World of Gothic Archiv
> Rollenspiel Die Stadt Khorinis #27 |
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21.02.2004, 16:10 | #176 | ||||||||||||
Ceron Beiträge: 379 |
"Nanana mal nicht so Vorlaut, du gefällst mir. Ich sehe wir sind schon im Geschäft, doch nenn mir ersteinmal deinen Namen, oder noch besser lass uns an einen stilleren Ort gehen." Auf dem Weg zur Hafenmauer sprach er: "Du kennst dich sicher gut aus in Khorinis, da könnte ich deine Hilfe gut gebrauchen, aber erst einmal nimm dies!" Ceron schob dem Dieb 20 Goldstücke zu "Lass dir ja nicht einfallen sie dir selbst du holen, sonst möge Beliar dir gnädig sein." Als sie nun so auf der Stadtmauer sassen zeigte sich Cugar erstmals etwas gesprächiger. |
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21.02.2004, 16:37 | #177 | ||||||||||||
Cugar Beiträge: 108 |
Es wurde langsam dunkel. Dichte Wolken verhinderten, dass man die langsam untergehende Sonne am Horizone betrachten konnte. Gleichzeitig wehte ein beißend kalter Wind über die Insel, doch Cugar war gut eingepackt, mit seinem Mantel und seiner darunter versteckten leichten Lederrüstung. Kalt würde er nicht so schnell bekommen. Der junge Dieb sah den Fremden, mit dem Namen Ceron lange an. Was hatte er vor ? Warum wollte er ihm einfach so 20 Goldstücke geben ? Und warum fragte er den Dieb, ob er sich gut in Khorinis auskennen würde ? Fragte der Fremde ihn, weil er dachte, dass Cugar einflussreiche Personen kennen würde ? "Wen soll ich töten ?" fragte Cugar daraufhin kurz und knapp und sah in das verwirrte Gesicht seines Gegenübers. |
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21.02.2004, 16:45 | #178 | ||||||||||||
Ceron Beiträge: 379 |
Sekunden darauf musste Ceron laut loslachen. "Töten willst du? Nein, ich will nur nicht dass du dich ohne zu fragen an mir bereicherst! Aber das mit Khorinis, ich brauche einen anderen Ausgang als die Tore, und desweiteren möchte ich natürlich Leute kennenlernen, die nichts mit der Garde zu tun haben wollen." Die Wölkchen am vorher so blauen Himmel verformten sich und setzten sich zu komplexeren Gebilden zusammen, es war interessant diesem Schauspiel zuzusehn. |
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21.02.2004, 16:50 | #179 | ||||||||||||
Cugar Beiträge: 108 |
"Anderer Ausgang ?" Cugar war mehr als erstaunt, über diese Person. Er schien sich in ihm getäuscht zu haben. "Andere Stadtausgänge als die Tore ?" fragte er dann vorsichtig. "Scheinst wohl nicht sehr beliebt hier zu sein. Tja, ich wüsste schon was, ist aber nicht ganz ungefährlich." meinte Cugar und schaute sich um, ob er nicht beobachtet wurde. "Aber diese Fluchtmöglichkeiten sind bei Tage sehr schlecht zu nutzen. Du solltest nur in der Nacht sie benutzen, aber bis dorthin kenne ich hier gute Verstecke." meinte Cugar. |
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21.02.2004, 17:20 | #180 | ||||||||||||
Estragon Beiträge: 507 |
Die drei ungleichen Männer standen im Schlafraum des Wirtshaues. Die Magier schwiegen nachdenklich, der Gehängte ging unruhig auf und ab. "Alles steht und fällt mit diesen verdammten Zauberspruchrollen. Wie konnte ich das nur so leicht nehmen..." Der Gehängte trat gegen den Bettpfosten, Schmerz jagte durch seinen Fuß, doch er verzog nicht einmal das Gesicht. "Jetzt hockt da nicht so rum...tut etwas. Denk an Hil..." Rhodgar winkte genervt ab. "Mir gehen deine Drohungen langsam auf die Nerven. Wir sind nicht dumm. Wir erkennen das Problem auch ohne deine ständigen Ermahnungen." Seraphin nickte säuerlich. "Langsam vergesse ich, warum wir dir überhaupt helfen." brummte er säuerlich. Der Gehängte erkannte, das die beiden nicht weit davon entfernt waren, das Handtuch zu schmeißen. Er musste vorsichtiger sein. "Okay. Wir stehen alle unter Druck. Vielleicht müssen wir nur ruhig und sachlich..." "Meditate!" rief Rhodgar plötzlich. "Das ist es. Von ihr können wir sicher die Schriftrollen kaufen." Der Gehängte sah Rhodgar etwas verständinslos an. "Die Hexe? Ich weiß nicht..." Er erkannte schnell, das er keine Wahl hatte. "Gut, wir müssen jeden Strohhalm ergreifen, den wir kriegen können." Er sah Seraphin an. "Du wirst gehen." Der angesprochene nickte kurz, dann begriff er, was gerade passiert war und fuhr hoch. "Warum ich? Wieso muss ausgerechnet ich gehen. Geh doch..." Der Gehängte schaute aus dem Fenster auf die dunkle Straße hinab und hob nur die Hand. "Weil ich nicht gehen kann. Mich würden sie dort nicht einlassen. Rhodgar beherrscht die Magier Beliars zum Teil schon. Ihn brauche ich vielleicht noch. Du kannst gehen. Dich kennen sie dort. Die Hexe vertraut dir." Er drehte sich zu Seraphin um, warf ihm den Beutel mit 200 Goldstücken zu. "Das wird reichen. Geh jetzt." Seraphin sah kurz zu Rhodgar. Der zuckte nur Hilflos die Achseln. Wenn sie jetzt nicht handelten, hieße das, Hilias im Stich zu lassen. Wer A sagt... "Und danke." sagte der Gehängte plötzlich zu den beiden über die Schulter. "Danke für euere Hilfe." Die Maiger starrten ihn nur ungläubig an. Hatten sie gerade richtig gehört? DANKE!?! |
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21.02.2004, 17:26 | #181 | ||||||||||||
Mafio Beiträge: 1.072 |
Für Mafio lief alles im Zeitraffer, oder wurde Mafio Langsamer? "WAS! Woher bei Beliar kommst du denn her?!" murmelte Mafio als er jemanden neben ihn bemerkte. "Hallo ich bin Ceron," er überlegte kurz: "ich bin der Geist des Freibieres welches du anscheinend in großen Maßen zu dir genommen hast!" Mafio musterte ihn: "Lass deine Finger ja bei dir, das ist mein KRUG!" |
