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Rund um Khorinis #16
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22.02.2004, 14:20 #126
Eorl
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Als die Schritte seiner Verfolgerin stoppten, drehte Eorl sich um. Aeryn stand völlig reglos auf dem Weg, das Schwert noch immer in der Hand. Sie starrte ihn an, aber ihr Blick ging ins Leere. Sie schien in Gedanken versunken. Das war ein Gutes Zeichen, vielleicht ahtte sie ihre Menschlichkeit wiedergefunden, vielleichtw ar all der Zorn und Hass den sie bis zur Selbstzerstörung aufgestaut hatte aus ihr herausgeströmt. Eorlöffnete den Mund, aber die Worte blieben ihm im Hals stecken. Konnte er überhaupt mit ihr reden? Konnte er ihr, nach allem was er ihr angetan hatte Trost spenden? Würde sie es nicht als blanken Hohn ansehen, wenn er sich bei ihr entschuldigte? Freilich würde er ihr gerne sagen, wie leid ihm das Ganze tat, aber welchen Grund hatte sie, ihm zu glauben?
22.02.2004, 14:33 #127
Aeryn
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Reglos stand die Kriegerin auf dem Waldweg. Er drehte sich um und sah sie an. Sie erwiderte seinen Blick oder sah sie durch ihn hindurch?

Das Schwert fest umklammert, den Blick auf ihn gerichtet. Auf den Mann, der ihr so viel Übel zugefügt hatte. Auf den Mann, der sich Ritter nannte und von Ehre sprach, aber eine Frau in die Sklaverei schickte. Er öffnete den Mund, doch sprach nicht zu ihr. Recht so. Was hatte er ihr auch noch zu sagen? Hatte er erlebt, was sie durchlebt hatte? Konnte er auch nur erahnen was er ihr angetan hatte? Konnte er das?

Sein Schweigen war der erste Balsam für Aeryn. Für eine Frau, die von der Rache nach ihren Peinigern so sehr aufgezerrt war, das sie selber keinerlei Kontrolle mehr darüber hatte.

Ihre Hand sank herab. Sein Blut rann die blanke Klinge herab, und die Erde unter ihren Stiefel trank ihn gierig.
22.02.2004, 15:24 #128
Eorl
Beiträge: 794

"Mir ist klar, das ihr mir niemals werdet verzeihen können, was ich euch angetan habe." Langsam, fast bedächtig versuchte der Riter die richtigen Worte zufinden. Hatte er die kriegerin am Nede doch völlig falsch eingeschätzt?
"Ich habe in den Söldnern immer eine Bande gesetzloser Strauchdiebe und Mörder gesehen, die nur auf Gold und gewinn aus sind, und kein Gramm Ehre im Leib haben. Deshalb habe ich mich dort eingeschlichen, um zu sehen wie weit mein Bild dieser Leute der Wahrheit entsprach. ich habe versucht herauszufinden, wer sie wirklich waren, und ich muss leider sagen das ein Großteil dieser Leute dem Vorurteil durchaus gerecht geworden ist." Er lachte bitter, und schaute sie mit einer Mischung aus Schmerz und Hochachtung an. "Ich hätte nie damit gerechnet, gerade dort unter diesen Trunkenbolden und Störenfrieden jemanden zu finden, der ehrenhaft genug ist, auch dann zu seiner Verantwortung zu stehen wenn es weh tut. Ihr habt mir gezeigt, das es auch auf dem Hof Menschen gibt, die Ehre und Wahrheit hoch schätzen, und ganz gleich ob ihr mich jetzt umbringt oder nicht, ich bin euch dafür wirklich dankbar."
22.02.2004, 15:50 #129
Taeris Steel
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In Gedanken schon wieder in seiner warmen und gemütlichen Hütte ging Taeris voraus, dicht gefolgt von Redsonja. Das Wetter war wie in den vergangenen Tagen auch, trist und der Himmel hatte schon die ganze Zeit eine schwermütige gräuliche Farbe angenommen, während die Sonne sich hinter den dunklen Wolken versteckte. Taeris hatte seinen dunkelgrünen mantel zugezogen und den Kragen zum Schutz vor der Kälte hochgekrämpelt. Seine beiden am Rückenbefestigten Schwerter klimperten bei jedem Schritt ein wenig gegeneinander und sein Erzlangschwert ritzte bei jedem Schritt eine kleine Kerbe in den morastigen Boden. Stapfenden Schrittes erreichten die beiden die Treppe zu Bengars Hof und überquerten das Weidenplateau, bis sie schliesslich den Pass zum Minental erreichten und selbigen passierten...
22.02.2004, 16:10 #130
Kano
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Der Himmel war trüb an diesem Tag und es war windstill. Es war auch seltsam still, so empfand es Kano. Es war nichts zu hören außer den beiden Streitern Innos, die langsam den Pfad entlang schritten. Kano hatte, wie sollte es anders sein, das meiste Gepäck geladen, Proviant und Ausrüstung, Samantha trug lediglich ihre Rüstung und die ihre Waffen.
"Ich hoffe, du hast die Zauber nochmal geübt, im Minental wirst du sie dann anwenden müssen. Da kann hinter jedem Stein der Tod lauern. Was auch immer passiert, wir bleiben zusammen. Wenn wir da getrennt werden und auf eine orkische Patrouille treffen, sehen wir alt aus."
Sicher kannte sie sich schon genug aus, aber sicher war sicher. Er war ihr Mentor und wenn ihr während der Ausbildung etwas zustoßen würde...
Sie passierten bald die Taverne und es ging weiter in Richtung Onars Hof. Nun wurde es ein wenig brisanter, wenngleich sich kaum ein Wegelagerer an sieheran getrauen würde und sollte. Nachdem das Plateau erreicht war, umgingen sie den Bauernhof weiträumig und passierten schließlich die Pforte zum Pass. Es ging ins Minental, wortwörtlich ein Höllenkessel...
22.02.2004, 16:13 #131
Aeryn
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Zum ersten Mal blickte sie bewusst in die Augen, des Mannes, der so viel Schmerz über sie gebracht hatte. Seine Worte klangen ehrlich. Verdammt ehrlich. Und es entfachte einen neue Welle des Zorns, sich das eingestehen zu müssen. Denn ja, in einem hatte Eorl mehr als recht. Trunkenblode und Säufer bevölkerten die Taverne. Es war nicht zu leugnen. Lee war sogar entführt worden, so hatte Sly ihr erzählt. Der Überfall der Orks hatte die Situation noch verdeutlicht. Und Eorl? Er hatte bewiesen, was sie sofort gesehen hatte. Nämlich, daß ein jeder friedlich ein und ausspazieren konnte, wie es ihm paßte und wenn er wollte, sogar richtig Schaden anrichten konnte. Nun hatte sie was in der Hand.

