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Onars Hof # 16
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17.02.2004, 14:36 #126
Claw
Beiträge: 3.452

"Höh ?" Claw war aufgewacht und versuchte sich an seinen seltsamen Traum zu erinnern. Er hatte mal wieder die ganze Stadt dem Erdboden gleich gemacht. Doch etwas von zwei Quälgeistern war noch entfernt im Gedächtnis hängen geblieben.
"Ach stimmt, ich hab ja von Bloody und Scipio geträumt... man, ich werd schon verrückt." meinte der Söldner lachend. Wieso sollte Bloodflowers tot sein ? Der hängt doch mehr am Bier als an sonst irgendwas anders. Und wenn er wirklich von zwei echten, toten, durchsichtigen Geistern geträumt hätte, hätte Minor doch auch dabei sein müssen. Oder ?
Das Ganze verwirrte den Söldner, also ging er zuerstmal zum Hof, genauer gesagt in die Taverne. Er wollte seine Theorie bestätigt haben, dass Bloody noch lebte. Und wo sonst außer in der Taverne sollte man ihn sonst auffinden können. Doch auf den ersten Blick war da kein Bloody, nur einige Besoffene lagen auf dem Boden. Schmok, Krieger, mehrere Bauern... Krieger ? Was zum Henker machte der denn besoffen in der Taverne ? Naja, eigentlich konnte Claw dies ja egal sein. Er kletterte also hinter den Tresen und versuchte Schmok wach zu kriegen, was nicht wirklich einfach war. Kaltes Wasser nützte nichts. Auch nicht ein Stuhl, den Schmok über die Birne gezogen bekam weckte ihn nicht.
"Mist... achja !" Claw war eine Idee gekommen. Er stellte sich auf einen Stuhl.
"DAS GANZE BIER IST GEKLAUT WORDEN !!!!" schrie er und so schnell wie ein Stehaufmenschen standen Schmok und einige andere Besoffene hellwach in der Taverne.
"... der wars !" rief Claw und zeigte auf einen finster aussehenden Bauern, der sofort von allen anderen begraben wurde. Doch Schmok konnte Claw noch zurückhalten, die Bauern mit seinem beachtlichen Gewicht platt zu machen.
17.02.2004, 17:11 #127
Schmok
Beiträge: 977

„Lass mich los!“, knurrte Schmok Claw an, „Wenn ich mit dem fertig bin, sieht sein Hintern wie ein frisch paniertes Schnitzel aus!“
„Komm runter. Das war nur ein Scherz.“, beruhigte der Söldner Schmok. Mit einem verdutzen Blick starrte Schmok seinen Gegenüber an. „Achisdassoja?“ – „Na Anders warst du ja nicht wach zu kriegen…“ – „Dann warte mal kurz hier.“
Während Claw sich noch ein bisschen über die Typen amüsierte, die den fälschlich von ihm Beschuldigten verprügelten, nahm sich Schmok einen leeren Stuhl hielt ihn über Claws Kopf… und schlug zu.

Mit einem lauten Zersplittern ging Claw kurz zu Boden, stand aber sofort wieder auf und schnarrte Schmok an: „Was soll das denn bitteschön?!?“ – „Das war meine Revange für den Stuhl, den du vorhin missbraucht hast, um mich wach zu kriegen. Ich war ja wach, hatte bloß keinen Bock auf zu stehen.“ – „Na toll…“. Murrend hielt sich Claw die Stelle, an der der Stuhl eben aufschlug. Doch keine Zeit verlierend nahm Schmok schon den nächsten Stuhl und knallte ihn Claw erneut vor den Latz: „Und der is dafür, dass du mir eben so´nen Schrecken eingejagt hast!“.

Jetzt wurde es Claw wohl zu bunt, denn er nahm sich schnell auch einen Stuhl knallte ihn Schmok gegen die Flanke, woraufhin der Wirt davon taumelte. Verärgert nahm er sich noch einen Stuhl und knallte ihn erneut auf Claw, der mit dem schützend hochgehaltenem Arm auch nichts ausrichten konnte. Viel mehr dagegen brachte es, als Claw sich noch einmal nen Stuhl nahm und wieder auf Schmoks Kopf zerdonnerte. „Boah, jetzt reicht´s ja wohl!“, schrie Schmok und hob einen runden Tisch hoch und warf ihn auf Claw, der zwar darunter begraben wurde, jedoch dessen zuvor geworfener Stuhl Schmok beachtlich gut am Kinn traf. So angeheizt nahm sich Schmok noch mal zwei Stühle, einen in jede Hand, und wollte gerade auf Claw einprügeln, der gerade wieder aufgestanden war, als dieser Schmok zwischen die Beine trat, und auf dem Kopf des Wirtes einen weiteren Stuhl ins Jenseits schickte. Mit einer Aufwärtsbewegung zerschellte Schmok jedoch noch die beiden Stühle an Claws Front.

Einige Minuten später sah die Taverne aus wie Schlachtfeld, nur dass keine Schlächter da waren. Alle Besucher hatten schreckartig die Taverne verlassen und nur Schmok und Claw lagen noch völlig dahingerafft zwischen einigen Trümmern… lachend.