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21.02.2004, 17:30 | #182 | ||||||||||||
Ceron Beiträge: 379 |
"Aber ja doch, klar, dein KRUG" mit diesem Mafio war wirklich schlecht zu reden bei seinem geistigen Zustand. Nochmal versuchte Ceron "Lieber Herr, ähm wie heisst ihr eigentlich? Ich bitte sie ihren Alkoholkonsum in meiner Gegenwart etwas zurückzuschrauben!" Och, wenn da mal nicht die feine Magiernase durchscheinen würde, hoffentlich hat er nichts bemerkt. Ceron sah sich um, Cugar war immernoch aktiv und unentdeckt, ein Teufelskerl dieser Junge. Doch gerade wandte er sich wieder Mafio zu, welcher anscheinend gerade einige Worte hervorwürgen wollte. |
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21.02.2004, 17:36 | #183 | ||||||||||||
Mafio Beiträge: 1.072 |
"Bist du nicht einer von diesen Schwarzarbeitern? die die in diesem zugewachsenen block wohnen? Hast du viell... Hey warum glotzt du dauernd zu dem Typen da drüben?" Mafio wollte einen schlcuk nehmen stellte aber fest das dieser leer war. MAfio stand auf und zog sein Messer und fuchtetle damit rum! "OKAY! Wer von Euch hat meinen Krug Leergesoffen?!" Edit: nach mafios rausch Beschloss er die Stadt zu verlassen so n dämmlich aussehender Wegelagerer hat sich nen anderen Betrunkenen gekrallt. was der woll vorhatte Egal er ging zur taverne |
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21.02.2004, 17:49 | #184 | ||||||||||||
Ceron Beiträge: 379 |
Auch das noch, er hatte ihn leergetrunken und beschuldigt nun auch noch Ceron das getan zu haben. Mit dem war wirklich nicht mehr gut Bierchen stürzen, geschweige denn seinen Namen zu erfahren, doch wer wollte schon den Namen eines Bürgers wissen? Ein Bürger der sich wie alle andern grundlos besäuft, schrecklich diese Sitten. Mit einem Nasenrümpfen wandte sich Ceron von der Gestalt ab, als plötzlich wieder ein jämmerliches "Ich hiabe eiuch doch gesacht lass die Finga voon meinem Bierchen, das ha" und schon glitt die Gestalt zu Boden. Ceron handelte schnell, stellte Mafio wieder auf und flösste ihm eine Wasserflasche ein, die Hälfte des Wassers spieh der Bürger wieder aus und es lief ihm an den Kleidern herunter. Ceron liess die Gestalt erst wieder alleine dort sitzen als sie aus ihrem Total weggetretenen Zustand zurückkam, dann so verliess er den Platz und begab dich zurück zur Hafenmauer. |
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21.02.2004, 17:51 | #185 | ||||||||||||
Sergio Beiträge: 534 |
So unerkannt wie nur irgend möglich trat Sergio durch das Stadttor. Irgendwo hier musste Mafio sein. Und nach dem zu urteilen, was er über Mafio gehört hatte, trank er gerne mal ein Bier und konnte sich deshalb nur beim Freibierstand aufhalten. Also schritt der Bandit direkt zum Freibierstand, wo ein Mann, der irgendwie wie Mafio aussah, scheinbar leicht angetrunken auf einer Bank saß. Der musste es sein! Sergio begab sich zu dem leicht betrunkenen Mann und sprach ihn an: „Hey, bist du Mafio?“ Mit leicht glasigem Blick sah Mafio ihn an. Nach einer Weile reagierte er jedoch: „Ja, der bin ich wohl.“ „Gut. Ich glaube, du hast ein Problem mit den Lee's. Ich kann dir allerdings hier nichts darüber verraten. Lass uns zum Stadttor gehen, wo niemand lauschen kann...“ Mafio nickte und stellte sich vor Sergio auf. Dieser nickte ebenfalls und ging voran, hinaus aus dem Stadttor, nach links in den Wald, Mafio folgte. Dann blieb der Bandit stehen und blickte Mafio an. "Also, ich komme gleich auf den Punkt: Claw weiß, dass du Erz aus der Mine dabei hast. Du solltest zu ihm gehen und das regeln." "Wenn Claw es wiederhaben will, soll er sich das Erz selber holen. Und jetzt machs gut." Mafio ging los und verschwand bald auf dem Weg. Sergio wusste nicht so recht etwas damit anzufangen, doch ihm sollte es nun egal sein. Den Auftrag hatte er jedenfalls erfüllt (und sogar ohne Blutvergießen). Eilig schritt er in Richtung Hof davon, sollte Claw seine Angelegenheiten eben selbst regeln, der Bandit wollte lieber nicht weiter in die Sache mit hereingezogen werden... |
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21.02.2004, 17:59 | #186 | ||||||||||||
Seraphin Beiträge: 318 |
Seraphin reagierte schnell und fing den Beutel mit den Goldstücken, dann ballte er die Fäuste. Das konnte doch nicht sein, dieses Rindvieh von gespaltenem Schizophrenen Abfall eines geisteskranken Waffenknechts... Langsam erhob sich der Magier und ging auf den Gehängten zu. Die eiternden Mundwinkel verzogen sich zu dem selben hämischen Grinsen welches sich schon während ihrer ganzen gemeinsamen Zeit dort eingenistet hatte und steigerten Seraphins Wut noch weiter. Noch nichtmal das kriegte dieses... dieses Ding hin. Er packte Hilias am Kragen und brachte seine Gesicht ganz Nahe an das von Narben zerfurchte, eiternde Antlitz des Gehängten. Die schwarzen Augen des Magiers blickten in die schwarzen Augen des fremden Geist, während seine Hände vor Wut zitterten und er sich beherrschen musste nicht seinen Dolch zu ziehen und dem ganzen Spuk hier und jetzt ein Ende zu bereiten. "Ich werde gehen, doch nicht um euch zu helfen sondern der unschuldigen Seele die ihr befallen habt. Selbst wenn ich mich mittlerweile Frage warum ich den ganzen Aufwand für irgendeinen geisteskranken Waffenknecht betreibe, dessen einziger Verdienst es bisher war sich von einem Scheusal wie ihr es seid befallen zu lassen und unter fremden Einfluss eine Freundin von mir fast zu entehren..." Seraphins Mundwinkel zuckten während die eine Hand immer noch auf dem Griff des Dolches lag. "...und ich weiß nicht ob mir die Hüterin vertraut. Aber merkt euch eines, wenn ihr unsere Hohepriesterin noch einmal Hexe nennt dann überlege ich mir ob ich während des Hängens nicht einfach zusehe wie ihr zappelt und das letzte Leben zusammen mit euch krankhaften Geist aus Hilias Körper fließt..." Mit diesen Worten griff der Magier sich seinen Stab und ließ den Gehängten stehen. Ein letzter Blick zu Rhodgar und Seraphin schritt durch die Tür hinaus, über den Marktplatz und aus dem Ost-Tor in Richtung Kastell... |