Und wenn sie Eorl an Lee auslieferte? Was würde er dann tun? Ein Exampel statuieren? Eorl einfach umbringen? Ihn laufenlassen? Doch dann erinnerte sie sich an das letzte Gespräch mit dem Söldnerführer. Der Hof würde sicherer werden. Mit Eorl´s Tod oder ohne seinen. Aeryn glaubte den Zweck ihrer Entführung endlich gefunden zu haben… Vielleicht um anderen Söldnern dieses Schicksal zu ersparen? Vielleicht um endlich die Söldner zusammen zu führen... zur Freiheit zu führen…

Die Kriegerin war trotz allem mit dem Leben davon gekommen. Und Eorl war es auch.

„Keine weiteren Schmerzen, Eorl.“ Ihre Stimme war hart und sanft zugleich. Die Stimme einer jungen Frau. „Gebt mir für Euer Leben Eurer Wort. Eines Tages, werde ich vor Euch treten und einen Gefallen von Euch fordern.“

Die Kriegerin ging einen Schritt auf Eorl zu und rammte ihr Schwert vor sich in den Boden, gleich neben seinen Zweihänder.
22.02.2004, 16:21 #132
Ferox
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Von der Stadt aus ging er abermals den Weg zum Sumpflager. Es war nicht viel los auf dem Weg. Da er nun auch ein Schwert benutzen konnte, war seine Angst vor irgendwelchen Tieren nicht mehr groß. Kurz vor der Taverne erlegte er ein Molerat und freute sich über das erfolgreiche Entfernen des Fleisches, wie Ritter Longbow es ihnen beim Rekrutentraining gezeigt hatte. In seinem Rucksack verstaut, setzte er seine Reise zum Sumpf fort. Dabei war er am Ort vorbei gekommen, der als Austragungsort der Winterspiele dienen sollte und zog weiter zum Sumpf. Der Templer am Eingang der Felsspalte begrüßte ihn Freundlich und der Waffenknecht durchschritt die Pforte zum Sumpf.
22.02.2004, 16:26 #133
Eorl
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Wie vom Donner gerührt stand Eorl da, schaute die Kriegerin mit einer Mischung aus Überaschung und Respekt in die Augen. Hatte er sich verhört? Nein, dachte er, sie ist einfach nur noch ein Stück klüger als ich angenommen hatte. Er konnte sich der Hochachtung die er für diese Frau empfand nicht erwehren. Sie wusste, das die Söldner ein Haufen Trunkenbolde waren, aber sie hatte sich vorgenommen diesen Umstand zu ändern. Wie er sie jetzt vor sich sah, wusste er, das er von ihr keine Überfälle auf die Garde zu fürchten hatte. Sie liebte ihre Freiheit, nicht, wie so viele andere, Gold und Erz. vielleicht hatten sie mehr gemiensam als er geglaubt hatte.
Er ging einen Schritt auf sie zu, und legte die Hand an seinen Schwertgriff.
"Ich schwöre bei Innos, das ich euch nichts ausschlagen werde, solange ihr mir nicht abverlangt die Garde zu verraten. Ich wünschte wirklich wir hätten uns nicht auf zwei Seiten der Front kennengelernt, denn wenn ich euch so ansehe, glaueb ich das wir wunderbar miteinander ausgekommen wären, wenn die Umstände anderst gewesen wären." Er zuckte die Achseln. "Was solls."
22.02.2004, 17:02 #134
Aeryn
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Aeryn sah die Überraschung und den Respekt in seinen Augen des Mannes, als er einen Schritt auf sie zutrat. Seine Hand legte sich um seinen Schwertknauf, als er schwor. Und sie glaubte ihm. Die Kriegerin nickte langsam, fast würdevoll, in Anerkennung seines Wortes. Ihre Hand berührte ebenso ihren Schwertknauf. Einen langen Augenblick später zog sie die Klinge aus der Erde.

„Unsere Wege trennen sich hier, doch wenn die Zeit gekommen ist, werden sie sich erneut kreuzen, Eorl.“ Ein ruhiges Funkeln lag in ihren Augen. Sie hatte seinen Schwur akzeptiert. Ihre Rache gegen ihn fand hier ihr Ende.

Wind kam auf und griff ihr wild in die Haare. Für einen Moment nickte Aeryn ihm zu, dann ging sie an ihm vorbei.

Zurück zum Hof.

Zurück zu Lee.
22.02.2004, 17:07 #135
Eorl
Beiträge: 794

"Möge dieser Tag bald kommen, und möge er mir gelegenheit geben meine Schuld abzutragen." sagte er schlicht als sie an ihm vorbeiging.
"Und," fügte er düster hinzu, "mögen jener der mich veraten hat unser beider Rache verspüren, wenn die Zeit dazu gekommen ist."
Er zog sein Schwert aus dem Baum, und ging lansgam in Richtung Stadt davon. Er würde den Hof nicht vermissen, aber vielleicht würde er noch einmal zurückkehren, wenn die Zeit dazu reif war. trotz der vielen Gednaken die durch seinen Kopf wirbelten, kließ ihn ein Gedanke nicht los. E würde die Sache vielleicht auf die Spitze treiben, aber das war es allemal wert. Ein schelmisches grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus.
22.02.2004, 18:21 #136
Ceron
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Nach einem ziemlich mühsamen Weg durch die Natur, konnte Ceron sein Versteck wiedererkennen. Er fand wieder den hohlen Baum, entnahm ihm seine Gegenstände und zog auch gleich seine Robe wieder an. Die Arbeiterkleidung verstaute er im Holzsack, der immernoch mit Würsten,Paladinern, Reisschnäpsen und Schinken gefüllt war.

