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Das Kastell des ZuX #28
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30.03.2004, 19:21 #251
Cain
Beiträge: 3.358

Cain sah auf den Bücherstapel vor ihm und seufzte laut.
Dann setzte er sich an den Tisch und nahm das erste Buch vom Stapel.
Langsam fing er an drin zu lesen. Es waren Auflistungen, wann man welchen Heltrank am besten einsetzten konnte und wo er am besten wirkte. Auch stand dort welche dicke er haben musste um am besten zu wirken.
Cain fing an drin zu blättern und war schon kurze Zeit später im Reich der Bücher und nahm sein Umfeld nichtmehr wahr
30.03.2004, 20:27 #252
Tarim
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Tarim hatte sich nach dem Gespräch mit Ceron wieder in das ihm zugewiesene Zimmer im Kastell zurückgezogen. Er hatte das Gefühl, dass die Zeit noch nicht reif war um das Kastell zu verlassen. Er sehnte sich nach dem Sumpf, doch sein Herz sagte ihm, dass er noch bei seinem ehemaligen Gefährten verweilen musste. So verbrachte Tarim die meiste Zeit auf seinem Zimmer. In den Gängen fühlte er sich immer beobachtet, obwohl er nirgends jemanden erkennen konnte. Tarim stand am Fenster seines Zimmers und starrte raus. Seine Augen fixierten keinen Punkt. Sie starrten einfach wie in die Leere. Der Novize des Sumpfes wurde durch ein lautes Knurren wieder in die Realität zurückgeholt. Sein Magen machte sich wieder einmal Aufmerksamkeit.

Tarim verlies sein Zimmer und begab sich zum Refektorium, wie es die Kastellbewohner nannten. Langsam betrat er durch die großen Türen den Raum und sah sich um. Rhodgar, einer seiner ehemaligen Gefährten, saß mit dem Kopf in den Händen an einen Tisch und bekam scheinbar nichts viel mit. Langsam ging Tarim zu ihm und setzte sich. Als Tarim schon einen Moment saß, schreckte Rhodgar plötzlich auf.
30.03.2004, 20:47 #253
Ceron
Beiträge: 379

Ceron schweifte den ganzen lieben langen Tag in den Gängen herum, er konnte das Erlebnis einfach nicht abschliessen. Die zwei Toten machten ihm zu denken. Er hatte keine Zeit sich von ihnen zu verabschieden, sie verschwanden einfach abrupt aus seinem Leben, so schnell wie sie gekommen waren. Ceron lief einmal diesen Gang entlang, einmal den, doch alle diese verdammten Gänge gingen in die Unendlichkeit. Sie alle waren verdammt dazu ewig zu bestehen. Niemand würde sie jemals beenden, ihr Ende finden. Ceron wünschte sich, das Leben jener, die er nun so vermisste, könnte auch so sein, er könne sie besuchen wann immer er wolle. Doch die beiden Seelen gingen ein in Beliars Reich. Und für diesen grausamen Gott arbeitete er. Ein Gott, der solche Ungerechtigkeit zuliess, Ceron war ausser sich. Auf diesen Frust musste er etwas in den Magen bekommen.

Schon bevor der Lehrling das Refektorium erreichte dachte er sich sein Gericht. Ganz süss musste es sein. Am liebsten ein luftiger Zitronenkuchen, ja, das war es, Zitronenkuchen mit Zitronenglasur. Ehe er seinen Stammplatz erreichte thronte das Kuchenstück schon auf einem Teller. Ceron bemerkte Rhodgar und Tarim welche in ein Gespräch verwickelt waren, so setzte Ceron sich ein wenig abseits des Gesprächs mit seinem Kuchen. Er lauschte den flüsternden Worten, nein es war vielmehr ein Wimmern von Tarims Seite. Schon nach einigen Minuten wusste Ceron genau um was es ging, wie ihm, lagen auch ihnen die Toten am Herzen.
30.03.2004, 21:25 #254
Teufelslama
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Wider seiner eigentlichen Absichten hatte der Soldat noch eine weitere Nacht in den Mauern des Kastells verbracht anstatt wie es eigentlich seine Pflicht gewesen wäre direkt zur Stadt zurück zukehren um sich dort zu melden. Irgend etwas bewegte ihn dazu zu bleiben, das Gefühl etwas unerledigt zu lassen hielt ihn. Die Gästezimmer des Zirkels waren äusserst einladend, vornehm und besser als alles was Lama sonst gewohnt war doch trotz allem gelang es ihm nicht tiefen und erholsammen Schlaf zu finden. Froh über die ersten Sonnenstrahlen verliess er so auch in aller Früh das Zimmer und wanderte durch das Erdgeschoss, die Erinnerung nicht nach oben vor zu dringen noch verinnerlicht. Getrieben führte sein Weg ihn vorbei an den unterschiedlichsen Räumen, den Innenhof des Kastells und wieder zurück auf sein Zimmer.


Während er vor lauter Unruhe seine Stiefel putzte und seine Waffen reinigte, obwohl alle von den Dämonen auf Vordermann gebracht worden waren, zogen seine Gedanken weiter. Seine Gefährten, er hatte noch keinen von ihnen zu Gesicht bekommen doch wo anders als im Refektorium könnte er fündig werden?

So betrat der Waffenknecht den Saal und fand sich gleich inmitten einiger seiner Freunde.
30.03.2004, 22:05 #255
Seraphin
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Seraphin schlenderte nachdenklich durch die Gänge und ließ ihre gesamte abenteuerliche Reise noch mal Revue passieren. Es war so viel geschehen, so viel hatte er erlebt und auch gelernt. Einiges war ihm klar geworden doch mindestens ebenso viele Rätsel aufgeworfen. Zum einen, wer die seltsame und gleichzeitig unwahrscheinlich machtvolle Frau mit dieser starken Aura gewesen war, welche sie direkt durch die Unterwelt gebracht hatte… durch die Unterwelt. Erst jetzt wurde ihm überhaupt klar, was er da redete. Er tat ja schon fast so als wäre es selbstverständlich mal eben ein Heer von Untoten zu besiegen um sich dann von einer in Schleiergehüllten Fremden direkt durch die Unterwelt ins heimische Kastell bringen zu lassen. Aber vielleicht war es das ja auch, immerhin befand er sich nun schon als vollwertiges Mitglied in den Reihen der Schwarzmagier und da schienen solche Wunder wohl normal zu sein. Bei diesem Gedanken schwoll seine Brust ein wenig vor stolz an, allerdings nur solange bis ihm klar wurde dass er im Grunde bis jetzt noch gar nichts von Magie verstand. Natürlich hatte er unzählige Nächte über den Büchern der riesigen Bibliothek verbracht aber bis jetzt nur pure Theorie in seinen Geist gezwängt. Doch er nahm sich fest vor, die Magie ihres Meisters zu lernen. Auf jeden Fall. Die Vorstellung seinen eigenen Kreaturen für sich in den Kampf ziehen zu lassen war einfach nur… atemberaubend. Und während ihren Abenteuern hatte er ja auch genug Beispiele der schwarzen Magie gesehen. Und Rhodgars Blutfliegen waren beindruckend gewesen, genau so wie die lodernde Schattenflamme in seiner Hand und das tanzende Licht über ihren Köpfen, wenn sie in der Nacht gewandert waren und es an einigen Stellen einfach zu dunkel gewesen war. Nein, das würde er auch lernen, ganz sicher sogar, nichts auf der Welt würde ihn davon abbringen. Wie sich das wohl anfühlte? Die unsichtbaren Stränge mit denen man auf geistiger Ebene seine Kreaturen steuerte? Das lodernde Feuer der dunklen Schattenflamme auf seiner Hand? Die kleinen Lichtpunkte über seinem Kopf, die man nach Belieben hin und her lenken konnte?
Andererseits… hatte er mindestens im gleichen Maße die Kampfkunst ihrer Krieger beobachtet, Lama, Tarim und Carras konnten mindestens ebenso gut mit ihren Waffen umgehen wie Rhodgar mit seiner Magie. Doch ob es so was auch für ihn gab? Gab es eine Kampfkunst die man mit einem Stab ausüben konnte? Und zwar nicht einfach nur einen stumpfen Prügel, sondern wirkliche Bewegungsabläufe ähnlich den komplizierten Bewegungen der Schwertkämpfer? Seraphin nahm sich fest vor, bei Gelegenheit jemanden im Kastell danach zu fragen…