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21.02.2004, 18:04 | #187 | ||||||||||||
Estragon Beiträge: 507 |
"Der Bengel hat schneit, das muss man ihm lassen." sagte der Gehängte und grinste Rhodgar an. Der verdrehte nur angewidert die Augen. "Er is zweimal mehr Mann als du." sagte er giftig. Der GEhängte nickte lachend. "Vielleicht. Bleib erstmal hier. Ich komme bald wieder. Und gib acht, auf alles, was dir merkwürdig erscheinen könnte." Der Gehängte hatte Rhodgar in dem Wirtshaus einstweilen zurück gelassen. Er musste sich die Beine vertreten. So ging er auf dem Marktplatz und bedachte den Galgen mit einem kritischen Blick. MORGEN! Morgen könnte ich an diesem Ding hängen...aber noch nicht. Noch ist alles so, wie ich es geplant habe. Die finstere Gestalt ging auf die Treppe der Kaserne zu und erklomm dir erste Stufe. Bald sollte s beginnen. Die Hölle könnte los brechen. Doch noch lag alles friedlich still in der schläfrigen Ruhe des anbrechend Abends. Der Gehängte war zuersten Mal unsicher, ob sein Plan gelingen konnte...Was nicht alles schief gehen mochte, was nicht schon alles schief gegangen war! Doch er faste sich sein schwarzes Herz und erstieg langsam die Treppe zur Karserne. MORGEN vielleicht. Ja, Morgen. |
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21.02.2004, 18:33 | #188 | ||||||||||||
Ceron Beiträge: 379 |
Es schien ja anscheinend wirklich nichts passiert zu sein, Auch Cugar kam nach einigen weiteren Raubzügen zu Ceron auf die Hafenmauer. Beide liessen ihre Beine über dem Wasser plampeln. "Hier kannst du nicht schlafen, hier sieht dich die Miliz, komm folge mir!" Und so geschah es Ceron folgte Cugar dem Strand entlang zu einem grossen Ladekran, daran vorbei hinter einem der kleinen Boote den winzigen Steg hinab und unter dem Laufsteg durchgetaucht. Etwas weiter hinten am Strand hielt Cugar inne. Hier wollen wir schlafen. Schnell entfachte Cugar ein Feuer und Ceron spendierte zwei Schinken welche sie über dem Feuer brieten. Danach das Feuer auf die herkömmliche Art schnell wieder gelöscht, unnötiges Aufsehen konnten sienicht gebrauchen. Cugar zählte seine Beute, viel war da darunter auch ein paar Schlüssel, und einen schönen Ring. Dieses Ding funkelte regelrecht. Die Goldsumme konnte Ceron nur schätzen, aber 100 Goldstücke durften es schon sein. "Hier den Ring, nehme, ich kann ihn nicht gebrauchen." "Zu gütig Cugar, aber lass mich dir dafür drei mal Reisschnaps geben." Lachend lagen sie da, lachend über all die Dinge die sie den Stadtbewohnern entwendet hatten, Ceron jedoch noch im legalem Bereiche. |
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21.02.2004, 18:59 | #189 | ||||||||||||
Dumak Beiträge: 465 |
Die frühe Winterdämmerung hatte die Insel schon fest im Griff und auch die Stadt an der Küste war ihr nicht entgangen, als ein einsamer Wanderer die Zugbrücke des Stadttores betrat. Dumak grüßte leutselig die Wachen, die es allerdings für unter ihrer Würde hielten, ihn auch nur eines Blickes zu würdigen. Nunja, er war ja auch keine Gefahr. Auf dem Fuße folgte dem Barden sein großer, schwarzer Hund. »Aahhh, ein Warg! Die Stadt wird angegriffen, die Orks kommen.« Einer der beiden Wachsoldaten zog blank und stürmte voller Panik über die Brücke in den Wald. Der andere schaute verdutzt und rief seinem Kollegen noch hinterher. »He, du Saftnase. Hier sind keine Orks. Nur dieser komische Köter. Also reiß dich zusammen!« Aber sein Kumpan war wohl schon über alle Berge. Von irgendwo tief aus dem Wald hörte man noch leise sein Geschrei hervorschallen. Dumak hatte sich umgedreht und schaute den Hund vorwurfsvoll an. Der setzte sich auf sein Hinterteil und blickte treuherzig mit schiefgelegtem Kopf zurück. Dumak wandte sich an den verbliebenen Wachsoldaten. »Das ist kein Warg. Das ist ein reinrassiger Jagdhund. Vor allem jagt er Warge«, behauptete er kühn. »Reinrassig, soso. Dafür sieht er aber ziemlich heruntergekommen aus.« Der Soldat war skeptisch. »Naja, er tollt eben gerne herum. Was glaubst du, was das immer für eine Arbeit ist, ihn zu baden und zu waschen, zu kämmen und zu parfümieren.« Jetzt hatte er wohl etwas zu dick aufgetragen. Der Soldat war nicht blöd. »Verschwinde bloß, ehe ich dich wegen Landstreicherei in den Kerker schmeißen lasse.« »Bin schon weg.« Dumak pfiff den Hund herbei und rief dem Wachmann zum Abschied noch ein »Hoffentlich kommt dein Kamerad bald von seinem Ausflug wieder« zu, ehe er sich der Stadt zuwandte. »Jaja, der geht nicht verloren, der hat sowas öfter. Komischer Kerl.« Dumak betrat die Stadt. |
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21.02.2004, 20:14 | #190 | ||||||||||||
Sir Iwein Beiträge: 3.214 |