Mit der schweren Last begab sich der werdende Magier auf den Weg in den Sumpf, lange würde es dauern doch zwei wichtige Beweggründe führten ihn in den Sumpf.

So sein Liedchen vor sich hinträllernd nemerkte er gar nicht wie der Boden unter ihm schon feucht wurde. Es konnte nicht mehr lange dauern. Einige Augenblicke später konnte Ceron schon die Tempelanlagen sehen, die hohen Steinbauten thronten über dem Sumpf, erin grandioser Anblick. Unter den lauten Zirpengeräuschen schlug sich Ceron weiter durch's Dickicht, bis er am Eingang des Lagers aus der Wildniss brach.

"Och, das wäre wohl auch leichter gegangen, da war ja ein Weg! Das nächste mal nehm ich den ganz bestimmt."
22.02.2004, 18:25 #137
Teufelslama
Beiträge: 2.779

Durch die schwärze der Nacht schritt ein Waffenknecht mit seinem Bündel durch den lautlosen Wald. Ließ die laute Stadt mit ihren gaffenden Bürgern hinter sich, leiß alles hinter sich bis auf seinen Schwur.

Auf seiner Schulter ruhte der Leichnahm des Mörders Hilias, Steinmetz, ehemaliger Waffenknecht und nun vor Innos gerichteter. Er hatte seinen Frieden gefunden und, so wünschte ihm Lama, war nun reingewaschen von seinen Sünden. Trotz aller seiner Taten würde dieser Mann ihm mit zwei Gesichtern in Erinnerung bleiben und nicht jedes von ihnen zeigte das eines Wahnsinnigen.



Lange ging er um möglichst weit von der Szenerie die sich gerade ereignet hatte entfernt zu sein und erreichte schlußendlich eine alte Eiche zu deren Fuß er den ehemaligen Kameraden beerdigen wollte.


Den leblosen Körper lehnte er mit Bedacht an den Stamm des ehrwürdigen Baumes und machte sich dann dran mit dem Spaten die Grube auszuheben. Die letze Ruhestätte des Hilias.


Aber irgend etwas schien nicht zu stimmen, war schlicht weg falsch. Kalte Schauer überliefen seinen Rücken und immer wieder blickte er auf das weiße Leinen, war da eine Bewegung auszumachen? Wurde er beobachtet?

Er sollte sich besser beeilen sonst würde er noch paranoid.
22.02.2004, 18:50 #138
Rhodgar
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Im Schutz der Dunkelheit waren Seraphin und Rhodgar dem Mann gefolgt, der sich Hilias´ leblosen über die Schulter geworfen hatte, und nun aus der Stadt marschiert war. Sie brauchten keine Worte, um sich zu verstädnigen, es war klar dass sie verhindern mussten, dass der Milize noch irgendetwas Unvorhergesehenes mit dem Kadaver anfing. Auf keinen Fall durfte er verbrannt werden oder etwas derartiges. Denn mit Sicherheit stand es nicht in der Macht des letzten Trankes, Asche wieder zu einem Menschen werden zu lassen... oder etwa doch? Wer konnte das eigentlich genau sagen? Wohl nur die verehrte meditate, doch die war momentan weit weg, im Kastell, im schönen, behaglich heimischen Kastell...

Durch die Blätter konnten die beiden schwarzen Diener beobachten, wie der Mann ein Grab aushob, groß genug damit Hias in Frieden ruhen konnte. Doch würde er dies eben nicht tun, jedenfalls nicht solange es in der Macht der beiden Stand dies zu verhindern.
Rhodgar zuckelte an Seraphin´s Robe herum, um ihm zu gedeuten, dass seiner Meinung nach nun der richtige Augenblick gekommen war, um nun die Chance zu nutzen und das Unterfangen erfolgreich abzuschließen.
Sein Partner nickte nur stumm, machte sich bereit hervorzutreten.
Rhodgar aber wollte auf jedenfall sichergehen und zückte eine seiner Runen. Kurz verfiel er in einen meditativen Zustand, doch schon im nächsten Moment verspürte er wieder dieses kleine Beben, und neben ihm summte und brummte nun wieder sein treues Blutfliegenskelett.

Dies war wohl auch von dem Beobachteten nicht unbemerkt geblieben, drehte er sich doch so reflexartig um. Eine kleine Perle Angstschweiss war zu erkennen, wie sie ihm über die Stirn rann. Doch war dies eigentlich völlig unbegründet. Weder Rhodgar oder Seraphin pflegten die Absicht, ihm irgendetwas anzutun, solange er nur schlau war, und auf die Forderungen der Schwarzmagier einging.
Mysteriös und faszinierend zugleich erschien die Szene, wie die beiden Schwarzbemantelten aus dem Schatten hervortraten, nebeneinandern laufend, jedoch ohne jedwede Eile. Neben Rhodgar schwirrten die Blutfliegengebeine, folgten blind seinen Befehlen, und Seraphins Wanderstab erschein ehrwürdiger als je zuvor.