„Ich wollt doch bloß wissen, ob du Bloody in letzter Zeit gesehen hast…“, schnaufte Claw in den Raum. Schmok, der einige Meter weiter lag, antwortete: „Ehm, wenn ich ehrlich bin, nee… Wieso?“
17.02.2004, 19:21 #128
Sergio
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Auf dem Trainingsplatz herrschte wieder einmal reges Treiben. Überall standen Söldner und andere Gestalten und trainierten, Schwertklirren war stetig zu hören und auch einige Zielscheiben wurden in Beschlag genommen. Mitten in dem Durcheinander trainierte Sergio ebenfalls mit seinem Schwert, schwang es hin und her und kämpfte gegen unsichtbare Gegner. Übung machte ja schließlich den Meister. Nach einiger Zeit wurde es dem Wegelagerer aber zu anstrengend und er legte ein kleine Pause ein. Jetzt fiel ihm erst wieder die beißende Kälte auf. Fröstelnd stand er herum, als ihm ein Einfall kam: Vielleicht konnte er ja sein neues Schwert schon abholen, immerhin war Kaligulas ein fleißiger Schmied und aus der Schmiede waren die halbe Nacht lang Hammergeräusche zu vernehmen gewesen. Schnell lief Sergio los in Richtung Schmiede...
17.02.2004, 19:31 #129
fighting_faith
Beiträge: 633

Faith und Shyua saßen auf dem Trainingsplatz, blickten sich an und erhoben sich wieder,... sie hatten kurz verschnauft, nach dem Krafttraining,... nun ging es wieder an die Waffe. Shuya zog seine Klinge und Faith tat es ihm nach, dann taten sie das, was sie sonst immer mit den Stöcken übten, nur halt langsamer, konzentrierter,... ungeübter, wenn auch längst nicht mehr so ungekonnt wie zu beginn. Schatten die sich in Zeitlupe zu bewegen schienen, doch es ging ihnen nicht ums Tempo, noch nicht, nur um das Gefühl für die Waffe zu entwickeln und jemanden dabei gegenüber zu stehen, denn nur Kombinationen üben ging nach einer Weile nur an die Nerven. Shuya und Faith hatten oft anderen zugesehen, Kombination nachgemacht, selbst neue erdacht, doch es wurde Zeit das Angroth bald wiederkam und sich die beiden wieder zu Herzen nahm. Faith beschloss wieder einige leichte Kombinationen zu machen, bevor sie nachher wieder in die Taverne gehen würde,... mit den momentan tauben Ceyx. Ihre Klinge glitt langsam durch die Luft, schnitt sie und strömte unbemerkt hinter ihr wieder zusammen. Faith drehte sich, lies währenddessen die Klinge von unten diagonal nach oben ziehen, im Halbkreis wandern. Ein Schritt nach vorne, dann diagonal nach hinten, gefolgt von der Klinge... so zog die Zeit vondannen...
17.02.2004, 19:52 #130
Rukk Man Dar
Beiträge: 95

Die Schlacht war zu Ende und Rukk irrte alleine und orientierungslos durch die Wälder. Er hatte sowohl seinen Bruder als auch die restliche Horde verloren, seine Axt war ihm abhanden gekommen und sein letztes Essen bereits aufgegessen. Wenn er nicht bald einen anderen Ork findet oder weiß, wo er lang muss, dann war?s das mit ihm. Plötzlich aber holte ihn ein Ruf aus den Gedanken.
"RUUUUUUUUUUUUKK!"
Sofort drehte sich der Ork in die Richtung, aus der der Ruf kam, um, sah aber niemanden.
"Hier oben, du Nuss!"
Und tatsächlich, da oben saß sein Bruder mit einem anderen Ork genüsslich und aß Fleisch.
"Also, wenn du auch was willst, dann komm rauf."
Rukk hatte eigentlich für Wakks Zynismus gerade nichts übrig, aber sein Hunger trieb ihn alleine auf den hohen Baum. Während er hochkletterte, wunderte er sich, wie sein Bruder das geschafft haben konnte. So was traute er höchstens einen Meister der Akrobatikkunst zu.
"Da bist du ja. Hier, nimm das Fleisch, Bruder."
Rukk zögerte nicht, sondern griff gleich nach dem Fleisch. Genüsslich biss er rein und sagte währenddessen, schmatzend: "Also, wenn du hier herauf gekommen bist, alleine, dann kannst du dich einen Meister der Akrobatik und Schleichkunst nennen."
17.02.2004, 19:57 #131
Kaligulas
Beiträge: 1.076

Man konnte schon von weitem Sergio heranlaufen hören und das laute keuchen und klopfen an der Tür war für Kalle sich aus dem Sessel zu erheben und die Tür zu öffnen. Die ganze nacht hatte er gearbeitet um das Schwert fertigzustellen und heute wieder losziehen zu können um die Winterspiele weiter vorzubereiten. Aber nund schlurfte der Schmied zur Tür und bat seinen Kunden herein
,,Ich hoffe du weißt die Arbeit zu würdigen...ich hab die ganze nacht daran gearbeitet."
,,DIE GANZE NACHT???"
,,Ja, ich muss heute noch woanders hin, deswegen wärs auch nicht schlecht wenn wir und jetzt ein wenig beeilen...ich hab da draussen nen Karren stehen der bis kurz vors Kastell der Zux gebracht werden muss."
,,Ok auf welchen Preis hatten wir uns geeinigt?"
,,350 Goldstücke bin ich der meinung..."
Sergio zählte schnell das Gold ab und reichte dem Schmied ein Beutel hinüber.
,,Hier sind genau 350 Goldstücke und vielen Dank noch für die schnelle Arbeit!"
,,So nun denke ich mal sollte ich mich beeilen. Das Feuer ist schon fast heruntergebrannt und ich muss bald da sein...aber egal."
Kalle gab Sergio das Schwert, beide verabschiedeten sich und Kaligulas machte sich mit dem Karren und in voller montur auf in richtung Kastell der Zux.
17.02.2004, 21:19 #132
Sergio
Beiträge: 534

Während sich der Waffenschmied mitsamt Karren auf- und davonmachte, inspizierte Sergio das doch recht lange Schwert. Es glich bis ins Detail seiner Zeichnung, die er selbst angefertigt hatte. Es war kunstvoll geschmiedet und sämtliche Gravuren sahen perfekt aus. Kaligulas war ein wahrer Meister seines Fachs und hatte ganze Arbeit geleistet. Bewundernd schwang der Wegelagerer die Klinge hin und her und wog sie in der Hand. Ja, das war ein wahres Schwert. Vorsichtig steckte Sergio die Waffe ein. Als er zufällig an sich heruntersah, fiel ihm wieder einmal etwas auf: die abgerissene und doch schon sehr abgenutzte Schürferkleidung passte einfach nicht. Außerdem bot sie keinen Schutz gegen Kälte und wilde Tiere oder gar Waffen. So ging es nicht. Eine vernünftige Rüstung und warme Kleidung mussten her. Und zwar so schnell wie möglich. Doch heute nicht mehr. Es war bereits dunkel geworden und Sergio war müde. Eilig ging er los in Richtung Banditenburg, wo er sich unverschämterweise noch immer in der Schürferhütte einquartiert hatte...
17.02.2004, 22:14 #133
Krieger-BP
Beiträge: 1.145