Doch eines hatten ihm zu denken gegeben und ihn auch nicht mehr losgelassen. Seit dem sie… dieses Grauen in der Stadt erblickt hatten, diesen unmenschlichen Wahnsinn. Sit diesem Moment fragte sich Seraphin warum Beliar so etwas zuließ. Wenn es ihn gab (und daran zweifelte er seit gewissen Begebenheiten schon lange nicht mehr), warum sah er dann tatenlos zu wie unschuldige Menschen, Männer, Frauen und Kinder einfach so sinnlos abgemetzelt wurden? Sicherlich, er hatte ihnen geholfen dem Ganzen ein Ende zu setzen, aber… hätte es überhaupt entstehen müssen? Musste so etwas wirklich sein? Seraphin sah ein dass es ohne den Tod kein Leben gab… aber… so ein brutales und absolut sinnloses Leiden unschuldiger Seelen… warum…

Und jetzt kehrten seine Gedanken zu Hilias, dem Waffenknecht und ihrem einstigen Anführer Veltrin zurück, welche Beide ihr Leben gelassen hatten um dem Abt und seinem wahnsinnigen Treiben ein Ende zu setzen. Sie waren Helden, ohne Zweifel. Und Seraphin konnte sich nur allzu gut an die Gepflogenheiten des rothaarigen Grimmbarts erinnern, welcher immer seine Pfeife dabei gehabt und einen bitteren Scherz auf den Lippen vorweisen konnte. Doch das war nicht durchgehend der Fall gewesen, oh nein. Der Schwarzmagier hatte sehr wohl das Leuchten in Hilias Augen bemerkt, auch wenn es selten vorgekommen war, aber dann zu diesen Zeitpunkten umso heller…
Und so komisch es war.. er vermisste es. Sehr sogar. Sei es das grimmige Lächeln dieses störrischen Sturkopfes oder die harten Worte des besorgten Kriegers, beide sehnte er sich zurück. Doch Hilias kannte er noch viel länger, er hatte ihm, zusammen mit Rhodgar das Leben gerettet und seinen ewigen Kampf mit dem Gehängten beobachten können… Der Gehängte, was mit ihm wohl passiert war? Zum Schluss hatte er geschwiegen, nur noch einmal im Sumpf die Herrschaft über Hilias ausgebrannten Körper übernommen… ..aber sollte das das Ende gewesen sein? Irgendwie war alles so schnell gegangen... zu schnell… und außerdem hatte Seraphin das unbestimmte Gefühl, das war noch nicht alles. Hilias lebte weiter… auf eine irgendeine Art und Weise...

Mittlerweile hatten seine Füße ihn zum Eingang des Refektoriums getragen, sich dabei scheinbar über seinen Geist hinweg gesetzt und heimlich Kontakt mit dem knurrenden Magen des Schwarzmagiers Kontakt aufgenommen. Allerdings hatte er wirklich nichts dagegen. Nach langer Zeit ohne die Annehmlichkeiten des Kastells genoss er es, endlich wieder die vortrefflichen Speisen des Refektoriums aus dem Nichts erscheinen zu sehen und danach im unendlichen Nichts seines Magens genauso schnell wieder verschwinden zu lassen. Mit einem zufriedenen Lächeln formulierte er im Geiste bereits den Wunsch nach seiner Mahlzeit und trat freudig in den Speisesaal. Und zu seinem Überraschen entdeckte er seinen Freund Rhodgar zusammen mit Ceron und Tarim in einer scheinbar angeregten Unterhaltung vertieft. Ein Lächeln erschien auf seinen Zügen, zum einen weil er sich freute endlich die Streiter ihres gemeinsamen Abenteuers wieder zu sehen, zum anderen weil er auf die Reaktion der Anderen gespannt war… vielleicht würden sie die neue Robe ja bemerken.

Mit einer Bewegung schnappte er sich den Wein und das frische Brot welches er sich gerade gewünscht hatte und schritt auf die kleine Gruppe zu.
31.03.2004, 01:19 #256
Renata
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Das Haar hatte sie gebürstet und im Nacken zu einem Zopf geflochten. Dabei war nicht zu übersehen, dass sich neue weiße Strähnen hereingeschlichen hatten. Mädchen, Mädchen, das kommt davon.... Zwei volle Tage waren seit ihrer Rückkehr schon vergangen. Allerhöchste Zeit, aus dem Schneckenhaus, in das sie sich zurückgezogen hatte, heraus zu kriechen, nach vorn zu blicken und ihre Freunde wieder zu sehen; sie hatte auch schon eine Ahnung, wo sie sie finden würde.

Richtig. Als die Magierin nur kurze Zeit später ins Refektorium kam, hatten sich die meisten fast wie abgesprochen dort schon zusammengefunden. Allen war die Anstrengung der letzten Tage und Wochen noch anzusehen, die Augen, die ihr entgegensahen, waren müde. “Es ist schön, dass ich Euch alle hier zusammen treffe, ich möchte Euch nämlich von Hilias erzählen, von den letzten Minuten, bevor er ganz verschwand.”

Die Zuhörer lauschten ihr schweigend:
Tarim, der Eifrige, der junge Novize mit der Vorliebe für das Meer.
Ceron, der Sammler, nicht mehr länger Drachling sondern wieder Mensch.
Lama, der Fels, unerschütterlicher Kämpfer.
Rhodgar, der Heißsporn, der einzige, der das Gesicht nicht ihr zugewandt hatte sondern brütend zu Boden sah, ganz in sich zurückgezogen.
Seraphin, der Treue, besonneneres Spiegelbild seines Freundes, jetzt auch im gleichen Rang wie er.

Sie begann mit dem Tor zur Kathedrale, dort, wo sie Lama zurückließen. Ging weiter bis zu dem Augenblick, in dem sie erkannt hatten, wer oder was der Repräsentant Adanos´ war bis hin zu dem Moment, in dem die beiden Medien ihre Macht vereinigten und so das graue Heer der Untoten besiegten. Die Geschichte kam zum Ende, wie Hilias ganz geschwunden war. “In meinen Armen blieb nur Staub und ein Bündel Kleider zurück. Und das hier...”. Damit knotete Renata das Tuch auf, das sie seit ihrem Eintreffen im Refektorium auf dem Schoß gehalten hatte. Alle schauten gespannt, welche Dinge das jetzt auseinandergeschlagene Tuch offenbarte. Eines nach dem anderen wurde heraus genommen und von Gefährte zu Gefährte weiter gereicht.

“Mir wäre nicht wohl bei dem Gedanken, dass diese Dinge einfach in einer dunklen Kiste verschwänden und vergessen würden.

Drei von uns waren schon viel früher und viel länger mit der Geschichte Hilias´ verwoben als der Rest. Hättet Ihr etwas dagegen, dass diese drei auch diese drei Dinge erhalten würden?” Tarim und Ceron, an die diese Frage gerichtet war, schüttelten den Kopf. ”Natürlich nicht!” war die übereinstimmende Antwort.

"Gut, fangen wir hiermit an. Das schwarze Gegenstück dazu, der Stein Beliars, bleibt im Kastell. Dieser rote Stein hier wurde von Hilias seit Veltrins Tod getragen und ist bei einem Anhänger Innos´ bestimmt am besten aufgehoben. Lama, würdest Du ihn bitte nehmen?"