Noch immer schwer atmend hockte Iwein auf seinem Bett und hielt sich schmerzverzerrt die geschundenen Glieder. Schon der erste Tag des "Einhand"trainings bei Samantha war die Hölle gewesen. Und noch dazu hatte er noch nicht ein einziges Mal sein Schwert gezogen. Gegen Ende war er dann einfach zusammengebrochen und hatte die junge Lady ihn den Berg halb hinabtragen, halb hinabrollen lassen - er hatte einfach keine Kraft mehr gehabt. War das alles nur ein Trick von André, der ihn einem grausamen Formtraining unterziehen wollte, um seine überflüssigen Pfunde wegzubekommen? Nein, nicht mit ihm... Ärgerlich erhob sich der Hauptmann schwerfällig von der Bettkante und lief ein paar Schritte im Zimmer auf und ab. Warum nur hatte er sich darauf eingelassen? Sicher würde Samantha gleich morgen wieder mit der nächsten Tortur fortfahren wollen. Doch bevor es soweit war, würde er ja wohl einen Abstecher zum Bierstand riskieren können, auch wenn André ihm den Alkohol strengstens verboten hatte. Er musste einfach ein bisschen Bier schmecken, nur einen Tropfen! Vorsichtig stakste der Ritter die Treppe hinunter und stahl sich dann nach draußen auf den Kasernenhof. Kein André zu sehen, sehr gut... dennoch würde er vorsichtig sein müssen. Auf keinen Fall durfte er unangenehm auffallen. Und da war er endlich, der Freibierstand! So viel Bier, wie das Herz begehrte, ganz umsonst - für den Hauptmann sowieso. Grinsend schnappte sich Iwein einen Krug und hockte sich dann auf die unterste Stufe der Kasernentreppe, um ihn dort gierig leerzuschlürfen. |
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21.02.2004, 20:31 | #191 | ||||||||||||
Estragon Beiträge: 507 |
Der Gehängte hatte die Kaputze tiefer den je ins Gesicht gezogen und betrat den Innenhof der Kaserne. Nirgens war jemand zu sehen. Der Gehängte zogerte nicht lange und schritt hastig auf die Schlafräume zu. Er kannte ja den Weg aus dem Gedächnis des Steinmetzes. Er betrat die Schlafstube leise, ging auf das Bett des Waffenknechtes zu, der hier einmal gedient hatte und jetzt seins Geisel war, trat gegen das Vorhängeschloss und riss den Deckel auf. Dabei prellte er sich den Fußknochen. Die Schmerzen jagten bis zur Hüfte hoch, doch der Gehängte hatte keine Beziehung zu Schmerzen. Mit hastigen Griffen durchwühlte er die Kiste und fand es. Das Schwert. Der dumme Steinmetz hatte das kostbare Runenschwert zurück gelassen...Der Gehängte verstaute es im Rucksack, nahm noch einige brauchbare Sachen aus der Truhe mit sich -Tabak, Ersatzketten, einen langen fleischhakenähnlichen Gegenstand, den der Steinmetz zum Gesteinreisen gebraucht hatte- und verließ die Schlafstube. Am Ausgang wieselte eine Eidechse auf den Mann zu. Toe, die Hauseidechse des Wurms. Der Gehängte sah auf das Tier hinab, wie es vertrauensseelig den Kopf hob und neugierig züngelte. Er hob den schweren Stiefel und trat zu. Das Tier hatte schnelle Refelxe, doch es wurde völlig überrascht. Die Sohle erfasste den kleinen Schädel und zerrieb ihn förmlich auf dem nackten Steinboden. Blut spritzte fächerförmig umher. Ein qualvoller Quicken war zu hören. Der GEhängte grinste boshaft. Seine Laune wurde gleich besser. Das hatte gut getan. So verließ er pfeifend die Schlafräume, die Echse starb stumm im Dreck seiner Stiefel. Sie würde heut Nacht nicht das letzte Opfer bleiben. Der Gehängte überquerte den Innenhof der Kaserne mit schnellen Schritten, erreichte die Treppe. Es war nicht zu glauben. Konnte das sein? Musste er doch nicht den Galgen fürchten? Konnte es sein, das er sich ganz um sonst die Müh... "Wo wollen wir denn so eilig hin?" fragte eine bissige Stimme. Der gEhängte rollte die schwarzen Augäpfel, seine blutverkrusteten Lippen entblößten die abgebrochenen Zahnstummel. Warum hätte auch alles glatt gehen sollen? "Dreh dich um, damit ich sehe, welcher Dieb so dumm ist, die Garde Innos bestehlen zu wollen!" Der Gehängte drehte sich langsam um und schob die Kaputz vom Kopf. Er kannte den Wachmann. Oder besser gesagt Hilias kannte ihn. Er hatte immer zusammen mit Hilias die Dockwachen gemacht. Eltram oder Kltran oder so. Das war unerheblich. Die Wache sah entsetz in das ihm vertraute Gesicht, das so grausig entstellt war. "Hilias...bei Innos! Was ist mit deinen Zähnen...und deinen Augen? Sie sind ja völlig schwarz! Alle suchen dich. Wir haben gedacht, du wärst tod oder schlimmer noch, auf dem Hof als Söldner, nach dem Kano dich entlassen hat." "Tust du mir einen Gefallen?" fragte der Gehängte sanft, doch es lag viel Kälte in dieser Stimme. "Welchen?" fragte der Wachmann vorsichtig. Der Gehängte zog den Steinhaken aus dem Mantel und sprang vor, rammte ihn in das weiche Fleisch zwischen Schädel und Schulter. Roter Saft spritzte hoch. "Stirb leise." grinste der Gehängte und riss am Ende des Hackens. So zog er den armen Teufel an sich vorbei, schlang mit der freien Hand die Kette um seinen Hals und zog diese ebenfalls fest. Der Mann bekam einen erstickenten Schrei über die Lippen. Der Gehängte trieb den wehrlosen Mann vor, auf die Zinen der Mauer zu. Rechts und links neben der Treppe erhoben sich die niedrigen Mauern um das ganze Kasernengebäude. Der Gehängte schleuderte den Wachmann, der einmal schon fast Freundschaft mit Hilias geschloßen hatte, über die Zinnen in die Tiefe. Die Kette hielt er fest. Die Wache fiel, schrie kurz, dann riss die Kette den Körper zum stehen. Zwei Fuß über dem Boden hing der Soldat der Miliz. Der Gehängte band die Kette von seinem Handgelanke und um eine der Zinen, holte die Ersatzkette aus dem Rucksack und band sie um die rechte Hand. Er war noch nicht ruas hier. Sengfaust, die Kugel an der längeren Eisenkette, nahm er zur Linken. So schritt er die Treppe hinab und enteckte den Hauptmann Sir Iwein am Fuß der Treppe stehen. Der schaute entsetzt nach oben. Der Gehängte grinste. Nicht gerade Kano, aber auch der Hauptmann nahm einen hohen Platz auf der Abschussliste des Gehängten ein. Das würde äußerst interessant werden. Teuflischgrinsend stieg der Gehängte die Treppe hinab. Hilias war machtlos in seinem Geist gefangen und musste alles mit ansehen. |