Aus dem traumatischem Delirium war Krieger nur kurz mit einem "HÄ WAS", erwacht, als er schon einen Stuhl gegen den Latz bekam. Wieder trat er ein in das, ihm in letzter Zeit so bekannte, Sufftraumland, in dem alles aus Kunterbunten Farben und Kopfschmerzen bestand. Erst nach einer Weile öffneten sich die Augenschlitze des Templers wieder. An den Rändern wars schwarz, am aussenring etwas verschwommen und in der Mitte voll und ganz Klar und fokusiert. Da war eine Fratze, groß, mit fetten Beismuskeln besetzt und Glatzköpfig.
"Schmok", rief Krieger mit letzer Kraft. "Ich bin fast blin! Gib mir ein Bier!"
Statt nem Bier kam ein weiterer Stuhl geflogen und Krieger stöhnte nur "Och nö", während er wieder ins Sufftraumland abglitt. Verdammte Farben, verdammte Kopfschmerzen, verdammter Stuhlregen!
Hoffentlich würde Schmok dem armen Templer eine Bieraufwachkuhr geben.
17.02.2004, 23:14 #134
Bloodflowers
Beiträge: 2.216

Scipio und Bloody hatten intensiv geübt. Das Sing-Sang, welches die beiden als Sprechen bezeichneten, hallte zwar fürchterlich in der Kapelle und einige vorbei streunende Banditen oder Söldner waren sicher vor Angst schreiend davon gerannt, aber nach endlosen Stunden fühlten sie sich in der Lage mit den Menschen Kontakt aufzunehmen.
Die beiden Geister warteten den Tag ab, sie warteten auf die Geisterstunde, die allmählich immer näher rückte. Auch Geister hatten eben ihre Prinzipien, die sie wenn möglich einzuhalten pflegten, wenn nicht möglich dann wars auch in Ordnung. Naja und eins dieser Prinzipien war eben das warten auf die Geisterstunde wenn man denn rumgeistern wollte. Aber rumgeistern ist so ein leicht abwertendes Wort, man könnte meinen die beiden hätten Blödsinn im Kopf, daher einigten sie sich darauf es als "kommunizieren mit Lebenden" zu bezeichnen. Obwohl zur Not auch rumgeistern gehen würde.

Leicht beschwingt, man könnte fast meinen sie wären schwerelos, schwebten sie aus der Kapelle hinaus auf den Hof. Der gewanderte Mond verriet ihnen die ungefähre Tages- bzw. Nachtzeit.
"Es ist soweit, die Geisterstunde hat begonnen!" meinte Bloody und geschwind flogen sie in die Taverne.
Dort trafen sie die altbekannten Schnapsleichen, woraufhin Bloody sehnsüchtig seufzte. Doch mindestens einer der Anwesenden war nicht einer der altbekannten Schnapsleichen. Ja, hier war einer der nicht zu den natürlichen, hofschen Lebensformen zählte die sich eben genau in dieser Taverne oft rumdrückten. Ein Templer!

"Das ist doch Krieger!" meinte Bloody zu Scipio und klatschte in die Hände.
"So, jetzt wollen wir mal sehen ob man uns versteht." meinte Scipio grinsend und fing an:
"Wiiiiir sind Scipio und Bloody, zwei Geister die euch heimsuchen und um Erlösung bitten!" es klang zwar wie ein schauriges Jaulen, aber die Worte hatte man doch verstehen können, oder? ...
18.02.2004, 00:08 #135
Krieger-BP
Beiträge: 1.145

Ja man konnte es verstehen, und zwar als leises unheimliches Flüstern, begleitet von einem schaurigen kaltem Atemhauch in der Nackengegend.
"Bloddy? Wo wo?" Krieger stürzte aus seinem Alkoholrausch auf. Der Boden unter seinen Füßen begann sich zu entfernen und alles wurden klarer, doch halt. Nicht alles.
Da waren zwei verschwommene Gesichter, oder nicht? Irgendwie bewegten sie sich auf und ab als würden sie im Wellengang liegen und sie schnitten grimassen und immer wenn sie was sagten, dann flüsterte jemand hinter Krieger, doch wenn Krieger sich umdrehte dann sah er niemanden. Da gabs nur eine Lösung:
"Schmok, Bier! SCHNELL!"
Der Wahnsinn schien eindeutig über Krieger herzufallen und als er versuchte die zwei Geistergestallten zu zerkratzen, da lachten nicht nur sie ihn aus, sondern auch Schmok und die anderen Gäste. Es war ... das beste würde sein sie zu ignorieren.

Krieghaaaahaaaahaaaaa buhuuuuuuu

Mit einem Ruck musste Krieger, von Angst gepackt, wieder aufstehen und schrie. Er schrie den Geistern ins Gesicht, doch sie lachten nur. Sie brachten ihn ... zum weinen und wenn Schmok nicht gleich mit dem Bier antanzen würde, dann würde Krieger nie wieder aufstehen. Er würde für immer die Augen schliessen, schreien und weinen damit er die Geister nicht mehr hören könnte! Jawohl das würde er machen.
18.02.2004, 07:48 #136
Shuya
Beiträge: 104