"Seine Pfeife, sie duftet noch nach dem Kraut, das darin als letztes geraucht wurde. Keine noch so kurze Rast, bei der er sie nicht zum Qualmen bebracht hatte. Ein ständiger Begleiter. Seraphin, nimmst Du....?"

"Eine Stück glühendes Metall, das auf ein Gesicht als Hindernis traf und eine Halbmaske formte. Das war an dem Tag, an dem Du, Rhodgar, zur Gruppe zurück kamst, erinnerst Du Dich? Bitte nimm Du die Maske."
31.03.2004, 09:38 #257
meditate
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meditate wollte gerade schlafen gehn, als sie im refektorium den ganz jungen mann vorfand, der auch mit den anderen gegen das graue heer gekämpft hatte.

"du heißt ceron, nicht wahr? ich habe dich nicht einmal richtig gekannt, als du schon aufgebrochen bist, um für unseren herrn zu kämpfen. das ist beachtlich und ich habe großen respekt vor deinem mut. immerhin konntest du nicht einmal eine waffe vernünftig mit dir führen.

trozdem hast auch du deinen teil zur vernichtung des verrückten abts beigetragen. ich glaube, es ist nur zu berechtigt, wenn du nun auch die möglichkeit erhältst, in unserem zirkel magie zu lernen. möchtest du magier werden?"

die brennenden augen von ceron waren sprache genug.

"ist in ordnung, mein freund. ich erkläre dich hiermit kraft meines amtes zum magier. mögen die wege unseres herrn für dich immer richtschnur und leitweg sein."

der junge mann hub an zu reden, schwieg dann noch einmal eine weile und platzte dann heraus

"warum hat beliar das getan?"

"was hat beliar denn getan? du meinst, die beiden gefährten zu sich geholt? das war nicht beliar, der das getan hat. merke, das sterben gehört zum leben wie das geboren werden. unser herr erhebt erst ansprüche auf die, deren richtspruch bereits gefällt wurde und zwar von innos. dieser entledigt sich im allgemeinen der alten, hinfälligen und überflüssigen. unser herr sammelt sie ein und führt sie in seine welt der geborgenheit.

vertraue auf beliar und auf seine weisheit. er ist der wahre könig der welt und bei ihm sind veltrin und hilias wirklich zu hause. sie werden die hallen der helden bewohnen und die dämonen der unterwelt werden ihnen dienen. sie erhalten die belohnung für ihre taten von unserem gott."

meditate lächelte dem neuen magier zu und verabschiedete sich dann.

"ich geh schlafen, mein sohn. denk über meine worte nach und urteile nicht vorschnell."

damit verließ sie das refektorium, in der hand den täglichen schlaftrun.
31.03.2004, 13:53 #258
Ceron
Beiträge: 379

Die Hüterin des Kastells hatte ihm, diesem Thor die Augen geöffnet. Noch während ihrer kleinen Rede hatte er jeglichen Zweifel Beliar gegenüber verworfen, aber er sollte ja nicht voreilig handeln. So Überlegte er sich was ihn zu diesem verwegenen Gedanken geführt hatte Beliar würde seine Getreuen schlecht behandeln. Innos hatte sie in das Reich Beliars geschickt, denn ihre Aufgabe war erfüllt, Beliar würde sie nun belohnen. Ja, sie müssen eingegangen sein in die heiligen Hallen Beliars, die letzte Ruhestätte seiner treuen Diener. Was sie nun wohl gerade machten? Waren sie glücklich, ob sie auch über ihre Gefährten nachdachten? Was fest stand, war dass diese stolzen Männer ihre Leben für die Welt gegeben hatten. Ewig sollten sie geehrt werden, diese stolzen selbstlosen Kerle hatten erkannt, dass dies die einzig richtige Lösung war. Unheimlich leid tat es Ceron nun dass er ihnen nicht gefolgt ist, doch seine Aufgabe konnte ja demnach noch nicht beendet sein. Er hatte also noch Arbeiten zu verrichten. Nun ja, eine Weltrettung hatte er ja bereits hinter sich, würde eine zweite folgen? Ceron wusste es nicht. Doch momentan fühlte er sich schwach, zu schwach sich zu wehren. Das musste er ändern, er musste besser werden, lernen sich selber zu verteidigen. Ja, er musste einen erfahrenen Magier finden, der ihm was beibringen konnte. Als Ceron da stand und in seinen Bekanntenkreisen suchte, war es schon klar. Olirie, dieser Teufelskerl, der den Söldnern in die Tiefen folgte musste sehr viel drauf haben. Den wollte er um Hilfe beten. Ob er ihn wohl nehmen würde?