"Ich grüße dich, werter Herr. Wie ich sehe, habt ihr das Urteil vollzogen, sehr gut." Ein leichtes Lächeln huschte durch Rhodgars Gesicht. "Nun, ihr werdet doch sicherlich Verständnis haben, wenn wir nocheinmal ein paar Minuten alleine mit unserem... Freund haben möchten, ja?"
22.02.2004, 18:55 #139
Ferox
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Nur langsam trugen ihn seine Beine zurück zu den Toren der Stadt und selbst wenn ihn etwas angegriffen hätte, wäre ihm das in der Dunkelheit nicht aufgefallen. Nach einiger Zeit, die viel länger war, als die Zeit des Hinweges, war er an der Stadt angekommen, als sich die Stadtwachen wieder über ihn lustig machten, er aber nicht darauf reagierte. Weiterhin traurig überschritt er die Schwelle die der Stadt.
22.02.2004, 19:03 #140
Teufelslama
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Die Geräusche waren schon früh an sein Ohr gedrungen doch hatte er sie als einfache Einbildung abgetan. Allein mit der Leiche eines draussen im dunklen Wald, das war der Stoff aus dem die Märchen waren. Doch dann erönte dieses Summen. Rasch drehte er sich um und erblickte die Geräuschquelle.


Der Schwarzmagier war zurück und mit ihm ein weiterer Diener der schwarzen Künste, neben ihnen flog etwas das der Waffenknecht noch nie zuvor gesehen hatte. Eine Blutfliege wie es schien aber das, das waren nur die Gebeine.

Dunkle Magie, darum war sie also so gefürchtet. Aber wenn sie ihn einschüchtern wollten musste schon mehr kommen. Was wollten sie groß tun, ihn töten? Vielleicht wäre das sogar das beste aber nach dem Gespräch traute er das dem Schwarzkittel nicht zu.


"Seit gegrüßt, ihr verfolgt mich hier hinaus in den Wald um noch ein Pläuschchen mit diesem Toten zu halten? Warum beleidigt ihr mich?

Bevor ihr antwortet, dieses... Ding da, ihr werdet es nicht benötigen. Ich will nun endlich wissen was hier vor sich geht. Was ist mit diesem Mann geschehen? Warum wandelte er sich so plötzlich zu dem Monster das er zuletzt war?

Was habt ihr mit ihm zu schaffen, ich glaube euch nicht das es einfach belangloses Interesse ist also bitte, kommt heraus mit der Sprache."


Schweiß rann über seine Stirn, doch rührte er eher von den Anstrengungen. Die letzten Wochen hatten ihn erschöpfen lassen und aller Reserven beraubt. Die zwei Magier vor ihm würden ihm jetzt Rede und Antwort stehen oder ihn überwältigen müssen, was auch geschehen mochte, er würde nicht langer ein Spielball in diesem Theater des Wahnsinns sein.
22.02.2004, 19:27 #141
Seraphin
Beiträge: 318

Der Mann schien es ernst zu meinen, scheinbar hatte er sich nicht so leicht täuschen lassen wie die anderen dummen Gardler. Oder er musste Hilias früher gut gekannt haben. Aber es war schon eine komisch anmutenden Situation, vor ihnen ein grün und blaugeschlagener Waffenknecht der gerade im tiefsten Wald eine Leiche verbuddeln wollte und sie selbst sahen aus wie 2 schwarzbemantelte Totengräber und wollten ihn daran hindern. Doch irgendetwas sagte ihm das dieser Mann nicht ganz so einfallslos war wie die meisten seiner Garde-Kollegen. Und er schien zum äußersten entschlossen, außerdem hielt Seraphin nichts von unnötigen Kämpfen. Doch würde er die Wahrheit verstehen...?

"Nun... zuerstmal, es lag nicht in unserer Absicht euch zu beleidigen und ich entschuldige mich dafür, obgleich mir schleierhaft ist wann wir das jemals getan haben sollten. Doch was das Andere angeht... nun ja, es ist eine sehr lange Geschichte und ich befürchte ihr werdet mir nicht glauben, trotzdem versuche ich es mal."

Ein wissender Blick zu Rhodgar, dann wandte er sich wieder an den Waffenknecht.

"Also... dieser Mann, Hilias, war nicht der Mörder. Das heißt er war es schon, aber nur sein Körper, nicht sein Geist. Er wurde, oder wird sogar noch von einem grausamen Etwas gefangen gehalten und ist nicht Herr seiner Sinne wenn er diese schrecklichen Taten begeht. Auch uns hat er angegriffen und auch wir wollten ihn zunächst töten, aber wir wurden eines besseren belehrt... Hilias lebt, aber er wird gesteuert und kontrolliert von einem bösen Geist. Nicht er ist es, der die Morde begangen hat, sondern dieses Ding in ihm. Ihr habt ihn zu Unrecht gehängt..."

Der Waffenknecht schaute ihn verblüfft an und Seraphin suchte angestrengt nach einem Zeichen, einem Hinweis in seinen Zügen der ihm verraten würde ob er die Wahrheit glaubte oder sie im nächsten Moment für verrückt erklärte...

"...und... wie soll ich es ausdrücken. Es ist noch nicht zu spät, wir haben ein Mittel um ihn zu retten. Doch dafür müsst ihr uns vorbei lassen. Vielleicht werdet ihr dann die Antworten auf all eure Fragen sogar von ihm selbst erhalten.."

In dem Gesicht des Mannes arbeitete es, unentschlossen blickte er abwechselnd die beiden dunklen Gestalten vor ihm und dann wieder den in Leinen gehüllten Körper hinter seinem Rücken an.

...doch eilet euch, wenn wir noch länger warten kann das den endgültigen Tod für Hilias bedeuten. Zwingt uns bitte nicht, den Weg mit Gewalt frei zu machen..."

Gespannt wartete er auf die Reaktion des Waffenknechtes.
22.02.2004, 19:40 #142
Teufelslama
Beiträge: 2.779

Hilias war also besessen? Innerlich musste er schallend lachen, das konnte es doch gar nicht geben, so etwas lächerliches das, das... das war alles zu viel für ihn.


Ein böser Geist beseelt den Steinmetz also, das würde seinen Sinneswandel erklären aber er war doch tot, er hatte selbst gesehen wie er starb... hatte er das wirklich? Was war da wirklich geschehen bei der Hinrichtung.


"Ihr, ... " stotterte der Waffenknecht bis er sich wieder fing und dann mit bestimmt aussprach "ihr wart das, ihr habt bei der Hinrichtung reingepfuscht, das stimmt doch oder?