Shuya hatte die Nacht in der Taverne verbracht, wie schon so oft,... naja pder das was von der Taverne mal wieder übrig geblieben war. Faith hatte ihn bereits erzählt das die Möbel eh höchstens 3 Monate halten, aber dennoch fand er es ein wenig... "ungewohnt". In der Nähe seinen Tisches hatte er einen Mann erkannt, dessen Gesicht ihm bekannt vorkam,... war er nicht ebenfalls ein Mitgleid im Sumpf, naja aber irgendwie schien er ein wenig durchgedreht zu sein. Shuya hielt sich da raus. Er überlegte ob er noch rausgehen sollte um zu Trainieren, doch das hatte er schon den gesamten gestrigen abend getan, sein Schwert geführt, Kombos Trainiert, auf das Angroth sie bei ihrem Widersehen nicht mehr wiedererkennen würden... "Von nichts kommt halt nichts,...", dachte Shuya und erhob sich, ging aus der Taverne und wurde von der noch jungen Morgendsonne begrüsst. Die Luft war frisch, ein leichter und kühler Wind lehte über den Hof, der Trainingsplatz lag verlassen da wie ein Meer aus tausend Spiegelscherben in denen sich das Sonnenlicht brach, doch es waren Tautropfen, die ihre Schönheit offenbarten. Shuya durchschritt das Gras, begab sich zur Mitte des Platzes, zog seine Klinge. Den Griff in die Luft hehalten und die Klinge diagonal zu Boden weisend betrachtete er die Lichspielereinen auf selbiger... Langsam bekam er wieder vertrauen, doch seine alte Kondition hatte er noch längst nicht erreicht, es war halt ein Prozess, der sich zu entwickeln vermochte, wenn auch nicht so schnell wie Shuya manchmal wünschte. Seine hand bewegte sich nach unten, schnell, die Klinge zog einen Bogen, dann hielt er abrupt inne, zog sie horizontal, drehte sich dabei. Es war fast schon eher eine Art Mediation, schnelle Bewegungen mit langsamen kombiniert, ein Tanz dessen Takt von der Zeit angegeben wurde und von dem Rauschen des Windes...
Nach einer Weile steckte Shuya die Klinge in ihre Scheide zurück, blickte in den Himmel. Wie viel Zeit vergangen war, seit er sie gezogen hatte, er wusste es nicht. Seine Blicke fielel auf den alten und majestätischen Baum in der Hofmitte,... er schritt zu ihm. "Ein paar Trainingseinheiten können nie schaden." Mit einem Sprung packte er nach einem der Äste, zog seinen Körper hoch,... es viel ihm schon leichter als bei den ersten Malen, was man ihm auch ansah, dennoch konnte er sich entspannenderes vorstellen,... und leichteres, doch was sein muss muss sein, und so liess er sich wieder langsam runter um sich im nächsten Moment wieder empor zu ziehen,... und nochmal... und nochmal...
18.02.2004, 14:01 #137
Claw
Beiträge: 3.452

Nachdem sich die beiden gegenseitig mit Stühlen die Fresse zugeschlagen hatten, fing der besoffene Krieger plötzlich an zu heulen und sabberte alles zu.
"Ähh ja... Schmok... halt dich am besten irgendwo fest..." Claw schwitzte. Hatte er also wirklich zwei Geister gesehen, die von Scipio und von Bloody. Und der Söldner hatte nun die Pflicht, Schmok dies mitzuteilen. Dieser hatte sich gerade an einem Bierfass festgekrallt, da er erwartete, eine Horde Säufer würde jede Sekunde die Biervorräte plündern.
"Wie soll ich es am besten sagen ?... Bloody ist in die ewigen Brauereien eingegangen..." brach Claw dann heraus und sah Schmok an, der immer noch halb auf dem Fass lag, dass unter seinem Gewicht ächzte und knackte, aber standhielt.
18.02.2004, 14:13 #138
Aragorn89
Beiträge: 249

Aragorn war die letzten Tage so in das Buch vertieft das er es versäumt hatte nach Khorinis zu gehen und jemanden zu finden der ihm die Körperbeherschung beibrachte. Doch nun waren alle vorbereitungen getroffen. Er hatte sich die Scheide aus Legolas Haus geholt und sie hing nun Lose an seiner Seite. Das Buch war sicher verstaut und er konnte den Weg antreten. Er nahm die Kapuze auf den Kopf und jetzt wo der Entschluss gefasst war trabte er über die felder hinweg und er war binnen kurzen an Linkys Laden vorbei. Er rannte nun über die Brücke und immer weiter auf die Stadt zu die er dann auch ohne Probleme betrat...
18.02.2004, 17:02 #139
Aeryn
Beiträge: 468

Ihre Hand glitt langsam durch das warme Wasser. Hin und her.... hin und her.
Die Kriegerin kniete am Rande des großen Teiches, welcher rechts des Weges lag, wenn man dem Weg zu Onars Hof folgte.

Es war schön hier, aber es war kein so wundervoller Ort, wie einer aus den den Geschichten, denen man kleinen Kindern erzählte. Hier gab es Blutfliegen, noch und noch und auch Lurker waren nicht selten.

Aufmerksam beobachteten ihre dunklen rehbraunen Augen die verschwommen schlingernden Formen ihrer Finger. Sie war in einer seltsamen Stimmung, erschöpft von dem Durcheinander des Erlebten und Durchdachten, zu wach und überreizt um müde zu sein und zu müde um sich wirklich wach zu fühlen.

Die Wunden an ihren Handgelenken heilten nur zögerlich, und fast schien es, als fehlte dem Körper die Kraft hierfür, da ihr Geist nach Rache schrie.

Ihre Hand drehte das Wasser langsam zu Wirbeln und glitt, andere Muster ziehend, weiter durch das Nass. Langsam weichte was warme Wasser den Schmutz von ihrer Hand. Sie beugte sich noch etwas weiter vor und begann sich die Hände zu waschen. Sie rieb den Schmutz an der Haut fort, begann sogar gedankenverloren den Dreck um und unter den Fingernägeln wegzukratzen. Ohne sich dessen wirklich bewusst zu werden beobachtete sie ihre Reinigung.

Ihre Aufmerksamkeit jedoch galt der Erinnerung der verlangenden Tage. Der Zeit der Gefangenschaft, der Angriff der Orks, ihr Gespräch mit Lee, die Zeit in der Barriere, die Schlacht der Befreiung und die Tage der Siegesfeier danach. Und doch hing ein düsterer Schleier über dem Hof. Bloodflowers und Spicio waren tot. Nichts brachte sie zurück. Doch das war der Krieg. Kalt und unbarmherzig. Plötzlich kam der jungen Frau das Wasser des Teiches viel zu warm vor.