Der frisch gebackene Magier des Zirkels zog sich schnell in sein Gemach zurück. Dort setzte er sich vor sein Schreib- und Lesepult. Er zog sein Notizheft hervor und begann mit der Überarbeitung seines Meerblick-Bildes. Irgendein guter Kastellgeist hatte ihm schon Farbtinkturen hingelegt. So konnte es los gehen.
Ceron gesprochen.
31.03.2004, 17:08 #259
Saturas
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Sat hatte Cain interessiert beim Trankbrauen zugesehen. Für das unaufhörliche Bücherlesen und seine damit verbundene völlige geistige Abwesenheit konnte er sich jedoch nicht begeistern. Verzeiht, Cain, sagte er nach einiger Zeit, in der er selbst wieder in tiefe Grübeleien versunken gewesen war, ohne den Lehrmeister auch nur im Entferntesten zu stören oder eben dazu zu bringen, sich ihm zu widmen. Cain, ich bitte Euch!, rief er im Aufstehen, ging zu ihm hinüber und schüttelte ihn an den Schultern. AH! Was ist? Wer will was? Cain war wie aus schwerer Trance erwacht und sichtlich geschockt, aber nicht gereizt. Saturas! Ich hatte Euch vergessen. Ich war total…Der Priester unterbrach ihn, der auf die Bücher deutete. Ja, mir schien so. Und eigentlich ist es mir äusserst unangenehm, jemanden davon abzuhalten, sich mit einer Sache zu befassen, auf die er sich gänzlich fokussiert hat, doch, auch wenn es Euch dreist erscheinen mag, ist mein Anliegen wichtiger als alle Eure Aktivitäten. Mit der Heilkunst werdet Ihr dieser Welt – nun, vorerst nur Khorinis – sicherlich zugute kommen. Ich hingegen muss meinen Teil dazu beitragen, dass eben diese Welt nicht sehr bald im zornigen Schatten Beliars erstickt wird. Wie ich sagte, es ist von unfassbarer Wichtig- und Dringlichkeit.
Der Gott der Finsternis will die Welt der Lebenden einnehmen? Oder vernichten? Ach kommt, erzählt mir etwas Neues, lachte der zuvor grau Gekleidete.
Dass das seine ständige Absicht ist, und dass das vielen, besonders hier…klar ist, weiss ich auch. Doch er hat einen sehr konkreten Plan, und in dessen finaler Phase spiele ich, wie es aussieht, eine zentrale Rolle.
Wieso Ihr? Ihr vertretet doch das Gleichgewicht und nicht das Böse…wie ich.
Fragt mich genau das lieber nicht…ich wurde auserwählt. Kann Euch nicht sagen, weshalb gerade ich. Jedenfalls stecke ich da jetzt ziemlich tief drin – nicht, dass ich direkt Schuld daran tragen würde! – und muss einfach mit allen Mitteln versuchen, die Sache so zu beenden, dass es noch Hoffnung…oder noch einiges mehr gibt für alles Lebendige.
Verstehe…dann will ich Euch das mal nicht weiter ausführen lassen und so gut und schnell wie möglich helfen. Wir schauen uns als nächstes die Wasserfaust an.
Ich danke Euch, in Ordnung.
Somit verliessen sie das Labor und entwichen nach draussen, dieses Mal etwas weiter vom Kastelltor entfernt: Sie standen richtig unbequem im Hang.
Nun seht her. Die Wasserfaust ist eigentlich das Gegenstück zum Feuerball…manche sagen ja, das sei die Eislanze. Doch sagt mir, wer löscht schon einen Brand mit einer Eislanze!? Zugegeben, im direkten Vergleich richtet die Faust schon mehr direkten Schaden an als der Ball und als die Lanze, daher sind sie wohl sowieso nicht ebenbürtig. Aber jetzt zum Zauber!
Cain sprach laut einige Wörter in einer alt und mystisch klingenden Sprache, mit der nur Magier etwas anfangen konnten, Saturas merkte sie sich. In Cains Hand bildete sich sogleich eine Portion (einiges mehr als eine Handvoll) „schwebendes“ Wasser: Es sah tatsächlich so aus, als hielte er ein Gefäss von seltsamer Form, gefüllt mit Wasser aus einem See oder einem Brunnen, in seiner Hand. Die Abschussbewegung war keine neue, ähnlich wie die meisten anderen, im Wesentlichen ein Nach-vorne-Drücken des Armes. Und nicht etwa, wie es ein in Sachen Magie völlig Unkundiger erwartet hätte (vielleicht dass einfach der Wasserball in der Hand geworfen würde), schoss wie aus dem Nichts ein gewaltiger Strahl der klaren, blauen Flüssigkeit durch die Luft, nach vorne, machte sogar eine leichte Kurve, wenn Sat das richtig beobachtet hatte, und traf einen Busch an seinem Fuss, er legte einen ansehnlichen Teil der Wurzel frei und entriss ihn somit fast dem Erdreich. Netter Zauber!, meinte der Priester. Einer der variantenreichsten, also individuellsten. Mit dem Spruch am Start könnt Ihr eine zünftige Show hinlegen. Mein Exempel war so ziemlich das Minimum, sehr primitiv, wenn Ihr so wollt. Seid allerdings gewarnt, das ist kein Kugelblitz, den man…wie würdet Ihr sagen?...aufladen kann. Auch wenn Ihr sie noch so lange aufbaut, viel effektiver als eben wird die Wasserfaust nicht sein. Saturas lächelte. Er hatte riesige Lust, seinen magischen Energien freien Lauf zu lassen. Das wollen wir doch erst mal sehen.
Er flüsterte die „Formel“ und hielt seine Hände so, als würde er einen kleinen Ball vor sich halten. Als dazwischen das durchsichtige Blau erschien, wirkte er schon glücklich. Er entfernte seine Hände dann langsam voneinander, und zuerst schien der Wasserball hin und her zu springen, kurz darauf bildete sich allerdings ein leichter, nach oben gebogener Strahl, der noch mal einige Augenblicke später schon sehr solid wirkte. Der Magier breitete seine Arme weiter aus, und der Bogen wurde immer höher und immer ein bisschen dicker. Schliesslich stand er da mit ausgestreckten Gliedmassen, als wolle er sich teleportieren oder einen mächtigen Zauber herbeirufen, mit einem zwar wässrigen, aber doch sehr fest wirkenden bläulichen Bogen über seinem Kopf, der wirklich aus nichts als sich ständig bewegendem, aber dennoch nicht entfleuchendem Wasser bestand. Naja, eben irgendwie magischem Wasser. Und ob man’s glaubt oder nicht, ein kleiner Spatz, gefolgt von drei weiteren, flitzte fröhlich flatternd unter dem Bogen durch. Cain staunte nicht schlecht, und Sat schien sehr zufrieden, er hätte wohl gerne inmitten eines belebten Platzes gestanden. Oder noch besser neben Melyssa. Er dachte plötzlich an sie und so wurde die kurze Zeit, in der er den Bogen noch aufrecht erhielt, zu einem Moment der Glückseligkeit (immerhin war auch exzellentes Wetter!).
Endlich (aus Cains Sicht) variierte der Mann mit den Stacheln auf den Schultern die Höhe des Bogens, was zweifellos auf einen Abschuss hindeutete. Ein paar kleine Kunststückchen waren ihm aber noch gegönnt. Er brachte das Ganze hinter seinen Rücken (wobei er die Arme natürlich drehen musste, damit die Handflächen noch nach oben zeigten und das Gebilde tragen konnten), warf es dort in die Höhe und fing es vorne wieder, und siehe da, der Bogen war noch vollkommen intakt und funktionsfähig. Saturas änderte noch einmal die Höhe der seitlichen „Säulen“, doch nicht nur das, er verbog auch diese, verknotete sie miteinander und produzierte so einen wundervollen Turm, der sich (drehend) zum Himmel hin wand. Cain staunte noch einmal.
Doch tatsächlich kam der Meister noch lange vor der Dämmerung zum Ende. Langsam liess er die rankenartigen Auswüchse wieder in seinen Handflächen, sprich im Nichts verschwinden; sie entknoteten sich schliesslich zu einem nur noch sehr kleinen Bogen, der in der Mitte auseinander riss, als Sat seine Arme erneut ausbreitete, wohl genau zu diesem Zweck, denn die Enden platschten jeweils nach links und rechts, und er hatte zwei gleichwertige Geschosse.
So, na dann. Ein klein wenig showmässig ging Saturas in die Knie, wirbelte diese rückwärts umher (in einer kreisförmigen, vertikalen Bewegung) und schoss sie dann ab, indem er beide Hände ruckartig, aber dennoch irgendwie geschmeidig vor seinen Körper drückte. Mit horrender Geschwindigkeit sausten sie los, nur wenig über dem Boden, sich umeinander windend, wie der Turm zuvor, sehr regelmässig und kontrolliert, nur eben viel schneller und dichter beieinander, als wäre es ein Strahl, um den sich eine Spirale wickelte. Das Ziel war ein recht weit entfernter Baum, kaum zwei Männer hoch. Anstatt diesen mit voller Wucht zu treffen, teilten sich die Stränge wieder, gingen auseinander, umkreisten elegant die Hälfte des Stammes, ohne sich dahinter zu treffen, und kehrten in alter Form, quasi wiedervereinigt zu ihrem Schützen zurück, das heisst: rasten auf ihn zu. Den Berg rauf. In Deckung, rief Cain beiläufig, fast scherzend, da er nicht im Zielbereich zu sein schien. Sat unterdessen stand wie angewurzelt, überrascht in seiner Begeisterung, ja entsetzt, als wolle er seinen Augen nicht trauen (dazu jetzt nicht schon wieder weitere Erläuterungen). Die Wasserfaust, deren Spur zum anvisierten Baum schon längst verschwunden war, teilte sich erneut; ihre Fortsätze begannen wie vorher einen Kreis zu beschreiben, und der schloss sich mit einem gigantischen PLATSCH an dem Punkt, an dem sich nur ein Augenzwinkern zuvor noch Saturas’ Magenbereich befand. Jener hatte sich auf die Erde gerettet. Flach lag er da, musste aufpassen, dass er nicht Opfer der Schwerkraft wurde, durchnässt bis aufs Äusserste…beziehungsweise in diesem Fall bis aufs Innerste.
Verdammt!
31.03.2004, 20:50 #260
doooom
Beiträge: 6.173