Und ihr woll Hilias nun aus diesem, diesem Tod oder wie auch immer ihr diesen Zustand nennt befreien?"

Ungläubig starrte er die Schwarzmagier an also diese nur stumm nickten.


Zwei mal blinzelte als er mit der rechten abwinkte und dann sagte

"Ach macht doch was ihr wollt." resignierend setzte er sich, an den Baumstamm gelehnt, neben die Leiche gespannt was nun geschehen würde.

Sollten sie das Monster wieder erwecken und sollte es wieder wüten, er wäre da um sich endgültig zu stellen. Seinen Schwur hatte er gegeben und es fiel ihm mehr als schwer ihn nicht einzu halten. Alles hatte er tun sollen um das Überleben des Mörders zu verhindern und nun gestattete er den Beschwörern ihm erneut Leben einzuflößen. Verrückte Welt...
22.02.2004, 19:57 #143
Rhodgar
Beiträge: 1.307

Bei der Feststellung, die der Milize angestellt hatte, hatte Rhodgar herzlich Grinsen müssen. Natürlich waren sie es gewesen. Doch zugleich wunderte er sich, dass ihr Vorhaben überhaupt bemerkt worden war. Dieser Kerl musste ein wirklich fixes Auge haben.
Würde mich nicht wundern, wenn der ganz gut mit Bogen oder Armbrust umgehen kann. dachte der Schwarzmagier ein wenig geistesabwesend. Denn mittlerweile hatten sich Seraphin und seine Wenigkeit daran gemacht, den Körper des Hilias aus den Laken herauszuwickeln. Beliar sei Dank, er war ja noch nicht lange tot, und somit entschwanden auch keine üblen Gerüche seinen nunmehr ungenutzten Poren. Doch ein bisschen mulmig war Rhodgar schon zumute. Es war etwas anderes, als Tierknochen aus dem Reiche Beliars auf die Erde zu holen, oder einen Dahingeschiedenen wieder zu beleben.

Während Seraphin nach dem Flässchen mit dem alles entscheidenden Trank tastete, fiel Rhodgars Blick flüchtig auf die Augäpfel des Toten, wer er dann jedoch stehen blieb. Das konnte doch wohl nicht gut möglich sein. Immer näher kam der Schwarzmagus mit seinem Gesicht, ungläubig dessen was sich da bot. Die ansonsten feuerroten Augen, waren, wenn man man ganz genau hinsah, mit schwarzen Linien durchzogen, die immer wieder neue Muster formten. Welch gruseliger Zauber mochte da wohl am Werke sein? Die einzigen logischen Gedanken, die ihm dazu einfielen, waren jene, mit denen er sich an die tiefschwarzen Augäpfel des Gehängten erinnerten. Natürlich hatte er damit gerechnet, dass die beschmutzte Seele des Gehängten durch keinen Strick der Welt mit sofortiger Wirkung aus Hilais Körper zu vertreiben war, doch dass es sich so deutlich abzeichnete, dass noch immer ein Stückchen Bosheit in der Leiche steckte, das hatte er nicht erwartet. Einmal ertappte er sich sogar dabei, wie er sich ausmalte, wie der Gehängte ihm nächsten Moment aufspringen würde, als wenn überhaupt nichts gewesen wäre. Was für idiotische Gedanken!

"Ha, gefunden!" tönte es von Seraphin her, womit er die Blicke der beiden anderen auf sich zog. In den Händen hielt er die Ampulle, die mit dem Saft gefüllt war, der Hilias wieder zu einem halbwegs normalen Leben verhelfen sollte. "Schnell, öffne sie und nichts wie rein mit dem Zeug!" kam es daraufhin von Rhodgar, der Seraphin im nächsten Moment die Flasche aus der Hand reißen musste, weil jener erst noch ein bisschen zögerte. "Aber..." "Kein aber Seraphin, es gibt kein Zurück mehr!"
Langsam bahnte sich die Flüssigkeit den weg von Flaschenhals hinunter in Hilias Kehle. Was dort passierte, das vermochten alle drei Anwesenden nicht zu sagen.
22.02.2004, 20:02 #144
Ceron
Beiträge: 379

Eine sehr müde aber äusserst glückliche Gestalt wanderte auf den Wegen zwischen dem Sumpflager und dem Kastell der Schwarzmagier. Langsam aber sicher würde er unter der Lsat des vollbepackten Holzsackes einbrechen, doch er wollte einfach schnell zurück in seine neue Heimat, Zwischenfälle gab es zum guten Glück nicht.
Bloss die wilde Natur wagte es Ceron ihre Dornen in die Beine zu hacken. Doch seltsamerweise blieb die Robe bis zur Ankunft unten am Kastell unversehrt. Der Aufstieg war das härteste, mit all den Dornen musste der Ermüdete sich abkämpfen, letzen Endes war er sehr froh, dass die Torflügel des Kastell's gleich bei seiner Ankunft aufschwangen.
22.02.2004, 22:49 #145
Estragon
Beiträge: 507

Alles lag im Gleichgewicht. Hilias war losgelöst und schwebte dahin wie der Wind selbst. Sein Körper versank im sanften Schwarz der Belanglosigkeit unter ihm.
Hilias legte ihn ab wie einen alten Mantel, den man lieb gewonnen hatte.
So stieg er höher, das kühle Schwarz um ihn wich einem reinem Violett. Hier entledigte sich Hilias seinem Hass, seiner Trauer, seines Stolzes, seines Misstrauens, seiner Angst...
Zurück ließ er auch alle finsteren Erinnerungen und als wenn eine unglaubliche Last von seinen Schultern genommen war, stieg er sogleich weiter in die Höhe.

Über ihm türmte sich der Horizont in zarten Rosa wie das, der Morgenröte. Hier flogen viele leuchtende Sterne umher. Hilias lachte auf und kein Misstrauen hinderte ihn. So flog er auf einen der Sterne zu und berührte ihn. Der Stern leuchtete blassblau.