Wo war Sly? Sie würde ihn suchen!

Wo Badure? Sie würde ihn finden! Und was war aus Elpede geworden?

Trulek? Sie hoffe er war den Orks entkommen!

Es war Zeit Antworten zu fordern! Nach ihnen würde sie handeln.

Auch der falsche Scipio war ihr noch eine Erklärung schuldig, der richtige möge seinen Frieden finden.

Sie nahm ihre Hände aus dem Wasser, schüttelte sie aus und erhob sich. Ohne richtig über den Impuls nachzudenken, schritt sie zurück zum Hof, und begann nach Ceyx zu suchen. Auch sein Schicksal war düster. Gestern abend hatte in der Taverne davon gehört. Ein Schlag auf den Helm, kostete ihn das Gehör. So hatte sie einen Zettel und einen Stift besorgt, doch sie konnte nicht besonders gut schreiben. Doch in diesem Moment lag kein Zögern mehr in ihrem Handeln.

Ihr Weg führte sie direkt zu Ceyx.

Der Kriegerin Ruf verhallte in der Stille.
18.02.2004, 19:05 #140
Ceyx
Beiträge: 616

Ceyx sass vor seiner Hütte. Kalter Wind fuhr durch seine Haare. Er hatte seine Augen geschlossen, und genoss die sanfte Berührung, den kalten Hauch.
Er versuchte sich das Rauschen der Blätter sich vorzustellen. Vor seinem geistigen Auge sah er, wie tausende Blätter, vom Winde getragen, davonflogen, dem Himmel entgegen, stiegen, und wieder fielen, vergessen gingen.
Er öffnete seine Augen. Sie taten weh, trotz des wenigen Lichtes, das auf dem Hof noch herrschte. Ceyx fragte sich, wie lange er sie geschlossen hatte, doch fand keine Antwort.
Die Stille, die um ihm herrschte, jagte ihm einen kalten Schauer über den Rücken. Er versuchte, die Stille zu durchbrechen, sie niederzuringen, doch je mehr er sich auf sie konzentrierte, desto mehr lastete sie auf ihm.
Ein Schatten trat vor ihn.
Ceyx sah auf, erkannte eine Frau.
Sie sagte etwas, doch Ceyx sah sie nur verständnislos an. Einen Moment lang starrte sie ihn an, kramte noch im selben Atemzug ein Papier und einen Stift hervor, kritzelte etwas darauf.
Ceyx?
Der Zweihandlehrmeister nickte.
18.02.2004, 19:36 #141
Aeryn
Beiträge: 468

Vor ihm stand eine junge Frau. Eine Kriegerin. Ihr langes, lockiges Haar, von einem rotschimmernden Braun, wie es nur die Bäume im Herbst auf ihren Blättern trugen, bewegte sich sacht im Wind. Ein Fuchsfells, wand sich um ihre Schultern wandte. Aeryn war schlank und von hochgewachsener Statur, ihr Körper weiblich und vom Kampf gekräftigt, gleich einer wilden ungezähmten Schönheit.

Aeryn.

Das war ihr Name.

Die Kriegerin malte die Laute auf das Papier.

Auf sein Nicken hin setzte sie sich neben ihm auf die Bank vor seinem Haus. So hatte er die Möglichkeit sie näher zu betrachten.

Doch was war das? Als Ceyx die junge Frau näher mustertet fielen Ceyx weitere Dinge an ihr auf. An den Handgelenken trug sie schwere Verletzungen, Abdrücke wie von Fesseln, sie sich ihr tief ins Fleisch geschnitten hatten und blutige Wunden hinließen, welche nun frisch verkrustet war. Ebenso Schrammen, Kratzer, kleinere Wunden…. Eine Platzwunde direkt über der Stirn, ebenso frisch blutig verkrustet, scheinbar auch noch gar nicht so lange her. Und schließlich Abdrücke von Seilen, auf den kniehohen Lederstiefeln der jungen Kriegerin. Einige der Wunden schienen bereits behandelt, andere wiederum nicht.

Aeryn ließ Ceyx Zeit ihr äußeres zu betrachten, Zeit zu erkennen mit wem er es zu tun hatte. Sie sah ihr Spiegelbild in seinen Augen und sie spürte seine Fragen. Die Kriegerin sprach, doch ihre Worte konnte er nicht verstehen, einzig die Bewegung ihrer feinen, vollen Lippen.

Sie schüttelte betrübt den Kopf, und hoffte innerlich, daß der Zustand nicht von Dauer sein möge. Dann nahme sie das Pergament zur Hand und schreib in krageliger Schrift.

„Aeryn. Ich bin die Tochter des Borias, Kriegerin der Wildnis und Getreue und Freiheitskämpferin Lee´s!.

Sie wartete bis es gelesen hatte, dann fuhr sie fort. Er konnte deutlich sehen, daß sie keine geübte Schreibein war, dafür warscheinlich um so geübter mit dem Schwert. An ihrer Hüfte sah er, in einer einfachen Lederscheide, einen Einhänder.

„Schon vor der Hochzeit hielten sich vielerlei Gestalten auf dem Hof auf, von denen keiner Recht zu wissen schien, wer sie waren und woher sie kamen. Ich habe die Männer beobachtet, haben ihnen mißtraut. Während der Hochzeit dann fand jeder Handlager seinen Weg ungehindert auf den Hof. Ich hielt Wache, dort oben am Hügel, wo die Lage zwar nicht zu beherrschen, aber zu überblicken ist. Über eine Woche stand ich dort, beobachtete und lernte.“

Der Kriegerin lange Haarsträhne fiel ihr ins Gesicht, sie einen Moment absetzte, um dann auf der Rückseite weiterzuschreiben.

„Einer der Männer, den ihr mit dem Zweihänderschwert trainiert habt, hat mich entführt.“

Wortlos reichte die Kriegerin im das Pergament.