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21.02.2004, 20:55 | #192 | ||||||||||||
Sir Iwein Beiträge: 3.214 |
Völlig entgeistert starrte Iwein vom Fuße der Treppe nach oben, wo sich die vermummte, schwarze Gestalt eines Mannes gegen den Abendhimmel abzeichnete. Eine an einer Kette befestigte Eisenkugel hatte er als Waffe in der einen Hand, in der anderen rasselte er mit einer weiteren Kette. Doch dieser Morgenstern da ... kam der Iwein nicht bekannt vor? Woher bloß? Wer war dieser Mann, der ohne viel Federlesens soeben einen unschuldigen Milizen von der Mauer gestoßen und ihm brutal das Genick gebrochen hatte? Wie konnte er so etwas wagen, mitten in der Stadt eine solch grausame Tat? "Wer seid Ihr? Zeigt Euch!", rief der Hauptmann furchterregt nach oben und seine Hand zuckte zum Schwertgriff. Er konnte ihn nicht entkommen lassen, andererseits sah dieser Mann so gefährlich aus in seiner Kutte und mit seinen gierig rasselnden Ketten... der Kerl schritt Stufe für Stufe die Kasernentreppe hinunter. Und dann, im schwach flackernden Licht der Laternen erblickte der Hauptmann das schreckliche Gesicht, das halb von der Kapuze verdeckt wurde. Es war mehr ein Zombie denn ein Mensch. Der Tod in all seiner Schwärze schien aus dieser Fratze zu lachen. Sein hässliches Grinsen raubte Iwein beinahe den Verstand, doch er war unfähig sich zu bewegen, geschweige denn, Milizen zu Hilfe zu rufen. Alles schien stillzustehen, das Geschwätz der Bürger und das Gelächter der Säufer war verstummt und niemand unternahm etwas. Nur dieser Mann war da, der Iwein so seltsam bekannt vorkam... vertraut, aber auch wieder nicht. Diese Augen, unergründlich schwarz und hasserfüllt, die schwarzen Zähne, die das breite Grinsen offenbarte. Nein, das waren nicht dieselben, und der Mann war auch nicht mehr derselbe. Doch Iwein kannte ihn... er hatte ihn gekannt, zumindest hatte er das gedacht. Hörbar schnappte er nach Luft. "Hilias!" |
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21.02.2004, 21:09 | #193 | ||||||||||||
Estragon Beiträge: 507 |
Der Gehängte machte eine tiefe Verbeugung vor dem Hauptmann der Garde. "Wie lang ist es her, Iwein? Wie viele Stunden? Und wieviel habt ihr in der Zwischenzeit an mich gedacht?" Der Gehängte war unten angekommen und begann den Hauptmann langsam zu umrunden. Er war ein anderes Kaliber, als die schafsäugie Wache, die der Gehängte eben niedergestreckt hatte. Der Angriff musste erfolgen, bevor Iwein sich von seinem Schrecken erholte. Doch voerher galt es, noch ein wenig Salz in die Wunde zu streuen. "Ihr schaut so irritiert? Was hat euch den Atmen verschlagen, das ich gerade einen der eueren erledigt habe oder das ihr zu dumm oder zu feige wart, es zu verhindern?" Der gEhängte täuschte an, Iwein zuckte zurück und zog sein Schwert. Wieder täuschte das Monster vor ihm an, doch dieses Mal wich der Hauptmann keinen Milimeter nach hinten, pendelte lediglich mit dem Oberkörper zurück. "Es wird mir ein Vergnügen sein, aus eurem Totenschädel demnächst meinen Wein zu trinken." Der Gehängte lachte irre und stieß vor, die Kette nach dem Gesicht des Hauptmannes schlagend. Der duckte sich schnell, trat um Hilias herum und schlug zu. Blut floss aus dem Arm des Gehängten. Der fuhr rum, die Kugel folgte seiner Drehung, doch Iwein sah es kommen, machte einen Ausfallschritt und stieß seinen Gegner mit der Schulter zu Boden. Der gehängte taumelte zurück. Sein Grinsen wich langsam. Wahrlich, Iwein war ein anders Kalbier. "Ihr seid kein Gegner für mich, Verräter." zischte Iwein. "Nein, wohl nicht." raunte der Gehängte und wich zurück. In Richtung Hafen. Dann ließ er Sengfaust vorschnellen, Iwein wich aus, kam aber außer Reichweite. Langsam wich der Gehängte weiter zurück. Er musste den Hauptmann überraschen und in Sicherheit wiegen. Vielleicht war das der Schlüssel. |
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21.02.2004, 21:09 | #194 | ||||||||||||
Lady Lyvîane Beiträge: 86 |
Müde von der recht witzigen Nacht, welche sie wieder im kleinen Anwesen oder auch Haus in der Handwerkersgasse verbracht hatte, begrüßte sie ein sonniger Samstagmorgen, den die junge Frau damit zubrachte ein wenig ihre Habseeligkeiten aus Erathia ein zu sortieren. Sonderbarerweise ging Nanny ihr nicht zur Hand, da die Amme überhaupt nicht Zuhause anwesend war. Das war eigentlich sonst nicht ihre Art, nicht typisch in ihrer Nähe zu sein, den Haushalt zu führen oder sie mit irgendwelchen mehr oder weniger Interessanten geschwätzigen Hausfrauthemen zuzureden. Seltsam. Dabei konnte sie einmal ihre Ruhe genießen und doch fehlte ihr nun die geschwätzige Nanny und ihre Vorsicht was sie betraf. Nachdenklich betrachtete sich die junge Lady in einem Spiegel und sah ihre anmutige Gestalt darin. Zierlich – eine Schönheit. Eine Lady, ja wahrhaftig. Aber wie eine Soldatin wirkte sie irgendwie nicht. Gedankenverloren so steckte die junge Frau mit diesen kritischen Urteilen ihre Haare hoch und band sie zusammen, sodass nur noch eine lockige dünne Strähne seitlich über ihrem Gesicht hang. Entschlossen so blickte sie ihrem Spiegelbild ernst entgegen, als sie sich aus ihrem Kleid befreite und diesmal eine anständige Kluft mit Hose, einfachen braunen Lederstiefeln, die ihr bis zu den Knien reichten und weißem Hemd anlegte. Wie fast einer junge Jägerin aussehend, so überzog sie ihre rechte Hand noch in einen braunen dünnen Handschuh, an der anderen wand sich nur