Den körperlosen Hilias befuhren Bilder, Gerüche, Emotionen. Er sah eine schlanke Frau vor sich. Ihr Gesicht war schmal, ihre Augen dunkel. Ein hartes Gesicht von Sorgen schwer. Doch sie lächelte Hilias zu und winkte wie zum Abschied.
Meditate. Ihr Weisheit und ihr Gerechtigkeit sprachen aus den gütigen Augen, die nichts von den Sorgen und der Härte ihres Gesichtes trug.

Hilias flog auf den nächsten Stern zu, der in Honiggelben Farbtönen umher segelte. Es war ehr ein Zwillingsstern, der da leuchtend seine Kreise drehte. Ohne Furcht griff Hilias auch nach ihm.
Vor seinen Augen sah er Sir Iwein und Uncel-Bin, wie sie sich gegenseitig ankeiften. Dann, als bemerkten sie Hilias, drehten sie sich um, lachten kraftvoll und fielen sich brüderlich in die Arme. Den obwohl es keiner der beiden zugeben hätte, sie war Brüder. Brüder im Glauben, Brüder im Dienste, Brüder in der Sache. Sie lachten so herzlich, das Hilias einfach mit einstimmen musste. Ohne Trauer oder Kummer im Herzen nahm er Abschied von ihnen. Er ahnte, es würde für ihn nur ein paar Wimpernschläge vergehen, da er sie wieder sehen durfte, egal wie lange sie noch zu Leben hatten.
Der ehemalige Steinmetz nahm sich alle Zeit. Noch immer gab es viele Sterne, die er probieren durfte.

Jetzt ging es zu einem perlmutglänzenden Stern. Kein Stolz bremmste Hilias Zugriff. Lamas geschmeidiger Körper dehnte sich auf dem Kasernenhof, vollführte mehre Lufttritte und sprang hin und her. Dann sah er sich um. Er schaute Hilias an, lächelte und streckte die Hand zum Gruss. Ganz ohne Bedenken. Hilias ergriff sie.

Der nächste war silbriggrau. Ohne Zweifel packte er auch hier zu.
Angroth war es. Der stille Söldner aus dem Minental. Ein sanftes Lächeln umspielte seine Lippen. Die eine Hand in der Hüfte, die andere scherzhaft, zum Salut gehoben, nickte er feierlich.

Der nächste Stern war klein und schuppiggrün. Toe, die kleine Echse. In einem dichten, immergrünen Urwald fing sie massig Insekten, plünderte Nester und schien förmlich zu grinsen. Hilias warf ihr ein letztes Stück Dörrfleisch zu, das er auf einmal in der körperlosen Hand führte.

Ein weiterer Zwillingsstern. Schwarz, von innen her pulsieren blau leuchtend. Auch ihn erfasste Hilias ohne Zaudern.
Rhodgar und Seraphin saßen am Lagerfeuer und kochten Wasser für Wurzel-tee. Beide sprachen friedlich mit einander und lächelten sich hin und wieder an, weil der eine des anderen Sätze beendet hatte.
Hilias stieß hinzu und beide sah erfreut auf. Ihre blassen Gesichter
zeigten Neugier und Verständnis, ihre Herzen strahlten Wärme und das Gefühl der Freundschaft aus.

Jetzt steuerte Hilias den golden Stern an. Lady Samantha stand vor ihm, das Hörnchen saß auf ihrer Schulter und knabberte frech an einem wohlbekannten Stück Käse. Samantha sah überrascht auf, dann grinste sie spitzbübisch und zwinkerte Hilias aufmunternd zu. Ihre hellen Locken hingen ihr in Gesicht.

Der nächste Stern war wie von samtigem Rot gefärbt. Er schien von innen her zu leuchten. Er war der größte Stern von allen.
Ihn ergriff Hilias...zum ersten Mal mit dem Gefühl des Verlustes.
Es war ein Arbeitszimmer. Ein Kamin beherrschte den Raum völlig. Das Feuer brannte hell und lebensfroh. Kano stand in seiner besten Rüstung vor dem Kamin, sein Schwert lehnte neben dem großen Ledersessel. Der Schreibtisch prangte vor Papieren. Der Statthalter sah sich um. Trauer stand ihm ins Gesicht geschrieben. Hilias erkannte, das er diesem Mann überall hingefolgt wäre. Bis in den Tod.

Hilias stieg weiter auf. Höher, immer Höher. Hier legte Hilias sogar seinen Namen ab. Er war nicht mehr wichtig. Alles war ohne Belang. Sein Blick heftete sich an den Horizont, wo es feurigrot zu scheinen begann. Konnte das sein? War es möglich?
Der nun Namenlose hatte alles hinter sich gelassen. Seinen Körper, seine sterbliche Hülle. Seine dunklen Seiten, seine bösen Erinnerung. Seine Freunde, seinen Namen. Und doch war er im Begriff, alles zu Gewinnen. Vor ihm türmten sich feurigblendende Rauchsäulen und Wolkenfetzen auf. Doch sie hatten nichts Bedrohliches. Kraftvoll und unendlich kamen sie ihm vor. Doch nichts Böses ging von ihnen aus.
Da schnellte einen rotorangglühender Faden auf ihn zu, formte sich zu einer menschlichen Hand und winkte den Namenlosen zu sich.
Er gehorchte und sah die Hand nähr kommen. Gleichzeitig streckte er sich ihr entgegen. Es konnten nur noch wenige Zentimeter sein.

Ich komme zu euch! dachte das Wesen ohne Namen und ohne Körper. Völlige Harmonie und Frieden sollte ihn erwarten. Alles war gut.