In ihren Augen brachen sich Zorn und Schmerz.
18.02.2004, 19:54 #142
Ceyx
Beiträge: 616

Ceyx Blick verdüsterte sich. Noch mehr, als er den Schmerz und den Zorn in den Augen Aeryn's sah. Es gab nur zwei Männer, die dafür in Frage kamen. Seine beiden letzten Schüler. Jabasch und Barude.
Eorl, korrigierte Ceyx sich selber in Gedanken. Einen Moment lang glitt sein Denken zurück. Eorl's Offenbarung. Weiter zurück, als Eorl ihm das erste Mal begegnet war. Er hatte schon da das Gefühl gehabt, das etwas nicht mit ihm stimmte. Hatte das Gefühl jedoch abgetan. Innerlich verfluchte er sich dafür. Er verfluchte sich für seine Unachtsamkeit, die Überheblichkeit, die ihm das Amt des Zweihandlehrmeisters gegeben hatte.
Er nahm den Zettel und schrieb die beiden Namen darauf. Er schrieb darauf, dass sie beide Ritter aus Khorinis waren.
Lange Zeit sah Aeryn die Namen auf dem Zettel an. In ihrem Gesicht arbeitete es. Ceyx schien es zu spüren, wie das, was sie erlebt hatte, noch einmal an ihr vorüberging.
Es war beinahe greifbar.
Schliesslich griff er wieder nach dem Zettel.
Was hat er dir angetan?
18.02.2004, 20:13 #143
Aeryn
Beiträge: 468

Die Kriegerin runzelte die Stirn. Ritter aus Khorinis? Sie schnaufte wütend. Sie hatte schon immer gewußt, daß auch die Ritter keine weiße Weste trugen, auch wenn sie gern so taten, aber die Entführung einer Frau, offenbarte schon eine ganz andere Skrupellosigkeit.

„Badure, der Jäger = Eorl?“ malte sie auf? Ceyx nickte. Und die Kriegerin verstand.

Die Kriegerin musterte Ceyx. Wie hatte er sich nur so täuschen lassen könnten?

Aeryn starrte lange auf die Frage auf dem Pergament. Sie zögerte, doch dann schrieb sie. Und mit jedem Wort zog das Geschehen an ihrem inneren Augen vorbei.

„Am Tag der Entführung kam Eorl, der auf dem Hof war, und bei Dir lernte und und bat mich um einen Übungskampf, welchen ich ihm auch gewährte. Er nannte sich und Deine Worte zeigen mir, daß er nicht manns genug war seinen wahren Namen zu tragen! Ein Lügner!“

Aeryn spie verächtlich zu Boden. Es war klar, was sie von dem Mann hielt. Langsam schrieb sie weiter:

„Doch das Spiel wurde zum Kampf auf Leben und Tod. Während des Training löste sich ein Teil seiner Rüstung, eine Abdeckplatte, mit der er das Wappen Innos auf seiner Rüstung verbargt, die er, wie ich nun erkannte, mit Fellen und Lederstücken umwickelt hatte.

Die Kriegerin fühlte mit der Hand, über die Wunden an ihren Unterarmen, die nicht heilen wollten. Vor ihrem inneren Auge sah sie wieder den Trainingsplatz auf dem sie Badure…nein Eorl gegenüberstand. Sie sah sich selbst um ihr Leben kämpfen, dann Stunden später, wie er sie zu Boden warf, sein Schwert ihren Schädel traf… und sie sah sich sie wieder aufstehen, von einem unbezwingbaren Überlebensinstinkt beseelt. Blut in ihren Augen, doch entschlossen bis zum letzten zu kämpfen. Der nächste Schlag jedoch riß sie in die Finsternis.

„Er verschleppte mich und hielt mich in verschiedenen Höhlen hier in der Umgebung und im Mienental, später auch in der Umgebung von Khorinis als Gefangene.“

Flammender Zorn stand in ihren schönen Augen.

„Für das was er mir angetan hat, wird er bezahlen.“
18.02.2004, 20:22 #144
Ceyx
Beiträge: 616

Lange Zeit war es still.

Naja, in letzter Zeit war es andauernd still gewesen für Ceyx, doch keiner von beiden schrieb etwas auf das Papier. Beide hingen ihren eigenen Gedanken nach. Ceyx' Wut stieg langsam. Er war nicht wütend auf Eorl, weil er ihn getäuscht hatte. Er war wütend auf sich selber. Doch neue Wut kam dazu.

Und dieses Mal war die Wut auf Eorl gerichtet. Nicht genug damit, dass er auf den Hof eingedrungen war, und Ceyx getäuscht hatte, er hatte auch einer der ihren entführt, und schwer verletzt.
Und Ceyx sah in den Augen von Aeryn, dass einige der Wunden vielleicht niemals heilen würden.
Schliesslich nahm er wieder den Zettel.
Was hast du vor?
18.02.2004, 20:38 #145
Aeryn
Beiträge: 468

Die Wunden heilten tatsächlich nicht. Die Kriegerin wußte es, doch sie gestand es sich nicht ein. Immer wieder brach der frische Schorf auf und neues Blut, ihr Lebenssaft verließ ihren Körper.

Ceyx war wütend. Sie sah es an seinen Augen, seinem Gesicht. Doch sie schonte sich nicht, und begann die folgenden Ereignisse aufzuschreiben. Muskeln zuckten in ihrem Gesicht. Gefühle. Demütigungen. Schmerzen.

„Eorl bediente sich einer seiner Milizhandlanger um mich aus dem Weg zu schaffen, als ich mich weigerte seine Forderungen zu erfüllen. Niemals werde ich mich dem Zwang eines Mannes beugen!!! Ceyx, doch sein Plan mißlang, den sonst wäre ich nicht hier. Ziel meines Schicksal sollte eine Schürfstelle im Mienental sein, doch auf dem Weg dahin, verriet der Milizhandlanger den Verräter Eorl um seinet seines eigen willen.“

Die Kriegin macht eine lange Pause. Schließlich griff sich nach einem neuen Pergament.