ein Lederarmband, während sie ihr schönes Schwert aus der Kaserne in einer passenden Schwertschneide an ihrem Ledergürtel anband und festzog, sodass es an ihrer Seite griffbereit hang. Draußen wehte ein leicht warmer Wind, wie man ihn aus Frühlingstagen kannte, der wohl bald endlich anbrechen würde. Aber in ihren Gedanken gab es was anderes, als den schönen Tag zu begutachten. Ihre Begleiterin fehlte. Ihr Weg führte daraufhin zur Kaserne wo sie ihr Kindermädchen das letzte Mal gesehen hatte, doch sobald sie schon die Treppenstufen zur Kaserne hoch lief stürmte ihr schon ein Waffenknecht flüchtend entgegen. Beinahe umgerannt so blickte Lyvîane etwas sprachlos, verwirrt und mit einer dunklen Vorahnung dem Mann hinterher und lächelte verlegen – als sie nun fast wirklich umgerannt wurde, denn ein wütender molliger Mensch mit fast Purpurrotem Kopf und anstatt erhobenen Schwert mit eiserner Küchenkelle kam die Treppenstufen hinab und schoss an der Lady vorbei. Mit leicht geöffnetem Mund starrte sie vor dem Eingangstor fassungslos dem Paar vom dem Flüchtenden und seinem weiblichen wutentbrannten Verfolger hinterher, wovon sie selbst leicht errötete. Nicht aus Wut sondern aus Verlegenheit: Nanny. |
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21.02.2004, 21:24 | #195 | ||||||||||||
Sir Iwein Beiträge: 3.214 |
Entschlossen trat der Hauptmann vor, Schritt für Schritt, das Schwert auf seinen Gegner gerichtet. Er hatte seine Fassung wieder, und sein Zorn war in diesem Moment größer als seine Bequemlichkeit der letzten Zeit. Angesichts dieses Blutbades konnte der Hauptmann nicht anders. Er musste den Verräter richten, hier und jetzt, ehe er noch mehr Schaden anrichten konnte. Was für ein Mensch war das, der seine eigenen Kameraden so grausam abschlachtete? Es war ein Fehler gewesen, ihn damals nicht zu Tode peitschen zu lassen, er hatte sie alle getäuscht. Elender Heuchler! Immer weiter wich Hilias zurück - aber war es noch Hilias? - und immer wieder sauste die eiserne, schwere Kugel nur knapp an Iweins Körper vorbei. Es schien jedoch mehr eine Drohung zu sein, ein Aufbäumen, denn sein Gegenüber schien zu wissen, dass er unterlegen war. Jetzt, vom Hass auf diesen Milizenmörder übermannt, war Iwein wieder ein ernstzunehmender Gegner. Seine Klinge zuckte ein ums andere Mal schnell nach vorne, und Hilias konnte den Schlägen nur mit Mühe entgehen, indem er zurückwich, Stück für Stück. Nein, er durfte nicht entkommen! In den dunklen Gassen des Hafenviertels, auf die sie sich nun zubewegten, würde es schwer sein, ihn zu stellen - er konnte hinter jeder Ecke lauern, oder einfach fliehen. "Milizen, zu Hilfe!", rief Iwein schrill, ließ jedoch seine Blicke nicht von Hilias, der weiterhin siegessicher grinste. "Du bist eine Bestie geworden, Hilias! Ein Mörder und Verräter. Dafür wirst du mit deinem Leben bezahlen." |
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21.02.2004, 21:43 | #196 | ||||||||||||
Estragon Beiträge: 507 |
Der Hauptmann war gut, doch blind vor Zorn. So blind, das er nicht meckte, was der Gehängte anstrebte. Der Galgenplatz war erreicht, die Erde und das Laub der Bäume, das unter die Plattform geweht worden war. Die Nässe, die sich darunter gestaut hatte, das war sein Ziel. Der Gehängte ließ sich nah an den Galgen zurückfallen, stellte sich mit einer schnellen Drehung vor ihn. Iwein hieb immer härter zu. Endlich hatte er den Gehängten gegen die Plattform getrieben, kein Rückzug mehr möglich. So schlug er mit einem gewaltigem Hieb von oben nach unten. Der Gehängte duckte sich unter die Plattform, nahm eine Hand voll nassen Laubes und kam vor, die Klinge von Iweins Schwert war ins Holz eingeschlagen, wo eben noch die Fratze des Gehängten gewesen war. Jetzt steckte sie fest. Der Gehängte drückte sich geschmeidig an Iwein vorbei, der riss sein Schwert raus und wollte mit einer harten Drehung dem Verräter nachstellen, das tarf ihn ein nasser Klumpen Laub im Gesicht und nahm ihm das Augenlicht. Was hatte der Hauptmann doch gesagt? Verräter? Mörder? Dafür würde er mit seinem Leben bezahlen? "Nicht durch euch, Hauptmann." sprach der Gehängte frostig und trat um den noch blinden Kämpfer, schlag Sengfausts Kette um desen Hals und zog zu. Zog ihn in die Tiefe. Iwein verlor sein Schwert, blieb aber hart am Kämpfen, obwohl ihm die Luft brutal abgeschnürt wurde. Immer wieder treib er dem Gehängten den Ellenbogen in die Rippen, die Füße schlugen gegen seine Hüften. Das nahm auch dem Gehängten die Kraft. Iwein befreite sich, langte nach dem Schwert, doch der Gehängte zog ihn mit der Kette zurück. Iwein drehte sich um und schlug mit dem harten Handschuhen seiner Rüstung in das Gesicht des Gehängten. Blut jagte aus desen Nase. Doch er zog weiter an der Kette. Iwein warf sich mit aller Kraft nach hinten und stieß die Füße in Richtung Gegner. Hart trafen sie in den Magen des Gehängten. Der ließ nun endlich von der Kette ab. Einen Augenblick konnten die Kämpfer sich nur anstarren. Beide rangen sie schwer nach Atmen, beide gaben sie nicht auf. Beide bluteten sie, beide hielten an ihrem unbändigem Hass fest. Jeder wollte des anderen Tod. Iwein machte den ersten Schritt und fuhr auf sein Schwert zu, der Gehängte sprang ihn an, beide rollten sich erneut auf der Erde. Endlich bekam der Gehängte die Eisenkugel zu fassen und wollte sie auf Iwein Kopf schmettern, als er sah wie einen Milizsoldaten angelaufen kam. Dieser Augenblick der Unachtsamkeit reichte aus. Iwein zog das Knie an, der Gehängte krümte sich schmerzverzerrt. Der Hauptmann schlängelte sich auf sein Schwert zu und erhob sich linkisch. Der Gehängte erhob sich ebenfalls. Es stand unentschieden zwischen den beiden. Doch jetzt kam dieser neue Mann ins Spiel. Es sah schlecht aus für den Gehängten. Sehr schlecht. |