Gottverdammt, was machten diese Magier? Wo blieb der Trank? Der Gehängte verfolgte Hilias Aufstieg mit Grausen. Er würde es nicht verhindern können. Dort, wo Hilias jetzt war, konnte er nicht gehen. Nicht, ohne selbst alles abzulegen, was ihn ausmachte. Darauf konnte er getrost verzichten.
Doch dann, er fühlte es. Der Trank! Er war in diesen Körper eingedrungen. Gespannt schaute er nach oben und flüsterte: Hilias, komm zurück. Noch ist unseres Schaffens nicht genüge getan. Doch Hilias schien ihn nicht zu hören.
Der Gehängte nahm das letzte bisschen Kraft zusammen und brüllte empor: HILIAS! KOMMT ZURÜCK! WIR SIND NOCH NICHT FERTIG!!!NOCH IST DEIN SCHICKSAL NICHT ERFÜLLT!!!


Das namenlose Geschöpf hörte die unbekannte Stimme zu sich dringen. Die gottgleiche Hand zog sich zurück und winkte dem namenlosen Geschöpf zu, wie zum Abschied.
Nein...Nein...das darf nicht...dachte das Geschöpf, doch da wusste Hilias schon wieder seinen Namen, erinnerte sich an die Auspeitschung auf dem Galgenplatz und sah auch seinen Körper wieder.
Mit einem gewaltigen Knall fuhr der Steinmetz in seinen Körper zurück. Der Trank hatte ganze Arbeit geleistet. Denn um die Bedingungen zu erfüllen, musste Hilias in diesem Körper verbleiben.

Der Gehängte fühlte ein seltsames Gefühl. Ein Zog, der ihn wegriss. Aus dem Körper raus. In der realen Welt als Geist angekommen, sah er sich panisch um. Alles hatte eine grellweiße Korona angenommen und machte ihn halb blind. Doch da sah er es. Hilias Körper war schwarz. Völlig Schwarz. Ein Geschöpf Beliars. Noch war der Körper tot. Würde es vielleicht bleiben...
In der Not fraß der Baal Sumpfkrautwurzeln. Der Gehängte jagte wieder in Hilias Körper, vergrub sich dort. Alles war wie früher. Nichts hatte sich geändert.


So war auch die zweite Bedingung des Trankes erfüllt. Hilias Seele und der Geist des Gehängten waren wieder vereint.
Hilias war tot und doch wieder auf Erden. Der Gehängte war bei ihm. Das Schicksal war ein Narr mit grimmigem Humor.

Hilias sog auf einem Mal keuchend die Luft ein. Seine Lungen brannten wie Feuer. Er hustete wild und beugte sich ruckartig vor. Sein Geist war noch wie vernebelt von dem Gesehenen. Der Gehängte überprüfte alle Körperfunktionen gelassen. Jetzt hatte er Zeit. Viel Zeit.

"Was habt ihr getan?" fragte Hilias unbestimmt. "Was habt ihr Narren nur getan?" keuchte er weiter ungläubig.
22.02.2004, 23:43 #146
Rhodgar
Beiträge: 1.307

Fasziniert und schockiert zugleich hatte Rhodgar, über Hilias leblose Hülle gebeugt, gewartet. Gewartet, dass der Trank nun endlich anschlug, Wirkung zeigte. Doch nichts dergleichen war passiert. Kein Aufschlagen der Augenlider, kein Zucken der Arme, einfach nichts. Und das sollte es nun gewesen sein? Das war alles? So sollte also die Geschichte der Schwarzmagier enden, die losgezogen waren, um eine unschuldige Seele vor der kompletten Vernichtung zu bewahren? Nein, das konnte nicht sein. Es durfte nicht sein. Nicht so.

Es sind solche Augenblicke, wenn man etwas verliert, in denen man merkt, wieviel man daran hat. Genau so etwas durchlebte das Innere des Schwarzmagus gerade. Mit glasigem Blick schaute er auf die Leiche des Hilias, wie sie auf dem Boden lag, und von umherwehenden Laubblättern gestreichelt wurde. Warum er? Konnte Beliar so daneben gegriffen haben? Warum musste er ausgerechnet eine solch reine Seele wie die des Waffenknechts in sein Reich rufen? Das war nicht gerecht.
Bislang hatte Rhodgar alles Erdenkliche getan, um seinen Verpflichtungen nachzukommen, sich als Schwarzmagier zu präsentieren und der damit verbundenen Verantwortung gerecht zu werden. Ohne Zweifel, ohne Hinterfragungen. Blind war er seiner Bestimmung gefolgt, hatte sich vom Schicksal treiben lassen. Und es gab es doch, das Schicksal! Aber warum war es so grausam, so verspottend, so schrecklich ungerecht? Zum ersten Mal loderten in ihm Fragen auf, Fragen die sich gegen seinen Meister richteten. Was war er nur, um soetwas zuzulassen? Doch viel wichtiger war, war Rhodgar genauso? Angenommen, er hätte die Entscheidung. Zu seinem eigenen Nutzen eine solch klare und reine Seele sterben lassen, oder gnädig sein? Gnade, was hieß das schon? Es gab einfach keine Gnade, weder hier noch im dunklen Reich Beliars noch sonst irgendwo.