„Abermals einem unbekannte Schicksal ausgeliefert entkam ich schließlich dem dritten Mann der sich anmaßte über mein Schicksal gewalt zu haben. In Fesseln trieb er mich, wie ein Tier über das Land.“

Eine Windböe fegte über den Hof und griff den beiden wild ins Haar.

„Was ich nun tun werde… ich weiß es nicht… noch nicht… ich habe mit Lee gesprochen, und ihm erzählt, was geschehen, und viele Verräter hier noch ein und aus gehen wage ich nicht mal zu denken. Eins ist sicher. Die beiden Ritter waren sich nicht die einzigen.“
18.02.2004, 20:52 #146
Kilian v. W.
Beiträge: 205

Ein Blinzeln. Verschwommene Formen, langsam verdichtete sich der Nebel und klar sah der Söldner die Landschaft vor sich. Die Bäume auf der Hofmitte, das abgebrannte Bauernhaus, nach dem offenbar kein Hahn mehr krähte, die von den orangeroten Fackeln durchdrungene Dunkelheit, und natürlich die Riesenlache Erbrochenes, neben der er geschlafen hatte. Mhh...lecker! Aber warum musste er auch ausgerechnet neben der Taverne einpennen? Er hatte doch nur 12 oder 13 Bier gehabt, wäre doch kein Problem gewesen, nach Hause zu kommen. Obwohl...hatte er überhaupt ein Zuhause? Naja, egal.

Geschwind stand er auf, brachte seinen Pferdeschwanz in Ordnung, striff sich seine Klamotten glatt und machte sich auf in Richtung Trainingsplatz, eine Woche war um, und gelüstete ihm nach seinem Bogen. Das Gold trug er dicht über seinem Herzen, und als er so ging, war er froh, es loszuwerden. Er war noch nie jemand gewesen, der mit Geld gut umgehen konnte, vielleicht lag das an seiner Vergangenheit als Adeliger...nunja, jetzt konnte sich bald Legolas damit rumschlagen, er war es los und hatte seinen Bogen. So klopfte Kilian an der Hütte an, die er letztes Mal betreten hatte, und wartete.
18.02.2004, 21:10 #147
Ceyx
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Ceyx nickte. Sie hatte Recht. Wer wusste, wie viele Spione sich noch auf dem Hofe rumtrieben? Sie alle mussten wachsamer, aufmerksamer sein.
Er nahm noch einmal den Zettel. Wenn ich dir etwas helfen kann, dann lass es mich wissen
Irgendwie fühlte er sich schuldig, für das was mit Aeryn passiert war. Hätte er Eorl enttarnt, hätte er auf seinen Instinkt gehört, dann wäre...
Er schüttelte seinen Kopf. Das brachte nichts, und das wusste er nur zu gut. Was geschehen war, war geschehen. Alles, was eine Rolle spielte, war, was kömmen würde. Was man aus dem Geschehen machte. Ein Licht flammte auf, und Ceyx sah, dass Aeryn den Zettel zum Brennen gebracht hatte. Sie lies ihn vor sich zu Boden fallen, sah ihm zu, wie er noch einen Moment lang brannte, und trat die Flamme schliesslich aus.
Asche stob in die Luft, wurde vom Wind davongetragen.
Dann setzte sie sich wieder auf die Bank. In der Stille hingen sie beide ihren Gedanken nach.
18.02.2004, 22:54 #148
elpede
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Als elpede schließlich den Hof erreichte, wurde er vom Wachposten aufgehalten.

"Wohin des Weges ?", fragte der Söldner. Er war groß, grauhaarig und trug ein Schwert am Gürtel. Seine Stimme klang irgendwie sarkastisch und väterlich zugleich. Der Söldner hielt sich offenbar für so etwas wie den Türsteher.

"Deine Viecher ?", fragte der Söldner weiter, ohne auf eine Antwort zu warten. "Hör´ zu, wenn du Ärger machen willst, dann bist du hier falsch. Davon hatten wir in letzter Zeit mehr als genug."

elpede schwieg. Die herablassende Art des Söldners missfiel ihm.

"Ich rede mit dir", meinte der Söldner, und ein gefährlicher Unterton mischte sich in seine Stimme. "Wo kommst du überhaupt her ? Aus der Stadt ? vielleicht bist du ja einer von der Garde, was ?"

elpede zog die Kapuze seiner Robe zurück. Ein finsterer Blick traf den Söldner. "Sehe ich aus, wie ein Gardist ?", fragte er leise und leicht gereizt.

"Ha", lachte der Söldner, "Das kann ja jeder behaupten. Lass´ dich mal kurz durchsuchen. Ich muss sichergehen, dass du keiner von der Garde bist. Die gehen hier nämlich in letzter Zeit ein und aus. Dann kannst du meinetwegen durch."

Der Blick des Söldners verriet mehr, als seine Worte. Er war an Gold interessiert, und nichts anderem. Selbst Paladine in voller Rüstung und mit Wappen auf der Brust kamen wohl ohne Probleme an ihm vorbei, wenn sie Gold dabei hatten.

"Sicher, durchsuch´ mich ruhig", meinte elpede leise, ohne den Söldner aus den Augen zu lassen. Dieser kam näher und streckte die Hände aus, als ein leises Knurren aus drei Wolfskehlen erklang. Etwas verunsichtert blickte der Söldner auf die Tiere, die sich nun neben elpede aufgebaut hatten. Dann gewann er seine Fassung wieder. Er trat einen Schritt zurück und griff mit einer Hand an sein Schwert.

"Sieht so aus, als wenn da jemand etwas dagegen hätte, dass du mit deinen Händen in meinen Taschen herumwühlst", meinte elpede provozierend und griff seinerseits an seinen Bogen, während er mit der anderen Hand einen Pfeil aus dem Köcher zog.

Das Gesicht des Söldners verfinsterte sich. "Willst du dich mit mir anlegen ?", knurrte er, und zog sein Schwert.