Den holprigen Pfad der hinauf zu diesem alten Gemäuer führte, das von den Schwarzmagiern bewohnt wurde, hatten sie recht schnell hinter sich gebracht und auch am Tor hatten sie keine Sekunde warten müssen. Dieses öffnete sich mit einem leichten knarzen von ganz allein, was Dooooms Begleiter, der sich auf dem Weg als Drognan vorgestellt hatte, doch leicht überraschte. Verwundert hatte er daraufhin neben dem eisernen Tor gestanden und nach demjenigen Ausschau gehalten, der es geöffnet hatte, doch da war niemand. Der Baal hatte es noch so in Erinnerung, von seinem letzten Besuch, doch für den etwas älteren Mann, war dies verständlicherweise etwas ungewöhnlich.
»Du brauchst gar nicht erst danach zu suchen, da ist niemand der das Tor geöffnet hat. Das geht von allein auf.«
Etwas ungläubig war der Blick, den er daraufhin von Drognan bekam »Wirklich? Seltsam.«
»Das ist in diesem Kastell nun mal so, hier gibt es einige seltsame Dinge. Du solltest vor allem vor den Dämonen auf der Hut sein. Ein Gespräch mit denen verursacht mächtige Kopfschmerzen.« gab der Baal von sich. Dies war eines der wenigen Dinge, die er über das Kastell wusste, denn wirklich gut kannte er sich hier selbst nicht aus. Aber wenn er schon einmal hier war, konnte auch der Guru die Gelegenheit ergreifen und noch etwas in der Heimatstätte der Schwarzmagier verweilen, schließlich ist man nicht jeden Tag im Kastell. Er ging einige Schritte weiter und auch der nicht mehr ganz so fremde Mann, bewegte sich weiter auf das innere des Kastells zu. Doch dann viel Doooom ein, das sie ja noch etwas spenden mussten. Er wandte seinen Kopf zur Seite und fing sofort an zu reden.
»Achso, du hast doch sicherlich etwas Gold dabei?« fragte er leicht schüchtern und versuchte dabei einen freundlichen Blick aufzusetzen »Wie müssen nämlich noch etwas spenden und ich bin nicht unbedingt sonderlich reich.«
Der letzte Teil des Satzes war nicht einmal eine Lüge gewesen. Eigentlich hatte er noch nie sonderlich viel Gold besessen und im Moment hatte er keine einzige Goldmünze dabei.
»Ja, ich hab etwas dabei. Und ich kann wohl auch etwas für dich mitspenden, schließlich hast du mich ja hier hergeführt.« entgegnete Drognan und kramte einen kleinen Geldbeutel hervor. Daraus holte er einige Münzen und legte sie in die Schale des steinernen Magiers, auf welche der Baal gedeutet hatte. Wie von Geisterhand verschwand diese goldene Spende daraufhin und die beiden Männer sahen sich danach etwas in der Eingangshalle des unheimlichen Gebäudes um.
»So, da wären wir dann. Das hier ist das Kastell der Schwarzmagier.«
31.03.2004, 20:54 #261
Rhodgar
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Rhodgar schlug die Augen auf. Es dauerte eine kleine Weile, bis er es geschafft hatte sich zu orientieren. Er hing nur so in einem der bequemen Sessel, die stets in der Bibliothek vorzufinden waren, die Arme auf dem kleinen Arbeitstischchen verschränkt, der Kopf hatte die Nacht wohl darauf gelegen. Nein, schon wieder war er hier eingeschlafen. Die Kerze hatte bereits ihren mittlerweile verfestigten Wachs über das Holz verteilt, was dem Schwarzmagier irgendwie das Gefühl vermittelte, den ihm bereitgestellten Luxus nicht zu würdigen. Schnell kratzte er mit der Spitze seiner Schreibfeder darüber, um den Tisch wenigstens annähernd sauber zu bekommen. Leider bedachte er nicht, dass dies sein einziges Schreibgerät war, und nach ein paar prüfenden Blicken stellte er fest, dass es wohl an der Zeit war sich ein neues zu beschaffen. In seinem Zimmer, da flog doch bestimmt noch irgendwo eine dieser elgant geschwungenen Federn herum. Kurz überlegte er, ob er sich nicht einfach von einem Dämonen eine neue bringen lassen sollte. Nein, entschied er. Seit diese Flattermänner offenbar Gefallen daran gefunden hatten, ihn hier und da zu pisacken, hatte er sich fest vorgenommen, so wenig wie möglich von ihnen abhängig zu sein. Also hoch in den ersten Stock.

Während der Dämonenbschwörer, beladen mit Feder, einem neuen Tintenfass und ein paar zusätzlichen Blättern pergament, so durch einen Korridor schlurfte, drehten sich all seine Gedanken nochmals um die gestrige Unterhaltung im Refektorium. Wie er Hilias´ Eisenmaske quasi als letztes Andenken überreicht bekommen hatte. Mit den Worten "Das war der Tag an dem du, Rhodgar, wieder zu uns gestoßen bist." hatte Rena sie ihm übergeben. Eine nettgemeinte Geste, und im Prinzip war er ihr auch zu ewigem Dank verpflichtet. Doch in dem Moment waren mit einem Schlag wieder all die Emotionen hochgequollen, die er bislang doch so gut unterdrückt hatte. Die Trauer und die Wut über das Geschehene hatten ihn binnen Sekunden übermannt, doch hatte er sich im letztem Augenblick noch aus der Affäre gezogen. Mit der Begründung, etwas ganz wichtiges erledigen zu müssen, hatte er seine Freunde im Speisesaal alleine gelassen. Eigentlich war es ja auch keine Ausrede gewesen, denn er war zurück in die Bibliothek gegangen, um an seinem angefangenen Werk weiter zu schreiben. Bald würde es fertig sein. Nicht sonderlich dick, zumindest nicht vom Umfang her. Dennoch steckten in diesen Schriften mehr Gefühle, Emotionen und Sorgen als in so manchem Buch, das hier in den schier endlosen Regalreihen seinen Platz gefunden hatte.

"DOPPELTESCAVENGERGALLNOCHMAL!" Jener Fluch löste sich aus Rhodgars Mund, als er nach einem kurzen Zusammenstoß mit einem schwebenden Tablett die obersten Pergamentblätter vollkommen mit rötlichem Saft vollgesudelt sah. Er... einen Moment, ein schwebendes Tablett? Der Schwarzmagier zog eine Grimasse, die wahrlich sehenswert war. Eine Mischung aus belustigter Verzweiflung und Zorn spiegelte sich in seinen Zügen wieder. Wieder einmal hatte ein Dämon die Gelegenheit nicht ausgelassen, ihn zu schikanieren. Dass er es gewesen war, der vollkommen geistesabwesend durch die Gegend gelaufen war, das war ihm momenten egal. Er schob die Schuld den Flattermännern in die Schuhe. Doch so langsam hatte er gelernt, seine Wut unter Kontrolle zu halten, und stattdessen mit einer gehörigen Portion Sarkasmus zu reagieren. Wenigstens waren nicht alle Blätter vollgeschmiert. Die anderen waren sowieso überflüssig gewesen.
31.03.2004, 20:59 #262
Sazabi
Beiträge: 138

Sazabi stieß einen Stoßseufzer der Erleichterung aus. Endlich! Dies musste meditates Zimmer sein, der Dämon hatte den Weg genau beschrieben. Vielleicht wäre es doch sinnvoll gewesen, eines der Wesen schon vor ein paar Stunden zu fragen, anstatt sich hier die Füße wund zu laufen? Dann hätte er jedoch sein Unwissen gleicht zu Anfang zugeben müssen, was seinem Ruf als Bösewicht und Nekromant wohl geschadet hätte. Allerdings war das auch so der Fall gewesen...Sei’s drum. Da auch Inachos anzusehen war, dass ihm ähnliche Gedanken durch den Kopf gingen, setzte der Magier schnell eine finstere Miene auf und legte den Finger auf den Mund. „Psst! Meine übersinnlichen Übersinne sagen mir, dass meditate sich in diesem Zimmer befindet. Sei jetzt artig und benimm dich, klar? Und sprich nur, wenn du gefragt wirst.“
Respektvoll klopfte er einige Male. Hoffentlich befand sich die Hüterin überhaupt in ihrem Zimmer, sonst könnte sein jüngerer Bruder seine übersinnlichen Kräfte anzweifeln...
31.03.2004, 21:07 #263
meditate
Beiträge: 6.868

meditate hatte noch geschlafen, als sie ein zaghaftes klopfen aus den allerschönsten träumen riss. wer traute sich denn solch eine dreistigkeit?