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21.02.2004, 21:46 | #197 | ||||||||||||
Sengert Beiträge: 102 |
Ein schriller Ruf riss Sengert aus seiner Lethargie. Jemand sammelte die Milizen! Hier in der Nähe? Der Urheber des Rufes konnte nicht weit entfernt sein. Augenblicklich sprang der junge Kaufmann auf. Nicht, dass er jemals in der Lage gewesen wäre, ohne Tricks einen Kampf zu bestehen, doch sein Geist hatte ihn bislang noch immer voran gebracht, wenn es ernst wurde. Auf irgendeine seltsame Art und Weise fühlte er sich immerhin diesen Milizen zugehörig, die herbeigerufen wurden. Vielleicht gab es ja tatsächlich was zu helfen. Es gab also keinen Grund zu zögern. Sengert rannte die Gassen entlang, wo er beinahe irgendwelche Kameraden über den Haufen gerannt hätte. Sengert verlangsamte seinen Schritt und versuchte aufmerksam, sich einen Überblick über die Vorgänge zu verschaffen. Ein Kampf?! Männer rannten, bittere Flüche wurden ausgestoßen. Sengert folgte, wem immer er zu folgen vermochte. |
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21.02.2004, 21:55 | #198 | ||||||||||||
Teufelslama Beiträge: 2.779 |
Der Mond hing schwer über dem Himmel der Stadt und Dunst stieg aus den Gassen als der Waffenknecht seit langen wieder einmal dazu kam seine Nachtrunde zu gehen. Irgendwie hatte er die Nachtwachen in Khorinis schon vermisst. In seinem Element bewegte er sich durch die gewohnte Umgebung der Straßen und der Gassen. Wochenlang ging er nun schon Streife in dieser Stadt, seiner Stadt denn dazu war sie mittlerweile für ihn geworden. Jeden Stein kannte er hier und auch die meisten Gesichter konnte er zuordnen es schien wirklich so als hätte der junge Mann endlich ein Heim gefunden an dem er verweilen konnte. Die Nacht war ruhig, zu ruhig. Selbst im Hafenviertel spielte sich nicht viel ab, doch ob das wirklich an der Kälte der Nacht lag? Irgendwie entstand ein ungutes Gefühl in Lamas Brust, doch woher es rührte blieb ihm zunächst ein Rätsel. Doch diese Frage sollte ihm schneller beantwortet werden als ihm lieb sein konnte. Er verließ grade die Händlergasse als er einen Ruf vernahm. "Milizen, zu Hilfe!" Im nächsten Wimpernschlag sausten schon die Schemen der Häuser an ihm vorüber. Nicht nur seine Reflexe hatte das Training bei Starseeker geschärft sondern auch seinen Körper gestählt. Mit vollem Tempo erreichte er den Fuß der Kaserne, aus dieser Richtung war der Ruf erklungen. Beim Anblick der sich ihm bot stoppte er seinen Lauf abbrupt ab und überschlug sich ob der Geschwindigkeit die er hatte fast. Vor ihm, zwischen Galgen und Freibierstand standen sich ein Ritter mit erhobenem Schwert und ein ... ein Fremder der eine Kette schwang gegenüber. Ganz langsam konnte sich Lama aus der Starre lösen die ihn wie alle anderen Zuschauer gepackt hatte. Nun erkannte er auch wer sich da im fahlen Mondlich verbissen kämpfte. Der eine war Sir Iwein, Ritter der Garde und Hauptmann der Miliz, der andere dieser Fremde oder vielleicht besser dieses Wesen er erkannte ihn. Ehemals war er Mitglied der Miliz gewesen, er war es der genau an dieser Stelle vor einer Horde Schaulustiger ausgepeitscht worden war. Was spielte sich hier ab? Eine Racheaktion um die Schmach zu sühnen? Dann fiel sein Blick auf die Mauer und den dort hängenden Soldaten. Nein, das konnte nicht... das durfte nicht sein. Endlich fasste der Waffenknecht sich und donnerte den zweien entgegen. "Lass die Waffen fallen, es ist nur eine Frage der Zeit bis die gesammte Stadt hier ist gib auf" Nun stand er fast Seite an Seite mit dem Hauptmann und er erkannte den Geschundenen Leib, doch hatte auch Iwein seinem Gegner stark zugesetzt. Noch während er sich in die Kampfposition begab merkte er das dies wohl wenig bedrohlich wirken müsste. Schließlich hatte ihm sein Lehrmeister den waffenlosen Kampf beigebracht und so stand der jetzige Lehrer einem mit Ketten behangenen Gegner nur mit erhobenen Fäusten gegenüber. Vielleicht genau das richtige, so könnte sich ihm die Chance bieten zuzuschlagen sofern der ehemalige Waffenknecht ihn unterschätzte. |
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21.02.2004, 22:22 | #199 | ||||||||||||
Estragon Beiträge: 507 |
Das wurde ja immer besser. Der Gehängte hatte den zweiten Gegner genau betrachtet. Unbewaffnet, doch vollen Mutes, stellte er sich zu Iwein, um ihn zu helfen. Aus dem Hafenviertel schienen noch mehr Männer der Stadt im Anmarsch zu sein. Das Schauspiel wurde öffendlich. Der Gehängte spuckte eine blutigen Brocken aus, zwei Zähne glitzerten darin wie kalkige Grabsteine. "Ihr Feiglinge. Ihr glaubt wohl, mich so zu kriegen? Glaubt wohl, wenn ihr in der Gruppe seit, könnt ihr mich bezwingen? Ihr seid nicht mehr als körtenlaichiger Abschaum der Gosse!" Der Gehängte ließ seinem Hass in weiteren, fantasievollen Flüchen freien Lauf. Doch Tatsache blieb es, das er in einer äußerst schlechten Position war, um solche großspurigen Worte zu verschwenden. Weitere Männer kamen auf dem Galgenplatz zusammen. Sie begannen sich um den Gehängten zu stellen. Iwein schaute sich siegesgewiss um. Er entspannte sich, steckte sein Schwert in die Scheide und sprach gebieterisch: "Du siehst, das du keine Chance mehr hast. Du bist uns unterlegen, in jedem Fall. Leg deine Waffen nieder oder stirb." Die Männer bestanden größtenteils noch aus jungen Rekruten oder