  12  13  14  15  16  17