ein dämon war das nicht, die kamen ungefragt durch die wände und kannten keine scham, aber der da klopfte hatte irgendwie angst. das war ja immerhin auch eine angenehme empfindung, wenn jemand angst vor ihr hatte. außerdem würde es wohl ein zirkelmitglied sein, andere wagten sich eher nicht in das obergeschoss.

also warf meditate schnell einen morgenmantel über, strich sich mit gespreizten fingern durchs haar, warf einen prüfenden blick in den spiegel und rief dann

"herein, wenns nicht grad ein innosler ist."
31.03.2004, 21:26 #264
Sazabi
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Der Magier öffnete mit leicht zitternden Händen die Tür, wobei er versuchte, so selbstsicher zu wirken wie möglich. Diese Anstrengungen wurden leider zunichte gemacht, als er meditate sah. Er hatte die Hüterin aus dem Schlafe geweckt! Sicher war sie wütend und verlangte nun Menschenopfer. Sazabi reagierte wie immer in Notsituationen: Er versuchte, sich möglichst schnell aus der Schusslinie zu begeben, oder, falls das nicht ging, einen anderen zum Sündebock zu machen. Er gab Inachos einen Schubser und raunte ihm aus dem Mundwinkel zu: „Na los, bitte sie um Entschuldigung, du hast sie durch dein törichtes Verhalten erzürnt.“ Als der kleine Bruder unschlüssig stehen blieb, drückte er ihn mit sanfter Gewalt nach unten. „Wirf dich vor ihr auf den Boden, sonst werden wir alle sterben!“

Zur Hüterin gewandt, versuchte er mit mäßigem Erfolg, eine ruhige Miene zu bewahren. „Verzeiht, hohe Frau, dass mein unwissender Bruder euch durch sein Klopfen störte. Er ist tief betrübt über sein Fehlverhalten – Was? Ruhe da unten. Nein, ich werde mich nicht auch auf den Boden werfen. Du reichst vollkommen aus. Nein, geklopft hab ich natürlich auch nicht. Sei jetzt still. Wo war ich stehen geblieben? Achja, bei Inachos Fehlverhalten. Er redet manchmal wirres Zeug.“ Sazabi grinste schief. „Er hat in seinen jungen Jahren schon so viel schreckliches gesehen, das kann Körper und Seele schädigen, wie ihr sicher wisst. Doch zu meinem Anliegen: Wir melden uns aus dem Minental zurück. Harpyieneier konnten wir leider nicht finden, dazu reichte die Zeit nicht aus.“ Diesmal ließ sich die Schuld leider nicht so leicht auf andere schieben. „Doch dafür konnten wir nichts, denn eine geheimnisvolle Macht befahl mir, auf der Stelle zum Kastell zurückzukehren und diese einzigartigen Maden zur... Erforschung eines Heilmittels gegen Heuschnupfen zu verwenden. Daher möchte ich untertänigst darum bitten, ein Labor für meine Versuche zur Verfügung gestellt zu bekommen. Wäre das vielleicht möglich? Für kurze Zeit? Probeweise? Unter Aufsicht?“ Er verstummte und versuchte, gleichzeitig Inachos am Aufstehen zu hindern und würdevoll und vertrauenswürdig auszusehen. Es gelang nicht.
31.03.2004, 21:40 #265
meditate
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"soso, diese vielen monde waren also nicht ausreichend. wo wart ihr denn dann? ihr könnt doch unmöglich die ganze zeit diese maden erforscht haben. maden werden fliegen nach einiger zeit. ihr müsst doch hundert generationen erlebt haben"

gut um die harpyieneier ist es schade, aber nicht so schlimm, ich schicke eh jeden heiler auf die suche, die meisten kommen zwar nicht wieder, aber sie haben es dann auch nicht anders verdient.

zeigt doch mal her, was ihr da habt. nun macht schon."

meditate trat näher und brummte dann inachos zu: steh auf, ein schwarzmagier liegt nicht auf den knien. tritt deinem bruder in den arsch, wenn er so was noch mal von dir will. außerdem weiß ich ohnehin, dass er geklopft hat, ich kann durch wände sehn."

meditate streckte fordernd die hand aus und wartete auf die maden.
31.03.2004, 21:53 #266
Sazabi
Beiträge: 138

Zögernd nahm Sazabi einige der Maden aus der Tasche seiner Robe. Es war ihm unangenehm, das Mittel zur Weltherrschaft aus der Hand zu geben, doch was blieb ihm anderes übrig? Außerdem hatte meditate ihn durch ihre Bemerkung, die Maden würden nach einiger Zeit zu Fliegen, verunsichert. Was wurde dann aus der Weltherrschaft? Offenbar verlangte Beliar höchste Eile von seinen Dienern – das Geheimnis der weißen Tierchen musste erforscht werden, bevor sie schlüpften. Oder war alles ganz anders und erst die Fliegen würden ihm die ultimative Macht verleihen? Eine wahrhaft schicksalhafte Frage. Vielleicht konnte die Hüterin ihm bei der Beantwortung helfen.

„Nuuun, Beliar führte uns hierhin und dorthin, nicht wahr, mein guter Freund Inachos?“ Sie schien Inachos zu mögen, da war es eine gute Idee, seine überaus guten Beziehungen zu ihm zu betonen. „Mein Bruderherz und ich, wir erkundeten das gesamte Minental...beinahe jedenfalls. Doch es gab weder Toast noch Eier noch sonstige Hinweise, bis mir befohlen wurde, mich zurück zum Kastell zu begeben. Aber wir haben viel gelernt und sind mächtig, weise und stark geworden. Die Expedition verlief also keinesfalls erfolglos, man könnte sogar von einem überwältigenden Erfolg sprechen. Schließlich sind das keine gewöhnlichen Maden, wie man schon auf den ersten Blick erkennt.
Diese hier werden den Lauf der Welt verändern.“
Mit einer bedeutungsvollen Geste überreichte er ihr die Kriechtierchen, die die ungeheure Bedeutung ihrer Existenz mit Fassung trugen und friedlich weiter umherkrochen.
31.03.2004, 22:04 #267
meditate
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die magierin betrachtete die dicken fetten weißen dinger mit widerwillen. diese jugendlichen von heute hatten wirklich nur grütze im kopf. das waren stinknormale, besonders fette .... oder doch nicht?

"gut ihr könnt das leer stehende labor von zloin nehmen, der ist schon ne ganze weile weg. übrigens auch verschollen bei der suche nach einem harpyienei. jedenfalls steht das unbenutzt da. ich werde den dämonen sagen, dass sie euch zutritt verschaffen sollen und dann verändert mit dem weißne ekelviechern meinethalben die welt. vielleicht findet ihr ja sogar etwas gegen die dreisten innosler. das wäre dann ein segen für die welt.

und nun geht und lasst mir ja keines von den biestern hier im zimmer fallen. ich will nicht gerettet werden."

meditate öffnete den beiden brüdern sogar die tür und geleitete sie hinaus.