dickbäuchigen Milizwachen. Keine Paladine. Das wäre das Ende gewesen. Doch noch gab es eine kleine Chance. Der Gehängte ließ die Waffen sinken. Iwein nickte zwei Männer zu. Sie kamen unsicher auf das Monster zu. Der Gehängte wartete bis zum letzten Augenblick, dann zog er Sengfaust in die Höhe, ließ die eiserne Dame vorschnellen und traf den einen jungen Burschen mitten im Gesicht. Der fiel um. Was von ihm übrig blieb spottete jeder Beschreibung eines menschlichem Gesichtes. Der Gehängte bahnte sich mit wütenden Schlägen eine Gasse durch den Aufgeschreckten Hühnerhaufen aus Milizen. Die wirklich guten Kämpfer, Iwein voran, wurden durch ihre eignen Männer behindert, die ängstlich zurücksprangen. Mit einem furchtbaren Schrei schlug der Gehängte um sich. Keiner wagte es, nähr zu kommen. Dann war eine Gasse frei. Der Gehängte nutzte die Gunst des Augenblickes und jagte hindurch. Sengfaust schwang er auf seinen Rücken. Die Treppe zur Kaserne hoch. Dort waren weitere Männer aufgewacht und kamen mit gezückten Schwertern raus gestürmt. Der Gehängte zerfezte dem ersten das Gesicht mit Sengfaust, bog links ab und jagte den Wehrgang neben der Mauer entlange. Wütend folgtem ihm die Männer des Königs. Der Gehängte kam auf eine kleine Erhöhung, wo ein großer Baum sich in die Höhe streckte. Er sprang übner die Mauern auf eines der Dächer des Hafenviertels. Dort verharrte er kurz, holhte tief Luft. Die ersten Pfeile sausten los und schlugen neben ihm auf. Der Trank . Jetzt kam es drauf an. Der Gehängte zog den Lufttrank vor, brach den gläsernen Deckel ab und schluckte das bitter schmeckende Zeug in einem Zug. Dann warf er Sengfaust mit einem riesen Satz ins Meer. Die Waffe wurde nie wieder gesehen, doch man erzählte sich noch lange Zeit von ihren Misstaten gegenüberd der Garde. Der gehängte fühlte, wie seine Lungen sich blähten und zusammen zogen. DEr tRank wirkte wohl schon. So drehte er sich zum offenem Meer, die ersten Männer trafen auf dem Platau ein und sprang auf das Dach, da rannte das Monster los, das Hilias Körper gekapert hatte, wie ein widerlicher Parasid. Er rannte los, am Ende des Daches stieß er sich kraftvoll ab und stand einen Augenblick in der Luft. Tausend Gedanken waren in diesem Augenblick möglich. Welten entstanden in diesem Augenblick oder zerfielem zu Asche. Der Gehängte durchlebte die geringe Zeitspanne in qualvoller Spannung. Jetzt entschied sich das Schicksal erneut. Wieder eine Kreutzung. Wieder eine Wahl. Wieder abwarten, was die Wahl brachte. Leben oder Tod. Der gEhängte tauchte in die eiskalten Fluten. Die Männer der Garde sahen ihm nur verblüfft nach. "ER IST INS WASSER GESPRUNGEN!!!" brüllte der vorderste. |
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21.02.2004, 22:38 | #200 | ||||||||||||
Rhodgar Beiträge: 1.307 |
Mit einem ungeuten Gefühl war Rhodgar zurückgeblieben, alleine in der Gaststube, wo er eine weitere Zeit damit verbrachte, die Kelnnerin anzuknurren. Nein, was das für einen Spass machte, unfassbar. So war der Tag wie im Flug vergangen, und nichts war passiert. Absolut nichts. Keine Meldung von Seraphin, der in den frühen Morgenstunden losgezogen war, und nicht ein einziges Anzeichen, dass Hilias Mist gebaut hatte. Dies awr im Gegensatz dazu aber ein gutes Zeichen, und ein kleiner Hoffnungschimmer flammte in dem Schwarzmagier auf, dass die drei ihre Aufgaben hier vielleicht sogar unblutig und ohne jedwede Zwischenfälle erledigen könnte. Doch wie es eigentlich logisch war, so platzten diese Hoffnungen schon im nächsten Augenblick. Natürlich, wie konnte er so naiv gewesen sein, und angenommen haben, dass alles glatt über die Bühne laufen würde? Kampfschreie drangen von der Kaserne durch wohl halb Khorinis, und da Rhodgar aus anfänglichen Erfahrungen sagen konnte, dass dies die absolute Ausnahme war, so folgte gleich darauf die Erkenntnis, dass es eindeutig eine Unruhe gab, an der Hilias mit Sicherheit nicht unschuldig war. Schnell war der Schwarzmagier auf den Beinen, und lief, so schnell es ihm die Schneiderei seiner Robe möglich machte, die Straße entlang. Er hatte sich getäuscht, die Stimmen kamen nicht aus Richtung der Kaserne, das Spektakel spielte sich am Galgenplatz ab, und wie erwartet war Hilias mittendrin. Nein, was machte dieser Narr denn da? Er gefährdete alles, das gesamte Unterfangen. Da galt es einzugreifen, und Schlimmeres zu verhindern. Im Laufen zog Rhodgar seine Schattenflammenrune und in der Bewegung beschwor er die dunkle Energie. Nun drängelte er sich durch die Masse der Schaulustigen, größtenteils Milizen. Der Gefahren, die von solch einer Aktion ausgingen, waren ihm immoment egal. Doch kam er zu spät, um das Unheil noch aufhalten zu können. Die Schattenflamme noch immer über der Hand schweben lassend sah er auf den verbitterten Kampf, den sich der Gehängte im Körper des Hilias und ein anscheinend ranghoher Paladin lieferten. Warum musste dieser Dickkopf denn immer Mist bauen? Resignierend schaute der Schwarzjünger nun auf die schäumende Spree, die sich über Hilias Eintauchstelle gebildet hatte. Ungläubig und erfreut zugleich starrte er hinab in die Tiefe. Ob dies wohl auch zum Plan gehörte? Kaum vorstellbar, wenn nicht unmöglich. Tja, das würde es dann wohl gewesen sein. Doch warum hätte er dann den Trank, den ihm meditate bereitet hatte, vorher noch schlucken sollen? All das war ziemlich verwirrend. Den Fuß an eine Mauerzinne gelehnt, blieb Rhodgar noch lange regunglos stehen. Nur der Magieball über seiner Hand flimmerte weiterhin. |
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