Komisch, beinahe zum Lachen. Rhodgar hatte schon einmal etwas derartiges gespürt, wenn auch nicht in dieser Art und Weise. Damals war es Hilias gewesen, der seine Zugehörigkeit zum dunklen Gott in Frage gestellt hatte. Als Rhodgar ihn vor dem qualvollen Tod bewahrt hatte. Wäre es besser gewesen, ihn einfach seiner Bestimmung zu überlassen? All dies Leid, all die Morde und die Trauer, die Verzweiflung und der Schmerz, das alles wäre den Beteiligten erspart geblieben... war es Rhodgars Schuld? Hatte er es zugelassen, dass Hilias soweit gekommen war? Er wusste es nicht. Er wusste es einfach nicht. Vielleicht ja, vielleicht nein. Vielleicht auch etwas dazwischen, er war sich nicht sicher.
Keinen Gedanken konnte er fassen, nichts tun. Er stand einfach nur da, und beachtete die anderen beiden nicht. Ihnen würde es wohl nicht anders gehen. Das einzige, was ihm äußerlich anzumerken war, war die Faust, zu der er die rechte Hand geballt hatte. Die Fingernägel schnitten ihm ins Fleisch, doch das war ihm egal, er nahm noch nicht einmal Notiz davon. Nur die Blutstropfen, die rannen ihm den Arm hinunter, fielen schließlich herab und tropften auf den ohnehin schon roten Mantel, in den Hilias gepackt war. Er war tot. Würde nicht mehr zurückkehren, blieb für immer verschwunden. Alles war umsonst gewesen. Umsonst hatten Seraphin und er sich mehr als ein paar Mal in Lebensgefahr begeben, umsonst hatten sie den eigentlich perfekten Plan ausgetüftelt, und ihn allen Risiken zum Trotz in die Tat umgesetzt. Alles vergeblich.
"Es... es... es war alles... alles umsonst... vergebens, vergebens und sinnlos. Er ist tot. Ver- verstehst du? Er ist TOT, wir konnten ihm nicht helfen. Wir haben versagt."
Endlich hatte er seine Sprache widergefunden. Die Worte waren mehr an sich selbst gerichtet, als an Seraphin, der sie jedoch wohl mitbekam, doch ihm fiel nichts ein was er hätte erwiedern können. Da war die beste Lösung, sich in eisiges Schweigen zu hüllen. Wozu auch Worte? Worte waren schwach, was zählte waren die Taten. Und eben jene waren gescheitert. Warum? Woran hatte es gelegen? Das wusste Rhodgar nicht, ebenso wenig wie Lama oder Seraphin. Es war nicht das erste Mal dass er mit dem Sterben konfrontiert wurde, doch war es dieses Mal intensiver, kräftezerender. Durch all die Geschehnisse fühlte er sich Hilias näher als in letzter Zeit irgendeinem anderen Menschen, er fühlte sich an ihn gebunden.
"Er ist tot..."

Plötzlich und unerwartet wurde er aus seinen Gedanken und Nuscheleien gerissen. Ein lautes Keuchen drang in sein Ohr, und das war bestimmt nicht sein Kollege gewesen, und schon gar nicht der Milize. Konnte das denn sein? Nach all dem nun Geschehenen, nach der, offensichtlich, falschen Abfindung mit Hilias´ Tod, konnte seine Seele da noch zurückgekehrt sein? In Zeitlupe drehte sich der schwarze Diener um, und als erstes fiel sein Blick auf den stämmigen Körper, der nun zitternd aufrecht saß. Ja, fürwahr, es war geschehen! Nach all diesen Emotionsattacken auf sein Gemüt war dies wie eine kühle Brise, erfrischend und alles negative hinfortwirbelnd.
Auf den Wortlaut, der aus dem Mund des Waffenknechts drang, achtete Rhodgar nicht im Geringsten, für ihn zählte derzeit einfach nur die Tatsache, dass Hilias doch noch am Leben war, und nicht hiabgegangen war ins dunkle Reich. Unbeschreiblich, solch ein Gefühl. Wie eine Wiedergeburt des eigenen Geistes.
23.02.2004, 09:57 #147
Mafio
Beiträge: 1.072

Mafio war gereizt. Claw hat tatsächlich jemand auf ihn angesetzt um Mafio loszuwerden! Jetzt Trabbte Mafio wutschnaubend den Pfad entlang. Mafio wusst zwar nicht warum er zu ihm geht. in einem Kampf hätte er keine Chance. Selbst Der Bandit war schon ne Harte nuss aber doch schafbar. Jetztz gabs natürlich nen Schneesturm und jetzt lag überall ne dicke schneedecke. Aber Mafio ging weiter, ohne Halt.
Die graßhose wärmt sogar das ist doch ne feine sache dachte sich Mafio und ging weiter. An der Taverne machte er rast und trat ein.
23.02.2004, 10:11 #148
Mafio
Beiträge: 1.072

nach einem kühlen Bier läuft es sich doch besser. und so ging Mafio weitaus schneller zum Hof der Weg war verscheneit aber Mafio kannte den Weg. er überlegt sich nur noch was er sagen könnte wenn er erst mal dort ist.

Noch ein paar meter und er ist auf dem hof...
23.02.2004, 14:30 #149
Lolindir
Beiträge: 2.731

Legolas grübelte und grübelte. Er wiederholte die Zeilen immer wieder ins seinem Kopf. Und da fiel ihm der einzige ein der in Blau gekleidet war. Der Priester Adanos namens Vatras der den ganzen Tag im kleinen Marmortempel predigte und den Leuten die Lehre der Götter näherbrachte. Ja das musste es sein aber wo gab es mehr dieser Magier, oder Priester, welche sie zu sein schienen. Es war nun nicht die Zeit Rätsel zu lösen denn der Söldner passierte gerade die Taverne. Er beschloß vor seinem Gang ins Minental nochmal auf den Hof zu gehen. Er hatte mittlerweile die Verzierungen von Kilians Bogen fertiggestellt. Darauf hatte er ihn Rot eingefärbt und die Besagten Schnitzereien in Goldene Farbe gefasst. Der Bogen war fertig und auch bespannt. Ein Meisterwerk. Solche Kunst war nur durch die Kombination aus Maler und Bogner möglich. Der Bogen war sowohl Kriegstüchtig als auch schön. Mit diesen Gedanken passierte Legolas Sentenza der ihm zunickte, wie es alle Söldner untereinander taten...
23.02.2004, 14:45 #150
Mafio
Beiträge: 1.072

Der hof war zeitverschwendung. Mafio steckte sich nen Stengel an und ging wieder zurück zur Taverne.
Mafio dachte sich: "die werden mein Erz nicht bekommen! die nicht." Es schneite immer noch. Das wetter scheint zurzeit ne Murmel im trichter zu haben. erst letzten Samstag färbte er sich Gelb und orange. sowas ist normalerweise nur in Wüstenregionen zu sehen, da dort aufgewirblete Sandkörner in einem weiten feld durch die luft wehen. Noch ein paar meter und wer war bei der taverne
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