"ach und noch was, ich freu mich, dass ihr heil zurück seid, ihr habt mir gefehlt."

dann knallte die tür wieder ins schloss und meditate lehnte sich aufatmend von innen dagegen.

bloß keine schwäche zeigen. mann war das eklig!
31.03.2004, 22:25 #268
Sazabi
Beiträge: 138

„Natürlich nicht, hohe Frau, vielen Dank. Ihr werdet es nicht bereuen, schon in wenigen Jahren werden wir erste Ergebnisse erzielt haben. Und wir freuen uns natürlich auch, dass wir heil zurück sind. Es hätte mich sehr betrübt, zu erfahren, dass es mir nicht gut geht.“, erzählte der Magier noch der verschlossenen Tür, bevor er zu einem spontanen Freudensprung entschloss. Endlich war der Weg zur Unterwerfung des Universums frei! Noch einige wenige Versuche, dann würde Beliar über diese Welt und Sazabi über Sonne, Mond und Sterne herrschen. Inachos würde ein Labor auf dem Mond und eine Menge unsinnige Bücher sowie einige ebenso hässliche wie langweilige Geschöpfe zum untersuchen bekommen. Damit hatten alle drei ihren Lebenstraum erfüllt.
Doch vor die Weltherrschaft hatte Beliar die Schönheit gesetzt. Zuerst würde er sich den Schweiß und Schmutz von der Haut waschen und sich nach einem Friseurdämonen umsehen. Ob es so etwas hier gab? Es wurde dringend Zeit, dass er sich etwas im Kastell vertraut machte, fast seine gesamte Zeit bei den Dämonenbeschwörern hatte er in der Bibliothek und in Laboren verbracht. Fast fühlte er sich fremd in den dunklen Gemäutern.
01.04.2004, 10:13 #269
meditate
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meditate bereitete alles für die prüfung ihres schülers vor. sie hatte von den dämonen einen tisch im krankenlabor präparieren lassen, auf dem jetzt die verschiedenen zutaten standen.

die verbände sollten nicht das problem sein, aber ein paar schwere krankheiten würde er schon diagnostizieren müssen und entsprechende gegenmaßnahmen ergreifen müssen.

ein zombie würde sich mit der beulenpest infiziert haben und ein weitere sollte an erektionsschwäche leiden. mal sehn, was der zukünftige heiler daraus machen konnte. zum schluss würde sie ihn wieder höchstselbst infizieren, dann wenn man andere heilt, dann muss man sich auch selbst heilen können, das war man seinen patienten schuldig.

am gestrigen abend waren noch dooom und ein anderer seltsamer fremdling erschienen und waren von den dämonen in einem der zimmer untergebracht worden.

meditate freute sich, den stillen sumpfler wiederzusehen, dem sie vor langer zeit den zugang zum eisgarten zu verdanken hatten. wie es ihm wohl ergangen war?
01.04.2004, 15:32 #270
Ray
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Eine müde Gestalt schleppte sich den steilen Berg zum Kastell empor. Sie war in einen dunkelblauen Umhang gehüllt, der mit feinen Runen bestickt war. Und doch war es kein Schwarzmagier, sondern nur ein Bürger. Nämlich Ray, der erfolgreich von seiner "Schatzsuche" zurückgekehrt war. Anstatt nach Hause zu gehen, war er sofort zu seinem ursprünglichen Ziel aufgebrochen: Dem Kastell der Dämonenbeschwörer. Er hoffte, dass ihm das cingulum magici Beliari, ein Gürtel, wegen dem er sich auf die Suche begeben hatte, ihm die Tore des Kastells öffnen würde.

"Endlich!" keuchte Ray, der unter der prallem Mittagssonne zum Kastell hochgestiegen war. "Warum müssen die auch so hoch oben am Berg wohnen? Egal, ich bin fast am Ziel! Bald kann ich die berüchtigten Schriften der Dämonenbeschwörer lesen - hoffentlich..."
Er zog den Gürtel aus seinem Inventar. Wie wunderbar die schwarzen Perlen in der Sonne glänzten. Ein wunderbares Stück Arbeit, dieser Gürtel. Und er strahlte eine sonderbare Aura ab.

"Hmmm... Wenn ich ehrlich Eindruck schinden will, sollte ich den Gürtel vielleicht anlegen. Er passt ohnehin so gut zu meinem neuen Umhang." meinte Ray. Gesagt getan. Ray legte sich den mit schwarzem Trollfell überzogenen Gürtel an.
"AH!" Ein stechender Schmerz durchfuhr Ray. Der Rubin der Gürtelschnalle glühte zornig hellrot auf und wie ein glühender Nagel fühlte sich der kurze Schmerz an. Wie sehr hätte Ray gewünscht, dass es damit ein Ende gehabt hätte!

Doch nein, was nun kam, war schlimmer. Ray fühlte, wie ihn alle Kraft zu verlassen begann. Panisch versuchte Ray, den Gürtel abzunehmen. Doch dieser saß wie festgewachsen. Von zunehmender Schwäche geplagt schleppte er sich bis vor das unheimliche Tor des Kastells. Die Skelette, die an der Tür hingen, waren aber Rays geringste Sorge des Augenblicks.

Ray brach in die Knie und kroch vorwärts. Doch vergebens. Er kam nicht dazu, ins Kastell einzutreten. Es war, als sauge ihn ein schwarzer Strudel hinab ins Dunkel. Ray brach zusammen und ihm wurde schwarz vor Augen...
01.04.2004, 18:09 #271
meditate
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der dämon, der die hüterin benachrichtigte wirkte beinahe aufgeregt. sie solle den menschen reinholen, er würde es nicht mehr über die schwelle schaffen. die gerippe könnten nichts mehr für ihn tun, denn er läge vor dem tor und das leben würde aus ihm fließen.

schnell zog sich meditate ihre robe über und packte ihren stab. wer weiß, was sie erwartete.

vor der tür lag ein mann in einem dunklen cape der kaum noch atmete. meditate rollte ihn zunächst auf den rücken, um sein gesicht zu sehen. er war bleich, saugte die luft in sich ein, als wäre sie dicker sirup und hatte kalten schweiß auf der stirn.

"schnell, bringt ihn hinein, gleich in das erste krankenzimmer und zieht ihm die sachen aus, damit er luft bekommt."

meditate ging hinter dem dämon her, der den fremden wie ein baby auf den armen in eines der krankenzimmer trug. dort würde man sich um ihn kümmern.
01.04.2004, 20:12 #272
Rhodgar
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Man konnte es nicht gerade innerliche Ausgeglichenheit nennen, was sich in Rhodgar abspielte. Der Tod seines Freundes Hilias nahm ihn einfach noch zu sehr mit. Eigentlich hatte er gedacht, mit ein paar Tagen der Trauer wäre "die Sache gegessen". Natürlich nicht in dem Sinne, dass er nun für ewig mit diesem dunklen Kapitel seines Lebens abschließen würde, doch bei Beliar, das seinige ging weiter. Es war nun einmal nicht mehr zu ändern, dass Hilias eingegangen war ins Reich des dunklen Gottes, und nun auf sie schaute. Vielleicht schwebte seine Seele ja körperlos durch die Welt, auf der Suche nach der endgültigen Erlösung? Gab es die überhaupt? Vielleicht. Aber vielleicht auch nicht. Aber er wollte sich auch keine Gedanken mehr darüber machen.

Nach einem ziemlich tristen Tag stand Rhodgar nun in dem röhrenförmigen Raum, in welchem er mit dem Don den Schattenflammenzauber trainiert hatte. Nein, besser gesagt, er hatte versucht diese Angriffsmagie einzusetzen. Gelungen war es ihm jedoch nicht, aber er hatte es genaugenommen auch gar nicht erst versucht. Mit Scham dachte der Schwarzmagus daran, wie er seinen Mentor hatte stehen lassen. Er hatte sich damals noch nicht dazu im Stande gefühlt, die verkörperte finstere Magie unter den wachsamen Augen seines Lehrmeisters anzuwenden. Und so war er geflüchtet. Doch dann kamen ihm bessere Tage in den Sinn. Zum Beispiel jener, an dem er sich seinen Respekt glorreich zurückerkämpft hatte. Jedoch war es wohl eher des Schicksals glückliches Händchen gewesen, welches sein Geschoss Seraphins Hut von Aylens Kopf hatte hinunterschießen lassen. Sehr viel hatte er selbst nicht dazu beigetragen, aber wie dem auch war, der Don war begeistert gewesen. Und wenn man den Erzählungen glauben durfte, hieß es schon sehr viel, dem Grummelpaket überhaupt auch nur die winzigste Emotion herauslocken zu können. Wenn dem so war, dann hatte er selbst wohl gute Arbeit geleistet. Aber sei´s drum.