"Lass´ das, Sentenza !", rief ein zweiter Söldner, der abseits am Wegrand gesessen hatte und nun aufgestanden war. "Es hat hier in den letzten Tagen genug Blutvergießen gegeben." Der zweite Söldner kam näher und stellte sich neben Sentenza. "Steck´ die Waffe weg", meinte er, "Und du", wandte er sich an elpede, "Sag´ uns, was du hier willst, oder verschwinde wieder, ganz einfach."

Der Söldner war deutlich jünger, als dieser Sentenza, und in seinem Gesicht konnte man Schmerz und Leid erkennen. elpede verstand nicht, wieso, aber es traf ihn. Seine Hand ließ den Bogen ruhen und auch der Pfeil wanderte zurück in den Köcher, obwohl Sentenza sein Schwert noch immer in der Hand hielt.

"Ich suche Aeryn", beantwortete er die Frage des Söldners. Dessen Blick drückte Erstaunen und Verblüffung aus, dann wurde er skeptisch. "Die Kriegerin ? - Woher kennst du sie ? Kann mir kaum vorstellen, dass sie sich mit Männern wie dir abgibt", meinte der Söldner etwas abfällig, während er den Wolfszüchter musterte.

"Ich war vor einiger Zeit mit ihr im Minental."

Wieder traf ihn ein verblüffter Blick des Söldners. Dann lachte er plötzlich. "So so", meinte er, "Und das soll ich dir glauben ?" Eindringlich sah er elpede an.

"Okay - sie ist hier auf dem Hof. Du kannst sie suchen gehen. Wenn sie dich nicht kennen sollte.." Er führte den Satz nicht weiter aus, aber elpede konnte sich vorstellen, was er sagen wollte. Er nickte dem Söldner kurz zu und ging weiter. Sentenza war damit offenbar nicht einverstanden, denn er hob das Schwert, als elpede an ihm vorbeiging, aber aus den Augenwinkeln konnte elpede gerade noch erkennen, dass sich die Hand des Söldners darauf legte.

"Und halte deine Wölfe von Onar´s Schafen fern !", rief ihm der Söldner nach, als er den kleinen Hügel hinaufstieg und sich auf die Suche nach der der Kriegerin machte.

Wenig später hatte er sie gefunden. Sie saß mit einem Söldner auf einer Bank vor einer Hütte. Die Wölfe waren die ersten, die sie erreichten und aus ihren Gedanken rissen. Dann schließlich stand elpede vor ihr. Sie sah auf. Er wusste nicht, ob sie ihn erkannte, aber sein Blick streifte ihren Körper.

An den Handgelenken trug sie schwere Verletzungen, Abdrücke wie von Fesseln, die sich ihr tief ins Fleisch geschnitten hatten und blutige Wunden hinließen, welche nun frisch verkrustet war. Ebenso Schrammen, Kratzer, kleinere Wunden…. Eine Platzwunde direkt über der Stirn, ebenso frisch blutig verkrustet, scheinbar auch noch gar nicht so lange her. Und schließlich Abdrücke von Seilen, auf den kniehohen Lederstiefeln der jungen Kriegerin. Einige der Wunden schienen bereits behandelt, andere wiederum nicht.

Schweigend blickte der Wolfszüchter der Kriegerin in die rehbraunen Augen. Er wartete auf eine Erklärung. Den Söldner neben ihr beachtete er zunächst nicht.
19.02.2004, 17:25 #149
Eorl
Beiträge: 794

Eorl ging dier letzten zehn Meter des Weges hinauf, und betrat den Hof des Großbauern weit gelassener, als das das letzte Mal der Fall gewesen war. Diesmal war seine Verkleidung benso sorgfältig angelegt, auch wenn er sein Gesicht nicht versteckt hatte. Da die Söldner bis auf Ceyx sein Wahres aussehen nicht kannten, und der in nur kurz im halbdunkel gesehen hatte, war ihm das überflüssig erschienen. Außerdem hatte er diesmal bereits Erfahrung mit dem Leben auf dem Hof, und in Verkleidung, also erwartete er keine allzugroßen Probleme.
"Hey, Kumpel, wo willst du hin?", begrüßte ihn da auch schon die Wache, die den Pfad im Auge hatte.
"Ich will mich eurer Truppe anschließen, wenn ihr noch wen brauchen könnt."
Die Wache musterte ihn, das Schwert, die Rüstung, die kräftige Statur des Ritters.
"Immer rein", entschied er und ließ ihn passieren.
Eorl setzte seinen Weg fort.
19.02.2004, 18:19 #150
Aeryn
Beiträge: 468

Wölfe. Von einem Augenblick auf den anderen war Aeryn hellwach. Die Laute der Tiere rissen sie aus ihren Gedanken. Ceyx dagegen, der sie nicht hören konnte, war dennoch ebenso aufmerksam.

Als die Kriegerin den Mann vor ihr erblickte, wanderten ihre Gedanken zurück, an die Zeit ins Mienental. Sie erinnerte sich an die Abende am Lagerfeuer und den nebelligen Morgen, da sic die Gruppe zerstreute, als ihre Suche nicht erfolgreich war.

Einer ihrer Männer war nun zurückgekehrt. Die Kriegerin begrüßte ihn mit rauer Stimme.

“Viel Zeit ist ins Land gestrichen, seit sich unsere Wege das letzte Mal gekreuzt haben, Elpede.“

Aeryn spürte seinen Blick in ihren dunklen Augen. Sie ließ ihn gewähren, ließ ihm Zeit sie zu betrachten. Sie wußte, daß er die Wunden sehen würde, sie ahnte bereits seine nächste Frage.

„Man hat mich entführt.“

Während sie in Gedanken hinzufügte… und jeder einzelne wird dafür bezahlen…

Hinter Elpede kam ein Mann den Hügel hoch. Für einen Moment glaubte sie ihren Augen nicht zu trauen…

Täuschte sie sich? Oder spazierte dort eben Badure… nein Eorl auf den Hof? Noch zwei oder drei Schritte weiter, und er würde sie sehen…

Sicher nicht um ihr, ihr Amulett zu bringen.
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