Die Augen zu schmalen Schlitzen verengt, griff er sich nun jenen Runenstein, der ihm auch auf seiner Abenteuerreise so treue Dienste geleistet hatte. Langsam wuchs über seiner Hand der schwarze Ball heran, bis er eine beachtlich Form angenommen hatte. Die schwarzen Energien zogen und zerrten, als wären sie von dem Geist eines wilden Orkhundes befallen, der an eine Kette gebunden versucht, diese von dem Pfahl zu reißen. Und schließlich ließ er dieser kleinen Gewalt ihren Willen, und löste die Verbindung die zwischen ihm und dem Schattenball bestand. Schon zischte sein Geschoss auf die, anscheinend, hözerne Übungspuppe zu, die er fokussiert hatte. Eigentlich hätte das Holz zersplittern müssen, doch das einzige was wild umherflog waren die einzelnen Lichtpartikel in die sich seine Schattenflamme beim Aufprall aufgelöst hatte. Keine Wirkung, nichts. Verärgert rannte Rhodgar zu dem Holzkamerad hin, und untersuchte ihn. Nicht einmal ein Kratzer war von seinem Angriff übrig geblieben. "Du hinterhältiges Miststück, geh gefälligst kaputt! ARGH!" Nach seinem Tobsuchtsanfall hatte er mit der Faust ausgeholt, um dieser Möchtegernpuppe kräftig eine zu verpassen, doch hatte er dabei wieder einmal alles logische Denken aufgegeben. So hätte er doch voraussehen müssen, dass wenn selbst noch nicht einmal seine stärkste Waffe etwas gegen den Hölzernen ausrichten konnte, seine Faust bestimmt nicht in der Lage sein würde dies zu verrichten. Der Schwarzmagus musste verbittert schlucken. Hier würde er nichts mehr tun können, lediglich seine Hand musste noch versorgt werden.

So schritt Rhodgar durch die Flure, und gelangte wenig später im Krankenzimmer an. Er war noch nicht oft hier gewesen, doch soweit seine Erinnerungen ihn nicht trügten, hatte er in einem Regal eine Reihe von Schienen gesehen. Natürlich hätte er auch einfach einen Heiler bitten können, seinen anscheinend gebrochenen Knochen (er zeichnete sich unnatürlich deutlich durch die Haut ab) verheilen zu lassen. Doch war die Chance, einem Kundigen des Heilens jetzt zu begegnen, so gut wie Null. Und wieder mal wäre es besser für dich, wenn du dich in dieser Sache endlich mal schlau machen würdest! ärgerte er sich über sich selbst. So war das einzige, was er tun konnte, eine der Metallschienen zu nehmen, sie seiner Hand anzulegen und einen dünnen Verband darum zu wickeln. Den erschöpften Mann, der währenddessen bewusstlos im Krankenbett sein Dasein fristete, bemerkte er gar nicht.
01.04.2004, 20:41 #273
Ceyx
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Ceyx ging, wie schon die zurückliegenden Abende, durch den Garten des Kastells. Dunkle Wolken waren schon bevor die Sonne untergegangen war, aufgezogen, und hatten die Nacht viel zu früh einziehen lassen.
Kalter Wind brachte die Blätter eines Baumes zum Flüstern und kündigte den bevorstehenden Regen an. Doch Ceyx ging weiter, denn es kümmerte ihn nicht. Fröstelnd zog er seinen Umhang enger um seine Schultern, doch er wusste, dass das nichts nützte. Die Kälte lag in ihm drinnen, hatte sich in den letzten Tagen auf seiner Seele niedergelassen.
Es war nur ein Gefühl. Und er wusste nicht, woher es kam.
Er fühlte sich einsam. Er fühlte sich haltlos.
Faith...
Wo sie wohl war?
Er vermisste sie.
Ein Rascheln ging über die Welt, als die ersten Regentropfen auf die Erde fielen. Ceyx schloss die Augen und streckte die Arme seitlich angewinkelt aus. Kalter Regen tropfte über seine Hände.
Langsam legte er den Kopf in den Nacken.
War es so, wie er es fühlte?
Das Leben, ein langer Weg, den man einsam begann und auch wieder einsam beenden würde. Und dazwischen, nur Momente wie Träume, endlos und wunderschön, verletzlich und vergänglich.
Es war kalt.
Regen lief wie Tränen über sein Gesicht.
Kalt.
01.04.2004, 20:50 #274
Cain
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Cain nickte und grinste.
Du hast dich übernommen. Du magst viel Macht haben, doch hast du nicht unbegrenst... mein Schüler bei den letzten beiden Worten musste der hohe Magus grinsen und blicke Saturas mit frechem Anflug an.
Wir kommen nun zum mächtigsten Zauber Saturas.
Cain konzentrierte sich und seine Augen fingen bläulich an zu glühen. Er erhob die Arme bis zu der Haltung, wo man sich eigendlich teleportierte und erhob sich vom Boden.. nur ein paar Zentimeter, jedoch spürte man die geballte Kraft der Magie in der Luft. Sie schien wie von Blitzen durchzogen und war wie Sirup in der Lunge.
Der Himmel verdunkelte sich auf einen Schlag und schien sich um den Wassermagier zu versammeln.
Nun war der Himmel von dicken, schwarzen Wolken überzogen und langsam fing es an zu regnen und zu blitzen.
Schließlich stieß der hohe Magus einen schrei aus.. schrill und ohrenbetäubend... unmenschlich.
Plötzlich kamen rings um ihn herum große Splitter aus Eis vom Himmel geregnet. Sie trafen Cain und Saturas nicht, jedoch schlugen sie überall große Löcher in den Boden und richteten großen Schaden an.
Cain kam wieder auf den Boden und der zauber ließ nach.
Schweißperlen liefen seine Stirn herunter und er wischte sie sich keuchend ab.
Viel Engergie wird es dir abverlagen, jedoch muss ich nun zurück ins Kastell.. es eilt.. Bis nachher Saturas.. Übe gut waren seine letzen Worte und sein Körper zerfetzte in tausende kleine Teile. Kurze Zeit später Materialisierte er sich im Kastellvorraum und warf ein paar Goldstücke in die Schale hinein, die kurze Zeit später verschwanden.
Mit einem zufriedenenn Grinsen ging er zurück in Meditates Labor. Vieleicht wartete sie ja bereits..
01.04.2004, 20:58 #275
Ceron
Beiträge: 379

Eine lange Zeit sass der frischgebackene Magier da, in seinem Gemach, hirnte über seinen Entwürfen und erkannte, dass er für dieses Werk nicht prädestiniert war, da musste ein Anderer ran. Doch zuerst wollte er für seinen Hydrakopf schauen, er müsste schnellstens einen Mann finden der diesen Kopf ausstopfen konnte, wenn’s sein müsste würde natürlich auch eine Frau gehen. Ceron hastete in seiner Robe, die nun um einen um einen ersten Stern bereichert war, die Treppe in die Bibliothek hinunter. Als er in der imposanten Bibliothekshalle ankam schallten sogleich die Worte, Bestienköpfe und Ausstopfen durch die stickige Bücherluft, hallten an den Wänden wieder und kamen zu Ceron zurück.
Dieser vernahm sogleich das dumpfe Geräusch eines fallenden Buches. Ceron schritt durch die Gänge des Wissens und erreichte einen Landeplatz einer Wissenshülle, ja, hier lag ein Buch am Boden. Etwas abgegriffen schien der Buchrücken, aber man konnte immer noch lesen „De arte venande cum avibus“ – Ein Buch über die edle Falkenjagd, doch was hatte das mit dem Ausstopfen von Bestienköpfen zu tun?

Ceron war schon zu müde um sich solch komplexe fragen zu überlegen, er griff sich das Buch und ging zügigen Ganges auf sein Zimmer zurück, wo er auch schon bald in das Reich der Träume einstieg. Ganz sanft holte ihn das andere Reich, um ihn am nächsten Abend wieder so sanft freizugeben.
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